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Amtlich wird gemeldet: Im Hasen von San Giovanni di Medua befand sich während der Beschießung durch den Kreuzer „Hamidije" auch der Dampfer der O st erreichischenLloyd-„Skutari", der jedoch keinen Schaden erlitt. Belgrad, 13. März. Durch die Geschosse des türkischen Kreuzers „Hamidije" wurden im Hafen von San Giovanni di Medua 50 serbische Soldaten getötet oder ver wundet. Das letzte serbische Aufgebot einberufen. Belgrad, 13. März. Das Kriegsministerium hat die turnusweise Einberufung der wehrpflichtigen Jünglinge letzten Aufgebots zur Ablösung der im Garnisonwachdienste stehenden Reservisten dritten Auf gebots ungeordnet. Freier Abzug der Zivilbevölkerung Skutaris? Cetinje, 13. März. Die Vertreter der Groß mächte unternahmen heute im Ministerium des Äußern einen gemeinsamen Schritt, um zu verlangen, daß der gesamten Zivilbevölkerung von Skutari gestattet werde, die Stadt zu verlassen. Der Minister des Äußern erklärte, er werde dieses Verlangen dem Ministerrate mit teilen und heute nachmittag die Antwort bekanntgebcn. Friede,rsaussichten. Die Friedensbedingungen der Verbündeten. Belgrad, 13. März. „Samouprava" veröffent licht die Friedensbedingungen der Balkanverbün deten. Diese fordern die Grenzlinie Midia —Rodosto und die Abtretung des gesamten westlichen Territoriums, ausgenommen Albanien. Adrianopel und Skutari find vor dem Friedensschlüsse ausznliefern. Die Ägäischen Inseln sind an Griechenland abzutreten. Die Türkei zahlt eine Kriegsentschädigung. Die türkische Finanzlage. Konstantinopel, 13. Mürz. (Meldung Les Wiener K. K.Telegr.-Korresp.-Bureaus.) Ter französische Dele gierte bei der Verwaltung der Staatsschuld de la Bouliniöre übergab gestern aus Anlaß des Beginns des neuen Finanzjahres der bestehenden Gepflogenheit ent- sprechend den Vorsitz den: englischen Delegierten. In der Ansprache, die er hierbei hielt, hob er hervor, daß trotz dem Kriege der Ertrag aus den der Dette Publique zu gewiesenen Einnahmen einen Uberschuß von 2250756 Pfund ergeben habe. Der Verwaltungsrat habe alle Vor kehrungen getroffen, um die Juteresseu der Gläubiger der Türkei in den von den Balkanverbündeten besetzten Ge bieten zu schützen. Die Unterhandlungen wegen Liqui dierung der Tabakregie seien gegenstandslos geworden infolge der durch die politischen Ereignisse eingetretenen Unmöglichkeit, eine Entscheidung über die Errichtung des Staatsmonopols zu treffen, das grundsätzlich genehmigt worden war. Die Verlängerung der Konzession der Regie müßte daher im Prinzip angenommen werden. Die Ver handlungen darüber dauern fort. Serbiens Beziehungen zn Österreich. Eine Unterredung mit Pa fit sch. Wien, 14. März. Jü einer Unterredung mit dein Belgrader Korrespondenten der „Neuen Freien Presse" erklärte der Ministerpräsident Pasitsch, tzaß es sich bei der Entsendung serbischer Verstärkungen nach Skutari nicht um eine selbständige Aktion Serbiens handle, sondern, daß die Entsendung nur eine Aus führung der im Bündnisverträge stipulierten Be stimmungen, betreffend die militärische Hilfe bei der Be lagerung Skutaris bedeute. Die militärischen Operationen könnten in keiner Weise als gegen die Interessen der österreichisch-ungarischen Mo norchie gerichtete Aktion aufgefaßt werden. Serbien wünscht vielmehr auf richtig, gute Beziehungen mit dem mächtigen Nach bar zu unterhalten, zu welchem Zwecke ein Gedanken austausch stattfindet, der bereits festgestellt habe, daß in der Beurteilung der schwebenden kommerziellen, ökonomischen und Vcrkehrsfragen keine grund sätzliche Verschiedenheit bestehe. Kleine Rachrichleil. Berlin, 13. März. Der große Kreuzer „Goeben" verläßt am nächsten Sonnabend vorübergehend Kon stantinopel, um eine Ubungsfahrt im nördlichen Ägäischen Meer vorzunehmen. Er ivird ersetzt durch den kleinen Kreuzer „Breslau" der aus Smyrna kommt und voraussichtlich am 14. d. M. in Konstantinopel cintrifft. Paris, 14. März. Aus Konstantinopel wird ge meldet, daß ein türkisches Kriegsschiff den französischen Dampfer „Henry Freyssinet" angehalten und durchsucht habe. Der französische Botschafter hat die sofortige Freigabe des Dampfers verlangt, worauf der türkische Minister des Äußern erklärt hat, daß er über den Vorfall dem Großwesir berichten wird. Ausland. Österreich und Ruhland. Ein Mißklang. Wien, 13. März. Die „Wiener Allgemeine Zeitung" schreibt: Die amtliche Erklärnng, wonach die österreichisch-ungarische Regierung den Zusatz der „St. Petersburger Telegraphen-Äaentur" zum einvernehm lich kundgemachten Communiquo über die Reservisten entlassungen für »nötig befunden hat, ist mehrfach dahin interpretiert worden, daß seitens Osterreich-Ungarns eine dem Inhalt des Zusatzes entsprechende Er klärung in St. Petersburg abgegeben worden sei. Diese Annahme ist selbstverständlich unrichtig; die Gründe für dieses Verhalten der Monarchie ergeben sich von selbst. Sie sind einerseits in der Tatsache zu suchen, daß Osterreich-Ungarn für seine Politik gegenüber seinen unabhängigen Staaten bildenden südöstlichen Nachbarn anderen Staaten gegenüber nicht verantwortlich ist, und sie ergeben sich anderseits daraus, daß wiederholt unsere freundschaftlichen Absichten für die Balkanstaaten durch vor den Delegationen abgegebene ministerielle Er klärungen, sowie auch durch unser Verhalten während der Krise unwiderleglich bekräftigt worden find. Es kann nach Feststellung dieser eben geschilderten Sachlage nur der Wunsch ausgesprochen werden, daß durch diese nicht durch unsere Schuld notwendig gewordenen Konstatierungen die von uns allen erwünschte, auch durch die letzten Verhandlungen zwischen Wien und St. Petersburg angestrebte Entspannung der Situ ation in keiner Weise behindert werde. DaS Faktum, daß das gemeinsam vereinbarte und publizierte Eom- muniquö einen Vertrauensbeweis der beiden Regierunge» darstellt, wird gewiß nicht mehr aus der Welt geschaff werden können. Und damit wollen wir uns bis auf weiteres begnügen und die durch das einseitige rus sische Vorgehen hervorgerufene Kontroverse fürs erste als abgeschlossen betrachtet!. * Wic die „Militärische Rundschau" bekannt gibt, ist der Armeeinspektor in Sarajewo ermächtigt worden, nach eigenem Ermessen für die exterritorialen Mannschaften des 15. und 16. Korps turnusweise kurze Beurlaubungen zu verfügen. Parlamentarisches ans Ungarn. Lärmszenen im Abgeo,xdnetcnhause. Budapest, 13. März. Abgeordnetenhaus. Da die Opposition ihr Erscheinen in der heutigen Sitzung an gekündigt hatte und Lürmszenen befürchtet wurden, waren umfangreiche Vorkehrungen von der Regierung und den Mehrheitsparteien getroffen worden. Das Haus war dicht gefüllt. Präsident Graf Tisza erschien nach 10 Uhr im Saale und eröffnete die Sitzung. Es herrschte bei seinen Worten zunächst lautlose Stille. Als aber der Präsident weiter;prechen wollte, erhob sich der Abgeordnete Lovaszy und begann ebenfalls zu sprechen. Die Rechte übertönte seine Worte durch laute Protestrufe. Die Linke sekundierte dem Abgeordneten Lovaszy durch stürmische Beifalls- und Eljenrnfe. Der Präsident ver suchte vergeblich, sich durch Läuten Gehör zu verschaffen. Von den oppositionellen Abgeordneten riefen die An gehörigen der Justhpartei der Mehrheitspartei fort- vährend Schmähungen zu. Die Abgeordneten der Kossuth- mrtei und der Bolkspartei beteiligten sich nicht an den Lärmszenen. Die Audrassy-Gruppe war überhaupt nicht erschienen. Nachdem der Abgeordnete Lovaszy, von dessen Rede auch nicht ein Wort zu verstehen war, schließlich geendet hatte, sprach der oppositionelle Abgeordnete Abra Han». Auch von den Worten Abrahams war nichts zu verstehen. Während er sprach, ließ der Präsident wiederholt abstimmen. Es handelte sich dabei um Über weisung verschiedener Abgeordneter an den Jmmunitäts- ausschuß. Schließlich suspendierte Graf Tisza unter allgemeinem Lärm um 11 Uhr die Sitzung. Die Abgeordneten blieben im Saale und die Oppo sitionellen lärmten weiter. Schließlich legte sich der Lärm wieder und, während lautlose Stille herrschte, zog eine Polizeimannschaft, geführt vom Oberinspektor Pawlik, in den Saal und nahm rings um die Oppositio nellen Aufstellung. Es entspann sich ein lebhafter Disput, bei dem die Oppositionellen den Polizeibeamten klarzu machen versuchten, daß ihr Vorgehen gesetzwidrig sei. Pawlik wies eine Liste derjenigen Abgeordneten vor, die er auf Anordnung des Präsidenten aus dem Saale zu führen habe. Wieder erhob sich ein ohrenbetäubender Lärm. Schließlich gab Julius Justh durch ein Zeichen zu erkennen, daß er zu sprechen wünsche. Er erklärte, daß die Opposition das Vorgehen der Mehrheit für ungesetzlich halte, und daß es gesetzwidrig sei, Abge ordnete durch die bewaffnete Macht aus dein Saale ent fernen zu lassen. Die Opposition werde auch weiter, wie bisher, gegen das Vorgehen des Präsidenten Tisza und der Mchrheitsparteien protestieren und keinen aus so gesetz widrige Art zustandegebrachten Beschluß anerkennen. Hierauf zog die Opposition unter Beschimpfungen gegen den Ministerpräsidenten Lukacz und den Präsidenten Grafen Tisza aus dem Saal, um im Klublokal der Volkspartei eine Versammlung abzuhaltcn. Nachdem die Opposition den Saal verlassen hatte, eröffnete Präsident Graf Tisza unter lebhaften Beifalls kundgebungen seitens der Mehrheitsparteien die Sitzung wieder und erklärte, daß die Opposition die Verhand lungen von neuem habe unmöglich machen wollen, und daß er wieder gezwungen gewesen sei, die bewaffnete Macht in Anspruch zu nehmen. Auf die entsprechende Frage des Präsidenten stimmte das Haus seinem Vor gehen einstimmig zu. Hierauf begann das Hans die Verhandlung über die Geschäftsordnungsreform. Der Jmmuni täts ausschuß hatte inzwischen um ^12 Uhr eine Sitzung abgehalten, um in der Angelegeit- heit der zehn oppositionellen Abgeordneten, die ihm vom Hause überwiesen worden war, zu verhandeln. Der Aus schuß beschloß, zu beantragen, das Haus möge die Ab geordneten Lovascy und Desider Abraham von je fünf zehn Sitzungen und die anderen acht Abgeordneten von je zehn Sitzungen auszuschließen. Annahme der verschärften Geschäftsordnung. Budapest, 13. März. Das Abgeordnetenhaus hat die neue verschärfte Geschäftsordnung angenommen. Lukacs' Rechtfertigung vor den Magnaten. Budapest, 13. März. In der heutigen Sitzung des Magnatenhauses beantwortete Ministerpräsident Lukacs eine Interpellation des Grafen Anrel Dessewffy wegen der gegen ihn erhobenen Beschuldigungen. Der Ministerpräsident erklärte, das Gericht erster In stanz habe die Beweisführung bezüglich aller jener An schuldigungen zugelasjen, denen keinerlei politische Tendenz innewohne. Er habe es abgelehnt, die drei Ab geordneten, welche die Anschuldigungen wiederholt hätten, vor Gericht zur Verantwortung zu ziehen, weil es nicht angehe, daß in einer Sache das Gericht zweimal urteile. Graf Dessewffy antwortete, er habe eine Gelegenheit bieten wollen, die vor Gericht ungeklärt gebliebene Frage aufzuhellen, ob die vier Millionen, welche die Ungarische Bank aus Anlaß des Abschlusses des Salzvertrages ge geben haben solle, sür Wahlzwecke verwendet worden seien. Er fordere die Mitglieder des Hauses, die voll ständige Kenntnis von dieser Angelegenheit hätten, auf. sich zu äußern. (Graf Hadik rief hier, zum Grafen Karolyi gewendet, der eines dieser aufgeforderten Mit glieder ist, in sehr erregtem Tone „Du mußt sprechen!" worauf dieser jedoch mit einer ablehnenden Geste ant wortete.) Unter großer Erregung wurde die Antwort des Ministerpräsidenten in namentlicher Ab stimmung mit 95 gegen 28 Stimmen zur Kenntnis geuom men. Der Marineetat in der italienischen Deputierten kammer. Rom, 13. März. Die Deputiertenkammer beritt heute den Mariueetat. Nachdem mehrere Redner die Notwendigkeit hervorgehobcn hatten, die Verteidigung zur See zu verstärken, erklärte Marineminister Leo nardi Cattolica: Die Regierung wird im Bewußtsein ihrer Verantwortung den eingeschlagenen Weg verfolgen, stets eine neue Verstärkung der Marine zu fordern, sodaß sie die Stärke erreicht, die den Zwecken unserer Politik und den vermehrten Bedürfnissen unserer Verteidigung an gemessen ist (Beifall)*, Der Minister fügte noch hinzu: Der Krieg in Libyen hat sowohl die bewundernswerte Eignung unserer Seeleute enthüllt als auch den be friedigendsten Beweis von der Widerstandskraft unseres Materials geliefert, da unsere mobilgemachten Schiffe die beste Probe abgelegt haben, die man wünschen konnte. Ter Deputierte Salandra begründete dann eine Tages ordnung, in der die Erwartung ausgesprochen wird, daß die Regierung die für die Erhaltung und Vermehrung der Seestreitkräfte notwendigen organischen Maßnahmen früher Vorschlägen werde. Ministerpräsident Giolitti erklärte hierauf, die Regierung sei fest davon überzeugt, daß eine starke Kriegsflotte für Italien notwendig sei. Indessen müsse mau davon Abstand nehmen, großartige Pro- gramms mit außerordentlichen Ausgaben vor- zuschlagen; vielmehr müßten die maritimen und mili tärischen Bauten schrittweise und systematisch vorgenommen werden. Alsdann zog Salandra seine Tagesordnung zurück, worauf die Sitzung geschlossen wurde. Autrittsaudien; des deutschen Botschafters bei König Viktor Emanuel. Rom, 13. März. Der König hat heute vormittag )en neu ernannten Botschafter des Deutschen Reiches v. Flotow in fei erlicher Antrittsaudienz empfangen. Die Audienz trug einen außerordentlich herzlichen Charakter. Das Befinden des Papstes. Nom, 13. März. Wie „Giornale d'Jtalia" meldet, ist der Papst, der sich heute etwas wohler fühlt, mit Genehmigung der Ärzte einige Stunden auf- gestanden. Französische Heeresreform. Etiennes Erklärungen. Paris, 13. März. In dem heutigen Kabiuettsrat teilte der Kriegsminister Etienne mit, daß er bei den Kammerkommissiouen für die Armee und für das Budget auf die Dringlichkeit der Regierungsvorlagen Hin gelviesen habe. Paris, 14. März. Der Kriegsminister Etienne übermittelte der Heereskommission der Kammer seine Antwort auf die gestellten Anfragen. Ter Kriegs- minister weist darin die Notwendigkeit nach erstens, die Zahl der Mannschaften zu vermehren, um die Schaffung von besonderen Telegraphen-, Flugschiffer und Maschinen gewehrabteilungen zu ermöglichen, ohne den gegen wärtigen Effektivbestand der Regimenter zu verringern, zweitens, den Effektivbestand der Kompanien und Es- adronen, der gegenwärtig zu gering ist, zu erhöhen. Die MobLEsisr-u-ng mürde sich unter den bestmöglichen Be ringungen vollziehen. Die Truppen aus dem Inneren des Landes würden sich jedoch erst am zweiten Tage an der Grenze befinden. Begeisterung sür die dreijährige Dienstzeit? Paris, 14. Mürz. Von der nationalistischen Presse wiro mit großer Befriedigung aus allen Teilen res Landes berichtet, daß zahlreiche Gestellungspflichtige ich freiwillig zum dreijährigen Militärdienste verpflichtet haben. Bott den Gegnern der dreijährigen Dienstzeit wird jedoch hervorgehoben, dies sei kein Beweis dafür, daß die Verlängerung des Militärdienstes populär ei. Die Gestellungspflichtigen, welche die Annahme des wn der Regierung eingebrachten Gesetzentwurfes für gc« ichert hielten, wollten sich lediglich die mit den» freiwllligcil rreijährigen Militärdienst verbundenen sehr beträchtlichen Vorteile sichern. Die Wahlrechtsreform im französischen Senat. Paris, 13. März. Der Senat begann heute unter lebhafter Bewegung und unter starkem Andrang )es Publikums die Beratung der Wahlrechtsreform. Senator Lhopiteau (Republikanische Linke) bekämpfte den Plan der .Minderheitsvertretung und warf dem Ministerpräsidenten Briand vor, persönlich die Wahl nach Arrondissements in Mißkredit gebracht zu haben. Ter Redner war der Ansicht, daß der Gesetzentwurf den Minderheiten mehr gewähre als ihnen gebühre, und daß er die Festigkeit der Regierung und folglich auch die der äußeren Politik zerstören würde. Er schloß, der Senat werde das allgemeine Wahlrecht zu verteidigen und der Republik von neuem zu dienen wissen. (Lebhafter Beifall auf der Linken.) In» weiteren Verlaufe der Debatte er klärte Senator Louis Martin, ein Anhänger des Verhältniswahlrechts, daß die Minderheitsvertretung keineswegs eine reaktionäre Entdeckung sei, und verlang e für die Kammer das fast ausschließliche Recht, ihren Wahlmodus zu ändern. Darauf wurde die Sitzung ge schlossen. Paris, 14. März. Die für das Verhältnis wahlsystem eintretenden Blätter tadeln lebhaft die Haltung der radikalen Senatoren in der Wahl reformfrage. Die gemäßigte „Rspublique Franyaise" schreibt: Durch eine der Wahlreform feindliche Abstim mung würde das Ministerium, welches das Vertrauen des Landes besitzt, gestürzt und eine furchtbare Krisis heraufbeschworen, nicht nur eine ministerielle, sondern eine nationale Krise. Die nationalistische „Libre Parole" fragt: Sollten die Gegner des Verhältniswahl systems die Herausforderung und den Wahnsinn soweit treiben, daß sie gegen das Ministerium stimmen und da durch den Präsidenten der Republik selbst ge fährden? Widerhall zu Asquiths Rede Paris, 14. März. In einem Artikel über die europäische Lage erörtert der frühere Minister des Äußern Hanotaux auch die englische Thronrede und sagt: Warum »nutzten jene optimistischen und beruhigen den Worte durch die Erklärungen Asquiths abgeschwächt werden, der mit dieser wenig zeitgemäßen Äuheruna