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berechtigte oder zu anderen als den festgesetzten Preisen ist unzulässig und wird verfolgt. Die Lieserung der Karten erfolgt in der Regel nur gegen Barzahlung oder Postnachnahine und bei ein zelnen Blättern, wenn nicht ausdrücklich anderes gewünscht wird, gefaltet im-Umschlag. Lant mitgesandtem Forderungsnachweis einzuzahlcnde Beträge sind von allen Bestellern, auch den am Orte be findlichen Behörden, sobald als möglich — spätestens aber innerhalb vier Wochen — ungekürzt, portq- und bestellgeldfrei an die zuständige Kartenvertricbsstelle ein- zusenden. Anträge auf Herstellung von Karten für be sondere Zivecke, zu denen die von der Landesausnahme bearbeiteten Karten Verwendung finden sollen, sind durch Vermittlung der Kartenvertriebsstellen oder unmittelbar andie Kartographische Abteilung dcrLandesaufnahme zu richten. Dresden, 19. April. Tas 5. und das 6. Stück des Gesetz« und Verordnungsblattes für das Königreich Sachsen vom Jahre 1913 enthalten: Verordnung vom 28. März 1913 über die Prüfungen des Bureaupersonals bei der staatlichen Forst-, Hochbau« und Straßen« nnd Wasserbauverwaltnug; Verordnung vom 1. April 1913, die Vornahme einer statistischen Erhebung über die Getreidemühlen betreffend (s. Dresdner Journal Nr. 74); Verordnung vom 4. April 1913 zur weiteren Abänderung der zum Einkommensteuergesetze vom 24. Juli 1900 erlassener! Aussührungs« rerordnnng; Verordnung vom 9. April 1913, die Ermittelung der Anbauflächen und der land« und forstwirtschaftlichen Bodeu- benutzung sowie die Zählung der Obstbäume im Jahre 1913 be- tressend (s. Dresdner Journal Rr. 83), sowie Verordnung vom 10. April 1913, die Verleihung des Enteiguungsrechtes zur An« läge eines neuen Friedhofes in Auerbach i. B. betreffend. Deutsches Reich. Kleine politische Nachrichten. Gmunden, 18. April. Ter Herzog und die Herzogin von Cumberland sind mit dem Prinzen Ernst August und der Prinzessin Olga heute abend 8 Uhr hier eiugetroffen. Koloniales. ' Lanvwirtschastsbank für Dentsch-Lnvwestasrika. Berlin, 19. April. Die Vorlage betreffend Errich tnng einer landwirtschaftlichen Kreditanstalt für Dentsch-Südwestafrika ist soeben dein Reichstag zu- gegangen. Tie Anstalt soll unter dein Rainen „Landwirt- jchastsbank für Deutsch Südwestafrika" als eine selbständige juristische Persou des öffentlichen Rechts mit dem Sitze in Windhuk errichtet werde». Tas (Grundkapital der Bank beträgt 10 Mill. M., die vom Schutzgebiet aus der Schutzgebietsanleihe oder aus einem an bereit Stelle tretenden Reichsdarlchen zur Verfügung gestellt werden und von denen 5 Mill, zunächst in der Vorlage ungesordert worden sind. Die Bank darf ferner Schuld verschreibungen auf den Inhaber bis zum zehnfachen Betrage des Grundkapitals ausgeben. Zweck der Pank ist die Gc- Währung landwirtschaftlichen Bodcnkrcdits bis zu 50 Proz. des Grund'tückwertes soivie kontrollierten landwirtschaftlichen Meliorativnskredits bis zu zwei Drittel des »ach durchgeführter Melioration vorhandenen Grundstückswertes. Die Bank kann sich mit Kapital bis zu eiuem Zehntel ihres Grundkapitals an einem genossen schaftlichen Personalkreditinstitnt beteiligen oder ein solches errichten. Die Rückzahlung der Darlehen erfolgt durch Amortisation von jährlich 1l/2 Proz. und, wenn der Tar- lehnsbetrag über 50 Proz. des ursprünglichen Grundstücks wertes hinausgeht, von 2 Proz. Zum Vorstand der' Milk gehören außer zwei beamteten Mitgliedern mehrere vom Landesrat aus den Bewohnern des Schutzgebiets vor- geschlageue Personen. Alich sonst wird die Bevölkerung des Schutzgebiets durch die Bezirksräte zur Mitwirkung bei den Geschäften der Bank herangezogen. Die Geschäfts führung wird durch den Gouverneur des Schlitzgebiets beaufsichtigt. Am Balkan. Arlevensausfichken. Sofia, 18. April. Wie von zuständiger Seite ver lautet, ist das EinverständnisSerbicnsundGricchen- lands bereits eingetroffeu, sodass die Antwort den Großmächten überreicht werden kann. Hinsichtlich der Kriegsentschädignng und der Inseln soll die Hoffnung geäußert werden, daß die Wünsche der Verbündeten be rücksichtigt und daß beide Fragen unmittelbar mit den Großmächten verhandelt werden. Das Blatt „Mir" hofft, daß die Antwort der Verbündeten morgen überreicht werden kann. Der Streit um Stutari. König Nikita lenkt ein? Paris, 18. April. Von besonderer Quelle wird aus Cetinje gemeldet, daß der König eine Proklamation an das Volk vorbereite, in der er auseinandersetze, daß er infolge des Abzuges der serbischen Truppen ge- zwungen sei, die Belagerung von Skutari auf- zngcben. Abbeförderung der serbischen Trupfpen. Cattaro, 18. April. In Santa Quaranta liegen elf griechische Dampfer, die bestimmt sind, 10000 serbische Soldaten in die Heimat zurückzubringen. Bon der Blockadeflotte. Wien. Die „Neue Freie Presse" meldet aus Antivari: Das englische Schlachtschiff „King Edward VII.", daS sich vor Antivari befand, ist mit unbekannter Bestimmung abgefahren. Die anderen Schiffe liegen noch vor Antivari. -inanzfra-en. Die internationale Fi n a nz k om mi ssi o n. Rom. Auf der Finanzkonserenz in Pari- wird Italien durch den Generaldirektor für Allgemeine An gelegenheiten im Ministerium des Äußern, Kock, den Abteilungschef bei der Bank von Italien, CanovaO, und den Direktor im Schatzamt, Grafen Rossini, vertreten werden. Athen, 18. April. Die Kommission, die Griechen land in der internationalen Kommission in Paris vertreten wird, ist endgültig gebildet worden. Sie besteht ans dem griechischen Gesandten in Paris, Romanos, dem Gouverneur der griechische» Nationalbank, Balaoritis, dem Professor des internationalen Rechts an der Universität Paris, Politis, dem attischen Deputierten Negreponte, dem früheren erste» Dragoman bei der griechischen Ge sandtschaft in Konstantinopel, Naum, und einem Beamten des Ministeriums des Äußern. London, 18. April. Das Reutersche Bureau er fährt, daß die finanzielle Kommission in Paris die Form einer Konferenz annehinen solle, an der sich möglicher weise auch die Botschafter der Großmächte beteiligen würden. Die Sitzungen sollen womöglich gleichzeitig mit der Friedenskonferenz stattfinden, die vermutlich zur Unterzeichnung des Friedensvertrages in London wieder znsammentreten wird. Eine serbische Millionenanleihe. Wien, 18. April. Wie die Südslawische Korre spondenz ans Belgrad meldet, hat die serbische Re gi er nng in Paris eine Millionenanleihe ab geschlossen, deren erste Rate bereits ausgezahlt ist, während der Rest nach dem Friedensschluss auszubezahle» sein wird. Das Borschußgeschäft steht im Zusammen hang mit der Vergebung von Eise »bahn bauten an die französisch-serbische Gesellschaft sür Jndustrie- unternehmungen und öffentliche Arbeiten, die an die serbische Regierung den Betrag von 20 Mill, in Form einer Kaution erlegt hat. Die französisch-serbische Ge sellschaft hat den Bau der Linien Nisch—Merdare, Kra- gujevac—Naska und Valjevo—Osecina in Auftrag er halten. Die serbische Regierung vergibt noch den Bau der Linien Naska—Uvac, Raska—Mitrowitza nnd Mer dare Pristina. Die Berbündeten unter sich. Überfall eines serbischen Waffen- und Muni tions- transports durch bulgarische Komitatschis. Wien, 18. April. Wie die „Südslawische Korrespon denz" aus ÜSküb meldet, ist zwischen Knmanowo und Palanka ein serbischer Waffen- und Mnnitions- trausport vo» bulgarischen Komitatschis über fallen worden. Es entspann sich ein erbitterter Kampf, wobei 80 serbische Soldaten getötet und verwundet wurden. Die bulgarischen Verluste sind unbekannt. Der Wasfentransporl fiel in die Hände der Komitatschis. Belgrad, 18. April. Das amtliche serbische Prcßbureau legt Verwahrung ein gegen die aus bul garischer Quelle stammende» Beschuldigungen über angebliche Unterdrückung bulgarischer Unter tanen in Egri-Palanka und Kumanowo durch serbische Behörden. London, 18. April. Die Befürchtungen, daß zwischen Serbien und Bulgarien ein ernster Zwist wahrscheinlich sei, werden in hiesigen serbischen und bulgarischen Kreisen nicht geteilt. In serbischen Kreisen wird ebenfalls das Erstaunen über die wieder holte Wiedergabe vo» Gerüchten über die künftige serbisch- bulgarische Grenze ausgesprochen. Serbien sei stets be müht, offenstehendc Fragen mit den Verbündeten auf freundschaftlichem Wege zu regeln. Zwischen Serbien nnd Montenegro gebe es ein Abkommen, wodnrch jede Streitigkeit über den künftigen Territorialbesitz dem Schiedsspruch der Könige von Bulgarien und Griechenland unterbreitet werde. Nus den Balkanparlamenten. Sofia, 18. April. In der heutigen Sitzung der Sobranjc beantwortete der Ministerpräsident Geschow die Anfragen bezüglich der Annehmbarkeit der Friedensbedingungen der Großmächte, sowie be treffend die Haltung der serbischen Behörden in Mazedonien gegenüber der bulgarischen Bevölkerung. Ter Ministerpräsident erklärte, die Regierung werde die Vorschläge mit Vorbehalten annehmen. Belgrad, 18. April. Die Skuptschina hat die Gesetzesvorlage über einen außerordentlichen Kredit von 90 Mill. Dinar in zweiter Lesung angenommen. Der Ministerpräsident berief die Führer der oppo sitionellen Parteien zu einer Konferenz, in der er ihnen die Gründe darlcgte, die ihn gegenwärtig außerstand setzten, auf die Interpellation über den serbisch bulgarischen Bündnisvertrag zu antworten. Ausland. Jubiläum der Pragmatische»» ranktiau. Wien, 18. April. Aus Anlaß des morgigen rwei- yundertsten Jahrestages des Erlasses der Prag matische» Sanktion, durch die Kaiser Karl VI. be kanntlich die Thronfolgeordnung in Österreich end gültig und unabänderlich festsetzte nnd die Unteilbarkeit und Unzertrennlichkeit des Ländergebiets für immer währende Zeiten aussprach, veröffentlicht die halbamt liche „Wiener Abendpost" einen Artikel, in dem sie die Bedeutung der Pragmatischen Sanktion für die Monarchie, als deren jüngstes Glied Bosnien und die Herzegowina durch dieses Band unlösbar mit den Stamm ländern der Monarchie verknüpft wurden, hervorhebt und erklärt: Im Zeichen dieses erhebenden Gedenktages erneuern die Völker der Monarchie das Gelöbnis ihrer unwandelbaren Treue und Hingebung für daS erlauchte Erzhaus und im hellsten Glanze zeigt sich an diesem Tage die Einheit von Herrscher und Volk. — Zur Er innerung an diese historisch bedeutsame Feier hat Ministerpräsident Graf Stürgkh die Veranstaltung einer Sammlung der authentischen Texte aller aus die Pragmatische Sanktion bezüglichen Urkunden und Aktenstücke im Urtexte und in der Übersetzung an geordnet. DaS prachtvoll auSgestattete Werk ist mit dem Bildnisse des Kaisers Karl VI. geziert und mit einem Geleitwort des Grafen Stürgkh versehen. Der kranke Papst. Rom, 18. April. Bei dem gewöhnlichen Freitags- Empfang des diplomatischen Korps gab Kardinal-Staats sekretär Merrh de Dal heute vornnttaa sehr günstige Auskünfte über das Befinden des Papstes und be richtete, daß der Papst gestern und heute mehrere Breves unterzeichnet habe. Auch habe der Papst sich mit gutem Humor unterhalten und gesagt, er fühle sich bedeutend besser. Das Bulletin über das Befinden des Papstes von heute abend ^8 Uhr lautet: Auch der heutige Tag verlief fieberfrei. Die Temperatur beträgt 36,7 Grad, die Besserung hält an. gez. Marchiafava. Amici. Nus der belgische»» Kammer. Mißglückter Berst ändigungsver such. Brüssel, 18. April. Inder heutigen Kammer- sitzung versuchten die Liberalen die Grundlage für eine Verständigung zu finden, indem sie den Vorschlag machte»», man sollte die Erklärungen des Ministerpräsi denten vom Monat März als Grundlage für eine Tages« ordnung annehmen. Die Mehrheit-Parteien schlugen durch den Deputierten Woeste eine Tagesordnung vor, die einfach die Erklärungen der Regierung billigt und zur Tagesordnung übergeht. Die Liberalen schlugen eine Suspension der Sitzung vor, damit die Parteien D beraten könnten. Die Regierung lehnte dies ab. -mH waren anscheinend die Sozialdemokraten zn einem Zttgeständnis nicht bereit, sodaß die Sitzung unter A gemeiner Erregung bis zum Dienstag vertagt wurde. Generalstreik in Belgien. Brüssel, 18. April. Die Buchdrucker von Brüssel haben gestern abend einen früheren Beschluß umgestoben und beschlossen, in den Ausstand zu treten. Sie haben diesen Ausstand nunmehr auch auf die Zeitungen ausgedehnt, und von morgen vormittag ab werden die »reisten Blätter Brüssels nicht mehr erscheinen. Es wird versichert, daß die katholischen Blätter weiter erscheinen werden, da sie mit christlichen Ge werkschaftler» arbeite». Der allgemeine Streik hat in der Stadt Brüssel angeblich seit gestern eine Aus dehnung erfahren; man soll 2000 Streikende mehr zählen. In der Provinz ist man zum Teil über den Verlauf dec Kammerverhandlungen aufgeregt, es ist teil weise zu kleinen Zusammenstößen gekommen. Im ganzen aber ist die Streiklage unverändert. Nur in einzelnen Industriezentren war heute vormittag eine kleine Abnahme der Streikziffern festzustellen. Sozialistische Deputierte und Senatoren fordern die Arbeiter ans, in Ruhe weiter zn streiken, den» ein erster Erfolg sei dadurch erzielt, daß die Kammer über das Problem, das den Streik veranlaßte, berate. Vielleicht bringe die Sitzung der Kammer am Dienstag eine Lösung, deshalb sei ein Beharren im Streik erforderlich. Brüssel, 19. April. Nachrichten ans Antwerpen zufolge verschlechtert sich die Lage im Hafen zu- seheuds. Es mangelt an Waren. Es scheint sich im Vergleiche zum Vorjahre augenblicklich eine wesentliche Ab nahme der eingcgangenen Schiffe herauszustellen. Rumänische Kammer. - Ein Zwischenfall. . Bukarest, 18. April. Bei Eröffnung der heutigen Kammerfitznttg feuerte ein mazedonischer Student, namens Haciu Nastase, von der Galerie auS einen Revolvcrschuß ab und rief dabei aus: Die mazedonische Stimme muß gehört werden! Es herrschte einen Augen blick Aufregung, dann erklärte der Präsident unter lang- anhaltendem Beifall, wie seinerzeit Dupuy in der fran zösischen Kammer: Die Sitzung wird fortgesetzt. Naslase warf einen Brief herunter, der eine Petition enthält. Er erklärte, er habe lediglich die Aufmerksamkeit tvc Kammer aus die in Mazedonien lebenden Rumänen lenken wollen. Seine Bittschrift enthält auch Gedichte. Mask, der sehr aufgeregt ist, wird einer ärztlichen Untersuchung unterzogen. Sein Revolver war blind geladen. Blei kugeln hatte der Täter aber bei sich. Der Finanzminister brachte eine Vorlage ein, durch die ein Kredit von 50 Mill, für den Bau von ländlichen Schulen gefordert wird. Die Kammer ge nehmigte den Kredit einstimmig. Die Anleihe soll aus den Abgaben der Dorfschenken getilgt werden. AilipeScus Nachfolger. Bukarest, 18. April. DaS Abschiedsgesuch des Ackerbaumiuisters Filipescu ist vom König an genommen worden. Zu seinem Nachfolger ist der kon servative Abgeordnete Konstantin Arion ernannt worden, der heute abend den Eid ablegte. Reformen in der astatische»» Türkei. Konstantinopel, 18. April. Der „Taswiri Mar" erfährt, daß gestern dem Großwesir eine Denkschrift unterbreitet worden sei, welche die Schaffung einer autonomen Provinz Kurdistan unter dem Namen „Östliche WilajetS" oder „Naher Osten" verlangt. Tie Denkschrift fordert für Kurdistan völlige Selbständig keit; der Zentralregierung würde nur die auswärtige Politik und der Oberbefehl über die Truppe»» im Kriegs fälle verbleiben, ferner die Bestätigung des von der Be völkerung zu wählenden Chefs der Provinzialregierung, das Münzrecht und die Erhebung der Militärtaxen und Stempelgebühren. Wie versichert wird, hat der Ministerrat Reformen für Syrien beschlossen, die auf eine Begünstigung der arabischen Sprache Hinzielen. Wie aus anderen Gegenden, so wird jetzt auch aus Bagdad eine Bewegung zugunsten einer Dezentrali sation gemeldet. Bom neue»» vhina. Für das Christentum. Peking, 17. April. Am letzten Sonntag sand hier aus Wunsch der chinesischen Regierung ein christlicher Gottesdienst statt, an dem Vertreter aller protestan tischen Gemeinden und ein Vertreter de- Präsidenten teilnahmen. Weiter hat die chinesistze Regierung durch die Beamten in den Provinzen den christlichen Gemeinden aller Konfessionen kundtun lassen, daß der 27. April als ein Bettag gelten soll, »vo in de»» christlichen Kirchen ein Gottesdienst abzuhalten sei, dem Vertreter der chinesischen Behörden beiwohnen würden.