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1. Beilage zu Nr. 39 des DktAÄNtk Montag, 17. Februar 1913. Mannigfaltiges. Dresden, 17. Februar. * Der Direktor der Artilleriewerkstatt überreichte vorgestern dem Stellmacher Hermann Kiesel, der am 16. d. M. 25 Jahre im Dienste der Heeresverwaltung beschäftigt ist, unter Worten warmer Anerkennung ein namhaftes Geldgeschenk. * Der Allgemeine Turnverein zu Dresden (gegründet am 12. Februar 1844) beging am Freitag abend im großen Saale dcS Gewerbehauses zum 69. Male sein Stiftungsfest. Der schöne große Saal war dicht ge füllt. Sowohl die städtischen Kollegien als auch die Brudervereine hatten Vertreter entsendet. An die ein leitenden Musikstücke der Kapelle des 1. (Leib-) Grenadier- regiments Nr. 100 unter Leitung des Obermusikmeisters Hachenberger schloß sich ein vom Bereinsturnlehrer Hille brand in ausgezeichnetster Weise vorgeführtes Keulen schwingen mit elektrisch leuchtenden Keulen. Dieser Dar bietung folgten unter Leitung des stellvertretenden Ober- turnwartes Zeibig zum Teil unübertreffliche Glanz- ieislungcn der acht besten Reckturner deS Vereins am hohen Neck. Dann hielt der neue Vereinsvorsitzende Hr. Stadtverordneten-Vizevorsteher Unrasch die von frischem, turnerischem Geiste getragene Festansprache, in deren Verlaufe er dem bisherigen treuverdienten Vorsitzenden Hrn. Geh. Studienrat vr. Stürenburg nochmals den herzlichen Dank des Vereins zum Ausdrucke brachte. Hierauf wurden 10 Mitglieder für 25 jährige Zugehörig keit zum Verein unter Überreichung einer Ehrenurkunde zu Bereinsälteste» ernannt. In besonderer Weise wurde Hr. priv. Hofklempnermeister Emil Türcke geehrt, der dem Vereine 50 Jahre ein treues Mitglied gewesen ist. Den Schluß der turnerischen Vorführungen bildete ein vom Turnwart P. Wirth geleiteter, von 16 Borturnerinnen musterhaft ausgeführter Langstabreigen. Ein Ball beschloß da-Z Fest. * Die Mädchen-Ortsgruppe des Vereins für das Deutschtum im Auslande (E. V.) veranstaltete dieser Tage im Hotel „Bristol" einen Gesellschafts abend, der durch einen Vortrag des Hrn. Prof. vr. Bracß eingeleitet wurde, der die „Rätsel des Vogelflugcs" auf warf, ohne sie alle beantworten zu können. Von der Insel Helgoland, einem außerordentlich geeigneten Beobachtungs platze, aus zeigte er den meist in der Hypothenuse gehenden Herbstslug, der sicher vom Hunger und der Mauser beein flußt ist, besprach dann die Schnelligkeit und die meist gradlinige Richtung des Frühlingsfluges zurück zur mitteleuropäischen Heimat, wohin die Liebe, das Ver langen nach den gewohnten Brutstätten, treibt. Hr. Pros. Braeß wies nach, wie die Anlage von großen Parkflächen, die Anpflanzung amerikanischen Beeren- gesträuches manchen Zugvogel zum Strich- oder auch Standvogel werden ließ, und schloß mit einem Hinweis auf die immer neuen, unergründlichen Rätsel der Natur, deren Lösung unS trotz sorgfältigster Beobachtung und "/»ster w»st"lschaftticher Arbeit kaum je gelingen wird. — Tas Fest klang in fröhlichen Tanzweisen auS, welche die jugendlichen Teilnehmer noch lange zusammenhielt, und erbrachte den Beweis, wie reizvoll ein Tanzbild auch ohne die modernen Extravaganzen der Bewegung wirken kann. — Auf die morgen früh 10 Uhr Landhaus straße 6 einberusene Generalversammlung sei hier noch mals ausmerksam gemocht. * Der V e r e i n z u r K o n f i r m a n d e n - A u s st e u e r u n g in Dresden veröffentlicht den Rechenschaftsbericht aus das 36. Vereinsjahr 1912. Der Verein hat einen Bestand von 50 302 Mitgliedern mit 75 551 Kindern. Es wurden gespart 849 212,50 M., die Auszahlungen betrugen 624 433,55 M. An 8655 Konfirmanden wurden 616 923,70 M. ausgezahlt. * Der Verein für Waldcrholungsstätten zu Dresden erstattet soeben seinen Bericht aus das Bereins- jahr 1912. Die Hauptversammlung fand unter dem Vor sitze des Hrn. vr. mvck. O. Kaiser in Kneists Restanrant statt und genehmigte den Jahres- und Kassenbericht. Dem Kassenverwalter Hrn. Prokurist Schmidt wurde für seine vortrefsliche Geschäftsführung der Tank der Versammlung ausgesprochen. Für das neue Jahr plant der Verein eine Erweiterung der Walderholungsstätte im Plauenschen Grunde. ES soll ein 34 Betten umfassendes Genesungs heim geschaffen werden, dessen Bau rasch gefördert werden soll. Tie ganze Stätte soll mit Zentralheizung ausgestattet werden, um auch im Winter offen bleiben zu können. Die außerordentlich geschickte Planung wurde von Hrn. Architekt v. Mayenburg angefertigt, während Hr. Bau meister Käppler.Deuben mit der Ausführung betraut worden ist. Auch die Walderholungsstätte in Trachen berge soll erweitert werden, um auch Schulkindern ein Unterkommen zu bieten, ohne daß die anderen Pfleglinge gestört werden. Hierzu wird in erster Linie das über wiegende Vermögen des Vereins „Waldschule" von 1lM0 M. dienen, das u. a. durch Stiftungen der Frau Baronin v. Uttenhofen, der Herren Kom merzienrat Elb und Siegfried Schlesinger zusammen- aebracht worden ist. In dem kommenden finanziell schweren Jahre ist daS Unternehmen auf die weitere tatkräftige Unterstützung seiner Freunde besonders angewiesen. Der Beschluß der Hauptversammlung vom 27. März 1912, daS zur Walderholungsstätte zu Trachen berge gehörige, bisher der Forstverwaltung abgepachtete Grundstück von 6000 qm Größe dem Fiskus abzukaufen, konnte durch das Entgegenkommen der Frau Schettler zur Ausführung kommen, da sie den« Verein eine Hypothek in Höhe von 25000 M. zur Verfügung stellte. Die Ver mögenslage des Vereins hat sich auch im verflossenen Geschäftsjahre dank der eifrigen Fürsorge deS Schatz- meisterS Hrn. Prokurist Schmidt günstig weiter entwickelt. Außer den zahlreichen laufenden Beiträgen erhielt der Verein wiederum namhafte Zuwendungen von privater Seite. Auch im letzten Jahre wurde für die Unterhaltung und Belehrung der in den Erholungsstätten sich auf haltenden Pfleglinge gesorgt. ES geschah dies in der Haupisache durch Vorträge von Damen und Herren, die sich freiwillig hierzu erboleu hatten. Die Walderholungs- stätte Trachenberge war von, 1. Mai bis 30. September, also 153 Tage, geöffnet, und wurde trotz der ungünstigen Witterung von 197 Pfleglingen «nit 4273 Verpslegtagen besucht. Die Erholungsstätte in« Plauenschen Grunde wurde ain 15. April eröffnet und hatte einen Besuch von 133 Pfleglingen mit 3029 Verpslegtagen aufzuweisen. In beiden ErholutlgSstätten waren die Kurerfolge recht gut. * Uber die Orthopädie deS täglichen Lebens sprach in der letzten Vortragsversammlung deS Vereins für Bolkshvgiene Hr. vr. Dewitz. Der Hr. Redner ging zunächst aus die Anatomie der Wirbelsäule ein und be leuchtete dann die Rückgratsverkrümmungen. Die Rück- gratSverkrümmungen im Säuglingsalter sind die aller- schwersten während der ganzen Lebenszeit, werden sie ver nachlässigt. Eine sachgemäße ärztlich-orthopädische Be handlung dagegen kann sie zu rechter Zeit völlig wieder zur Norm bessern. Die Wirbelsäulenverkrümmungen, die man in bei« weiteren Kinderjahrcn findet, treten haupt sächlich bei den Kindern in die Erscheinung, die in ihrer ganzen Konstitution irgendwie eine Schwächung erfahren haben. Die an Skoliose leidenden Kinder müssen entgegen allen früheren Anschauungen von jeglichem Turngerät ferngehalten werden. Nichts dürfen sie in die Hand be kommen, weil «nit jedem Gewicht das Rückgrat noch mehr belastet wird; sie haben an sich selbst genug zu tragen und müssen tagsüber einmal vor oder nach Tisch, und wenn es für kurze zehn Minuten wäre, horizontal der Ruhe pflegen. Auf die Ernährung ist bei de» knochenschwachen Kindern besonders Bedacht zu nehmen. Vor allem empfiehlt Redner vegetarische Ernährung und rät, dein Säurebedürfnis der Kinder Rechnung zu tragen. Einen großen Prozentsatz rückgratsverkrümmter Kinder stellt die Pubertätszeit. Hier helfen fachgemäße Korsette für den Tag, Gipsbahnen sür die Nacht sind zur Heilung oder wenigstens Besserung notwendig. Der Hr. Redner besprach dann weiter die durch „Überhebung" zustande gekommenen Erkrankungen der Wirbelsäule und ihre Behandlung. Weiter verbreitete er sich über die Fußpflege und die Behandlung der Ge lenkserkrankungen. Zuletzt streifte Redner noch einige an geborene orthopädische Leiden, darunter vornehmlich die angeborene Hüftverrenkung und den Klumpfuß. Beide Erkrankungen sind heilbar. Dem Vortrage folgte noch eine kurze Aussprache, die ein reges Interesse der Zu hörer an dem Vorgetragenen deutlich bekundete. Morgen Dienstag, abends 8 Uhr spricht im alten Saale der Stadtverordneten, Landhausstraße 7, I., Hr. Oberarzt vr. Seidel über: „Sollen wir uns bei Blinddärmen.zündungen operieren lassen?" Der Bortrag wird durch Lichtbilder erläutert. Der Eintritt ist frei. * Wir werden um Aufnahme folgender Zeilen ge beten: Die Direktion des Zirkus Sarrasani legt ein besonderes Gewicht auf die folgenden Feststellungen, die durch zahlreiche Nachfragen des Pnblikums veranlaßt werden: Dadurch, daß die Mirakel-Aufführungen am Bußtage und an den Tagen der Karwoche nicht gestattet wurden, fällt für die Zukunft die Möglichkeit eines Rein- Hardt-Gastspieles im Zirkus Sarrasani fort. Reinhardt hatte ein Mirakel-Gastspiel unter Mitwirkung des Direktors Stosch-Sarrasani und seines Personales zur ersten Bedingung eines ferneren Zusammenwirkens ge macht. Des ferneren erscheint eS ausgeschlossen, daß der ZirkuS Sarrasani innerhalb der diesmaligen Spielzeit dem Publikum noch eine Wasserpautomime zeigen wird. Die Konstruktion der Manege weist derartige Mängel auf, daß gegenwärtig an einen Umbau nicht gedacht werden kann. Sarrasani wird trotz des schönen Erfolges, der ihm beschieden ist, sein Gastspiel in Dresden eher beenden, !als ursprünglich geplant worden war. — Das außerordentlich reichhaltige Programm des ZirkuS Sarrasani ist wieder um eine merkwürdige „Attraktion" vermehrt worden. Seit gestern produziert sich dort ein Mann, der sich das lebende Aquarium nennt und unglaubliche Menge Flüssigkeiten in sich anfnimmt und daneben noch Fische und Frösche dutzendweise ver schlingt und sie lebendig tvieder von sich gibt. Zn allen Zeiten hat es Menschen gegeben, die ihrem Magen die stärksten Dinge zumuteten, Vielfresser und Vieltrinser, und die Chronik besonders des Mittelalters berichtet über merkwürdige Fälle, die inan nachträglich noch be staunen möchte. Der Magen, so empfindlich in krankem Zustande, besitzt seiner anatomischen Beschaffenheit nach eine große Ausdehnungsfähigkeit. Er läßt sich auch viel gefallen und das Sprichwort „Ein guter Magen kann alles vertragen" ist wahrscheinlich im Zusammenhang mit solchen Erscheinungen entstanden. Freilich hat alles seine Grenzen, einen guten Magen muß aber Hr. Mac Norton im Zirkus Sarrasani zweifellos haben. Denn es sind keine Taschcnspielcrstückchen, die cr treibt. Wir sahen, wie er lächelnd 50 Glas gelbe Flüssigkeit (Bier?) in seiner Kehle verschwinden ließ und wie er, einem lebenden Wasserspeier gleich, ab und zu tvieder einen Strahl davon zurückgab, zum Zeichen, daß sie auch richtig an ihrem Bestimmungsort angelangt war. Dann verschlang er graziös und ohne Äußerung jedweden Ekels ein paar Dutzend kleine Frösche und ebensoviel Goldfischchen, die sich vorher in zwei sauberen Glas behältern noch fröhlich getummelt hatten. Einige Glas Wasser, aus denselben Behältnissen stammend, bildeten den Schluß der lebenden Mahlzeit. Nach einiger Zeit entschlüpften wieder ebenso lebendig und munter, und zwar merkwürdigerweise abwechselnd immer ein Frosch und dann ein Fisch, dem Munde des Trinkphänomens. Die Vorführung Mac Nortons hat nichts Beklemmendes, wie man befürchten könnte. Dem sonderbaren Herrn scheint seine Arbeit durchaus keine Beschwerden zu machen, er hat seinen Magen jedenfalls derart trainiert und in die Gewalt bekommen, daß er sozusagen auf den Wink pariert. Die eigenartige Erscheinung bildet zweifellos eine ebenso große Sehenswürdigkeit wie die zahlreichen übrigen Nummern des Riesenprogramms, mit den« Direktor Sarrasani allabendlich sein zahlreiches Publikum zu unterhalten weiß. Der Zirkus war nahezu ausverkauft. * Wie bereits früher mitgeteilt worden ist, wurde zwischen dem 7. und 9. September 1912 in die Nieder lage der „Sächsischen Ofenfabrik Vorm. Ernst Teichert", Grunaer Straße Nr. 28, ein Einbruch verübt, wobei aus dein erbrochenen Geldschrank etwa 2700 M., bestehend ans einen« Tausendmarkschein, einer Anzahl Hundert markscheine neuen Formats, etwa 20 Fünfmarkscheine nnd 600 M. in Gold, gestohlen wurden. Dringend ver dächtig, diesen Einbruch ausaeführt zu haben, ist der zurzeit hier in Untersuchungshaft befindliche frühere Stallschweizer, jetzige Händler Gustav Moritz Pappritz, aeb. den 24. Februar 1880 in Weißig b. Dresden, der schon oft und schwer vorbestraft ist, und sich noch wegen eines in Elberfeld ausgeführten GeldschrankeinbrucheS und wegen eines ain 26. August 1912 hier vorgekommenen Fahrraddiebstahls zu verantworten hat. Er ist trotz seines Leugnen- überführt, daß er etwa von Mitte August bis mindestens 10. September in Dresden war, und daß er an« 9. September 1912 über bedeutende Geld mittel, insbesondere auch über viel Papiergeld und einen Tausendmarkschein verfügte. Für den Gang der Unter suchung ist es dringend nötig, in Erfahrung zu bringen, wo Pappritz in der Zeit, als er sich hier umhertrieb, wohnte, bez. wo er sich aufhielt. Pappritz ist 32 Jahre alt, 1,75 m groß und von kräftiger Statur. Er hat dichte?, ziemlich kurz geschnittenes dunkelblondes Haar und ebensolches kleines Schnurrbärtchen. Aus seinein rechten Handrücken ist ein Matrosenbrustbild und aus dem linken Handrücken ein Schmetterling tätowiert. Weiter tragen der linke Klein- und Goldfinger als Tätowierung je eine«« Ring, der rechte Kleinsinger ist gekrümmt. Bei seinem Hiersein war Pappritz mit grünlichem, karrierten Anzüge nnd graugrüner weicher Sportmütze bekleidet. Er trug meist einen schilsfarbigen Gummimantel und blank gewichste lange Stiefel. Er gab sich mit Vorliebe als Pferdehändler auS und führte an, daß er geschäftlich in Pferdekäusen hier sei. Die Photographien des gefähr lichen Verbrechers sind im Schaukasten in« Vestibül deS Hauptpolizeigebäudes ausgehangcn. Personen, die über die Aufenthaltsverhältnisse, Wohnung nnd daS sonstige Treiben des Pappritz in Dresden Ausschluß geben oder sonst zur Klärung der Sache beitragen können, werden ersucht, sich in der Kriminalabteilung zu melden. Für wichtige Mitteilungen wird eine angemessene Be lohnung gewährt werden. * Die Erneuerung der Lose für die 4. Klasse der 163. Königl. Sächsischen LandeSlotterie, derer« Ziehung am 5. und 6. März erfolgt, ist noch vor Ablauf des 24. Februar bei den Kollekteuren zn bewirken. * In vergangener Nacht ist reichlicherer Schnee fall eingetretcn, sodaß nun die Erde mit einer schützen den Schneedecke versehen ist. Auf den Straßen in den Vorstädten konnten die Kinder ihre kleinen Schlitten in Gebrauch nehmen — ein in diesem Winter seltenes Vergnügen. Allerdings wird der bereits hohe Stand der Sonne seine zerstörende Wirkung an dein Winterbilde bald zur Geltung bringen. * In dem vom Dresdner Ortsverein für Frauenstimm recht veranstalteten historischen Zyklus wird an« Mittwoch, den 19.Februar(Pußtag)der dritteBortrag gehalten werden. FrauFulie Salinger wird über die Frauenstimmrechtsbewegnng in den skandinavischen Ländern sprechen. Der Bortrag findet im kleinen Saale des BereinShauses, Zinzendorsstraße, abends 8 Uhr, statt. * Ter „Deutsche WirtschastSverband für den Balkan und den Orient" (vormals Berein f. wirtschastl. Ausbreitung) hält morgen abend 8 Uhr seine Sitzung in der Gehestisiung, Kleine Brüdergasse 2l, I. ab. Die Mitglieder werden gebeten, recht pünktlich zn erscheinen. Gäste aus alle«« Kreise«« sind will kommen. Aus dem Reiche. Berlin, 17. Februar. AuS Anlaß der Hundert jahrfeier der Freiheitskriege finden in Berlin und in der Mark an« 10. Marz zur Eriuuerung an das geschicht liche Ereignis deS Aufrufes „An mein Voll" in sämt lichen Schulen und vielen Kirchen besondere Feiern statt, ebenso auf den Schlachtfeldern. Berlin, 17. Februar. Nach längerer Kraukheit ist gestern der Generalmajor z. D. Gustav Becker, einer der ältesten und bedeutendsten Vorkämpfer des Automobil wesens, in Berlin-Westend gestorben. Helgoland, 16. Februar. Heute nachmittag unter nahmen drei Matrosen von der 2. Kompanie der Matrosenartillerie eine Nuderpartie. Die Boote kenterten und die Matrosen Alfers nnd Bödefeld er tranken, der Matrose Lemroth wnrde gerettet. Die Leiche des Alfers ist geborgen. Hamburg, 17. Februar. Au Bord deS Dampfers „Eckardt" wurden gestern morgen fünf, in ihren Kabine» schlafende Heizer,, vollständig bewußtlos aufgefunden. Sie waren durch KohlenoxydgaS vergiftet, die dem Ofen entströmt waren. Die Schwerkranken wurden ins Krankenhaus geschafft, wo drei von ihnen bereits ge storben sind. Königsberg i. Pr., 16. Februar. Die Ost- preußische Landschaft beging heute die Feier ihres 125jährigen Bestehens durch eine Festsitzung, die Ober präsident v. Windheim als GenerallandschaftSpräsident er öffnete. ErüberreichtederLandschaftdasihrvon Sr. Maj. dem Kaiser aus Anlaß der Jahrhundertfeier verliehene lebens große Bildnis, das für den Sitzungssaal der Landschaft bestimmt ist. Die Landschaft gewährte einen Beitrag von 10 000 M. zur ostpreußischeu Veteranenspende 1913 und einen Zuschuß von 150 000 M. an die Lebensvcrsicherungs- anstalt der Ostpreußischen Landschast zur Organisation der Volksversicheruna. Stettin, 15. Februar. Ter Stettiner Dampfer „Kristiania", der Reederei Emil R. Retzlaff gehörig, Kapitän Georg Martensen auS Westerholz bei Osnabrück, ist mit einer Erzladung von Huelva in Spanien nach Stettin bestimmt, auf der Höhe von Borkum vorgestern (Eingesandt.)