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— der Großmächte zu vereinigen, um die Streit frage in friedlicher Weise beizulegen. Sofia, 23. Februar. (Meldung der „Agence Bulgare".) Die Vertreter der Großmächte unternahmen heute nachmittag einzeln die Demarche beim Ministerpräsidenten und Minister des Äußern Geschom, dem sie den drin genden Rat erteilten, die Lösung der bulgarisch-rumä nischen Streitfrage der Entscheidung der sechs Groß mächte zu unterwerfen. Ministerpräsident Geschow er widerte, er werde darüber dem Ministerrate berichten und sodann die Antwort mitteilen. Reue KrieVenSverhandkungenk Sofia, 23. Februar. Meldung des Wiener K. K. Korr.-Bureau. In eingeweihten Kreisen verlautet, die englische Regierung habe bei der bulgarischen Regie rung um die Bekanntgabe der Bedingungen nachgesucht, unter denen die Friedeusverhandlungen wieder ausgenommen werden könnten. Gute Aussichten auf allgemeine Entspannung. Berlin, 22. Februar. In ihrer Wochenrundschau schreibt die „Nordd. Allg. Ztg.": Die Entspannung in den Balkanfragen hat während der letzten Woche unverkennbare Fortschritte gemacht. Es ist gelungen, ven rumänisch-bulgarischen Streit einer gütlichen Lösung näher zn bringen, indem die Parteien den sechs Groß mächten die Vermittlung in solchen Punkten übertragen wollen, die durch unmittelbare Verhandlungen zwischen Bukarest und Sofia nicht zu erledigen sein sollten. Zwischen der Türkei und dem Balkanbund dauert der Kriegszustand noch fort; Vorgänge von militärischer oder politischer Wichtigkeit sind aber nicht eingetreien. Da gegen zeigen sich auf diplomatischem Gebiete Anhalts punkte dafür, daß die Türkei gewillt ist, die Ver mittlung der Mächte für einen annehmbaren Frieden eiutreten zu lassen. Auch im Kreise der Balkanstaaten scheinen friedliche Erwägungen an Boden zu gewinnen. Die Großmächte, die das Ziel einer baldigen Beendigung des Kampfes nicht aus dem Auge verlieren und in diesem Bestreben nach wie vor einig vorgehen, werden, sobald sie cs mit Nutzen können, den Kriegführenden ihre guten Dienste für den Friedensschluß gern zur Verfügung stellen. In der albanischen Grenzsrage läßi sich eine Lösung der Meinungsverschiedenheiten zwischen Öster reich-Ungarn und Rußland mit Zuversicht erwarten.! Lrsmg nibqül Mai mr e -«« i WM -"«reff scha jlitio« Burim drcheii M-W Msto Vicht ck ihr S»otn cinande durch el lie Po Wbru Probier d--8I Kni l«mm> «ich-! dem h rechligk feilte n Mein libereiv chm en ded nr unser Anchqi di« ziel der bei ««tzl KM pnM, Italien lu-en, maun § Pelm Kmi nbch HM und 1 schai lvahi fW r ML aäüigi Mch« daß die Mchen Linge sicheren und wii Liigkei schritts keinen 2 -egen. W- gegeniit wenn si gegcnül ei-g-gc finden, feder t »u ex ,wisch auch > Ms stssuug fahrt -haste» -effm, emzelt« lleser i nnd wi KrFn fammei Herges »nverni D unterl: Minist L Äußei Ler? R tinrr ' sekrctä daß d Lorgä schädig zurück, die Ab »rges vorbei diese l ». Los heftig allgeger erkalten enropäis «kni» »u»alei kcttofic mit ei durch rungti Mi», unanl ktber lichk, dlesti« r «ilst enN» lang« l chngg' bem Li krtscha fch«-r sininve, möglich den Nl Ausland. Ein österreichische- Bekenntnis für die Friedens- liebe und Treue Deutschlands. Wien, 23. Februar. In Besprechung oer Lage sagt das „Neue Wiener Tageblatt": In Momenien, in denen Osterreich-Ungarn das Ziel ungerechiester »»gr.ffc war, sahen wir unseren deutschen Verbünd"/ a/r unserer Seite. Nicht einen einzigen Au^'*^ uns Deutschland in diesen schweren Tage» eine fühlen lassen, sondern immer nur das Bild eines mäch tigen und starken Freundes geboten, auf den man mit Sicherheit rechnen kann. Aus diesem Gefühl heraus kann man nicht anders, als jenen feindseligen Elementen in ganz Europa entgegenlreten, die alles, was nur irgendwo in einem Siaare gesch eht, als ge,en Deutsch land gerichtet ausgeben möchien. Zum Glück für eie Welt ist aber Deutschland so stark, daß alle Femdltlig- keilen an dem deutschen Krajtbewußtseiu scheitern müssen, und daß also Deutschland seine Ruhe und Würbe in ! Ehren bewahren kann. Die europäischen Unruhestifter werden vielleicht noch erkennen, wie nutzlos es ist, sich das Deutsche Reich zur Zielscheibe aller möglichen Machinationen zu wählen, und es ist ganz vergeblich, Deutschland so hinstellen zu wollen, als ob es immer nur die ganze Well bedrohen wollte, während es un zweifelhaft erwiesen ist, daß Deutschland seil 42 wahren selbst dort, wo seine Interessen sehr stark in Milielö«»- jchast gezogen worden waren, den Weg des Friedens ge wählt hat, solange es mit seiner Würde und mit senin Ehre nur zu vereinen war. Und gewiß ist auch daß die große Ruhe, die Deutschland bewahrt, ihren Ur sprung nicht in einem Gefühl irgendeiner Besorgnis hat, sondern einzig im Gefühl seiner reellen Krasi, bi« jeder an sich zu spüren bekäme, der es wagen ivörK, vom Spiele mit spitzen Worten zur Tat üvcrMM Das wissen wir hier in Osterreich-Ungarn, und darum trägt dies auch zur Stärkung unseres Kraft- undöichti- heitsgefühles bei, weil es uns bekannt ist, daß man mil papierenen Hieben und rednerischen Ausfällen dort sicht aufkommt, wo das Wort gilt: Wir wünschen den prüden und gehen gegen niemand loS; wenn sich aKlMauüan uns vergreifen wollte, dann wird er schon sehen, wohin er kommt. — richt aus Türkische Finanzmahnahmen. Cetinje, 23. Februar. Die Nachrichten über ein Konstantinopel, 24. Februar. Schatzscheine im Ernstellett der Operationen vor Skutarr infolge Werte von 1 Mill. Pfd. werden nach Indien gesandt, einer Niederlage sind böswillige Ersindtlng. Tie fgx ihre Aufnahme unter den Mohammedanern motttenegrunschen Truppen erlitten weder eine Niederlage,jfriq Propaganda gemacht wird. Ein Mitglied des den letzten Kämpfen wichtige femd- türkische,: Flotlenvereins ist zwecks Plazierung der Schatz- liche Positionen am Bardagnol rm Osten der Stadl er- nach Bombay abgereist. Die Bevölkerung von stürmten, noch haben sie ihre .lktion eingestellt. Konia soll sich bereit erklärt haben, Schatzscheiue im Türkische Truppenbewegungen. Werte von 500 000 Pfd. zu kaufen. Konstantinopel, 23. Februar. Vorgestern und Rumänien und Bulgarien. gestern war hier eine große militärische Bewegung Bukarest, 23. Februar. Über den vorgestrigen bemerkbar. Zwei Transportschiffe smd mit Truppen un^^ der sich mit der vom Staatssekretär Sir Freiwilligen, von denen manche Nicht uniformiert smd, Grey angeborenen Mediation der Mächte in angeblich nach Gallipoli abgegangen. Andere Truppen rumänisch-bulgarischen Streitfrage befaßte, teilt die sind von dort hierher gebracht worden. heutige Abendausgabe der offiziösen „Politiqne" mit: Türkische Verluste. Die Mitglieder der Regierung haben einstimmig bc- Konstantinopel, 23. Februar. Nach türkischen An- ^>0^», die angeborene Mediation anzunehmen, wobei gaben übersteigen die türkischen Verluste in den bis- insbesondere darauf verwieg» wurde, daß es sich nicht herigen Kämpfen seit Wiederaufnahme der Feindseligkeiten ".ui ,einen Schiedsspruch, sondern um eine Me- kaum 1500 Mann. Die Zahl der in Konstantinopel in dintion handle, wie sie nn Haager Vertrage definiert Pflege befindlichen Verwundeten übersteigt nicht 500. lei. D,e Regierung habe insbesondere Artikel b dieses Die anderen Verwundet!» befinden sich in Gallipoli und Ertrages nn Auge, ^n der Note, m der die Annahme in den Dardanellen in Pflege, wo die Schulen in Ambu- der Mediation mitgeteilt wird, werde d,e Regierung aus lanzen umgewandelt worden sind. Der türkische rote der Festsetzung eine» nahen Termins bestehen. Die Re- Halbmond beschloß, 50 000 Pfund für die Pflege der lNerstug nehme eine Mediation aller Machte auch zur Verwundeten und weitere 50000 Pfd. für die Unterstützung des Ortes der Konferenz an. Dieser Enl- der mohammedanischen Flüchtlinge auszusetzen. sHluß Regierung, sagt das Blatt, beweise den ' v Willen Rumäniens, seine Bemühungen mit jenen ! stimmen könne und in dieserFrage nach wievor an der von der Pforte selbst vorgeschlagenen ursprünglichen Lösung fest- halte, wonach die Fremden die Bewilligung erhalten sollten, die türkischen Linien zu verlassen. Diese Lösung sei im übrigen menschlicher, da sie alle Gefahren au-schließe, die auS Epidemien, Hungersnot und den Unbilden der Jahreszeit entstehen könnten. Bulgariens Expose zur Kriegsentschävigungssrage. Sofia, 22. Februar. Das Finanzministerium ver öffentlicht ein Exposs, betreffend die Zahlung einer !Kriegsentschädigung seitens der Türkei an die krieg- führenden Balkanstaaten, die erklärt haben, daß sie einen Teil der ottomanischen Staatsschuld übernehmen. Indem Exposs heißt cs: Der Anspruch der Verbündeten aus Zahlung einer Kriegsentschädigung stützt sich auf recht mäßige Gründe. Die Verantwortung für den Krieg fällt vollkommen auf die Pforte zurück, die im Lause von 35 Jahren keine Reformen durchgeführt und die Nöle der Verbündeten mit Hohn zurückgewiesen hat. Das Scheitern der Friedeusverhandlungen und die Wiederaufnahme der Feindseligkeiten fallen gleichfalls der Türkei zur Last. Durch die Kriegführung wird jedoch die Volkswirtschaft der Verbündeten hart mitgenommen. Die Verluste an Menschen, Vieh und Kriegsmaterial sowie das völlige Stocken der Geschäfte legen Bulgarien große Opfer auf und drohen eine große Krisis herbeizu- führeu. Die annektierten Provinzen, die verwüstet und entvölkert sind, bilden keine genügende Hilfsquelle, um neuen finanziellen Lasten standhaltcn zu können. Weil die Gläubiger der Türkei auch Gläubiger der Verbündeten sind, dürfen sie diese nicht in finanzieller Hinsicht in Verlegenheit kommen lassen, da sie über geringere Ein nahmen verfügen als die Türkei. Die Verbündeten be stehen nicht auf einer unverzüglichen Bezahlung der Kriegsentschädigung. Diese wird durch die in den Staatsschatz fließenden Einnahmenüberschüsse der otto- manischen Staatsschuld gewährleistet werden müssen. Die Dette publique wird auf diese Weise die Regelung der Verpflichtungen zwischen der Türkei und den Ver bündeten vermitteln. Erforderlichenfalls werden die Ver bündeten darauf bestehen, daß die Dette publique neue Am Balkan. Lie Kriegslage. Amtlicher türkischer Bericht. Konstantinopel, 23. Februar. Der amtliche Kriegsbericht besagt: Das Artillerie-Duell vor Adria nopel dauerte am Freitag 20 Stunden. Ein von dem russischen Leutnant Nikolas gelenkter bulgarischer Aero plan fiel gestern innerhalb der Verteidigungslinie von Adrianopel nieder. Der Leutnant wurde mitsamt dem Flugzeug gefangen genommen. Gestern Hal der Feind das Bombardement von Adriauopel fortgesetzt. An der Ostfront fand ein Artilleriekampf statt. Ter Feind ist da mit beschäftigt, die im Westen von Tschistliköj gelegenen Anhöhen zu befestigen. Unsere Rekognoszierungskolonnen find in Tätigkeit. — Bei Bulair ist in der mili tärischen Lage keine Veränderung eingetreten. — Bor Tschataldscha wurde um 3 Uhr nachmittags eine starke feindliche Kolonne, die aus Infanterie, Artillerie und Kavallerie bestand, in der Umgebung von Kadiköj wahrgenommen. Die Kolonne rückte gegen die Anhöhe Sivritepe bei der Ortschaft Sürgünköj vor und begann ein Gefecht mit unserem dort befindlichen Detachement. Der Kampf dauerte bis ^6 Uhr nachmittags. Der Feind mußte sich gegen Kadiköj zurüüziehen. Gleich zeitig rückte eine andere feindliche aus Infanterie und Artillerie zusammengesetzte Kolonne gegen Alissu vor und besetzte die Anhöhen, die 1^ km westlich von dieser Stellung liegen. Ein Bataillon"freiwilliger Kurden unter nahm jedoch nachtS einen Angriff, durch den diese Höhen zurückgewonnen wurden. Vor Skutari. Konstantinopel, 23. Februar. Tas Preßbureau teilt mit: Bei den Angriffen auf den Bardagnol am 7. und 8. d. M. verloren die Montenegriner 0000, die Serben 4000 Tote und Verwundete. Die ottomani- Kolonialverwaltung, oder richtiger ihre Geldbewilliger, wieder einmal in her Lage, durch rechtzeitige Bereit stellung nicht einmal besonders großer Mittel eine viel leicht unendlich viel größere Ausgabe künftiger Zeiten -u vermeiden. Sicherheiten erhält. Die Bezahlung einer Kriegsentschä- schen Truppen nahmen den Bardagnol wieder -in. I digu-'g, Meßt das ist eine wesentliche Bedingung In gewissem Widerspruch hierzu steht die Nach- den Abschluß d-S Friedens. Italienisch-türkische vertznndlnnqen in der Jnsetsrngek Konstantinopel, 23. Februar. Der italienische Botschaftsrat Aldorandi MareScotti ist in außer ordentlicher Mission hier einaetrosfen. ES heißt, er überbringe Instruktionen über gewisse Unterhandlungen zwischen der Pforte und der italienischen Regierung wegen der Archipclinseln. Ein Resormentwurs für Syrien. Konstantinopel, 24. Februar. DaS von einem besondere» Ausschüsse arabischer Notabilitäten au-- gearbeitete Resormproje kt für Syrien sieht eine weitgehende Dezentralisation der Verwaltung vor. Die Hauptbestimmungen des Entwurfes sind folgende: sTie Zivil- und Justizbeamtrn müssen der arabischen Sprache und der Ortsverhältnisse kundig sein. Ta- Arabische wird als Gerichtssprache eingeführt. Ar die Wilajets Beirut, Syrien und Aleppo, sowie fSr den Sandschak Jerusalem wird ein Kassationshof eiugeie-t. Die Ernennung aller höheren Beamten, den Wai^z, genommen, durch die Zentralregierung kann erst uh Befragung des Wilajetsrats eriolgcn, während duh. nennung der untergeordneten Beamten, vom Kaimlu inbegriffen abwärts, durch den WilajetS at geschieht. Die Rekruten werden nur in Syrien und Arabien dienen. Nur im Kriegsfälle soll der Regierung dis Acht zustehen, sie nach Belieben auch anderwärts zu m- wenden. Tie Lokaleinnahmen werden für die Bedürfnisse der Wilajets reserviert. Kleine Nachrichten. Konstantinopel, 23. Februar. (Meldung desWiem K. K. Telegr.-Korr.-Bur.). Infolge der von den M, ilör« behörden i» den Provinzen vorgenommeneuen Requi sitionen von Waren, die fremden Untertanen gehören, überreichten die Botschafter gestern der Pforte eine identische Note, in der sie zur Anwendung des Requi sitionsgesetzes formelle Vorbehalte machen uni> er klären, Requisitionen könnten nur geduldet werde», wenn ein Konsulatsvertreler behufs Abschätzung der requi rierten Gegenstände zugczogen und wenn der Werther Gegenstände bar oder durch Wechsel auf die OttvM»knk bezahlt werbe. Saloniki, 22. Februar. Durch Verordnung tn Hafenbehürdcn ist allen Schiffen das Einlaufen in den hiesige» Hafen zur N chtzeit verboten worden. Tie Ausfahrt bleibt ungehindert. Lsterreich und Rußland. Wien, 23. Februar. Das „Wiener K. K. Telegr.« Korresp.-Bureau" meldet ausSt. Petersburg: Miniüer- Präsident Kokowtzow hat den Vertreter des „Wiener K. K. Telegr.-Korresp.-Bureaus" empfangen. Im Ler- ! laufe des Gesprächs drückte der Ministerpräsident seine Befriedigung über die Übereinstimmung aus, die zwischen der offiziösen Presse Rußlands undLster- reich-Ungarns rn ihren friedlichen Standpunkten be steht. Er gab dem lebhaften. Wunsche Ausdruck, daß die gegenwärtige Lage bald einem vollständigen Ein vernehmen der Großmächte in allen noch schwebenden Balkanfragen weichen werde. Eine bedeutsame Rede San Giulianos zur inler nationalen Lage. Rom, 22. Februar. Minister deS Äußern Marquis di San Giuliano erklärte heute in der Kammer: Mehre Redner haben mit scharfen Worten der ürüik an der europäischen Diplomatie nicht gespart, aber wenn diese M nicht an die Stell« der großen bestimmende» Kräfte der Ge schichte setzen kann, wenn man diesen letzteren häufig bi« end gültige Lösung der größten politischen Ausgaben überlasten muß, so bleibt eS darum nicht minder wahr, daß e* der Diplomatie bis jetzt gelungen ist, gegenüber so großen Verwicklungen einander Türkische Gefangene in Montenegro. Cetinje, 23. Februar. Amtlich wird gemeldet: Die Blättermeldungen über eine angeblich unmensch liche Behandlung türkischer Gefangener in Montenegro entsprechen nicht der Wahrheit. Augen zeugen, darunter viele fremde Kriegskorrespondenten und Arzte, bestätigen das Gegenteil. Sowohl die Behörden wie die Bevölkerung tun alles mögliche, nm den Ge fangenen ihr schweres Schicksal zu erleichtern. Schutz sür die Adrianopeler Fremden. Einräumung einer ncntralenZone.— Bulgarischer Einspruch. Paris, 22. Februar. Minister des Äußern Jounart bestätigte in der Sitzung des Ministerrats, daß Schülri Pascha der Pforte aus Adrianopel telegraphiert habe, er habe im Einvernehmen mit den Konsuln den Stadtteil Karagatsch als neutrale Zone für die Fremden- kolonie bestimmt. — Der Ministerrat begann sodann die Prüfung militärischer Fragen. Konstantinopel, 23. Februar. Der Komman- daut von Adrianopel hat den dortigen Konsuln den Beschluß der Regierung mitgetcilt, daß cs den Ausländern freistehen solle, sich in die in der Vorstadt Karagatsch eingerichtete neutrale Zone zu begeben. Die Konsuln haben ihren Botschaftern funkcntelegraphisch dargelegt, daß dieser Auszug der Fremdenkolonien auf die ein heimische Bevölkerung einen peinlichen Eindruck machen werde, und ungefragt, ob sic von der Erlaubnis der Re gierung Gebrauch machen sollten. Die türkische Presse hat schon vor mehreren Tagen die Frage anfgeioorien, warum die Erlaubnis zum Auszugs in die neutrale Zone nur sür die Ausländer und nicht auch für die Frauen und Kinder der Einheimischen verlangt werde. Der Großwesir hat an die fremden Kolonien in Adrianopel Depeschen gerichtet, in denen er ihnen sür ihre Haltung dankt. Dadurch, daß sie vorgezogen hätten, die Stadt nicht zu verlassen und in der neutralen Zone zu verbleiben, hatten sie ein Zeugnis menschlicher Solidarität abgelegt und es vermieden, durch ihren Aus zug einen schlechten Eindruck bci der cinheimijchen Be völkerung hervorzurufen. Sofia, 23. Februar. Die Regierung hat den Ver tretern der Machte zur Kenntnis gebracht, daß sie dem türkischen Beschln»-, eine neutrale Zone in Karagatsch für dieFremdcnkolonien von Adrianopel zu schaffen, nichlzu -1