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Aallona ursprünglich als in die griechische Sphäre fallend angesehen wurde, ist es jetzt von Griechenland mit Rücksicht auf die Wünsche Italiens aufgegeben worden. Bulgarisch - serbische Unstimmigteilen. Belgrad, 7. März. Einzelne serbische Blätter be haupte», daß die Stellung des Kabinetts Pasitsch insolge der serbisch-bulgarischen Grenzstreitigkeiten er schüttert sei. An maßgebcndk^Stelle wird erklärt, daß diese Ausfassung der La^e unbegründet sei, da die Ärenzsrage gegenwärtig nicht aus der Tagesordnung stehe »ud darüber erst nach dem Friedensschluß verhandelt werde. Sofia, 7. März. DaS Regierungsorgan „Mir" crklärt, es sei ermächtigt worden, alle Gerüchte von einer Unzufriedenheit der bulgarischen Regierung mit ihren, Vertreter in Belgrad als jeder Be gründung entbehrend zu bezeichnen. Die bulgarische sikgicrung hege zu ihm unbedingtes Vertrauen. Rumänien und Bulgarien. Sofia, 7. März. (Meldung des Wiener K. K. Korr.- Auau.) Die Regierung hat den Vertretern der Mächte ein Memorandum über den bulgarisch- nminschen Streitfall übermittelt. Klarest, 7. März. Der rumänische Gesandte juSe/ia ist nach St. Petersburg abgereist, um dort hc Vertreter der Großmächte über die rumäuisch- Wrischen Meinungsverschiedenheiten zu unterrichten. Kleine Nachrichten. London, 7. März. Der König hat heute Hakki Pascha, der ihn» von Sir Edward Grey vorgestellt mrdt, im BuckinghamPalast empfangen. Sofia, 7. März. (Meldung der „Agence Bulgare".) Zugegen gewissen im Anslande verbreiteten Nachrichten besteht in Bulgarien kein Boykott gegen Erzeugnisse irgendeines Landes. Es war auch niemals die Rede davon, einen Boykott ins Werk zu setzen. Belgrad, 7. März. Das Amtsblatt veröffentlicht äm» Königlichen Ukas, durch den eine Verordnung über die Benutzung von Flugzcngen auf serbischem Terri- wrium ain 13. März in Kraft tritt. Nach den Be stimmungen dieser Verordnung ist fremden Militärslug- jeuge» in Kriegs- und Friedenszeiten das Überfliegen serbischen Territoriums untersagt. Ausland. Österreich und Ruhland. Entspan n ung. Berlin, 7. März. Der „Tag" erfährt von seinem Konejpondcnten aus St. Petersburg, 7. März. Daß ei» die Entlassung der Reserven verfügender Ukas, den mau für gestern erwartet hatte, noch nicht erschienen ist, darf iu keiner Weise irgendwelche Beunruhigung oder irgendeinen Zweifel an der wirklichen Entspannug der rufsifch-isterreichischen Beziehungen Hervorrufen. Ich kann es/-s-k bestimmteste versichern, daß über die Abrüstung M/che/r den beiden Regierungen ein festes und dauerndes diplomatisches Einvernehmen zustande- gelmmen ist, das anch für die Zukunft alle die Grenz- Nuppen betreffenden Fragen regelt. Nur die Art und di» Zeit der Veröffentlichung des Abkommens ist and verschiedenen, unschwer zu verstehenden HrLvden noch in der Schwebe geblieben. ««gorische Wahlreformvorlage angenommen. Budapest, 7. März. Tie Wahlreform Vorlage ist htvle rom Abgeordnetenhause angenommen worden. Französische Heeresreform. LieBiedercinführung der dreijährigen Dienstzeit. Paris, 7. März. Die sozialistische Gruppe wird einen Resolutionsentwurf einbringen, in dem die Regierung aufgefordert wird, den europäischen Staaten eine progressive, gleichzeitige Herabsetzung der Rüstungen vorzuschlagen. — Die sozialistisch, radikale Gruppe wird die für die nationale Vertei digung notwendigen finanziellen und militärischen Lasten bewilligen, sie wird aber mit der größten Überlegung and Kaltblütigkeit alle außer dem Gesetzentwurf der Regierung vorliegenden Vorschläge oder Abänderungen prüfen. Sie wird sich in gleicher Weise bemühen, zu verhindern, daß die neuen Lasten auf die kleinen Steuer zahler fallen, und befürwortet deshalb einen starken Appell an die Begüterten. Ter Mnnizipalrat von Paris hat den Wunsch geäußert, daß das Parlament das Gesetz, betreffend die Wiedereinführung der dreijährigen Dienstzeit, mit größter Beschleunigung annehme. Paris, 8. März. Man nimmt an, daß der Heeres- aurschuß infolge der 21 Anträge, die von JauröS und Augagneur gestellt worden sind, mindestens drei Tage zur Bettung des Gesetzentwurfs über die dreijährige Dienst pit brauchen werde. Es gilt als zweifellos, daß die übervltgende Mehrheit des Ausschusses sich für de» Entwurf aussprechen wird. Dem Kriegsminister ötienne werden in der Kammerdcbatte über die Militär- Verlage mehrere Regierungskommissare, darunter der f/a.'erchcf des Generalstabs General le Grand, zur Seite stehen. Ein Blatt will wissen, daß Finanzminister Klotz zur Deckung der durch die neue Wehrvorlagc verursachten neuen Kosten eine Einkommensteuer einführen will, die lediglich die großen Vermögen treffen soll. Lie Änderung des französischen Wahlrechts. Paris, 8. März. Der Senat hat im Einvernehmen mit der Regierung beschlossen, am 13. März die Ver handlungen über den Wahlreformentwurf zu be ginnen. Der Ausschuß will beantragen, daß die Er örterungen über diese Angelegenheit ohne Unterbrechung in täglichen Sitzungen durchgesührt werden. Man glaubt, daß der Senat bereits Sonnabend in der Lage sein wird, über die wesentlichen Grundsätze des Entwurfs abzustimmem, bezüglich deren die Regierung die Ver trauensfrage stellen wird. Winston Churchill in Paris Paris, 8. März. Der englische Marineminister Churchill, der mit seiner Gattin der gestrigen Kammer sitzung beiwohnte, hatte in den Wandelgängen der Kammer eine längere Unterredung mit dem Minister präsidenten Briand. Ans Belgien. Wahlreform — Generalstreik. Brüssel, 7. März. Die Bürgermeister der Groß* st'ädte wurden heute mittag von dem Miui sterpräsi' deuten empfangen, dem sie Kenntnis gaben von der gestrigen Entschließung des sozialdemokratischen Komitees, die Organisierung des allgemeinen Ausstandes ein- zustelleu. Der Ministerpräsident erklärte, das Ministerium werde nach dieser neugeschaffeneneu Lage über die zu er greifenden Schritte beraten, da die Bürgermeister nochmals den Wunsch ausgesprochen hätten, die Regierung möge im Interesse deS Friedens schleunigst die Wahlrechtsfrage zur Beratung stellen. Jnvalivitäls- und Altersversicherung in Holland. Haag, 7. März. Die Kammer hat mit 54 Stimmen der Rechten gegen 35 Stimmen der Linken die Gesetzes» Vorlage betreffend die obligatorische Jnvaliditäts- und Altersversicherung der Arbeiter angenommen. Vertagung des britischen Parlaments. London, 7. März. Im Oberhause wurde heute die Thronrede verlesen, durch die das Parlament vertagt wurde. Sie war ungewöhnlich kurz ge halten. Der König bedauerte, daß die Mitglieder des Parlaments nach einer langen und anstrengenden Sitzungs periode nur für eine kurze Zeit von ihren Arbeiten ent bunden würden, und fügte hinzu, daß er bei ihrem er neuten Zusammentreten in einigen Tagen Gelegenheit haben werde, sich wieder an sie zu wenden. Die neue Session beginnt am 10. März. Jubelfeier im Haufe Romanow. Pari-, 7. März. Aus Anlaß der Romanowseier richtete Präsident Poincars an den Kaiser von Rußland ein Telegramm mit den herzlichsten Glück wünschen und der Versicherung, daß die Regierung der Republik in Gedanken an dieser Feier teiluehme. Der Präsident erneuert die Wünsche für das Glück des Kaisers, der Kaiserin, des Kaiserlichen Hauses und für das Ge deihen des befreundeten und verbündeten Rußlands. — Ter Kaiser erwiderte, er sei der Sympathien Frank reichs gewiß, aber es sei ihm besonders angenehm, ein neues Zeichen dieser Sympathien zu erhalten; er ver sichert die Republik seiner unwandelbaren Freundschaft und schließt mit Wünschen für das Gedeihen Frankreichs und das Wohlergehen Poiucarvs. — Ministerpräsident Briand nnd Minister deS Äußern Jonnart wechselten aus gleichem Anlaß Telegramme mit ihren russischen Kollegen. St. Petersburg, 7. März. Heute nachmittag brachten die Mitglieder des diplomatischen Korps mit ihren Damen aus Anlaß des Jubiläums des Haufes Romanow dem Kaiser und der Kaiserin im Konzert saale des WinterPalaiS ihre Glückwünsche dar. Bei der heutigen Galavorstellung im Marien theater herrschte große patriotische Begeisterung. Die Nationalhymne mußte auf Wunsch der Zulchauer mehrers Male gespielt werden. Die Majestäten erhoben sich in der Kaiserlichen Loge nnd dankten wiederholt für die Kundgebungen des Publikums. Marokko. Ter französisch-spanische Vertrag von der fran' zösischen Kammer genehmigt. Paris, 7. März. Die Kammer begann heute die Beratung des Gesetzentwurfs, durch den die am 27. No vember 1912 zwischen Frankreich und Spanien betreffs Marokko abgeschlossene Konvention ge nehmigt wird. Der Minister des Äußern Jonnart er klärte, das französisch-spanische Abkommen entspreche dem Völkerrecht, es nehme die französischen Interessen wahr und achte die Rechte der anderen. Der Hauptzweck des Abkommens sei, für die Zukunft die Ursachen von Miß verständnissen zwischen den beiden großen Völkern zu be seitigen, die geschaffen seien, sich zu verstehen. (Beifall.) Dem Rückfall in Barbarei und Fanatismus vorzubeugen und die weiten Flächen, die durch die Anarchie verödet seien, wieder zu beleben, daS sei das Werk der beiden doppelt benachbarten Völker, die ihre Anstrengungen und Hoffnungen zusammenschlössen. Wir wünschen, erklärte Jonnart, mit Spanien in guter Freundschaft zu leben und es lag uns am Herzen, unsere Verpflichtungen zu halten. (Lebhafter Beifall.) Der Minister gab sodann einen geschichtlichen Überblick über die Verhand lungen seit 1902. Jonnart erklärte weiter: Es sei unmöglich, Spaniens Rechte auf eine Zone zu bestreiten. Aber angesichts der durch das französisch-deutsche Ab kommen verursachten Opfer würde es ungerecht gewesen sein, wenn Spanien nicht auch Kompensationen zn- gestanden hätte für die Handlungsfreiheit, die Frankreich für sie beide erlangt hatte. In Marokko sei eine Politik der Klugheit geboten. Die Regierung, bemüht, Aben teuer zn vermeiden, sei entschlossen, nur sehr vor sichtig sich in eine Unternehmung in Marokko einzulassen. (Lebhafter Beifall.) Die K a m m ernah m darauf das französisch-spanische Abkommen fast einstimmig an. Kämpfe. Rabat, 8. März. 300 Reifer der Tofuden griffen die Niederlassungen der ZemmurS im Tale Ued- Beth an, wurden aber mit Verlusten zurückge warfen. Die Verluste des Feindes während seiner Angriffe auf das Lager am Ued-Zem sollen am 3. März 100 Tote und 220 Verwundete, am 4. März 90 Tote und 250 Verwundete betragen haben. Spanien schließt kein Bündnis ab. Madrid, 7. März. Ministerpräsident Graf Roma- nones dementiert die Nachricht, daß die spanische Re gierung im Verfolg der Reise de» enalischen Kriegs- minister» Ceely nach Madrid die Absicht hege, ein Bündnis mit der Tripelentente zu schließen. Ebenso dementiert er die Meldung, daß Spanien italienische Bündni-vorschläge zurückgewiesen habe. Kleine politische Nachrichten. Bukarest, 7. März. König Karol erhielt von dem General- adjutanten des Kaisers Nikolaus, Skalon, der die Anregung zur Errichtung des Denkmal» für den Großfürsten Nikol aus Niko- lajewitsch gegeben hatte, ein Telegramm, worin der König als Held des Krieges vom Jahre 1877, als Befehlshaber der russisch-rumänischen Streitkräfte vor Plewna sowie als Wassen- geführte deS Großfürsten begrüßt wird. Der König sandte ein Tanktelegramm, worin er erklärt, er freue sich über di« Schaffung des Denkmals, das die Erinnerung an den glorreichen Krieg von 1877, sowie die Huldigung für den Großfürsten Nikolaus Nikolajewitsch und sür jene Männer verewige, die ihn in diesem denkwürdigen Kampfe unterstützt hätten. Heer nnd Marine. Der Untergang VeS Torpedobootes 178". Berlin, 7. März. Sämtliche in Berlin beglaubigten Reiche haben im Laufe dieser Tage, teils durch ihren Vertreter, teils durch ihren Marineattachee, dem Staats sekretär deS Reichsmarineamts ihre Teilnahme an dem Untergange des Torpedobootes „8 178" auSspechen lassen. U. a. erschien der Marineattachee der englischen Botschaft und überreichte ein in warmen Worten gehal tenes Telegramm der englischen Admiralität. Auch eine große Anzahl von Marinevereinen aus allen Teilen des Reiches, sowie die Vertreter der rheinischen Städte, die „8 178" in diesem Frühjahre besucht hat, übersandten Beileidskundgcbungen. Paris, 8. März. Das Beileidstelegramm, daS Poincars an Se. Majestät den Kaiser richtete, besagt: Ich beeile mich, Ew. Majestät mein tiefeS Beileid zum AuS- druck zn bringen und die Versichernng abzugeben, daß ich init den Familien derer mitfühle, die bei der Erfüllung ihrer Pflicht unter- gegangcn sind. Se. Majestät der Kaiser antwortete: Sie haben die Güte gehabt, mir aus Anlaß der schweren Kata strophe bei Helgoland Ihre innigste Teilnahme zn bekunde». Ich bitte Sie, Hr. Präsident, meinen aufrichtigsten Dank sowie den der deutschen Marine entgegenzunehmen. Cuxhaven, 7. März. Bisher ist eS nicht ge lungen, Leichen der Verunglückten bei Helgoland zu bergen. Dresden, 8. März. Unter den bei dem Untergang des Torpedoboots „8 178" Ertrunkenen befinden sich auch zwei Sachsen und zwar der Obermaschinistenmaat Fichtner aus Leipzig-Gohlis und der Obermatrose Biering aus Coswig, Bezirk Dresden. Ein nenes französisches Feldgeschütz. Berlin, 7. März. Dem „Tag" wird aus Paris, 7. März, gemeldet: Artilleristische Autoritäten sollen sich, wie verlautet, für die Einführung eines besonderen leichten Feldsteilseuergeschützes ausgesprochen haben. Die Versuche im Lager von Mailly, die heute im Beisein des Kriegsministers Etienne stattfinden, und bei denen das Feldgeschütz zu 75 mm Kaliber, daS mit dein sogenannten Dessertisseur ausgestattet ist, in Wett bewerb zu dem neuen Modell einer Feldhaubitze trete» wird, werden in dieser Hinsicht wahrscheinlich eine Ent scheidung bringen. Arbeiter bewegttng. Sydney, 7. März. Tie in dem GasarbeiterauSstand abgehaltene Konferenz der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer hat zu einer Einigung geführt. Die Gasarbeiter habe» beschlossen, die Arbeit morgen wieder auszunehmen. Stuttgart, 8. März. Heute abend erfolgte die Ans- sperrnng der organisierten Malergehilfen in Stuttgart und im ganzen Lande. Betroffen werden hier etwa 400 Maler gehilfen, sodaß, die Aussperrung in Württemberg rund 800 Ge hilfen umfaßt. Wetterbericht der Königs. Landeswetterwarte zu Dresden. Wetterlelegrammc aus Sachsen vom 8. Mär; früh. Station Palit Temp. gestern L eobalhtungen heil».' früh 7 Uh, Min M-r. Ndrichl ! rein» «Ind Dene, Lre«»»» no «1 »4 4 9 0 1 Siegt», Wo Rebel Let»,i, SS ir 9 19.7 1.0 ico s Hede.:», Ichlv Rege» Bau»-» »0, S.7 >1» 14 »s V I halbbcd - Zi-badra» »ro r.4 14» 89 » 4 «o» bedeckt - . ZUta» rir S4 ^.0 0.» »7 tt 1 - trocken Lhemultz r» e.s ri.» 4« b.l UV 1 - Mo. Siegen Plenen »»» LS tt » »8 r.o »4 » a » Fretbe-z rs» Sv n 4 »9 »7 SO 1 - trocken SLnccdrrg 43» 7.7 11.7 r.4 7.7 10 r « schw Rge» Ba» Lister uw »9 11.» 18 S.» V» a a . «»«aber, IS 10.9 I 4 «.» uv 4 triib, nLsicnd tutender» 7bt ro S.L 1.7 4» V » , - «tltzenhaiu 77» «r 1 7 r.7 SV 4 bedeckt, trockc» Zlanelbtrj 1213 * d * * - Mitten über Deutschland hat sich plötzlich ein Teilticf c»t- wickelt, unter dessen Wirkung regnerisches Wetter herrscht. Hoher Druck ist über Italien und über Großbritannien erkennbar. Ta das zentrale Tief ostwärts fortschreitet, wird künftig eine reine Westströmung eintreten, die aber eine Änderung des Wetters nicht bringen wird. Aussicht für de« S. März. Westwinde, bedeckt, mild, Niederschlag. Julmlidendank für Sachse» Verein zur Hebung der wirtschaftlichen Lage deutscher Invaliden Dresden, Leestraße 5, I. Annonren-Expedition (Osfert-Gebühr wird nicht berechnet). Lotterie-Kollektion. Effekten-Kontrolle (Garantie). Theaterbillettkasse, Häuferderwaltung. vei Chiffre-Inseraten »eine «ebühr; strengste Diskretion.