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Dresdner Journal : 21.02.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-02-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-191302213
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19130221
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19130221
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-02
- Tag 1913-02-21
-
Monat
1913-02
-
Jahr
1913
- Titel
- Dresdner Journal : 21.02.1913
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1« Lieser Auftrieb war um 387 Ltm! Kälber: 1. Toppellender in Mark nachstehend verzeichnen. 80 bis 90 Lebendgewicht »nd 110 auf in» I» der Nt-migt -er Unii i-m vor verlieh« Bei» Srsch Der ««ertiete Die direkte« Die Aexik« e Hakk den >u« Mlri v vn» Ls» «tlti «« bei der zurticher Di« und ein, eine über! josüg. nehmt-« und §! Herrm Preuher Adlmr Miiiße 3n richtet r wird be Bk! bis spät Znßimit Se. den Ani Leipzig r Gerichte t Au UN- 10 vom 1. in den ! Amtshai Sayda Gewerk« gleich«« nicht, bas kk in -re D d) Ät' NllMtNt gehörige Zeugnijs Au 1«e in dein es heißt: Der Verstorbene war als Autorität dem Gebiete des Strafvollzuges und Fürsorgewesens In- und Auslande geschützt und anerkannt. kattowitz, 20. Februar. (Amtliche Meldung.) der Nacht des 19. Februar ist bei Kilometer 198 n; rlt Bunte Chronik. Tie Ehrenrettung der Zugluft. Der Schrecken der Damen und aller empfindlicheren Konstitutionen, die gefürchtete Zugluft, erhält jetzt eine wissenschaftliche Recht fertigung durch die Experimente und Untersuchungen des New Yorker Mediziners Dr. Simon Baruch, dec in seinen Nachjorschuttgcn von den Beobachtungen des amerika- nis.beu Pht)siologcn I)r. Handel Henderson auSgeht und zn dein Ergebnis kommt, das; eine völlig zugfreie Lust aus den Organismus dcS Menschen lähmend, deprimierend und schädlich einwirkt. Wen» bisher eine grünere Anzabl von Menschen in einem geschloffenen, zugfreien Raume faßen und eine gewisse Schwüle der Atmosphäre eintrat, Mannigfaltiges. Sius dem Reiche. Berlin, 20. Februar. Der Reorganisator der preußischen Strafanstalten Wirkt. Geh. Rat Krohne ist im Aller von 76 Jahren gestorben. Ter Minister des Innern widmete ihm einen warmempfundenen Rachruf, Doltswirtschaftliches. * Im kommende»» Jahre wird in der Rotunde in Wien di- sogenannte „Adria-Ausstellung" staltfinden, die von derK.td c- gierung und der Gemeinde Wien unterstützt wird. Tie stcUung soll ein Bild der kulturellen Entwicklung, der rei.vcu historischen Vergangenheit, sowie der hervorragenden landschaftlich?» Schönheit der Aoria-Länder geben und weitere Kreise noch nicht gewürdigten Gegenden aufmerksam mache» Tie zahl- reichen wertvollen Besitze der staatlichen Samm»"re«len, meinde- und Landesmuseen, sowie der Privaten an Schätzen kn Plastik, Malerei, Literatur und Volkspocsie sollen, vereint mit dm Kirchenschätzen Dalmatiens und des Küstenlandes, die troy g.ößtcn kunst. und kulturhistorischen Wertes heute kaum wenigen Fachgelehrten bekannt sind, das Interesse der weitesten Kreise er regen. Durch die Vorführung der Produkte des Festlandes und des Meeres, der technischen Errungeuschaften des Schiffbaues, der Entwicklung deS Marinewesens, der Industrie und des haudKS soll das Bild vervollständigt werden. Tie Ausstellung soll hier nach in einem großen und vornehmen Stile alles bringen, wat die österreichische Adriaknste an Sehenswürdigkeiten au^uwchcn hat, und wird hauptsächlich folgende Abteilungen umsaiim; a) Kriegs- und Handelsmarine, d) Archäologie und Geschchte, o, Kunst, 6) Gewerbe und Knnstgewecbe, o) Industrie und kwus- industrie, k) Land- und Forstwirtschaft, g) Nahrungsmittel, Dem und Obstbau, tO Schiffbau, i) Maschine«, k) Übersee-Export imd -Import, I) Bäder, Kurorte und Hygiene, m) Sport und Spul n) Reltungswesen, o) Tiefseeforschung, p) Meteorologie, r) Iap und Fischerei, ») Flora, b) Fauna, u) Verkehr. Obwohl die Äut- tellung ihrer Natur nach mehr als eine lokale aus^ufasfen ist K- abstchtigt das Komitee in einzelnen Gruppen, an denen Ki Ausland interessiert ist, anch ausländische Ansstcller zuzulassen. O Vereinigte Aräulische Lchnhfabrik.n, «ürnve.,. In in der AumchtsratS»vung am 1». d. M. vorgelegte Rechnnizs- abschlus; für das Geschäftsjahr 1912 ergibt einen Gewinn om 822682 M. (556650 M. im Vorjahre). Nach Abschreibungen om 207886 M. (137962 M.), Rückstellungen von 450iX> M. (WOOOttj sollen 8 1p (7^,) Dividende verteilt und 82979 M. (3346Stl.) auf neue Rechnung vorgetragen werden. Tie Generalversamirtiu! findet am 26. März in Nürnberg statt. Eöln, 19. Februar. Wie die Verwaltung des Lothra«« Hüttenvrrcins Aumetz-Ariede in Kneuttingen »liiteilt, weism d» tzalbjahrsergebnisse des laufenden Geschäftsjahres eine nicht un wesentliche Steigerung gegenüber dem Vorjahre auf. k» Bc- schäftigung der Hüttenwerke ist unverändert gut, und es lüg?» noch reichlich Kausaufträge für die nächsten Monate vor Ter Absatz der Kohlenzechen ist gleich günstig. Tie mit der Per- grögerung des Stahlwerks zusammenhängenden Bauten und die sonstigen Umbauten nehmen trotz der ungünstigen Jahreszeit be friedigenden Fortgang. * Dresdner Kleinviehmarkt vom 20. Februar. Rach amt licher Feststellung waren außer 1184 Kälbern und l984 Schwemeu (sämtlich deutsche) auch 22 Schafe und 33 Rinder (7 Lchs«, 22 Bullen, 4 Kalben und Kühe) oder in Summa 3223 Lchlacht- Anlagen der Barockzeit glänzende Beispiel« dieser Art. S» soll aber auch gezeigt werden, wie schon mit den einfachsten Mitteln ein« geschmackvolle Verbindung zwischen Gebäude und Garten erreicht werden kann. Bei der Abhängigkeit unserer und auch der französischen Gartenanlagen von der italienischen Garten kunst der Renaissance soll auch dieser soweit notwendig gedacht werden. In neuerer Zeit ist es besonders England, das seit langem für das Einfamilienhaus eine Kultur hat, die für uns anregend aus dem Gebiete der Gartenkunst geworden ist. Durch eine große Anzahl von Lichtbildern von meist einheimischen, zun, Teil aber auch ausländischen Gartenanlagen sollen die Ausführungen des Vortragenden ergänzt werden. Tie heimische Gartenkunst bildet bis in das letzte Jahrzehnt hinein einen Zweig unserer Kultur, der stark vernachlässigt war; auf unseren Spaziergängen können wir beobachten, wie minderwertig zumeist auch auf dem Gebiete der Gartenkunst die Schöpfungen unserer Zeit im Vergleich zn denen früherer Kulturepochen sind. Eintrittskarten sind nur noch in der Geschäftsstelle deS Landesvereins Sächsischer Heimaischutz, Dresden-A., Schießgasse 24,1., zu haben. * Friederike Stritt veranstaltet nächsten Mittwoch, den 26. Februar, nachmittags 5 Uhr, im oberen kleinen Saale des Kttnstlerhauses die dritte Rezitation ihre? Zyklus „Aus der Weltliteratur"; es werden nordische Lichtungen (Ibsen, Welhaven, Bjürnson, Andersen n. a.) zum Bortrag gebracht. * Lehmann-Osten-Chor. Tie nächste dieswinterliche Veranstaltung findet in Form eines Gesellschaftsabends (Buntes Theater, Tombola und Ball) Sonntag, den 9. März, im Städtischen Ausstellungspalast statt. Näheres durch die Echriftleitung des Vereins, WalpurgiSstr. 18 (Fernspr. 374). * Der Dresdner Lehrer-Gesangverein gibt sein II. Winterkonzert Mittwoch, den 5. März, im großen Saale des Gewerbehauses. * Vorträge über die Christusfrage. Donnerstag, den 27. Februar, abends 8 Uhr, wird Hr. Pfarrer I-io. vr. Warmuth in der Christuskirche den zweiten Vortrag über „Jesus und die Wunder" halten. Eintritt frei. Jedermann willkommen. * Sonnabendvesper in der Kreuzkirche, nachmittags 2 Uhr. Werke von Joseph Rheinberger. 1. Sonate >ür Orgel in 6-moU, Werk 141. 2. Psalm 130 für fünsstimmigen Chor. 3. Adagio für Violine mit Orgel, Werk 150. 4. Allgemeiner Gesang: „O König, dessen Majestät". 5. „Wenn alle untren werden", geistliches Lied für Alt mit Orgel, Werk 157, Nr. 3. 6. Motette für Chor nach dein 116. Psalm, Werk 40, Nr. 1. Mitwirkende: Der Kreuzchor. Soli: Frl. Louise Ehren, Konzertsängerin (Alt), Hr. Theo Bauer, Königl. Kammermusiker (Violine). Orgel: Hr. Bernhard Pfanustiehl. Leitung: Hr. Pros. Otto Richter. * Motette in der Frauenkirche Dresden, Sonnabend, den 22. Februar, nachmittags 4 Uhr. 1. Dietrich Buxtehude: Präludium und Fuge für Orgel über drei Themen. (Ausgabe Georg Amft.) 2. Giovanni Pierluigi da Palcstrina: „Kyrie" (sünsstimmig) auS „Missa pro TesnnctiS". 3. Georg Friedrich Händel: Wechselgesang für Mezzosopran und Sopran aus „MessiaS". 4. Vorspiel und Gemeindegesang. 5. I. Fr. Reichardt: „Um Friede", für Sopransolo und Orgel. 6. Johann Michael Bach: „Ich weiß, daß mein Erlöser lebt", sünfstimmiger Chor. Solistinnen: Frl. Maria Feldmann, Dresden, Mezzosopran, Frau Gertrud Seeliger, Bautzen, Sopran. Orgel: Hr. Alfred Hottinger. Leitung: Hr. Paul Schöne. * Musikalische Passionsvesper in der Christuskirche (Vor stadt Strehl; i) Sonntag, den 23. d. M., abends 6 Uhr. Ansprache: Hr, Pfarrer läv. ibeol. et vr. pkil. Warmuth. Mitwirkende: Frau Konzensängerin Miersch-Nahmmacher, Hr. Joh. Thiel (Englisch-Hocn und Oboe), Hr. Hanns Kötzschke, Kantor und Organist an der Christuskirche und der freiwillige und ständige Kirch'enchor der Christuskirche. Zum Vortrag kommen Werke von Joh. Caspar Kerl, Heinrich Schütz, Keiser, W. A. Mozart, Liszt, Faißt und Felix Draeseke. Ter Eintritt ist frei, Programme zu 20 Pf. können bereits in der Kanzlei der Christuskirche entnommen werden. bis 120 Schlachtgewicht, 2. beste Mast- und Saugkälber 62 bi» 65 Lebendgewicht und 104 bis 107 Schlachtgewicht, 3. mittlere Mast- und gute Saugkälber 57 bis 60 Lebendgewicht und 99 bis 102 Schlachtgewicht und 4. geringe Kälber 50 bis 55 Lebendgewicht und 92 bis 97 Schlachtgewicht. Schweine: 1. vollfleischige der feineren Rassen und deren Kreuzungen im Alter bis zu 1^ Jahr 63 dis 64 Lebendgewicht und 83 di» 81 Schlachtgewicht, 2. Fettschweine 64 bis 65 Lebendgewicht und 81 bis 85 Schlachtgewicht, 3. fleischige 61 bis 62 Lebend- aewicht lind 81 ins 82 Schlachtgewicht, 4. gering entwickelte uO b>S 60 Lebendgewicht und 79 bis 80 Schlachtgewicht, >ud b. Lauen und Eber 57 biS 60 Lebendgewicht und 7« bi» 80 Schlacht gen'ich«. Für Rinder und Schafe wurden die gleichen Preise angelegt wie an« Montag. XU. AuSuahmep>cise über Notiz. Ter "tesckmslsgang verlies in Kälbern mülel, iu langsam. Unverkauft bliebe,i 19 Rinder, davon 3 Scbscn, 14Bulle», 2 Kühe und 43 Schweine. suchte man i» der Regel Abhilfe gegen das erwachende körperliche Unbehagen durch ein zeitweiliges Offnen der Fenster. Ter Bolksmund sagt, die Luft ist „verbraucht", man müsse neue Luft hereinlassen, und der Physiologe würde in einem solchen Falle das Unbehagen der An wesenden auf einen Mangel an frischem Sauerstoff zu- rückfahren. . Die Versuche vr. Baruchs zeigen nun, daß die körperliche Abspannung, die nach einer gewissen Zeit regelmäßig in einem hermetisch verschlossenen Raume eintritt, nicht eigentlich auf einen Mangel an Sauerstoff oder frischer Luft zurückgeht, sondern vielmehr auf ein Fehlen von Luftströmungen. Setzt man in dem betreffenden Raume eine Anzahl elektrischer Fächer in Bewegung), so verlie"en die Anwesenden nach kurzer Zeit das Gefühl des Unbehagens, sie fühlen sich erfrifwt, die Atmo- sphäre scheint plötzlich wieder allen Ansprüchen zu gcnügen: und doch ist dem Raume kein Sauerstoff und keine frische Luft zugeführt worden, sondern es wurden nur Luftströmungen erzeugt, welche die Zusammen- setzung der Atmosphäre nicht verändert haben. Tiefer Vorgang, den viele vielleicht schon an sich selbst beobachtet haben, „ist der Beweis, daß nicht ein Fehlen s»W, Lust, sondern nur ein Fehlen von Luftströmungen und Lustbewegungen ein erschlaffendes Unbehagen herv«- rufen." Tie Wissenschaft, die augesammelten Physis logischen Beobachtungen zeigen, daß die Lungen keimt- wegs sozusagen passive Organe sind, deren ciuM Funktion das Einatmen und Ausatmen von Gasen i); es zeigt sich, daß unter gewissen Verhältnisse» dir Lungen Sanerstofs absondern und dem Blute zuführeL Das Interessante hieran aber ist die Tatsache, daß dir Leistung und Intensität dieser Lnngentätigkeit in starke» Maße durch die atmosphärischen Verhältnisse, denen die Haut ausgesetzt ist, beeinflußt werden. Die Luftstromuog und die Ventilation wirken zu gleicher Zeil aus dir Lunge und ans die Haut. Die Auswirbluug der Lust, die Zuglust verändert oder verbessert keineswegs dir Verhältnisse der Atmosphäre, aber sie wirkt ans die Hast und damit mittelbar auch auf die Lungen. Die Kon sequenz dieser Erkenntnis ist natürlich nicht die, -az Räume nicht gelüftet zn werden brauchen. Die iß- gänzung durch frische Luft wird dadurch nicht bcriihh die Unentbehrlich^il deS Sauerstoffes n.cht abgeschabt Aber die Experimente des New Yorker Arztes beW/a, daß nicht die sogenannte „verbrauchte" Luft körpn^ Mißbehagen erweckt, sondern nur die tote BeweguLZ- losigleit einer Atmosphäre, von der Luftströmungen jtra- gehalten werden. Es genügt nicht, bewohnte Ruume zu lüften, es kommt auch darauf au, in ihnen stets Lust- strömnngen aufrechtznerhaltcn oder nötigenfalls künstlich zn erzeugen. tage zerbrach ein Schlitten. Am AuSlaufe der Dickson bucht trafen wir auf ungeheure Schueemassen. Ein gewaltiger Schneesturm zwang die Expedition, sich drei Tage in ihren Zelten aufznhalten. Nach dem Schneesturm mußten infolge des tiefen Schnees verschiedene Aus rüstungsgegenstände zurückgelassen werden. Um eine Strecke von 4 km zurückzulegen, gebrauchte man 48 Stunden. Bei Mount Eir Thomas erfroren Jakob Rognlies beide Hände und Füße, weshalb es notwendig war, zurückzukehren. Außer den Schlitten, den Schlaf- säcken nnd dem notwendigen Proviant mußte alles zurückgelassen werden. RognlieS wurde an einen» Schlitten festgeschnürt und so transportiert. An» ersten Tage der Heimreise wurde ununterbrochen 21 Stunden lang marschiert. Man kam aber nur 20 km vor wärts. Am 6. Februar erreichte die Expedition die Hütte an» Kap Thordsen. Ein Mann ging von hier nach Adventbay ab, um Pferde zu hole«», mußte aber dcS aufgebrochenen Eises wegen zurückkehren. Der Übergang über den Fjord mit Schlitten wurde vergebens versucht. Am 10. Februar erreichte man die Mitte des Fjords, der Schnee war aber so weich, daß ein Vor wärtskomme»» mit Schlitten unmöglich war. Um 5 Uhr nachmittags brachen zwei Mann nach Adventbay ans, um Hilfe zu holen. Infolge ces Schneesturms kamen sie erst an» 11. Februar mittags dort an. Sofort wurde Hilse für die Zurückgebliebenen abgesandt, die man am 12. d. M. nlittags auf dem Eise fand. Die Hunde wäre»» in den» tiefen Schnee «ur wenig nützlich. Vier davor» starben, einer entlief. Die Expedition litt nachts sehr unter dcr Kälte. Sie war in den beiden letzten Tagen fast ganz ohne Proviant. Die Zeitung „Aftenposten" erhielt aus Spitzbergen ferner etwa folaendes verspätet eingetroffcne Telegramm: In der letzte»» Zeit hat ein Unwetter auf Spitzbergen ge wütet, das jeden Plan auf Absendung einer ne neu Hilisexpedition unmöglich »nachte. Sobald sich das Wetter lessert, sollen eventuell von der Adventsbai einige Männer abgehen und die Mitteilung überbringen, daß Hilse sobald wie möglich kommen werde. Heute wurdL im Ministerium des Äußern eine Kon ferenz betreffend die deutsche Spitzbergen-Expedition ab- gchaltcu, al» der auch Prof. Miethe teilnahm. Die Ver- handlnngen werden fortgesetzt. Portsmouth, 20. Februar. Die Polizei verhaftete gestern eine» angeblichen Deutschen oder Holländer namens Wilhelm Clair oder Clare wegen Spionage- Verdachts. Er wird heute vor das Zuchtpolizeigericht gebracht werden. Clair, der seit einiger Zeit in Portsea wohnte, erregte zunächst Verlacht, als er versuchte, sich ein geheimes Codebuch zu verschaffen, das nur von den höchsten Seeofsizieren benutzt wird. Der erste, mit dem er darüber anzuknüpfen versuchte, ging scheinbar darauf ein, erstattete aber dcr Behörde Anzeige, nnd die Polizei beobachtete den Mann mehrere Monate lang. Gestern nachmittag wurde der Handel abgeschlossen. Gleich darauf wurde Clair verhaftet. — Nach einer neueren Meldung wird sei»» Name jetzt als William Klare aus Sonthsea angegeben. Klare soll Zahntechniker und deutscher Unter tan sein. Gestern erschien der Verhaftete vor dem Polizei gericht unter der Anklage, sich zu Zwecken, die für die Sicherheit oder die Interesse»» des Staates nachteilig sind, einen Gegenstand angeeignet zn haben, der geeignet ist,einen» Feind unmittelbaren Rutzen zu gewähren. DerAn- gxklaqte wurde in die Untersuchungshaft znrückgeführt nnd sott in einer Woche wieder vor dem Untersuchungs richter erscheinen. Bern, 21. Februar. Die Gattin des kürzlich hier ermordeten Franzosen Cerisier ist verhaftet worden. Es heißt, daß der Franzose Telacour, der als der Mord tat verdächtig verhaftet wurde, ihr Liebhaber gewesen sei. St. Petersburg, 20. Februar. Heule morgen ist eines der ältesten Bauwerke der Stadt, die auS der Zeit Peters des Großen stammende, auS Holz erbaute Tr o itz ky-Ka t hcdra le, die eine große Sammlung von kirchengcräten, darunter verschiedene Werke von der ^aud des großen Zaren, enthielt, durch Feuer zer- tört «vorde». Glücklicherweise sind alle ivertvollcn Gegenstände gerettet worden. S». Petersburg, 21. Februar. Der Senat hat das lrteil des Gerichtshofes in Kiew aufgehoben, durch das )er frühere Chef der dortigen Geheimen Polizei, Mischt schul, der Polizcioffizier Klein und zwei Schutz- eule von der Anklage freigesprochen wurden, im Zu- ammenhang mit den» Ritualmordprozeß Juschtschinsky Fälschungen begangen zu haben. Ter Senat hat den Fall zur Neuverhandlung an das Bezirksgericht in Char kow verwiesen. Ceuta, 21. Februar. Ein großer unbekannter Damvfer steht in der Meerenge von Gibraltar vollständig in Flau,men. Tokio, 20. Februar. Ein Brand, der in der Halle der Heilsarmee in Kcknda auSgebrochen war, wurde durch den starken Sturm angesacht und verbrcitete sich mit großer Schnelligkeit, sodaß er sich schließlich aus das ganze Stadtviertel ausdehnte. Die Garnison rückte aus und nnicrsiützte die Feuerwehren; alle Bemühungen über waren vergeblich. Kanda ist der Mittelpunkt des studentischen Lebens. Viele Schulen nnd Erzichungs- institnte sind niedergebrannt. Amtlich ist festgestclll worden, daß 9300 Gebäude zerstört worden sind; die Zahl der Obdachlosen, die in» Kudanpark Unierkunst suchen, wird auf 15 000 Personen geschätzt. Der Schaden wird auf Millionen von Den beziffert. tiere zum Verkauf gestellt. geringer «IS jener vom vorwochigen Kleinviehmarlte. Tic Preise für 50 llz »varen Strecke Kunignndenweiche—Schoppinitz der Schlepper Schiron durch Ilbersahren getötet worden, indem ihm der Kops von» Rumpf getrennt wurde. Ob Unfall oder Selbstmord vorliegt, muß die Untersuchung ergeben. Nach späteren »»»»bestätigten Meldungen soll es sich nm ein Verbrechen handeln. Man nimmt an, daß die Leiche auf die Schienen gelegt worden ist. Zwei Personen sind unter Mordverdacht verhastec worden. Glatz, 20. Febrnar. Der jrühere Apothekcnbesitzer und Millionär Schittny, der sich mit dem von ihn» er fundenen Jerusalemer Balsam ein großes Vermögen er worben hatte, mußte sich gestern vor der Straskammer wegen Steuerhinterziehung im Betrage von 50 000 M. verantworten. Tas Urteil lautete aus 51 200 M. Geldstrafe uud Nachzahlung der hinterzogene»» Steuern. Gle iw itz, 20. Februar. Ter Geh. Kommerzienrat v. Friedlünder-Fttld in Berlin hat seiner Vaterstadt 100000 M. zur Errichtung eines Volksparkes gestiftet. Wiesbaden, 21. Febrnar. In einem Anfalle von Geistesstörung durchschnitt heule nacht der Mctzgcr- meister Nassaner in Wehen mit einen» Metzgermesser seiner 17 Jahre alten Tochter den Hals, sodaß sic sosort tot war. Ten» im Bette liegende»» Dienstmädchen ver setzte er ebcnfatts einige Stiche in die HalSgegcnd. Anch seine Frau, auf die er eindrang, die sich aber heftig zur Wehr setzte, wurde an den Arinen verletzt. Hieraus durch- schuitt sich Nassauer selbst deu Hals. An den» Auskommen des Dienstmädchens, das noch in der Nacht ins Wies badener Krankenhaus gebracht wu»de, wird gezweiselt. Kusel i. d. Pfalz, 21. Februar. Der 18 Jahre alte Adolf Jung auS Niederalben, der seit einiger Zeit ver schwunden war, hat von Marseille aus einen Bries an seine Eltern gerichtet, in den, er mitteilt, daß er m,t mehreren Tenlschen nach Afrika zur Fremdenlegion eingcschisst worden sei. AuS den» Auslande. Christiani«, 20. Februar. Wie eiu Funkcutclegramm von Spitzbergen an die Zeitungen „Aflenpoßcn" nnd „Tidcns Tegn" meldet, berichtet dcr Leiter dcr HilsS- expedition für die deutsche Expedition Jugvard Jensen über den Verlauf der Expedition aus Adveuibay wie folgt: Au» 12. d. M. ist die Expedition nach surchl- baren Strapaze»» znrückgekehrt. Schon am ersten Marsch-
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