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Dresdner Journal : 10.02.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-02-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-191302100
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19130210
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19130210
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-02
- Tag 1913-02-10
-
Monat
1913-02
-
Jahr
1913
- Titel
- Dresdner Journal : 10.02.1913
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Arbeiterbelveüima. Chemnitz, 9. Februar. Hier fand heute unter großer Be teiligung aus allen Kreisen eine Tagung des Verband» deutschnationaler Arbeitervereine statt, in der da» Arbeit»- srogramm für die nächste Zukunft festgelegt wurde. Labet wurde n, den nationalen Arbeiterorganisationen jeder Art freundliche» Lechältni» al» wertvolle Aufgabe de» Verband» erklärt und eine i«nchve Agitation in verschiedenen von der Sozialdemokratie besonders bearbeiteten Gegenden beschlossen. E» herrschte Tagung eine große Begeisterung und HoffnungSfrendigkett. Nttltn, 9. Februar. Mehr al» 39VO HerrenkonsektionS- schueider beschlossen gestern nachmittag in einer Versammlung, a« 6. März die Arbeit niederzulegen, wenn nicht «ine allgemein« Lohnerhöhung bewilligt wird. Spernay, 9. Februar. Di« Winzergehilfen haben die Arbeit wieder ausgenommen, ohne daß auch nur eine einzige ihrer Forderungen bewilligt worden wäre. Epernay, 10. Februar. Di« streikenden Winzergehilfen faßte« gestern abend entgegen der ursprünglich kundgeg«benen Ab ficht den Beschluß, daß die Arbeit nur zum Teil und schichtweise ausgenommen werden soll, wobei di« arbeittnden Wi»z«r sich ver pflichten müssen, einen Teil ihre» Lohne» an die Streikkasse ab- juführen. wir dürsten getrost den Stürmen entg«g«nsehen, gestützt auf unser gute» Schwert. Die ReickMtgitruoa hab« hosfentltch d«n frste« «isrruenWillen, die allgemein« Wehrpflicht vollständig durchzusühren. Äb«r wir dürsten nicht Halt machen bei den Jubelfeiern, sonder« di» Blick« in un» sklbst lrnk«n und erörtern: Sind wir, di« Männer von 1918, der Opfer wett, welche die Vorfahren von 1813 un» gebracht haben? Wenn man nun frage: Wo nahmen jene armen, schlecht bewaffneten, schlecht genährten Landwehrmänner ihren Opfermut und ihre Begeisterung her? so lieg« die Antwort darin: S« waren Leute, die für König und Vaterland kämpften, aber vor allem ihren eigenen Herd zu vetteidigen hatten, daher war eit die Seßhaftigkeit, di« da» d«utsche Volk damals zu j«nen Großtaten begeistert hat. Leider sei heute die Seßhaftigkeit der Beweglichkeit wehr gewichen, al« e» in den Verhältnissen bedingt sei. Der Kampf um die Seßhaftigkeit, um die Bodenständigkeit unseres Volke» sei die große Frage unserer TagH auf der einen Seite die deutsche Arbeit, die deutsche Landwirtschaft, da» deutsche Handwerk, auf der andern Seite die zersetzenden Mächte der Sozialdemokratie und des großen internationalen Handelskapital». Wenn man die Frage nach der Seßhaftigkeit unseres Volk«» b«- haudelu wolle, so dürfe man an den Fragen der deutschen Wirt schaftspolitik nicht vorübergehen. In einer gewissen Presse wurde fortgesetzt gegen die von BiSmarck eingeschlagene und von der konservativen Partei immer vettretene Wirtschaftspolitik Sturm gelaufen. Unser Volk werde in den Glauben hineinversetzt, als ob durch diese Wirtschaftspolitik die Lebensmittel verteuert und Handel und Gewerbe geschädigt würden. Insbesondere würde gign die Schutzzölle, die zur Erhaltung der Landwirtschaft nviweidig waren, Front gemacht. Ab«r sogar nach dem Hw-nis eines Sozialdemokraten (Schippel) hätte unsere L«M>ittschaft zugrunde gehen müssen ohne den Schutzzoll. Ohne di- deutsche Landwirtschaft hätte aber auch die im Aufblühen be griffene Industrie keinen Absatz finden könne». Ter Hr. Redner erörterte weiter die Frage der Fleischnot und d«r Fleischteuening und wies hier daraus hin, daß die Klagen darüber übertrieben seien; denn bei der Ernährung da» Volkes dürfe man nicht nur de» Flciscbgenuß in Betracht ziehen. Auf dem Lande, wo weniger Fleisch gegessen werde, sei die Wehrkraft des Volkes bedeutend besser. Tie Einführung fremden Fleisches komme vielfach nur den Händlern zugute. Weiter sprach der Hr. Redner über die innere Kolonisation und betonte hierbei, daß die kmiservative Partei immer den Grundsatz vertreten habe, dem deutschen Volke die Seß haftigkeit zu erhalten nnd daher auch die Ostmarkenpolitik der preußischen Regierung unterstützt habe, während von anderen Partnen auch hier gegen die Seßhaftigkeit angekämpst werde. Mehr LeKIMgkeit müsse fenier auf dem Gebiete der Kapitalpolitik obwalten, d-S eufgespeicherte Kapital werde nicht restlos znr erwerbenden Meit aufgewendet, sondern wandere zum Teil in die Depositen taffen der Banken. Der Hr. Redner betonte daher die Notwendigkeit eines Tepositengesetzes. Auch für das Handwerk und das Kleingewerbe habe die konser vativ: Partei im Sinne der Bodenständigkeit gewirkt. Er erinnere an de» KleinbesähignngSnachweiS und die Gemeindereform in Eachsen. Aus dem Gebiete des geistigen Lebens handle es sich ebenfalls um die Seßhaftigkeit, so bei dem Kampfe um die Volks schule. hier wolle die konservative Partei dem deutschen Volke nichts anderes als die Religion seiner Vorväter erhalten, aus deren Boden unsere Väter von 1813 und 1870 gesiegt haben. Ferner würde von der konservativen Partei die völkische Seß haftigkeit vertreten, wie sich dies in der Polen- und in der Elsaß- Lothringensrage zeige. Bei den Bestrebnngen der konservativen Partei, ein Verbot de» Streikpostenstehenö herbeizuführen, handle es sich um die Seßhaftigkeit der deutschen Arbeiterschaft. Alle diese Bestrebnngen seien lediglich auf das Wohl des Deutschen Reiches und des deutschen Volkes gerichtet. So lange im deut- Polke der Gedanke vorherrsche, daß das Wohl des Vater- lmdei über dem Parteiinteresse stehe, könne man getrost in die Lräm// blicken, und dann seien die Männer von 1913 der Män ner von 1813 wett. (Lebhafter Beifall.) Dem Vortrage schloß sich eine Aussprache an, an der sich ein Vertreter der Fortschritt lichen Pollspartei und im Sinne der konservativen Partei Hr. vr: Wi/dgrube, sowie am Schlußwort der Hr. Redner beteiligten. TreSden, 10. Februar. Der Landesverein der Deutschen Resormpartet im Königreich Sachsen trat gestern vormittag zu einer Sitzung zusammen, die sich in der Hauptsache mit der allgemeinen Lage der Partei, ihrer Taktik und ihren grundsätzlichen Anschauungen beschäftigte. ES wurde u. a. hervorgehoben, daß die Partei sich infolge des Mangels einer inneren Organisation und infolge fdes Fehlen» von ziel- bewußte» Führern nicht habe weiterentwickeln können. Außer dem enthalte das Parteiprogramm Grundsätze, die den heutigen Verhältnissen nicht mehr entsprächen. Infolgedessen sei eine Revision de» Programms notwendig. Insbesondere dürse die antisemitische Rassensrage nicht mehr als Hauptfrage im Vordergrundestehe», sondern die Partei müsse in erster Linie für die wirtschaftlichenundsozialenJnter- essen ihrer Mitglieder eintreten. Ebenso müsse sich die Partei nehr als bisher mit der Kommunalpolitik befassen. Bezüglich der vtellung zur konservativen Partei müsse der Grundsatz gelten: Setrennt marschieren und vereint schlagen! Die Ver sammlung wählte zum Schlüsse eine Kommission, welche di« Sbändtrung de» Parteiprogramm» beraten soll. Die Vor schläge dieser Kommission sollen zunächst den Reformvereinen Sachsens unterbreitet und dann dem nächsten Patteitage zur end- gültigen Beratung und Beschlußfassung vorgelegt werden. Mannigfaltig«». Dresden, 1V. Februar. * Ansprüche auf da- jetzt erledigte v. Lüttichau- Beichlingensche Univerfität-stipendium sind binnen sechs Wochen bei Hrn. Kammerherrn v. ErdmansSdorff in Kamenz anzumelden, auf dessen im AnkündigunaSteile unsere- heutige» Blatte« erlassene Aufforderung Inter essenten hierdurch aufmerksam gemacht feie». * I» d«r «ouderau-ßgUnua «ISIS- de« Schulmufeum« de« Sächsischen Lehrerverein« (Sedanstraße 19) findet Mittwoch, den 12. Februar von 4 bi« 6 Uhr eine Führung statt. AIS Gegenstand der Er läuterungen wurde gewählt: Jugendschriften 1813. Für diesen Zweck ist die im Schulmusenm bereits auSgelegte Sammlung von Jugendschriften, die von 1813 handeln, noch ergänzt und dadurch bedeutend erweitert worden. * Am 7. und 8. Februar fand in der Dreikönig schule unter dem Vorsitz des zum König!. Kommissar be stellten Nektars die mündliche Reifeprüfung von 20 Oberprimanerinnen der Noldenschen Realgymnasial klassen statt. An wissenschaftlichen Hauptzensuren wurden erteilt: 3mal II», 6mal II, 6mal Ilb, 3mal III», 2mal III. * Gestern am Geburtstag GabelsbcrgerS versammelten sich von den durch die betreffenden Schulen gemeldeten 1035 Schülern und Schülerinnen, fast die ganze Zahl, um an den ausgeschriebenen Preisschreiben der vr. Beutler-Stiftung für die stenographiekundigen Schüler und Schülerinnen der höheren Lehr anstalten und Fachschulen in Dresden in der Kreuz schule und in der 1. Bezirksschule am Georgplatz teil zunehmen. Trotz dieser Riesenbeteiligung fand die Ver anstaltung infolge der mustergültigen Vorbereitung einen glatten Verlauf. Geschrieben wurde in den Abteilungen bis zu 220 Silben. Die sorgfältig ausgewählten Diktate wurden gegeben von den Mitgliedern des PreiSrichter- kolleginmS, unter dem Vorsitze des Hrn. Regie- rung-rats Prof. vr. Fuchs. Es beteiligte» sich Schüler und Schülerinnen auS 41 Lehranstalten. Abgegeben wurden in den Abteilungen Schön- und Richtigschreiben 73, 60 bis 70 Silben 356, 80 bis 100 Silben 158, 100 »is 120 Silben 87, 120 bis 140 Silben 30, 140 bis 160 Silben 12, 160 bis 180 Silben 5, 180 bis 200 Silben 1 und 200 bis 220 Silben 1 Arbeite». Die hervorragendste» Beteiligung?» erzielten die städtische Gewerbeschule mit 148, Öffentliche Handelslehranstalt mit 61, König Friedrich August-Seminar mit 54, Ehrlichscher Gestift und Handelsschule Huhle-WackcinSka mit je 45, Frauen-ErwerwerbSverein mit 41, Annenschule mit 33, II. Städt. Fach- und Fortbildungsschule mit 30 und II. Städt. Realschule mit 25 abgegebenen Arbeiten. Eine flüchtige Durchsicht der Arbeiten zeigte, daß alle Teil nehmer bemüht gewesen sind, die Früchte ihres Fleißes auf stenographischem Gebiete in der Erwartung zu ver wenden, daß ihre Leistungen auch dem gestrengen Urteile der Preisrichter standhalten und mit einem Preise aus gezeichnet werden. * Im vierten öffentlichen Bortrage in der Städtischen Gewerbeschule behandelte Hr. Dipl.-Ing. Seibt zunächst das elektrische Signalwesen. Die Auf stellung zweier vollständiger Morsestationen der König!. Sächsischen Staatseiseubahneu erleichterte in Verbindung mit Lichtbildern daS Verständnis wesentlich. Weiter wurden folgende bemerkenswerte Versuche ausaeführt: Die singende und sprechende Bogenlampe, die Funken telegraphie in ihren Grundversuchen rc. — Der letzte Vortrag findet am 14.Februar statt. ES wird behandelt: Elekirische Schwingungen und Ströme hoher Frequenz. * Den Pfadfindern, Pfadfinderinnen und deren Angehörigen und Freunden wird nächsten Freitag nach mittags 4 Uhr im Weißen Saale der „Drei Raben" Hr. Peajurid Bey, der sich als Missionar lange Zeit unter den Eingeborenen von Java und Sumatra und unter den wilden Stämmen von Borneo aufgehalten hat, von diesen und seinen Erlebnissen mit ihnen erzählen. Der Vortragende, der ein Freund der Pfadfinderei ist, da er am eigenen Lebe» erfahren hat, wie wertvoll die körper lichen und geistigen Fertigkeiten und Eigenschaften sind, die unsere Jugend hier im frohen Spiele lernt und übt, hat de» Ertrag der Veranstaltung in freundlichster Weife zu einem schönen Zwecke bestimmt. In Nickoldsdorf bei Königstein soll nämlich eine Obstpflanzung und eine kleine Gartenanlage erstehen, wo die Pfadfinder abwechselnd mit den Pfadfinderinnen die Sonntage und die Ferien in frischer, gesunder Arbeit und fröhlichem Spiel verbringen können. Eine Gönnerin, die dort selbst eine Pflanzung hat und den Grund und Boden für geringen Pacht zur Verfügung stellt, will dabei mit fachgemäßem Rat und freundlicher Aufsicht Helsen. Und ist erst Geld genug vor handen, soll auch noch ein Bau geschaffen werden, in dem die von der fleißigen Arbeit oder vom fröhlichen Streifen durch unsere Sächsische Schweiz Müden Unterkunft für die Nacht finden können. Hoffentlich findet der interessante Bortrag recht guten und reichen Ertrag. * Taubstumme im Zentraltheater. Die Direktion des Zcntraltheaters hat auch in diesem Jahre wiederum den Schülern der hiesigen Taubstummenanstalten die Freude gemacht, sie zum Besuche des Weihnachts märchens „Tie Mäusekönigin" einzuladen. Mit großem Interesse verfolgten die Kinder die Vorgänge aus der Bühne, soweit sie ihnen verständlich sein konnten und erfreuten sich namentlich an den bunten Bildern, die durch die eingesügten Tänze geboten wurden. Die Schüler werden lange dankbaren Herzens an der Erinnerung an die schöne Borstellung zehren. * In dem Berichte über das große Ballfest des Vereins Dresdner Presse, das am Freitag im Ge werbehause abgehalten wurde, ist die wundervolle Ausschmückung des Saales mit Blumen und Blattpflanzen besonders hervorgehoben worden. Wir bemerken heute, daß sie von dem Kunst- und Handelsgärtuer Ernst Rülcker, Dresden-Strehlen, Dohnaer Straße 35, her rührte. * Zur Unterdrückung eines Fußboden- und Balken brandes wurde die Feuerwehr vorgestern abend in der zehnten Stunde nach dem Hause Werderstraße 23 gerufen. Das Feuer war in einer Badestube durch über heizen de- Ofens entstanden. — Kurze Zeit später er folgte ein Alarm nach Rofenstraße 8, wo in einer Wohnung im Hintergebäude «in Ballen Werg in Brand geraten war. Bei den LSschversuchen hatten sich der Mieter und dessen Ehefrau Brandwunden zugezogen, ive-halb ihnen von Samaritern der Feuerwehr Verbände angelegt wurden. Aus Lachsen. * Jeder Landbriesträger und jeder Posthilf- stelleuinhaber hat ein Annahmebuch zu führen, das zur Eintragung d«r angenommenen Einschreibsendungen, Sendunaen mit Wertangabe, Postanweisungen, Zahlkarte» im Postscheckverkehr rc. dient. Den Auflieserern steht frei, die Gegenständ« in da- Annahmebuch selbst einzu- traaen. Werden sie vom Landbriesträger oder Pvsthilf- stelleninhaber eingetragen, so wird dem Auflieferer empfohlen, sich von der Richtigkeit der Buchung zu über zeuge». ES wird besonder- darauf hingewiesen, daß die Haftpflicht der Postverwaltung erst mit der durch die Eintragung in das Annahmebuch nachweisbaren Übergabe der Sendungen an den Landbriesträger beginnt. Zur Begründung von Ersatzansprüchen ist daher die Eintragung in das Annahmebuch des Laudbriefträgers — für die bei Posthilfsstelle» eingelieferten Sendungen besorgt diese der Posthilfstelleninhaber — von entscheidender Bedeutung. Der P osteinlieserungSschein wird erst bei der Ab lieferung der Sendung an die Postanstalt au-gefertigt. Ter Landbriesträger ist verpslichtet, ihn auf dem nächsten Bestellgange dem Absender abzuliefern. Leipzig, 8. Februar. Ihre Königl. Hoheit die Prinzessin Mathilde hat den Ehrenvorsitz über die große Sondergruppe „Die Frau im Buchgewerbe" auf der Internationalen Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik Leipzig 1914 übernommen. v. Chemnitz, 8. Februar. Im Hause Apollostraße 9 wurde heute mittag« gegen 1 Uhr der in der 4. Etage wohnende Klempner Görner, 44 Jahre alt, verheiratet, jedoch kinderlos, von dem auf demselben Boden mit- wohneuden 32 Jahre alten ledigen Expedienten Oswald Heßmann mit einem Küchenbeile mehrmals über den Kopf und den linken Arm geschlagen, sodaß der Ge troffene schwere Wunden davontrug. Görner wurde ins Krankenhaus gebracht. Der Täter sprang »ach der Tat auS einem Fenster des 4. Stockwerkes in den Hof hinab und war auf der Stelle tot. Heßmanu war nervenkrank, und es ist wahrscheinlich, daß er die Tat in einem Anfall von Geistesgestörtheit auSgesührt hat. Ortmannsdorf, 18. Februar. Hier feierte das Ehe paar Juß die goldene Hochzeit. Auf Wunsch der schon kränklichen Jubelbraut hatte» sich alle zehn Kinder des Ehepaares nochmals im Elternhanse eingefunden. Wenige Stunde» nach der durch den Ortspfarrer Löscher erfolgten Einsegnung des Jubelpaares starb die Jubel braut. Großenhain, 9. Februar. Von einem bedauerlichen Un glück-fall wurde ein hiesiger angesehener Arzt be troffen, der mit dem Automobil in nicht schnellem Tempo auf der Elsterwerdaer Straße nach Großenhain zurückfuhr. An der Einmündung des Nasseböhlaer Weges stieß die Deichsel eines Geschirr-, das gerade in diesen Weg ein biegen wollte, gegen das Auto und verletzic den Insassen, der eine starke Quetschwunde an der linken Brustseite davontrug. Der Chauffeur wurde nicht verletzt, ebenso der Geschirrführer. Die Verletzung des Arztes ist nicht lebensgefährlich. vir. Leipzig. Am 18. Oktober d. I. mittags 12 Uhr soll in Gegenwart Ihrer Majestäten des Kaisers und deS Königs und anderer hoher Bnndesfürsten, sowie zahl reicher Ehrengäste das Nationaldenkmal der dentschen Befreiung, das Völkerschlachtdenkmal, eingeweiht werden. Hierbei ist die Beteiligung aller national ge sinnten Kreise erwünscht. Veranstalter der EinweihungS- feier ist der Deutsche Patriotenbund zur Errichtung eines Völkerschlachtdenkmals bei Leipzig. Von diesem sind auch die Bedingungen zu erhalten, unter denen eine Teilnahme an der Feier erfolgen kann. Zwickau. T>ie Begräbnisstätte deS Geh. Kirchenrat v. Meyer hier ist mit dem Reliefbild des Verstorbenen geschmückt worden. Es entstammt der Künstlerhand des Prof. Selmar Werner in Dresden. pv. Auerswalde bei Chemnitz. Dem hiesigen Ge meinderat ist es gelungen, unter günstigen Bedingungen ein Gelände von 36 000 yin zu erwerben. Er beabsichtigt, darauf eine Siedeiung zu errichten. Damit die Arbeits verhältnisse des hiesigen Orts eine Verbesserung erfahren, will man zur Ansiedelung von neuen industriellen Betrieben billiges Bauland zur Verfügung stellen. Das Bauland liegt gegenüber dem Bahnhofe Oberlichtenau. Man plant aber nicht nur eine Ansiedlung für Fabriken, sondern auch eine Arbeiteransiedlung. Das Bauland für die Kleinwohnungen liegt im oberen Ortsteil in nächster Nähe deS 1914 zu errichtenden Artilleriedepots und zehn Minuten vom Bahnhofe Oberlichtenau rntfernt. Die Häuser der zu errichtenden Arbeiteransiedlung sollen durch ihre verschiedenartigen Ausführungen schon nach außen hin reizend wirken und zn einer trauten Stätte des Arbeiters werden. b. Lunzenau. Am Sonntag erfüllten sich 50 Jahre, seit die Töpfermeistersehefrau Laura Dobritz das Bürgerrecht der hiesigen Stadt erworben hatte. AuS diesem Anlaß wurde die seltene Jubilarin vom Stadt gemeinderat unter Überreichung einer Blumenspende be glückwünscht. 8b. Großenhain. DaS Stadtverordnetenkollegium trat in seiner letzten Sitzung dem RatSbeschlusse bei, wonach den Veteranen aus den Feldzüge» 1848, 1864/66, 1870/71 bi« zu 1000 M. Einkommen Steuer freiheit vom 1. April ab gewährt werde» soll. Die bis herige Grenze betrug bis 800 M. Einkommen. Klus vem Reiche. Berlin, 9. Februar. Im Ministerium deS Innern sand heute vormittag unter dem Vorsitz des Geh. Ober medizinalrats vr. Abel eine Ausschußsitzung der Ge sellschaft für Meereshcilkunde statt, die in der Hauptsache einem Referat des vr. Häberlin-Wyk auf Föhr über die soziale Bedeutung der Seehospize ge widmet war. Der Versammlung waren Sitzungen der Kommissionen für Seehospize und Schiffssanatorien vorausgegangen. Hamburg, 9. Februar. Der der Teilnahme an der Ermordung der Gärtnerstochter Dettmann in Kronsforde bei Lübeck verdächtige Arbeiter Hermann Schenk ist hier verhaftet worden. Höchst (Main), 8. Februar. Geh. NeaierungSrat vr. Gustav v. Brüning, der Generaldirektor der Höchster Farbwerke, vorm. Meister, LuciuS L Brüning, ist heute vormittag in St. Moritz, wo er Heilung von einem schweren Leiden suchte, gestorben. Darmstadt, 8. Februar. Geh. RegicrungSrat Haa«, Generalanwalt des Reichsverbandes deutscher landwirt-
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