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Dresden in Aussicht genommen und ist sodann jedes Mitglied berechtigt, seinen Bedarf an denjenigen Materialien, deren gemeinsamer Einkauf vom Vorstande beschlossen worden ist, durch Vermittlung des Verbandes zu beziehen. Die Satzung ist mit ihrer am 10. dieses Monat« erfolgten Genehmigung durch das Königliche Ministerium des Innern in Kraft getreten und ist gemäß A 4 des Gemeindeverbandsgesetzes die unter zeichnete Kreishauptmannschaft als Aufsichts behörde bestellt worden. 993II Dresden, den 15. Februar 1913. 1172 Königliche Kreishauptmannfchaft. Die Stadtgemeinden Markranstädt, Rochlitz, Pcgau, Groitzsch, Lommatzsch, Lausigk und Nerchau haben den bisher zwischen ihnen bestehenden freien Kaffenrevisions- vcrband zur weiteren Verfolgung seiner bisherigen Be strebungen, nämlich zum Zwecke der Anstellung und Unter- Haltung eines Revisors für die Prüfung des Kassen- und Rechnungswesens ihrer politischen und Schulgemeinden zu einem Gememdeverbande nach dem Gesetze vom 18. Juni 1910 umgestaltet. Die aufgestellte Verbands- satzung hat die Genehmigung des Königlichen Ministeriums des Innern gefunden. Die Verwaltung des Verbandes wird durch die Ver bandsversammlung geführt, die sich aus den Ratsvorständen aller beteiligten Gemeinden zusammensetzt. Im Falle der Verhinderung eines Ratsvorstandes ist dessen Vertreter zur Teilnahme und Mitwirkung in der Verbands- Versammlung berechtigt. Zur Erledigung der laufenden Geschäfte wählt die Verbandsversammlung einen Vorsitzen den und einen Stellvertreter für diesen auf die Dauer von je drei Jahren. Der Vorsitzende hat außer der Erledigung der laufen den Geschäfte die Verbandsversammlung zu berufen und zu leiten und den Verband gerichtlich und außergericht lich zu vertreten. Zur Zeit ist Bürgermeister Schirmer in Markranstädt zum Vorsitzenden und Bürgermeister Heydemann in Pegau zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt worden. Sitz des Verbandes ist der Wohnsitz des Vorsitzenden. Die Rechte und Pflichten des Verbands revisors sind durch besondere Dienstanweisung geregelt. Aufsichtsbehörde ist die Königliche Kreishauptmann schaft Leipzig. HI53» Leipzig, den 14. Februar 1913. H67 Königliche Kreishauptmannschaft. Ernennungen, Versetzungen re. im öffentlichen Dienste. Im Geschäftsbereiche de» Ministerium» der Justiz. Ler Rechtsanwalt F. M. Hänichen in Dresden ist zum Notar für Dresden auf so lange Zeit, als er dort seinen Amtssitz haben wird, ernannt worden. (Behördlich« Bekanntmachungen erscheinen auch iin Inseratenteil.) Nichtamtlicher Teil. Lom Königlichen Hof«. Dresden, 18. Februar. Se. Majestät der König wird um ^8 Uhr dem Regimentsabend bei dem 1. Husarenregiment „König Albert" Nr. 18 in Großen hain beiwohnen. Dresden, 18. Februar. Ihre König!. Hoheit die Prinzessin Mathilde wird heute abend das Symphouie- konzerl im König!. Opernhause besuchen. Deutsches Reich. Vom Kaiserlichen Hofe. Berlin, 17. Februar. Ce. Majestät der Kaiser hat in einer Botschast an den König von Großbritannien und Irland sein tiefes Beileid und seine aufrichtige Be wunderung für die Helden der Scottschen Südpolar- expedition ausgesprochen. Kleine politische Nachrichten. Straßburg i. Els., 17.Februar. Tie Denkschrift über die T«uerungsvorlage, die bis zur Verabschiedung der Be soldungsgesetze denBeamten eine Gehaltszulage gewähren soll, ist von der Regierung fertiggestellt worden. Die Teuerungs- zulage wird bei den unteren Bcamtenklassen 10 Proz. de- GehaltS betragen und sich nach oben entsprechend verringern. Die höheren Beamtenkategorien sowie die mittleren Beamten mit einem Gehalt von 5000 M. aufwärts werden von der vorläufigen Besserstellung nicht berührt. Reichstag. Sitzung vom 17. Februar. Am BundesratStische: Staatssekretär Kraetle. Präsident Vr. «aempf eröffnete die Sitzung nach ^2 Uhr mit folgenden Worten: M. H l Ich habe Ihnen eine schmerzliche Mit teilung zu machen. Gesten: ist in seiner Heimat der Kollege Hr. vr. Schädler verstorben. Er hat dem Reichstage seit 18V0 un unterbrochen angehürt und war lange Jahre zweiter Vorsitzender der ZentrumSsrattion. An den Arbeiten des Hauses hat er sich stets ausS regst« beteiligt, solange sein Gesundheitszustand dies irgend zuließ. Sein Andenken als da» eine» treuen Kollegen wird bei uns stet« in Ehren bleiben. Eie haben sich zum ehrenden Andenken an den Verstorbenen von den Plätzen erhoben; ich stell« da« f«st. Darauf wurde die Spezialberatung de« Etat« der Reichs- Post- und Telegraphenverwaltung fortgesetzt. Abg. Anbeil (soz.): Allerding« lehn«n wir den Etat im ganzen ab, aber deshalb, weil zwei Drittel zu unkulturellen Zwecken, für H«er und Marine ausgegeben werd««. Würden diese Ausgaben zu kulturellen Zwecken erfolgen, so würden wir den Etat bewilligen. Ler Kaiser hat einmal da» Wort gesprochen, e« müßten zufriedene Beamte geschaffen werd-n. Der vorliea«nde Etat hat die Beamten enttäuscht. Als die Assistenten die 300 M. Zulage haben wollten, wurden sie auf den Weg der Unterstützung verwiesen. Ter Staatssekretär ist ja Junggeselle, er bezieht ein Gehalt von 44 000 M. Ich möchte ihm Vorschlägen, ei» oder zwei Jahre aus 40000 M. zugunsten der Unterbeamten zu ver zichten und einmal zu versuchen, mit 4000 M. auözukommen. Tann würde er wohl sein zugeschnürte« Herz den Unterbeamten öffnen, die mit Gehältern von 1100 bis 1300 M. für Frau und sieben Kinder sorgen müssen. Auch die Entlohnung der Telephon- und Telegraphenarbeiter ist ganz unzulänglich. Die Post- und Telearaphengehilfinnen sind die einzigen Beamten in dieser Ver waltung, die nicht auf eine lebenslängliche Anstellung zu rechnen haben. Ter Redner brachte dann noch eine große Reihe von Wünschen, hauptsächlich hinsichtlich der Lage der Beamten, vor. Er schloß dann mit den Worten: Ich hoffe, daß der Staatssekretär wenigstens den Wünschen der Unterbeamten Rechnung trägt, damit ich im nächsten Jahre nicht soviel Beschwerden vorzubringen brauche. (Beifall bei den Sozialdemokraten.) Abg. Kiel (sortschr. Vp.): Wenn alle Beamtenwünsche erfüllt würden, müßten neue Steuern eingesührt werden, so meint Hr. Kraelke. ES ist nötig, die Steuern von den Besitzenden und pjcht von den armen Leuten zu nehmen. Man nennt unsere jetzige Steuerpolitik direkt eine Steuer auf de» Hunger. Tie Beamten »rügen aber noch so unzufrieden sein, Sozialdemokraten werden sie nicht, schon aus Klugheit nicht. Tie groß« Handelsstadt Bremen bedarf eines Postscheckamts. Vizepräsident Paasche bat die nachfolgenden Redner, nicht da» ganze Gebiet der Postverwaltung zu behandeln. Abg. Kuckhoff (Z.): Die Beamten verbitten sich die sozial demokratische Beleidigung, als Leibeigene hingestellt ru werden. (Bravo! bei der Mehrheit, Lachen bei den Sozialdemokraten.) Wir alle stehen auf dem Standpunkt, daß die Gehälter der Postbeamten nicht ausreichend sind. Die Ostmarkenzulage Hütte gar nicht erst eingeführt werden sollen. Staatssekretär Kractke: ES ist noch nicht gelungen, auch nur einen Fall vorzuführen, wonach ein Postbeamter durch die Ost markenzulage einer bestimmten Parteirichtnug zugeführt worden sei. Der Vorwurf der Korruption ist daher nicht stichhaltig. Eine Differenzierung der Militär- und Zivilanwärter ist nicht beab- sichtigt. Bei Schaffung der Besoldungsordnung sind bei allen Gehaltsklassen die Gründe für und wider eingehend erörtert worden. Einzelne Kategorien müssen sich fügen. Ich muß mich aber entschieden dagegen verwahren, als ob ich die Feststellung der Gehälter »reinem Kollegen Kühn überlassen hätte. Für die Zu lassung zur mittleren Laufbahn ist nicht nur das einjährige Zeugnis maßgebend, sondern auch die Persönlichkeit dc- Be werbers. Wir stehen hier vor einer schwierigen Frage. Die Eltern beklagen sich vielfach, daß zu hohe Auforderungen an die Vorbildung ihrer Söhne gestellt werden. Heute sind sehr schlechte Aussichten für viele junge Leute und sie ziehen deshalb vor, zur Post z» gehen. Abg. Mumm (wirtsch. Vgg.): Tie Kinderzulage hat ethischen Wert und hat sich in einzelnen Gegenden bewährt. Für die Alt- Pensionäre muß mehr geschehen. Nach weiteren Ausführungen deS Abg. vr. Lüdekum (soz.) wurde das Gehalt deS Staatssekretärs bewilligt. Die Resolution auf Gleichstellung der Postbeamten in Elsaß - Lothringen mit den Beamten der ReichSeisenbahnen in bezug aus die nichtpenfions« fähigen Zulagen wurde angenommen. Bei Titel 4 wurde die Weiterberatung auf TienStag 1 Uhr vertagt, vorher kurze Anfragen, Wahlprüsungen. Schluß ^7 Uhr. Am Balkan. Die KvtegSlag«. Allgemeines. Konstantinopel, 17. Februar. Ein offizieller Kriegsbericht besagt: Die gestrige Nacht verlief in Adrianopel ruhig. Am Tage hatte der Feind 150 Schüsse gegen die Stadt abgegeben. Vor Bulair ist keine Ände rung kingetreten. Vorgestern rückte auf der Tschataldscha- linie eine feindliche Kolonne gegen Tschifflik Sofas vor und eröffnete ein Artilleriefeuer gegen Ormanli, das sich in unseren Händen befindet. Wir haben sofort die nötigen Vorkehrungen getroffen. Diese feindliche Kolonne begann gestern mit der Befestigung der Hügel westlich von Sofas. Sonst ist keine Änderung zu verzeichnen. Konstantinopel, 18. Februar. In Kreisen deS Marineministeriums liefen gestern abend Gerüchte um, daß die Bulgaren nach hartnäckigem Kampfe di« Forts Viktoria und Napoleon genommen hätten. Die bulgarischen Angaben über die türkischen Verluste bei Bulair sollen übertrieben sein; jedoch wird in Kreisen der Pforte zugegeben, daß zwei Divisionen, die vor Bulair einen Angriff auf die Bulgaren machten, zurück- geworfen worden seien und 380 Tote und viele Ver wundete verloren hätten. Bor Skutari. Cetinje, 17. Februar. Die montenegrinische Artillerie der Kolonne Martinowitsch bombardiert von verschiedenen Stellen Skutari, wobei sie daraus Bedacht nimmt, daß die Geschosse nicht in die Stadt fallen, in der auf einer großen Zahl von Häusern weiße Fahnen wehen. Die Türken errichteten Verschanzungen in allernächster Nähe der Stadt. Rumänien und Bulgarien. Sofia, 17. Februar. Das Regierungsorgan „Mir" schreibt: Man kann jeden Augenblick entweder eine end gültige Verständigung, oder den Bruch zwischen Bulgarien und Rumänien erwarten. Wir hoffen aber, daß die zwischen Rumänien und Bulgarien lange Zeit bestehende Freundschaft nicht einem Streite zum Opfer fallen werde; denn es erscheint unbegreiflich, daß zwei Böller, die Jahrhunderte hindurch brüderlich nebeneinandev,^gelebt haben, plötzlich wegen de« Besitzes von Silistria in einen Konflikt geraten, durch den sie einen Abgrund von Haß -wischen sich schaffen würden, der beiden zum Fluche ge reichen würde. - Der „Köln. Ztg." wird aus Berlin gemeldet: Die Aussicht auf eine direkte Einigung zwischen Bukarest und Sofia' ist nicht ganz geschwunden, doch wäre eS natürlich verfehlt, den Ernst der Lage zu übersehen. Die letzten bulgarischen Angebote könnten Anlaß zu einem weiteren unmittelbaren Meinungsaustausch bieten. Wenn eine Einigung hierdurch nicht erzielbar ist, so ist sicher anzu nehmen, daß vor dem völligen Abbruch eine Vermittlung eintritt. Sofia, 18. Februar. An zuständiger Stelle verlautet, ein bulgarischer Gegenvorschlag sei heute nach Bukarest gesandt worden. Die Entscheidung stehe also nicht un mittelbar bevor. Kleine Nachrichten. Konstantinopel, 17. Februar. Der „Bazis", der an Stelle des suspendierten „Jfham" erscheint, sährt in der Tätigkeit zugunsten deS Friedens fort. Mahmud Schewket habe bewiesen, daß er kein Politiker sei, der sich von der VollSstimmung hinreißen lasse, sondern ein wahrer Staatsmann, der daS Wohl des Landes anstrebe. DaS Blatt warnt Mahmud Schewket Pascha vor den jenigen, die den Krieg bis zum äußersten wollen. Konstantinopel, 17. Februar. Ten Botschaften ist heute von dem Komitee zur Verteidigung der Interessen der Muselmanen, Israeliten und Kutzowallachen ein Memorandum überreicht worden. Darin wird die Autonomie Mazedoniens gefordert, welche die einzige Garantie für Leben, Güter und Religion darstelle. Konstantinopel, 18. Februar. Man versichert, daß Dschavid Pascha nach London gehen werde, falls die Friedensverhandlungen wieder ausgenommen werden würden. Der Großwesir erschien gestern bei dem Komitee für die nationale Verteidigung und hielt eine Ansprache, in der er das Werk des Komitees lobte und die Not. Wendigkeit, einig zu sein, hervorhob. Unter Anspiekang auf seine friedcnSsreundlichen Erklärungen sagte er, ein Volk dürfe nicht alle seine Gedanken auf de» Krieg richten, sondern müsse auch die Zukunft des Landabe- rücksichtigen. Das bei Karaburnu am Schwarzen Meere aus. gelaufene türkische Panzerschiff „Assar-i-Temfik" gilt s« verloren, da eS zu kostspielig sein würde, eS abzubringeL Die schweren Geschütze sind an Bord geblieben, die leichn» sind geborgen. Ausland. Österreich und Rutzlanv. London, 17. Februar. DaS Reutersche Vurea» erfährt aus diplomatischen Kreisen, daß keine Veranlagung vorliege, irgendwelchen beunruhigenden Nachrickiten zuvirl Bedeutung beizumessen. Die österreichisch-russischen Be ziehungen seien in manchen Punkten vorwärts gekommen. Beide Regierungen in St. Petersburg und in Wien be streiten es, hin^t^ich Albaniens irgendwie auf einen, toten Punkt anMommen zu sein. ES werde vielmeß erwartet, daß diese Frage bei der nächsten Sitzung dee Botschafterkonferenz in London zur Beratung gelarM werde. Diese Sitzung sei zum nächsten Donnerstag ein berufen worden, nachdem dann Sir Edward Greymk der französische Botschafter Cambon in die Stadt zurick- gekehrt sein werden. Inzwischen würden die Gegcnvsi- schlüge Rußlands, die jetzt in Wien vorliegen, dort erwogen, und die Bemühungen von anderer Seile mürör» nicht nachlassen, die beiden hauptsächlich beteiligten Ne gierungen einander näher zu bringen. Österreich habe angedeuter, daß es nicht abgeneigt sei, der Nickuzuteilunz der Distrikte von Skutari, Ipek und Prizrend an Albanien zuzustimmen, daß es aber die Anschauung aufrechterhaltc, daß die Stadt Skutari, Djakova, Dibra und Janina Teile des neuen autonomen Albaniens bilden müßten. Zum Rücktritt -eS PrSsiventen Falli^res. Paris, 17. Februar. Präsident Falliöres dankte heute in einer Abschiedsaudienz für die ihn, ausgespr^E Gesinnungen und Wünsche des diplomatischen tMys uns sagte, mit Vergnügen würde er sich stets erinnere, «xe vorzüglich seine Beziehungen zu dem diplomati'ÜM Korps immer gewesen wären, das bei der Erfüllung seiner Aufgaben, die soviel Takt und Feingefühl erforderten, niemals Loyalität und Courtoisie hätte vermissen lassen bei aller berechtigten Festigkeit in der Wahrnehmung der ihm anvertrauten Interessen; eine solche Haltung ermög liche es, daß bei zugespitzlen Verhältniüen die Schwierig- leiten sich abschwächten, die Wege sich ebneten u.id endlih die wünschenswerten Annäherungen oder Einverständ nisse zwischen den Regierungen und zwischen den Völkern zustande kamen. Der Präsident sagte zum Schlüsse, es gäbe für einen Mann von Herz und Vaterlandsliebe keine größere Genugtuung, als das Bewußtsein, aus dem Felde der äußeren Politik friedliche Lösungen herbeifühm zu helfen, die zum Wohle des Vaterlandes und der Menschheit beitrügen. Zur französischen Heeresvermehrung. Paris, 17. Februar. Ministerpräsident Brind erklärt, daß alle veröffentlichten Angaben über eine Ver stärkung der Rüstungen versrüht seien. Eine Einigung wäre zwar in den Hauptpunkten erzielt worden, doch seien die Einzelheiten der Borlage noch nicht ausgearbeitet. Ter Kammer werde noch vor Ostern bezüglich der Rüstungen eine Vorlage zugehen, deren Kosten sich auf 5- tis 600 Mill. Frcs. belaufen, die auf 4 bis 5 Jahre verteilt werden sollen. Die Rückkehr zur dreijährigen Tieichckl für alle Waffengattungen wird sür zweifelhaft gehnlicn. Paris, 18. Februar. Die gesamte Presse beschäftigt sich mit dem vom „Temps" angelündigten Regierungs- Plane zur Vermehrung und Verstärkung des sranMche« Heeres. Fast durchweg wird die Überzeugung ausg-M-chen, daß das Land die zu seiner Sicherheit erforderlichen Lasten willig auf sich nehmen werde. Tu radüaü „Lanterne" schreibt: Wir wollen hoffen, daß weder eine Partei noch ein Politiker gegen die Notwendigkeit der Opfer Einspruch erheben wird. Der „Figaro" will wissen, daß in betreff der Wiedereinführung der drei jährigen Dienstzeit keinerlei Entscheidung getroffen werde. Es heißt sogar, daß diese Lösung der Frage deS Mann- schajlsbestandes nicht ins Auge gefaßt werde. Ties werde durch eine Unterredung bestätigt, die ein Berichterstatter deS „Excelsior" mit dem Ministerpräsidenten hatte, der u. a. sagte: ES ist richtig, daß die Regierung sich damit beschäftigt, die Streitkräfte zu vermehren, ähnlich, wir cs mit der Kriegsflotte geschehen ist. Wir werden die Aufstellung eines auf fünf Jahre zu ver teilenden Militärprogramms verlangen, dessen Kosten auf etwa 600 Mill, geschätzt werden. Die Frage der Militärdienstzeit werde gegenwärtig geprüft. Ter kon servative „Gaulois" erlärt, daß die Nachricht von der geplanten HeereSverstärknng ein Trost und eine Be ruhigung für alle französischen Patrioten wäre. „Petit Repubiique" schreibt: Die dauernde Vermehrung des deutschen Heere« müsse seitens der französischen Re- sierung notgedrungen eine energische und rasche Antwort Hervorrufen. Richt ohne BeirabniS sehen wir, d,ß an 600 Mill, in den Abgrund deS bewaffneten Frieden« gr- worsen und eine Anzahl von Waffengattungen zu einem längeren Aufenthalt in den Kasernen gezwungen werden