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Dresdner Journal : 05.05.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-05-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-191305053
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19130505
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19130505
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-05
- Tag 1913-05-05
-
Monat
1913-05
-
Jahr
1913
- Titel
- Dresdner Journal : 05.05.1913
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1t «scher, Mar Hssselt u«tz Adolf Lt« «ebach vertrete« Danebe» werde» wohl die russischen DekorationSküvstler, insbesondere Bakst, Golowin und Geditsch, große- Inter esse erwecken. Auch die skandinavische« Bühne«, da» ungarische Nationaltheater, Spanien, Rumänien, Portugal und Japan, letztere» mit Skizze» von Ucutschi, haben die Ausstellung beschickt. * Die König!. ösfentl. Bibliothek ist während der Pfingstwoche wegen Reinigung geschlossen- Entleihungsgesuche, die vom Sonntag den 11 Mai bis Donnerstag de» 15. Mai eingehen, können nicht berück sichtigt wechen, sondern sind -u wiederholen, falls die be treffenden Bücher auch später gebraucht werden. Die am 16. und 17- Mai bestellten Bücher liegen Montag, den 19 Mai, von 11 Uhr an zur Abholung bereit * Der am 1. April ne» gegründete Verein für Völkerkunde, dem bereit» über 100 Mitglieder bei getreten sind, hält am morgigen Dien-tag, den 6. Mai, abends 8 Uhr im König!. Zoologischen Museum (Zwinger) die erste Versammlung ab. Nach den geschäftlichen Mit- teilungen wird Hr. Oberleutnant Lessel einen Lichtbilder vortrag über: „Da» Volk der Durru in Kamerun" halten. Der Redner hat sich während seine» Kameruner Aufenthalt» mehrere Monate bei diesem Stamme befunden, hat nach den vom hiesigen Ethnographischen Museum mitgenommene» Anleitungen das Volk der Durru zum erstenmal ethnographisch durch forscht und eine umfangreiche Sammlung ihres mate riellen KulturbesitzeS angelegt. Nach dem Vortrag wird der stellvertretende Vorsitzende Hr. Assistent vr. Kötz die von Hrn. Oberleutnant Lessel dem hiesigen Lthno- graphischen Museum al» Geschenk überlassene Durru- Sammlung vorfahren und so Gelegenheit zur Dirkussion geben. Wir weisen nochmals darauf hin, daß ein jeder (Dame oder Herr über 18 Jahre) für einen Mindest beitrag von 3 M. die Mitgliedschaft de» Verein- er werben kann. Die Anmeldung hierzu hat beim Vorstand mündlich oder schriftlich in der Geschäftsstelle (Zoo- logische» Museum) zu erfolgen. Durch einen einmaligen Beitrag von mindestens 60 M. kann die lebenslängliche Mitgliedschaft erworben werden. Theater, Konzerte, Borträge. * Im Residenz theater bleibt da» mit Beifall aufgenommene Ausstattungsstück „Die Reise um di« Erde in80Tagen" auch weiterhin auf dem Spielplan. Die einzelnen Bilder finden infolge der neuen Ausstattung die lebhafteste Anerkennung. Die Abonne mentslasse ist jeden Wochentag von 10 bis 2 Uhr geöffnet. Es empfiehlt sich, die gewünschten Plätze für das neue Abonnemen t recht bald zu belegen, da sie nur bis zum 24. Mai reserviert werden können und nach diesem Tage anderweitig vergeben werden. * Einen Schülerinnen-Vortragsabend veranstaltet die hiesige Konzert- und Oratoriensängerin Marie Alberti Freitag, den S. Mai, abends Uhr im Logensaale Blumenstraße 3. Am Flügel begleitet Hr. W. Borrmaun. Außer klassischen und modernen Liedern und Duetten kommt das Ständchen für Frauen chor und Altsolo (Frl. Ang. v. Littrow) von Fr. Schubert zum Vortrag * Di« Konze»tdir«ktion F. Ries teilt uns mit: Es sind wieder holt Anfragen an die Karten-VerkaufSstellen gerichtet worden, ob die für den 6. Mai gelösten Eintrittskarten zum Wagner-Konzert, das auf den 21. Mai verschoben werden mußte, auch für diesen Tag gültig sind. Tas ist ganz selbstverständlich. Es wird auch nochmals darauf hingewiesen, daß die Eintrittskarten für 2 M. und 3,50 M. ausverkauft sind. * Deutscher Vortrag über Christian Science. Die Christian Science Society, Dresden-N., Bautzner Str. 48, die ein Zweig der Christian Science Mutterkirche in Boston ist, veranstaltet am 10. Mat, Pfingstsonnabend, im Saale des Künstlerhauses, Albrechtstr. 6, abends ^9 Uhr einen deutschen Vortrag über Christian Science (Christliche Wissenschaft). Er wird gehalten von Prof. Hermann S. Hering aus Concord. Er hat über dasselbe Thema bereits an drei Menden in Berlin, sowie in Hannover, Braunschweig, Stuttgart, Frankfurt a. M., und in der Schweiz gesprochen, und das Zuströmen von Tausende» gab Zeugnis für das große Interesse, welches das Thema erregte. Eintritt frei, ohne Karten. Näheres siehe im Ankündigungsteile. Mannigfaltiges. Dresden, 5. Mai. * Hr. Konsistorialrat Superindent vr. Költzsch bittet uns um Aufnahme folgender Zeilen: Für die Einsamen und Alten. Ich hatte den BerwaltunaSbericht des Ver eins zum Fraueuschutz auf das Jahr 1912 in der Hand und ließ die Zahlen und Mitteilungen zu mir reden. Und da zogs an mir vorüber, was der Fraueuschutz ist und bedeutet und wa» ich als Mitglied seine» Direktoriums im vergangenen Jahr selbst wieder mit erlebt hatte. Seine große schöne Sache! Daß da in der Neustadt zwischen Albertplatz, Georgenstraße, Oberer Kreuzweg und Hospilal- straße, in lauter Gärten gebettet, ein halb Dutzend Häuser stehen und in diesen mehr als siebenzig Damen untez- gebracht sind, um einen sorgenlose» Lebensabend zu ver bringen — die „Schwestern". Sie sind glücklich, daß sie hier sein können. Sie sehen sinnend manchesmal auf die Mädchen de» vom Frauenschutz unterhaltenen Pensionats, die jubelnd dahinstürmen, und auf die frischfrohen Schülerinnen der Nolden'schen Schule, der früheren Frauen- schutzschule, die mitten auf dem großen Areal steht. So waren sie einst selbst. Überall sahen sie Sonnenschein und an allen Pfaden der Zukunft Rosen. Aber bald lernten sie die Dornen kennen und die Stürme. Sie sahen Vater und Mutter sterben. Sie verloren ihre Lieben sonst. Sie wurden einsam. Sie blieben einsam. Eie schlugen sich durch» Leben, so gut sie's konnten. Sie merktenS doch: Die Frau allein ist schwach, gerade im Ernste unserer Tage und dann zumal, wenn die Tage deS eigenen Lebens sich neigen. Sie sind froh, daß sie geborgen sind i» ihrem Frauenschutz: sie nennen ihn kurzweg „den Schutz". Große schöne Sache! Nur — die Zahlen und Zeilen des „Verwaltungsbericht-" redeten auch sehr ernst zu mir. Sie sprachen von der materiellen, finanziellen Seite der Sache. C» ist etwa» Große», einen so großen Haushalt mit so viel Personen beständig durch- zubrinaen. Fast 72000 M. waren die Ausgabe für die Schwesternanstalt im Jahre 1912. Wohl hat der Frauen- schütz alt« Stiftungen: da» Vorbild feiner edlen Stifterin, Amalie Marschner, hat nie! Liebe geweckt. Und die für ihn arbeiten jahrau» jahrein, tun Erstaunliche», in großer Hingebung, rein ehrenamtlich, mit äußerster Spar samkeit: im Konferenzzimmer deS Direktorium» liegen unterm Tisch, gewiß noch aus Amalie Marschner» Zeit, die Fußbänkchen — einfache rohe Holzklötze mit Kerben für die Schuhe. Aber — alle Preise find teurer geworden, die Einnahmen nicht im gleichen Verhältnis gestiegen und nur die alten Verpflichtunggn die gleichen geblieben. Um ihnen nachzukommen, ist notwendig seit Jahren Zu schüsse vom Stammvermögen zu nehmen, da» heißt, man arbeitet mit Defizit. Dabei find fast 200 Bewerberinnen vorgemerkt, die auf Aufnahme rechneu. Wie manche stirbt, ehe ihr Warten erfüllt wird! Uber den Verwal tungsbericht des Fraueuschutz sah ich hinweg: ich suchte in meinen Gedanken die Einsamen und Alten unter den Frauen, wo sie immer sind. Ihre Zahl ist Legion. Nicht alle können, mit reichlicheren Geldmitteln versehen, sich eine Umgebung schaffen und sich mit Stützen um geben. Biele schauen ängstlich und sorgenvoll nach einem Fleckchen aus, wo sie sicher vor den Unbilden de» Lebens sein und wenigstens ruhig sterben können. Biel zu wenig ist vorgesorgt. Der „Frauenschutz", den ich zum Beispiel genommen, um auf die Not vieler unserer Bolksgeuossinnen hinzuweisen, möchte gern weiter seine Pforte» öffnen, möchte gern seine zum Teil alten Häuser umbauen und ersetzen durch einen modernen Neubau: er kann nicht. Und die Anstalten und Unternehmungen, die neben ihm noch vorhanden sind, sind auch zu wenig und zu klein: in unserer Stadt etwa die Marieuheime, das Bürger- und Maternihospital, das Duckwitz- und GüntzhauS. Sie haben auch »och anderen Charakter. Das schadet ja nichts. Die Verhältnisse und Bedürfnisse, die zu befriedigen sind, sind auch verschieden. Nur we»u wir vorwärts kämen für unsere Einsamen, Altern den und Alten, besonders die unter den Frauen! Für sie wollte ich hier das Wort nehmen und das Inter esse der Öffentlichkeit erbitten. Viel Interessen bestürmen de» modernen Menschen. Immer Neues dringt auf ihn ein. Aber über dem Neuen dürfen große alte Zwecke nicht vergessen werden. Neue Bedürfnisse setzen sich ge bieterisch durch. Schichten und Klassen im Volke er zwingen sich Beachtung nnd Fürsorge. Die Jugend, weil sie nur ihre Wege gehen wollte, hat es gewirkt, daß man sie entdeckte nnd sich ihrer annahm mit gespannter Kraft. ES ist recht so. Es war die höchste Zeit. Aber neben der Jugend, der schaffensstarken, lebenssicheren, da diese gerade genannt ist, ist auch das Alter noch da. Das tritt nicht mehr auf de» Markt der Öffentlichkeit. Das greift nicht zur Feder. Das ruft und schreit nicht. Das klagt nur leise und trägt, was ihm auferlegt ist, auch wennS sehr schwer ist. So dürfen andere sich seiner an nehmen. Ich habe es gewagt, der ich im Volke stehe und in der Berührung mit ihm, nicht bloß in Vereinen, seine Nöte kennen lerne und dem wohl täglich die Alten be gegnen. Und was ich nun mit diesem meinem Worte bitte? Man werde Mitglied Vereinen, Anstalten, Unternehmungen, wie's etwa der Frauenschutz ist. Mau fördere sie durch Spenden und Zuwendungen, wie sie doch immer einmal frei werde», an großen Tagen und Festen, wenn die Freude regiert und zur Dankbarkeit die Herzen gestimmt sind, zu Weihnachten, zu Silvester. Und wer mit Gütern gesegnet und gewillt ist, für gute Zwecke Ver mächtnisse letztwillig auSzusetzen, der denke an die Alte» und Einsamen und bedenke die, welche ihnen Hein, und Schutz bauen. Möchte ein gut gemeintes Wort eine gute Statt fiuden. * Zum Kinder- und Jugendhilfstag (Blumen- t ag) am 31. Mai in Dresden und Umgegend gibt der Arbeits ausschuß ua. auch ein inhaltlich ebenso wertvolles wie interessantes Blumentagbuch heraus, das zu einem ganz billigen Preise abgegeben und dadurch weitesten Kreisen der Bevölkerung zugängig gemacht werden soll. Tas von dem hiesige» Amstmaler G Erler künstlerisch geschmückte und vom Vorsitzenden des Preßausschusses, Schriftsteller W A. Eberwein, bearbeitete Buch wird nicht nur dem materiellen Zwecke des Blumentages dienen, sondern auch dauernden Nutzen stiften. Der Vorsitzende des Arbeits ausschusses für den Blnmentag, der bekannte Lungenarzt vr. mea. Beschorner, hat zu der Schrift einen an Belehrung reichen Artikel über Das Wesen und die Bekämpfung des Tuberkulose beigesteuert und vr. Martin Bräß tritt in einem gemütvollen Feuilleton für den dringend nötigen Schutz von Mutter und Kind im Tierreiche ein. Den Hauptanziehungspunkt des Buches dürfte eine faksi milierte Handschriftensammlung bilden, zu der ein Teil der bedeutendsten Persönlichkeiten unserer Zeit, wie Graf Zeppelin, Amundsen, Schükri Pascha, Arno Holz, Johannes Schlaf, Peter K. Rosegger, Reinhold Becker, Viktor v. Blüth gen, Otto Ernst, Maximilian Harden, I. L. Nicodö, Hugo Jüngst, Otto Erler, Freiin A. v. Gandy, Baron Börries v. Münchhausen, Ottomar Enking, Therese Malten, Pauline Ullrich, Paul Wiecke, Bischof v. Schäfer, Oberhofprediger 0. vr. Dibelius, Schmidtbonn, Borngräber, vr. Wullscn u.v.a. m. wertvolle Beiträge geliefert haben. Ferner bringt das Buch eine kurze historische Erinnerung an den Kinderfreund Johannes Falck vom Herausgeber, eine kleine Sammlung kindlichen Humors rc., einen heiteren Pro log zum Blumentag aus der Feder Wilhelm Albertis, das vollständige Programm zum Blumentage und endlich einen Abschnitt zu dem mit vier Geldpreisen ausgestatteten Preis- ratcn über den Ertrag des diesjährigen Kinder- und Jugend hilfstages. * Die vom Verband für Jugendhilfe all wöchentlich stattfindenden Besprechungen im König!. Amtsgericht, Lothringer Straße 1, I., Zimmer 69, und zwar Montags für Jugendgerichtshilfe und Dienstags für Schutzaufsicht und Bormundschaftswesen, finden in der Woche vor und nach Pfingsten nicht statt und beginnen erst wieder am 19. bez. 20. Mai. * Einen erhebenden, würdigen Ver!anf nahm die Jubilarenfeier des Bezirkstehrervereins Dresden-Land, die am Sonnabend im Saale des KünstlerhauseS stattfand. Nachdem von den Herren Kantor Lor«nz und Skirl schwungvoll gespielten Kaisermarsch von Wagner begrüßte der erste Vorsitzende Hr. Lehrer Nitzschke die Jubilare, die auf eine 2b jährige oder 40 jährige Wirksamkeit zurückblicken können, Hrn. Seminardirektor vr. Seyfert, die Vorstandsmitglieder deS Sächsischen und des Dresdner Lehrervereins und die Mitglieder und ihre Damen. Den Festvortrag hielt Hr. vr. Seyfert über „Die Heimat und das Unmittelbare im Unterricht". Seme äußerst klaren und tiefdurchdachten L«»führu«gen fände« wärmste», wohlverdiente« Beifall. I« »eitere« verlaufe wechselten begeisterte Ansprachen mit allgemeinen Gesängen und künstlerisch vollendete» musikalische« Darbietungen. Bon letzteren seien genannt: Sopranlieder, von Frl. Antonie Arnhold reizend gesungen („Schmuckarie" von Gouuod u. a.), Biolinsoli von Vieux- temps, R. Wagner u. a., in denen Frl. Hilding Franke eine ausgezeichnete Technik entwickelte, und Baritonlieder dcs Hrn. Wetzig von Loewe und Schubert. Am Klavier und al» Kommersleiter waltete Hr. Kantor Lorenz meister lich seines Amtes. Die schönen Stunden werden nicht nur den lieben Jubilare», souder» auch den Mitgliedern und Gästen unvergessen bleiben. * „Die Psychologie der männlichen, groß städtischen Arbeiterjugend" ist das Thema, das in der Hauptversammlung der Zentrale für Jugend fürsorge, die Mittwoch, den 7. Mai, abends 7 Uhr in der Geschäftsstelle Marienstr. 22, I., stattsiudet, von Pfarrer Dehu-Berlin behandelt werden wird. ES ist daS Bestreben unserer Tage, bestehende Schäden auf ihre Ursachen zu prüfe» und durch deren Behebung ihre Heilung anzubahnen. Auch dieser Bortrag will in diesem Sinne wirken. ES sind dazu nicht nur die Mitglieder der Zentrale, sondern alle, die ein Interesse an der Förderung der Jugend haben, eingelade». * Da» Zentral-Theater war am gestrigen Sonntag ausverkauft. Das glänzende Baristöprogramm mit Robert Steidl und Hermann Klink, sowie Heinrich Prang in der Burleske „Der Stolz der dritten Kompagnie" ent fesselten Beifallsstürme. Der 6. und zugleich letzte Vortragsabend im Winter halbjahr 1912/13 der Abteilung Dresden des Ver bandes Sächs. Mittl. Eisenbahnbeamter wurde kürz lich abgehalten. Hr. Eisenbahnassistent Wagner, Dresden, sprach über „Betriebsunfälle und Betriebsstörungen". Redner erntete für die vortrefflichen Darstellungen aus einen» der wichtigsten Gebiete für die Eisenbahnbcamtei» reichen Beifall. — Mit dieser Veranstaltung schloß die Reihe der Fachvorträ^e in diesem Halbjahre. Tie rege Beteiligung der Mitglieder an allen Vortragsabenden hat bewiesen, daß diese Fortbildungsveranstaltungen ein Be dürfnis waren. Deshalb ist auch für daS kommende Winterhalbjahr ei» Vortragszyklus geplant. * Am Mittwoch wurde in der Nähe der Ubigaucr Fähre die Leiche einer etwa 20 Jahre alte»» Un bekannten aus der Elbe gezogen und nach dem äußeren evangelischen Friedhöfe in Friedrichstadt über führt. Sie mag ungefähr sechs Wochen im Wasser ge legen haben. Die Tote hat mittelblonde Haare, dunkel braune Augen und trug in der» Haaren ein grünliches Samtband. Bekleidet war sie u. a. mit dunklem auf der Rückseite mit fünf großen schwarzen Knöpfen versehenen Rock, schwarzer Bluse, schwarzen wollenen Strümpfen, schwarzen Knöpfschuhe» mit hohen Absätzen und weißem Hemd. Letzteres ist mit der roten Nummer 44 — an scheinend dem Wäschezeichen einer Anstalt — versehen. Unter den schwarzen Strümpfen trug die Unbekannte noch braune Trikotstrümpfe. Nachrichten über die Persönlich keit werden an die Königl. Polizeidirektion, Zentralstelle für Vermißte, erbeten. Volkswirtschaftliches. * Nach dem Bericht der Landständische» Bant des König/ Sächsische« Markgraftum» Lberlansitz zu Bautzen für deren 68. Geschäftsjahr sind von de» Aktiven gewachsen daS Hypotheken konto um 1206 020,32 M., daS Gemeindedarlehnkonto um 8 424 591,53 M., das Leihbankkonto um 973 638,10 M. DaS Efsektenkonto 1 (abgesehen von einem geringen Posten deutscher Stadtanlrihen und anderer mündelsicherer Wertpapiere nur deutsche Staatsanleihen enthaltend) hat bei 343 461,50 M. Ankäufen mit 5 310 789,60 M. Verkäufen, Kündigungen, Auslosungen und Ab schreibungen eine Verminderung um 4 967 328,10 M. erfahren DaS Effektenkonto 2 hatte Ende 1912 einen Bestand von 22 335,60 M. in verschiedenen mündelsicheren Wertpapieren für den Taselvcrkehr. Beim Kontokorrentkonto ist der Kreditsaldo um 2 505 893,45 M. gewachsen. Hierzu ist noch zu bemerken, daß alle Kontokorrent vorschüsse an Geschäftskunden durch Sicherheiten voll gedeckt sind. Grundstücke aus Zwangsversteigerungen zu übernehmen, hatte die Bank nicht nötig. Freiwillige Veräußerungen der Bank verpfän- deter Grundstücke sind in 189 Fällen gemeldet worden. Dt« hierbei erzielten Preise ergaben, daß die Beleihung durch die Bank sich nur auf 28 dH der Kaufpreise belief. Unter den Passiven wurden niedriger die Spareinlagen um 441444,49 M., der Umlauf au Pfandbriefen um 988000 M., während der Umlauf au Kredit briefe» um 4 322000 M. gewachsen ist. Zur Vermittlung von Hypothekengesuchen und von Sparbank-Ein- nnd Auszahlungen, zur Annahme von Darlehnszinsen, zum An- und Verkauf von Kredit- und Pfandbriefen, sowie zur Einlösung von Zinsscheine» zu solchen und von Schecks bestehen Annahmestellen im Bischofs werda, Kamenz, Löbau und Zittau. Von dem um 4053,48 M. größeren Reingewinn sind der Landkreiskasse 294 800 M. zu gemein- nützigen Zwecke» zugewiesen worden. O Bereinigte Strohstosf-Aabriken i« Treüden-EoSwlg. Die heute unter dem Vorsitz deS Kommerzienrates Hugo v. Hoesch abgehaltene ordentliche Generalversammlung genehmigte ein stimmig di« Jahresrechnung von 1912, die Verteilung der vor geschlagenen 5 9h Dividende und die Wiederwahl des satzuiigS- gemäß ausgeschiedenen Aufsichtsratsmitgliedes Bankdirektor Konsul Palmiö. Nach Mitteilung veS Direktors Günzburger war im letzten Jahre das Rohmaterial für das Unternhmen infolge der guten Getreide, und Futterernte leicht und z» mittleren Preisen zu beschaffen. Wenn auch in diesem Jahre diese günstigen Momente eintreffen, so könne mit einem weiteren Rückgang der Strohpreise gerechnet werden, waS natürlich der Gesellschaft bei ihrem großen Bedarf an diesem Rohstoffe sehr zustatten kommen würde. Die Konkurrenz der Holzstoff-Fabriken sei kann» zu fürchten, da diese unter ständig steigenden Holzpreisen zu leide» hätten und in ihre,» Absatz beschränkt seien. Die Aussichten könnten demgemäß für die Gesellschaft im lausenden Jahre als befriedigend bezeichnet werden. Berlin, 4. Mai. D«r Aufsichtsrat der Schubert L Salzer Maschinenfabrik «ltieugeseltschaft (Chemnitz) beschloß in seiner gestrigen Sitzung, der am 7. Juni d. I». in Chemnitz stattfindenden Generalversammlung die Verteilung einer Dividende von 24 9h (im vorigen Jahre 20 9b) vorzuschlageu. Ter Geschäftsgang ist andauernd befriedigend. Rom, 4. Mai. Die Haupi-Staat-einnahmen weisen für di« Zeit vom 1. Juli 1912 bi» zum 30. April 1913 «in« Vermehrung um 130218000 Lire gegenüber der gleichen Periode des vorigen Rechnungsjahr«» auf. Ti« B«rmehrung zeigt sich hauptsächlich in den Einnahmen, die deu Aufschwung de» Wirtschaftsleben» be- weisen.
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