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Dresdner W Journal. Ttoniglieh Säehfisehsv Staatsanzetge*. Verordnungsblatt der Ministerien und der Ober- und Mittelbehörden. eitweise Nebenblätter: Landtagsbeilage, Synodalbeilage, Ziehungsliste» der Verwaltung der K. S Staatsschulden und der K. S. Land- und LandeSkulturrentenbanl-Verwaltung, Übersicht der innahmen und Ausgaben der LandeS-Brandverficherunasanstalt, Übersichten de» K. S. Statistischen LandeSamtS über Ein- und Rückzahlungen bei den Sparkassen, Grundsätzliche Entscheidungen de» K. S. LandesversicherungSamt», BerkaufSliste von Holzpflanzen aus den K. S. Staatsforstrevieren. Nr. 107. -> Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: Hofrat Doenges iu Dresden. <- Dienstag, 13. Mai 1913. Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Expedition, Große Zwingerstrabe 1», sowie durch die deutschen Postanstalten S Mark vierteljährlich. Einzelne Nummern 1V Pf. Erscheint: Werktags nachmittags. — Fernsprecher: Expedition Nr. 12SS, Redaktion Nr. 4L74. Ankündigungen: Die Ifpaltige Grundzeile oder deren Raum im AnlündigungSteile SO Pf., diebspaltige Grundzeile oder deren Raum im amtlichen Teile 7b Pf., unter dem Redaktionsstrich (Eingesandt) 1K0 Pf. PreiSermäßigg. auf Geschästsanzeigen. — Schluß der Annahme vorm. 11 Uhr. Der Papst ist vollständig genesen und widmet sich wieder den kirchlichen Geschäften. In Vern land die interparlamentarische deutsch- französische Konferenz statt. An» Deutschland beteiligten sich 41 ReichStagSabaeordnete und vier Mitglieder der reichsländischen Zweiten Kammer. Die Teilnehmer ge hörten überwiegend den sozialistischen Gruppen beider Länder an. * Zwischen Bulgaren und Griechen ist es au» Anlaß der Wiederbesetzuna von Prevesa durch Bulgaren zu ernsten Zusammenstößen gekommen, bei denen beide Parteien eine größere Anzahl von Toten und Ver wundeten hatten. Auch bei Vulstista nnd in Eleutheria kam e» zu Kämpfe», wobei die Bulgaren nach griechischer Meldung sogar mit Artillerie «»griffe». * Rach einer Reutermeldung au» Saloniki wurden beim Zusammeustoße zweier Militärzüge 150 Soldaten getötet und 2VV verletzt. * In der Nähe von Manila hat ein Taifun gewütet, bei dem viele Schiffe auf dem Meere nntergegangen sind. 58 Menschen haben den Tod in den Wellen gefunden. AmMcher Teil. Ministerium de» Königliche» Hause». Dresden, 13. Mai. Se. Majestät der König sind von Tarvis am Sonntag früh 5 Uhr 45 Min. hierher zurückgekehrt. Ministerium de» Annern. Se. Majestät der König haben Allcrgnädigst ge ruht, dem Inhaber der Firma Rud. Sack in Leipzig- Plagwitz Kommerzienrat Paul Sack das Ritterkreuz 1. Klasse des Albrechtsordens und den nachstehend aufgeführten Angestellten nnd Arbeitern dieser Firma Allerhöchste Auszeichnungen zu verleihen und zwar: dem Direktor Klein und den Prokuristen Zimmermann und Aren hold das Ritterkreuz 2. Klasse des Albrechtsordens; dem Obermeister Dittel das Ehrenkreuz; dem Dreher meister Karich, dem Gießermeister Gerth und dem Schlossermeister Kögler die Friedrich August-Medaille in Silber; den Schlossern Blume, Hofmann, Dathe, Weiß, Faust, Lorenz und Fischer und den Maschinen arbeitern Taube und Schwarze die Friedrich August- Medaille in Bronze. Se. Majestät der König haben Allcrgnädigst zu ge nehmigen geruht, daß der Ingenieur und Prokurist Hermann Reichelt in Frankfurt a. M. den ihm von Sr. Majestät dem Kaiser, König von Preußen verliehenen Kronenorden 4. Klasse annchme und trage. Se. Majestät der König haben Allcrgnädigst zu ge nehmigen geruht, daß der Sekretär Knoth bei der Amtshauptmannschaft Großenhain das ihm von Sr. Majestät dem Kaiser, König von Preußen verliehene Berdienstkreuz in Gold annehme und trage. Se. Majestät der König haben Allcrgnädigst zu ge nehmigen geruht, daß der Privatmann Johann Traugott Friedrich in Gablenz bei Stollberg das ihm von Sr. Majestät dem Kaiser, König von Preußen verliehene Allgemeine Ehrenzeichen annehme und trage. Bezirkstierarzt Veterinärrat vr. Noack in Leipzig ist wegen Krankheit bis zu seiner Genesung beurlaubt und wird von Bezirkstierarzt vr. Dennhardt in Borna vertreten. Leipzig, den 8. Mai 1913. 3464 Königliche Kreishauptmannschaft. Ernennungen, Versetzungen re. im öffentlichen Dienste. Im Geschäftsbereiche des Evangelisch-lutherischen Landeskonsistoriums ist im regelmäßigen Verfahren zu be setzen: da» Pfarramt zu Lichtenstein (Glauchau) vorauSsichtl. Kl Vll (^), Koll.: Se. Durchlaucht Fürst Otto Viktor von Schön- burg-Waldenburg. — Angestellt bez. versetzt wurden: k. vr. E I. Krömer, I.DiakonuS an St.Thomä in Leipzig, als Archt- diakonu» daselbst (Leipzig I); k». vr. I. W. Fleischer, H. Dia- konus an St. Matthäi in Leipzig, al» Pfarrer an St. Andreas daselbst (Leipzig I); A. R. Kohl, Kandidat, als Subdiakonats vikar an St. Jacob in Leipzig (Leipzig I); K. M. H. Freier, Subdiakonatsvikar in Leipzig, als Aichidiakonus in Dohna und Pfarrer in Zuschendorf (Pirna); V. Via. G. Naumann, Pfarrer in Böhlitz-Ehrenberg, als Pfarrer in Leipzig-GohliS-Nord (Leipzig I); k. K. I. I. Bogel, Anstaltsgeistlicher in Hoch weitzschen, als Pfarrer in Böhlitz-Ehrenberg (Leipzig 11); k. F. W. Arras, Pfarrer in Niederwürschnitz, als Pfarrer in Scheiben berg (Annaberg); k. A. R. Obenaus, Pfarrer in Dittersdorf, als Pfarrer in Ramsdorf (Borna); ?. E. A. W. Hering, Pfarrer in Temuco (Chile), als Pfarrer in Oelsa (Dippoldiswalde). (BehördlicheBekanntinachungen erscheinen auch iin Ankündigungsteile.) Nichtamtlicher Teil. Vom Königlichen Hofe. Dresden, 13. Mai. Bei Ihren Königl. Hoheiten dem Prinze» und der Frau Prinzessin Johann Georg sand am ersten Psingstfeiertag Ai Uhr Fa milien täfel statt, an der Se. Majestät der König und Ihre Königl. Hoheiten die Prinzen und Prinzessinnen des König lichen Hauses teilnahmen. Deutsches Reich. Bon» Kaiserliche«» Hofe. Neues Palais bei Potsdam, 11. Mai. Die Majestäten kehrten im Laufe des gestrigen Nachmittags hierher zurück. Heute morgen besuchten der Kaiser, die Kaiserin, die Prinzessin Viktoria Luise und die Prinzen Adalbert und Oskar den Gottesdienst in der Garnison kirche zu Potsdam. Erzherzog Franz Ferdinand kommt nicht zur Hochzeit im Kaiserhanse. Wien, 11. Mai. Das „Fremdenblatt" schreibt: In den Blättern finden sich Meldungen, denen zufolge Erzherzog Franz Ferdinand sich zur Teilnahme an den Hochzeitsfeierlichkeiten am Deutschen Kaiserhofe nach Berlin begeben wird. Wie wir erfahren, entsprechen diese Nachrichten nicht den Tatsachen. Der höfischen Gepflogenheit gemäß werden an diesem Familienfeste nur Verwandle des Brautpaares teilnehmen. * Die in Berlin am 10. Mai ausgegebene Nr. 28 des Reichs- Gesetzblattes enthält: Gesetz vom 4. Mai 1913, betreffend die Feststellung des Reichshaushaltsetats für das Rechnungsjahr 1913, sowie Gesetz vom 4. Mai 1913, betreffend die Feststellung des Haushaltsetats für die Schutzgebiete auf das Rechnungsjahr 1913. Koloniales. Die Bekämpfung der Schlafkrankheit in Deutsch- Ostafrika. Auf Grund neuer Feststellungen hat sich, wie der „Inf." mitgeteilt wird, herausgestellt, daß die Maß- nahmen zur Bekämpfung der Schlafkrankheit iu Deutsch-Ostafrika in jeder Hinsicht erfolgreich ge wesen sind. Eine Weiterverbreitnng der Schlafkrankheit am Viktoriasee ist kaum noch möglich, weil die dieSchlaf- l bleiben würden. Da es ae- belgischen Verwaltung über die UferstreifenS zu einigen, kann krankheit übertragende Fliege in den Landesteilen, in denen sich noch Schlafkranke befinden, hier ausgerottet ist. In den Teilen, in denen die Fliege noch lebt und sich vermehrt, fehlen schlafkranke Menschen, von denen die Fliegen den Jnfektionsstoff entnehmen und auf andere Menschen übertragen können. Damit ist naturgemäß eine endgültige Befreiung von der Schlafkrankheit noch nicht erreicht. Diese wäre nur dadurch zu erzielen, daß man die Fliege im ganzen Gebiete des Viktoriasees gänzlich vernichtete. Erst dann könnte von der Un möglichkeit jeder Ansteckung gesprochen werden. Zu dieser endgültigen Ausrottung der Fliege in diesem Gebiete wären aber derartig große Aufwendungen notwendig, daß diese Maßnahmen für die nächste Zeit noch nicht zu erwarten sind. Wesentlich ungünstiger ist die Lage am Tanganjika-See. Der Rufidjifluß, der hier die Grenze zwischen Deutsch-Ostafrika und dem belgischen Kongostaat bildet, ist so schmal, daß er von den Fliegen leicht überflogen werden kann. Hier ist es also not wendig, dauernd im Einverständnis mit der Verwaltung der belgischen Kolonie zn arbeiten, da sonst dw deutschen Schutzmaßregeln fruchtlos bleiben würden lungen ist, sich mit der s Abholzung eines breiten Ufer auch hier bereits von einem bedeutenden Erfolge in der Bekämpfung der Schlafkrankheit gesprochen werden. In diesem Teile der Kolonie wird die völlige Ausrottung der schädlichen Fliegen noch längere Zeit dauern, aber es besteht auch jedenfalls hier die große Wahrscheinlichkeit, daß es gelingen wird, die Schlafkrankheit völlig zu unter drücken. Am Balkan. Skutari. Cetinje. (Amtlich.) Gemäß .dem von dem Ver treter Montenegros, Plamenatz, und den Admiralen des internationalen Geschwaders unterzeichneten Protokoll wird die Räumnng SkutariS nächsten Mittwoch nachmittag 2 Uhr erfolgen. Antivari. Der Brand in Skutari dauerte am Freitag abend noch an. Fünf Teile des Basars sind zer stört worden. Der Schaden wird auf 20 Millionen geschätzt. Unter den Geschädigten befinden sich öster reichische nnd italienische Fabrikanten. Cetinje. (Amtlich.) Behufs Feststellung der Ur sachen des im Basar von Skntari ausgebrochenen Brandes wurde eine strenge Untersuchung ange- ordnet. Etwa 12 Personen, die verdächtig erscheinen, den Brand gelegt zu haben, sind verhaftet worden. Albanische Fragen. „Jeune Turc" gegen die Suzeränität Albaniens. Konstantinopel, 10. Mai. Der „Jeune Turc" setzt seinen Feldzug gegen den Plan der Schaffung eines antonomen Albaniens unter der Oberherrschaft der Türkei fort und bezeichnet dieses Projekt als einen Zivitterplan, der kein günstiges Ergebnis haben könnte. Wenn dieser Vorschlag etwa von den Mächten ange nommen werde, werde man bloß theoretisch behaupten können, daß die Herrschaft des Islam in Albanien fort- beslehe. In Wirklichkeit aber werde der türkische Wali bloß die Verantwortlichkeit für die Staatsgewalt haben, deren tatsächliche Ausübung in den Händen einer aus ländischen Kommission läge. Es wiro uns, erklärt das Blatt, numöglich sein, auch nur den geringsten Vorteil aus diesem Lande zu ziehen, das mit der Türkei keine gemeinsamen Grenzen haben wird. Dagegen werden wir infolge der Fiktion der Suzeränität für die Deckung der Defizite zu sorgen und alle Intrigen zu ertragen haben, welche die Begehrlichkeit der Nachbarstaaten unserem Ver treter auf Schritt nnd Tritt sicherlich bereiten wird. Aus dem Wege zum Frieden. Die Zustimmung der Verbündeten. Sofia, 12. Mai. Die Antwortnote der Ver bündeten ist heute vormittag überreicht worden. Darin werden für die Friedenskonferenz in London dieselben Friedensdelegierten ernannt wie für die erste Friedens konferenz. Die Verbündeten sind damit einverstanden, die Feindseligkeiten einzustellen, sie sprechen ihr Bedauern darüber aus, daß die Mächte die von ihnen gemachten Vorbehalte, die Lebensfragen der Verbündeten betreffen, nicht in Erwägung gezogen haben. . In Regierungskreisen wird erklärt, daß die bul garische Regierung jede Aktion, die den Ver zögerungen und Verschleppungen ein Ende setzen könne, günstig aufnehmen und ihren ganzen Einfluß aufbieteu werde, um jedem neuen Berschleppungsversuch vorzubeugen, da das Land entschieden einen sofortigen Friedensschluß wünsche. Die Regierung hat deswegen auch den bulgarischen Gesandten in London ermächtigt, die Friedenspräliminarien zu unterzeichnen. Der Präsident der Sobranje, Danev, begibt sich morgen nach London. Abbeförderung der Truppen aus Albanien. Konstantinopel. Die Rückbeförderung der Truppen Essad Paschas und Dschavid Paschas wird in zwei bis drei Tagen beginnen. Die Verhandlungen über die Abbeförderung sind znm Abschluß gebracht. Die Beförderung erfolgt durch Dampfer der Ottomanischen Schiffahrtsverwaltung. Die Truppen Essad Paschas werden sich in Durazzo einschiffen, diejenigen Ali Riza Paschas und Dschavid Paschas in Valona. Der Wortlaut des Präliminarfriedens. Paris, 13. Mai. Mehrere Blätter veröffentlichen den angeblichen Wortlaut des der Türkei und den Balkanverbündeten von den Großmächten vorgeschlagenen Präliminarfriedens. Das Schriftstück enthält sieben Artikel. Artikel 2 bezieht sich auf die Gebietsabtretung westlich der Linie Midia—Enos, mit Ausschluß Albaniens. Die Artikel 3 und 5 überlassen die Abgrenzung und die Bestimmungen deS Statut- für Albanien, sowie da»