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Dresdner Journal : 28.02.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-02-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-191302280
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19130228
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19130228
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-02
- Tag 1913-02-28
-
Monat
1913-02
-
Jahr
1913
- Titel
- Dresdner Journal : 28.02.1913
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Verteidigung fordert. In der Begründung wird zu. «Lchst sestgestellt, daß die letzten Kriege bestätigt haben- wie notwendig eS für die Nationen ist, ihre Verteidi- aungsmittel beständig auf der Höhe des Fortschritts der Wissenschaft und der Kriegskunst zu hallen, da man sonst befürchten muß, sich schnell in einem Zustande der Unter legenheit zu befinden, dem abzuhelfen dann schwierig sein würde. Diese Kriege trugen auch dazu bei, die Vor stellungen über die Verwendung gewisser Materialien zu ändern. Die Regierung hat als urmngänglich notwendige Maßnahmen die Vervollkommnung deS Kriegsmaterial» und der Organisation der Verteidigung aufgesührt. Sie bezeichnet diejenigen Maßnahmen, die besonders dringend sind, und bittet das Parlament um die Erl-ubnis, sie zu beschleunigen. Die Gesamtausgaben, die für die nationale Vereidigung in Aussicht genommen sind, be tragen ungefähr 635 Mill. Wenn der Krieg-minister nur über die gewöhnlichen Kredite verfügen könnte, würde die Ausführung zn lange hinausgeschoben werden. Um einen derartigen Aufschub soviel wie möglich zu beschränken, soweit es die Lage der Industrie znläßt, werden AuS- ^Mtt nötig sein, welche die gewöhnlichen Kredite um M Mill. Frcs. übersteigen. Trotzdem diese zeitweilige außerordentliche finanzielle Inanspruchnahme ernsthaft ist, wird sie tatsächlich die Lasten des Landes nicht vermehren. Sie ändert nur die Zeit, wo diese Ausgaben gemacht werden sollen nnd wird die Budgets, welche der Periode der beschlenuigteu Rüstungen folgen, um ebensoviel ent lasten. Das Land wird dafür den unschätzbaren Vorteil eintauschen, daß ihm die Früchte des Opfers früher zu gute kommen, daS auf jeden Fall gebracht werden mußte, und eS lvird sich infolgedessen in merklich besserer Lage befinden, um allen Möglichkeiten die Stirn zu bieten. — Tie Vorlage bestimmt, daß die Ausgaben von 500 Mill, über den normalen Kredit hinaus ausschließlich für Er- werbuug, Herstellung und Ausführung von Bauten innerhalb einer Höchstfrist von fünf Jahren ver wandt werden. Nachträgliche Gesetze werden die not wendigen Kredite eröffnen. Marokko. Das spanische Organ isationsdekret. Madrid, 27. Februar. Tas Dekret, das die Ver waltung in Marokko organisiert, enthält nenn Artikel. ES bestimmt, daß alle spanischen Konsulat- und Militär behörden, die in der spanischen Zone bestehen, oder noch errichtet werden können, dem Generalkommandanten in Cema unterstellt sein sollen, der seinerseits dem Staats- Ministerium unterstellt ist. Neue Kämpfe iu Aussicht. Paris, 28. Februar. Wie aus Orau gemeldet wird, beabsichtigt der Befehlshaber der in Oslmarokko stehenden Befatzungstruppen, General Alix, einen StreUzug gegen die am Unken Mnluja-Ufer ansässigen Beni-Bnjani zu unternehmen, die den Franzosen noch immer feindlich gesinnt sind. Nach einer Blättermeldung aus Tetnan stellen alle Stimme iu. Inneren Marokkos Leute zur Bildung einer Harka, welche die vor Tetnan lagernden spanischen Truppen angreifcn soll. Rußland nnd (<hina. Tsitsikar, 27. Februar. Der Gouverneur hat den russischen Behörden Mitteilung von einem Aufrufe an die chinesische Bevölkerung gemacht, durch den die Gerüchte über Zusamiucnziesung chinesischer Truppen zum Zwecle eines Krieges gegen Rußland sowie über Vorbereitungen Rußlands als falsch bezeichnet und die militärischen Vorkehrungen der Chinesen mit der Not wendigkeit, die Räubereien der Tschuntschusen zu unterdrücken, erklärt werden. Arbeilsprogramm der neue» japanischen Regierung. Tokio, 27. Februar. Der Reichstag ist wieder er öffnet worden. Ministerpräsident Admiral Yama moto betonte cn einer Rede die Festigkeit des englisch- japanischen Bündnisses und die freundschaftlichen Be ziehungen zn den Mächten. Er schlng vor, die Reform- Vorschläge Marquis Saionjis auszuführen, erklärte gleich zeitig, daß das Budget des Katsurakabiuetts wieder ciu- aebracht werden würde, da die Zeit fehle, ein neues Budget auszuarbeiten. Pamamoto erklärte weiter eine Reform des Steuersystems im Sinne der Entlastung der Eieuerzahler als eine dringende Notwendigkeit. Die nötigen Maßregeln würden im Laufe der Session vor- plegt werden. Vmrikanifchcs Monopol für interozcanische Kanäle in Amerika. Washington, 27. Februar. Wie der ameri- kauifche Gesandte in Nikaragua, Weitzel, meldet, -al der Kongreß von Nikaragua in zweiter und end gültiger Abstimmung den Vertrag gutgehe ißen, durch wel l en den Vereinigten Staaten das alleinige Recht verliehen wird, einen interozeanischen Kanal durch Nikaragua zu führen. Die Lage in Mexiko. Mexiko, 27. Februar. General Huerta hat dem eigens für den Zweck zusammengetretenen Abgeordneten- hause rin von ihm entworfenes Amnestiegesetz über mittelt, daS für alle eines politischen Vergehens Be schuldigte gelten soll, die sich innerhalb von 15 Tagen »ach dem Erlaß den Behörden stellen. Klein« politische Nachrichten. Paris, 27. Februar. Ter früher« Kolonialminister Lebrun ist an Stelle des neuen Kriegs Ministers Etienne zum Vize- Präsidenten der Kammer gewählt worden. — St. PeterS- durg, 27. Februar. Der heutige Ministerrat bat die von den Kadetten eingebrachten Gesetzentwürfe über Vereins- und Versammlungsfreiheit, über die Unantastbarkeit der Person >md über eine Reform der Wahl zur Reichsduma für unannehm bar erklärt. Heer rmv Marine. Klein« Nachrichten. verttn, 27. Februar. Kaiser!. Marine. Eingetroffen: T. M. V. „«tun" am rv. Februar in Daressalam, E M. S (Gingesandt.) ü eben Er sich un- mir Die gestern vorhandene» Te Mess habe» sich zu einem Haupt« tief über der Ostsee vereinigt. Hoher Truck rückt von« Westen her vor und schafft im Verein «nit dem genannten Tief eine West- strömnng, die Regen gebracht hat. Obwohl sich da» westliche Hoch dem Festlande nähert, dürste di« Westströmung anhalten. Eine Änderung deS Wetters ist daher nicht zu erwarte». AnSftcht für ben 1. März: Westwind«! bedeckt, mild; zeit- weise Rege». „Eber" am 26. Februar in Freetown (Sierra-Leoue), 6. M. S. „Lormoran" am 26. Februar aus der Insel Norfolk (Südser), S. M. S. ,Hela" am 26. Februar in Wilhelmshaven. Paris, 28. Februar. DaS Marineministerium ist gegen- wärttg mit der Ausarbeitung eines neuen Ofsizterkadre- gesetze« beschäftigt, durch das den Offizieren das Avan cement erleichtert und di« Vermehrung des Offizier- korpS der Kriegsflotte ermöglicht werden soll. London, 27. Februar. Str William White, der frühere Chefkonstrukteur der Admiralität, ist gestorben. Wetterbericht der König!. Landeslvetterlvart« z« Dresden. Wellerltlkgramme aus Sachs«» vom 28. Atbraar früh. Vscsinißts WsinLutsbssitrsr Woinsirrncklung, 8vßt,lrvUsrvi 8. in. b. H. LodlSllr an u. Uonsi. kililüv UrgrÜNi mit kiodivratvko Skvits 8tO 6. "fvlspfion 9395. und der Stände befanden, und besonders die beiden genannten Führer des Bunde». (Lebhaftes Bravo!) gedachte dann des 20 jährigen Bestehens des Bundes, der in dieser Zeit durch seine wirtschaftliche Arbeit, durch seinen antastbaren Standpunkt und besouderS dadurch, daß er nicht IiervorraHvnft, solir prei««ert, üuüerut delcömmliot», Landesversammlung des Bundes der Land wirte sür das Königreich Sachsen. Zum erstenmal wohl diente gestern der neue Prachtbau deS Zirkus Sarrasani anderen Zwecken als der Vorführung zirzensischer Künste: Ter Bund der Landwirte hielt seine Landesversammlung sür da- Königreich Sachsen darin ab. 5000 Personen soll der kuppel- gekrilntr, riesige Zuschauerraum zu fassen vermögen — und er war dichtbesetzt. Auch die Manege selbst war nicht leer, sondern den Vertretern der Presse eingeräumt, während die Bühne der Ver- sammlungSleitnug Vorbehalten war. LauteZ Beifallsklatschen löste das Erscheinen deS Vnndesvor- sitzenden Frhrn. v. Wangenheim-Kleinspwgel nnd des Direktors v« Hahn-Vtroßlichterseldc aus. TerLandesdelegicrte, Hr.G«H.Okonomicrat Andrä-Braunsdorf, eröffnete '/,2 Uhr die Versammlung und begrüßte zunächst alle Er schienenen, die Mitglieder, die Gäste, unter denen sich ein« große Anzahl Vertreter der Regierung — wir bemerkten u. a. die Herren Ministerialdirektoren Geh. Räte Heink, Vr. Wahle und Elterich sowie die Kreishauptleute vr. v. Oppen nnd v. CrauShaar — Tie Versammlung bracht« den« Red«,er eine besondere Ehrung durch Erheben von den Sitzen dar, worauf Direktor 0«. Hahn. Großlichterfeldt, Mitglied de» preußischen Abgeordnetenhauses, das Wort zu seinem Bortrage über: „Exportindustrie und Nationalstaat" erhielt. Auch er wurde mit lebhaftem Beifall begrüßt. Redner ging ebenfalls zunächst auf die glänzende Geschichte des Bundes in den verflossene» 20 Jahren ein. Die Landwirt schaft sei eS gewesen, welche die Grundlagen sür die glänzende Entwicklung der Industrie geschaffen habe, denn der Zolltarif von 1879 sei von den Konservativen, dem Zentrum und einigen wenigen Rechtsliberalen angenommen, von dem übrigen Liberalis mus und der Sozialdemokratie aber abgelehnt worden. Nicht der Liberalismus sei eS gewesen, der das Reich geschaffen und groß gemacht und zuerst Verständnis für die Kolonialpolitik gehabt habe. Wenn sein Studienfreund irr. Friedrich Naumann dies in einer kürzlich in Magdeburg gehaltenen Rede für die Fortschrittler iu Anspruch genomme», habe, so müsse er dem entschieden wider sprechen. Nur langsam sei man in Deutschland dazn über gegangen, mit Hilse von Schutzzöllen Industrie und Land wirtschaft zu heben. Aber Bismarcks Politik habe doch gesiegt, und die günstige Entwicklung sei allen Teilen deö Volkes zugute gekomme». Sie wäre noch glänzender ge wesen, wenn nicht in der Eaprtvizeit der bekannte Rück schlag erfolgt wäre. Daß diese Jahre überdauert worden seien, verdanke man nur der deutschen Landwirtschaft, die durchgehalte» und bewirkt hab«, daß die Industrie am inländischen Markte er- starlen konnte. Dadurch sei Teutschland der erste Industriestaat Europas geworden. TaS alles sei aber nicht daS Verdienst des radikalen Liberalismus, der habe zu allen grundlegenden Gesetze» nein gesagt, und deshalb seien sie berechtigt, ihn vor ihre Tür z» weisen und keine politischen Geschäfte mehr mit ihm zu machen. (Stürmischer Beifall.) Wie in der Wirtschaftspolitik, so habe der radikale Liberalismus auch in der Steuerpolitik versagt. Das mobile Großkapital zahle die wenigsten Steuern; wenn jemand über Steuern klagen könne, so sei e» das platte Land. Tic Exportindustrie habe, wie aus mehrfachen Äußerungen des Hrn. l)r. Stresemann hervorgehe, das Gefühl, daß der Bund der Landwirte ihrer Weiterentwicklnng cntgegenstünde. Aber gerade die beste Förderung der Expo«tindustric trieben sie durch den Abschluß der besten Handelsverträge. Tiese seien aber nur zu erreichen, einmal, wenn man Kompensationen habe, wenn man dem AuSlande etwas zu bieten vermöge, dann aber auch, wenn unsere Diplomaten dein Ausland gegen über mit der nötigen Schneid austreten. Beides brauche die Exportindustrie, alles übrige sei Cache ihrer eigenen Tätigkeit und Tüchtigkeit. Sie sollte deshalb nicht Strescmannsche, sonder«« Waugenheimsche Politik treiben, d. h. sich mit ihnen verbünden (Lebhafter Beifall) und eS nicht mit dem Hansabunde halten. Tein« dieser bestehe aus den Großbanken und den WarenhauS- besitzern, di« ibr Verdienst in der weiten Welt snchei«, unbekümmert, ob das deutsche Kapital im Jnlande oder Auslände angelegt werde, ja ob eS dort dem heimischen Gewerbesleiße sogar Kvnlur- renz «nach«. Auch die Großbankei« und die Börse müssen vor den Wagen der nationalen Wohlfahrt gespannt werden. Tie Land wirtschaft werde immer eine Stütze de» Thrones bleibe», während mit Bedauern festgestellt werde» müsse, daß weite Kreise deö Handels und der Börse nicht mehr die alte Politik treiben, sondern mit der Svzialdcmokratie liebäugeln. Sowohl der wirtschaftlichen wie der sozialistischen Gefahr müsse man mutvoll cntgcgentreten, und zu diesem Kampfe rufe er nicht nur die Landwirte, sondern auch die Industrie Sachsens auf. Tie 20jährigc Politik des Bundes der Landwirte habe sich bewährt, an ihr müsse man sesthalten im Interesse der Wohlfahrt des Landes. Tas deutsche Vaterland, es lebe hoch! Tie Bersammlung stimmte unter lebhaftem Beifall in den Nus ein. Nachdem noch das Vorstandsmitglied Töpfer ans dem Leipziger Kreise gebeten hatte, die freiwillige Sammlung wie die ordent lichen Beiträge durch möglichst reiche Spenden zu unterstützen, wurden di« beiden Resolutionen einstimmig angenom inen, worauf Geh. Okonomierat Andrae die Versammlung gegen '^5 llhr schloß. vr. daS Wohl der Landwirtschaft allein, sondern das der Gesamtheit immer im Auge gehabt habe, sich seine Stelluug nicht nur in Deutschland, sondern in der gesamten Kulturwelt errungen habe. Er erinnerte an die Bedeutung des Jahres 1913 und skizzierte mit markigen Strichen die gegenwärtige Zeit, die auf der einen Seite zwar voller Lichtseiten, auf der anderen Seite aber auch voller Schlagschatten sei, von denen die Zerklüftung der bürger- lichcit Parteien und ganz besonders daS Anwachsen der Sozial demokratie nnd deren Wirten namentlich auch uutcr der Heran wachsenden Arbeiterjugend jedem Deutschen schwere Bedenken sür die Zukunft einflößen müsse. Nicht die Landwirte hätten diesen Zustand verschuldet, sonder«« das Einporwachscn der Industrie, die nicht rechtzeitig für die berechtigten Forderungen ihrer Arbeiter eingetreten sei, und das unaufhaltsame Wachse«« der große» Städte seien die Ursachen deSKlassenlampfes Er bedauerte, das; trotz Reichsvcrsicherungsorduung, trotz Befürwortung durch Landeslultnrrat und KreiSvereine, ja trotz der Erklärung der Re gierung in der Zweite» Ständekammcr, daß sie die Bildung von Laudkrankenkassen in ländlichen Bezirken fördern wolle, die Be- Hörden de» berechtigten Wünschen nach Landkrankeilkassen nicht Rechnung getragei« hätten. Ter Arbeitermangel in der Landwirt schaft werde immer größer und sei eine Gefahr für daS ganze Volk. Er halte eS sür eine der vornehmsten Anfgabcu der Regierung, hier energisch mitzuarbeiten und helfend eiiizugr-isen. TerArbeitS- Milligenschutz müsse deshalb endlich in praxi durchgejührt werden. (Leb haftes Bravo!) Zur Weltlage könne jetzt selbst der gewi. gtcste Tiplom at nicht sage», ob sic für uns trübe oder gut sei. Jedenfalls aber müjse Deutschland gerüstet und schlagfertig sein (Lebhaftes Bravo!), und so hoffe er, daß der Reichstag die ihm in wenigen Tagen zugehendcn Vorlagen ohne großes Zaudern annehmcn werde. Er bedanerte die Onertreibereien des liberale» Banernbundes, der eine» Keil zwischen die kleinen n»d großen Landwirte treiben wolle. Ter Bund müsse deshalb stark und kräftig erhalten werden und dnrch reichlichere Geldmittel als bisher unterstützt werden. Redner dankte unter lebhaftem Beifall allen beteiligten Stellen für ihre aufopfernde und erfolgreiche Tätigkeit und schloß mit einem dreifachen Hoch auf Ihre Majestäten de» Kaiser und den König, in das di« Versammlung begeistert einstimmte. Tann käme» folgend« Resolutionen zur Verlesung: 1. Tie heute im Zirkus Sarrasani zu Dresden in der Landes- Versammlung deS Bundes der Landwirte anwesenden Mitglieder des Bundes der Landwirte und Freunde der Landwirtschaft er- klären, daß sie die geplante HeereSverstälkung als unbedingt not wendig erachten nnd Opfer dafür zu briuge» ger» bereit sind. Mit steigender Besorgnis erfüllt sie jedoch die Zersplitterung der bürgerliche«! Parteien, das fortschreitende Schwinden der Wider standskraft der liberalen Parteien gegen die Umsturzbewegnng und die damit verbundene zunehmende Demokratisierung in der Gesetz gebung, sowie die Wahrnehmung, daß die Regierungen die Ge fahren der sozialdemokratischen Bcwcguug nicht klar genug erkennen und sie nicht mit der erforderlichen Willensstärke belänipsen. Eie fordern alle Nationalgesinnten zuin ge«ueinsamen Kampfe gegen das zersetzende Wirken der Sozialdemokratie und ihrer Verbündeten ans und richten an die Regierungen und Volksvertretungen die dringende Bitte, an der bewährten Politik des Schutzes der vater ländischen Arbeit im Interesse der Zukunft des gesamten Volkes unbedingt festziihalten und jede weitere Abbröckelung sorglichst zu vermeiden. 2. Obwohl die sächsische Staatsrcgicrung und der LandeS- kultnrrat die Errichtung von Landkranlenlassen sür ländliche Be zirke befürwortet haben, ist von einigen Persicherm.gsämtern lrotz dein Vorhandensein solcher größerer und zum Teil rein länd licher Bezirke innerhalb ihres Amtskreiscs die Bildung von Land- krankenkafsen nnter Bezugnahme aus K229 der ReichSversicherungS- ordnuiig untersagt worden. Die Versammlung erblickt hierin eine Außerachtlassung der Interessen dieser ländlichen Bezirke, pro- testiert dagegen aus das lebhafteste und ersucht die Künigl. Staat», regierung, an die betreffenden Dienststellen unverzüglich eine An weisung zn erlassen, welche die sorgfältige Berücksichtigung dieser Interessen gewährleistet. Mit lebhaftem Beifall begrüßt, hielt fodann der Bundcs- vorsitzcnde Fryr. v. Wangenheim «'.ne längere Ansprache, in der er zunächst einen Rückblick wars über die 20 Jahre deS Bestehens des Bunde-. Jahr« scharf«» Kampfes seien aber auch Jahre des Erfolges gefolgt. D« Kampf sei aber noch lange nicht zu Ende geführt, ja man gehe vielleicht eine»« viel schwererem Kampfe entgegen als bisher und deshalb fei der Bund der Landwirte auch jetzt nicht üb.rflüssig. Teulschland zu einem rein agrarischen Staate zu machen, sei nie ihre Absicht gewesen; jetzt gelte es da- sür zn lorgeu, daß es nicht ein reiner Industrie- und HaudclS- staat werde, sondern ein Agrar- und Industriestaat bleibe. Ohne di: Landwirtschaft könne die Industrie nicht leben, da- haben die letzten groß n Wirtschaftskrisen gezeigt, welche die ganze Welt dnrchtobten. Deutschland habe sie überwunden, weil es in seiner Landwirtschaft kauskräftiger Abnehme gehabt habe. Redner ging dann ausführlich aus die Frage der Möglichkeit der Eruahrung des Deutschen Volkes durch die deutsche Landwirtschaft «in, die er in vollem Umfange bejahte. Auch dre TeuerungSsrog« berührte er, wobei er namentlich daS Verhalten der Großstädte lebhaft kritisierte. Aber nicht nur aus rein ivirtschastlichem Gebiet« würden si« bekämpft werden, sondern auch auf dem Gebiete der Steuerreform Not tue in diesen Zeiten ganz besonders die starke Hand einer starken Regie rung, di« man lrider ost vermiss«. Redner trat dann auch lebhaft sür die Heeresvorlage und ihre Deckung «in, nur müsse die Ver keilung der Lasten gerecht sein. Er ermahnte zum Schluß seiner Rede zur Einigkeit nnter den bürgerlichen Parteien. (Lebhafter »<ifa,.) Station -bte - reobnch«»»,«» heut- Irntz 7 Uh» Ten-P geiern Mn Mr «dr'chl Tena» wtn» Melier kreiden n« — t » 4 > vv e bedeckt, schl». Stegen Lei»,«« iw —ro »« 7.« vs - - «edel Bautze» w» ».« »4 »« V > heiler, lchw Megen 7 » t.s »» »6 77, bedeckt, nlfiend ZMan -1.4 »4 u 7 « trocken Lbemnt» »» -07 »a 70 V 7 » nisjend 2'anen ««» s» »4 still - sch» «e»el Treiber, 0» 7» 07 re >7 7 - trocken K-Lnerbrr, «w »4 «» s.l »4 eV 7 » nisiend va» Stster w, -SS 7» >7 »V 7 » s Niw-lberg cw — X» 7.» »4 » » «77 7 trüb, stitrnderg «a «.» 0.» » l » starker ReLel btrigeKhat» — z 4« «« s> 7 « Echnresast vta-irber, *
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