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Dresdner W Journal, königlich Säehstsehev Staatsanzetge*. Verordnungsblatt der Ministerien und der Ober- und Mittelbehörden. tteitwtise Nebenblätter: LandtagSbeilag«, Synsdalbeilage, Ziehungslisten der Verwaltung der K. E CtaatSschulden und der K. S. Land» und LandeSkulturrentenbanl»Verwaltung, Übersicht der Einnahmen und Ausgaben der LandeS-Br-mdoeisicherunq-anstalt, Übersichten deS K. S. Statistischen LandeSamtS über Ein» und Rückzahlungen bei den Sparkassen, Grundsätzliche Entscheidungen de» K. S. Landesversichernngsamts, Berkaufsliste von Holzpflanzen auf den K. S. Staatsforstrevieren. Nr. 95. i > Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: Hofrat Doeuges in Dresden. Sonnabend, 26. April 1913. Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Expedition, Große Zwingerstraße 16, sowie durch die deutschen Postanstalten S Mark vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. Erscheint: Werktags nachmittags. — Fernsprecher: Expedition Nr. iLSü, Redaktion Nr. 4L7S. Ankündigungen: Die Ispaltige Grundzeile oder deren Raum im AnkündigungSteile 30 Pf., die»spaltigc Grundzerle oder deren Raum im amtlichen Teile 7ü Pf., unter dem Redaktionsstrich (Eingesandt) 150 Pf. PreiSernläßigg. auf Geschäftsanzeigen. — Schluß der Annahme vorm. 11 Uhr. Das Heck dc» Torpedoboote» „8 178" ist gestern gehalten und nach Wilhelmshaven geschleppt worden. Die gestern zusammengetretene Londoner Botschafter- Vereinigung betonte, daß die Entscheidung der Mächte über da» Schicksal Skutari» ausrechterhalten werden muffe, und daß König Nicolau» al»bald offiziell bekannt gegeben werde, er habe Skutari zu ränme». * Die Stimmung in Frankreich ist neuerdings dem Entstehen eine» selbständigen Albanien» wenig gü»ftig. Au der franzöfijchen RegierungSpreffe wird für eine rasche Anfteilnng Albanien» Stimmung gemacht. Amtlicher Teil. Ministerium de» Anneru. Se. Majestät der König haben AUergnädigst geruht, dem Bildhauer Walter Hauschild in Grunewald bei Berlin das Ritterkreuz 2. Klasse des Albrechtsordens zu verleihen. Am 1. Mai 1913 wird der an der Linie Dresden— Elsterwerda vor Weinböhla errichtete Haltepunkt RtucoSwig stkr den Personen- und Gepäckverkehr eröffnet. Über die an der neuen Berkehrsstelle haltenden Personenzüge gibt der Sommerfahrplan 1913 Auskunft. Die Besörderungs- sätze für den Berkehr mit dem neuen Haltepunkt werden auf diesem und auf den sonst beteiligten Stationen recht zeitig bekanntgemacht. 1/4 1830. 3004 Kgl. Gen.-Dir. d. Sachs. Ttaatseisenbahnen. Dem Schulknaben Peter Paul Krahl in Kuckau ist für die mit Mut und Entschlossenheit bewirkte Errettunc des Schulknabens Johann Hatang daselbst vom Tode de- Ertrinkens eine Geldbelohnung bewilligt worden. 3019 Bautzen, am 21. April 1913. 194»III Königliche Kreishauptmannschaft. Der Vorstand des GemeindeverficherungsverbandeS zu DreSben besteht aus den Herren: Gemeindevorstand Werner in Radebeul, Vorsitzender, Bürgermeister Wittig in Rabenau, stellvertretender Vorsitzender, Rechtsanwalt vr. Wauer in Dresden, Syndikus. Dresden, den 22. April 1913. 1535 »11 Königliche Kreishauptmannschast. 3031 Die Königliche Kreishauptmannschaft hat den Stick- maschinenbesitzer Albin Moritz Neupert in Pausa zur Ausbildung von Führern von Kraftfahrzeugen mit Benzin- Motor der Klassen 3a und 3b ermächtigt. 319kIII» Königliche Kreishauptmannschast Zwickau, den 21. April 1913. 3020 Ernennungen, Versetzungen re. im öffentlichen Dienste. Im Geschäftsbereiche de» «mifteriumS des Innern. Versetzt: Bauamtmann Petrich, bisher beim Hochbautechnischen Bureau des Finanzministeriums, als bautechnischer Hilfsarbeiter in da» Ministerium deS Innern. (BehördlicheBekanntmachungen erscheine» auch im AnkündigungSteile Nichtamtlicher Teil. Bo« Königliche« Hofe. Dressen, 2b. April. Se. Majestät der König nahm vormittags militärische Meldungen sowie di Vorträge der Herren StaatSminister und de» Kabinetts- sekretärs entgegen. Mitteilungen ans der öffentlichen Verwaltung. Die BerkehrScinnahmen der sächsischen Staats- eisenbahnen sind nach den vorläusigen Ermittlungen im ersten Vierteljahre 1913 gegenüber den» gleichen Zeitraum des Vorjahrs wiederum gestiegen. Während ie im ersten Vierteljahre 1912 nach den endgültigen Feststellungen 41596 058 M. betrugen, beziffern sie sich im ersten Vierteljahre 1913 nach den vorläufigen Er mittlungen auf 43 370600 M., es ist also eine Zu- uahme vou 1 774542 M., d. s. — 4,27 Proz. ein getreten. Von diesen Einnahmen entfallen aus den Per onenverkehr 14 380 000 M. (1702 802 M.,. d. s. -- 13,43 Proz mehr als im ersten Vierteljahre 1912) und auf den Güterverkehr 28 990600 M. (71 740 M. — 0,25 Proz. mehr als im erste» Vierteljahre 1912). Was den Personenverkehr anlangt, so ist die auffallend starke Steigerung, die trotz der nm einen Tag kürzeren Berichtszeit (1912 war Schaltjahr) eingetreten ist, außer auf den lebhaften Geschäftsverkehr und die den AusslugSverkehr begünstigende, anhaltende milde Witte rung im März, besonders darauf zurückzujührcn, daß daS Osterfest 1913 bereit» in den Mürz fiel (im Jahre 1912 in den April) und gegenüber dem gleichen Zeitraum deS Vorjahres zwei Festtage mehr vorhanden waren. Im Güterverkehr Hut der Umstand, daß drei Werktage weniger als im ersten Vierteljahr 1913 zur Verfügung standen, die Einnahmen uaturgemäß un günstig beeinflußt und dazu bei-etragen, daß die pro zentuale Zunahme gegenüber dem ersten Vierteljahr 1912 nur sehr gering war. Eine weitere Ursache hierzu ist darin zu finden, daß die Wasserverhültnisse im ersten Vierteljahr 1913 günstiger als im Vorjahre waren und infolgedessen viele Transporte der Elbe verblieben, die im Vorjahre der Eisenbahn zugefallen waren. Im Mürz dieses Jahres ging übrigens auch der Bezug von Bau- stossen erheblich zurück. Schließlich wurden die Ein nahmen im Güterverkehr, wie vorauszuseheu war, wiederum durch die Gewährung der am 1. Oktober 1912 eingeführten Ermäßigung der Abfertigungsgebühr bei gewissen Sendungen in Wagen von 15 t und mehr Lade gewicht nicht unwesentlich beeinträchtigt. Zugenommen hat besonders in den Monaten Januar und Februar die Beförderung von Briketts, Kohlen, Eisen, Getreide, Saat- und Futtermitteln sowie von Jute. Der Verkehr in den ElbumschlagSplätzen gestaltete sich bei dem milden Winter äußerst lebhaft. Den Mehreinnahmen, die sich nach Vorstehendem in recht mäßigen Grenzen halten, stehen übrigens bedeutende Mehrkosten gegenüber. Namentlich hat in den letzten Jahren wegen der Zunahme des Verkehrs eine erheb liche Vermehrung des Personals vorgenommeu werden müssen. Wahrend nämlich bei der Staatseisenbahn verwaltung am 1. Januar 1911 46 371 Beamte und Bedienstete beschäftigt wurden, stieg diese Zahl bis zum 1. Januar 1913 auf 49 366, es hat also in diesen beiden Jahren eine Zunahme um 2995 Mann — 6,5 Proz. staltgefunden. Auch der Materialienverbrauch steigerte sich infolge Vermehrung der Zugläufe außerordentlich; allein für Lokomotivkohleu sind im Jahre 1912 1U Mill. M. mehr aufgewendkt worden als im Etat vorgesehen ist. Deutsches Reich. Vom Kaiserlichen Hose. Der Kaiser in Metz und Straßburg. Metz, 25. April. Im weiteren Verlaufe der heutigen Übung bei Gravelotte beobachtete Se. Majestät der Kaiser auf der Hochfläche von Jussy die Entwicklung der blauen Partei aus dem Walde bei Vaux heraus. Um ^12 Uhr wurde das Gefecht abgebrochen. Der Kaiser hielt sodann Kritik ab und nahm bei Jussy einen Vor beimarsch der ganzen Garnison entgegen. Nach Metz zurückgekehrt, nahm der Kaiser das Frühstück im Kasino seines KönigS-Jnfanterieregiments (6. Lothringisches) Nr. 145 ein. Am Nachmittag besichtigte Se. Majestät die Befestigungen, und am Abend nahm der Kaiser mit Gefolge an einer Abendtafel beim Gouverneur von Metz teil. Abends gegen 11 Uhr erfolgte die Abfahrt nach Straßburg. Straßburg, 26. April. Se. Majestät der Kaiser ist im Hoszuge von Metz über Saarburg koulmend, um 7 Uhr 50 Min. hier eingetroffen. Nach kurzem Ver weilen im Fürstensalon mit hen zur Begrüßung er- schteneneu Herren fuhr der Kaiser im Automobil durch die festlich geschmückten Straßen die Staden entlang zum Kaiserpalast, wo er Wohnung nahm An den Staden hatte trotz der frühen Staude ein zahlreiches Publikum Aufstellung genommen und begrüßte den Monarchen mit lebhaften Kundgebungen. Parlamentarischer Abend beim Reichskanzler. Berlin, 26. April. Gestern sand, dem „Berl. Lolal- auzeiger" zufolge, beim Reichskanzler ein parla mentarisches Essen statt, zu dem die Führer der bürgerlichen Parteien des Reichstags geladen waren. Den Mittelpunkt der Tischunterhaltung bildete die Frage der Deckung der dauernden Kosten der Hceresverstärkung. Wehrresorm und Deckung. Zeitpunkt der Erhebung der Wehrsteuer. Berlin, 25. April, über den Termin für die Er hebung des Wehrbeitrags wird der „Inf." folgendes mitgeteilt: Die erste Hälfte des Wehrbeitrags dürfte wahrscheinlich im Laufe des April oder Mai nächsten Jahres, die andere Hälfte spätestens bis zum 31. März 1915 zur Erhebung kommen. Die Zustellung des Ver- anlaguugsbesHeids zur Wehrsteuer dürfte voraussichtlich uicht vor April des nächsten Jahres erfolgen. Gesetzliche Regeln»« der Zlgarren-HauSlndustrie. Wie der „Ins." mitgeteilt wird, beabsichtigen die Verbündeten Regierungen demnächst eine gesetzliche Regelung der Verhältnisse in der Ziaarren- Hausindustrie durchzusühren. Die Pläne für eine solche Regelung liegen bereits vor. Eine Aufstellung neuer Grundsätze zu diesem Zwecke ist nicht notwendig, da die Verhältnisse in der Zigarren-HauSindustrie nicht anders liegen, wie bei den Tabakarbeitern. Aus diesem Gründe wird die Regelung in demselben Sinne erfolge»», wie seinerzeit in dem Gesetzentwürfe für die Tabak arbeiter. Am Balkan. Die Skutarisrage. Die Montenegriner in der Festung. Ceti »je, 25. April. Amtliche Meldung. Die Montenegriner halten alle Stellungen besetzt. In Skutari befanden sich 26000 Mann Nizams und 5000 BaschibosukS, die ihre Stellungen ruhig, aber gedrückt verließe». — General Jankownkotitsch ist zum Militär gouverneur von Skutari ernannt worden. Skutari zur montenegrinischen Residenz bestimmt. Berlin, 26. April. Die „Nat.-Ztg." erfährt aus Cetinje, 25. April: König Nikolaus wird nach seinen» Einzug in Skutari eine Proklamation an die Be wohner von Skutari erlasse». König Nikolaus hat sich entschlossen, mit seiner Familie dauernden Wohnsitz in Skutari zu nehme». Die Beschlüsse der Botschaftervereinigung. London, 25. April. (Neutermeld»»ng.) Die heutige Sitzung der Botschaftervereinigung, an der Premier minister Asquith und Lord Morley teilnahmen, dauerte über zwei Stunden. Die nächste Sitzung soll Montag nachmittag unter dein Vorsitz Greys stattfinden. Die heutige Beratung war völlig der Skutarifrage ge widmet. Das wichtigste Ergebnis der heutige»» Sitzung war die Betonung der völligen Einmütigkeit, mit der die Mächte die bereits erreichte»» Entscheldungen auf recht zue r halten beabsichtigen. Man erwartet, daß binnen wenigen Tagen die Mächte offiziell dem König Nikolaus notifizieren werden, daß er Skutari auf zugebe»» habe. Inzwischen besteht Grund zu der An nahme, daß die Blockade zu einer absoluten gemacht und ausgedehnt werden soll. Es wird bestritte», daß Öster reich irgendetwas von einer 48stündigen Frist vor geschlagen habe. Obwohl Österreichs Entschlossenheit, daß kein unnötiger Aufschub erfolgen soll, unveränderlich bleibt, wird erklärt, daß es nicht wünsche, die Angelegen heit zu überstürzen. Die Auffassung in Österreich. Wien, 26. April. In Besprechung der auswärtige»» Verhältnisse betont das „Neue Wiener Tagblatt": Osterreich-Ungarn hat von allem Anfang an die Er reichung seiner Ziele im Rahmen deS europäischen Koilzerts angestrebt und bei der Gemeinbürgschaft der Mächte treu auSgeharrt. Diese stets loyale und korrekte Haltung Osterceich-Ungarns hat wesentlich dazu bei- getragen, daß die Entscheidungen der Mächte stets ein mütig getroffen werden konnten, wodurch größere Kom plikationen vermieden wurden. Wenn sich Osterreich- Ungarn für die Durchführung deS einstimmigen Be schlusses der Mächte bezüglich Skutari- einsetzt, bleibt es