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König Ferdinand ist in Begleitung des Kron prinzen Boris und des Prinzen Kyrill nach Adrianopel abgereist. Sofia, 26. März. Drei Korrespondenten von jedem Lande erhielten die Bewilligung, sich nach Adrianopel zu begeben. Das Hauptquartier ist heute mittag von Timotifa nach Adrianopel ab gegangen. Der Ministerrat beschloß, unter die Armen Adria- nopels ohne Unterschied der Religion und der Natio nalität für 100 000 FrcS. M eh l v o r r ä t e, sowie sür 20000 Fres. Salz, Zucker und andere Lebensmittel verteilen zu lassen. Abends wurden vor mehreren Gesandt schaften Kundgebungen veranstaltet. Sympathiekundgebnng in der Duma. St. Petersburg, 26. März. (Meldung der St. Petersburger Delegraphen-Agentur.) Dem Präsidenten der Neichsduma wurde heute nachmittag um 4 Uhr eine Depesche überreicht, das; Adrianopel gefallen sei. Die Nachricht wurde sofort im Saale bekannt und rief begeisterte Hnrrarufe hervor. Ter Redner hielt inne, Abg. Krupcnski betrat .die Tribune nnd rief ans: „Adrianopel ist gefallen! Hurra!" Stürmischer Beifall erfüllte den Saal. Tie Abgeordneten und das Publikum erhoben sich und brachen in lanaanhaltende Hurrarufe ans. Ter Sitzung wohntcu der Präsidcut der bulgari schen Sodranjc Or. Danew und der bulgarische Gesandte in St. Petersburg. Bobtschew, bei. Nach dec Verlesung des Telegramms über die Einnahme Adrianopels wurde die Sitzung aufgehoben. Die Deputierten nahmen die beiden Bulgaren aus ihre Schultern und trugen sie im Triumph, begleitet von dem Präsidenten nnd dem Vizepräsidenten, nach dem Katherinensaal. Tie Deputierten saugen mehrere Male die russische und die bulgarische Natioualhyme; auch wurden Reden gehalten. Die Geistlichkeit der Tnma zelebrierte ein Tedenm und dankte dec Vorsehung sür den Sieg der bulgarischen Brüder. Unter erneuten Beifallskundgebungen verließen die Bulgaren schließlich die Duma. Eine große Schlacht bei Tschatalvscha im ISange. Wiederspruchs volle Meldungen vom Stande des Kampfes. Sofia, 26. März. Die „Agence Bulgare" er klärt: In einer Depesche aus Saloniki werden dem griechischen Ministerpräsidenten Venizelos Erklärungen über das Schicksal Salonikis im Zusammenhang mit der Lage der bulgarischen Armee vor Tschataldscha zu geschrieben. Diese Depesche ist vollständig aus der Lust gegriffen. Tie bulgarischen Truppen haben sich nicht nur nicht von Tschataldscha zurückgezogen, sondern den Türken schwere Niederlagen zngesügt, indem sie diese zwangen, sich znrückznziehen. Die bulgarische Armee ist heule ebenso, Ivie im Zeitpunkt der Wiederaufnahme der Feind seligkeiten, vollständig in der Lage, dem Feind mit ihren eigenen Kräften entgegenzntreten. Konstantinopel, 26. März. (K.K. Wiener Korresp.- Bureau.) Die letzten Kämpfe von Tschataldscha nehmen das Interesse des Stambuler Publikums in hohem Grade in Anspruch. Fortgesetzt treffen aus Anatolien Reservisten und Rekruten ein, die eilig nach Tschataldscha befördert werden. Sicherem Vernehmen nach ist auch die Ortschaft Tschataldscha geräumt worden. Der Rückzug der Truppen aus Kadilküj soll sich fluchtartig voll zogen haben. Sie sollen in dem Kampfe mit der bulgarischen Übermacht etwa 200 Tote und 74 Ver wundete gehabt haben. Ter Rest konnte sich retten. Die Front des linken Flügels scheint jetzt bei Bach- tscheischköj, 4 km von Tschataldscha, zu stehen. Eine weitere Konstantinopeler Meldung ans angeb lich zuverlässiger Quelle stellt die Nachrichten über eine ungünstige Kriegslage der Türken bei Tschataldscha als falsch hin. Ein Teil der bulgarischen Truppen vor Tschataldscha ist vor einigen Tagen nach Norden zu abgerückt. London, 26. März. Die Blätter enthalten eine Mitteilung der bulgarischen Gesandtschaft, daß Tschataldscha von den Bulgaren nach zweitägigem erbitterten Kampfe genommen worden sei. Montenegro «nv Skutari. Wien, 26. März. Die montenegrinische Ne gierung hat den österreichisch-ungarischen Gesandten in Eetinje von der Weigerung Essad Paschas (Hassan Riza Pascha, der bisherige Kommandant in Skutari, soll ermordet worden sein), der Zivilbevölkerung von Skntari den Abzug zu gewähren, in Kenntnis gesetzt mit dem Bemerken, daß sie die von Montenegro nun- mehr zu beobachtende Haltung dem Gesandten demnächst Mitteilen werde. Albanische Fragen. Tie Abgrenzung Albaniens nach Österreichs Vor schlägen erfolgt? London, 26. März. Das „Reutersche Bureau" er fährt. daß heute nachmittag in der Botschaftervercinigung die Vorschläge Österreich-Ungarns über die Grenzen Albaniens formell angenommen worden sind. Die Vertreter in Belgrad und Eetinje werden nunmehr An weisung erhalten, die montenegrinische nnd serbische Re gierung von der Entscheidung der Mächte über die Nord- und Nordostgrcnzc Albaniens zu unterrichten. Weiter erfährt daS „Nentersche Bureau", daß eine Delegation von Kutzowallachcn morgen von London nach Berlin nnd Rom fahren wird, um den Mächten die Forderungen der KllD>wallachcn hinsichtlich der Garantien in Albanien und in den Gebieten, die in den Besitz der Verbündeten übergehen werden, zur Kenntnis zu bringen. Frankfurt, 27. März. Der Korrespondent oer „Franks. Ztg." meldet aus London, 26. März: Wie ich erfahre, einigte sich die Botschafterkonferenz bisher aus eine Grenzlinie für Nordalbanien, die von der Mündung der Bojana aus dem Talweg des Flusses folgt, den Tarabosch mit einbegreist, von Zogni quer durch den Skutarisee bis zur Lucanibai zieht, zwi chen den Stämme» Hoti, der an Montenegro fällt, und Astrati sowie Clementi, die Albanien zugeteilt werden, verläuft und durch Buci Clementi bis Gusinjc Plana geht, die Montenegro erhält. Dann bildet die Grenze die Wasser scheide zwischen Lim und Drin bis Dschakowa, das serbisch wird. Längs der Weißen Drina zieht die Grenze bis westlich von Prisren. Ljuma fällt an Albanien, ebenso Diatrilt (Unter-Dibra), während die Stadt Tibra auöscheidet. Ter Schwarze Drin bildet die Grenze bis zum Ochridasce. Rußlands Anteil an der Lösung. Cöln, 27. März. Die „Köln. Ztg." erfährt aus St. Petersburg, 26. März: Halbamtlich wird er klärt, daß die besonders eindringlichen Vorstcllnnge n Rußlands den König von Montenegro zum Nach geben veranlaßt Hütten. Österreich-Ungarns Bor- gehen habe vollkommen in den Rahmen der Be schlüsse der Botschaftervereinignng gepaßt. Diese habe in der Morgensitzung vom 22. einstimmig be schlossen, das Schicksal der Nichtkombattanten in Skutari zu erleichtern. Am selben Tage hätten die Großmächte entsprechende Noten dem König Nikita mitgeteilt. Am 23. sei Serbien und Montenegro amtlich mitgeteilt worden, die Großmächte hätten sich über die Nordost grenze Albaniens endgültig geeinigt durch den Aus tausch von Dschakowa und Skutari. Am 24. über reichten die Großmächte den vier Balkanregierungen Noten und betonten, daß angesichts des Einverständnisses der Türkei mit den Bedingungen der Mächte es nun mehr Sache der Verbündeten sei, die Feindseligkeiten ein- znstellen. Die russische Diplomatie zweifelt nicht daran, daß die Balkanstaaten dem einmütigen Vorschlag der Mächte sich fügen werden. Die gelbe Presse jammert über die friedliche Wendung. Jeder gute Patriot empfinde, einen wie schweren Schlag das russische An sehen erleide. Die nach den Panslawisten unselige Politik des Äußern Amtes werde noch bittere Ent täuschungen bringen. Albanischer Kongreß. Nom, 26. März. Das hiesige vorbereitende Komitee hat für den 14. April einen großen Kongreß der Albaner zur Verteidigung ihrer nationalen Rechte an gekündigt, der in Rom slattsindcn soll. Für den Kongreß sind sechs Tage vorgesehen. Der Herzog von Montpensier als Thron- prütendcnt. Brindisi, 26. Mürz. Die „Tribuna" meldet, daß der Herzog von Montpensier heute an Bord der Jacht „Mekong" mit unbekanntem Bestimmungsort ab- gc reist sei. Vor seiner Abreise habe er den in Brindisi wohnenden Albanern Unterstützungen zusammen lassen. Kleine Nachrichten. Konstantinopel, 26. März. Eine Anzahl Personen, angeblich 15, wurden wegen Teilnahme an einem politi schen Komplott verhaftet. Ausland. Das Befinden des Papstes. Nom, 26. Mürz. „Osfervatore Romano" meldet: Der Gesundheitszustand des Papstes hat sich in den letzten Tagen andauernd gebessert. Man kann sagen, das; der Papst nunmehr wieder vollständig her gestellt ist. Die Lage des Kabinetts Barthou. Paris, 26. März. Die Gegner des Kabinetts wünschen aus verschiedenen Gründen nicht, daß Barthou morgen nochmals interpelliert werde. Der Hauptgrund ist die Befürchtung, die Regierung mindestens 60 Stimmen gewinnen zu sehen, denn verschiedene Deputierte, die Legen die Regierung stimmten, würden morgen für die Regierung stimmen, um den Präsidenten der Republik nicht bloßzustellen und das Regime nicht zu gefährden. Der Abg. Breton, der interpellieren wollte, hat auf seinen Plan verzichtet. Paris, 27. März. Das Exekutivkomitee der Radikalen und der Sozialistisch-Radikalen hat die Erklärung abgegeben, die Politik eines jeden Kabinetts zu bekämpfen, das sich nicht ausschließlich auf die Linke stützt. Französische L»eeresresorm. Paris, 27. März. Einer Blättcrmeldung zufolge wird der Ministerpräsident Barthou im Einver nehmen mit seinen Kollegen dem Armeeausschnsse der Kammer mitteilen, daß der Kriegsminister beschlossen habe, entsprechend dem Artikel 33 des Gesetzes von 1905 sür die zweijährige Dienstzeit die Klasse von 1910 unter den Fahnen znrückzubehalten. Dies soll auch inner halb der von dem Gesetze vorgeschriebenen Zeit dem Parlament znr Kenntnis gebracht werden. Das Mini sterium hält es für seine Pflicht, hierdurch dem Parla ment die unerläßliche Notwendigkeit der dreijährigen Dienstzeit vor Augen zu führen. Churchill znr Klottenfrage. Ein neuer Abrüstungsvorschlag. London, 26. März. Bei der Einbringung des Flottenetats im Unterhai.se hielt Erster Lord der Admiralität Churchill eine Rede, in der er sagte: Die Ursachen der Steigerung der Flottenaus gaben liegen nicht in der Anzahl der im letzten Jahre begonnenen und sür dieses Jahr geplanten neue» Schiffe verschiedener Klasse. Die Steigerung der früheren, des jetzigen und der künftigen Etats rührt vielmehr her aus fünf Hauptgründen: Erstens: Aus dem politischen Entschluß, die Zahl der kriegsfertig in Dienst gehaltenen Schiffe infolge des neuen deutschen Flottengesetzes zu vermehre» mO- aus dem Entschluß, die Zahl und namentlich die Beso cnug des Personals zu erhöhen. Zweitens aus dcr Saigerung der Größe, Schnelligkeit, Armiernng und Austnstuug nnd der Herstellungskosten von Kriegsschiffen alle? Art. Es ist notwendig, mit ähn lichen, in der ganzen Welt in Bau befindlichen Kriegs schiffen Schritt zu halten. Drittens auS der Einführung und Ausgestaltung dienstlicher Neuerungen, hauptsächlich aus der Verwendung von Rohöl als Heizmaterial, auS der Heranziehung der Luftfahrt und der drahtlosen Telegraphie. Vierten-: AuS dem allgemeinen Anwachsen der Preise und Löhne, besonder- der Kosten für Kohle, Öl, Stahl und alle Materialien, die beim Schiffbau gebraucht werden. Fünftens: AuS dem Zurückbleiben des Schiffbaus während der letzten zwei Jahre, das sich ergab aus dem Unvermögen der Lieferanten, ihre Termine einzuhalten, wie das aus den Ver- zögerungen bei der Ausführung des laufenden Flotten- Programms sich zeigt. Wenn die Ausführung des Pro- gramms weiter fortschreitet, werde ich neue Ergänzungs- kredite fordern müssen. Das letzte deutsche Flottengcsetz hat uus veranlaßt, die Zahl der Schiffe, die wir jährlich zu bauen haben, zu vermehren, und dieses Gesetz und die Erfordernisse des Mittelmeeres haben die Zahl und die Größenverhältnisse der Schisse noch weiter gesteigert, dic in höchster Bereitschaft erhalten werden müssen. Chur chill ging dann im einzelnen auf die Momente ein, welche die Bereitschaft der Flotte erhöhen sollen, die Kosten aber wesentlich vermehren. Er fuhr hierauf fort: Es ist keine Aussicht vorhanden, die gewaltigen, dauernd wachsenden Kosten in den Flottenetats der künftigen Jahre zu ver- meiden, wenn nicht die Periode der Rivalitäten und des technischen Fortschritts zu eiuem Ende kommt. Von allen Nationen der Welt sind wir vielleicht ambesten im stande, eine derartige Ausdehnung zu tragen, falls sie fortgesetzt werden sollte. Aber es gibt glücklichmmft einen Weg, der offen steht und offen bleiben wird, durch den die Völker der Welt eine fast augenblickliche Mht- rung der Sklaverei erreichen können, in die sie sich selbst begeben haben. In der Sphäre des Flottenwettbewerb:? ist alles relativ. Die Stärke einer Flotte ist ihre Stärk verglichen mit einer anderen. Der Mert eines Schiffes hängt gänzlich von dem zeitgenössischen Schiss ab, dem eS vielleicht entgegentreten muß. Jedoch sehen wir, daß die Schiffstypen einer jeden Seemacht die der früheren Jahre in unerbittlicher Hartnäckigkeit verdrängen, das; viele Millionen von Jahr zu Jahr geradezu vergeudet werden nnd daß das Entwicklungstempo dauernd sich verstärkt, ohne einen wirkliche» Gewinn in der relativen Flottenstürke. Kann ein Vorgang sinnloser sein? Tie Frage, die sich die Großmächte und nicht nur die Groß mächte, sondern auch die große» Nationen vorlegen sollten, ist diese: Wenn sür den Zeitraum eines Jahres kein neues Kriegsschiff sür irgendeine Flotte gebaut worden ist, würden unsere Flotteninteresse» ober die nationale Sicherheit in irgendeiner erkennbaren Weife gefährdet werden? Wir haben heute gute Schiße-, fu sind die besten der Welt, bis bessere gebaut werden. Könne» sic nicht ein Jahr die Herrschaft behalten, be vor sie zurückgesetzt werden? Warum sollten wir alle nicht sür ein Jahr im Schiffbau einen Feiertag eintreten lassen, soweit eine neue Konstruktion oder unter allen Umständen, so weit eine neue Konstruktion eines Linien schiffes in Betracht kommt? Tas ist die Frage, die ich im vorigen Jahre gestellt habe nnd das ist der Vorschlag, den ich in diesem Jahre wiederhole. Er schließt keine Änderung in der relativen Stärke der Flotten in sich ein. Er bedingt nicht das Aufgeben irgendeines Planes bezüglich der Flotten organisation oder der Flottenvermehrung. Er widerstreitet keinem System eines Flotteugesetzes. Er schließt keine Einschränkung dcr wirkliche» Flottenstürke ein. Er ist so einfach, daß er zu keinem Mißverständnis führen kann. Die Finanzen eines jeden Landes würden eine Entlastung erhalten. Keine Flotte würde im geringsten benachteiligt sein. Wir in Großbritannien können mit Aufrichtigkeit über einen derartigen Gegenstand sprechen. Unsere Schisfsbautechnik ist nicht geringwertiger als die irgendeiner anderen Macht, unsere Erfahrungen sind weit größer, unsere Hilfsmittel sind reicher. Unsere Pläne habe» auf jeder Stufe bei dem Weltwettbewcrb die alte Überlegenheit behauptet und nach dein, was wir von anderen Ländern hören, unterliegen unsere Preise und die Güte unserer Arbeit gewiß keinem Tabel. In jedem Jahre, so lauge neue Schiffe aebaur werben, werden wir die besten baue», welche die Wissenschaft er finden oder Geld kaufen kann; wir werden uns« kieste-; tun, die Führung in der Konstruktion aufrecht zu er- halten, die für die Vorherrschaft zur See nicht weniger wichtig ist als das Übergewicht rn der Anzahl; cs ist kein Appell der Schwäche des keuchend Zurüä- bleibenden, sondern ein Appell der Stärke des in Front Schreitenden, den wir an alle Nationen richten, und an keine Nation mit größerer Aufrichtigkeit als an unseren großen Nachbarn jenseits der Nordsee. Lasse» Sie mich sofort und ohne Reserve im Name» der Regierung sagen, wie sehr wir den ruhigen und freundlichen Ton und die Stimmung der letzten deutschen Marinedebatten begrüße». Nach einer Zeit tätiger Vorbereitungen für die Marine und eines direkten Vergleiches der Stärke, ist es befriedigend zu finde«, daß unsere Beziehungen sichtlich und fühl bar sich gebessert haben, und dies nach den Gefahren und Beklemmungen, unter denen Europa in diesen letzten Monaten gestanden hat. Großbritannien und Deutsch land haben die Überzeugung gewonnen, daß es beider Wunsch ist, den Frieden zu bewahren. Dic Gefühle des guten Willens, das Wachsen gegen seitigen Vertrauens und gegenseitiger Achtung tragen viel dazu bei, dein Wettstreite auf dem Ge biete der Marine die Unruhe und Gefahr zu neh men nnd uns zu erlauben, den ehernen Tatsachen der Lage mit Ruhe nnd mit einem gewissen Gleichmut ent gegenzntreten. Das Bewußtsein unserer eigenen Stärke und der Entschluß aller Parteien im Hause, alles, was nötig ist, zu tun, um sie aufrechtzuerhalten, follte alles von unseren Verhandlungen ausscheiden, was den Charakter des Bangeinachens oder dec Prahlerei haben könnte. Wir dürfen nicht versuchen, die deutsche Marinepolitik unseren Wünschen anzupasseu durch eine zu genaue Interpretierung der freundlichen Sprache, die in Deutschland mit der Absicht, zu beruhigen, geführt worden ist. Wenn ich z. B. sagen würde, Hr- v. Tirpitz habe anerkannt, daß das englische Übergewicht von 16:10 bei den Dreadnoughts das Einverständnis Deutschlands habe, Deutschland dürfe folgerichtig nicht beginnen, ein neue- Schlachtjchiss zu bauen, bevor wir eS tun, so würde die» nur zu einer direkt ablehnenden Antwort und Rekriminationen führen. England und Deutschland müssen vollkommen frei sein, die Ausdehnung ihre» Programms zu be- schränken, wie e« ihnen passend zu fein scheint. Be- züglich der Neubauten verwies Churchill darauf, daß, da