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Dresdner Journal : 03.02.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-02-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-191302032
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19130203
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19130203
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-02
- Tag 1913-02-03
-
Monat
1913-02
-
Jahr
1913
- Titel
- Dresdner Journal : 03.02.1913
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noch über die Einführung der 4. Wagenklasse in die Züge der Schmalspurbahnen beraten werden, und zwar mit Rücksicht darauf, daß die Sächsische StaatS- regierung sich nunmehr entschlossen hat, auf ihren Schmalspurbahnen die 4. Klasse — und -war nach und nach — einzuführen und die erforderlichen Mittel ein zustellen. Es sollen die vorhandenen zweiachsigen Personen wagen 2. und 3. Klasse der Schmalspurbahnen in solche 4. Klasse nmgebaut und neue vierachsige Wagen 4. Klasse heraestelst werden, sodaß eS möglich wird, bereits am 1. Mai d. I. aus deu Linien Radebeul—Radeburg, Pot- schappel—Wilsdruff, Wilsdruff—Rossen, Wilsdruff— Meißen-Lommatzsch, Lommatzsch—Gärtitz, HainSberg— Kipsdorf, Mügeln b. Pirna—Geising-Altenberg, Hetzdorf (Flöhatal)—Eppendorf, Schönfeld-Wiesa—Meinersdorf, Wilischthal—Thum, Grünstädtel—Oberrittersgrün und Mosel—Ortmannsdorf die 4. Wagenklasse einzuführen und tunlichst schon im Jahre 1914 die übrigen Schmalspurlinien folgen zu lassen. Es wird beson derer Wert darauf gelegt, in erster Linie diejenigen Schinalspurbahnen mit 4. Wagenklasse auszustatten, deren lebhafter Arbeiter-, Markt-, Geschäfts- und Ausflug-Ver kehr die baldige Einführung dieser Wagenklasse besonders wünschenswert erscheinen läßt. Die Wagen 4. Klasse er halten Sitzplätze und Stehplätze und einen freien Platz zur Ausstellung von Traglasten, und zwar werden in den neubeschafften vierachsigen Wagen 52 Sitzplätze und 10 Stehplätze im Wageninnern vorhanden sein. Als Fahrpreis sür die 4. Wagenklasse sind 2 Pf. für 1 km festgesetzt. Zur Verminderung der toten Last — und damit der Betriebskosten — sowie zur Unterbringung einer wirtschaftlich großen Zahl von Reisenden und zur Erleichterung der Zugsabfertiguna auf den Stationen bei Einführung der 4. Wagenklasse auf den genannten Schmalspurlinien wird die 2. Klasse fernerhin nur noch in den fahrplanmäßigen Zügen der Linien Rade beul-Radeburg, Potschappel —Wilsdruff, Hains- bcrg — Kipsdorf und Mügeln b. Pirna — Geising- Alte nberabcibehalten werden, auf den übrigenLinien aber in Wegfall kommen. In den Sportzügen der schmalspurigen Linien soll nur die 2. und 3. Klasse geführt werden. * Zahlreiche Gemeinden haben eine sogenannte Re- klamestener, also eine für die Aufstellung oder An bringung von Reklameschildern und Plakaten zn ent richtende, nach der Größe der benutzten Fläche abgestufte jährliche Abgabe eingeführt. Diese soll nach Zeitungs berichten neuerdings vom Oberverwaltungsgericht sür unzulässig erklärt worden sein. Das ist nicht völlig zutreffend. DaS Oberverwaltungsgericht hat vielmehr nur zu untersuchen gehabt, ob die Steuer als eine direkte oder als eine indirekte Abgabe zu betrachten und welche staat liche Aufsichtsbehörde infolgedessen für die Genehmigung der von den Gemeinden aufgestellten einschlagenden Regu lative zuständig sei. Da es sich dahin entschieden hat, daß eS sich um eine direkte Abgabe handle, so hat es die jenigen Regulative, bei deren Genehmigung von der ent gegengesetzten Meinung ausgegangen worden war, be anstandet, zugleich auch darauf hingewiefen, daß einer direkten Steuer «ur Gemeindemitglieder, also solche Per sonen unterworfen werden könnten, die im Orte wohnten oder ein Grundstück oder eine gewerbliche Niederlassung besäßen. Hierauf dürften die Meldungen der Tagesblätter zurückzuführen sein. * Bei der amtlichen Arbeitslosenzählung im Königreich Sachsen vom 12. Oktober 1912 wurden im ganzen 11 078 Arbeitslose ermittelt, d. h. Personen, die arbeitswillig und arbeitsfähig, aber mangels ge eigneter Beschäftigung arbeitslos waren. Davon waren 8248 männlichen und 2830 weiblichen Geschlechts. Auf die Gcsamtbevölkerung bezogen betrug die Arbeitslosigkeit 0,23 Proz. gegen 0,26 Proz. in den Jahren 1911 und 1910. Deutsches Reich. Die Wahlprüfungen im Reichstag. Oberlandesgerichtsrat vr. Nöldeke-Hamburg schreibt in der „Voss. Ztg.": Am 12. Januar ist ein Jahr seit den letzten ReichStagSwahle» verstossen und damit die Frist abgelaufen, binnen deren Nachwahlen ohne eine Erneuerung der Wählerlisten stattfinden können. Wahlen, die jetzt notwendig werden, erfordern einen mehrmonatigen Zeit raum. Mau sollte daher verlangen, daß die Gültigkeit, wenigstens des größten Teils der beanstandeten Wahlen, während des ersten Jahres der Legislaturperiode zu Ende geführt wird. Bisher aber hat die WahlprüfungSkommifsion von den ihr überwiesenen 82 Wahlen endgültig erst 25 Wahlprüfungen erledigt. Es ist ausgeschlossen, daß der Rest der Wahlprüfungen bis zu den Sommerferien seine Erledigung sinket, und wenig wahrscheinlich, daß am Ende des zweiten Jahres der Legislaturperiode die Tätigkeit der Wahlprüfungs- kommifsion ihre» Abschluß findet. Es wird daher wieder die Frage praktisch werden, ob im Interesse der Bc- jchleunigung der Wahlprüfungen nicht gewisse Änderungen am bisherigen Verfahren getroffen werden müssen. Eine nicht unbedeutende Beschleuni gung des Prüfungsgeschäftes wäre schon dadurch zu erzielen, daß die Prüfungskommission nicht mehr nötig hätte, in Fällen, wo Beweis erhoben werden mutz, das Plenum auzugeheu. Diese Bestimmung hat bisher immer zu großen Berzögeruuaeu Anlaß gegeben. Fiele sie weg, so könnte die Kommission auch während der Vertagung des Plenums arbeiten, sie könnte z. B. in der großen Sommerpause vermutlich sämtliche ihr überwiesene Wahlen durchberaten, die Anträge an das Plenum beschließen oder einen sofort zur Ausführung kommenden Beweis- bcschluß fassen. Diese Änderung deS Verfahrens wäre verhältnismäßig einfach und würde schärfere Eingriffe vielleicht unnötig machen. Fürst Lichnowsky über die deutsch englischen Beziehungen. London, 2. Februar. Tie deutsche Kolonie ver einigte sich gestern abend im Hotel Cecil zur Feier des Geburtstages de- Kaisers. Während de- Festes hielt der deutsche Botschafter Fürst LichnowSky eine Rede, in der er u. a. sagte: Das deutfchc Volk ist trotz seiner glorreichen Vergangenheit ein Friedcn-volk. Die innigen Koloniales. Bei der letzten amtlichen Volkszählung wurde eine erhebliche Erstarkung des Deutschtums in Südwestafrika festaestellt. Daran haben die Be mühungen des Frauenbundes derDeutschen Kolonial gesellschaft einen nicht geringen Anteil. Unterstützt doch dieser Bund seit über fünf Jahren mit Eifer und Erfolg die Auswanderung deutscher Mädchen uach Südwest. Durch seine Vermittlung und mit Reiseunterstützung der Deutschen Kolonialgesellschaft gingen im Jahre 1912 106 deutsche Mädchen in vertraglich feste häusliche Stellungen nach Südwestafrika. Die Auswanderung hat in den letzten Jahren ständig zugenommen. Während in den Jahren 1898 bis 1905 nur 39 Mädchen hinausgingen, waren es im Jahre 1906 24, 1907 48, 1908 56, 1909 72, 1910 74, 1911 96 Mädchen. Der Frauenbund der Deutschen Kolonialgesellschaft leistet in den Kolonien eine nationale Arbeit von allergrößter Bedeutung, an der sich jede deutsche Frau beteiligen sollte, indem sie dem Bunde beitritt. In der kurzen Zeit seines erst fünf jährigen Bestehens hat der Verein in K-etmanShoop ein HeimatshauS für deutsche Frauen und Mädchen und ein Jugendheim in Lüderitzbucht inS Leben gerufen und eine Anzahl von Orten im Schutzgebiete mit gut zusammengestellten Bibliotheken versorgt. Der Frauenbund der Deutschen Kolonialgesellschaft will seine Tätigkeit jetzt auch auf Deutsch-Ostafrika erstrecken. Jede gewünschte die Frauenfrage in den deutschen Kolonien betreffende Auskunft erteilt die Geschäftsstelle deS Bundes, Berlin 35, Karlsbad 10 (AfrikahauS), wo auch Mit- glieder-Anmeldungen entgegengenommen werden. Beziehungen, die Sie zu England anknüpfen konnten, wo Sie ihre zweite Heimat fanden, sind der Ausdruck der friedlichen Politik, die Deutschland unter der Regierung deS Kaisers vertrat, der eS al» eine seiner vornehmsten Aufgaben betrachtet, Freundschaft gerade zn dem mächtigen blutsverwandten Jnselvolke zu pflegen. Sie werden ganz besonders im Verlause der letzten Monate gesehen haben, daß die Regierung des Kaisers es als ihre vornehmste Pflicht betrachtet, in Übereinstimmung mit unseren Verbündeten und in Gemeinschaft mit der ihr eng befreundeten großbritannischen Regierung im Sinne der Erhaltung de- europäischen Friedens zu wirken und Gegensätze durch vermittelndes Entgegenkommen beseiti gen zn helfen. In diesem Sinne erreichten die Großmächte auf der Grundlage gegenseitigen Ver trauen-, daß der Weg zur Verständigung immer wieder offen blieb, und sie sind auch weiterhin bestrebt, in innigstem Einvernehmen an die Lösung etwa aufsteigender Probleme herauzutreten. Auch sind wir bemüht, den be teiligten Staaten zur Mäßigung zu raten, in der Annahme, daß sich dadurch vielleicht weiteres Blut vergießen vermeiden ließe. Wenn Deutschland und Groß britannien sich verstehen nnd sich vertragen, und wenn sie entschlossen sind, die nngestörte Arbeit bürgerlicher Ent wicklung zn erhalten, so meine ich, daß wir mit Ver trauen allen Wechselfällen der Zukunft entgegensehen können. Zum Schluß sprach der Botschafter seine be sondere Befriedigung auS über das glänzende Er gebnis der hier zum Jubiläum des Kaisers veran stalteten Sammlungen. Ich bin überzeugt, daß Se. Majestät der Kaiser in den Stiftungen sowohl ein Zeichen persönlicher Anhänglichkeit als auch die Zu stimmung zu seiner auf die Befestigung der zwischen Deutschland unv England bestehenden innigen Be ziehungen gerichteten Politik erblicken wird. Die Stellen der Rede, die von den Beziehungen zu England handelten, wurden mit warmem Beifall aus genommen. An den Kaiser wurde ein Huldigungstelegramm abgesandt. Zum Tode v. Hollebett». Der am Freitag verstorbene ehemalige deutsche Bot schafter in Washington, Theodor v. Holleben, war am 16. September 1838 in Stettin geboren und wurde, nachdem er Staatswissenschaften studiert und als Doktor der Rechte promoviert hatte, Leutnant im Leibhusaren- regiment; er machte in diesem den Feldzug von 1870/71 mit. 1872 wandte er sich der diplomatischen Laufbahn zu, er ging 1873 als Geschäftsträger nach Peking, 1875 in gleicher Eigenschaft nach Tokio. Noch in demselben Jahre wurde er zum Ministerpräsidenten bei den La Plata-Staaten ernannt. Von 1882/83 war er im Auswärtigen Amt tätig. 1885 wurde er zum Gesandten in Japan ernannt und ging 1891 in gleicher Eigenschaft nach Washington. Bon 1893 bis 1897 war er preußi scher Gesandter in Stuttgart, 1895 wurde er zum Wirkt. Geh. Rat ernannt, 1897 kehrte er als Botschafter nach Washington zurück. 1903 schied er auS dem diplomati schen Dienst. Die Haward-Universität zu Cambridge ver lieh ihm die Ehrenwürde eines Doktors. «typische Landtag-Wahlen. Detmold, 2. Februar. Bei den gestrigen vier Stich wahlen zum Landtage zwischen Freisinnigen und Sozialdemokraten in der dritten Wählerklaffe siegten die Freisinnigen, sodaß sich der lippische Landtag nunmehr endgültig wie folgt zusammensetzt: 10 Konser vative, 2 Nationalliberale, 7 Freisinnige, 1 Christlich- sozialer und 1 Sozialdemokrat. Der Besitzstand der Parteien ist unverändert geblieben. Reichstag. Sitzung vom 1. Februar. Am Bundesratstische: vr. Delbrück. Präsident vr. Kaempf eröffnete di« Sitzung nach ^12 Uhr. Zur dritten Lesung steht die Vorlage betreffend vorübergehend« Zollerleichterungen bei d«r Fleisch«infuhr: In der GeneraldiSkussiou bemerkte Abg. vr. vnarck (soz3: ES 'st bedauerlich, daß man gestern alle unser« Anträge und Resolutionen abgelehnt hat. Tas ist nur im Interesse der Agrarier geschehen. Di« Regierung hätte alle Anstrengungen machen müss«n, daß ihre so geringen Maßnahmen nicht völlig unwirksam werden. Daran ist aber hauptsächlich da- Zentrum schuld, daS di« Regierung im Stich« li«h. J«tzt stellt es sich völlig aus den agrarischen Standpunkt uud tritt sür di« Un- antastbarknt des jetzigen Zollsystems «tu. Man ist sogar nicht davor zurückgrschreckt, dem Kanzler zu drohen, und der philo sophische Reichskanzler hat sich wirklich nnt«rworf«n. TleAarii,! haben sich in dieser Frage staatsfeindlicher gezeigt alt schlimmsten Anarchisten. Man will et» Ausnahmegesetz gegen «„1 Volksschicht, die mau vorh«r zur ilntereruährung gezwungen hüten Sie sich, den Bogen zu straff zu spannen. Abg. Pauly - Cochem (Z.1: Dem Notstand« kann Nachhall nur durch Steigerung der Fleischprodnktian deS Inlandes -M geholfen werde», die mit der Volk-Vermehrung gleichen SchrM hält. Tie Forstverwaltung sollte «ine« Teil der Lohwaldungen in « Eifel, im Hunsrück und an der Mosel den Gemeinden überlchM dann können sie in wenigen Jahren große Schafherden anfnehnurM Abg. Heck (nl.): Wir sind nach wie vor der Auffassung, d°W unsere heutige Schutzzollpolitik nicht durchbrochen werden dir ! Wirsind bereit, Mittel ausfindig zu machen, um der gleist, I teuerung zu begegnen: Die Befürchtung eines Rückgangs KD deutschen Viehstands ist nach den bisher bekannt gewordene» h, D gebnissen der letzten Viehzählung nicht begründet. Mais wird H I Futter bei der Aufzucht deS Viehes tatsächlich nicht verwind» D weil er dazu nicht verwendbar ist; von der Aufhebung des Kg. I zolleS ist also für die Zucht kein Vorteil zu erwarten. Tie Hz I sätz« für Futt«rgerste kann man nicht ändern, ohne daß jiqH I die Braugerste in direkteste Mitleidenschaft gezogen wird. 1«, I Süddeutschland herrschenden Treifelder-Wirtschast muß ei» sp I gemacht werden. Eine Einschränkung der Fideikommisse istig I inehr als recht uud billig. (Vizepräsident vr. Paasche biU»^ I Redner, sich an das Thema zu halte» ) Ich bitte die Verlos meinen Anregungen Beachtung zu schenken. Abg. Arnstadt (kons.) wird vom Vizepräsidenten vr. Pasih D schon vor Beginn seiner AuSsühruugen gebeten, sich an das y,» zu halten. Er greift auf die srühere Erörterung der Fragil»» inneren Kolonisation und Angaben deS Abg. Gothein über d W züglich« Äußerungen Miquels zurück. Ein näheres Eingehn a I die Frage läßt der Vizepräsident nicht zu. Redner schlich » I der Erklärung, daß er mit seiner Partei die innere Kolonifed, I mit allem Eifer fördern wolle. Abg. K.ümer (fortschr. Vp.): Von der Aushebung der I Mittelzölle hat Erzeuger wie Verbraucher Vorteil, (bp I Präsident vr. Paasche macht den Redner daraus aufmerksam,^ I die Resolution über die Futtermittelzölle und die Anträge hp I abgelehnt sind, sodaß die Frage erledigt ist.) Wenn wir uns« I Auslande wirklich nnabhängig machen wollen, dann sorge» L, I (zur Rechten gewandt), daß genügend Vieh vorhanden ist. Abg. Löscher (Rp.): Zn da- Lob des Gefrierfleisches kam« I nicht einstimmrn; es steht im Geschmack dem frischen W I nach. Damit schloß die Generaldiskussion. Inzwischen ist eine Resolution A lbrecht und Gen. eiugelch Ter Reichstag wolle beschließen, den Hrn. Reichskanzer zu eG, D bei den Verbündeten Regierungen dahin zu wirken, daß in'» I selben Weise wie für die großen Städte die Einfuhr von (n/chn I Fleisch und Schlachtvieh in allen Gemeinden zugelassen wird, t I denen die erforderlichen Schutzeinrichtungen gegen Verdrehung d I Viehseuchen vorhanden sind. Gleichzeitig ist «in Antrag «j I namentliche Abstimmung gestellt. Vizepräsident vr. Paa che teilte mit, daß diese nament ch I Abstimmung in der nächsten Woche stattsindet. Persönlich bemerkte Abg. Gothein (fortschr. Vp.) gegen ein« I Vorwurf des Abg. Arnstadt: Meine Fraktion und ich sind immi I sür innere Kolonisation eingetreten. Daraus wurde die Vorlage endgültig unverändert genehmig! I gegen die Stimmen der Teutsch-Konservativen und der wirtschch- I liehen Vereinigung. Das Haus setzte daraus die Beratung des Etats des Reichl- I amts des Innern beim Kapitel Reichsgesundyeitsamt fort. Abg. Dittmann (soz.): Ich möchte Ihnen die Annahme uns« - Resolution empfehlen, die «ine Untersuchung der gesuudheil!^ I Verhältnisse der Bergarbeiter und der gesundheitlichen vorlel)G» in den Bergwerken des Reiches verlangt. Auf die Tam sich daS Reich der Aufgabe nicht entziehen, die Frage Herlin- I schmutzung der Gewässer zu regel«. Ich möchte besonder» auf dir I Verseuchung der Wupper Hinweise«. Früher sagte man: lä l Wupper ist so schwarz, daß einer, der auf der eine» Seile M I Nationalliberaler hineintaucht, auf der anderen Seite als ^e»- I trumSmann herauskommt. ES wär« di« höchste Zeit, daß dal I RetchsgesundheitSamt sich mehr um die Sache kümmerte. Abg. Gertach (Z.): Wen» wir auch der Resolution nicht zu- I stimmen können, hoffen wir doch, daß die Reichsregierung endlich I reich-gesetzliche Norme» für die Regelung der Verhältnisse bei I Krankenpjleaepersonals Vorschlägen möchte. Auf dem Gebiete du I Tuberkulosebekämpfung darf der Eiser nicht erlahmen. Für da I nichtversicherten Mittelstand müßten Sanatorien geschaffen werde-, I die ihm die Benutzung zu erschwinglichen Preisen ermögliche-. I Die Bevölkerung müßte über Entstehung, Entwicklung, ver- I m«idung und Vorbruguna der Tuberkulose aufgeklärt werd»: I schon die Volksschule und Vie Fortbildungsschule müssen hierin I Tätigkeit treten. Abg. Ttrack (nl.): Wir wünschen, daß die wertvoll« ll»- - regungen des Vorredners ihre Wirkung tun. Erneut Muck auf di« Reformbedürftigkeit des A 2d der Gewerbeordnmg bi- treffend die Suriersreiheit Hinweisen. Die Erforschung derSrugic der Viehseuchen muß auf eine möglichst breite wissenschasllicheGrund lage gestellt werden. Abg. vr. tzaegy (Els.): Ter elsässisch« Winzerstand ist mü I dem Deutschen strengen Weingesetz wenig zufrieden. Es findet eine I zu starke Einfuhr leichter spanischer und französischer Weine statt, über deren Herstellung die Kontrolle nn» ganz und gar entzöge» ist. Di« ausländisch«« Berschnittwrine brauchen ja auchdasöstroi nicht zu bezahlen. (Vizepräsident Dove: Der Zusammenhang Ihrer Ausführungen mit dem Reichsgesundheitsamt ist nur durch das Weingesetz herzustellen.) (Heiterkeit.) Es werden Südweine f in den Handel gebracht, die als natürliche Weine nicht mehr gelten können. Abg. Laux (bayerischer Bauernbund): Di« Hauptsache zurAe- kämpsung der Schweinepest ist ein gutes Serum. Hierfür mästen reichlich Mittel zur Verfügung gestellt werden. Präsident deS ReichsgesundhettsamtS vr. Vumm. LaSÄ«^- gesundsheitsamt hat Untersuchungen über Schweinefeuche mb Schweinepest angestellt und die Resultate veröffentlicht. Li ist schon ein kleiner Rückgang eingetreten. Zurzeit werden drei Sna erprobt. Die Ergebniffe wrrden mitgeteilt werden. Abg. Autrick (soz.): Ich kann von meinen Behauptungen bc- treffend die Verhältnisse der Krankenpfleger nichts zurücknehmeu. Die Statistik zeigt, daß die Sterblichkeitszisfer der Orde»«- schwestern überaus groß ist; besonders grassiert die Tuber kulose unter ihnen. Der Abg. Thoma hat neulich einen sehr heftigen Ausfall gegen mich gemacht. Hr. Thoma meinte, ich hätte fahrlässig, leichtfertig, vielleicht frivol gehandelt, ch: ist es, der so gehandelt hat. (Bizeptäfideut Dove erklärt diese Äußerung sür parlamentarisch nicht zulässig.) Abg. Herold (Z.) befürwortet die Anregung aus Errichtung eines Instituts zur Erforschung der Milchwirtschaft. Preußen solle ein solches Institut in- Leben rufen. Abg. Koßmauu (Z.): Di« Klagen des Abg. Dittmann üb« die Unzuträglichkeiten, di« sich au» d«r ««runreinigung der Fluß- länsr durch die Abwässer der Fabrik»« era«b«n, treffen auch auf die den Kreis Ottweiler durchfließende Blies zu. vergeblich hat man fick) bisher um Abhilfe bemüht. Damit schloß die Diskussion. Die Abstimmung wird in der nächsten Woche erfolgen. Das Kapitel wurd« bewilligt. Bei den AuSgab«« für dt« „Biologische Anstalt für Land- uud Jorstwirtschast" trat Abg. Bau«««« (Z.) für erhöhte Berücksichtigung der Bienen zucht «kn. B«i deu Ausgaben für da» „Patentamt" bemrrlt«
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