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ErzgebUolkssreun-. Tageblatt für Schneeberg und Umgegend. Amtsblatt für »t- »SuigNche« und städtische« Behörde« t« A«e, Grünhai«, Harten steio, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Nenstädtel, Schneeberg, Schwarzenberg und Wildenfels Expedition, «eüag und Druck von L M- Gärtner i» Schneeberg. 65. tkfcheint täglich «it-Au-uahm« der Genn- uud Feptea». ^i, »ierteljährlich 1 KLkK» Pfennige. Freitag, 20. März 1891. die gespaltene Zeile »altig« Zeil« «mllicher Pfennige. 44. Jahrgang. Erfahrungsgemäß werden Seiten der Lonfirmanden die Nachmittag» de« Palm« sonotage« und de» Gründonnerstage» dielfach nicht in einer dem Ernst« dieser Tage an gemessenen Weise zugebracht, vielmehr zu lärmendem Umherziehen und ungebührlichem ««suche von Schankstätten benutzt. Beim Herannahen der Eharwoche möchten «» daher di« Unterzeichneten nicht «mterlassen, an di« Kirchen- und Schulvorstände de» Bezirk«», wi« an alle Eltern die dringend« Bist« zu richtrn, ihr«rs«it» di«f«m Unwesen ernstlich zn steuern und di« Lonfir- »and«« an d«a für dies«lb«n so wichtigen Tagen vor sittlichem Schaden zu bewahren. Auch ergeht an die Ort-Polizeibehörden wiederholt (vergl. den Erlaß vom 6. April 1881) Veranlassung, etwaigen Ungehörigkeiten energisch entgegenzutreten. Schwarzenberg und Schneeberg, de» 14. Mär; 1891. Die Königliche Amtshauptmannschaft, die Königliche Superintendentur und die Königliche Bezirksschulinspection. Frhr. v. Wirsing. I-iv. rb. Noth, S. Müller. — Leschr. Zwangsversteigerung. Da» im Grundbuche auf den Namen de» Klempner» Ernst Paul Graupner z. Z. in Leipzig eingetragene Grundstück Nr. 9 L de» Brandkataster», Nr. 1 ? de» Flurbuch» u»d Folium 209 de« Grundbuch» für OrtmannSdorf, geschätzt auf 1900 X — soll in der Friederike Berthel'sche« Schaukwirthschaft zu Ortmauutdorf zwangsweise »ersteigert werden und ist der 25. März 1891 Vormittag« 10 Uhr, al« Bersteigeruugstermin, sowie —_ der 4. April 1891 Vormittag« 10 Uhr, al« Termin zu Berküvduug de» BertheilungSplanS anberaumt worden. Eine Uebersicht der auf dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihre» Rang- verhältnisse« kann in der Gerichtsschreiberei de« unterzeichneten Amtsgericht» «ingesehen werde«. Wildenfels, am 5. Februar 1891. . Königliches Amtsgericht. vr. Lessing Claus, G.-Sch. Konkursverfahren. In den Konkursen über das Vermögen de» Uhrzehäusesabrikanten Karl Zinner, früher hier, jetzt angeblich in Aarhuu» (Jütland), sowie über da« Vermögen des Kauf manns Karl Fedor Friedrich, hier, ist zur Abnahme der Schlußrechnung de» Verwalter», zur Erhebung von Einwendungen gegen di« Schlußverzeichniss« der bet der Bertheilung zu berücksichtigenden Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht ver- »erthbaren Vermögensstücke der Schlußtermin auf den 15. April 1891, Vormittags 10 Uhr vor dem Königlichen Amtsgericht hierselbst bestimmt. Johanngeorgenstadt, den 16. März 1891. Friedrich, Gericht-schreiber des Königlichen Amtsgerichts. Bekanntmachung. Nachdem die Miltheikung de» Ergebnisse» der Einschätzung zu den hiesigen städtischen Anlagen durch Behändigung der Steuerzettel an die Anlagepflichtigen erfolgt ist, machen wir gemäß 8 14 de» revidirten Anlagenregulativs vom 15. November 1887 die» mit der Aufforderung bekannt, etwaige Reklamationen gegen die Einschätzung gemäß 8 14 flg. de« gedachten Regulativ« längstens binnen 3 Wochen von dem Erscheinen dieser Bekannt machung an gerechnet einzureichen; nach Ablauf dieses Termins «ingehrnd« Reclamattonen haben keinen Anspruch auf Berücksichtigung. Die Reklamationen können nur gegen da» Gesammtergebniß der Einschätzung ge richtet werden und find unter Angabe der Beschwer begründe beim Rathe schriftlich anza bringen, auch sind bei deren Anbringung die Beweismittel zu benennen. Ferner machen wir gemäß 8 20 de« Regulativ« bekannt, daß nach den HauShalt- plänen procentual vom gesamwten Anlagenbeitrag 42'/, Bedürfntßzuschuß zur Bürgerschul- und Kortbildungsschulkafie, 11'/, desgleichen zum geistlichen Aerar und zur Kirchgemeinde- lasse bilden, während 47'/, die übrigen Bedürfnisse der Stadtgemeinde decken. Al« Termine zur Erhebung der städtischen Anlagen find der 20. März, 1. Juni, 1. September und 1. November diese« Jahre- festgesetzt worden. An denselben hat Zah lung von j« ein Biertheil auch dann zu erfolgen, wenn Reklamation gegen di« Einschätzung erhob«« word«n ist. Schn«eb«rg, am 19. März 1891. Der Gtadtrath. vr. von Wohdt. Bekanntmachung. Vom Stadtrathe zu Johanngrorgenftadt find wir «rsucht worden, für «in« Pe tition zu Gunsten de- EiseubahvprojectS Johanngeorgenstadt «arl-dad .in den Srei- sen der hiesigen Einwohnerschaft Unterschriften zu sammeln. Wir entsprechen diesem Ansuchen hiermit uud fordern demgemäß die Einwohner schaft auf, die Petition, welche an hiesiger Rathsstelle au-liegt, möglichst zahlreich zu unter« zeichveu, wobei wir noch bemerken, daß die hiefige Stadtvertretung die Verwirklichung de» fraglichen Projekts allerdings für höchst wünschenSwerth hält. Die Abgabe der Unterschriften hat bi« spätesten- den 24. d. Mo«., Mittag IS Uhr zu erfolgen. Schwarzenberg, am 18. März 1891. Der Stadtrath. Garet«. Bekanntmachung. Nachdem die städtische» Lollegien dem Beschluss« des Schulausschusses auf Herab setzung de« Schulgelde« an der mittleren Bürgerschule und einfachen Volksschule und Er hebung desselben zu den nachstehenden ermäßigten Sätzen zugestimmt haben, bringen wir di«« hierdurch zur öffentlichen Kenntniß. Aue, am 17. März 1891. Der Stadtra t h. vr. Kretzschmar. a. Schulgeldersätze für die mittlere Bürgerschule Aue. d. Schulgeldersätze für die einfache Volksschule Aue. Einkommen von 1. Kind 2. Kind jede« weitere Kind 1—999 Mark 15 Mark 10 Mark 10 Mart 1000-1499 Mark 25 - 15 - 15 - 1500—1999 - 30 - 25 - 20 - 2000 Mark ab 40 - 30 - 20 - Einkommen 1. Kind 2. Kind 3. Kind 4. Kind 1-499 Mark — Mark — Mark — Mark — Mark 500-899 Mark 10 - 5 - — s B 900—1199 Mark 15 - 10 - 5 - — S 1200—1599 Mark 25 - 15 - 10 - 5 - 1600 und darüber 40 - 25 - 20 - 10 - Holz-Auktion. Dienstag, den 24. März 1891, Vormittags um 10 Uhr werden im Gasthause de« Josef Lehnhart in Seifen die in dem goldenhvher und wolfSberger t. k. Forst« au« der Heuri zen Fällung vorräthigrn 4636 Stück 3,, m. lang«, dann 388 « 4„ - - , ferner 18 - 4„ - . Fichten- und Tannenklötze, sowie 7402 - 3„ - - Schleishölzer, und schließlich 208 rm.' diverse Brennhölzer, unter den vor der Lizitation bekannt gegebenen Bedingnifsen versteigert werden. K. k. Forst- und Domänen-Verwaltung Joachimsthal, am 7. März 1891. Der k. k. Forst- und Domänen-Verwalter. 3 Eypert. Vie nächste Entwicklung nnserer ostafeikavischen Eolonie. Vor Kurzem ist ein Programm der deutschen Colonial- Politik veröffentlicht worden, welche» Profeffor Dr. Supan (Gotha) entworfen hat. E« geht davon au«, daß Deutsch laud für Lhartercoloaten nicht reif sei, weil es zu wenig Avternehmm>g«getft und vielleicht auch zu wenig Capital habe, daß also nur Reichrcolonien möglich sei«,. Da- Reich fei aber beschränkt durch international« Beziehung«» und durch Sparsamkeitsrücksichten. Au- intrrnationalen Verträgen entspringt di« „Jntereffensphäre", die zweite Rückficht bi- diugl di« Abgrenzung «iner „Action-sphäre". Nur die l«tzt«r«, di« kl«tn«r ov«r größrr s«in kann, al- da- sogruannt« Gchutzg«bt«t, ist di« Zone der colonial«» Verwaltung. Von ihr darf kein Fuß breit wieder aufgegeben werden, weil da durch das Ansehen der Colonialregierung bei den Einge borenen leiden würde. St« darf darum nur vo,sichtig aus gedehnt w«rd«n; letztes Ziel wird allerdings nur „die all mähliche Aufsaugung der Jntereffrnsphär« in die ActionS- sphäre" sein können. Wenn dies« Aufstellung«« richtig find, wird man damit «tnvtrstanbtn sein müssen, wenn die Regierung bei der Neu regelung in Ostafrika nach ihren Erklärungen das Hauptge wicht auf die Entwicklung der Küste l«gt. Hi«r, in «in«« übersehbaren Gebiete, kann st« mit klar«« B«rhälwtff«n rrchnen — die Küst« mit ihr«« Städten, Ihren Häfen, die von den Dampfern der deutschen Ostafrtta-Sint» aug,laufen werden, ihren Faktoreien und Pflanzungen ist der naturge« mäße Sitz der deutschen Macht. Aber die ostafrikanische ActionSsphär« kann nicht nur eine nach dem Innern zu scharf abg«gr«nzte zusammenhängende Küfttnzone sein. Der Werth de« Küstengebiete» ist zum großen Thetlewo« den Beziehung«« zum Inner» abhängig und die Gefahr liegt bekanntlich vor, daß der Karawanenhandel au« dem Seegebiet nach de« Longo, dem englischen uud portugiesischen Gebiet« abg«l«vkt wird. Darum bedarf hi«r di« ActionSsphär« vorg«schoben«r frst«r Punkt«, an welch« sich die Privatunternehmungen, di« zunächst da» Seegebiet mit der Küste werdra t« Zusammen hang zu halten suchen müssen, anlehne« können. Emin Pascha hat auf da« Dringlichst« gerat hen, durch Anlag« von Station«, j«a«r ««fahr am Victoria Nhanza «tnr« Ri«g«l vorzaschleb«.