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wohnen. Eine Anleihe der Schweiz. legte Kriegsininister General Bojanowitsch auf eine An der ordentlichen Heereskredit von 90 000000 Dinars au gefordert. * den Korr-retz. der ein, der Eingeborene griffen daS Fort Spinwan von der Miliz zurückgeschlagen. Die Tote und vier Verwundete. Die erste Botschaft Wilsons an Belgrad, 8. April. I« der Skupfchtina brachte Jungradikalc Draskowitsch eine Interpellation über den Balkanbund und über das Verhalten des Papstes empfangen der Basilika St. Peter, um gemeinsame Gebete für die Gesundung des PapitcS abzuhalteu. Alle Kardinale und baS diplomatische Korps ver langen vom Staal SsekretSr Merry del Val Nachrichten über den Zustand deS Papstes. »eise des Königs dB« Schweden »ach Paris? Paris, 8. April. Nach einer Blättermeldung dürste der an der Riviera weilende König von Schweden auf der Rückfahrt nach Stockholm Mitte dieses Monats zu kurzem Aufenthalte nach Paris kommen, uni dein Präsideutcu Poincarö einen Besuch abzustatten, und um der Einweihung der neuen schwedischen Kirche beizu-' an, wurden jedoch Miliz hatte zwci Verbündeten zu der Frage eines territorialen Aus gangs Serbiens an das Meer und zu einem auto nomen Albanien und dessen Grenzen. Kleine Nachrichten. Konstantinopel, 8. April. Der französische Panzer kreuzer „Lvon Gambetta" ist abgedampft; er wird durch den Panzerkreuzer „JuleS Ferry" ersetzt. Die Verbündeten unter sich. Der Streit um den serbischen Anteil an der Eroberung von Adrianopel. Belgrad, 8. April. In der Skupfchtina Ausland. Der Papst von neuem ertrankt. Rom, 8. April. Der „Osservatore Romano" meldet: Seit gestern abend ist der Papst unpäßlich infolge eine» Juflueuzarücksalles, der zwar durchaus keinen Grund zur Besorgnis bietet, aber doch einige Tage völlige Ruhe notwendig macht. Hierzu schreibt die „Tribuna", der Papst wäre von daß der Besuch seiner Schwestern sich sehr bewegt ge staltete. Am Abend habe die ältere Schtvester den Vatikan nit vom Weinen geröteten Augen verlassen. All die- mbe großen Eindruck im Vatikan gemacht. Die Pilger, !die nach der Wiederherstellung werden sollten, begaben sich nach schiffung hat bereits begonnen. Flottenaktionen. Konstantinopel, 8. April. Gestern lief die „Medschidijeh" mit einigen Torpedoboote« auS den Dardanellen und nahm den Kurs südlich TenedoS;! einige von dort kommende feindlich« Torpedoboote er griffen die Flucht. Friedensausffchien. FriedenSwirknngen der Reden des deutschen Reichskanzlers und Greys. Wien, 8. April. Die Abendblätter enthalten eine Jnsormation von maßgebender Stelle, wonach die gestrigen frage des Nationalisten Ribarac die Rolle dar, welche die serbische Armee bei der Belagerung und Einnahme von Adriauopel gespielt hat. Danach hatte das 47 808 Mann starke serbische Belagerungskorps unter General Stepanowitsch, das den stärksten Teil der Be festigungen belagern mußte, die Aufgabe, beim General sturm diese Befestigungen zu stürmen, um den Bulgaren den Angriff auf die Ostfront zu erleichtern. Schükri Pascha wurde vom 20. serbischen Regiment ge- fange» genommen. Die Verluste der Serben betrugen während der ganzen Belagerung 478 Gefallene, 608 an Krankheiten Gestorbene und 1947 Verwundete. Die Skupfchtina nahm den Bericht des Kriegsministers mit stürmischem Beifall aus. Die Regierung hat einen autzer- Washington, 8. April. Präsident Wilson ver- las die Botschaft in der gemeinsamen Sitzung beider Häuser selbst und bemerkte einleitend, er sei erfreut, j» , beweisen, daß der Präsident eine Person und nicht leb^ lich ein Negicrungsamt sei. Ju der Botschaft beton: Wilson, daß die außerordentliche Session den Zweck habt, die Erleichterttug der dem Volke aufgebürdeten Lasten z« beschleunigen und zugleich der Ungewißheit ein Ende zu machen, in dec die Geschäftswelt hinsichtlich der künftigen Zölle fchwebe. Die Botschajt führt dann anS: Schon lange waren wir von dem bescheidencn Begriff des Schutzes der heimischen Industrie zu dem Gedanken fortgeschritten, daß die Industrie ein An recht auf direkte Förderung (pntronnßv) durch die Regierung habe. Bewußt oder unbewußt hadcn wir ein System der Privilegien und der Befreiung vom Wettbewerb aufgcbaut, das jeder — auch der rohesten — Form von Kombination die Schaffung von I Monopolen leicht machte. Wir müssen alles abschafsen, was nach Privilegien oder künstlicher Begünstigung laussieht, und müssen unseren Geschäftsleuten und Pro- I duzcnten als Ansporn die ständige Notwendigkeit aus- l erlegen, leistungsfähig, wirtschaftlich und unternehmend, I Meister im Wettbewerb und tüchtigere Arbeiter und Kaufleute als irgendwer in der Welt zu sein. Abgesehen von den lediglich im Interesse der Staatseinkünfte auf Artikel, die wir nicht produzieren, und auf Luxusartikel gelegten Zöllen sollen die künftigen Zölle nur be zwecken, leistungsfähige Konkurrenz z» schaffen sciuer letzten Erkrankung noch nicht völlig wiederhergestellt I gewcfeu. Seit einiger Zeit sei eine große Herzschwäche! »ud Unregelmäßigkeit in der Herztätigkeit fest-l gestellt worden. Auch seien Anzeichen dafür vorhanden,! daß die Nieren in Mitleidenschaft gezogen wären. Wie versichert wird, haben die Ärzte eine Besse-! rung im Befinden des Papstes sestgestellt. Die Tem peratur ist wenig über 37 Grad. „Giornale di Italia" verzeichnet die Version, nach welcher der Papst gestern abend einen Ohnmachts-j ansall erlitten hat, fügt jedoch hinzu, daß eine andere Version, wonach der Papst einen Schüttelfrost verspürte und ihn dann ein Fieber befiel, den größeren Glauben verdiene. Prof. Marchia Fava stellte fest, daß die Er- ilrankung keinen beunruhigenden Charakter trage. Das Blatt sagt weiter, der Papst sei so deprimiert, Am Ballan. Die Kriegslage. Bor Tschataldscha und Bulair. Konstantinopel, 8. April. Ter amtliche Kriegs-! bericht besagt: Vorgestern nach Mitternacht griff der! Feind uusere Stellungen auf den Höhen westlich von Tfchanakdscha und Kastania an; unsere Truppen erwiderte» den Angriff und warfen die Bulgaren zurück. Im Laufe des gestrigen TageS entwickelte sich ei» schwaches Jnsanteriegesecht zwischen feindlichen Truppen und türkischen Abteilungen, die gegen die Höhen nördlich vonj Kuiuburgas vor unserem linken Flügel vorrückteu. — Bei! Bulair herrschte Ruhe. Keine weitere serbische Hilfe für Montenegro? Wien, 8. April. Zuverlässigen Mchrichten auS Saloniki zufolge liegen dort 17 griechische Trans portschiffe mit serbischen Truppe» und Munition bereit. Saloniki, 8. April. Die hier zur Abfahrt nach Albanien einqeschifften serbischen Truppen gehen gemäß hier eingetroffener Weisung wieder an Land; die Aus- Rede» des Reichskanzler« v. Bethmann Hollweg und des Staatssekretärs Grey geeignet seien, die Friede,ls- zuversicht zu stärken. Beurlaubung bulgarischer Landwehr. Sofia, 8. April. Zwei Jahrgänge Landwehr, etwa 20000 Mann, wurden auf unbestimmte Zeit be urlaubt. Stellungnahme der Botschafter Vereinigung. London, 8. April. Die Botschaftervereinigung, die heute im Auswärtigen Amte zusammentrat, wird vor Freitag nachmittag nicht wieder zusammeutreteu. Die Botschafter trafen die Entscheidung über die Bedingungen der Antwort, welche die Mächte den Balkanstaaten auf deren letzte Note überreichen werden. Es besteht Grund zu der Annahme, daß die den Balkan-Verbündeten bereits mitgeteilten Anschauungen der Mächte unver ändert geblieben sind. Ju den zuständigen Kreisen wird betont, daß die wirkliche Frage die sei, ob die Kriegs führenden den Frieden wünschen. Im bejahenden Falle, so wird erklärt, sollte wohl keine Schwierigkeit! bestehen, den Frieden zustande zu bringen. Es sollen zwei Vorschläge finanziellen Charakters gemacht werden, die einen gewissen Einfluß auf die montenegrinische Regierung haben dürften. Ter montenegrinische Friedensdelegierte hatte heute eine Unterredung mit dem französischen Botschafter und besuchte später Sir Arthur Nikolson im AuS-! wärtigen Amte. Zuversichtlichere Stimmung in Österreich. Wien, 9. April. Das „Fremdenblatt" folgert! aus deu Äußerungen der leitenden Staatsmänner, ins-! besondere aus den Reden Ssasonows, San Guiliauos, j v. Bethmann Hollwegs und Sir Edward Greys, daß die! Hoffnung gerechtfertigt ist, daß sich das Ziel, das die europäische Politik sich gesetzt hat, mit der nötigen Geduld und Zähigkeit auch tatsächlich in! Frieden erreichen läßt. Das ..Fremdenblatt" kon statiert mit Befriedigung, daß sich Österreich-Ungarn mit seinem Standpunkte und in der Entschlossenheit, die Vereitelung der einmal gefaßten europäischen Beschlüsse nicht zuzulassen, in voller Übereinstimmung mit den Großmächten befindet, woraus die Schlußfolgerung ge zogen werden könne, daß trotz allen Hemmungen und Schwierigkeiten der auf die Erhaltung des Friedens ge richtete Wille Europas sich bis au daS Ende als stark genug erweisen werde, um alle Widerstände und leicht fertigen Provokationen in die gebührenden Schranken zu bannen. Die internationale Blockade. London, 8. April. Wie Neuterbureau erfährt, soll sich die internationale Blockade von Antivari bis zum Flusse Drin (südlich von S. Giovanni di Media) ausdehnen. Zahlen sind irreführend. Tie Sicherung der politischen! Unabhängigkeit und der bisherige« Großmachtstellung dcs Deut- scheu Reiches kann allein der richtige Maßstab sein, nicht aber Prozentberechnungen nach dem launenhaften Gesetz der ewige« Schraube. Unsre Militärverwaltung hat sich von den Vorgängen in Südosteuropa völlig überraschen lassen. Die Kriegsrüstung der Balkanstaaten wurde völlig ignoriert, trotzdem die deutsche Regierung gewarnt worden ist. DaS alles ist ein schweres Schuldkonto auch der diplomatischen Vertretung Deutschlands. Es wird jetzt wenigstens Sache einer geschickten Diplomatie sein, mit Staaten mit einer so aktiven Lebenskraft ein wirklich gutes Freundschaftsverhältnis herzustellen, damit siel Faktoren des Fortschritts für Europa werden.' Der offene,! freimütige Ton in der Rede des Reichskanzlers über unsre Bc-1 ziehungen zu den anderen Mächten, dazu daS Fernhalten von jedem falschen Chauvinismus wird überall sehr angenehm berührt haben. Eine Begründung für eine solche Riesenvorlage haben seine Ausführungen nicht enthalte». Sympathisch war mir diel Bemerkung, daß er das Rassenmoment als Äriegsursache zurück-1 «veise. Tie internationale Nervosität Europas ist aber auch durch I die skrupellose Agitation der Kriegshetzer aller Länder gewachsen. I Dem muß man von allen Seiten cntgegentreten. Tie Notwendig-! leit der Durchführung der allgemeinen Wehrpflicht erkennen wir an. Hand in Hand mit der allgemeinen Wehrpflicht muß die Verkürzung der Dienstzeit und eine militärische Vorbildung der Jugend gehen. Die besten technischen Einrichtungen sind für unser deutsches Heer gerade noch gut genug. Den Vor-I sprung im Luftschiffwese» müssen wir festhalten. Notwendig! ist die iutcruationale Regelung des Lustrechts und des Spionage- l Wesens. Tie Regierung sollte etwas mehr Vertrauen zu der! großen Presse haben. Bei der Infanterie ist die Erhöhung der! Etats die Hauptfrage. Tie Kavallerie hat nicht mehr die alte! Bedeutung. Mit dein ganz verkehrten Pensionierimgssystem mnß! endlich gebrochen werden. Tie Vermehrnng des Kadettenkorps ist! für uns unannehmbar; ähnliche Bedenken habe« wir gegen die! Vermehrung der lluteroffiziervorschulen. Mit den versprochenen! Ersparungen in der Armee sollte Ernst gemacht werden. Tas! deutsche Volk, die deutsche Armee ist reif für innere Reformen, diel in dem Soldaten auch den Staatsbürger achten. Kriegsminister v. Heeringen: Unser OsfizierkorpS steht fest ans dem Boden, auf dem es ausgewachsen ist. Das ist die Trene gegen seinen Allerhöchste» Kriegsherrn. Aus einer Preßkampagne des Jahres 1912 wurde ein Gegensatz zwischen dem Generalstab der Armee und dem Kriegsmmisterium konstruiert. Es ist damals allerdings eine Kritik ausgeübt worden, die gerade das Gegenteil von dem bewerkstelligt hat, was wohl bezweckt war. Es ist das Vertrauen zur Armee geschwächt worden. Es ist unrecht, wenn man behauptet, daß ein Gegensatz zwischen dem Generalstab der Armee und dem Kriegsministerium bestanden hat. Diese beide» Behörden stehen ans gleicher Grundlage und verfolgen gleiche Ziele. DaS Kriegsministerium hat mit der ganzen Preßkampagne nichts zu tun gehabt, ebensowenig der Generalstab. Hr. Müller- Meiningen sagte, die Militärverwaltung hätte sich von den Er eignissen aus dem Balkan überraschen lassen. Ich glaube, das ist richtig. Tas ist aber auch anderen und wohl auch dem Hrn. Abgeordneten so gegangen. (Stürmische Heiterkeit.) Eine Militär- l Vorlage ist stets daS Ergebnis der gegenwärtigen Verhältnisse. Wenn die politischen Verhältnisse sich derartig ändern, wie es der! Fall gewesen ist, dann wäre es von uns ein Verbrechen, wenn wir die Konsequenzen nicht gezogen bätten. Ich meine, die Not»! Wendigkeit dieser Vorlage darf nicht so sehr aus der Vergangen heit, sondern mnß aus der Gegenwart nnd Zukunft beurteilt werden. Jetzt glauben wir, diese Verstärkung nötig zn haben, um den Frieden zu sichen«. Abg. Scyda (Pole): Wir können die Vorlage nicht bewillige«,, wollen wir nicht unsere Selbstachtung verlieren. Mitten im Frieden werde« wir enteignet. Das Slawentum wird Deutschland nicht beunnchigen, wenn ihm nicht die Selbständigkeit genommen wirb. Abg. Scheidemann (soz.): Was bisher gesagt wurde, waren Argumeute gegen die Vorlage. Tas sprunghafte Emporschuellen der FriedenSpräsenzstärke ist unheilvoll. In Frankreich kam« die Wehrvorlage als eine Trohung aufgefaßt werden. Wir bekämpfen sie, weil wir eil« freundliches Verhältnis zu Frankreich wünsche». Wir lehnen die Vorlage ab, und wir vertreten das Volk, denn jeder dritte Man«« hat bei den letzte» Wahlen sozialdemokratisch gewählt. Tie neuen Soldaten solle» gegen das Slawentum ihre«« Main« stehen, aber jeder cingezogene Arbeiter muß durch einen Ausländer ersetzt werden. Ter Tag wird kommen, wo Deutsche und Franzosen freundschaftlich einander die Hand reichen. Tas ist der Tag unseres Triumphes. Abg. Erzberger (I.): Es ist zuzugeben, daß Österreich an« Balkan und Italic» in Nordafrika derart engagiert find, daß wir nicht genügend auf sie als Bundesgenosse» rechnen können. Nichts weniger als die Zertrümmerung Deutschlands ist im Fall eines unglücklichen Krieges zu befürchten, zumal in Rußland die Ab neigung gegen Deutschland immer mehr wächst. Wenn wir das Vaterland im Osten schützen «volle», müsse« «vir vor alle,» dort eine zufriedene Bevölkerung schassen. Ersparnisse könnten an vielen Stellen gemacht werden, namentlich ,m Musikkapellen- und Burschenwesen. Wir verlangen, daß unsere auswärtige Politik so geleitet wird, daß wir nicht in einigen Jahren wieder vor einer derartigen Vorlage stehe». Darauf wurde die Weiterberatuug auf Mittwoch 1 Uhr pünkt lich vertagt. Schluß '/.8 Uhr. Bern, 8. April. Der Bundesratgenehmigtede« Vertrag zwischen der Eidgenossenschaft und dem sch^, zerischen Banksyndikat, betreffend die Übernahme einer Anleihe von 31^ Mill. Franken. Zur Emission gelangen 30 Mill. Franken. Die Festsetzung des ^r- nähme- und des Ewissiouskurscs wird durch den P«,. stand des Bankensyndikats erfolgen. Die Zeichnung findet voraussichtlich au« 25. April statt. Marokko. Neue Kämpfe iu Aussicht. Paris, 9. April. Wie aus Casablanca gemeldet wird, versucht der Präteudeut El Hiba im gesamten AtlaSgebiet Anhänger um sich zu scharen, indem er ans deu Märkten den heilige» Krieg verkünden läßt. Ter Kaid der Anfluß ist seinerseits bemüht, in der Gegend von Agadir eine Harka zu versammeln. Nach /iner Blättermeldung auS Tetua» sollen die Kaids der Riss- stämme eine Harka aufgebracht haben, die infolge der Verstärkungen aus dem Inner« an 20 000 Mann zählen sollen. Die Harka, die angeblich mit Mausergewehren ausgerüstet und mit reichlicher Munition versehen ist, plane einen nächtlichen Angriff auf Tetuanund erforderlichenfalls eine Belagerung dieser Stadt. In Tetuan lägen zwar 7000 Mann spanischer Truppen, doch sei die Bevölkerung sehr beunruhigt, da sie befürchte, daß ein Teil der Eingeborenen im AugeublLck des Angriffes einen Aufstaud anzetteln könne. Eröffnung des chinesischen Parlaments. Peking, 8. April. Die Wahlen sind günstiger ausgefallen, als inan erwartet h-rtte, und eine Regierung- Mehrheit ist so gut wie gesichert. Heute ist das erste chinesische Parlament er- öffnet worden. Auf den mit Triumphbogen überspannten Straßen drängten sich dichte Menschenmaffcn. Tie gemein same Eröffnungsfeier des Senats und des Repräsentanten hauses fand unter dem Salut der Geschütze im Ab geordnetenhause statt. Anweseud waren 500 Volks vertreter von im ganzen 596, und 177 Senatoren von in« ganzen 274. Die Galerien waren von chinesischen und fremden Besuchern dicht besetzt. Der Senior des Repräsentantenhauses begrüßte die Versammlung und er klärte das Parlament sür eröffnet. Unter großer Be geisterung wurden alsdann beide Häuser auf SonnoLe/ed vertagt. UuanschikaiS Botschaft an dar Parlament wurde, da seine Präsidentschaft nur eine provisorische ist, nicht öffentlich verlesen. Er spricht darin dem Parla ment seine herzlichsten Glückwünsche zu feiner Eröffnung und die Hoffnung auS, daß die Republik 10 000 Jahre dauern «nöge. Der amerlkanijche Geschäftsträger hat China mitgeteilt, die Verenrigten Staaren würoeu die chinesische Republik anerkennen, nachoem die parlamentarischen Beamten ernaunt seien und sich das Parlament sür beschlußfähig erklärt habe. Brasilien und Mexiko werden in Übereinstimmung mit de» Vereinigten Staaten handeln. Ehina und die Mongolei. Sa ifsan, 8. April. (Meldung der St. Petershnon ! Telegr.»Agentur.) Die Zusammenziehung chinesis0,er Truppen an der Grenze der Mongolei wird fort- gesetzt; in Elisa, 300 Werst von Saissan, sind 10M Mann zusammeugezogcn worden. Kämpfe in Indien. Simla, 8. April. Ein amtlicher Bericht meldet, ! daß am 5. April an der Nordwestgrenze Kämpfe mit Eingeborenen stattfanden, die durch einen Streit über die Verteilung des den Stämmen gewährten Zuschusses veranlaßt worden waren. Der WaziriSstamm und andere