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Dresdner Journal königlich Sächstschev Stttcktsanzeigrv. Nr. 46. 1S13 Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Expedition, Große ZwingerDraße IS, sowie durch die deutschen Postanstalten » Mark vierteljährlich. Einzelne Nummern IS Pf. Erscheint: Werktags nachmittags. — Fernsprecher: Expedition Nr. 1«S5, Redaktion Nr. 4574. Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: Hofrat Doenges in Dresden. <r Mittwoch, 26. Februar Verordnungsblatt der Ministerien nnd der Ober- und Mittelbehörden. M,eise Nebenblätter: LandtagSbetlag«, Synodalbeilag«, Ziehungslisten der Verwaltung der K. S. Staatsschulden und der K S. Land- und Landeskulturrentenbank - Verwaltung, Übersicht der Dahmen und Ausgaben der LandeS-BrandverficherungSanstalt, Übersichten de« K S. Statistisch«» Landesamts aber Ein- und Rückzahlungen bet den Sparkassen, Grundsätzlich« Entscheidungen des K. S. LandeSversicherungSamtS, BerkausSliste von Holzpflanzen auf den K. S. Staatsforstrevieren. Ankündigungen: Die ispaltige Grundzeit« oder deren Raum im Ankündigungsteile so Pf., Vie »spaltige Grundzeile oder deren Raum im amtlichen Teile 7V Pf., unter dem Redaktionsstrich (Eingesandt) 150 Pf. PreiSermäßigg. aus GeschäftSanzeigen. — Schluß der Annahme vorin. 11 Uhr. Sei der gestrige» Galstafel im Königl. Schlöffe zu verlm trachten Se. Majestät der Kaiser und der König »,» Dönemark in warmen Worten gehaltene Trink- sfrSthe ans. * Der chilenische Gesandte in Berlin, Augusto Matte, ist psierben. * Der russische Botschafter Z-woltSki hat aesteru dem Wdenten Poinrars die Insignien des St. AndreaS- ertear mit einem Handschreiben des Zaren feierlich »terreicht. * Die französische Regierung fordert einen Kredit von E Mill. Franc» für die Beschleunignng von Arbeiten z« Kriegszwecken. * Im Borhafen von Gijon explodierte eine Mine. Aach amtlichen Meldungen sind 24 Personen getötet laorden. Die Anzahl der Verwundete» lst beträchtlich. Amtlicher Teil. Miuisterium dei Inner». Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu ge- geruht, daß der Direktor der Wiener Reiniguugs- /l-ertb Chemiker Ernst E«it in Wien die ihm von dem 1. l. Statthalter im Erzherzogtum Österreich unter der tzW verliehene Ehrenmedaille für 25jährige verdienstliche Tiligleit auf dem Gebiete des Feuerwehr- und Rettungs- wefeM annehme und trage. VtlMung über -en Giroverkehr des Giro verbandes Sächsischer Gemeinden. Zm Einverständnisse mit dem Vorstände des Giro- vcrkaöks Sächsischer Gemeinden wird in Ergänzung von PM 9 der General-Verordnung vom 10. August 1908 Mdner Journal Nr. 186), in Verbindung mit der Krordnung vom 24. September 1908 (Dresdner Journal Kr. 232) und der Verordnung vom 19. Februar 1909 (Dresdner Journal Nr. 58) bestimmt, daß bei den staat lichen Kassen d->r inneren Verwaltung, die nur durch einen Kassen- und Rechnungsführer vertreten werden, im Giro verkehre mit dem genannten Giroverbande Anweisungen auf Barabhebung und Überweisung von Beträgen bi« mit 1VVV M. durch den Kassen- nnd Rechnungsführer allein, alle übrigen Anweisungen hingegen durch den Behörden-pp. Vorstand und den Kassen- und Rechnungs- sührer zu vollziehen sind. Die Behörden und Verwaltungsstellen haben die zuständige Girokasse hiervon unter Benennung der künftig zur Vollziehung der Anweisungen Berechtigten alsbald zu benachrichtigen. 145 a I ä Dresden, am 15. Februar 1913. 1333 Ministerium des Innern. Dem Königlich Sächsischen Militärverein ehem. Über seetruppen Dresden und Umgegend ist die Erlaubnis zur Veranstaltung einer öffentlichen Geldlotterie im Jahre 1913 für das Königreich Sachsen erteilt worden. 74 a III, Dresden, den 20. Februar 1913. 1332 Ministerium des Juuern. Der Stadtrat zu Dresden hat zu einer Überdeckung des Weißeritzmühlgrabens an der Annenkirche (ober halb der Hof- und Bäckermühle) und ihre Bebauung mit einer Bedürfnisanstalt um Erlaubniserteilung nach i 23 in Verbindung mit § 155 Absatz 6 des Wasser- grsetzes nachgesucht. Gemäß 8 33 des Wassergesetzes wird dieser Antrag, der nebst den Zeichnungen und Erläuterungen hier an Slmtsstelle eingesehcn werden kann, mit der Aufforderung bekannt gemacht, etwaige Einwendungen gegen die be gehrte Benutzung binnen 2 Wochen anznbringen. Die Beteiligten, die sich in der bestimmten Frist nicht melden, verlieren das Recht zum Widerspruch gegen die von der Behörde vorzunehmende Regelung. Die «»f besonderen privatrechtlichen Titeln berrchenden Ein- Wendungen werden durch den Fristabtaus nicht aus geschlossen. 146 VI Dresden, den 24. Februar 1913. 133S Königliche Kreishanptmannschaft als Wafseramt. (Behördliche Bekanntmachung«» erscheinen auch im Inseratenteil.) Nichtamtlicher Teil. Bom KSnigUchen Hof«. Dresden, 26. Februar. Se. Majestät der König empfing mittags die Hofdepartementschess zum Vortrag. Um ^9 Uhr wird Allerhöchstderselbe eine Abend gesellschaft bei der Oberhofmeisterin am Königlichen Hofe, Frau v. der Gabelentz-Linsingen, Exzellenz, besuchen. Dresden, 26. Februar. Se. Königl. Hoheit der Prinz Johann Georg hat dem Dachdeckermeister Klemens Gustav Triebe in Pirna, Inhaber der Firmen Gustav Triebe in Pirna und Hermann Triebe in Dresden, das Prädikat „Hoflieferant" verliehen. Ihre Königl. Hoheit die Frau PrinzessinJohann Georg wird heute abend ^8 Uhr der Prüfung-« anfsührung des Königl. Konservatoriums im Vereins- Hause beiwohnen. Mitteilungen ans der öffentlichen Verwaltung. * Se. Exzellenz der Hr. Minister des Kultus und öffentlichen Unterrichts StaatSminister VI)l. Beck ist vom Urlaub zurückgekehrt und hat die Leitung der Geschäfte wieder übernommen. Deutsches Reich. Da» dänische Köntgspaar in Berlin. Berlin, 25. Februar. Heute abend um 8 Uhr war bei Ihren Majestäten im Weißen Saale des Königl. Schlosses Galatafel zu Ehre» der dänischen Majestäten. Unter großem Vortritt zog der Hof durch die Bildergalerie nach dem Weißen Saale. Der Kaiser führte die Königin, der König die Kaiserin. Bei der Tafel saß der Kaiser links neben dem König, neben diesem rechts die Kaiserin, neben dem Kaiser links die Königin. Die Tafel war reich mit Orchideen geschmückt (vor dem Platze der Majestäten), Tulpen, Amaryllis, Maiblumen, Narcissen und Calla. Die Musik stellte das 2. Garderegiment zu Fuß. Der Kaiser trug dänische Mariueuniform mit dem Bande des Elefantenordens, der König deutsche Marine uniform und das Band des Schwarzen Adlerordens. Die Kaiserin hatte eine fliederfarbene Robe angelegt, die Königin trug Schwarz. Im Laufe des Mahles brachte Se. Majestät der Kaiser folgenden Trinlspruch aus: Ew. Majestäten heiße ich im eigenen und im Namen der Kaiserin von Herzen willkommen und bitte, versichert sein zu wollen, daß wir unS glücklich schätzen, so liebe Gäste in unserer Mitte weilen zu sehe». Der warme Empfang von feiten meiner Haupt- und Residenz stadt wird Ew. Majestäten ein Beweis sein, daß auch unser Volk aufrichtigen Anteil nimmt an der Ehre nnd Freude des hohen Besuchs, den wir heute begrüßen dürfen. Ich weiß es voll zu würdigen, daß Ew. Majestäten zu nnS gekommen sind, noch unter dem wehmütigen Eindruck des lies schmerzlichen Verlustes, den das erlauchte dänische Königshaus und ganz Dänemark durch das Hinscheiden Ew. Majestät Hochseligen Hrn. Vaters erlitten hat. Von ganzem Herzen danke ich Ew. Majestät für diesen Beweis persönlicher Zuneigung und freund- nachbarlicher Gesinnung. Daß ich diese warm erwidere, daß es auch mein und meiner Regierung aufrichtiger Wunsch und fester Wille ist, die Beziehungen unserer Länder zu Pflegen und aus- zugestalten in gegenseitigem Jntereffe und zum Wohle beider Völker, dessen dürfen Ew. Majestät gewiß sein. Um Ew. Majestät auch ein äußere- Zeichen meiner freund schaftlichen Gesinnungen zu geben, habe ich beschlossen, Ew. Majestät 4 I. snit« meiner Marine zu stellen. Bei den regen nachbarlichen Beziehungen nuferer Flotten wird «S meiner Marine eine Ehre sein, wem: Ew. Majestät diese durch Ew. Majestät ver ehrten Hrn. Vater bekleidete Stellung srenndlichst annehmen wollten. Indem ich jetzt mein GlaS erhebe, gedenke ich noch besonders des Bandes schwesterlicher Liebe, das Ew. Majestät hohe Ge mahlin und die Kronprinzessin, meine geliebte Schwiegertochter, umschlingt, der herzlichen Freundschaft, die Ew. Majestät hoch seligen Vater und mich verbunden hat, und nicht zuletzt der ver ehrungswürdigen Gestalt Ew. Majestät unvergeßlichen, in Gott ruhenden Hrn. Großvaters. Möge der Segen der Vorsehung Ew. Majestät immerdar geleiten auf dem verantwortungsvollen Pfad« der Erfüllung Ew. Majestät erhabenen Berufes. Ich trinke auf daü Wohl Sr. Majestät deS Königs von Däne mark, Ihrer Majestät der Königin und des gesamten erlauchten Königlichen Hauses. Die Musik spielte die dänische Hymne (Held Christian stand am hohen Mast). Unmittelbar darauf erwiderte der König in deutscher Sprache mit folgendem Toast: Für die herzlichen Worte, die Ew. Majestät in eigenem und im Namen Ihrer Maiestüt, der Kaiserin, an die Königin und mich gerichtet habe», danke ich in unserer beider Namen aufs wärmste. ES ist mir ein Bedürfnis, damit einen tiefgefühlten Dank zu verbinden für den Beweis aufrichtiger Teilnahme und Freund schaft, der uns durch die Anwesenheit meines geliebten Schwager», des Kronprinzen, von feiten Ew. Majestät in den für uns so schweren Tagen deS verflossenen Jahres zuteil geworden ist. Boll zu schätzen weiß ich di« hohe Ehre, die Ew. Majestät mir erwiesen durch meine Ernennung an Stelle meines Vaters zum Chef de- preußischen Husarenregiments Nr. 14, und ganz besonders dankerfüllt bin ich dafür, daß Ew. Majestät soeben geruht haben, mich ä la suits Ihrer stolzen Marine zu stellen, die Ew. Majestät immer mit so warmem Interesse umfaßt haben. Ich füge hierzu unseren herzlichsten Dank für den uns in Ew. Majestät Haupt- nnd Residenzstadt bereitere» überaus glänzenden Empfang, an dem die ganze Bevölkerung so sichtbaren Anteil ge nommen hat. Indem ich in Ew. Majestät den erhabenen Monarchen erblicke, dessen nie ermüdende Friedensliebe der bald 25jährigen Regierung das Gepräge ausgedrückt hat, hege ich die freudige Zuversicht, daß Ew. Majestät die meinem Großvater und meinem Vater bewiesene Freundschaft auf mich übertragen möchten. Zu dieser Hoffnung gesellt sich noch der innige Wunsch, daß die Beziehungen zwischen unseren Ländern auch fernerhin sich auf der festen Grundlage gegenseitigen Vertrauens und freund schaftlicher Verständigung unserer beiden stamm verwandten Völker mit »hren volkstümlichen Eigen arten entwickeln mögen. Zu meinem wiederholten Danke für den herzliche» Empfang, den die Königin nnd ich hier gesunden haben, süge ich noch die innigsten Glückwünsche zu der erfreulichen Verlobung, die kürzlich in Ew. Majestät hoher Familie stattgefunden hat. Ich trinke aus das Wohl Sr. Majestät des Kaisers, Ihrer Majestät der Kaiserin nnd deS gesamten erlauchten Kaiserlichen und Königlichen HauseS. Hierauf spielte die Musik „Heil dir im Siegerkranz". Die Majestäten schüttelte» sich wiederholt die Hände. Nach der Tafel hielten die Majestäten längere Zeit Cercle. Potsdam, 26. Februar. AnS Anlaß der Anwesen heit des Königs von Dänemark wurde heute vor mittag 10 Uhr auf dem Bornstedter Felde eine Ge fechtsübung mit gemischten Waffen abgehalten, zu der die Potsdamer Garnison ausgerückt war. Se. Majestät der Kaiser in der Uniform des 1. Garderegiments zu Fuß nnd der König von Dänemark in der Uniform deS 14. Husarenregiments trafen im Automobil von Berlin kommend gegen 10 Uhr an dem Gehölze in der Nähe der Artilleriekaserne ein. Es entwickelte sich ein lebhaftes Gefecht mit Reiterattacken und Maschinengewchrseuer gegen abgeseffene Kavallerie in Schützenlinien. Das Wetter war sehr schön. * Der König von Dänemark empfing gestern nachmittag im Königl. Schloß den Reichskanzler und den Staats sekretär v. Jagow. Gegen ^5 Uhr begaben sich die dänischen Majestäten zu dem dänischen Gesandten und der Gräfin v. Moltke, um in der dänischen Gesandtschaft den Tee zu nehmen. Zu dieser Assemblöe waren auch zahlreiche Mitglieder der dänischen Kolonie geladen. Lod des chilenischen Gesandten in Berlin. Berlin, 25. Februar. Heute vormittag ist der bevollmächtigte Minister und außerordentliche Gesandte von Chile, Augusto Matte, in seiner hiesigen Wohnung an Herzlähmung gestorben. Kleine politische Nachrichten. Karlsruhe, 25. Februar. Der Großherzog ließ dein früheren Minister deS Innern, vr August Eisen loh er, der sein 80. Lebensjahr vollendet, ein Handschreiben mit den besten Glückwünschen zugehen. Gleichzeitig verlieh er ihm die goldene Kette zum Großkreuz deS Ordens Bertholds I.