Volltext Seite (XML)
Se. Majestät der König nahm vormittags die Bor träge der Herren Staatsminister und des Kabinetts- sekretärS entgegen. Ihre Könial. Hoheiten der Prinz-Regent und die Frau Prinzessin Ludwig von Bayern besichtigten in Begleitung Ihrer König!. Hoheiten des Prinzen und der Frau Prinzefsist Johann Georg vormittags die Gemäldegalerie und das Grüne Gewölbe. Se. Majestät der König nnternahm mit dem Hohen Besuche und Ihre» König!. Hoheiten dem Kronprinzen, dem Prinzen und der Frau Prinzessin Johan» Georg nachmittags 2 Uhr 17 Min. ab Hauptbahnhof mit Sonderzug einen Ausflug nach Meisten zur Be sichtigung der Porzellanmanufaktur, der Albrechtsburg und des Domes. Dir Rückkehr nach Dresden - Renstadt erfolgte 5 Uhr 7 Min. Ihre Könial. Hoheiten der Prinz-Regent und die Fran Prinzessin Ludwig von Bayern nrbst Suiten werden um 7 Uhr 30 Min. das Diner in der König!. Bayerischen Gesandtschaft einnehmen und abends 10 Uhr 5 Min. ab Hauptbahnhof Dresden wieder ver- lassen. Se. Majestät der König wird den Hohen Besuch am Bahnhof verabschieden. Den Kammerherrndienst bei Sr. Majestät dem Könige hat Kammerherr Frhr. v. Burgk auf Schönfeld übernommen. Dresden, 10. März. Se. König!. Hoheit der Prinz Johann Georg wird heute abend 8 Uhr der Hebbel-Gedenkfeier zum 100. Geburtstage des Dichters im Künstlerhause beiwohnen. Mitteilungen ans der öffentlichen Verwaltung. Im 2. Stück seines Verordnungsblattes veröffentlicht das Evangelisch-lutherische Landeskonsistorium Verordnungen, die Befreiung von der Jnvalidenversiche- rungspflicht betreffend, sowie über das im Interesse der Vereinfachung und Gleichmäßigkeit für die bei Ehe schließungen mit einem österreichischen Staatsangehörigen verlangten pfarramtlichen Konfessionszeuguisse zu bc- nutzende Scheina. — Es folgt die Bekanntmachung über das von dem verewigten Oberhofprediger 1). Kohlschütter im Jahre 1886 zur Förderung des theologischen Studiums von Söhnen sächsischer Geistlicher oder theologisch gebildeter Religionslehrer an Gymnasien, Realschulen und Seminaren gestiftete Stipendium von 300 M., nm dessen Verleihung spätestens bis zum 1. April 1913 beini Landeskonsistorium nachzusucheu ist. — Eine weitere Bekanntmachnng an die geistlichen Spezialkonferenzen der evangelisch-lutherischen Landeskirche betrifft das in der Eisenacher Deutsche» Evan gelischen Kirchenkoufercnz des vorigen Jahres vom Ober hofprediger v. Dryauder-Berlin „über die austergottes dienstliche Wortvcrkündigung durch die Geistlichen" ge haltene Referat und das danach über dasselbe Thema erstattete Korreferat des Generalsnperintendenten Ober- hosprediger v. Möller-Eassel. — Daran schließen sich Be kanntmachungen wegen Begründung der Kirchgemeinden Nebesgrün und Reumteiigrün, sowie über den Stand der Neuen Gesangbuchkasse am Schlüsse des Jahres 1912. — Wie seither wird auch jetzt wieder aus das von dem Prof. Dvr.Dalman in Jerusalem heransgegebene, bei E.S. Mittler k Sohn in Berlin 8VV 68, Kochstraße 68—71, soeben im 8. Jahrgang erschienene „Palästinajahrbuch des D c u t s ch e n E v a n g e l i s ch e n I n st i t u t s f ü r A l t e r t u ms- wissenschaft des heiligen Landes »u Jerusalem" empfehlend hingewiesen. Der Preis beträgt 4,50 M. für das gebundene und 3,50 M. für das geheftete Exem plar. Die letzten fünf Jahrgänge 111 bis VH des Palästina jahrbuchs werden an neu hinzntretende Besteller, soweit der Vorrat reicht, bei gleichzeitigem Bezüge zu dem ermäßigten Gesamtpreis von 10,50 M. (statt 14,20 M.), gebunden für 13,75 M. (statt 18,60 M.) abgegeben. — Ten Schlnst bilden Nachrichten über Erledigungen und Besetzungen geistlicher Stellen. Deutsches Reich. Vom Kaiserliche« Hofe. Berlin, 9. März. Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin nahmen heute vormittag an dem Gottes dienst in der Gnadenkirche teil nnd begaben sich von dort nach dem Mausoleum in Charlottenburg, um an dem 25. Todestage Kaiser Wilhelms des , Großen dort Kränze niederzu legen. Nachklänge zu Prinz Regent Ludwigs Besuch in Berlin. München, 8. März. Zn den Trinksprüchen, die bei der Galatafel zwischen Sr. Majestät dem Kaiser und dem Prinz-Regenten Ludwig von Bayern ge wechselt wurden, schreibt die „Bayerische StaatS- zeitung": Ter warme Ton, in dem beide Reden gehalten sind, bekundet eindrucksvoll die Herzlichkeit der Beziehungen, die Se. Majestät den Deutschen Kaiser mit unserem Prinz-Regenten verbinden. Die nachdrückliche Art, mit der Se. König!. Hoheit Prinz-Regent Ludwig die enge und unauflösbare Zu- sammengehörigkeit betont hat, in der Teutschlands Fürsten und Völker im Reich znsammeustrhen, find eine bedeutung-reiche Ergänzung des Wortes von der Notwendigkeit der Reichsfreudig keit, das der erlauchte Herr vor den Vertretern der Berliner Bürgerschaft im Rathause gesprochen hat. I« bewegten Zeiten, tvie wir sie durchleben, ist ei» derart entschiedenes Bekenntnis des Vertrauens auf unsere nationale Stärk« von erMhter Bedeutung, was wohl auch im Ausland entsprechend bewertet werden dürfte. Prinz-Regent Ludwig sandte von Elsterwerda aus an den Deutschen Kaiser ein Telegramm, in dem er dem Kaiser nnd der Kaiserin für alle Güte, für den großartigen Empfang in der Reichshauptstadt und die schönen dort verlebten Stunden dankt, die ihm und der Prinzessin Ludwig unvergeßlich bleiben werden. Prinz-Regent Ludwig von Bayern hat sich be reits vor seiner Abreise nach Berlin in seiner Eigenschaft als oberster Kriegsherr der bayerischen Armee zum bayerischen Geweralfeldmarschall ernannt. Se. Ma- jestät der Kaiser überreicht« dem Prinz-Regenten bei seiner Ankunft in Berlin de» preußische» Feld- piarschallstab. Hürst Hatzen lake-Sa «gen du r« gestorben. Langenburg, 9. März. Fürst Hohenlohe- Langenburg, der frühere Statthalter von Elsaß-Loth- ringen, ist heute mittag gestorben. Stuttgart, 10. März. Zum Tode des Fürste« Hermann zu Hohenlohe-Langenburg erfährt der „Schwä bische Merkur" folgende-: Da- Befinden des Fürsten >var bis vor kurzem befriedigend. Vor etwa acht Tagen trat eine Schwäche ein, die das Schlimmste befürchten ließ. Der Fürst erkannte seine Umgebung nicht »»ehr. Freudig überrascht war man daher, als der Fürst am letzten Freitag vormittag aut den» Schlummer erwachte, an der Mittagstafel teilnahm und eine Zigarette rauchte. Kurz darauf trat jedoch eine Herzschwäche ein. Ohne noch einmal zum Bewußtsein zu kommen, verschied der Fürst gestern mittag um 1 Uhr 10 Min. im Beisein seiner Kinder, des Erbprinzen Ernst zu Hohenlohe- Langenburg, der Erbprinzessin Renß j. L. und der Fürstin von Leiningen. Die Beisetzung findet am Freitag mittag 1 Uhr in der Langenburger Stadtkirche statt. Gestern nachmittag 4 Uhr traf der Fürst von Leiningen hier ein. Hermann Fürst zu Hohenlohe-Langenburg wurde am 31. August 1832 zu Langenburg in Württem berg geboren. Ende Oktober 1894 wurde der Ver storbene zum Statthalter in Elsaß-Lothringen ernannt, der er bis zum Jahre 1907 blieb. Bon 1887 bis 1894 war der Fürst auch Erster Präsident der Deutschen Koloiiialgesellschaft. In beiden Stellungen hat er sich um das Deutsche Reich bedeuteude Verdienste erworben. Nach seinem Tode geht die Herrschaft des Fürstentums an den ältesten Sohn, den bisherigen Erbprinzen Ernst, über, der bekanntlich während der Minderjährigkeit des Herzogs Karl Eduard von Sachsen-Coburg und Gotha Regiernngs- verweser des Herzogtums gewesen ist. Die Deckung für Vie Wehrvorkage. Berlin, 9. März. Die „Rordd. Allg. Zeitung" schreibt in ihren Rückblicken: Unsere Mitteilungen vom vorigen Sonnabend über den Plan der einmaligen Vermögensabgabe , haben eine gute Aufnahme ge funden. Unser Volk ist entschlossen, die in den letzten Monaten so vielfach bekundete Opferwilligkeit wahr zu machen und zur Tat zu schreiten. Die einmalige Ver mögensabgabe zur Deckung der einmaligen Heeresforde- rung erscheint mehr und mehr als der richtige Weg. Auch solche Zeitungen, die anfangs starke Bedenken in den Vordergrund stellten, wollen durchauSnicht als grundsätz liche Gegner des Planes betrachtet werden. Manche Kritiker haben die Analogie mit dem Jahre 1813 ab gelehnt, mit Recht, wenn sie den Abstand der wirtschaft lichen Leistungsfähigkeit betonten, mit Unrecht, wenn sie einen Vergleich zwischen den kriegerischen Zeiten der Be freiungskriege und unserer heutigen Friedenszeit über haupt nblehnten. Das Vergleichsmoment ist die völlige Durchführung des Grundsatzes, daß jeder Wehrfähige zur Verteidigung des Landes heranzuziehen ist. Und an den Geist von 1813 erinnert die patriotische Gesinnung, mit der heute wie vor hundert Jahren das deutsche Volk bereit ist, die notwendigen Opfer zu tragen. Es wird nun aber darauf «»kommen, den einfachen und klaren Gedanken der Vermögensabgabe festzuhalten nnd Abwege bei den Erörterungen über die praktische Gestaltung zu vermeiden. Am Balkan. Die Kriegslage. Artilleriekämpfe. Konstantinopel, 9. März. Wie der offizielle Kriegsbericht meldet, bombardierte der Feind am 6. und 7. d. M. die Stadt Adrianopel. DaS Artillerie feuer war auf beiden Seiten nur schwach. Am 8. herrschte bei Adrianopel Ruhe. In Bulair wurde am 6. ein wirksames Artilleriefeuer gegen ein feindliches Bataillon gerichtet, das von Kurudschiflik gekommen war. Das Bataillon hatte zahlreiche Tote. Am 7. richtete eine feind liche Batterie ihr Feuer gegen das Panzerschiff „Torgut Reih", welches daS Feuer erwiderte und die feindliche Batterie zum Schweigen brachte. Am 8. beschoß der Feind von der Küste aus eine Schaluppe, die als Leucht schiff diente, vor Doghanarslan. Die Schaluppe wurde zerstört. Am selben Tage flog ein feindlicher Aero plan über Bulair hinweg nach Gallipoli. Er schleuderte dort eine Bombe, die aber keinen Schaden anrichtete. Bei Tschataldscha hat sich nichts Neues ereignet. Ein Erfolg der Bulgaren bei Adrianopel. Wien, 10. März. Wie die Blätter aus Sofia melden, wurden die Befestigungen von Adrianopel gestern den ganzen Tag über heftig bombardiert. Die Bulgaren bemächtigten sich nach mörderischem Kampfe des Forts Heitan Tarka, wobei ihnen 400 türkische Soldaten und 20 Offiziere als Gefangene in die Hände fielen. Der Versuch der Türken, das Fort wieder zu erobern, mißlang. Izzet Pascha und Hadi Pascha abberufen? Konstantinopel, 9. März. Wie verlautet, sollen der Generalissimus Izzet Pascha u»d der Generalstabs- chef Hadi Pascha abberufen werden. Der Nachfolger Izzet Paschas ist noch nicht ernannt. Ein Tagesbefehl Kronprinz Konstantins. Athen, 9. März. Kronprinz Konstantin hat folgenden Tagesbefehl ausgegeben: Offiziere, Unter offiziere und Soldaten! Die Einnahme von Janina hat Euere ruhmvollen Waffentaten um einen neuen glänzenden Sieg vermehrt. Nachdem Ihr durch ganz Mazedonien marschiert seid und zwei feindliche Armeen vernichtet habt, habt Ihr gleichsam zur Besiegelung Euerer Wafsentaten eine Festung erobert, die als uneinnehmbar galt. Die großen Opser, die Ihr auf Euch genommen, die Entbehrungen und Strapazen, die Ihr mit solcher Standhaftigkeit erlitten habt, wetteifern mit Eurem Mut. Ihr habt den Trophäen von Mazedonien neue hinzu gefügt. Hundert Feuerschlünde und eine neue Armee mit ihren Führern, Fahnen und Munition befinden sich in Euere« Händen, und Euere Feldzeichen find mit neuen, Ruhm gekrönt worden. Die ganze Nation bewundert diese neue ÄäAentat, und, stolz daraeL et„ solche Arm zu befehlige«, spreche ich Euch mein« Glückwünsche aus. Die griechische EpiruS-Arme« im V-rmarsch. Athen, 10. «ärz. Der Krauprinz hat aus Janina telegraphisch gemeldet, daß vora-ßer« zwei Batterien und eine Kompanie Infanterie fOwi« zwei Abteilungen Artillerie und eine Abteilung Kavallerie Karamytia besetzt haben. Tie Einnahme von Margariti steht bevor. Sine griechische Annektionserttärung bevsBstschenvr Berlin, 10. »ärz. Der „Tag" erfährt aus Sofia, 9. März: Eine Nachricht von größerer Tragweite kommt aus Athen. Danach bereitet die dortige Regierung nach italiemschem Muster die Anuektion-erklärung betreffs der von Griechenland besetzten Gebiete vor. Friedeu-ansftchteu. Berlin, 9. März. Die „Nordd. Allg. Zeitg.« schreibt in ihrer Wochenschau: Die diplomatische Arbeit zur Beendigung des Balkan krieges hat auch in der letzte» Woche nicht geruht. Bei den Brüstn. regierungen ist die Frage wegen Annahme der BermitlluiH der Großmächte für den Friedenschkuß amtlich gestrk worden. Die Antwort darauf steht noch ans. Nach vor- läufigen Andeutungen darf erwartet werden, daß die Erwiderung der Balkanstaaten den Mächten die Fortsetzung ihrer vermittelnden Bemühungen nicht erschweren wird. Die gütliche Beilegung des bulgarisch-rumä nischen Streites ist soweit gefördert, daß eine in St. Petersburg zusammentretende Versammlung der dortigen Botschafter der Großmächte unter dem Vorsitz des russische» Ministers des Äußern Sfasonow zur Ver mittelung in dieser Frage berufen wird. In der albanischen Frage geht die Behebung der österreichisch-russischen Schwierigkeiten langsam vorwärts; ein Rückschlag ist nicht eingetreten. Konstantinopel, 9. März. (Meldung de- Wiener K. K. Korr.-Bureaus.) Die Pforte hat noch keine osfi- zielle Benachrichtigung wegen der Antwort der Verbündeten auf de» Mediation-Vorschlag der Mächte erhalten. Die Meldungen, daß der Ministemt beschlossen habe, den Krieg bis zum Äußersten for^u- setze», werden von offiziöser Seite dementiert. Jedoch wird dazu bemert, daß der Abschluß des Frieden! schwierig sein würde, wenn die Bedingungen der Ver bündeten derart sind, wie eS die Zeitungen verbreiten, vor allen Dingen, da die Pforte sich niemals zur Zahlung einer Kriegsentschädigung verstehen würde. Berichte aus jung türkischen Kreise» melden, daß seit zwei Tagen die Stimmung wieder unversöhnlicher geworden ist, selbst hinsichtlich territorialer Abtretungen. Eine Kommission höherer Beamter der Finanz- Verwaltung beriet gestern, wie die Blätter melden, über die Feststellung derjenigen Quote der kürki scheu Staats schuld, die auf die Balkanstaaten entfallen soll. Türkische Ainauzmatzmatzmen. Konstatttinopel, 9. März. „Jeane Tnrc" eef»Hrt «ine indische Bank sei bereit, der Pforte «ine un verzinsliche Anleihe im Betrage vou 10 Mill. Pfd. Sterl, aus die Dauer von zehn Jahren zu gewähren. Die Bank werde in der Türkei Filialen errichten. Zwischen der Regierung und der Dette Publiquc ist ein Übereinkommen getroffen worden über Verlänge rung der Konzession der Tabakregie um zehn Jahre. Die einzige noch bestehende Meinungsverschieden heit betrifft die Summe, welche die Regie zahlen soll. Die Regie bietet 1 Mill. Pfd., während die Regie- rung 1s^ Mill, verlangt. Der Generaldirektor der Tabakregie Weyl ist nach Paris abaereist, um die An- gelegenheit der Verlängerung der Konzession zu Ende zu führen. In der bulgarischen Gobranje. Sofia, 9. März. In der Sobranje erklärte du Kriegsminister auf eine Anfrage über die Möglichkeit, die Mannschaften der Territorialarmee auf einige Zeit zu beurlauben, damit die Feldarbeiten leichter vonstatten gehen könnten, daß die Regierung stets hieran denke. Wegen des Kriegszustandes sei jedoch eine solche Maßnahme nicht angezeigt. Der Iinanzminister wurde ersucht, wegen der Ausweisung des Direktors der Filiale der bulgarischen Nationalbank durch die serbischen Behörden in Monastir Aufklärungen zu erteilen. Er führte aus, daß die Tatsache leider richtig sei. Die Maß nahme fei ernst und er werde nach Empfang des Be richtes des ausgewiesenen Beamte» ausführlichere Er klärungen geben. Unterdessen habe er den Minister des Äußern ersucht, in Belgrad entsprechende Schritte zn unternehmen. Der Interpellant erklärte sich von diesen Mitteilungen befriedigt und verwies darauf, daß ein ge wisser Teil der griechischen und serbischen Presse eine Kampagne gegen die Bulgaren führe, während die bulgarische Regierung eine Zensur a»sübe, einzig und allein, um de» Verbündeten Anklagen und Enthüllungen in der bulgarischen Presse zu ersparen. Die internationale Lage. Erklärung San Giulianos im Senat. Rom, 9. März. Der Senat verbandelte gestern über das Budget des Äußern. Marquis di San Giu liano erwiderte auf eine Anfrage der Senatoren Cam poreale und Carafa, er habe seinen am 22. Februar in der Kammer abgegebenen Erklärungen nicht- hinzuzufügen. Die Mächte seren angestrengt bemüht, den Fricdens- schluß im Balkankriege zu beschleunige» und den europäischen Frieden immer weiter zu festigen. Die von Sir Edward Grey so edel und weise geleitete Rönnion der Botschafter in London habe bereits nützliche Früchte getragen. (Zustimmung.) DaS Gleichgewicht im Adriatischen Meer sei durch die loyale Anwendung der zwischen Italien und Osterreich-Ungarn be stehenden Abkommen gesichert. Zwischen den beiden verbündeten Regierungen bestehe volle Über einstimmung und gegenseitige- Vertrauen. Er glaube, daß Albanien Grenzen haben müsse, die dem Lande die Wohlfahrt und di« Entwicklung ak- Staat er leichterten. Die Formel: Der Balkan den Balkanvölkernl sei die einzig mögliche L-song nnd bilde zugleich die An-