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Dresdner Journal : 11.02.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-02-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-191302112
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19130211
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19130211
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-02
- Tag 1913-02-11
-
Monat
1913-02
-
Jahr
1913
- Titel
- Dresdner Journal : 11.02.1913
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diesem Frühlingszauber ein grausames Ende bereitet. »««1« Chronik. * Wie ein rasender führerloser Eisenbahnzug ausgehalten wurde. Eine kühne und kluge Tat eines russischen Arztes, der in Verbannung in Sibirien lebt, wird, wie der „Inf." aus St. Petersburg geschrieben wird, von sibirischen Zeitungen erzählt. Vor einigen Tagen wurden die Stationsvorsteher mehrerer kleiner Eisenbahnhallestellen dadurch erschreckt, daß ein Eisen Arbeiterbewegung. . Berlin, 11. Februar. Die Tarifverhandlungen im deutschen Schneidergewerbe haben gestern unter dem Vorsitz eines unparteiischen Kollegiums ihren Anfang genommen und werden voraussichtlich erst Ende nächster Woche abgeschlossen werden. Paris, 11. Februar. Nach einer vom Syndikat der Kauf fahrteikapitäne abgehaltenen Beratung beschlossen die Offiziere der Gesellschaft „Fabre", den Ausstand bis zur völligen Erfüllung ihrer Forderungen sortzusctzen. Doch nahmen trotz dieses Beschlusses die Offiziere des Dampfers „Germania" ihren Dienst wieder auf. Die Offiziere des gestern aus Südamerika eingetrofjenen Dampfers „Venetia" haben sich dem Ausstande ihrer Kameraden angeschlossen. bahnzug nicht vorschriftsmäßig hielt, sondern in größter Geschwindigkeit an allen Stationen vorübcrraste. Die Eisenbahnpassagiere blickten voller Entsetzen aus den Fenstern, ohne daß ihnen ein Mensch Helsen konnte, denn der Zugführer war nirgends zu sehen. Die Lokomotive war völlig führerlos. Die bestürzten Stationsvorsteher benachrichtigten sofort die Vorsteher der anderen Eisen bahnhaltestellen, um Abwehrmaßregeln treffen zu können. Alles schien aber ratlos, denn der Eisenbahnzug setzte seine unheimliche Fahrt mit unverminderter Geschwindigkeit fort. Es war nur ein Glück, daß die Eisenbahnstrecke bei dem geringen Verkehr auf den Nebenstrecken Sibiriens stets frei war. Auf der Station Bjelow im Innern Sibiriens kam ein Hilfsarbeiter endlich auf einen rettenden Ge danken. Es war der Arzt vr. Martow, der zwangsweise in Sibirien angesiedelt war und von der Eisenbahn als Hilfsarbeiter eingestellt worden war. Er rüstete in aller Eile einen Eisenbahnzug aus, der aus einer Lokomotive und sechs leeren Wagen bestand. Dann fuhr er mit meh reren Lokomotivführern wenige Minuten, bevor der Eisen bahnzug an der Station vorüberkommen mußte, in der selben Richtung voran. Als er das sausende Ungetüm in der Ferne erblickte, ließ er die größte Geschwindigkeit der Lokomotive einstellen, sodaß es gleichsam eine Wett fahrt zwischen zwei Eisenbahnzügen war. Der führerlose Eisenbahnzug kam immer näher. Als er auf wenige Schritte herangekommen war, wurde die Schnelligkeit um ein ganz Geringes gesteigert, sodaß endlich der Zeit punkt herankam, wo tue beiden Eisenbahnzüge aus wenige Zentimenter von einander entfernt waren. Der Znsammeustoß war nun derart gering, daß niemand eine Erschütterung verspürte. Sobald der Arzt sah, daß die Eisenbahn Puffer an Puffer mit seinem Zuge fuhr, be gann er seinen eigenen Zug mit großer Gewalt zu bremsen und verminderte dadurch sehr stark die Ge schwindigkeit des führerlosen Zuges. Die Gewalt der Maschine war aber so groß, daß der Rettungszug trotz der gebremsten Räder immer noch vorwärts geschoben wurde. Nun ließ der Arzt Gegendampf geben, und so gelang eS, den Zug zum Stehen zu bringen. Sosort begaben sich die Lokomotivführer auf die Lokomotive, um sie .abzustellen. Jetzt entdeckte man auch den Grund, warnm der Eisenbahnzug dahinraste. Der Führer lag in tiefer Ohnmacht auf dem Erdboden. Er war anscheinend ganz plötzlich erkrankt, bevor er noch die Maschine zum Stehen bringen konnte. Bon nun an sollen auch die kleineren Eisenbahnen zwei Mann zur Bedienung der Lokomotive erhalten, um ähnliche Vorkommnisse zu ver hindern. eine Schloßsessel mit, die den Gipset alleu Raffinements bedeutete. Harry Morton schreckte vor der mit fast teuf lischer Intelligenz ausgeklügelten Kombination von Schrauben, Schlösser» und Ketten nicht zurüch aber die Entfesselung bereitete ihm derartige Schwierigkeiten, daß er seine Operationen auf der Bühne fortsetzen mußte, indes die zirzensischen Darbietungen weiter ihren Fort gang nahmen. Nach 40 Minuten erst, mitten während der Vorstellung konnte sich der König der Ausbrecher als freier Mann dem kleisterten Publikum zeigen. Die Fesselung durch den Erfinder deS neuen Zwaugswerk- zeugeS war so rücksichtslos gewesen, daß das Fleisch an den Handgelenken in weiten Strecken aufgerissen war. Morton, der gegen alle körperliche Schmerzen durch rast loses Training abgehärtet ist, hatte für den Versuch, ihn zu überwinden, nur ein Lächeln. Es sei besonders darauf hingewiesen, daß sämtliche Künstler ungekürzt auch in für den ganzen Wettlaus oder auch für einzelne TageSstteckeu «Z gemeldet werden. Ein Renngeld wird nicht erhoben. Such W Beteiligung von Touristen außerhalb des Wettlaufe« gem gesehen. Solche Teilnehmer haben hierbei de» Vorteil eiM gut markierten Strecke sowie Befördern^ deS Reisegepäck» jaM licher Teilnehmer, für welche die Wettlaufleitung Sorge tuM wird. Ter Start findet jeden Morgen vormittags S llhr siM Am 16. Februar wird vormittag- 0 Uhr am Ftscherhaus gesisri« Di« Leitung des Sporthotels Oberwiesenthal stellt in äußerst liebnul würdiger Weise den Wettläufern für Montag, den 17. wo die Wettläufer in Oberwiesenthal eintrefsen, kostenloser SM» quartier zur Verfügung. Anmeldungen werden erbeteu an Hoflieferant Winter in Leipzig, schillerst!. 5. — Nähere« lM auf Wunsch die Auskunstsstelle deS Leipziger Ski-Klubs Johann Friedrich Osterland, Leipzig, Markt mit. Dresden, 11. Februar. Nach dem heutigen Bettel bericht« des Vereins zur Förderung Dresdens und deSFnmb»! Verkehrs sind die Sportverhältnisse nur auf dem Fichtel berge (Schneehöhe über 1 m, 0 Gr.) und in Oberwieserth,!! 21 bi» 30, 2 Gr. Wärme) für Rodel und Ski gut. Deutsche Skimeisterschaft Oberhof 6. bis 9. Fetner I Die Wettläufe um di« deutsche Skimeisterschaft 1913,^^1 wir schon kurz einiges berichtet haben, begann am 6. Febniar»^^ I Renn steiglauf über 36 km bei schlechten Schnee und I Witterungsverhältnissen. Die beste Zeit dieses fast immer Laufe- erzielte der für den Skillub Mühlbach (Osterreichj ßnlaldtl Norweger E. Knudsen mit 4 St. 11 Min. 17 Sek. Zweit« viüD Schulz-München, Sliklub Schliersee mit 4:25:5; dritter d« W.» herige Sieger dieses klassischen Thüringer Laufes, Köhler-Mvl 4 : 35:30. Tie eigentlichen Meisterschastskämpfe begaunen«I 8. bei Schneesturm mit dem Srniorenlanglaus über 15 tu, ,1 dessen Markierung der Herzog von Loburg und Gotha perlig I Anteil genommen hatte. Er wohnte auch den übrigen Betilächl mit dem ganzen Hose bei. Die Beschickung der MeifnMl und der anderen Wettbetverbe war, wohl dank der zwnalaD Lage Oberhofs, sehr stark, stark vor allein seitens dnLi.I weger, der Münchener und des Militärs. Ans Noiwqsl war auf dem Umioeg« über Frankreich (Gerardmer I. kl 4. Februar) auch ein Militärkommando erschienen, kju-wl aus Oberleutnant Ostgaard und den Soldaten L. BerzeM» Eriksen mld MeleSmo. Diese Norweger, von denen BergeMI als mehrfacher Inhaber des norwegische» Königspokales und d«fl seine» Start zur deutschen Meisterschaft 1912 wohlbekannt if-I er ist zweifellos der erfolgreichste Skiläufer aller Zeiten — siEl jedoch einzeln als Zivilisten, bewarben sich um die Meislentnl und nahmen an den Militärwettläufen nicht teil. Bergend«« holte sich denn auch mit Note 1,1865 den MeisterschaslstiltI duM Sieg im Lang- und Sprunglauf. Auch den Tamenpreü D Herzogin für den schönsten Sprung erhielt er. Offiziell war «I wegen übrigens noch durch Legationsrat tzuitseldt von derBerlam norwegischen Gesandtschaft vertreten. Anßerordentlich stack «i die Beschickung des Militärlauses. Der im Vorjahre vom Jnjasw^I Regiment 142 Mülhausen (Elsaß) gewonnene Schwedcnpolck m I wohl die ausschlaggebendste Anziehungskraft. Aus fast alle» dal-1 scheu Skigarnisouen, aus Gotha, Coburg, Meiningen, ! Erfurt, Hildburghausen, Colmar, Mülhausen, München, ifiemz Landau, Hirschberg (Schles.) waren Mannschaften erschina. Man sah sehr gute Leistungen Erfreulich ist der diesmal geringere Unterschied zwischen den Norwegern und Deiihta Jene sind zwar immer noch überlegen, doch kommen ilna einzelne unserer Leute schon recht nahe. Das erwies vor alm das Springen, sür das die Verhältnisse übrigens nicht sehr Mz lag en. Der Schnee war vereist, die Hügel steinhart. — W verlies ohne Unfall. Die wichtigsten Ergebnisse sind wie folgt: Seniorenla-zkrf über 15 Km, 18 am Start, 1. L. Bergendahl - Christis« / e/. 23 Min. 55. 2. Mellesmo-Ehristiania 1: LP: 30. 3. HE Kv» Smith-Dresden 1:27:42. 4. A. Berg, «oroke Skre«E»ch^ t 1: 29: 58. 5. Ostgaard-Lhristiania, Oberleutnant 1.30 .N. Böhm-Hennes-Ernstthal 1:30:40. 7.M.Enksen-Christianiat:K:U 8. L. HuSler-München 1:33:04. — Juniorenlanglaus idu 11 Km, 11 am Start: 1. M. Roßbach-Sonneberg 1:2ö:R. 2. A. Kummer-Zella 1:25:50. 3. E. Greiner-Jean-Lwj^ 1 : 32 : 14. 4. E. Leipold-Flint-Lauscha 1 : 34 : 12. - Hindernislauf über etwa 2 Km, 12 am Start, 1. stau, heim-Christiania-Mittweida, Note 1,455. 2. Mmzu. Freiburg 1,740. 3. L. Böhm-HenneS 1,755. 4. E. Knudsen 1,ikä Offizierslauf über 11km, 12 am Start. 1. Lt. Wüljeri, 7. Feld-Art.-Reg. München 1:26:31. 2. Lt. v. der Planitz, 21. Ulan.-Reg. Dresden, 1:26:43. 3. Lt. R. Schcuger, 18. Jns.-Reg. Landau (Bayern), 1:36:21. 4. Lt. E. Freund, 32. Jnf.-Reg. Meiningen. — Militärlanglauf über 11 Iw, 90 am Start. Schwedenpokal: 10. Jäg.-Bat. Goslar in da Durchschnittszeit 1: 29 :03. 2. Jnf.-Reg. 142 Mülhauseu 1:30:li. 3. Jnf.-Reg. 171 Colmar 1:30 : 30. 4. Jnf.-Reg. 95 Gotha 1:3ö:N 5. 5. Jäg.-Bat. Hirschberg 1:36:08. — SeniorensprunglanU 30 am Start. 1. Bergendahl 2 gestandene Sprünge, 28^-1 Note 1,361. 2. Baader-München 3 gestandene Sprunge, 25 »1 Note 1,771. 3. E. Knudsen 3 gestandene Sprünge, 23«! Note 1,821. 4. v. Tschudi-München. 5. Staurheim-MtiM« 6. Eriksen. 7. Smith-DreSden. 8. Billinger-Freiburg. - Juniorensprunglauf, 20 am Start. 1. PaulWeigcl-LaM 3 gestandene Sprünge, 22,5 w, Note 1,6. 2. Hugo Nausch-Lda- Hof, 3 gestandene Sprünge, 19 m, Note 2,0. Beide wurde« zu Senioren ernannt. Tann: Müller—Spatz-Lauscha, Leipold-Amt» Lauscha, P. Böhm-Ernstthal. — Jünglingsprunglauf, Um Start. W. König—Zella-MehliS, Note 3,61. Die Preisverteilung fand durch den Herzog und die Herzogi» vor dem Schloßhotel statt. Land- nnd Forstwirtschaftliches. Lausigk, 11. Februar. In einer kürzlich im Hmm-mEsd I abgehaltenen Bezirksversammlung d«S Landwirtschockt,chm Kreis- I Vereins Leipzig hielt Hr. Landestierzuchtdirettor Regierm-rratW vr. Grundmann einen belehrenden Bortrag Lbn: „TiM Maßnahmen zur Förderung der Tierzucht »W Königreich Sachsen." Er führte u. a. aus: ilm die BMW ernährung zu sichern, ist die StaatSregierung bestrebt, die TierM» und damit die Fleischerzengung zu fördern. Das älteste Mts I zur Hebung der Rindviehzucht ist die Körung der männlich»! Zuchttiere. DaS Körgesetz von 1906 hat die Errichtung »»lu I Zuchtgenossenschasten zur Folge gehabt, die staatliche Unterstützt-1 erhalten. Im Leipziger Kreise bestehen 55 solche Genossenschaft I Weitere Mittel zur Hebung der Rindviehzucht sind Rinderschauen, I Stallschauen, Herdbuch- und Milchkontrollve-rine, Zuchtviehmäckte,! Prämiierung der besten Bullen bei den H auptkörungcn, Jungvieh-I schauen, Führung von Stallbüchern, Feststellung der Abstammung der Tiere, Anschluß an die Herdbuchgesellschaften, die vom Stas»! je nach der Zahl der Tiere verschieden hohe Zuschüsse erhalte^ während die Milchkontrollvereine durch Gewährung von Beihilfe» zur Beschaffung von Apparaten unterstützt werden. Auch di« Förderung der naturgemäßen Aufzucht des Jungviehes durch! Jungviehschauen betreibt die Regierung. Bon wesentlicher Bedeu tung ist die reichliche Ernährung der jungen Tiere im erste» Lebensjahr und der Aufenthalt im Freien auf Tummelplätzen uud Weiden. Zum Schluß forderte der Vortragende zu allseitiger Be nützung der staatlichen FörderungSmaßnahmcn auf. Dem Bor trage folgt eine sehr lebhafte Aussprach«, in deren Berlaus ist- besondere auch hr. Kreissekretär Ür Hey verschiedene wertvolle Anregungen gab. der heutigen Nachmittagsvorstellung auftreten, zu der Kinder aus allen Plätzen halbe Preise zahlen. * Der vorzeitige Eintritt warmer feuchter Witterung hat auf die Entwicklung der Pflanzenwelt schon sichtbare Einwirkung gehabt. Ju Anlagen und Gärten, wo der Sonnenschein längere Zeit weilen kann, sprossen bereits die grünen Triebe der gesteckten Blumenzwiebeln hervor. An einzelnen Stellen haben sich die ersten Frühlingsblumen, die Schneeglöckchen, schon voll ent faltet; auch der Haseluußstrauch zeigt seinen eigenartigen Schmuck. Leider steht nur zu befürchten, daß wieder- kehrende Kälte Vorlage den» Reichstag in Aussicht gestellt »ft uud neue Opser von der Bevölkerung gebracht werden sollen, dürfte dieser Vortrag auf allseitige Beachtung rechnen. Karten (sür Herren) sind unentgeltlich in der Kanzlei der Gehe- Stiftung, Kleine Brüderaasse 21, I., vormittags von 10 bis 2 Uhr und (außer Sonuabends) nachmittags von 5 bis 9 Uhr abends zu entnehmen. * Der seit dein Jahre 1902 in Dresden bestehende Hauspflege-Verein, E.V., hat den Zweck, der Leiterin des Hauswesens, soweit sie einer weiteren Stütze ent behrt, im Falle ihrer Erkrankung eine Stellvertreterin zu bestelle», damit währeud der Zeit der Behinderung der Hausfrau die Hauswirtschaft ordnuugsgemäß weiter geführt wird, der Mann seinen» Verdienste nachgehen kann, die Kinder abgewartet werden können und, soweit sie schulpflichtig sind, dem Schulbesuch nicht entzogen werden. Von welcher Bedeutung die Tätigkeit des Ver eins hiernach für das Wohlergehen unserer minder bemittelten BevölkerungSschichten ist, bedarf keiner weiteren Darlegung. Kein Wunder also, daß die Tätig- keit des Vereins in immer steigendem Maße in Anspruch genommen wird. Der Verein übt seine Pflegetätigkeit durch zurzeit 60 von ihm angestellte Pflegerinnen, meist alleinstehende, durchaus zuverlässige, in der Haushalts führung und Kinderpflege bewanderte Frauen aus, die von den ehrenamtlich tätigen Aufsichtsdamen beauf sichtigt werde». Nach dem letzten Geschäftsberichte sind im Jahre 1912 860 Familien in 11 680 Pflegetagen der Fürforgetätigkeit des Vereins teilhaftig geworden. Die Ausgaben des Vereins sind von 4380,48 M. im ersten Geschäftsjahr 1912 auf 11772 M. angewachsen. Wieviel Not und Elend ist seit Bestehe»» des Vereins durch sein rasches Eingreifen verhindert worden, wieviel Familien sind durch den Verein davor bewahrt geblieben, der öffentliche»» Armenfürsorge anheimzufallen! Auch in dem Kampf gegen die Tuberkulose greift der Verein tätig mit ein, nicht nur, daß in zahlreichen Fällen der tuberkulösen Hausfrau durch Übernahme der Sorge ihres Hausstandes es ermöglicht wird, sich einer Heilstätten- behandlung in Carolagrün oder anderswo zu unter ziehen, sondern auch dadurch, daß bei tuberkulöser Er krankung der Mutter die Familienangehörigen, ins besondere die Kinder, durch sachgemäße Anleitung der Pflegerin, insbesondere Anhaltung zur Sauberkeit, vor Ansteckung bewahrt werden. In den letzten beiden Ge schäftsjahren 1911 und 1912 ist der Verein in nicht weniger als 137 Fällen wegen Erkrankung der Mutter an Tuberkulose in Anspruch genommen worden, wozu 2668 PslegetaAe nötig waren. Vorsitzende deS Vereins ist Frau Oberst v. Loeben, während an Stelle des ver storbenen hochverdienten Regierungsrats vr. Oppe Hr. Regierungsrat vr. Kuppert das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden und 1. Schriftführers übernommen hat. Die Geschäftsstelle des Vereins befindet sich Große Plauensche Gasse Nr. 19, Erdgeschoß. * Die Ortsgruppe Dresden des Deutschen Ost markenvereins veranstaltet am Mittwoch, den 26.Februar abends 8 Uhr im Saale des Restaurant Kneift, große Brüdergasse, einen Vortragsabend, wobei Hr. Bauamt mann Vr.-Inß. Speck über „Die Ostmark und das Ansiedlungswerk, nach Eindrücken vom letzten staatswissenschaftlichen Fortbildungskursus in Berlin und Posen", sprechen wird. Im Anschluß darair erfolgt die Vorführung von Lichtbildern aus dein Ansiedlungsgebiet. Teutschgesinnte Herren und Damen sind als Gäste willkommen. Nach den» Vortragsabend findet die Hauptversammlung der Ortsgruppe statt. * Uber eine irreführende Propaganda einer auswärtigen Sekte, die sich Ronnebecker Mission nennt, macht das Dresdner Kirchcnblatt in seiner letzten Nummer bemerkenswerte Mitteilungen. Da die Boten dieser Mission auch in anderen Orten Sachsens auf- trcten dürften, ist jedenfalls eine Veröffentlichung der Warnung des genannten Blattes am Platze. Die Send linge dieser Gesellschaft sind Frauen, die meist in einer Schwesternkleidnng erscheinen, die sich von der Tracht unserer Diakonissen und Gemeindeschwestern kaum unter scheidet nnd schon dadurch zu fortwährenden Ver wechslungen und Mißverständnissen Anlaß gibt. Ost führen sich diese Botinnen auch noch mit der Angabe ein, sie kämen von der „Mission" und die durch sie ge sammelten Gaben flössen in die „Mission". Der Un eingeweihte muß natürlich anuehmen, es handle sich um die innere oder äußere Mission der Kirche. Die meisten denken an die (voin Stadlverein sür innere Mission be triebene) Stadtmission, die bekanntlich im Volksniunde allgemein „die Mission" heißt. Nun verkaufen diese „Schwestern" in der Stadt Schriften und Blätter für ihre „Missionszwccke". Eines derselben trägt den Titel „Das Wort vom Kreuz, Missionsblatt für Innere Mission". Hierdurch siud begreiflicherweise viele auch sonst unterrichtete hiesige Einwohner irre- gesührt worden. Und doch hat die innere Mission weder mit der Sekte selbst noch mit den Schwestern noch mit dem Blatte auch nur das Geringste zu tun. Nun könnte man freilich meinen, daß diese Mission zwar ein selbständiges Unternehmen einer anderen religiösen Gcmeinschast sei, aber nicht minder ernste Missionszwecke verfolge und daher in gewisser Weise berechtigt sei. Deshalb sei auf Grund einer Auskunft des Ortspfarrers für Rünnebeck, Hrn. Johann to Settel in Fagre (Unter weser), folgendes niitgeteilt: Die ganze „Mission" dieser Leute besteht darin, daß sie ihre sektiererischen Blätter verkaufen und hier und da Versammlungei» abhalten. Da sie in Rünnebeck und Umgegend, wo man ihr Treiben durchschaut, abgewirtschaftet haben, durchziehen ihre Boten die entfernteren Teile Deutschlands (z. B. auch die Pro vinzen Posen und Hessen). Von den gesammelten Geldern haben sie in Rönnebeck ein Haus gebaut und mit allem Komfort eingerichtet und sür 6000Äk. Ländereien gekauft. Leute, die zur vermeintlichen „Missionsausbildung" nach Rünnebeck kommen, werden entweder zu ihrem Kollektauten- und Kolporteurdienst ausgebildet und in Tracht gesteckt oder zu landwirtschaftlichen Arbeiten in Rünnebeck ver wendet. Von Innerer Mission kann also gar keine Rede sein. * Eine besonders harte Nuß hatte Harry Morton im ZirkuS Sarrasani in der gestrigen Abendvor stellung zu knacken. Lin hiesiger Bademeister, der Morton schon öfters vor schwierige Ausgaben gestellt hatte, brachte Sport und Jagd. Wintersport. Erzgebirgs-Kamm-Wettlauf. Ter Leipziger Ski-Klub veranstaltet, wie alljährlich, auch in diesem Winter den Erzgebirgs- Kamm - Wettlauf. Ter Wettlauf findet diesmal vom 16. bis 18. Februar statt. Beginn am Sonntag, den 16. Februar in Moldau lFffchtrhauS). Die etwa 130 km lange Wett laufstreck« zerfällt in folgende Abschnitte: 1. Tag: Moldau — Kallich, 2. Tag: Kallich—Oberwiesenthal, 3. Tag: Oberwiesenthal- Klingenthal. Für de« Wettlaus wird «ine Seniorenklasse und eine Juuiorenklaff« g«bild«t. Der Wettlauf ist offen sür Mitglieder von Verrinen, di« d«m mitteleuropäischen Eki-B«rbande oder einem d«r von ihm a»«rkam»ten Perrine angehtzren. Di« B«teiligung kann
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