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stbße statt. ES verlautet, daß die Griechen den Golf von SaroS bombardierten. Jnoffizt-ae PMg«rifch.1ürkische Vevhandl«»-«»? Konstantinopel, 4. Februar. (Meldung de» Wiener K. K. Telegr.-Korresp.-Bureau») Einem bisher ander- weitig nicht bestätigten Gerücht zufolge sollen demnächst inoffizielle bulgarische Delegierte in Konstantinopel eintreffen, um über die Lösung der Adrianopeler Frage zu verhandeln. Nochmals die Neutralisierung Avriauopels in Vorschlag? Frankfurt, 5. Februar. Der Korrespondent der „Franks. Ztg." in Konstantinopel will von gutunter richteter Seite erfahren haben, daß der schon einige Zeit zurückliegende Vorschlag Sir Edward Greys über eine Neutralisierung Adrianopels wieder aus genommen werden dürfte, falls das Bombardement für die Bulgaren auch diesmal den gewünschten Erfolg des Falles der Festung nicht haben würde. Die Gerben erheben hohe KriegszSlle. Durazzo, 4. Februar. Ohne vorherige Ankündigung haben die serbischen Behörden mit dem heutigen Tage als Kriegsabgabe einen elsprozentigen Zuschlag auf die Einfuhrzölle gelegt, und zwar auf Salz, Petroleum, Streichhölzer, Alkohol, Zigarettenpapier, Zucker, Kaffee, Schokolade, Olivenöl, Bier, Flaschenwein, ätherische Ole und Liköre. Die Unzufriedenheit unter der musel manischen Bevölkerung über diese erhebliche Erhöhung ist sehr groß. Die Balkanverbünveten unter sich. Wien, 4. Februar. Die „Südslawische Korrespon denz" berichtet aus Belgrad: Die Meldung, daß Bul garien sich entschlossen habe, Serbien für seine bedeutende militärische Hilfe neue territoriale Konzessionen in Mazedonien zu gewähren, wird mit der Absicht ver breitet, die Öffentlichkeit über die weitere Entsendung von serbischen Truppen nach Thrazien vorläufig zu be ruhigen. Die serbische Presse, mit Ausnahme der Re gierungsblätter, hat gegen die bedingungslose Entsendung weiterer Truppen Einspruch erhoben. Die serbische Re gierung verlangt daher ein allgemein sichtbares Zeichen deS Entgegenkommens Bulgariens. In Sofia scheint man diese Bewegung in der serbischen Öffentlichkeit nicht ohne Besorgnis zu sehen. Die finanzielle»» Eorgen der Pforte. Konfiantinopel, 4. Februar, 10 Uhr abends. Der Ministerrat befaßte sich heute mit der Finanzfrage. Bisher ist noch keine Finanzoperation endgültig gelungen. Djavid Bei und der Direktor der Otto- manischen Bank wohnten dem Ministerrate bei. Die Delegierte»» auf der Heimreise. Wien, 4. Februar. Ministerpräsident Venizelos hat heute mittag dem Minister des Äußern Grafen Berchtold und dem Ministerpräsidenten Grafen Stürgkh einen Besuch abgestattet. Belgrad, 4. Februar. Die serbischen De^^lerten Novakowitsch und Nikolitsch wurd-ff nn Läufe des gestrigen Tages vom König und^ü-<Ministerpräsidenten empfangen und erstattet«^ herbei ausführlichen Bericht über den Verlauf der ^„doner Friedenskonferenz. . . "^"^'^lopel, 4. Februar. Nach amtlicher Bc- I?! -WAung werden nur Salih Pascha und Osman '..»zami Pascha London verlassen, während Reschid Pascha noch einige Tage dort bleiben soll. Meine Nachrichten. Konstantinopel, 4.Februar. Die Botschafter teilten der Pforte ein Gesuch der Konsuln in Ädrianopel um Festlegung einer neutralen Zone mit, in welche die Fremden sich flüchten könnten. Ter Großwesir er klärte sich bereit, diesem Ersuchen stattzugeben; vor allem ist jedoch die Zustimmung der Bulgaren erforderlich. Ausland. Das Ministerium Asquith in Gefahr. London, 4. Februar. Unterhaus. Die Regierung hätte heute nachmittag bei der Beratung des Gesetzes be treffend die Trennung der Kirche vom Staat in Wales beinahe eine Niederlage erlitten. Der Abänderungs antrag der Opposition, durch den die Einziehung von kirchlichen Pfründen eingeschränkt werden soll, wurde nur mit 248 gegen 220 Stimmen abgelehnt. Die Unionisten waren in unerwarteter Stärke erschienen und als die Ab stimmung erfolgte, herrschte große Aufregung. Als endlich das Abstimmungsergebnis bekannt gegeben wurde, gaben die Ministeriellen ihrer Erleichterung durch Beifallsrufe Ausdruck, während die Oppositionellen riefen, man solle die Bill fallen lassen. Prinz Hohenlohe beim Zaren. St. Petersburg, 4. Februar. Der Kaiser hat heute nachmittag 3 Uhr den Überbringer des Hand schreibens Kaiser Franz Josephs, Oberstleutnant Prinzen Hohenlohe, in Zarskoje Sselo empfangen. Aus Sl. Petersburg, 4. Februar, schreibt man dem „Tag": Die Ankunft des Prinzen Hohenlohe und seine Mission beschäftigen heute alle russischen Politiker, die sie als Ereignis von der allergrößten politischen Trag- weite hinstellen. Besonnene Kreise erblicken in dem Kaiserlichen Handschreiben einen Sieg der österreichischen Friedenspartei und erhoffen von ihr eine Beruhigung Rußlands für die nächste Zukunft. Der «ücktritt de- spanischen Botschafter- in Pari-. Madrid, 4. Februar. Auf neues Ansuchen des Pariser Botschafters Perez Caballero hat der Minister präsident Graf RomanoneS dessen Abschiedsgesuch ge nehmigt. Der König wird das entsprechende Dekret morgen unterzeichnen. Caballero hatte sein Rücktritts- aesuch bereits im August vorigen Jahres und dann später noch einmal eingereicht. Hent« bestand er aus feinem Gesuch, um auf seine diplomatische Immunität zu verzichten und alle Verantwortlichkeiten übernehmen »u können. Graf RomanoneS erklärte, daß er den Rücktritt Perez Caballero», dessen Ehrenhaftigkeit un bezweifelbar fei, lebhaft bedauere. «hinefifchsr KrisO-zu« ««Oe»» die Mongolei «mV «»«dschurei. Mukden, 4. Februar. Wie der St. Peter»burger Telegr.-Agent. au» chinesischer Quelle gemeldet wird, er hielt der Generalgouverneur au» Peking den endgültigen Plan betreffend das Verfahren in der Mandschurei und Mongolei. Dem Befehlshaber der Armee und den in der Mandschurei und Mongolei befehligenden Offi zieren wird vorgeschrieben, die für die Operationen in der Mongolei nötigen Truppen allmählich an die Grenze der Nordmougolei zu verlegen. Als Zeitpunkt für den Beginn der Operationen ist der März bestimmt. Die chinestfche Sechsmächteanleihe. Peking, 4. Februar. Die Unterzeichnung der Sechs mächteanleihe, die für heute erwartet wurde, ist im letzten Augenblick durch den französischen Gesandten ver hindert morden, der gegen die Nationalität der drei ausländischen Ratgeber, die in Verbindung mit der An leihe ernannt werden sollen, Einwendungen erhob. Peking, 5. Februar. Als gestern der Anleihevertrag unterzeichnet werden sollte, teilte der französische Ge sandte, wie ergänzend gemeldet wird, den Chinesen mit, daß er seine Zustimmung zu der Anleihe nicht geben könne, wenn nicht alle fremden Ratgeber der chinesischen Regierung neutrale Länder vertreten würden oder Untertanen der einen oder der anderen sechs Mächte wäre». In diesem Falle müßte ein Franzose einen der drei Posten erhalten. Der völlig un erwartete Schritt erregt in Regierungskreisen die größte Bestürzung. Die Chinesen sehen diesen neuen Einwand im letzten Augenblicke in denkbar ungünstigem Lichte an. Der Einwand des französischen Gesandten ist gegen Rump gerichtet, einen Deutschen, der zum Berater der Rechnungskammer ernannt worden war, wofür er nach dem allgemeinen Urteile ungewöhnlich geeignet ist. Rump war nach Ausbruch des Boxeraufstands Schatz meister der provisorischen Regierung in Tientsin und darauf Chef der Hauptzollverwaltung in Tientsin. Als solcher führte er so überaus befriedigende Reformen ein, daß die Chinesen sie «n dloe annahmen. Danach war Rump Rechnungsrevisor der Tsintu-Eisenbahn und im letzten Jahre Rechnungsrevisor der Sechsmächte gruppe. Er war auch Kandidat dieser Gruppe als Revisor der geplanten Anleihe von 1912. Die Ernennung war seit Wochen öffentlich bekannt und überall im fernen Osten in allen Sprachen veröffentlicht worden. Sie war auch bei den Verhandlungen der Bankengruppe erörtert und genehmigt worden. Man hält es deshalb für unmöglich, daß der französische Gesandte davon nicht schon seit Wochen gewußt habe. Die chinesische Regierung ist bereit, an die Stelle Rumps einen Holländer namens Ferguson von der Seezollverwaltung einzusetzen, scheut sich aber vor diesem Vorschläge, weil die Beiseitesetzung von Rump eine unbegründete Herabsetzung des deutschen Ansehens in Asien bilden würde. Z»lM dritten Ratgeber ernennt China den Italiener Ronsi. Die Gesandten der sechs Mächte traten gestern abend zusammen und versucht»» vergeblich, sich zu einigen. Die chinesische Regierung hat sich daraus verlassen, vor dem Neujahr a. St., das die Bevölkerung noch immer am 6. Februar feiert, einen Vorschuß zu er halten. Es herrscht daher die Befürchtung vor Unruhen der unbezahlten Soldaten, von denen 40 gestern zu plündern begannen. Die Mehrzahl wurde jedoch ver haftet und hingerichtet. Kleine pslMsche Nachrichtei». Paris, 4. Februar. Bei dem heutigen Ministerrat haben der Minister des Innern Briand und Finanzmintster Klotz einen Gesetzentwurf zur Unterzeichnung vorgelegt, der das Kongre gationsgesetz von 1910 präzisiert und vervollständigt. Der Gesetzentwurf will einen Fonds zur Unterstützung von Kon- gregationisten, die ohne ausreichende Mittel sind, schaffen und sieht die im Einzelsalle widerruflich zu erteilende Wohnerlaubnis für Kongregationisten oder Mitglieder der aufgehobenen Orden vor. — Haag, 4. Februar. Die Königin wird sich am Donners tag abend von neuem nach dem Taunus begeben, um am 7. Februar ihren Hochzeitstag mit ihrem Gatten zu verleben, dessen Gesundheit ausgezeichnet ist. Der Prinz wäre schon nach dem Haag znrückgekehrt, wenn er nicht die RheumatiSmuskur durchzuführen wünschte. — Brüssel, 4. Februar. Wahrend der heutigen Sitzung der Kammer ist e» vor dem Parlament und dem Königlichen Schloß trotz einem starken Aufgebot an Polizei und Gendarmerie zu kleineren sozialistischen Kundgebungen zu- gunsten deS gleichen Wahlrechts gekommen. Bier Personen wurden verhaftet. — Bukarest, 4. Februar. Der Senat hat der im Jahre 1912 in Paris abgeschlossenen Sanitätskonvention zu gestimmt. Heer und Marine. Vermehrung der Panzerung auf kleinen Kreuzern. Hierzu erfährt die „Deutsche Tageszeitung": Die kleinen Kreuzer der deutschen Flotte erhielten bisher als einzigen Panzerschutz neben einem Panzerturm sür die Sicherung der Schiffsführuna nur ein durchgehendes Panzerdeck, welches das Unterschiff vom Oberschiff wasser dicht trennt. Bei den im Frühjahr 1910 auf Stapel ge legten und 1912 in die Front eingestellten kleinen Kreuzern der Straßburgklasse(„Magdeburg",„BreSlau", „Straßburg", „Stralsund") ist nun auch ein Seitenpanzer angebracht worden, das gleiche bei dem im Etat für 1912 be willigten englischen Kreuzern geschehen. Die Panzerdicke be trägt nach Weuers Taschenbuch der Kriegsflotten auf den deutschen Schiffen 100 mm, auf den englischen 120 mm, sie ist also ebenso stark, wie auf unseren älteren Panzer kreuzern. Das durch den Seitenpanzer erhöhte Schiffs gewicht ist durch vergrößerte Schiffslänge (dadurch größeres Deplacement und vermehrte Dragkraft) ausge glichen. Daß die Schiffe dank ihrem Turbinenantrieb dennoch nichts an Geschwindigkeit einbüßen, erweist die von „Straßburg" lautZeitunasnachrichten anderNeukruger Meile erzielte, bisher von dieser Schifssgattung unerreichte mittlere Höchstgeschwindigkeit von 28,28 Seemeilen in der Stunde. Verdoppelung -er -elparlifierle Lsterreich-Ungarn-. Der „Hamburger Correspondent" schreibt: Durch seine neuen Wehraesetzc wird e» Österreich gelingen, seine HeereSmacht allmählich ebenso stark zu machen wie die unsriae. Di« Zahl der FriedenSbatterte« wird von 268 auf 5SL erhöht. Da« ist eine ganz gewaltige Ver stärkung, wie sie selbst Deutschland 1899 nicht vorge nommen hat. An Neubildungen find schon vollzogen: die Aufstellung je einer fünften Batterie bei den 42 Feld- kanoaen- und 14 leichten Feldhaubitz-Regimentern, die Aufstellung einer Feldkanonen-Batterie be» jeder der acht Landwehrhanbitz-Abteilungen, die Standesvermehrungen der schweren Haubitz-Abteilunyen und die Aufstellung von zwei Honved-Feldkanonen-Reglinentern. Bis zum Jahre 1915 will man die neue Gliederung der Artillerie durch- geführt haben, die eine ganz gewaltige Stärkung unseres Verbündeten an der Donau darstellt. Die franzöfische»» Linie»»schiff-ne»»bautett 1913. Hierüber werden folgende Vauangaben bekannt: Länge 175 m, Breite 27 m, Höhe bis Oberdeck 13,25 m, Wasser verdrängung 25 200 t. Maschinen: Kolben- und Turbinen- diese treiben die inneren zwei Wellen und durch ihren Abdampf die Kolbenmaschine. Die Kessel werden vom Typ Normand-Sigaudy sein. Die Hauptartillerie, zwölf 34-ow-Geschütze werden in drei Türmen, alh zu je vieren in einem aufgestellt, die Tür« stehen in der Längsschifflinie, je einer in Bua und Heck, der dritte hinter den Schornsteinen und Masten. Tie Mittelartillerie, 24 14-om-Schnellladekanonen, werden in Kasematten ein Deck tiefer aufgestellt. An jeder Seile werden Torpedopanzerlängsschotten laufen. Die wasser- dichte Schottenteilung soll sehr sorgfältig durchgesührl werden. Ebenso sind Schlingertanks beabsichtigt. Kleine Nachrichten. Berlin, 4. Februar. Kaiser!. Marine. Eiugetroff«- S. M. Flußkbt. „Tsingtau" am 3. Februar in Hongkong. S. M. S. „Scharnhorst" mit dem Chef deS Kreuzergeschwaden und S. M. S. „Gneisenau" am 4. Februar in Singapore. S. M. Tpdbt. „8. 90" am 3. Februar in Kiukiang. Berlin, 5.Februar. DaSMilitärluftschisf„Ersatz2l" ist heute früh ^6 Uhr in Baden-Baden zu einer achtstündigen Höhenfahrt aufgestiegen. London, 4. Februar. Admiral Sir William May ß zum Großadmiral befördert worden. Arbeiterbewegung. Berlin, 4. Februar. Unter dem Vorsitz des früheren Ministers Frhrn. v. Berlepsch haben gestern die neuen Einigungsverhand lungen in der Holzindustrie begonnen. Es wurde die Frage der Herabsetzung der Arbeitszeit auf 53 Stunden wöchentlich i» den Betrieben, wo noch länger gearbeitet wird, besprochen. Eine vollständige Einmütigkeit ist nicht erzielt worden. Tie Verhand lungen sollen aber fortgesetzt werden. Amsterdam, 5. Februar. In einer vorgestern abgehaltencn Versammlung beschlossen die ausständigen Buchdrucker, heute die Arbeit wieder aufzunehmen. Sie nahmen die Bedingungen der Arbeitgeber an, die der geforderten Erhöhung der Löhne teil weise zustimmten. Mannigfaltiges. Dresden, 5. Februar. * Se. Kaiser!, und Königl. Hoheit der Erzherzog Franz Ferdinand von Osterreich-Este besuchte heute in Begleitung seiner Gemahlin das Magazin von I. Olivier, Königl. Hoflieferant, Prager Straße. * Auf der Tagesordnung der morgigen Stadtver ordnetensitzung'steht als erster Gegenstand die Aus- nähme einer 4prozentigen Anleihe der Stadtgemeinde Dresden im Betrage von 75 Mill. M. Gleichzeitig soll Beschluß über die Anleihebestimmungen und über die Be willigung eines Berechnungsgeldes von 60000 M. zur Bestreitung der Kosten der Genehmigung und Herstellung der Anleihe gefaßt werden. * Die nächste Stenographielehrer-Prüfung wird beim Königl. Stenographischen Landesainte ein 17. März beginnen. Meldungen zu dieser Prüfung haben bis zum 17. Februar zu erfolgen. In den Tagen vom 25. bis 29. März wird wieder ein Vorbereitungs kursus für die Stenographielehrer-Prüfung abgehalten werden. Gesuche um Zulassung sind bis zum 8. März einzureichen. * Dresden entwickelt sich immer mehr zur Karnc- nevalsstadt. Nach dem gestrigen Fastnachtstreiben zu urteilen, wird sich der Karneval sicher als ei,» ständiges Fest der Dresdner Bevölkerung einbürgern. ES muß eben alles erst gelernt sein, auch ein Vergnügen zu ge- nießen. In den ersten beiden Jahren, als mau de» Dresdner Karneval einzufükren begann, war die Sache noch zu neu, als daß man sogleich den rechten Geschmack und die richtige Stimmung gesunden hätte. Jetzt ist beides da. Man glaubte gestern in einer der beiden Faschings- städte am Rhein oder an der Isar zu sein, so lustig, und wa- besonders erfreulich war, so harmlo» und ohne Ausschreitungen spielte sich der FaschingStrubel ab. Du öde Pritschenschlagerei des Vorjahres war verschwundr» Diesmal hatte besonders die Damenwelt die Wedtl als Scherzwaffe gewählt, deren Angriffe keinen Schmerz be reiteten und gern erduldet wurden. Der Karneval setzte vormittags mit der Abholung Sr. Närrischen Hoheit vom Hauptbahnhofe durch die Studierenden der Königl. Kunstakademie ein. Schon hatten sich hie und da bunte Masken und vermummte Gestalten schüchtern aus die Straßen gewagt. Bald kamen immer mehr zum Vor schein, und in den Mittagsstunden bot sich bereits ein recht belebtes Bild dar. Ganze Wolken von Konfetti sowie Luftschlangen wirbelten durch die Luft. Taxameter, Automobile und Equipagen, mit bunten MaSken besetzt, sausten durch die Stadt. Auf dem Altmarkte hatten zahlreiche Händler ganze Lager von Scherzartikeln eröffnet, womit sie recht gute Geschäfte machten. Von 1 Uhr an stellte sich auf der Stübel-Allee der von dem Verbände der Studentenschaft an der Technischen Hochschule veranstaltete Festzug, der eine Fülle köstlicher und humorvoller Gruppen, Festwagen rc. enthielt. Ersreulicherweise hatten sich auch eine größere Anzahl Dresdner Vereine und Etablissements an dem Zuge beteiliat, der rund 40 Gruppen und Fest- wagen zählte. Besonder» wirkungsvoll waren die Gruppen: „Die Auspäppelung de» Dre»dnrr Karnevals durch die akademische Jugend", die Südpol-Expedition