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1» schastlicher Genossenschaften, früherer erster Präsident der Zweiten Kammer de- hessischen Landtages und langjährige» Mitglied deS Reichstag-, ist heute abend gestorben. Bochum, 9. Februar. Von hier wird gemeldet: Der zehnjährige Sohn eines Bahn beamten wurde auf der Chaussee Bochum-Sevinghausen von einer Dampf walze getötet. Der Knabe hatte sich aus den Wasser- Wagen der Walze gesetzt. Als ein Kraftwagen nahte, sprang er herab, kam unter die Walze und wurde zerquetscht. München, 8. Februar. Vier Münchener Ski fahrer, die eine Skifahrt nach KarwendelhauS unter nommen halten, wurden seit Dienstag abend vermißt. Rettungsexpeditionen waren bereits abgegangen. Heute abend sind sie mit zwei weiteren Herren, die ebenfalls an der Partie teilgenommen hatten, wohlbehalten in München eingetroffen. Sie wurden durch die schlechten Schnee verhältnisse zurückgehalten. Au» dem UuSlande. London, 8. Februar. Ein furchtbarer Orkan wütete vergangene Nacht in Nordengland, Irland und Wales. In Renton bei Dumbarton trat der Leven über seine Ufer und setzte eine Anzahl von Fabriken unter Wasser. Mehrere hundert Arbeiter sind infolgedessen ge- zwungeu, zu feiern. Die große Werft von Armstrong, Whitworth L Co. bei Newcastle ist beschädigt worden. Auch in North und South Shields wurde großer Schaden angerichtet. Aus dem Tyne haben Schiffszusammenstöbe stattgefunden. Der telegraphische Verkehr ist in einem großen Teile des Landes gestört. London, 8. Februar. Zwei Pavillons mit Orchi deen im Botanischen Garten von Kew sind in der ver gangenen Nacht schwer beschädigt worden. 30 Glas scheiben wurden eingeschlagen und die kostbaren Orchideen nach allen Richtungen hin verstreut. Man glaubt, daß Anhängerinnen des Frauenstimmrechts diesen sehr beträcht lichen Schaden angcrichtet haben. London, 8. Februar. Die Nordatlantischeu Poollinien schlossen mit der bekannten Werst von Har land L Wolff in Belfast über den Bau von drei großen Dampfern für die Kanadafahrt ab. Die Schiffe werden eingerichtet für die Beförderung von 500 Kajütspassa- gieren und 2500 Passagieren 3. Klasse. Sie erhalten außerdem Räume für die Aufnahme von etwa 8000 Tons Ladung. Die Schiffe werden eine Geschwindigkeit von etwa 17 Meilen haben. Wegen deS Baues von zwei weiteren gleichartigen Schiffen stehen die Linien mit anderen Werften in Verhandlungen. Wien, 9. Februar. Heute früh hatten sich zwei Einbrecher in das Privatbureau deS deutschen General konsuls, Frhrn. v. Liebig, eingeschlichen. Sie wurden, noch ehe sie Beute machen konnten, festgenommeu. Mailand, 9. Februar. Fünf Studenten ver suchten den Monte Disgrazia in den Veltliner Alpen zu besteigen, als sich Eismassen, auf denen sie standen, loslüsten und talwärts zu rollen begannen. Ter Führer der Expedition konnte sich noch rechtzeitig an einer Fels spalte anklammern und so drei Genossen retten, die an geseilt waren. Unglücklicherweise riß ein Strick, an dem der Student Ettore Levis angebunden war. Der junge Mann stürzte in einen 1000 m tiefen Abgrund. Die Leiche konnte bisher nicht geborgen werden. Rostow (Don), 9. Februar. Seit 24 Stunden bren nen die Depots der Russischen Gesellschaft für Dampfschisfahrt und Handel; außerordentlich starke Explosionen vergrößern die Gefahr. Der angerichtete Schaden ist sehr erheblich. Mansfield (Grafschaft Nottingham), 8. Februar. In der Kohlengrube Rufford bei Mansfield stürzte heute nacht infolge Bruchs einer Kette ein mit 800 Gallonen Wasser gefüllter Behälter aus einer Höhe von 150 m in einen Schacht herab und tötete 13 dort arbeitende Bergleute. Paris, 8. Februar. Auf Anordnung des Unter suchungsrichters Boudeaux wurde der ehemalige Missionar und angebliche chaldäische Patriarch Herriot- Bun out und dessen Gattin unter der Beschuldigung verhaftet, daß sie durch Bertrauensbruch und Ver sprechungen ein Frl. Bertin um 2 Mill. Frcs. beschwindelt haben. Grosniji, 9. Februar. Auf der Steigung zwischen den Bahnstationen SzljeizowSkaja und Karabulag riß ein Güterzug in zwei Teile. 40 mit Rohöl gefüllte Kesselwagen rollten zurück, sausten mit furchtbarer Ge schwindigkeit an der erstgenannten Station vorbei und rannten auf einen anderen Güterzug ans, an dessen Loko motive die Rohölmengen sich entzündeten. In dem Riesenseuer kamen zwei Zugbeamte um. Paris, 10. Februar. Eine Anzahl bretonischer Fischer hat dem Kolonialminister den Plan vorgelegt, an der Küste von Mentone die Sardinensischeret im großen zu betreiben. Der Minister hat den Fischern mit teilen lassen, daß er ihnen für diese Zwecke alle erforder lichen Erleichterungen gewähren und insbesondere die nötigen Baulichkeiten zur Verfügung stellen werde. Mailand, 9. Februar. Während einer Vorstellung im Zirkus Busch aus der hiesigen Messe wurde der Tierbändiger William Lichow im Käsig von einem Tiger angesallen und entsetzlich zu gerichtet. Unter den Zuschauern brach eine Panik aus. Der Tierbändiger, der nur mit großer Mühe vom Zirkuspersonal aus den Klauen deS Tiere- befreit werden konnte, befindet sich in hoffnungslosem Zustande im Krankenhause. Konstantinopel, 9. Februar. Bon gestern abend an bis nachts 2 Uhr wütete im Stadtteil Beschiktasch Tophane bei Pera ein Brand. Da-italienische Hospital war vom Feuer bedroht, doch ist e- jetzt dank dem tätigen Eingreifen der Mannschaften der fremden Kriegsschiffe außer Gefahr. Die Zahl der niedcrgebrannten Häuser beträgt etwa 150; sie waren alle von Mohammedanern bewohnt. Bunte Chronik» * Ein französischer Plan der Bewässerung der Wüste Sahara. Die französische Regierung be schäftigt sich neuerdings, wie der „Inf." au- Pari» ge schrieben wird, wieder mit weitgehenden Plänen sür vir Bewässerung der Wüste Sahara. Schon in früheren Jahren ist von derartigen Plänen öfter» die Rede ge wesen, sie waren aber zum Teil zu phantastisch, al» daß sie Hütten zur Ausführung gebracht werden können. Jetzt aber beschäftigt man sich wleder mit einigen Plänen, die innerhalb der Grenzen des Durchführbaren liegen und von denen man für die Zukunft große Erfolge erwartet. Diese Pläne haben zum Ziel, die weiten Wüstenstrecken nutzbar zu machen, und zwar durch eine Bewässerung der tiefliegenden algerischen Schott-, der slachen Brackwasser- feen, durch die Anlage eine- großen Netzes artesischer Brunnen, und endlich ist auch wieder die Rede von dem schon einmal als unausführbar verworfenen Projekt einer großen Kanalverbindung mit dem Mittelländischen Meere. Näheres über diese Pläne ist zurzeit noch nicht zu er fahren, es scheint aber, als sei man über die Ausführbar keit derselben nicht im Zweifel. Die Idee, quer durch die Sahara einen Kanal zu bauen, ist zweifellos groß artig, es bleibt aber doch zu bezweifeln, wie sich die Dinge in der Praxis gestalten werden. Denn die Schwierigkeiten, die sich einem solchem Unternehmen in den Weg stellen würden, sind ganz ungeheure. Das nicht neue Projekt wurde aus diesem Grunde vor Jahren ver worfen. Wenn man es jetzt wieder von neuem zur Er wägung stellt, so dürfte man der Überzeugung sein, daß die Fortschritte der Technik in der letzten Zeit eine leichtere Durchführung des Planes ermöglichen können. Geringer dürsten die Schwierigkeiten sür den Bau einer traussaharischen Eisenbahn sein, von der gleich falls schon früher die Rede war. Jedoch erscheint eS zweifelhaft, ob diese Bahn, die in Zukunft sicher einmal gebaut werden wird, schon jetzt notwendig ist. Denn man kann noch nicht annehmen, daß der Nutzen, den eine solche Bahn bringen würde, den kolossalen Aufwendungen ent spräche, die sür sie nötig wären. Naheliegender und leichter ins Werk zu setzen scheint dagegen oas Projekt der Anlegung eines Netzes artesischer Brunnen. Mit Hilfe solcher Brunnen könnte bestimmt ein bedeutendes Stück Kulturarbeit geleistet werden. Es gibt heute noch viele Quadratmeilen Gebietes in der Sahara, das noch niemals von einem menschlichen Fuß betreten worden ist. Es läßt sich fraglos sehr viel tun, um diese Gebiete der Kultur zu erschließen. In der Wüste gibt es manche Oase, die noch so gut wie unbekannt ist und keine brauchbare Ver bindung mit der Kulturwelt hat. Diese Verbindungen herzustellen, die bestehenden Oasen zu vergrößern, sie er tragreicher und blühender zu gestalten, neue Halteplätze durch die Auffindung und Ausgrabung von Quellen und Brunnen Herzustetten, ist gewiß ein Ziel, das der Mühe wert ist. Wie weit diese schönen Pläne durchführbar sind, wird erst die Zukunft lehren, vorläufig ist die Frage der Urbarmachung der Wüste noch sehr weit von ihrer Lösung entfernt. Volkswirtschaftliches. Kochkunst- und Hygieneausftelluug Pari» IVIS. Pom 27. Febri ar bis 10. März findet in den Räumen des „LunaparkS" in Paris die diesjährige Wiederholung der zu wohltätigen Zwecken veranstalteten „Exposition Internationale d'Alimentation et d'Hygiöne" statt. Rach früheren Erfahrungen kann, wie die „Ständige AuSstcllungskommission sür die Deutsche Industrie" hervorhebt, deutschen Firmen eine Beschickung nicht empfohlen werden. * Der Aufsichtsrat der Lächsische« Baut zu Dresden hat in seiner vorgestrige» Sitzung beschlossen, die diesjährige ordentliche Generalversammlung auf Montag, den 10. März, vormittags »/«N Uhr im hiesigen Börsengebäude einzuberufen. Es soll ihr vorgeschlagen werden, vom Reingewinn des Jahres 1912 8 Dividende zu verteile». New Uork, 7. Februar. Die Direktionen der Union Pacific- und der Southern Pacific-Bahn haben einen anscheinend end gültigen Plan für die Auflösung der Harriman-Anfio« genehmigt. Der Plan wird voraussichtlich in einem oder zwei Tagen de». Obersten Gerichtshof vorgelegt werden, wo er wahrscheinlich nicht auf Widerstand stoßen wird, nachdem Generalstaatsanwalt Wicker sham ihn namens der Regierung bereits gebilligt hat. Eine offizielle Erklärung läßt ersehe», daß nach diesem Plan die Union Pacific den gesamten Kapitals- und Aktienbesitz der Eentral Pacific uni die Summe, zu der sie in den Büchern der Southern Pacific steht, nämlich um 104 189941 Dollar, ankaufen will. * Auf dem am 1". Februar, abgehaltenen Dresdner Schlacht- viehmnrkte waren nach amtlicher Feststellung 737 Rinder (198 Ochsen, 254 Bullen, 285 Kalben nnd Kühe), 298 Kälber, 864 Schafe und 2491 Schweine (sämtlich deutsche) oder m Summa 4390 Schlachttiere zum Verkauf gestellt. Dieser Austrieb war uni 399 Stücke stärker als jener vom vorwvchigen Hauptmarkt«. Die Preise in Mark für 50 kg Lebend- bez. Schlachtgewicht waren nachstehend verzeichnete. I. Rinder: ä. Ochsen: 1. vollfleischige, auSgemästete höchsten Schlacht- wertes bi» zu 6 Jahren 49 bis 51 bez. 93 bis 96, 2. junge fleischige, nicht ausgemästete, ältere auSgemästete 44 bis 46 bez. 86 bi» 88, 3. mäßig genährte junge, gut ge nährte ältere 38 bis 42 bez. 80 bis 83, 4. gering genährte jeden Alter» 33 bi» 35 bez. 72 bis 76. 8. Bullen: 1. voll fleischige, ausgewachsene höchsten Schlachtwertes 48 bis 51 bez. 88 bis 94, 2. vollfleischige jüngere 44 bi» 46 bez. 84 bi» 86, 3. mäßig genährte jüngere und gut genährte ältere 39 bis 43 bez. 78 bi» 84. O. Kalben und Kühe: 1. voll fleischige, auSgemästete Kalben höchsten Schlachtwertes 47 bis 49 bez. 88 bis 93, 2. vollfleischige, auSgemästete Kühe höchsten Schlachtwertes bi» zu 7 Jahren 43 bi» 46 bez. 82 bi» 87, 3. ältere auSgemästete Kühe und gut entwickelte jüngere Kühe und Kalben 38 bi» 41 bez. 77 bi» 80, 4. gut genährte Kühe und mäßig genährte Kalben 33 bi» 37 bez. 73 bi» 76. II. Kälber: 1. Doppellender 80 bi» 90, bez. 110 bi» 120, 2. beste Mast- und Saugkälber 60 bis 62 bez. 102 bi» 104, 3. mittlere Mast- und gute Saugkälber 56 bi» 59 bez. 98 bi» 101 und 4. geringe Kälber 46 bi» 52 bez. 88 bi» 94. 111. Schafe: 1. Mastlämmer nnd jüngere Masthammel 47 bis 49 bez. 98 bi- 100, 2. ältere Masthammel 40 bi- 42 bez. 8b bis 89 und 3. mäßig genährte Hammel und Schafe (Merzschas«) 32 bi» 35 bez. 66 bi» 76. IV. Schweine: 1. vollfleischige der feineren Rasten und der Kreuzungen im Alter bis zu 1>L Jahr 60 bi» 62 bez. 80 bi» 82, 2. Fettschweine 62 bi» 63 bez. 82 bi» 83, 3. fleischig« 58 bis 59 bez. 78 bi» 79, 4. gering ent- wickelte 56 bi» 57 bez. 76 bis 77 und 5. Sauen und Eber 56 bis 59 bez. 76 bis 79. Für einzelne ausgesucht beste Stücke wurden in sämtlichen Fettviehgattungen höher: Preise bewilligt als die hier angegebenen. Der Geschäftsgang gestaltete sich i, sämtliche» Viehgattungen langsam. Als Überstände waren zu ver- zeichnen 47 Rinder, davon 23 Ochsen, 17 Bullen, 7 Kühe sowie 20 Schafe und 8 Schweine. WafserstSnde der Elbe und Moldau. Budwei» Modran Braudei- Meluik Leitmeritz Ausjiz Treib» 9. Febr.-s-10 -j-76 ^-118 4-131 -s-144 -s-187 -f-bL 10. - ch 5 -s-66 -j-100 -s-113 ^-122 fehlt 4-18 Tageskalender Dienstag, 11. Februar. Periander Ende nach >^11 Uhr. Mittwoch: Komödie der Liebe. Anfang >^8 Uhr. Anfang '^8 Uhr. Ende gegen ^H1O Uhr. Mittwoch: Engen Onegin. Anfang ^8 Uhr. Juden Nazarener Soldaten Ein Kappadozier Ein Page F. Soot I. Tervani G. Barby, a.G. W. Toomer F. Bender-Sch. j H. Rüdiger (I. Pauli Drama in vier Akten L. Mehnert aöuigl. Schauspielhaus Der Tyrann. «Suigl. Opernhaus. Laon». einem Aufzuge nach Oskar Wildes gleichnamyn Musik von Richard Strauß. (Mittlere Preise.) Drama in Dichtung. HerodeS Herodias Salome Jochanaan Ein Page Juden von Heinrich Lilienfein. Phrixa, Sklavin A. Jauk Korax, Bettler H. Fischer Stenelos, Hanptm. O. Eggerth Palämon, Priester R. Weinmann Arion, Dichter H. Traeger tzegylos, Bildner W. Gunz Lykophron, s.Sohn A. Wierth Sosikles H. Wahlberg TiomedcSl, Felden Aglaia j'' ""'^sG. Trebnitz ThalpioS, Sklave A. Meyer Anfang ^8 llhr. E. Enderle» L- Ermold X.Schmalna»» F. Nebufchk, R. Büssel L. Ermolb G. Sachse. srestdeuztheater. Ailmzauber. Posse. Anfang 8 Uhr. Mittwoch nachmittags '/,4 Uhr (ermäßigte Preise): Lchnee- weißchen und Rosenrot. Weihnachtsmärchen. — Abends 8 llhr (gewöhnliche Preise): Ailmzauber. Poste. varu ck»8 unrerglvU dllcbe, neue8arr»8»nl-kro^rawi». ItttMü 8» t. Will tMiiud VllWdpIfLNk' * Olrvusbass» Im >V»rvnturuso 8. Herrkslck In ^Lmtliokvn Higarr^ngosvdLkten von BloU. Billett-Vorverkauf für die Königl. Hostheater und dal Residenztheater (auch aus briefliche und telephonisch« Bestellung btini Jnvalideudank, Seestraße 5 (Telephon 9292). C-ntraltheater. Der liebe Augustin. Operette. Anfang 8 Uhr. Mittwoch nachmittags Htz4 Uhr (ermäßigt« Preis«): Die Mäusekönigin. Weihnachtsmärchen. — Abend» 8 Uhr Ao- wöhnliche Preise): Der liebe Augustin. Operette. Blkloviusolou. Varwtövorstellung. Anfang 8 llhr. 78l8f0» 17812 IM 1778V misdQNiINek 7^ VUrr M .. LAMer ck»r ^usbreoker - Läaig ckis lebeucko örüolro für Unifrrm., Zivilgarderobe, Schuhwerk zahlt Ddemials, Alauustraßr 60. reinigt „I»I>ünrx",km»s8tslp Dvivion 7919. 12 t