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1. Beilage zu Nr. 42 des AüUVUUlS Freitag, 21. Februar 1913. Mannigfaltiges. Dresden. 21. Februar. * Eine stille aber reich gesegnete Tätigkeit entwickelt seil nunmehr 64 Jahren der HilfSverein in Dresden, der unter dem Protektorate Ihrer Königl. Hoheit der Frau Prinzessin Johann Georg steht. Er hielt gestern mittag im evangelischen Verein-Hause unter dem Dorsche Er. Exzellenz des Hrn. Generalleutnants z. D. Löblich seine diesjährige Hauptversammlung ab. Auch im letzten Geschäftsjahre konnte der Verein seinen Zweck, würdigen und kinderreichen Familien und besonders Witwen im Etadtgebiete Dresden, die durch Krankheit, mangelnde oder beschränkte ErwerbSsähigkeit oder sonst unverschuldet in Rot geraten sind, wieder auszuhelsen, erfolgreich ver folgen. Sowohl die Mitglieder des erlauchten Königs hauses als auch daS König!. Ministerium de- Innern, der Rat zu Dresden und wohltätige Anstalten und Vereine unterstützten den Verein in entgegenkommendster Reist. Er verfügte Ende 1912 über 80 Pflegerinnen und trat mit einem Pflegebestand von 81 Familien mit 173 Köpfen in daS neue VereinSjahr ein. Neben nam hafte« laufenden Geldunterstützungen wurden auch be deutende Zuwendungen an Brot, trockenem Gemüse, Koh en re. gewährt. In den verpflegten Familien wurden im letzten Jahre 18 Knaben und 10 Mädchen konfirmiert, die vom Verein auch nach der Schulentlassung in ihrem lveiteren Fortkommen gefördert werden. An 93 Erwachsene undikinder wurdeErholuugsaufenthalt indenFerirnkolonien und inEommersrischen bewilligt.Ebenso wurdenWrihnachts- gaben in verschiedener Höhe verteilt. Der Wäscheverkauf, für den auch diesmal wieder die Räume im Taschenberg palais zur Verfügung gestellt worden waren, erbrachte einen erfreulichen Reingewinn. Ten Kassenbericht er stattete Hr. Rentner Schnitz. Tie Einnahmen betrugen 18014,83 M. und die Ausgaben 19281,56 M., sodaß ein Betrag von 1266,73 M. aus dem Vermögensbestande de- Vereins gedeckt werden muß. Das Gesamtvermögen betrug am Ende des Geschäftsjahrs 276 642,60 M. Der Jahres- und Kassenbertcht wurden genehmigt und dem Schatzmeister sowie dem Gesamtvorstande Entlastung er- in t. Tie bisherigen Vorstandsmitglieder wurden ein- stimmig w edergewählt. * Der Arbeitsausschuß und die Bezirksvorsteherinnen für den Kinder- und Jugendhilfstag (Blumentag) am 3l. Mai in Dresden und Umgebung hielten kürzlich jm Vereinshause eine gemeinsame Sitzung ab. Hr. vr. Beschorner eröffnete die Versammlung mit Worten aufrichtigen Dankes an die Damen, die sich zur Übernahme des arbeitsreichen Amtes der Bezirks vorsteherinnen für den Blumentag bereit erklärt haben. Weiter erklärte der Redner den Charakter und den Zweck ker Blumentage und wies die dagegen erhobenen Vor würfe zurück. Der Tag solle die Gelegenheit bieten, daß stderwann nach Belieben und Maßgabe seiner Verhält- Me ein gutes Werk fördern kann. Diesmal werde der Löwenanteil von 50 Proz. der Einnahme des Blumen- überaus notwendigen Bekämpfung der Tuber kulös«' unter den Kindern zufallen, während die andere -Oe den verschiedenen Zweigen der Kinder- und Jugend- Hilfe zufließen solle. Weiter entrollte ein Mitglied des Arbeitsausschusses ein Bild der Organisation des dies jährigen Blumcntages und der Ausgaben der Bezirks vorsteherinnen. Danach haben die bei Veranstaltung des Margaritteniages 1911 gemachten Erfahrungen den Arbeitsausschuß veranlaßt, sowohl für die Gestaltung des Tages, als auch für dessen Vorbereitung wesentliche Änderungen ins Auge zu fassen. Zum Verkauf gelangen eire Blume, deren Art zunächst geheim gehalten werden muß, it4s wundervolle Ansichtskarten und eine Festschrift in äußerst einladendem Gewände. Tas Gebiet des Blumen- tageS Dresden - Stadt und Amtshauplmannschasten wird in Bezirke eingeteilt, deren jedem eine Dame als Bezirks- voisitzende mit den Ausgaben vorsleht, aus Damen ihres Vtprls einen Bezirksausschuß zu bi den und dann mit Hilfe dieses Ausschusses die Vorarbeiten zu erledigen und -eriäusennnen für den Blumentag zu werben. Weiter errichtet jeder Bezirksausschuß eine Geschäftsstelle, an der gearbeitet und ausbemahrt wird, und wählt eine vom 28. Riai bis 1. Juni zur Verfügung stehende Bezirks- Helle, wo u. a. die Sammelbüchsen und Berkaufsgegen- stände verausgabt werden. Den Bezirksdamen soll die grösstmöglichste Bewegungsfreiheit für ihre Tätigkeit ge- lassen werde» auf der Basis einiger grundsätzlicher, die einheitliche Gestaltung des Blumcntages gewährleistender Bestimmungen. Der Hauplausschuß wird den Bezirks- Verwaltungen in jeder Weise mit Rat und Ta» bei flehen, und es sind zu diesem Zwecke in der Zentral- SÜchästsstelle Viltoriastraße 16, I., jeden DienSlag von 10 bis 1 Uhr Auskunftsstunden eingerichtet worden. Ja der Aussprache wurde auf Befragen mitgeteilt, deß auf die Haussammlungen besonderer Wert gelegt werden soll unter strenger Beobachtung des Grund satzes, daß in jeder Haushaltung nur ein einmaliger Besuch erfolgt, um nirgends das Gefühl einer Belästigung auskommen zu lassen. Neben den Verkäuferinnen sollen sich auch Herren am Verkauf in geeigneter Weise be teiligen können. Nach allseitiger Übereinstimmung mit den in den Referaten und in der Aussprache aufgestellten Grund inien der Arbeit wurde die Versammlung ge schlossen. Die Vorbereitungen für den Blumentag am 31. Mai in Dresden und Umgegend sind damit in ein neue- Stadium getreten. Am kommenden Montag nimmt der BergnügungSauSschuß für den Blumentag seine Tätigkeit aus. * Ler Vorsitzende de- hiesigen Evangelischen Bunde-, Hr. Pfarrer I). Blanckmeister, hat smben eine aus führliche Biographie des früheren hochverdienten Leiters der Bundessache in Sachsen, Geh. Kirchenrats l>. Meyer, erscheinen lassen: Friedrich Meyer, ein Leben im Dienste der Kirche (Leipzig, Arwed Strauch, geb. 4 M.), die in allen Buchhandlungen zu haben ist. — Die Haupt versammlung des hiesigen Zweigvereins findet nächsten Ron ag, ab.nds 8 Uhr, in den „Drei Raben" statt. Den Bor rag hält Pastor Unger über daS Thema: DaS gute Recht der Kirche gegenüber den Sekten. — Die hiesig« FrauenortSgruppe de- Evangelischen Bunde- veranstaltet Mittwoch, den 12. März, abendS 8 Uhr, in „Hammers Hotel" eine» Teeabend mit Vorträgen von Alice Freiin v. Gandy, Natalie v. Ziegler, Lotte Kreisler, am Flügel Clemen- Brann. Karten hierzu zu 1,05 M. sind in der Geschäftsstelle, Wallstr. 6, I., und in Pierson- Buchhandlung, WaiscnhauSstr. 29, zu haben. * Gestern mittag wurden im KriminalgerichtSaebäude am Münchner Platz, und zwar in öffentlicher Sitzung, durch Hrn. Landgerichtspräsidenten vr. Gallenkamp folgende Herren als Hauptgeschworene sür die im nächsten Monat unter Vorsitz deS Hrn. Landgerichtsdirektors Bockwitz beginnende zweite diesjährig« Sitzungs periode des hiesigen König!. Schwurgerichts au-- gelost: Rittergutsbesitzer, Okonomierat Ludwig Wolf in Deila, Säge- werk-besitzer und Gemeindeältester Emil Kuhnert in Hosterwitz, Architekt, Baumeister König!. Baurat Georg Richard Schleinitz in Dresden, Fabrikbesitzer Moritz Fleischer in Pirna, Kaufmann Karl Beeg in Dresden, Reqtner Theodor Fehrmann in Dresden, Kunst- malet Adolf Fischer^Gurig in Dresden, Prof. vr. pdil. Felix Rudolph in Niederlößnitz, Bergarbeiter Karl Wilhelm Kühne in Burgk, PrivatuS Heinrich Oswald Busch in Laubegast, Oberpost assistent Richard Paul Hüttel in Deuben, Rentner Maximilian Ehrlich in Blasewitz, Gemeindevorstand Richard Kobisch in Eut- schütz, Fabrikdirektor vr. plül. Ernst Mux Heine in Meisten, Äammrrgutspachter Kurt Heinrich Herrmann in Niedergorbitz, Privatmann Karl Funke in Priestewitz, Gemeindevorstand und Standesbeamter Hugo Arthur Robert Dreßler in Coschütz, Kauf mann Hoflieferant Paul Theodor Ehrig in Dresden, Kammer- direktor Alfred Ochel in Niederlössnitz, Privatus LoniS Kempe in Niederlöstnitz, Baumeister Ernst Friedrich Gotthelf Torgau in Deuben, Privatmann Georg Hugo Albin Zeißig in Gottleuba, Oberstleutnant z. D. HanS v. Tschammec und Osten in Dresden, Kaufmann Rönigl. Hoflieferant Paul Putscher in Dresden, Mühlen- besitzer und Bäckermeister Max Schneider in Wahnsdorf, Oberst a. D. Frhr. v. Lsr in Meisten, Hosmusikalienbändler Sladtrat Franz Plötner in Dresden, Tischlermeister Karl Schulze in Dresden, Landwirt und OrtSrichter Heinrich Pogel in Radebeul, Architekt und Steinmetzmeister Georg Spitzbarth in Dresden. * Uber die „Freie Studentenschaft und der Kampf um ein modernes Studentenrecht" wurde vor einigen Tagen im Kaiser Wilhelm-Saale deS Haupt- bahnhofcs im Verbände ehemaliger Freistudenten ein Vortrag gehalten. Die Versammlung »ahn, schließlich nach längerer Aussprache nachstehende Resolution ein stimmig an: Die Versammlung hält die Neuordnung des studentischen Disziplinarrechts für unerläßlich und be zeichnet als geeignete Grundlage für dahingehende Be strebungen den vom freistudentischen Bunde ausgearbeitetcn Entwurf eines Gesetzes, betreffend die rechtliche Stellung der Studierenden, den hervorragende Rechtsgelehrte wie Anschütz, Bornhak, v. Gierke, Erman u. a. befürwortet haben. Die Versammlung spricht sich im besonderen dahin aus, daß 1. das Disziplinarverfahren gegen den einzelnen Studierenden in Einklang gebracht wird mit den Bestimmungen des modernen Protestrechtes, nament lich was Anklage, Verteidigung und Rechtsmittel betrifft, 2. daß für das studentische Vereins- und Versammlungs recht das Reichsvereinsgesetz vom 19. April 1903 als maßgebend angewendet werde. * Die diesjährige allgemeine Besichtigung der Droschken 2. Klasse findet für die Droschken mit un geraden Nummern am 17. April, für die mit geraden Nummer» am 8. Mai statt. Zu diesen Terminen haben die in Frage kommenden Droschkenbesitzer ihre Wagen früh in der Zeit von 8 bis 9 Uhr auf dem vor den. Städtischen Ausüellungsgebäude gelegenen, abgepflasterten Teile der Stübel-Allce auffahren zu lassen. * Am Mittwoch, den 26. Februar, abends 8 Uhr ver anstaltet der Dresdner Nationale Ausschuß rechts der Elbe in Radebeul im Gasthof zu den vier Jahres zeiten seinen zweiten öffentlichen Winterabend. Im ersten Teile will Hr. Prof. Heinrich Ober minder über: „Die Balkanwirren und die Stellung der österreichisch-ungarischen Monarchie" sprechen. Da mit Frohsinn und Humor nicht zu kurz kommen, haben hervorragende Mitglieder der Dresdner Hoftheater und des Rejldenztheaters musikalische und deklamatorische Dar bietungen für den zweiten Teil des Abends zugesagt, dem dadurch das Gepräge einer „Bunten Bühne" gegeben wird. — Am Mittwoch, den 12. März, abends ^9 Uhr findet im „Tivoli", Dresden-A., Wettinerstraße 12, eine öffentliche Versammlung der Dresdner Nation alen Ausschüsse statt, zu der Se. Exzellenz Hr. Admiral Breujing-Berlin — ein hervorragender Fachmann aus dem Gebiete der äußeren Politik — gewonnen worden ist. Sein Vortragsthema lautet: „Der Weltkrieg und das Deutsche Reich." Nationalgesinnte Damen und Herren sind zur Teilnahme eingeladen. Einlaßkarten zu dieser Versammlung könne» in der Geschäftsstelle, Dresden-A., Galeriestraße 12, II., von 10 bis 1 Uhr entnommen werden. * Der Frauenverein der Jakobigemeillde hielt kürzlich im dicht besetzten Saale deS Herzogin-Garten seine 40. Hauptversammlung ab. Der Jahres- und Rechnungsbericht legte in frischen Farben ein beredtes Zeugnis ab, wie tatkräftig der Verein auch im ver gangenen Jahre Gutes gewirkt hat, an den Armen und Allen, Kranken und Siechen, an den Kindern, die er in die Sommerfrische schickte oder für die Konfirmation ein- kleidete, an den Schwachen, denen er die Mittel zur Er holung bot, in der Unterstützung der Gemeinde- und Jugendpflege rc. An die 1700 M. konnten im letzten Jahre verausgabt werden. Hr. Pfarrer I-io. vr. Kühn richtete an alle die treuen Helferinnen herzliche Dankes- worte, namentlich auch an die Vorsitzende, Frau Gerhardt und die Schatzmeisterin Frau Semmelroth, die Damen deS Ausschusses und an die Sammlerinnen. Der Abend schloß im Hinblick auf da- RegterungSjubiläum Sr. Majestät des Kaisers mit einem Vortrag deS Hrn. Pfarrer Viv. vr. Kühn über: „Unser Kaiser und sein Haus". * DaS Programm des Zirkus Sarrajani übt seine Zugkraft unvermindert aus. Das menschliche Aquarium, Mac Norton, macht Ben Akiba- Ausspruch, daß alles schon einmal dagewesen sei, zuschanden. Die Zuschauer zer brechen sich den Kopf über dieses Wunderding von Menschen, der die MagenmuSleln mit so feiner Kunst meistert. Dabei haben die Darbietungen de» Manne- eine prächtige humo ristische Färbung. Es ist wirklich ein kostbares Vergnügen, Mac Norton „arbeiten" zu sehen, und jeder, der dabei war, wird bezeugen, daß die Seekrankheitskunststückc diese- Phänomens nicht im geringsten den Charakter de- Un appetitlichen tragen. — Earrasani veranstaltet am Sonn abend wie am Sonntag je zwei Vorstellungen: nachmittags zahlen Kinder auf allen Plätzen halbe Preise. Das Promenadenkonzert deS Zirkus Sarrasani findet am Sonn tag vormittag von 11 bis 12 Uhr in der üblichen Weise statt. — Jm Sarrasani-Konzert-Tunnel dauert der Bockbiertrubel an. Am Sonntag findet von 11 bis 1 Uhr Frühschoppenkonzert statt, die Musik beginnt dann wieder um 5 Uhr nachmittags und währt bi- 2 Uhr nachts. * Morgen,Sonnabend,nachmittag wird in dem Konzert der Kapelle des 1. (Leib-) Grenadierregiments Nr. 100 im Zoologischen Garten die bekannte Liedersängerin Frau Johanna Braunschweig-Schneider ausFrankfurta.M. auftreten und unter dem Titel „Die Jugend im Lied" eine Reihe (etwa 201 Lieder zum Vortrag bringen. Dieser Dame geht ein außerordentlich guter Ruf voraus. Die anmutige Sängerin verfügt über eine vortrefflich geschulte Stimme von großer Ausdauer, daS Klangvolume» ist weich, ungemein sympathisch und klangschön. Die Lieder werden am Klavier und mit Violinen begleitet, der Flügel ist von Stolzenberg. * In vergangener Nacht wurden an freigelcgene» Stellen wieder bis zu 6 Grad k Kälte beobachtet. Aus dem Elbstrome hat sich aufs neue Treibeis gebildet und die biher wenig ergiebige EiSernte hat auf den Teichen der Umgegend nochmals begonnen. Um die noch großer Zufuhren bedürftigen Eiskeller zu füllen, läßt man zurzeit auch auS de»» Gebirge auf dem Bahnwege Vorräte hcrbei- fchaffen, die auf den hiesigen Güterbahnhöfen zur Um ladung kommen. * In einer Zigarettenfabrik in der Schlüterstraße in Vorstadt Striesen erlitt gestern der Fahrstuhl eine»» Schaden und klemmte sich während der Fahrt fest. Der den Fahrstnhl bedienende Mann wurde von der Feuer wehr befreit. — Eines Brandes wegen wurde diese dann nach der Geibelstraße in Vorstadt Kaditz gerufen, wo in einem Schuppen mit eingebautem Motor durch Über heizen eines Ofens Regale, Möbel rc. in Brand geraten waren. Die Flammen griffen schnell »in» sich und be schädigten die Kabel- und Telephonanlage, sowie den Motor. Zur Unterdrückung des Feuers mußten zwei Schlauchleitungen angewendet werden. — Gestern abend in der achten Stunde entstand in einer Wohnung im Grundstück Oppellstraße 46 durch die HitzeauSstrahlung eines Ofens Feuer, durch das Möbel und Kleidungsstücke vernichtet wurden. — Nachts in der dritte»» Stunde wurde der Melder Ecke Kronprinzen- und Pennrichcr Straße böswillig gezogen. * In der vergangenen Nacht wurde bei der Darm handlung von Hermann Pieschel in Dresden-N. ein großer Einbruchsdiebstahl verübt. Die Täter erbrachen den Keller und entwendeten daraus Därme in» Werte von über 5000 M. Da das Grundstück nachts wiederholt von Beamten der Wach- und Schlicßgesellschaft beobachtet wird, so ist eS unerklärlich, aus welche Weise die Diebe mit ihrer Beute entkomme» si»d. * Aus dein Polizeiberichte. Der Einmiet betrüger, der in letzter Zeit hier, in der Umgebung und in anderen Orte»» wiederholt unter den Namen eine- Ingenieurs, Monteurs uud Chemikers Freed, Fried, Fröhlich, Schönfelder, Müller und Römer mit gutem Er folge auftrat und auf den auch die Öffentlichkeit schon aufmerksam gemacht wordeu war, wurde vou der Kriminal- abteilung hinter Schloß und Niegel gebracht. ES ist ein 32 Jahre alter Handlungsgehilfe. Er trat in der Weise auf, daß er den Vermietern vorspiegelte, hier feste Stellung zu haben oder von der Firma Schuckcrtwerke in Wien beauftragt zu sein, hier Maschinen auf zustellen. Uin seine Sachen, unter denen auch ein Motorrad, auf dem Bahnhofe oder Zollamte einlösen zu können, ließ er sich Geldbeträge anshändigen und ver schwand dann. Ta anzunehmen ist, daß der Festgcnommene weit mehr Betrügereien auSgeführt hat, als hier zur An zeige gelangt sind, werden Geschädigte ersucht, sich um gehend bei der Kriminalabteilung, wo auch eine Photo graphie ausliegt, zu melden. Ter Betrüger ist 159 cm groß, hat etwas hageres, blasses Gesicht, blondes Haar, dergleichen hochgetämmten Schnurrbart. Bekleidet war er mit dunkelblauem Überzieher ohne Sammctkragen, braunem Jackettanzug, schwarzem, steifen Filzhut und schwarze»» Schnürschuhew. Als besonderes Kennzeichen wird bemerkt, daß er im Nacken noch nicht völlig verheilte Furunkel hat und daher anstatt eines Kra gens ein weißes Tuch oder Kragenschoner trägt. — Ein dreister Einbruch wurde am Bußtag in da- Kontor der Maschinenfabrik Hanswald L Co., Bienert- straße Nr. 9, ausgeführt. Der Täter war, nachdem er mehrere Fensterscheiben zertrümmert hatte, in die Räume elngestiegen und hatte da.n mit an» Tatorte Vorgefundenen Werkzeugen einen Geldschrank erbrochen. Die erlangte Beute betrug etwa 400 M. Von der Kriminalpolizei wurde der Einbrecher, ein hier wohnhafter 19jähriger Schlosser, ermittelt und hinter Schloß und Riegel ge bracht. Der größte Teil des gestohlenen Geldes konnte wieder herbeigeschafft werden. Mit der Festnahme des B. findet ein weiterer Einbruchsdiebstahl seine Erledigung, der am 8. d. M. in das Kontor der Metallwarenfabrik von Focke L Co., Zöllnerplatz Nr.8, auSgeführt worden war. — Ferner wurde ein 20jähriger wohnungS- und erwerbs loser Arbeiter in Hast genommen, »veil er sich wiederholt mit Nachschlüssel Eingang in die Geschäfts räume seines ehemaligen, in Loschwitz wohnhaften Arbeit geber» verschafft und dabei Liköre verschiedener Art ge stohlen hatte, die er in hiesigen Herbergen verkaufte. — Schließlich wurde noch in einen» 18jährigen Schlaffer derjenige Unbekannte festgestellt, der sich fchon wiederholt mit Sperrzeug Eingang in ein aus der Palmstraße be findliches Zigarrengeschäft verschafft und Zigaretten und Geld gestohlen hatte. Auch hier konnte dem Ge schädigten ein Teil der Diebesbeute wieder zugrstellt werden. * PsadfinderkorpS Dresden. Morgen, Sonnabend: 1. Kompanie, 1. Zug, 3 Uhr Heerstraße, 2. Zug 3 Uhr Lukas- kirche, 3. Zug 3 Uhr Wilder Mann. 2. Kompanie, 1. Zug, 3 Uhr Arsenal, 2. Zug 3 Uhr Heerstraße, 3. Zug 3 Uhr 30 Mtn. Pionier kaserne 3. Kompanie, 2. Zug, 3 Uhr Garnisonlazarett 4. Kom panie, 1. Zug, 3 Uhr lü Min. Hirschdcnkmal. Der 1., 3. und 1. Zug der 3. Kompanie üben am Sonnabend nicht Sonntag,