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5130 - - S 2 »c. Zelle, am 28. Januar 1891. 51 und den Betreffenden zur Einsicht durch Unterzeichneten vorgelegt werden kann, wird solche» mit dem Bemerken bekannt gemacht, daß etwaige Reclamationen nach Verlauf von 14 Tagen und zwar bi« nach dem 14. Februar d. I. nicht mehr zulässig find. Bo« ungarischen Arachtentarif. Als ein fataler Zwischenfall in den gegenwärtig in Wien schwebenden Zollverhandlungen zwischen Deutschland -und der österreichischen Monarchie ist der neue ungarische Etsenbahnfrachttarif ins Leben getreten; denn nach diesem Tarife genießen eine ganze Reihe von Gütern be sondere Frachtermäßigung, sofern sie ungarischer Provenienz find. Diese Begünstigungen greifen nicht nur bei der ersten Versendung vom Ursprungs- oder Erzeugungsorte nach einer beliebigen anderen ungarischen Station Platz, sondern auch behufs Förderung des ungarischen Zwischenhandel»" bei Rücksendungen, bei denen nachweisbar ungarische Produkte wiederum zu billigeren Tarifsätzen befördert werden als andere. Da diese, den ungarischen Erzeugnissen gewährte Frachtbegünstigung sich zunächst auch gegen die österreichische Produktion richtet, findet deswegen zwischen der Presse beider Reichshälften ein« lebhafte Auseinandersetzung statt. Die Wiener Blätter bezeichnen den ungarischen Frachten tarif, insoweit dessen Bestimmungen eine Begünstigung der ungarischen vor anderweitigen Produkten enthalten, als i« offenbaren Widerspruch zu dem zwischen beiden Staaten der Monarchie bestehenden Zoll- und Handelsbündniss« be findlich. Auch das offiziöse Wiener Fremdenblatt hält da für, daß diese Anschauung keineswegs der Berechtigung entbehre. in Ausficht. Abg. Hartmann erklärte, v. Stephan habe sich nicht nur um Deutschland, sondern um die ganze Erde verdient gemacht. «bg. Richter kommt zurück auf den Vertrag de« Reich« mit Wolffs Bureau, wenn die Regierung «in Int«, reffe an dem Bureau habe, müßte da« Bureau auch öffent lich al« RegierungSorgan dastehen, wie der ReichSanzetger. Redner beantragt, den Reichskanzler zu ersuche», den Ver trag zur Kenntnißnahm« des Hause« mitzuthrtlen. einziger Buchstabe de« Zoll und Handelsbündniff«« sich auf da« Tarifwesen bezieht, hinsichtlich deffen beide Regierungen mittels eine« Uebereinkommens ihre BerfügungSfreiheit gegen seitig gewahrt haben. Auch begründen die beanstandeten Ausnahmstarife der österreichischen Industrie gegenüber keine Rechtsverletzung : dieselben seien nämlich nichts Anderes, als aus Manipulationsrücksichten zusammengefaßte unv über sichtlich gruppirte Refaktien, welche dem allgemeinen Ver kehr durchaus nicht zur Verfügung stehen. Der Handels- Minister habe mit der Kreirung dieser Tarife ein ihm zweifellos zustehendes Recht ausgeübt, und indem er die Interessen der ungarischen Industrie förderte, habe er noch keine österreichischen Interessen verletzt. Während aber Wiener Blätter die Sache so darstell ten, als ob der ungarische HandtlSminister, Herr v. Baroß, innerhalb seiner Kompetenz die neuen Tarif« erlassen hätte und seine Anschauungen vom Gesammtkabinet nicht gethetlt würden, erklärte der „Pester Lloyd": „Gegenüber den in einigen Wiener Blättern veröffentlichten Mtttheilungen, wonach der kürzlich ins Leben gerufene neue Frachtentarif der königlich ungarischen Slaatsbahnen den Ausfluß jener BerkehrSpolitik bilde, welche ver Handelsminister befolg«, und daß die übrigen Mitglieder der Regierung derselben nicht zustimmen, werden wir Gon kompetentester Seite zu erklären ermächtigt, daß in dieser Frage unter den Mit gliedern de» KabinetS keinerlei MeinungSunterschted besteht". Zur Tage-ord- die Herabsetzung 40 auf 20 Pfg. Da« gen. Blatt erklärt u. a.: Dem Geiste und Ginn» de« gemeinsamen Zoll- nnd Handelsbündniff»- könn« «ine Maßregel, welche gewissermaßen einem Schutzzoll auf Ler Seil« Ungarn« gleichkowmt, nicht entsprechen. Im Handelsvertrag« mit D«utschland seien gleichartige Grund lagen für die Eisenbahntarife in beiden Zollgebieten der Kompaziszenten zu einer wesentlichen Bedingung gemacht worden; es unterliege aber keinem Zweifel, daß auch in dem neu abzuschlteßenden Vertrag« «in« derartige Bindung d«r Eisenbahntarif« vorges«h«n w«rdrn muß. W«nn aber di« Bindung ver Tarif« zwischen der vsterrrichisch-ungarischen Monarchie und Deuischlanv erfolgen soll, so verstehe «S sich unstreitig von selbst, daß zwischen Oesterreich einerseits unv Ungarn andererseits differenztal« Tarife, welche die Güter de« einen oder de« anderen Theile« einseitig begünstigen, nicht fortbestehen können. Ein Festhalten Ungarn« an seiner gegenwärtigen Tarifpolttik würde daher gewiß eine Erschwerung der zwischen ver Monarchie und Deutschland schwebenden handelspolitische« Verhandlungen bilden. Tagesgeschichte. Deutschland. Berlin, 29. Jam ar. Reichstag, nung steht der Postetat. StaatSstcretär v. Stephan stellte ver Bestellgebühren für Telegramme von Der Stad trat h. Dr. Kretzschmar.E - R. Montag, den 2. Februar 1891, Vormittags 11 Uhr soll im hiesigen amtsgerichtlichen Auclionslocal 1 Nähmaschine und 1 Winterüberzieher meistbietend gegen sofortige Bezahlung versteigert werden. Schneeberg^am 30. Januar 1891. Der Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgerichts. Mäder. den Postetat, sondern das Reichsamt de« Innern. Nach längerer Debatte wird der Antrag de» Abg. Richter gegen die Stimmen der Konservativen und der Reichspartri an genommen. — Morgen 1 Uhr Fortsetzung. Berlin, 29. Januar. Die Bolksschulkommisfion de» Abgeordnetenhaus»« lehnte den Entwurf, betreffend die Entnahme von je zehn Millionen für 1890/91 und 1891/92 aus der Isx Huene für Bolksschulbauten ab. Nach Schluß der Sitzung glitt der Abg. Windthorst auf der Treppe aus, stürzte hinab und verletzte sich im Ge sicht ; er erlitt aber keinen erheblichen Schaven, wie zwei sofort zugezogene Aerzte feststellten. Der Schlaf de« Ver letzten war schlecht, da« Allgemeinbefinden aber heut« wie der gut. Berlin, 29. Jan. Graf v. Waldersee ist zum Kommandeur de« 9. Armeecorp« ernannt. Herr General- lieutenant Edler v. d. Planitz, Kommandeur der Garde- Kavallerie-Division, wird al« muthmaßlicher Nachfolger de» Grafen v Waldersee genannt. Berlin, 29. Jan. In der gestrigen medizinische« Gesellschaft theilte Direktor Paul Guttmann (Moabiter Stadtkrankenhaus) mit, da« von Liebenau (Triest) behaup tet« Vorkommen von Tuberktlbacillrn im Blute Kranker, ErMb.Nolksfrrund. Tageblatt für Schneeberg und Umgegend. ÄmtsblNtt für bte königlich.» «ch ftSdtifch«, Behörtz«» W M«, «rünhaw, HüM» Kei«, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Nenstödtel, Schneeberg, Schwarzenberg Web Wildenfels. Bekanntmachung. Zur Beschüttung der Wettinerstraße brauchen wir diese« Jahr 400 onbm ge schlagen« Granitsteine, ferner zur Herstellung der Fußweg« an derselben Straße 276 lau- Dem ungarischen Standpunkt« in dieser Frage giebt der „Pester Lloyd" Ausdruck, welcher konstatirt, daß kein Der Gemeinderath das. Bretscbneider, G.-Vorst. v. Stephan erklärte, vie Angelegenheit berühre nicht Bekanntmachung. Die unter dem Rindviebb,stand dr« Fuhr werk» besitz er« Christian Friedrich Jlmz- »ickel sau. hier ausgebrochene Maul- und Klauenseuche ist wieder erloschen. Schneeberg, den 29. Januar 1891. Aus dem im Handelsregister für Neuftädtel, Aue und die Dorfschaften neueröff neten Folium 231 ist heute di« Firma E. L. Reich in Aue und al« deren Inhaber 'Ernst LoniS Reich, Fabrikant in Aue, «ingetragen worden. Schaeederg, den 29. Januar 1891. Königliches Amtsgericht. Müller. Kranken ersten Stadium« 41 Besserungen. Breme«, 29. Januar. Die Bürgerschast nah« da» neue Auswandererges«tz an. E« handelt sich besonder» um die Verbesserung der ZwischeaveckStäume. Hamburg, 29. Jan. Die „Hamb. Nachricht«" bestätigen, daß Dr. Karl Peter« zum Stellvertreter de» Gouverneur« von Soven in Ostafrtka «»«ersehen, vielleicht schon etnannt sei. Danzig, 29. Jan. Bet der heutigen Präsentatio«»- wähl eine» Vertreter« der Stadt Danzig im Herrenhaus« wurde vom Magistrat einstimmig der Bürgermeister Dr. Baumbach gewählt. Belgien. Brüssel, 27. Jan. Selten hat e« j« ein schön««» und innig««« Hamtlt«nl«ben an «tue« fürstlich«« Hof« ge» S«btn, al« da« bA d«r Brudirfamili« «nse«» König«, d«^ Dr. von Woydt. Nachdem da« Abschätzung«geschäft über die Erhebung der für VUS Jähr 1891 erforderlichen Anlagen beendet und da« Anlagen-Kataster aufgestellt ist, liegt Letztere« zur Einsicht der Betheiligten an Rathsftelle während der Expeditionsstunden au«. Etwaige Reclamationen gegen di« erfolgte Abschätzung sind bei Verlust de« Recla- mationSrecht« bi« zum 14. Februar dieses Jahres schriftlich hi«r anzubringrn. Wildenfels, am 29. Januar 1891. Hattaß. Haupt, Ref. Haus-Versteigerung Auf Antrag der Erben de« Korbmacher« Christian Heinrich Ephraim Beier Är Lauter soll da« zu deffen Nachlaß gehörige Hau«gr»ndstÜck, Wohnhaus und Scheu««, Kol. 20 d<« Grundbuch« für Lauter, Nr. 110 de« dafigen Flurbuch« und Nr. 20 de« Brandcatastei-, mit 5 s^-R. --- 92 sü-M. Flächeninhalt und 19,„ Steuereinheiten, welche« ort-gerichtlich auf gewürdert worden ist, am 11. Februar 1891, Vormittag- 9 Uhr, i« Levk'schen Gasthefe zu Lauter durch die OrtSgertchte daselbst öffentlich versteigert »erden. Die VersteigerungSbedivgungen werden in dem Termine bekannt gemacht und können vorher an hiesiger Gerichtsstelle, sowie bei den Ortsgerichte« zu Lauter «inge- sehen werden. Schwarzenberg, am 28. Januar 1891. Königliches Amtsgericht. die mit Koch'schrr Lymphe behandelt waren, habe sich nach eingehenden mikroskopischen von ihm selbst und Professor Ehrlich« veranstalteten Untersuchungen de- Blutes von 28 Kranken nicht bestätigt, niemals wurde der Bacillus in Blutproben aufgefunden. Er konstatirt ferner au» Statistik von 164 Kranken 63 Besserungen und unter send« Meter Bordsteine. Letzt«« müssen 35 om breit, HO ym hych und muß hl« ober* Seite ganz und di« Botderseite in einer Höhe von 10 vm glatt bearbeitet fei«, tltd obe« Fläche muß in der Breite ein Gefälle von 2 MN erhalte«. Diese Lieferungen sollen an den Mindestforderndtn vergeben werden, und haben sich Bewerber Sonnabend, den S1. Jgnuar 1891 BormittagS 11 Uhr auf unserer Expedition einzufinden um ihr« Gebote persönlich vor unserm Bauautschuß abzugeben. Aue, am 27. Januar 1891. - Junghänel. Bekanntmachung. Nachdem die Abschätzung hiesiger Ortsbewohner zu den Semeindeanlagen beendet