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1. Beilage zu Nr. 83 des Sonnabend, 12. April 1913. Wissenschaft und Kunst. Wissenschast. Die Internationale Vereinigung sür Tropenmedizin in Ostasien wird unter dem Borsitz von vr. Clarac, Generalinspektor deS Gesund« heitsdienstes der Kolonialtruppen und Inspektor des Medizinalwesens von Indochina, vom 8. bis 15. November 1913 in Saigon einen mit einer „Ausstellung sür Arzneimittel, chirurgische Instrumente, Gesund« heitspflege und medizinische Fachzeitschriften" verbundenen Kongreß abhalten, zu dem auch au die deutschen Arzte in Süd- und Ostasien bereits Einladungen ergangen sind. Der Kongreß wird, wie die „Ständige Ausstellungskommission für die Deutsche Industrie" auf Grund eines Berichtes des Kaiser!. Konsulats in Saigon bekanntgibt, fünf Abteilungen umfassen, und zwar: 1. Protozoologie, Helmintheologie — 2. Cholera, Pest, Lepra, Tuberkulose — 3. Tropensieber einschl. Sumpf sieber, Berybery, Dysenterie — 4. Chirurgie, Geburts hilfe, Kinderkranheiten — 5. Klima, Hygiene. Der Generalgouvernenr von Indochina, der Gouverneur von Kochiuchi'la und der Statthalter von Kambodscha haben größere Geldbeträge zugesagt. Ein besonderes aci Iroo ge-ilocics Lokalkomitec wird Vorbereitungen tresfen, daß „die Perle des äußersten Ostens", wie die Franzosen die Hauptstadt ihrer ostasiatischen Kolonie gern zu bezeichnen pflegen, allen Glanz entfaltet, um die Teilnehmer des Kongresses und die Besucher der Ausstellung zu „bezaubern" und dadurch auch für später einen größeren Touristen- strom heranzuziehen. Die gewählte Zeit ist für Saigon die beste des Jahres, da der November dort einer der kältesten Monate ist. — Aus New Jork wird gemeldet: Bon acht Kranken, die vr. Friedmann mit seiner Lymphe gegen Lungen schwindsucht behandelt hat, haben sechs merkliche Fort schritte zur Besserung gemacht. Die beiden anderen Fälle waren bereits zu Beginn der Behandlung ziemlich hoffnungslos, so daß nichts mehr zu retten war. In zwischen hat vr. Friedmann weitere 23 Kranke in Be handlung genommen, die von den amerikanischen Ärzten als unheilbar ausgegeben waren. Eine große Anzahl berühmter Mediziner aus allen Teilen Amerikas kommt setzt nach New Jork, um sich von den Erfolgen der Friedmannschen Methode selbst zu überzeugen. Täglich sind bei den Untersuchungen 150 Ärzte zugegen. f Vor einigen Tagen starb in Celada bei Pavia im Alter von etwa 70 Jahren Graf Cavagna Sau« giuliani, der zu den fruchtbarsten historischen Schrift stellern und zugleich zu den bedeutendsten Büchersammlern des modernen Italiens gehörte. Die Bibliothek, die der ehemalige sardinische Kavallerieoffizier in langjähriger eifriger Sammeltätigkeit zusammenbrachte, und die von denGclehrtenJtalieus mit Recht als historisch-diplomatisches Archiv bezeichnet wird, umfaßt mehr als 20 000 Bände aus allen Wissenschaften, in erster Linie allerdings Manschen Inhalts, darunter 15 000 Inkunabeln und Seltenheiten des Büchermarktes. Ebenso wertvoll wie seine Büchersammlung war auch die Sammlung seiner Hand schristen, die — abgesehen von ganzen Briessammlungen moderner Zeit — ans etwa 3000 Pergamentbänden früherer Jahrhunderte besteht, deren ältester bis in die Zeit Ottos des Großen zurückreicht. Diese Bücher und Handschriften werden noch durch ein reiches Karten material ergänzt, in dem sich die neuesten wie die ältesten topographischen Karten Italiens in lückenloser Vollständig keit finden. Cavagna Sangiuliani hat eine fast unüber sehbare Menge kleinerer und größerer Werke geschrieben, unter denen die „Llomoris spsrse cki »toii» ckoN» p»t,ria" die wertvollsten sind. Literatur, „Im Turin", ein dreiaktiges Schau spiel von Robert Waltet, hat bei seiner vorgestrigen Erstaufführung am Schillertheater in Altona viel Beifall gefunden. — Tschechoffs „Onkel Wanja" wurde bei seiner vorgestrigen Erstaufführung im Hamburger Thalia- thealer mit großem Beifall trotz heftigen Widerspruchs zu Anfang des Werkes ausgenommen. — Aus Wien wird gemeldet: „Kampf", John Galsworthys vieraktiges Schauspiel, kam gestern an der Volksbühne zur Erstaufführung. Es ist die Schilderung eines englischen Streiks, in dem die Fanatiker auf beiden Ssiten unterliegen. Vom Publikum wnrde das Stück mit großer Begeisterung ausgenommen. — „Der parfümierte Tod" oder „La Pisa nel la" ist der Titel eines neuen Stückes, das Gabriel d'Annunzio soeben beendet nnd dessen Manuskript er Frau Ida Rubinstein überreicht hat. Es ist eine drei aktige Komödie mit Prolog, die im Juni im Chatelet- thealer in Paris zum erstenmal aufgeführt werden soll. Ter musikalische Teil, der einige Präludien und Ballette enthält, wird von dem Florentiner Komponisten Hildc- brando da Parma bearbeitet. Dekorationen und Kostüme inchnet der russische Maler Bakst. -Aus Leipzig wird gemeldet: Mehr als zwölf- hundtrt Verlagsfirmen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz haben sich bisher bereit erklärt, aus die Dauer von 10 Jahren vom 1. Januar 1913 ab ihre gesamte Produktion in einem Exemplar freiwillig und unentgeltlich für die Deutsche Bücherei zu stiften. Diese Überweisungen geschahen, abgesehen von einigen unwesentlichen Einschränkungen, unbedingt. Eine solche Einmütigkeit für die gute und große Sache zeigt, daß der deutsche Berlagsbuchhaudcl in der gleichen hochsinnigen Weise für eine ideale Be strebung Opfer zu bringen bereit ist, wie die- die Königl. Sächsische Staatsregierung einerseits und die Stadt- gemeinde Leipzig anderseits bekundet haben. Bildende Kunst. Die Eröffnung der Großen Berliner Kunstausstellung findet, wie nunmehr end gültig bestimmt worden ist, am 10. Mai statt. Das nähere Programm ist der Ausstellungsleitung vom Hof marschallamt noch nicht mitgeteilt worden. Der feier liche Eröffnungsakt soll diesmal im sogenannten Ehren saal (Saal I) vor sich gehen, den Prof. Hans Looschen ausgeschmückt hat. Die Rede wird Prof. Kallmorgen halten. — Die künstlerische Verglasung von vier großen Fenstern am Bölkerschlachtdenkmal bei Leipzig wurde dem Berliner Glasmaler G. HeinerSdors übertragen. ES handelt sich hierbei um eine Aufgabe von ungewöhnlichem Umfang. Die Fenster sind mehr als 15 m breit; sie erhalten kostbare, teppichartige Glas malereien mit heraldischen Motiven. — Aus Wien wird gemeldet: In der Ausstellung im Wiener KünstlerhauS erhielten die Große goldene StaatSmedaille Bildhauer Georg Minne, Maler Wilhelm Viktor Krauß und Maler Hans Larwi n. — Durch Zufall wnrde beim Einstürze eines Fuß bodens in einem Hause zu Neapel die wertvolle Marmorstatue einer Aphrodite aufgefundcn, die aus der besten Zeit des Hellenismus stammt und wahr scheinlich im Mittelalter an dem Fundorte versteckt worden war. - j- Aus Christiana meldet man: Der hiesige Archi tekt Hermann Schirmer ist gestern nachmittag im Alter von 68 Jahren gestorben. Schirmer war ein hervor ragender Kenner der norwegischen Denkmalkundc. Musik. Man schreibt uns aus Chemnitz: Am gestrigen Freitag fand im hiesigen Neuen Stadttheater die Erstaufführung der Oper in drei Akten aus dem neapolitanischen Volksleben „Der Schmuck der Ma donna" statt. Handlung und Musik des Werkes stammt von dem Deutschitaliener Ermanno Wolf-Ferrari. Der Dichterkomponist hat ein Buch geschrieben, das eine knappe, straff geführte Handlung ausweist, die sich von dem Hintergründe breit ausgesponnener Volks-Genreszenen wirksam abhebt und ihrem Stil nach zu den veristischen Schöpfungen der italienischen Opernliteratur gehört. Gennaro, ein Schmied, ist mit Maliella, einem Kind der Sünde, zusammen ausgewachsen, »veil seine Mutter infolge eines Gelübdes das Kind ins Haus genommen hat. Er, der von schwärmerischer Frömmigkeit erfüllt ist, liebt Maliella, deren ererbte verdorbene Neigung sich aber dem kühnen Führer der Comorra, Rafaele, zuwendet. Im Liebeswerben verspricht Rafaele für Maliella den Schmuck der Madonna, die eben in feierlicher Prozession vorübergetragen wird, zu stehlen. Maliella erzählt Gennaro, was der andere für sie tun »volle, und da führt dieser irr blinder Triebhaftigkeit der Leidenschast den Diebstahl aus. Maliella ist wie berauscht, legt deu Schmuck in dein Gedanken ar» Rafaele an, und, ihres bewußten Denkens im Taumel der Sinne nicht fähig, gibt sie sich Gennaro hin. Maliella erkennt beim Wiederkehren des Bewußtseins, daß nicht Rafaele, nach dem ihre Sinne stehen, ihr Geliebter geworden ist und flieht vor Gennaro nach dein Orte, wo die Comorra ihren Schlupfwinkel hat, zu Rafaele. Der stößt sie aber zurück, als er erfährt, »vas vorgefallen ist, nnd Maliella stürzt sich ins Meer. Gennaro gibt sich im Angesicht des Muttergottesbildes, das ihn» Vergebung seiner Sünden zn verheißen scheint, den Tod. — Die Musik Wolf-Ferraris, der in seinen beiden Opern „Die neugierigen Frauen" und „Die vier Grobiane" ans dem Gebiet des musikalischen Humors sehr intime Wirkungen zu erzielen verstanden hat, wandelt entsprechend dem Stoff die Bahnen deS Veris mus. Man kann bei ihr insofern nicht von einer Ein heitlichkeit des Stiles sprechen, als der Komponist auf der einen Seite die Merkmale des modernen italienischen, auf der anderen die der modernen deutschen Musik ausweist. So sind z. B. die Bolksszenen zu Beginn des ersten Aktes mit den klanglichen und dynamischen Mitteln musikalisch charakterisiert, die wir seit Richard Strauß kennen, während die mehr melodiesührenden, italienisch volks tümlichen Lieder der Comorriste» ans die zeitgenössische italienische Musik hindeuten. Sehr fein sind die beiden Orchesterintermezzi zwischen dem ersten und zweiten und zweiten und dritten Akt. Von hinreißender Macht der musikalisch interpretierten Stimmungen sind die Tänze in der großen Camorraszene im dritten Akt, um so eindring licher in ihrer Wirkung, weil sie iin grellen Wechsel der Schattierung der tragischen Lösung der Begebenheiten nnmittelbar voraufgehen. Über der unter Malatas Leitung stehenden Aufführung waltete ein günstiger Stern; die Solisten, an der Spitze Fra» Gerta Barby (die demnächst an die Dresdner Hofoper übersiedelt) als Maliella boten stimmlich wie darstellerisch erstklassige Leistungen; die großen Volksszenen waren von Ober regisseur Diener init feinem Gefühl für Abstnfungen in lebendiger Bewegung der Massen veranschaulicht und prachtvolle neue Dekorationen boten den erforderlichen äußeren Rahmen sür die Aufführung des Werkes, dem von unserem Publikum mit enthusiastischen! Beifall nach jedem Aktschluß der Stempel deS großen Erfolges auf gedrückt wurde. A. H- — Wie ma»l aus Mailand meldet, hatte iin dortigen Scalatheater die Uraufführung der neuen Oper „Die Liebe der drei Könige" des italienischen Komponisten Italo Montemezzi vor glänzendem Hause einen durchschlagenden Erfolg. Der vielversprechende junge Komponist wurde nach jedem der drei Akte stürmisch gernfen. Montemezzi erscheint als ein mir bedeutender melodischer Schöpfungsgabe und großer lyrischer Kraft ausgezeichneter origineller Jünger Wagners. Seine Oper wird viele Aufführungen erleben. — Der Richard Wagner-Verband dentscher Frauen hat beschlossen, in Weimar, da- im Leben des großen Musikdichters öfters eine bedeutende Rolle gespielt hat, zur Feier des hundertjährigen Geburtstages WagnerS zu Anfang Mai eine gröyere Erinnerungs- feier zu veranstalten, die aus zwei Teilen bestehen soll. In dein ersten, dem musikalischen Teile, werden Weimarer und auswärtige Künstler zusammenwirken, im zweiten werden Männer und Frauen der Gesellschaft Jugendschöpsungen des Gefeierten in lebenden Bildern zur Anschauung bringen. Das genauere Programm wird noch festgestellt. — Wie man au- Paris berichtet, wurde auf dem Friedhof Montparnasse am Grabe des Komponisten Emanuel Chabrier (1841 bis 1894), des Schöpfers der Oper»! „Gwendoline" und „Brisvis", ein von seinen Freunden und Verehrern errichtetes Grabdenkmal mit der Büste deS Komponisten, ein Werk des Bildhauers Constantin Meunier, feierlich enthüllt. Theater. Die Frage de- Neubaues deS fürst- lichen Hoftheaters in Detmold ist in den letzten Tagen entschieden worden. Im Fürstlichen Residenz schlosse fanden Beratungen über den Neubau statt, an denen außer dem Fürsten Leopold zur Lippe der Königl. Preußische Geh. Hofrat Prof. Cenzmer-Berlin, Prof. Bodo Ebhardt-Berlin-Grunewald und Prof Otto Kuhl- mattn-Charlottenburg — ein gebürtiger Detmolder — teil nahmen. Die beiden letztgenannten Künstler, für deren Entwürfe sich der Fürst entschieden hat, werden gemein sam eine»! neuen Entwurf ausarbeiten. Mit dem Bau deS neuen Hoftheaters soll noch iin Laufe dieses Sommers begonnen werden. * Der Dresdner Orchester-Verein, eine Ver einigung, die zum größten Teil aus früheren Berufs« musikern sich hier gebildet hat, veranstaltete gestern im VereinShanSsaale ihr drittes (letztes) Mitglieder konzert, dem ein voller und schöner Erfolg beschieden war. Vor allem darf sich der Verein beglückwünsche»! in seinem Dirigenten, Hrn. Oskar Hieke, einen äußerst fähigen Musiker zu besitzen. Es war in der Tat ganz erstaunlich, »vas das Orchester unter seiner Leitung leistete. Man Hörle beispielsweise Schuberts (unvollendete) H-moU- Symphonie in einer Weise von ihm spielen, daß inan seine Freude daran haben durfte, im ganzen, wie in de»! Einzelheiten, so namentlich in der erstaunlich guten Haltung der Holzbläser. Auch mit der Ausfassung des Hrn. Hieke, die nicht ohne großen Zug ist, durfte man durchaus einverstanden sein; höchstens, daß er das von moto uns etwas zn langsam, zu wenig „von moto" nahm. An dem Abend lernte man überdies auch eine Sängerin, Helena Jarosch, kennen, der man für ihre Zukunft ein sehr günstiges Prognostik»» stellen darf. Helena Jarosch, wie man erfährt, Polin von Geburt, sang mit noch etwas fremdem Akzent, die große Szene und Arie des Adriano („Rienzi") und zeigte sich dabei in dem Besitz einer vollen sonoren und weichen Mezzo- sopranstimme, die, trefflich ausgeglichen, mühelos in die hohe Lage spannt. O. S. * Galerie Ernst Arnold. Am vergangenen Donnerstag wurde die Sonderausstellung „Nene Bau werke der Stadt Dresden" eröffnet. Als Ereignis i»! seiner Art zeigt sich die Sonderausstellung von Paul Banin, der in den letzten Jahre» wiederholt i» Dresden vor die Öffentlichkeit getreten ist. Die Sonderausstellung hat in Künstlerkreisen in Berlin großen Erfolg gehabt und gelaugt in Deutschland nur noch in Dresden zur Ausstellung, da eine große Anzahl von Einladungen an den Künstler ergangen sind. * Kunstsalon Emil Richter, Prager Straße. Die Ausstellung von Werken der Dresdner Maler Joh. Walt er-Knrau und Max Noetzold, sowie der Kollektionen von Pros. Heinrich Hermanns, Düssel dorf, und Hubert Ritzen Hofen, Düsseldorf, verbleiben noch einige Tage. — Im Oberlichtsaal wurde eine Büste deS König!. Konzertmeisters Prof. Emil Feiger!, der am 13. April seinen 70. Geburtstag feiert, auf gestellt. Die Büste ist ein Werk des Bildhauers Prof. Friedrich Hecht. Theater, Konzerte, Vorträge. * Residenztheater. Bei ermäßigten Preisen geht morgen, Sonntag, nachmittag ^4 Uhr die Posse „Au toliebchen" in Szene. Abends 8 llhr wird die Operette „Hoheit tanzt Walzer" aufgeführt. Ain Montag ^8 Uhr abends wird die Operettenneuheit „Die Prinzenjagd" wiederholt. * Zentraltheater. Morgen, Sonntag, wird nachmittags ^4 Uhr „Der liebe Augustin" und abends 8 Uhr „Parkett sitz Nr. 10" gegeben. In beiden Vorstellungen wirkt Anton Franck a. G. mit; beide finden bei gewöhnlichen Preisen statt. Die Kasse ist von vormittags 11 Uhr ab ununterbrochen geöffnet. * Volkswohl-Theater, Ostraallee, Eingang Trabantengasse. Morgen, Sonntag, nachmittags 3 Uhr: „Warum der Frühling kommen mußt'!", Märchen von Therese Lehmann-Haupt; abends i/^8 Uhr: „Der Störenfried", Lustspiel von N. Bene dix. Montag, deu 14. April, abends '/,8 Uhr: Gastspiel- Vorstellung: „Don Carlos", Trauerspiel von G. v. Schiller. Eintrittspreise zu dieser Vorstellung für jedermann 30 Pf. nnd 20 Pf. Donnerstag, den 17. April, abends Uhr: „Der Störenfried". Eintrittskarten sind an der Theaterkasse nnd wochentags auch in der Geschäftsstelle des Vereins Volkswohl, Glacisstraße 10, zu haben. * Tas Konzert von Gustav Havemann (Violine) und Otto Weinreich (Klavier) unter Mitwirkung von Stephan Krehl (Begleitung) findet Dienstag, den 15. April, im Künstler hauS ^8 Uhr statt. Werke von Reger, Brahms, Krehl und Piernö. (Karten bet H. Bock, Prager Straße 9.) * Nächsten Donnerstag, den 17. April, abends 8 llhr, findet im Palinengarten der Liederabend von Joyce Douglas (Alt) statt. Am Flügel begleitet Cläre Rubin. Lieder von Schumann und Brahms. (Karten bei Ries.) Volkswirtschaftliches. o «ehe L Eo., Aktiengesellschaft i« Dresde«. Dem Ver- waltungsberichte zufolge blieb zwar der italienisch-türkische Krieg ohne Einfluß auf den Handel dieser Weltfirma, dagegen wirkte der Balkankrieg mit seinen Begleiterscheinungen lähmend ein und veranlaßte die Gesellschaft zur Zurückhaltung. So entstand trotz gesteigerter Arbeitsleistung ein kleiner Rückgang im Warenumsatz. Ziffern werden nicht genannt. Nach Klärung deS politischen Horizonts hofft man diesen Unterschied bald wieder auszugleichen. Die ersten Monate des neuen JahreS brachten bereits wieder eine sehr lebhafte Inanspruchnahme und gegenüber der gleichen Vor- jahrSzeit eine als erheblich bezeichnete Zunahme im Geschäft. Eingehend wird noch die allgemeine Erhöhung der Rohmaterial- preise und sonstigen Unkosten (höhere Löhne und Gehälter) berührt. Scharfe Konkurrenz im In- und AuSlande ließ die Warenpreise nicht entsprechend folgen. So stehen denn diesmal l,846 Mill. M. (l,859 Mill. M.) Gewinn auf Waren (d. t. nach Berücksichtigung der Abrechnung auf Grund bestehender Verträge und Beteiligungen) l,175 Mill. M. (1,095 Mill. M.) Unkosten gegenüber und nach 124 880 M. (130 791 M.) Abschreibungen — davon 49 565 M. (61273 M.) ans Debitoren — können nur 545 756 M. (632 797 M3 als erzielter Reingewinn ausgewiesen werden. Zuzüglich 133845 M. (22128 M.) Bortrag sind aber 679601 M. (654925 M.) zur Verteilung verfügbar, die wie folgt beantragt wird: 400000 M. — wieder 16 Dividende (500000 M. neue Aktien sind erst ab diesem Jahre dividendenberechtigt), 101776 M. (111080 M.) an Verwaltung und Personal, 10000 M. (0) Talonsteuer, wieder 10000 M. zum Wohlfahrtsfonds und 157 825 M. (133 845 M»