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Ttoinglieh SAehstsehev St^ttts-rnzeigeP. Verordnungsblatt der Ministerien und der Ober- und Mittelbehörden. Zeitweise Nebenblätter: Landtagsbeilage, Synodalbeilage, Ziehungslisten der Verwaltung der K. S. Staatsschulden und der K. S. Land- und Landeskulturrentenbanl-Verwaltung, Übersicht der Einnahmen und Ausgaben der LandeS-BrandversicherunaSanstalt, Übersichten deS A. S. Statistischen Landesamts über Ein- und Rückzahlungen bet den Sparkassen, Grundsätzliche Entscheidungen de» K. S. LandeSversichernngSamtS, BerkausSliste von Holzpflanzen auf den K. S. Staatsforstrevieren. dir. 98 1913. Ankündigungen: Die Ispaltige Grundzeile oder deren Raum im AnkündigungSteilc 80 Pf., dierspaltige Grundzeile oder deren Rann, im amtlichen Teile 7b Pf., unter dem Redaktionsstrich (Eingesandt) ISO Pf. PreiSermäßigg. ans Geschäftsanzeigen. — Schluss der Annahme vorm. 11 Uhr. Beauftragt mit der Verantwortlichen Leitung: Hofrat Doenges in Dresden. < Mittwoch, 30. April Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Expedition, Große Zwingerstraße 1», sowie durch die deutschen Postanstalten 8 Mark vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. Er sch ei »^Werktags nachmittags. — Fernsprecher: Expedition Nr. 12SS, Redaktion Nr. 4»7t. Heute früh wurde das Aeppeliu-Luftschifi „Hansa" über Dresden gesichtet. Sieger in der dtutschenGsrdon-venuet-Aurscheidung»- fahrt ist der Ballon „Riederschlesien" (Führer: Berliner), der im südlichen Norwegen gelandet ist. * Bei der gestrigen Abstimmung in der vndaetkommijsion stimmten alle maßgebenden bürgerliche» Parteien der Erhöhung der ManuschaftSbestände des Heeres zu. Die Londoner Botschasterkonferen; hat in ihrer Mehr heit sich selbst für den Fall der Nnnachgiebigkeit Monte negros gegen kriegerische Maßnahmen ausgesprochen. Zn- folgedeffen hat Österreich nunmehr beschlossen, in diesem Falle selbständig gegen Montenegro vorzugehk». * Der Entschluß der österreichisch-ungarischen Regierung, selbständig gegen Montenegro vorzngehen, falls dies nicht unverzüglich nachgebt» sollte, findet in der bürgerlichen Presse beider ReichShälfte» freudige Austimmung. * Die Pforte verwahrt sich mit EMschiebesheit dagegen, daß sie von dem Schritt Essed Pascha» Kenntnis gehabt habe oder ihn gar billigt. * Mit Rücksicht auf die Befürchtung der Valkanstaaten, daß die Wiederaufnahme direkter Verhandlungen zwischen dt» Kriegführenden eine Verzögerung de» Friedens schlüsse» zur Folge haben werde, find Besprechungen zwischen de» Mächten rm Gange, um die Frieden-grund- lagen vorzubereiten. Bei einem Eisenbahttunfall bei Severaz im Departe ment Aveyron sollen mehrere Reisende getötet und 20 verletzt worden sein. Amtlicher Teil. Ministerittm de» Königlichen HanjeS. Dresden, 30. April. Se. Königl. Hoheit Prinz Friedrich Christian, Herzog zu. Sachsen, ist von der unternommenen Auslandsreise gestern 10 Uhr 7 Miu. abends hierher zurückgekehrt. Se. Majestät der König haben dem Kaufmann Emil Hermann Curt Weise in Dresden, Inhaber der unter de- Firma Curt Weise hierselbst betriebenen Mehlgroß handlung, das Prädikat „Hoflieferant Seiner Majestät des Königs" Allergnüdigst zu verleihen geruht. Se. Majestät der König haben Allergnüdigst zu ge nehmige» geruht, daß die Nachgenannten die ihnen ver liehenen nichtsächsischen Ordensauszeichnungen annehmen und tragen und zwar: die silberne Verdienstmedaille des Königl. Bayerischen Verdienstordens vom heiligen Michael: der Königl. Hausdiener Heidrich und die Prinzl. Haus diener Schneider und Petzoldt, das silberne Verdienst- krenz mit der Krone des Kaiserl. Österreichischen Franz Joseph-Ordens: der Prinzl. Hoflakai Hoyer. Finanzministerium. Se. Majestät der König haben Allergnüdigst geruht, den Finanzrat bei der Generaldirektion der Staatseisen bahnen vr. jur. v. Brescius zum Oberfinanzrat bei der Generaldirektion der Staatseisenbahnen zu ernennen. Se. Majestät der König haben Allergnüdigst geruht, den mit der Leitung des Umbaues des Opernhauses in Dresden beauftragten Baurat Ancke vom 1. Mai ab zum Vorstande des Landbauamtes Meißen zu ernennen.' Se. Majestät der König haben Allergnüdigst geruht, dem zur Dienstleistung dem Finanzministerium zugeteilten Finanzassessor vr. jur. st pfiil. v. Schroeder für die Zeit vom 1. Mai ab den Titel und Rang als Finanz amtmann zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allergnüdigst geruht, den Finanzassessor bei der Staatseisenbahnverwaltung vr. jur. Robe zum Hinanzamtmann zu ernennen. Des Himmelfahrtsfeftes wegen erscheint dies nächste Nummer des Dresdner Journals Frei tag, den 2. Mai, nachmittags. Ministerium -e- Innern. Mit Genehmigung Sr. Majestät des Königs ist dem Amtshauptmann v. Bose in Olsnitz die Stelle des Vor standes der Amtshauptmannschaft Grimma übertragen worden. Se. Majestät der König haben den zum Vize- uud Deputy-Konsul der Vereinigte», Staaten von Amerika in Chemnitz ernannten E. Kilbourne Foote daselbst in dieser Eigenschaft anzuerkenuen geruht. Se. Majestät der König haben Allergnüdigst geruht, deu Schulknaben Ewald Ernst Börner und Max Barthel in Neuheide für die von ihnen am 9. Dezember 1912 unter eigener Lebensgefahr bewirkte Errettung eines beim Schlittschuhlaufen eingebrochenen Schulknaben vom Tode des Ertrinkens die silberne Lebensrettungsmedaille zu verleihen. Ministerium des Kultus und öffentliche» Unterrichts. Se. Majestät der König haben Allergnüdigst geruht, dem Pfarrer v. vr. Alexis Schumann in Leipzig beim Übertritt in den Ruhestand die Krone zum Ritterkreuz 1. Kl. des Albrechtsordens zu verleihen. Die Königliche Kreishauptmannschaft hat dem Kutscher Friedrich Otto Salomo in Dresden sür das von ihm am 29. Januar 1913 mit Mut und Entschloffen- hett bewirtte - Aushalten zweier durchgegange'V Pferde auf der Königsbrücker Straße in Dresden eine Gcld- belohnung bewilligt. »76III Dresden, am 4. April 1913. 3l3i Königliche Kreishauptmannschaft. Die Satzung des Elbtal - Elettrizitäts-Verbandes in Pirna ist mit Genehmigung des Königlichen Ministeriums des Innern nach Gehör des der Königlichen Kreishaupt- maunschaft beigeordneten Kreisausschusses dahin abgeündert wordeu, daß die Dauer des Verbaudes auf 50 Jahre fest gesetzt worden ist und die Verbandsgemeinden künftig nach dem Verhältnisse ihrer Aktienbeteiligung zu hafte» haben. Auch ist die Bestimmuug, daß der Verband selbst keine Aktien der Elbtalzentrale auf eigene Rechnung übernehmen darf, gestrichen worden. 2241611 Dresden, den 20. April 1913. 3132 Königliche Kreishauptmannschaft Ernennungen, Versetzungen re. im öffentlichen Dienste. Im Geschäftsbereiche de» Ministerium» der Kinanzen. Verwaltung der indirekte», Abgaben. Angestellt: Die Zollpraktikanten Banmgärtel nnd Schultze als Zollanfseher, Zollpraktikanten; Vizewachtmeister Bartko und Vizefeldwebel Bauer als Greuzaufseher. — Befördert: Zollassisteut Kießling in Leipzig II zum Zollsekretär bei diesem Amte, die Zollaufseher Weise in Bodenbach zum Zollassistenteu daselbst, Freyer iu Plauen zum Nebenzolleinnehmer in Zinnwald, Seyfert in Pirna zum Nebenzolleinehmer iu Fugau, u. Uhlig in Dresden II zum Nebenzolleinnehmer in Seifhennersdorf v. R., Steneransseher Neumann in Königsbrück zum Nebenzolleiunehmer iu Schmalz grube, die Expedienten Bauer in Dresden (Generalzolldirektion) zum Zollaufseher in Dresden II «. Seltmann in Dresden (Generalzolldirektion) zum Grenzausseher in Tanbenheim, die Kopisten Höhne in Meißen zum Expedienten in Dresden (Generalzolldirektion) und Wolter in Bautzen zmn Expedienten in Dresden (Generalzolldirektion). — Versetzt: Die Zollsekretäre Schmidt in Leipzig I als Zollsekretär nach Leipzig II u. Tittel in Leipzig II als Zollsekretär nach Leipzig I, Zollassistent Bittrich in Weipert als Zollassistent nach Leipzig II, Obergrenzaufseher Fischer in Marienberg als berfteneranfseher nach Zwickau, die Steueraufseher Gersdorf in Olbernhau als Zollaufseher nach Bodenbach, Hesse in Meißen als Zollaufseher nach Klingenthal, Kall in Plauen als Zollausseher nach Plauen, Rentzsch in Werdau als Zollaufseher nach Pirna, Schubert in Radeburg als Zollaufseher «ach Sebnitz-Nieder- einsiedel, Steiubach in Waldheim als Zollanfseher nach Voiters- reuth n. Wegner in Leipzig al- Zollaufseher nach Leipzig I, die Grenzaufseher Schneider in Deutschgeorgenthal als Zollaufseher nach Leipzig II, Draeger in Klingenthal als Steueraufseher nach Dresden I, Eiffler in Neugersdorf als Steueraufseher nach Meißen, Meinhold in Saupsdorf als Steueraufseher nach Olbernhan, Rößiger in Rosenthal als Steueraufseher nach Werdau, Hauke i», Schmilka als Grenzaufseher nach Schandau «.Müller in Königshain als Grenzaufseher »ach Neugersdorf. — Pensio niert: Nebenzolleinnehmer Geißler in Schönfeld. — Gestorben: Die Zollaufseher Fehse in Bodenbach undPetßrich in Warnsdorf. (Behördliche Bekanntmachungen erscheinen auch im AnkündigungSteile.) Nichtamtlicher Teil. Bom Königlichen Hof«. Dresden, 30. April. Bei Sr. Majestät dem König fand uni 2 Uhr in der Villa zu Wachwitz Familien tafel statt. De »Usches Reich. Die Manuschafts-Etatserhöhuttgen von der Budget- kommisston bewilligt. Berlin, 29. April. In der heutigen Sitzung der Budgetkomiuissiou des Reichstages wurden beraten und unverkürzt bewilligt die Mauuschafts-EtatS- er Höhungen der Infanterie, der Kavallerie, der Feld artillerie, der Fußartillerie, der Pioniere, der Verkchrs- truppcn und des Trains, und zwar mit deu Stimmen der Rechten, den Zentrums, der Natioualliberaleu uud der Fortschrittliche», Volkspartei. Der preußische Kuttusmiuifter über die Wernerschen Bilder. Der preußische Kultusuliuister äußerte sich iin preußischen Herrenhanse eingehend über die Frage der angeblichen Zurückweisung v. Werner scher Bilder. Danach hat Hr. v. Werner selbst, als er die Liste seiner von ihm für die Jubiläumsausstellung in Vorschlag ge brachten Bilder der AusstellttugSkomunssion übersandte, angeregt, es möge die Entscheidung der maßgebenden Stelle darüber eingeholt werden, ob der Ausstellung seiner Bilder ans dein Kriege 1870/71 ctiva Bedenken entgcgenständen. Der Kultnsminister hatte keine derartigen Bedenken uud hat die Augelegeuhcit des halb deu. Auswärtige», Amt überhaupt uicht uutcrbreitet. Die beide» aus 24 Bilder» ausgeschie- dene», zwei Bilder wäre» übrigens ohne iveiteres auch »och zugelassen worden, wenn das Ministerium Keuutnis davon gehabt hätte, daß der Kunstler besonderen Wert auf ihre Aufuahme lege. Als der Kultusuliuister daun erfuhr, daß v. Werner auf eine Beteiligung an der Ausstellung verzichte, ließ er durch seine», Vertreter de», Maler aussuchen, um ihu vou diesem Beschlusse ab- zubringeu. Diesem Herrn gegenüber hat v. Werner der angeblichen Zurückweisung seiner Bilder aus politische» Gründen nicht Erwähnung getan, sondern seine Nicht beteiligung mit seinen, schlechten Befinden und mangeln dem Raum im AuSstettuugsgebäude für seine Bilder be gründet. Der württcmbergischc Ministerprästvent über ven Ausschuß für auswärtige Angelegenheiten. Stuttgart, 29. April. Bei der Etatsberatuug in der Zweiten Kainmer erklärte der Ministerpräsi dent in Erwiderung auf die Ausführuugeu des Abg. Hausmanu (Vp.), daß der Ausschuß für auswärtige Augelegeuheiteu alljährlich im Herbst ciue Sitzuug abhalte. Im letzten Jahre sei eine Reaktivierung des Ausschusses eiugetreteu. Es würde», dabei die Gruudzüge der Politik besprochen; hieran knüpften sich Debatten. Außerdem würbe» den Mitgliedern der Bundesstaaten Memoranden überreicht. Vor etwa 7 Wochen habe der Reichskanzler die leitenden Minister nach Berlin ein geladen, nm mit ihnen über die Wehr- und Deckungs- Vorlage zn sprechen. Der Reichskanzler habe dabei einiges über die Ziele initgeteilt. Es sei wertvoll, wenn der Reichskanzler überzeugt sein könne, daß die Bundesstaaten hinter ihm ständen. Dadurch würden seine friedlichen Bestrebungen an, wirksamsten unterstützt. Die Hceres- vorlage sei selbstverständlich nicht unvermutet eiues schönen Tages voin Himmel gefallen; er könne versichern, daß diese Frage in bundesfreundlicher Weise behandelt worden sei. Aus dem relchsläudlschen Parlament. Keine Jagdscheine an Ausländer. Straßburg i. Elf., 29. April. In der heutigen Sitzung der Ersten Kammer des Landtages erhob Graf Andlaw scharfe Vorwürfe gegen die Regierung wegen Nichterteilung von Jagdscheinen an Ausländer. Er betonte, daß man die Scheine auch solchen Leuten ent zogen hätte, gegen die keine Bedenken vorlägen. Die Maßnahme der Regierung sei eine Repressalie, die durch den Druck der alldeutschen Presse veranlaßt worden sei. Diese Politik der Nadelstiche verhindere den inneren An schluß an da» Reich. Es sei an der Zeit, daß die Politik der Gesinnungsüberwachung nach 42 Jahren endlich einmal anfhöre. Da» Volk habe sich mit den