Volltext Seite (XML)
Dresdner W Journal. königlich Läehstsehev Statrtscrnzeigev. Verordnungsblatt der Ministerien und der Ober- und Mittelbehörden. kettweise Nebenblätter: LandtagSbeilag«, Synodalbeilage, Ziehungslisten der Verwaltung der K. S. Staatsschulden und der K. S. Land- und LandeSkulturrentenbank.Verwaltung, Übersicht der Einnahmen und Ausgaben der LandeS-BrandversicherungSanstalt, Übersichten des K. S. Statistischen LandeSamts über Ein- und Rückzahlungen bei den Sparkassen, Grundsätzliche Entscheidungen des K. S. LandeSversichernngSamtS, Verkaufsliste von Holzpflanzen ans den K. S. Staatsforstrevieren. Nr. 65. > Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: Hosrat Doenges in Dresden. < Donnerstag, 20. März 1913. Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Expedition, Große Zwingerstraße 16, sowie durch die deutschen Postanstalten 3 Mark vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. Erscheint: Werktags nachmittags. — Fernsprecher: Expedition Nr. 1295, Redaktion Nr. 4574. Ankündigungen: Tie Ispaltige Grundzeite oder deren Raum im Ankündigunasteile 30 Pf., die Lspaltige Grundzeile oder deren Raum im amtlichen Teile 75 Pf., unter dem Redaktionsstrich (Eingesandt) 150Ps.Preisermätzigg. ans Gcschäftsanzeigen. — Schluß der Annahme vorn,. 11 llhr. Des Karfreitages wegen erscheint die nächste Nummer des Dresdner Journals Sonnabend, den 22. März, nachmittags. Ter Bundesrat hielt gestern eine Sitzung ab. * TaS Militärlnftschiff „Ersatz 1t,. 2. I" ist nach der Landnng in Karlsruhe durch dru orkanartigen Sturm geknickt worden und in zwei Teile geborsten. Ein heftiger Wirbelsturm, der gestern abend in Vertin herrschte, hat vielfach großen Schaden angerichtet. * Zn Österreich herrscht wegen der rücksichtslosen ve- Mcßung der Stadt Skutari und der Anhaltung des österreichischen Dampfers „Skodra" vor Giovanni di Mona steigende Erregung. Man verlangt und erwartet einen energischen Schntt der Regierung. An der Tschataldschalinie haben vorgestern und gestern blutige Kampfe stattgefunden. Die bulgarischen Stellungen wurden nach einer Äußerung des GroßwesirS erstürmt. Dagegen wird ans Sofia gemeldet, daß der Vormarsch der Türke» mißlungen sei. Nach einer Meldung aus Konstantinopel hält man dort die Ratschläge der Mächte für annehmbar. * Ju GalauM sind der Erregung über die Ermordung de» KöniaS der Hellenen 13 Türken und Juden znm Opfer gefalle». Amtlicher Teil. Mwjsterium des Königliche» Hauses. Dresden, 20. März. Auf Allerhöchsten Befehl wird wegen Ablebens Sr. Majestät des Königs Georg l. von Griechenland am Königl. Hofe die Trauer auf drei Wochen, vom 20. März bis mit 0. April d. Js., angelegt. Ans Allerhöchsten Befehl findet das für den Oster montag, den 24. März d. I., ungesagte Hofkonzert in folge der durch das Ableben Sr. Majestät des Königs von Griechenland eingetretenen Hoftrauer nicht statt. Ministerium des Jnueru. Se. Majestät der König haben Allerguädigst zu ge nehmigen geruht, das; der Hauptmann z. D. Heinrich v. Schoenberg auf Bornitz bei Oschatz die ihm von Sr. Majestät dem Kaiser, König von Preußen verliehenen mit der Ernennung zum Ehrenritter des Jvhaunitcrordens verbundenen Abzeichen annehmc und trage. Se. Majestät der König haben Attergnädigst zn ge nehmigen geruht, daß der Bürgermeister ve. Goldsriedrich in Meißen den ihm von Sr. Königl. Hoheit dem Priuz- regenten von Bayern verliehenen Berdicnstorden vom heiligen Michael 3. Klasse annehme und trage. Ministerium de- Kultus uud öfieutlichtn Unterrichts. Se. Majestät der König haben Attergnädigst geruht, den Professoren vr. Richard Nenmann am Gymnasium zu Bautzen und Maximilian Karl Töpel am Real gymnasium zu Plauen i. V. den Titel und Rang als „Studienrat", dem Realschuldirektor Pros. vr. Robert Elans in Oelsnitz i. B., den Studienrälen Prof. vr. Fr. Robert Richter am Gymnasium zu Ehemnitz, vr. Ludwig Theodor Edmund Lammert am König- Albert-Gymnasinm zu Leipzig und vr. Oskar Karl Maria Heinrich Anton Brugmann an der Nikolaischnlc zu Leipzig sowie ferner dem Prof. Alexander Richard Trübenbach an der Realschule zn Mittweida das Ritter kreuz 1. Klasse des AEwachtsvrdens und dem Gesauglehrer an der Kreuzschule und am Wettiner Gymnasium zu Dresden Musikdirektor Otto Richard Eichler das Ritter kreuz 2. Klasse des AlbrechtSordens anläßlich des Über trittes der Genannten in den Ruhestand zn verleihen. Se. Majestät der König haben Attergnädigst geruht, dem Schuldirektor Franz Heinrich Christian Dietzel in Riesa anläßlich seines Übertrittes in den Rnhcstand das Ritterkreuz 2. Klasse des Albrechtsordens zu verleihen. Se. Majestät der König haben Attergnädigst zu ge nehmigen geruht, daß der Apostolische Bikar im König reiche Sachsen Bischof V. Schaefer den ihm von Sr. Königl. Hoheit dem Peinzregenten Ludwig von Bayern verliehenen Verdienstorden vom heiligen Michael 2. Klasse mit Stern annehme nnd anlege. Se. Majestät der König haben Attergnädigst zu ge nehmigen geruht, daß der Privatdozent an der Universität Leipzig vr. xkil. et jur. Merker das ihm von Sr. Hoheit dem Herzog von Sachsen-Meiningen verliehene Ritterkreuz 2. Klasse des Herzog!. Sachsen-Ernestinischen Hausordens annehme und anlege. In Gemäßheit der Bestimmungen in 8 19 Abs. 2 und 3 des Gesetzes über die Kriegsleistungen vom 13. Juni 1873 sind die Durchschnittspreise für 50 Kg Weizen, Roggen, Mehl und Fonrageartitel in den letzten zehn Friedensjahren für die Lieferungsverbände des Regierungsbezirks Bautzen auf die Zeit vom 1. April 1913 bis 31. März 1914 wie folgt festgestellt worden: Durchschnittspreis für 50 kg Lieferungsverband der Amtshauptmannschaft im Hauptmarktorte Weizen Weizen mehl ein schließlich des Mahl- lohn- Roggen Roggen mehl ein schließlich des Mahl- lohn» Hafer Heu Stroh M. Pf- M. Pf- M. Pf. M. Pk- M. Pf- M. Pf. M. Pf. Bautzen Bautzen 9 45 12 42 7 85 10 14 7 95 3 45 2 05 Kamenz Kamenz 9 29 12 35 7 74 10 24 7 87 3 52 2 40 Löbau Löbau 9 39 12 06 7 67 9 86 7 60 3 11 1 82 Zittau Zittau 9 53 12 15 7 77 10 — 7 65 3 18 1 63 Bautze», am 12. März 1913. 3ckV Königliche Kreishauptmam»schast. 1965 Ernennungen, Versetzungen re. im öffentlichen Dienste. Ernennungen, Anstellungen usw. im Bereiche der Staatseisenbahnverwaltung. Ernannt: Carlowitz, bis her Kassenvorsteher (Fahrkartendst.) in Leipzig Hbf., zum Güter- vorsteher in Leipzig TreSdn. Bf.; Jähne, bisher Kaffenvorsteher (Fahrkartendst.) in Leipzig Hbf., zum Kafsenvorsteher (Güterdst.) in Leipzig TreSdn. Bf.; Werler, bisher Eisenbnhnassistent in Bornitz b. Oschatz, zum Stationsverwalter daselbst. — An- gestellt: E. E. Schumann, bisher Eisenbahngehilfe (vorm. Packer) in Leipzig-Stötteritz, und M. Völkel, bisher Aufschreiber in Hof, als Stationsschaffner daselbst; Bähr, bisher HilfS-l bahnsteigschaffner in Stenn, als Stationsschaffner in VoiterSreuth: Eisenb.-Jnv. Löbner, bisher Hilfsbahnwärter, als Bahnwärter für Posten Reitzenhain-Flöha 4b. Nichtamtlicher Teil. Lom Königlichen Hofe. Dresden, 20. März. Se. Majestät der König wohnte mit Ihren Königl. Hoheiten den Prinzen und Prin zessinnen des Königlichen HanseS am heutigen Grüudonnerslaa-dem Vormittagsgottesdienste in der katholischen Hofkirchc bei. Mitteilungen aus -er öffentlichen Verwaltung. * Seit dein Jahre 1911 besteht im Königreiche Sachseil die Einrichtung, daß, um dem vielfach unter Lehrlings- und Gesellenmangel leidenden Handwerke die Heranziehung geeigneten Nachwuchses zn erleichtern, an würdige und bedürftige Handwcrkslehrlingc zn den Kosten der Lehrlingsausbildung staatliche Bei hilfen gewährt werden, deren Bewilligung und Aus zahlung den Gewerbekammcrn übertragen ist. Vorgesehen ist, daß in jedem Gewcrbekamincrbezirkc 20 Lehrlinge im ersten Lehrjahre eine Beihilfe von je 60 M. erhalten können, und daß deren Unterstützung im zweite» nnd dritten Lehrjahre mit einer jährlichen Beihilfe bis zu 40 M. fortgesetzt werden kann. Demgemäß wurden den fünf Gewerbekammern des Landes zu vorbezeichnetem Zwecke insgesamt seither ans staatlichen Mitteln zur Verfügnng gestellt im Jahre 1911: 6000 M. (5x20x60^, im Jahre 1912: 10 000 M. (6000 M. wie 1911 -j- 4000 M. (5x20x 40)), im Jahre 1913: 14 000 M. (10 000 M. wie 1912 -j- 1000 M. (5x20x40st, insgesamt 30 000 M. Tic Gefahr der EinschlevPung der Maul- und Klauenseuche durch ausländische Arbeiter, auf die schon dnrch die Verordnung des Ministeriums des Innern vom 24. März 1911 (Dresdner Journal und Leipziger Zeitung Nr. 77) aufmerksam gemacht wurde, besteht auch für dieses Jahr uoch fort, da die Seuche in den Staaten, die in der Hauptsache Saisonarbeiter nach Deutschland senden, noch in mehr oder minder starkem Umfange verbreitet ist. Um dieser Gefahr wirksam zu begegnen, ist den Landwirten und Viehhaltern, die aus- ländische Arbeiter ausnchmen, dringend anzuraten, die Kleider, das Schuhwerk und die Geräte des Gesindes, soweit anzunehmeu ist, das; diese Gegenstände mit Klauen vieh in Berührung gekommen sind, einer gründlichen Reinignng nnd Desinfektion unterziehen zu lassen, noch bevor die Arbeiter Gelegenheit haben, Biehställe zn be treten oder sonst mit Klaueuvieh in Berührung zn kommen. «Tie Desinfektion der in Betracht kommenden Kleidungsstücke re. hat nach Maßgabe der Anweisung für das Desinfcktiousverfahren bei Viehseuchen — Anlage zu den Ausführnngsvorschriften des Bundesrates vom 7. Dezember 1911 (vergl. Edelmann, Viehseuchcugesetz- gcbung Seite 61) — zu geschehen. Insbesondere sind das Schuhwerk und die Geräte nach gründlicher Säube rung von allem anhaftenden Schmutz mit einer des infizierenden Flüssigkeit (2,5 prozcutiges Kresolwasscr) zu waschen. Kleidungsstücke sind in die Sonne zu hängen, wiederholt anszuklopfen nnd mit der Desinfcktiousflüssig- keit abznbürstcn. Für leinene Kleider genügt sorgfältiges Waschen in heißem Seifenwasser. Auch beim Gesinde- wechsel, dafern die anziehenden Personen bisher in ver seuchten Gegenden bedienstet waren, ist ähnliche Vorsicht in bezug auf die Verschleppung der Maul- und Klauen seuche durch Kleidungsstücke re. nicht überflüssig. Deutsches Reich. Buttvcsratsbeschlüfse. Berlin, 19. März. In der heutigen Sitzung des Bundesrats wurde der Vorlage, betreffend das Ab kommen zwischen dem Deutschen Reiche nud Italien über Arbeitcrversichcrnng, die Zustimmung erteilt. Deckung für die Wehrvorlagen. Eöltt, 19. März. Die „Köln. Ztg." erfährt aus Berlin, 19. März: Das Plenum des Bundesrals hat fick, heute mit den Heeres- und Steuervorlagcn beschäftigt. Sicherem Vernehme» nach hat sich der Bundesrat bei der einmaligen Vermögensabgabe für einen festen, unbeweglichen Abgabesatz ausgesprochen und einen solchen in der Höhe von Proz. in Aussicht genommen. Der Gedanke einer progressiven Heran ziehung der Vermögen zu der Milliardenabgabe hat also im Bundesrat keine Gegenliebe gefunden. — Die i» Berlin am 18. März ausgegebene Ar. 16 des Reichs-Gesetzblattes enthält eine Bekanntmachung von, 9. März 1913, betreffend die Beschäftigung von Arbeiterinnen und iugendltchen Arbeitern in Glashütten, GlaSschleisereien und Glas« Hetzereien sowie Sandbläsereien.