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behörden unmittelbar oder durch die Amtshauptmannschast mitgeteilt werde» und sind durch sie schleunigst abzu stellen. «um, Dresden, a» 10, Mai 1913. . Witz Minißtert»« de» Das Ministerium hat genehmigt, daß die Lose der in Verbindung mit dem vom Verbände der oberbadischen Zuchtgenossenschaften veranstalteten diesjährigen Zentral zuchtviehmarkt in Radolfzell stattfindenden Verlosung von Zuchtvieh auch im Königreich Sachsen vertrieben werden, und zwar unter der Bedingung, daß die Nummern der Gewinnlose unter Angabe der auf sie gefallenen Ge winne an dem Tage, an welchem der öffentliche Verlauf der Ziehungsliste beginnt, im Dresdner Journal und in der Leipziger Zeitung veröffentlicht werden. 24«HI, Dresden, den 20. April 1913. SSt« Ministerium des Innern. Auf Grund der §§ 100 Absatz 1, 100b der Ge- werbeordnuag wird gemäß dem Anträge Beteiligter und mit Rücksicht auf das Ergebnis des nach Z 100a der Gewerbeordnung abgesehen Feststellungsverfahrens au geordnet, daß vom 1. Juli dieses Jahres ab sämtliche Gewerbetreibende, die im amtshauptmannschaftlicheu Bezirkt Zittau, einschließlich der Stadt Zittau, das Sattler- und Polsterer-Handwerk selbständig aus- üben, der mit diesem Tage für den genannten Bezirk mit dem Sitze in Zittau zu begründenden Sattler- und Polsterer»Zwangbinnuug als Mitglieder anzugehören haben. Mit dem 30. Juni dieses Jahres wird die bis herige freie Sattler- und Riemer-Innung zu Zittau ge mäß § 100b Absatz 4 der Gewerbeordnung geschlossen. Vautzeu, am 8. Mai 1913. I22VHI Körrigliche Kreishsupiman»schäft. 3513 Die nächste pharmazeutische Borprüfnug wird im Juni dieses Jahres stattfinden. Zulassungsgesuche zu dieser, deuen die in ß 6 Ziffer 1—3 der vom Herrn Reichskanzler am 18. Mai 1904 be kannt gemachten Prüfungsordnung für Apotheker vor geschriebenen Nachweise beigesügt sein müssen, sind spätestens bis zum 31. Mai 1913 von dem Lehrherrn hier einzureichen. HL478 Leipzig, den 10. Mai 1913. 3514 Königliche Kreishauptmannschaft. BehürdlicheBekauutmachnug«» erscheine» auchimAukün-igmigstelle.) Nichtamtlicher Teil. Vom Königliche« Hofe. Dresden, 15. Mai. Se. Majestät der König kam von Wachwitz vormittags in das Residenzschloß, nahm die Borträge der Herren Staatsministee sowie des KabinettS-SekretärS eutgege« und empfing anschließend die Hosdepartementschefs -um Vortrag. Hierauf kehrte Se. Majestät nach Wachwitz zurück, wo um 2 Uhr die Königliche Mittagstafel staltfand, zu der an den König!. Sächsischen Gesandten in Wieu, Wirkl. Geh. Rat Grafen v. Rex, Exzellenz, Einladung ergangen war. Dresden, 15. Mai. Se. König!. Hoheit der Prinz Johann Georg wohnte heute vormittag im Kursus für kirchliche Kunst und Denkmalpflege dem Vortrage des Geh. Hofrats Prof. vr. Gurlitt über: „Kunst und Kirche" uud dem Vortrage des Rektors Prof. vr. Schmidt- Freiberg über: „Älterer Kirchenbau in Sachsen in kultur geschichtlicher Beleuchtung" in der Technischen Hoch schule bei. Morgen abend von 8 bis 9 Uhr wird Se. Königl. Hoheit der Priuz in demselben Kursus den Bortrag des Prof. Högg über „Friedhofskunst" besuchen. Deutsches Reich. Deckung für die Heeresvorlage. Berlin, 15. Mai. Vorbesprechungen, die vor den Psingstferien wegen der Deckungsfrage stattfanden, lvaren unverbindlich. Sie führte» zu keinem positiven Er gebnis. Erst wenn nach Wiederaufnahme der Reichs tagssitzungen die FraktionSmitglieoer vollzählig wieder anwesend sind, sollen zwischen dem Reichskanzler und deu Führern der bürgerlichen Parteien verbindliche Ver handlungen über die Deckungsfrage beginnen. Meine politische Nachrichten. St. Petersburg, 14. Mai. Im Ministerium des Äußere» hat heule der Austausch der Ratifikationsurkunden betr. di« UrheberrechtSkonvention zwischen Deutschland und Rußland stattgefunde«. Am Balkan. Auf dem Wege zum Frieden. Verzögerung der Friedeusverhandluugen. London, 14. Mai. (Meldung des Reuterfchen Bureaus.) Anzeichen deute» auf die Möglichkeit eiuer Hinauszögerung der Friedensverhandlungen in London hin. Bulgariens Bereitwilligkeit, die Prälimi narien sofort zu unterzeichnen, wird von Serbien und Griechenland nicht gebilligt. Serbien und Griechen land sind nicht geneigt, zu unterzeichnen, ohne sich alle fie nahe berührende« Punkte voll und gaoz vor- -»behalte«, und ohne daß diese Punkte erst zwischen de» Verbündeten selbst und dann mit den Mächten durch ihre Botschafter in Loudon erschöpfend besprochen werden. Serbieu und Griechenland find offenbar darauf au», jeden einzelnen Punkt vorher genau aufzuklären. London, 15. Mai. (Reutermeldung.) Die bul garische Negiernng nimmt grundsätzlich dieFrieden»- präliminarie« an, macht aber Vorbehalte geltend in betreff der Grenzlinie E«o»-Aidia. Bon b»l- garischer Seite wird vorgeschlagen, die neue Grenze solle von Midia zunächst «ach Sarai und dann nach Muradli an der Eisenbahnlinie Konstantinopel—Adrianopel bis Rodosto gehen. Die Grenze solle dann nach Airobal und iveiter zwischen Malgara uud Kcchan hindurch, dann über die Wasserscheide des Ägäischen MeereS östlich von Enos führen. Auf diese Weise würden Enos und die Mündung der Maritza im bulgarischen Gebiete bleiben. Der Waffenstillstand verlängert. Koustautinopel, 14. Mai. (Meldung des Wiener K. k. Korr.-Burmu.) Laut amtlicher Mitteilung ist dir Eiustellung der Feindseligkeite« mit Bulgarien bis zum 28. Mai ausgedehnt worden. Albamische Die Übergabe Skutaris au die internationalen Truppe». Eetinjr, 14. Mai. (Amtliche Meldung.) Die internationale« Truppen sind unter dem Kommando des englischen Admiral» Burney um 2 Uhr nachmittags in Skutari eingezogen. Geueral Betschir begrüßte den Admiral bei seinem Eiuzuge in die Stadt mit einer kurzen Ansprache, auf die der Admiral mit einigen liebenswürdigen Worten antwortete. Hierauf begab sich der Admiral iu die Stadt. Die internationale« Truppen besetzten sofort die öffentliche» Gebäude, wo sie garni- soniereu werden, uud übcruahmeu den Ordnungsoiensi. Eine montenegrinische Abteilung erwies dem Admiral bei seinem Einzüge in die Stadt die militärische» Ehren. Die montenegrinischeu Truppe» haben die Stadt verlassen. Ei» Zusammenstoß -wische» Malifforen uud Montenegrinern. Wieu, 14. Mai. Das „Neue Wieuer Tageblatt" meldet aus Skutari vom 13. Mai: Als die Malissoren heute abend von Bardaguol bewassuet in Skutari ein- zieheu wollten, schossen die Montenegriner auf sie. Die Malissore» wichen zurück. Aufhebung der Blockade. Cetinje, 14. Mai. (Amtliche Meldung.) Der euglische Admiral hat die montenegrinische Regierung durch den englischen Gesandten in Cetinje davon verstän digt, daß die internationale Blockade heute um 2 Uhr nachmittags aufgehoben wird. Essads Truppen auf dem Heimwege. Cetinje, 14. Mai. In San Giovanni di Medua trafen 2500 Soldaten Essad Paschas ein, um die von Konstantinopel kommenden Transportschiffe zu er warten. Die Bcrbünveten unter sich. Bulgaren und Griechen. Salouiki, 14. Mai. Nach den letzten Zufammen- stößc» zwischen Griechen und Bulgaren nahmen beide Teile ihre ursprünglichen Stellnagen wieder ein. Eine bulgarische Osfizterkommisfio» ging von Serres oh, um bei Augista eine Untersuchung wegen der letzten Kämpfe anzupellen. Verschärfte Spannung zwischen Bulgarjeu uud Serbien. Wie», 14. Mai. Aus Sofia meldet die „Süd slawische Korrespondenz": Die nationalistische Presse stellt übereinstimmend fest, daß die Beziehungen zu Serbien eine solche Wendung nehmen, daß man mit allen Mög lichkeiten rechnen muß. Zeitungsnachrichten zufolge hat der große Generalrat, der unter Vorsitz des Königs eine Konferenz abhielt, für alle Eventualitäten entscheidende Beschlüsse gefaßt. Die bulgarische Heeresleitung versammelt das Gros dec verfügbaren Truppe» gegen Serbien. Die militärischen Maßnahmen werde» ohne jede Ver schleierung und geradezu dcuioustrativ getroffen, um in Serbien keinen Zweifel an der äußersten Entschlossenheit Bulgariens auskomme» zu lassen. Die „Südslawische Korrespondenz" meldet aus Belgrad: Die serbische Presse setzt die Kampagne gegen Bulgarien in schärfster Weise fort und erklärt, Serbien besteh« auf Revision des Vertrags mit Bulgarien uud auf Einverleibuug der an- gesprocheueu mazedonischen Gebiete. Türkische Reformen. Konstantinopel, 15. Mai. Die Pforte bereitet eine Mitteilung an die Botschafter vor, worin die Reformen bekannt gegeben werde», der«» Durchführung von der Türkei bereits im Jahre 1895 beschlösse« wurde. Unter diese» Reformen befinden sich insbesondere das neue Gesetz über die Verwaltung der. Bilajels, das bereits in Kraft gesetzt ist und die Machtbefugnisse der Wali genau bestimmt, welche die Zentralgewalt repräsen tieren werden. Das Gesetz bestimmt i« einzelnen die Befugnisse der Geueralräte, deren Zuständigkeit sich auf die wirtschaftlichen Angelegenheiten der VilajetS be schränkt. Programmatische fra^ösische Forderungen an die Paris, 15. Mai. Dem „Echo de Paris" wird gemeldet, daß die französifche Regierung der Türkei bereit- am 14. Februar ein Programm überreicht habe, das u.a. folgende Forderungen enthält: 1. EineBerordnung, durch welche die Eröffnung von gewissen französischen Schulen und anderen franzöjisch:» Anstalten gestattet und diese Schulen mit den öffentlichen türkischen Schulen gleichgestellt werden. 2. Französische Angehörige und Schütz linge dürfen im Falle eiuer strafrechtlichen Berfolgung nur im Konsulatsgefängnis in Untersuchungshaft gehalten werden. 3. Die Tunesier und Marokkaner wüsten als französische Schützlinge anerkannt werde». Ferner ver langt Frankreich in Armenien die endgültige Konzession sür die Bahnlinie Eamsun-Diarbekir und die Verlängerung de» Vahnnetze» Dama»ku»-Hamsasi in der Richtung aus Jerusalem. Schließlich fardert Frankreich Konzession«« sür Hafe«ba»te« m Indol» und Hrrnklea an» Schwarze« Meer, sowie i« Trivoli» (?), in Haisfa u«d Jaffa. Der französische Botschafter hattt de« Großwesir bei Über reichung diesk» Programm» erklärt, d«ß Frankreich der Türkei bei her Erledigung der gegmwärtlgen Krise nur da«» behilflich sei« k»«ue, wem» die Türkei dieses Programm vollständig «nnehme. Dir türkische Ad«kateh von Lsterreich- Un-ar« annektiert. Budapest, 15. Mat. (Meldung des Ungarische» Korrespondenzbureaus.) Die Donauinsel Adakaleh ist von den ungarischen Behörden annektiert und von einer Abteilung ungarischer Gendarmen sofort in Besitz aeuomme» wordeu. Adakaleh hatte auf Grund des Uberemkommen» -wische« Österreich-Ungarn und der Türkei vom 21. Mai 1878 eine österreichisch-ungarische Besatzung. Nunmehr ist die staatliche Zugehörigkeit der Insel formell proklamiert worden. Das Protokoll über die Annektion ist vom türkische» Gouverneur Sherjf Eddi» nicht unterzeichuet wurde». Der Gouverneur ist abgereist. Die Proklamierung der Annektion ist, wie verlautet, mit Rücksicht aus den Präliminarfrieden geschehen, der sämtliche türkische» Territorien westlich von der Linie Enos—Midia an die Verbündeten abtritt. Hierdurch wären Weiterungen ent standen, welche die unzweifelhaften Rechte der Monarchie an Adakaleh hätten verletzen können. «Kiste Nacheichte«. Saloniki, 14. Mai. Gencralgouverneur Raktivan hat das Zollamt verständigt, daß von heute ab die zur Einfuhr «ach dem Hi«terla«de vo« Saloniki und nach den früheren türkischen Wilajets Saloniki, Monastir, Jaoiua, Kossowo uud Adrianopel bestimmten Waren, die i» hierzu bezeichneten besonderen Lagerhäusern ein gelagert werden oder im Transitverkehr direkt nach dem Inland weitergehen, von der bisherigen einprozen tigen Zollabgabe befreit werden. Athen, 14. Mai. Die griechische Presse wendet sich lebhaft gegen die von der „Tribuna" gebrachte Mitteilung über die Zählung der Einwohner von Rho dus, die durch General Amealio vorgenomme» wurde. Die Einwohnerzahl von NhoduS betrage nicht 13 000, wie General Ameglio angebe, sondern 30 000. I» der Stadt RhoduS allein gebe eS 5500 Griechen, 3500 Mohammedaner und 2000 Juden. Ausland. v. Jagows Besuch in Wien. Wien, 14. Mai. Kaiser Franz Joseph hat Staats sekretär v. Jagow in halbstündiger Audienz empfangen. Ter Kaiser hat dem Staatssekretär das Großkreuz des Leopold-Ordens verliehen. Von Schönbrunn begab sich Staatssekretär v. Jagow nach dem Ministerium deS Äußern, nm Graf Berchtold einen Besuch abzustatten. Der Staatssekretär hatte mit Graf Berchtold eine etwa anderthalbstündige Besprechung. Zu Ehren des Staatssekretärs gaben Gras Berchtold und Gemahlin heute abend ein Diner, an dem u. a. der deutsche Botschafter v. Tschirschky und Gem«hliu teil nahmen. Bei dem deutschen Botschafterpaar« findet am Donners tag ein Frühstück statt, an dem der Fürst von Hohrn- zolleru und Staatssekretär v. Jagow teilnehmen werden. Außerdem ergingen Einladungen an den Minister deS Äußern Grafen v. Berchtold, den italienischen Botschafter, den Statthalter Frhrn. v. Bienerth, an die Herre« der deutschen Botschaft u. a. Die Frage der Demobilisation in Österreich. Wien, 14. Mai. Wie die Blätter melde», befaßt« sich der heutige gemeinsame Ministerrat auch mit der Frage der Herabsetzung der Effektivbestände an der Südgrenze. Es verlautet, der Beschluß des Minister rates gehe dahin, daß die Reservisten im Verhältnisse der fortschreitenden Entwirrung der politische« Lage auf dem Balkan allmählich eutlasseu werden sollen. Man glaubt, daß die Beurlaubung der Reservisten in allernächster Zeit beginnen werde, hauptsächlich derjenigen, deren Lage besondere Berücksichtigung verdient. Ein Communiquä besagt: Heute hat unter dem Vorsitze des Grafen Berchtold eine gemeinsame Ministerkouferenz stattgcfuuden, an der die gemein samen Minister, die beiden Ministerpräfidevte«, die beiden Fiuanzmiuitzer und der Marinekommaudaot, Admiral Haus, teiluahme«. Der Minister des Äußern gab eine längere Erklärung über die auswärtige Lage ab, a» die sich eine eingehende Besprechung über die Rückwirkung der Lage auf die Frage, betreffend die getroffenen mili tärischen Maßnahmen, knüpfte. Hierbei ergab sich voll ständig« Übereinstimmung der Ansichten. üver den gemeinsamen Ministerrat verlautet der „Neuen Freie» Presse" zufolge vo» unterrichteter politischer Seite, ein Beschluß auf Entlassung der Reservisten sei nicht gefaßt worden. Lin Zeitpunkt für deu Zusammentritt eioeS weitere» gemeinsame« Ministerrais sei noch nicht bestimmt worden. Der öster reichische Ministerpräsident Graf Stürgkh werde in der morgigen Sitznng des Abgeordnetenhauses keine Er klärung abgeben, weil im österreichischen Abgeordnrten- hause eine Debatte über die äußere Lage vermieden werden soll. Die Krise in Galizien. Wien, 14. Mai. Der Ukrainische Klub hat eine Entschließung angenommen, in der gegen die Art der Lösung der galizischen Statthalterfrage Einspruch erhoben nnd jede Verantwortung für ein eventueSet abermaliges Scheiter« der Äahlreform in dem neu zu wählende» galizische» Landtage abgelehnt wird. As* gleich hielt der Klub an dem Besch usse fest, daß die Erledigung des Finanzplanes nicht vor Erledigung der galizischen Wahlreform zugelassev werde» dürfe. Ter Klub beabsichtigt daher, die zweite Lesung de» Finauz- plalwS mit deu schärfste» Mittel» zu bekämpfe«. Der Kamps um Vie Vreijützrize Dienstzeit in Frankreich. Pari», 14. Mai. In der Depntiertenkommer legte Henry Pats de» Bericht »ar, der sich di« dreijährige Di««si»eit anäspricht; di« äußerste Linke nahm ihn mit Murre« auf.