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Dresdner W Journal, königlich SAchstschev Stcttrtsanzeigrv. Verordnungsblatt der Ministerien und der Ober- und Mittelbehörden. Zeitweise Nebenblätter: Landtag-beilage, Synodalbetlage, Ziehungslisten der Verwaltung der K. S. Staatsschulden und der K. S. Land- und Landeskulturrentenbank.Verwaltung, Übersicht der Einnahmen und «uSgaben der LandeS-BrandverficherungSanstalt, Übersichten des ». S. Statistischen LandeSamtS über Ein- und Rückzahlungen bei den Sparkassen, Grundsätzliche Entscheidungen de» K. S. LandeSversicherungSamt», BerkaufSliste von Holzpflanzen auf den K. S. Staatsforstrevieren. Nr. 62 r> Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: Hofrat Doenges in Dresden. <x Montag, 17. Marz 1913. Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Expedition, Große Zwingerstraße 16, sowie durch die deutschen Postanstalten 3 Mark vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. Erscheint: Werktags nachmittags. — Fernsprecher: Expedition Nr. 1295, Redaktion Nr. 4574. Ankündigungen: Die Ispaltige Grundzeit« oder deren Raum im Ankündigunasteilc 30 Pf die 2spaltige Grundzeile oder deren Raum im amtlichen Teile 75 Pf., unter dem Redaktionsstrich (Eingesandt) 150 Pf. Preisermäßigg. aus Geschäftsanzeigen. — Schluß der Annahnie vorm. 11 Uhr. Ter deutsche Kousularagent in Sonora (Mexiko) soll «ach einer amtlich allerdings noch nicht bestätigten Meldung von den Aufständischen verhaftet worden fein. Während der Schießübungen des Panzerschiffe» „Jules Arrrh" bei Kulen traf ein von ihm abgefeuerte» Geschoß ein Haus de» Orte» Borrivoli, wo e» explodierte und vier Personen schwer verwundete. -r. Infolge de» Zusammenstoßes eines Arbeiter- und eine» Güterzuaes bei der Station Hasselt in Belgien wurden etwa 30 Personen verletzt, darunter einige schwer. Die große Protestvtrsammlnng gegen die saknltative Gestaltung des Religionsunterrichts in Spanien ist ab gesagt worden. « SamoS ist von griechischen Truppen besetzt worden. Amtlicher Teil. Ministerium des Innern. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu ge nehmigen geruht, daß der Kammerjunker v. Carlowitz. Hartitzsch auf Obersohland a. R. die ihm von Sr. Majestät dem Kaiser, König von Preußen verliehenen mit der Er nennung zum Ehrcnritter des Johanniterordens verbundenen Abzeichen annehme und trage. Se. Majestät der König habe» Allergnädigst zu gc- nehmigeu geruht, daß der Rittergutsbesitzer Pagenstecher auf Steinbach bei Borna den ihm von Sr. Majestät dem Kaiser, König von Preußen verliehenen Roten Adlerorden 4. Klasse annehme und trage. Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterricht». Sc. Majestät der König.haben Allergnädigst geruht, dem in den Ruhestand tretende» Oberlehrer am Frhrl. v. Fletcherschen Seminare in Dresden-Neustadt Prof. Florens Paul Johannes Schleinitz das Ritterkreuz 1. Klaffe vom Albrechtsorden zu verleihen. Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten. Dresden, 15. März. Se. Majestät der König -abrn heute Mittag den französischen Gesandten Cambon in Audienz empfangen, um von ihm ein Schreiben des Präsidenten der Französischen Republik Raymond Poin- car6 entgegenzunehmen, worin er die Übernahme der Präsidentschaft anzeigt. Amtlicher Sericht he» König!. Landes-Gesundheitsamtes über den Stand von Viehseuchen am 15. März 1913 im Königreiche Sachsen. 1. Rotz. Stadt Leipzig (1). — 28. Februar 1913 1 Gem. u. 1 Geh. 2. Maul« und Klaueufeuche. Amtsh. Grimma: Kötteritzsch (1), — 1 Gem. u. 1 Geh. 3. Schweineseuche einschl. Schweinepest. Amtsh. Kamenz: Bretnig (1); Löbau: Großschweid nitz (1), Schönan a. d. Eigen (2), Annaberg: Elterlein (1), Grumbach (1), Mildenau (1), Schlettau (1), Sehma (1),' Chemnitz: Euba (1), Oberhemmersdorf (2), Röhrs- dors (1), Stelzendorf (1); Marienberg: Ansprung (1), Lauterbach (2), Lengenfeld (1), Mauersberg (1), Nieder saida (1); Dippoldiswalde: Burkersdorf (2), Röthenbach (1); Freiberg: Colmnitz (2); Großenhain: Forberge (1), israuenhain (1), Neuseußlitz (1), Sacka (2); Meißen: Klein schönberg (1), Naundorf (1), Niederstößwitz (1), Sörnewitz (1), Treben (1); Borna: Hemmendorf (1), Medewitzsch (1), Wickersham (1); Döbeln: Altenhof (1), Cunnersdorf (2), Leipnitz (1), Ottendorf (1), Qneckhain(l); Grimma: Belgers hain (1), Beucha (1), Borsdorf (1), Cämmerei (1), Canitz (2), Heyda (1), Luptitz (1), Mutzschen (1), Prösitz (1), Threna (1); Stadt Leipzig (1); Amtsh. Leipzig: Groß- zschocher (1), Markranstädt (2), Mölkau (1), Podelwitz (1), Quasnitz (1), Schönefeld (1), Zöbigker (1); Oschatz: Ablaß tt), Klingenhain (1), Leckwitz (1), Mahlis (1), Sahlassan (1); Rochlitz: D-litzsch (1); Auerbach: Plohn (1), Wald- kirchen (2); Ol-nitzr Droßdorf (1), Landwüst (1), Ober triebel (1), Posseck (1), Untertriebel (1), Zauksdorf (1); Schwarzenberg: Eibenstock (1), Wildenau (1); Zwickau: Langenreinsdorf (1); zus. 72 Gem. u. 81 Geh. — 68 Gem. u. 74 Geh. 4. Brustseuche der Pferde. Amtsh. Dresden«R.: Klotzfche (1); Stadt Leipzig (2); Stadt Plauen (2); Amtsh. Schwarzenberg: Ritters grün (1); Zwickau: Leubnitz (1); zus. 5 Gem. u. 7 Geh. — 5 Gem. u. 9 Geh. 5. Rottauffeuchc der Pferde. Stadt Dresden (1); Stadt Leipzig (1); Amtsh. Leipzig: Wachau (1); zus. 3 Gem. u. 3 Geh. — 1 Gem. u. 1 Geh. 1879 .Behördliche Bekanntmachungen erscheinen auch im Jnserateuteile.) Nichtamtlicher Teil. Lom Königlichen Hof«. Dresden, 17. März. Se. Majestät der König wohnte gestern vormittag dem Gottesdienste in der Hofkirche bei. Mittags fand bei Allerhöchstdemselben Familientasel statt. Heute vormittag nahm Se. Majestät der König die Vorträge der Herren Staatsminister entgegen. Dresden, 17. Marz. Ihre Köttigl. Hoheiten der Kronprinz, die Fran Prinzessin Johann Georg, die Prinzessin Mathilde und Pvinz Ernst Heinrich wohnte» gestern dem von der Königl. Musikalischen Kapelle im Königl. Opernhause veranstalteten Palmsonntags- Konzerte bei. Am Balkan. Die Kriegslage. An der Tschataldschalinie — Erfolge auf beiden Seiten? Konstantinopel, 16. März. Wie verlautet, hat gestern in der Tschataldschalinie nach einem Angriff der Bulgaren ein größeres Gefecht begonnen. Nach amtlich veröffentlichten Meldungen hat bei Kassapköj ein Kampf stattgcfunden, bei dem sie Bulgaren zurück geschlagen wnrden. Ein amtlicher Kriegsbericht besagt: Eine feind liche Truppenabteilnng versuchte in der Richtung auf Hissar Beyli nahe dem Derkossee vorzurücken, wurde aber durch lebhaftes Artilleriefeuer zum Rückzug gc- zwunge n. Sofia, 16. März. Wie die Bulgarische Telegr.- Agentur meldet, haben am 12. d. M. zwei bulgarische Re- kognoszicrungskolonnen, die in der Richtung auf Akalau ausgeschickt worden waren, gegen den Feind einen Ba jonettangriff gemacht und eine östlich von dieser Ort schaft gelegene Redoute erobert. Der Feind ver suchte, uuterstützt von einer starken Abteilung, die Re doute zurückzuerobern, wurde aber durch einen Gegen angriff in die Flucht geschlagen, wobei er ungefähr 300 Tote und Verwundete zurückließ. Die in diesem Gefecht zu Gefangenen gemachten Türken erzählten, daß die Offiziere und Soldaten jede Hoffnung auf Er folg aufgegeben hätten, man zwinge sie jedoch, vor zugehen. An demselben Tage versuchten die Türken vor der rechten Flanke der Bulgaren gegen Kadikoej vor- zugehcn, wurden aber durch einen Gegenangriff der bul garischen Truppen ebenfalls zurückgeworsen und bis zu dem Dorfe Elbassau verfolgt. Seit diesem Tage haben die Türken jeden Versuch eines Vorstoßes unter lassen. In und um Adrianopel. Sofia, 15. März. Von zuständiger Seite wird erklärt, seit vorgestern seien 14 neue Positionsgeschütze vor Adrianopel ausgestellt, die größere Ergebnisse als bisher erwarten ließen. Daraus erkläre sich auch der ueuerliche Optimismus politischer Kreise, daß die Festung iunerhalb weniger Tage fallen könne. Die türkischen Truppen in Adrianopel deser tieren in Massen. Gruppen von 50 bi» 60 Soldaten mit Unteroffizieren erscheinen täglich vor der Ein- schließungSlinie, um sich zu ergeben. — Bei Gallipoli ist alles ruhig. Serbe» und Montenegriner vor Skutari. Belgrad, 15. März. Bon amtlicher serbischer Seite wird erklärt, daß die Blättermeldungen über ei» Zerwürfnis zwischen dem serbischen und dem montenegrinische» Kommaudattte» vor Skutari unrichtig seien. Die serbischen Truppen würden, sobald ihre Ausschiffung beendet sei, unter dein Ober befehl des Königs Nikolaus stehe«. Vor Skutari werde General Peter Bojomitsch unter dem Oberbefehl des Königs von Montenegro daS Kommando der serbischen Operationsarmee übernehmen. Berlin, 17. März. Dem „Tag" wird auS Belgrad, 16. März, 11 Uhr 45 Min. abends gemeldet: Ein all gemeiner Artillerieangriff auf Skutari hat be gonnen. Die serbischen Geschütze sind sehr wirksam. Ihr Feuer steckte ein Munitionsdepot auf Fort Brcdiza an. Es folgt ein allgemeiner Sturmangriff. Der Fall Skntaris wird bis morgen abend erwartet. Ein griechischer Sieg über die türkische Nachhut. Athen, 16. März. Der Kronprinz meldet: Die achte Division, die in der Gegend von Delvino und Argirokastro kämpft, hat bei Arinista die Nachhut des Feindes geschlagen. 1600 Türken sind gefangen genommen worden. Die Griechen besetzen Samos. Athen, 16. März. (Meldung der „Agence d'Athvues".) Die Insel Samos ist gestern von griechischen Trup pen besetzt worden. Essad Pascha über den Fall von Janina. Konstantinopel, 16. März. Essad Pascha hat aus Janina an den Kriegsminister ein Telegramm ge richtet, worin er sagt, die Übergabe der Truppe» sei erfolgt, nachdem sie . ihre Wicht bis zum Äußersten er füllt hätten. FrtrvenOau-ftchtin Eine deutsche h a l b a in t l i ch e S t i in m e. Berlin, 16. März. Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt in ihrer Wochenrundschau: Die Antwort der Balkaustaaten auf das Bermittlungsangebot der Groß mächte liegt den europäischen Kabinetten vor. Die For derungen des Balkanbundes sind zum Teil recht weit gehend; sie greifen außerdem iu mehr als einem Punkt auf Fragen über, die mit europäischen Interessen ver knüpft sind und deshalb nicht ohne Mitwirkung Europas gelöst werden können. Als Beispiele nennen wir die Entscheidung über die Zukunft SkutariS und der Ägäischen Inseln und das Verlangen nach einer Kriegsentschädigung. Unter diesen Umständen sind die Vorschläge der Verbündeten einer eingehenden Nach prüfung durch die Mächte zu unterziehen. Damit wird leider den» allgemein gehegten Friedens wünsche eine neue Geduldsprobe auferlegt. Wir halten in dessen an der Hoffnung fest, daß die schwierige Arbeit der europäischen Vermittlung trotz den noch entgegenstehenden Hinvernisse» glücklich durchgeführt werden kann. Die Bcd ingungen der Verbündeten für dieTürkei u »an nehmbar. Konstantinopel, 16. Mürz. (Meldung des Wiener K. K. Telegr.-Korresp.-Bureaus.) Die Pforte hat noch keine offizielle Mitteilung der Friedensbedingungen der Verbündeten erhalten. Sowohl die leitenden tür kischen, als auch die diplomatischen Kreise halten die Be dingungen für unannehmbar und eine Mediation auf dieser Grundlage für unmöglich. Die gesamte türkische Presse nimmt die Friede uS- bedingungen der Balkanstaaten mit Entrüstnng auf. Sic zeigt sich besonders erbittert über die Forderung nach Kapitulationen für die Angehörigen der Balka. staaten und nach Sicherheiten für die Privilegien i.e orthodoxe» Kirche in der ganzen Türkei. „Tanin" sagt, ec- iväre besser, die Annexion der ganzen Türkei zu verlang»». Selbst wenn die gesamte Armee vor Tschataldscha und vor Bulair vernichtet, die letzte Patrone verschossen und der letzte Centime ausgegeben wäre, würde die Türkei niemals solche Bedingungen annehmen. Das Friedens- kapitel müsse endlich geschlossen werden, und man müsse den Frühling benutzen, um mit allen nationalen Kräften bis zum Tode zu kämpfen. „Sabah" erklärt, die Türkei bedürfe rn Europa eines hinlänglich großen Gebietes, damit sie gegen jede äußere Gefahr geschützt und damit die Sicherheit von Konstantinopel gewähr leistet sei. Wie die Blätter melden, befaßte sich der gestrige Ministerrat auch mit den Friedensbedingungen der Verbündeten und übermittelte den türkischen Vertretern im Auslande Instruktionen. Die Botschaftervereinigung zur Antwort der Verbündeten. London, 16. März. Wie daS „Reuterfche Bureau" erfährt, befaßte sich die gestrige Botschaftervereinigung ausschließlich mit der Antwort der Verbündeten. Man verhehlt nicht, daß die Bedingungen der Verbündete«