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Nr. 43. 1913. Ankündigungen: Die Ifpaltige Grundzeile oder deren Raum im Ankündigungsteile <0 Pf., die»spaltigc Grundzeile oder deren Raum im amtlichen Teile 7S Pf., unter dem Redaktionsstrich (Eingesandt) ISO Pf. Preisermäßigg. aus Gejchäftsanzeigen. — Schluß der Annahme vorm. 11 Uhr. königlich Säehsisehev Verordnungsblatt der Ministerien und der Ober- und Mittelbehörden. Zeitweise Nebenblätter: LandtagSbeilage, Synodalbeilage, Ziehungslisten der Berwaltung der ». G. Staatsschulden und der K. S. Land-, und LandeSkulturreutenbank-Berlvaltuna, Übersicht der Estmahmen und ««»gaben der LandeS-BrandversicherungSanstalt, Übersichten de- «. S. Statistischen Lande-amtS über Tin- und Rückzahlungen bet den Sparkassen, Grundsätzlich« Entscheidungen de» K. S. LandeSversicherungSamt», BerbaufSliste von tzolzpflanzen ans den K. S. StaatSsorstrevieren. Beauftragt mit brr verantwortlichen Leitung: Hofrat DoengeS in Dresden. <- Sonnabend, 22. Februar Lezugsprei»: Beim Bezüge durch die Expedition, Große Zwingerstraße 1», sowie durch die deutschen Postanstalten » Mark vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. erscheint: Werktag« nachmittags. — Fernsprecher: Expedition Nr. 1SS5, Redaktion Nr. 4S7L. Dit französische Kammer hat einen Antrag dahin ail-enamme«, daß dam 1. Januar 1915 ab Vie vier direkte« Aantributionen durch eine allgemeine progressive Sinlammensteuer ersetzt »erden sollen. Hakki Pascha sprach sich über seine Ausgabe in Lon- ben nur und erklärte dadel, daß Adrianopel weder die LLtlei noch Bulgarien bedrohen dürfe. Die Sicherheit im -enstantinopel, de» Marmarameere», der Darda- ml» «ad Kleinasien» muffe gewährleistet werde». Zn Tschataldscha hat der türkische Gouverneur seine riitigkrit wieder aufge»omme». Der rumänische Ministerrat hat da» Vermittlung»- inerbieten der Großmächte angenommen. Die Zapatisten sollen gegen die neue Regierung in Atsiko einen Feldzug vorbereiten. Amtlicher Teil. Mzministerium. Se. Majestät der König haben Allerguädigst geruht, den Amtsrichter vr. Reinhold Hermann Unger in Leipzig vom 1- März an zum Landrichter bei dem Land gerichte Se'PS'S S» ernennen. MnMMerium. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu ge nehmigen geruht, daß der Reichsbevollmächtigte für Zölle und Steuern in Königsberg in Preußen Obersinanzrat HennMn den ihm von des Kaisers und Königs von Preuhen Majestät verliehenen König!. Preußischen Roten Adlemdtn 4. Klasse annehme und trage. MMnum des Kultus und öffentliche» Unterrichts. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu ge- nthmigen geruht, daß der außerordentliche Professor an der Universität Leipzig vr. pkil. Heinrich Brockhaus den ihm von Sr. Majestät dem Kaiser, König von Preußen verlikhenen Kronenorden 3. Klasse annehme und anlege. Auf Antrag Beteiligter wird hiermit gemäß 88 100 und lOOb der Reichsgewerbeordnung angeordnet, daß vom 1. April 1S1S ab sämtliche Gewerbetreibende, welche in drn Bezirken der Städte Freiberg und Sayda, der Amtshauptmannschaft Freiberg und der Delegation Sayda das Barbier-, Friseur- und Perückenmacher- Gewerbe als stehendes Gewerbe selbständig ausüben, gleichviel ob sic Gesellen oder Lehrlinge halten oder nicht, der ne« zu errichtende» ZwangS-Jnnnng für da- Bardier-, Friseur- und Perückenmacher-Handwerk in Freiberg anzugehören haben. 49» IV Dresden, am 14. Februar 1913. 1267 Königliche Kreishauptmannschaft. In Leipzig-Lindenau soll eine neue Apotheke er richtet werden. Der noch genauer zu bestimmende Platz wird bei der Konzessionsübertragung angewiesen werden. Bewerbungen um diese Apothekenkonzession sind bis spätestens den 14. April 1913 bei der Königlichen Kreishauptmannschaft Leipzig ein zureichen. Die Bewerber haben außer ihrem Approbationsscheiue und einem Lebenslaufe noch eine nach der Zeitfolge geordnete lückenlose Übersicht über die bisherige Tätigkeit seit der Approbation bei- zusügrn, aus der hervorgeht: ») die Anfangs, und Endzeit — nach Tagcsdaten —, b) der Ort und e) die Art der Tätigkeit. Tuner sind die einzelnen Zeitangaben fortlaufend zu numerieren und die entsprechenden Nummern auf die zu- »'hörigen, der Zeitfolge nach geordneten und gehefteten Zeugnisse zu setzen. Außerdem wird noch auf folgendes hingewiesen: l Bewerber, die eine Apotheke bereits besessen und sie freiwillig wieder veräußert haben, können in der Aegel keine und nur ausnahmsweise beim Vor handensein ganz besonderer Umstände Berücksichtigung finden; 2. Gesuche von Apothekern, welche sich vom Apotheker gewerbe abgewendct und durch Übernahme anderweiter Geschäfte und Stellungen sich ihrem Berufe entfremdet haben, können nicht berücksichtigt werden; 3. Gesuche von Apothekern, die erst seit kürzerer Zeit als 12 Jahre zurückgerechnet approbiert sind, haben keine Aussicht auf Erfolg; 4. die Kouzession wird nur als persönliche verliehen, ist also unveräußerlich und unvererblich. Tas Königliche Ministerium des Innern wünscht, daß die persönliche Vorstellung der Bewerber aus die Königliche Kreishauptmannschaft beschränkt bleibt. HL 171 Leipzig, den 18. Februar 1913. 1258 Königliche Kreishauptmannschaft. Ernennungen, Versetzungen re. im öffentlichen Dienste. Beförderungen, Anstellungen usw. im Bereiche der Staatseisenbahnverwaltung. Befördert: Braun, bisher Eisenbahn-Oberassistent in Riesa, zum Bahnhofsvorsteher daselbst. — Ernannt: Engelhardt, bisher Kassenvorsteher (Fahr- kartendst.) in Leipzig Bayer. Bf., zum Kassenvorsteher (Güterdst.) in Altenburg; Queißer, bisher Eisenbahnasststent in Zwickau, zum TtationSverwalter in Jägersgrün: W. H. Müller, bisher Rottensichrer, zum° Bahnwärter für Posten Leipzig — Dresden 15a * II; K. A. Kunze, bisher Bahnwärter, zum Rottenführer in Flöha. (Lie Ernennung des Bahnwärters Friebel zum Rottenführer in Flöha ist auf Ansuchen aufgehoben worden.) — Angestellt: Büttner, bisher außeretatm. Regierungs baumeister in Zwickau, als etatm. Regierungsbaumeister daselbst; die Hilfswerlführer K. H. Haupt und M. H. Merker in Chemnitz iowie Klettnig in Leipzig - Engelsdorf als Werksührer daselbst; P. G. H. Langer, bisher Güterbodenarbeiter, als Bahnwärter für Posten Schwarzenberg—Zwickau 21. (Behördliche Bekauutmachungeu erscheine» auch im Inseratenteil.) Nichtamtlicher Teil. Bom Königlichen Hofe. Dresden, 22. Februar. Se. Majestät der König wird um i/ztj Uhr das Diner bei dem kommandierenden General des XII. (1. K. S.Mrmeekorps, General der In fanterie d'Elsa, Exzellenz, einnehmen. Dresden, 22. Februar. Ihre Köttigl. Hoheiten der Prinz und die Frau Prinzessin Johann Georg werden heute abend im Vereinshause dem vom Säch sischen Heimatschutz veranstalteten Bortrage des Prof. vr. Bestelmeyer über „Heimische Gartenkunst" bei wohnen. Mitteilungen aus der öffentlichen Verwaltung. * Bei der König!. Generalzolldirektiou hat am 21. d. M. unter Vorsitz ihres Präsidenten, des Geh. Rats Härtig, eine Besprechung mit den Vorständen ver schiedener staatlicher und städtischer Zuwachssteuerämter, der auch der Geh. Finanzrat vr. Kloß als Vertreter des König!. Finanzministeriums beiwohnte, über die bei der Berwaltung der Zuwach-steuer auftretenden Schwierigkeiten stattgefunden. ES wurde vor allem über Schwierigkeiten bei der Veranlagung solcher Fälle geklagt, in denen das ver äußerte Grundstück nicht einheitlich, sondern in ver schiedenen Teilen erworben worden ist. Ferner wurden zahlreiche Wünsche nach Abänderung von Vorvrucken ge- äußert, insbesondere wurden die jetzt eingeführten Uber- eignungsanzeigen von allen Seiten als dem Bedürfnisse der Zuwachssteuerämter nicht genügend bezeichnet. Die Mitwirkung des ZuwachssteurrauSschusses wurde in ge- nnjsen Fällen für entbehrlich erklärt. Soweit die Schwierigkeiten nicht in der Materie selbst begründet sind oder unmittelbar auS dem Zuwachs- steuergejetze erwachsen, konnte seilen» dec General- zolldirettion zugesichert werden, daß den Wünschen tun lichst Rechnung getragen werden solle. Au» der vranLversicheruug»kammer. Am 30. Januar und 20. Februar d. I. fanden Sitzungen des engeren Ausschusses der Abteilung für die Geoäudeversicherung statt, in denen über Unterstützungs gesuche von Angestellten der Brandversicherungskammer Entschließung gefaßt, dem Anträge deS Verbandes der sächsischen Hausbesitzervereine, einen Teil des Reservefonds der Gebäudeabteilung auf mündelsichere Hypotheken aus- zuleihen, grundsätzlich zugestimmt und die Brandversiche rungskammer beauftragt wurde, Grundsätze hierüber aus- zustellen, wodurch auch ein gleiches Gesuch deS Landes vereins Sächsischer Heimatschutz, Zentrale für Wohnungs- fürsorge in Dresden, seine Erledigung finden wird. Außerdem wurde über mehrere Beschwerden beraten, auch wurde auf Anregung des Vorsitzenden die Frage, ob bei der bestehenden Gesetzgebung die Versicherung von Aus- stellungsgebäuden praktisch durchführbar sei, in längerer Aussprache behaudelt und, da die Ansichten geteilt waren, die Kammer mit weiterer Prüfung und Bortragserstattung hierüber beauftragt. Als Bauunterstützungen nach 8 50 deS Gesetzes über die Landes-Brandversicherungsanstalt vom t. Juli 1910 wurden rund 66800 M. bewilligt. Deutsches Reich. -tu» den ReichSlanven. Beamtengehälter. Straßburg, 21. Februar. In der Frage der Ge hälter der höchsten und höheren Beamten wurde in der Subkommission der Finanzkommission der Ersten Kammer des Landtages die Vorlage der Regierung wiederhcrgcstellt. Somit stellte sich die Kommission in Gegensatz zur Zweiten Kammer; sie ging hierbei von der Erwägung aus, daß die Frage der Kürzung der festen Gehälter zurzeit nicht spruchreif sei. In eine Würdigung könne erst dann eiugetreten werden, wenn eine Vorlage zur Verwaltungsreform von der Regierung eingebracht werde. vr. Ricklin und Graf Wedel. Straßburg i. E., 21. Februar. Die gelegentlich des parlamentarischen Essens im Statthalterpalais am Diens tag gehaltene und von uns im Auszüge wiedergegebene Ansprache des Präsidenten der Zweiten Kammer, vr. Ricklin, schloß mit folgenden Worten: „Wir wünschen eine ruhige und friedliche Entwicklung der politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse unseres Landes im Rahmen des Deutschen Reiches und verurteilen rückhaltlos die jenigen, die dein Gange dieser Entwicklung hemmend sich ent gegenstellen, mögen sie jenseits des Rheines, in unserem eigenen Lande oder jenseits der Vogesen ihr Unwesen treiben. Jedenfalls darf aber daS elsaß-lothringische Volk für derartige Quertreibereien nicht verantwortlich gemacht, werden, und eS darf ihm derent wegen nicht noch länger die volle politische Bewegungs freiheit vorenthalten werden, auf die einen Anspruch zu erheben es das unbestrittene Recht hat. Wir wissen, Hr. Graf, daß wir bei unseren Bemühungen, dieses Ziel zu erreichen, an Ihnen einen mächtigen Förderer und ».ine zuverlässige Stütz« haben und hoffen deshalb auch, daß unser Land die letzte Strecke bis zur Erreichung der vollen Autonomie unter Ihrer bewährten Führung zurücklegen werde." Reichstag. Sitzung vom 21. Februar. Am BundeSratStische: Staatssekretär deS Auswärtigen Amt» v. Jagow, Präsident des Reichseisenbahnamts Wackerzapp. Präsident Or. Kaempf eröffnete die Sitzung um 1 Uhr 3 Minuten. Aus der Tagesordnung stand zunächst die Anfrage d«S Abg. Frhrn. v. Richthofe« <nl): Welche Maßnahmen zum Schutze der Deutschen in Mexiko sind seitens deS Hrn. Reichskanzlers erfolgt? Staatssekretär v. Jagow: In Beantwortung der eben ver lesenen Anfrage freue ich mich, zunächst dem hohen Hause Mit teilen zu können, daß nach den mir vorliegenden telegraphischen Nach richten des Kaiser!. Gesandten in Mexiko kein ReichSangrhvriger den Kämpfen, die während der letzten Tage in den Straßen der Hauptstadt Mexiko stattgefunden haben, zum Opfer gefallen ist. Nur ein einziger Deutscher ist leicht verwundet worden, der trotz eindringlicher Warnung eS sich nicht hat nehmen lassen wollen, auf der Striße photographische Aufnahmen von den Gefechten zu machen. Auf die erste Meldung über den Ausbruch der Unruhen wurde der Kaiser!. Ge andte angewiesen, sich mit dem Doyen des diplomatischen Korps, dem Botschafter der Vereinigten Staaten von Amerika, inS Einvernehmen z» setzen, um durch geeignete Maßnahmen unsere Landsleute zu schützen und vor Schaden zu bewahren. Zu diesem Behufe ist der Versuch gemacht worden, den Schauplatz der militärischen Aktionen zu begrenzen und die von den fremden Kolonien bewohnten Stadtteil« vor Kämpfen zu be wahren. Eine dahingehende Vereinbarung erwies sich leider als militärisch undurchführbar. Der Kaiser!. Gesandte hat darauf im Verein mit dem amerikanischen Botschafter einen 24 stünotgen Dresdner Journal.