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Dresdner Journal : 08.02.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-02-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-191302086
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19130208
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19130208
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-02
- Tag 1913-02-08
-
Monat
1913-02
-
Jahr
1913
- Titel
- Dresdner Journal : 08.02.1913
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2. Beilage zu Nr. 32 des AöVIAKlA Sonnabend, 8.Febrnar 1913 7Z» A »«. i ico7»» NMI ' u, » ia» «. ivo s. 9Z.7t » 101» «. io»»» 100» I. um» »»» m» . 11»» , MW . I«M . »H . 17»» . 7»» . 77» 1« «. »171« 1«»L 1«.,» IN, - - INI» DaS Rauch-Museum. Humoristischer Roma» von Alwin Römer. (Fortsetzung zu Nr. 29.) » «. wo «. >r «. n «. n «. N 101.71 « n» «. « » tt» a. »» «. »r«. »o » 8» « »S ». SS « MH»» in.ro». in.n » ico.»» « « » «.n » »» ->>. 10» so« ivr.»« 101 4. «« , 101«» «n» IN»» N»«. IN»» I0IW» IN d 1N.S» » »o «. INN» n.r» i 10) » INW» IN» 4 IN» I. IN», IN» » IN » - I«H - - IN»; Uk" I7,W NU - n».n ' - «77» - - 141« - > 7»» - INN - «»1» - U» » - «n ' ' n»7» - - »NN ' - 7/W «4»i „Schutzleute gibt's 1 Das ist richtig, Kind! Aber manch- trotzdem gerade keiner da! Außerdem triffst du auch vielleicht Menschen, die du ganz gut kennst; die sich justament darauf-,ck an dich drängen und dir Verdrießlichkeiten be- rei/en. - .!" erläuterte er ziemlich undiplomatisch „Ach so!" rief sie gedehnt, „du hast Instruktionen! Ja, das ist denn was anderes, Onkelchen!" „Jnstrukschonen? Dummes Zeug!" opponierte er auf gebracht. „Aber dein Vater hat allerdings die Befürch tung . . „Papa ist einfach schrecklich", lachte sie geärgert auf. „Hat er dich verpflichtet, wie ein Bärenführer immer hinter mir her zu troddeln?" „Er wünscht wenigstens, dir Begegnungen zu er- ßparen, die . . ." „Begegnungen? Ja, mit wem denn? Er weiß doch aar nicht, daß . . ." Sie brach mitten im Satz ab und biß sich auf die Lippen. Eine heiße Röte war über ihr Ant litz gehuscht, das jedoch gleich danach wieder von einem unbe fangenen Lächeln übersonnen erschien. „Ich kenne doch in Berlin kaum eine Menschenseele!" fügte sie jetzt harmlos hinterdrein. „Die Menschenseele könnte aber von außerhalb kom men !" stellte der Seebär trocken fest. „Aus Thüringen zum Beispiel!" „Solche Furcht hat Papa vor dem schönen Mockritz?" fragte sie mit ihrem hellsten, lustigsten Lachen, so daß Klaus Spillboom ganz verdutzt aufhorchte. Lachen junge Mädchen so herzhaft über einen ernsthaften Liebhaber? Es schien ihm zweifelhaft. Aber seine Psychologie hatte sich leider mehr an Schiffsjungen geübt. Das war ein ganz anderer Schlag, über den er allerdings genau Bescheid wußte. Solch' blühender Jungfrauen-Anmut jedoch stand er gar zu unsicher gegenüber. ,Dein Vater vermutet, daß dieser Windhund, der Mock- die Gelegenheit zunutz machen könnte, während er m Limburg zu tun hat, nach Berlin zu dampfen und dich zu veWgen!" erklärte er, sich streng stellend. „Heidideldum, das könnte sich allerdings ereignen, der Mockwi- kriegt so was fertig! . . . Aber . . ." Sie zog dieses „aber" lang wie ein Auktionator, der mit dem Zuschlag zögert Plötzlich brach sie ab. Klaus Spillboom erfuhr nicht, was hinter dem gedehnten Bindewort an Gedanken ver borgen lag. Er hatte auch gar keine Zeit, darüber nachzu- grübeln, denn Polly verblüffte ihn sofort durch einen kecken Frontangriff, indem sie nicht ohne Schelmerei bat: „Laß mich doch den Brief von Papa mal lesen, Onkelchen " Er lachte, halb ärgerlich, auf „Pollychen, das möcht' ich doch lieber nicht!" beschied er sie dann. „Es steht auch gar nichts Besonderes weiter drin!" „Das heißt", versetzte sie schlagfertig, „es steht etwas darin, was ich doch noch früh genug zu erfahren bekomme, wenn ich deine Instruktionen auch nicht lese! Aber nicht wahr, dazu gibst du dich doch nicht her, Onkel Klaus, mich hierin Berlin mit Papas Heiratskandidaten zu langweilen?" „Ich weiß nicht, von wem du da redest, liebe Polly!" log der Kapitän. Aber es wurde ihm sauer, so unbefangen er sonst in der Erfindung abenteuerlicher Stammtisch, -»schichten zu Werke gehen konnte. Kinder, das ist ein verfluchter Kerl, er war so charmant, daß ich gar nicht an einen Haß gegen ihn dachte. Wir haben uns sehr gut verbanden. Er sagte zuerst zu mir, indem er mir die Land reichte, daß er sich freue, den bravsten preußischen General kennen zu lernen, worauf ich wieder sagte: Es wäre schon mein größter Wunsch gewesen, den großen Kaiser einmal z» sehen, nnd daß ich nur be dauerte, mich ihm nicht verständlich machen zu können. Ter Kaiser erwiderte, daS habe nichts zu sagen, da er auch ein wenig Deutsch sprechen könne, und nun habe ich französisch, lateinisch und polnisch untereinander ge redet, und so ist alles recht gegangen." Der Kaiser habe gefragt, warum wir ihm den Krieg gemacht hätten. Wenn er gegen Preußen kämpfen müsse, so wäre eS ge rade, wenn er seine eigene Hand mit der andern schlagen sollte. Daher wünsche er, mit dem König Frieden zu machen rc. Er, der Kaiser, habe ihn dann nach einigen sehr freundlichen Worten gebeten, dem König dies alles mitzuteilen, was er gesagt, und habe ihn vis zur Tür geleitet und ihm dann die Hand zum Abschied gereicht. Irgendwelche Folgen hat dieses Gespräch übrigens nicht gehabt, denn Blücher dachte nicht daran, den Wunsch Napoleons nach einem Separatfrieden mit Preußen bei seinem König zu bcjürwortcn. Uber seine Eindrücke und Erlebnisse in Rosenberg-Finkenstein schrieb Blücher in jenen Tagen an den Frhrn. v. Stein: „Ins feindliche Hauptquartier habe ich vor reiner Abwechslung vierzehn Tage zubringen müssen, der große Man hat sich eine gantze stunde gantz allein mit mich unterhalten, er hatte vihl mühe, mich alles verstendlig zu machen, da ich der spräche nicht mechtig bin, liß sich aber nicht abhalten, e- mich begreiflich zu machen, daß er Friden wollte." »«nie Chronik. * Ein Gespräch Blüchers mit Napoleon. Es dürfte, wie der „Inf." geschrieben wird, jetzt aus Anlaß der Hundertjahrfeier interessant sein, daß der „Marschall Vorwärts", der grimme Gegner des großen Korsen, mit dem Kaiser Napoleon einmal eine Begegnung gehabt hat und für einen Augenblick von dem Wesen Napoleons und seiner männlichen Art recht eingenommen war. Es war in Iinkenstein. Blücher war gerade aus der französischen Gefangenschaft befreit worden, als ihm eine Aufforderung Napoleons überbracht wurde, in dessen Hauptquartier nach Finkenstein zu kommen, da der Kaiser Gelegenheit nehmen wollte, seinen tapferen Gegner kennen zu lernen. Wie Joachim nach eifrigen Quellenstudien über den Auf enthalt Napoleons in Finkenstein erzählt, war es gegen 1V Uhr vormittags am 22. April, als Blücher in Finken stein ankam. Napoleon war bereits mit der Abnahme der Parade über neuangekommene Truppen beschäftigt. Nach der Parade begab sich der Kaiser auf sein Zimmer, wo Berthier und General Blücher waren. Die Zusammen kunft fand unter vier Augen statt und dauerte eine Viertelstunde. Blücher erzählte darüber folgendes: „Hört, Land« nnd Forstwirtschaftliches. Dresden, 8. Februar. Die Ökonomische Gesellschaft im Königreiche Sachsen hielt gestern nachmittag im Weißen Saale der „Drei Raben" ein« starkbesuchte Versammlung ab, in der Hr. Prof. vr. Falte-Leipzig über daS Thema: Die Arbeits teilung zwischen Stadt nnd Land bei der Produktion von tierischen Nahrungsmitteln al» HiljSmittel znr Regulierung der Leben», mittelpreise sprach. Der Redner erörterte Zunächst die Ursachen der hohen Fleisch- und LebeuSinittelpreise und betonte, daß man neue Wege einlchlagen müsse, um diese Übelstande zu beseitigen und die wachsenden Bedürfnisse der Bevölkerung zu befriedigen. Die Einfuhr von ausländischem Fleisch« könne nur al» Notbehelf bezeichnet werden. Dagegen müsse die deutsche Landwirtschaft versuchen, den Fletschbedarf der Bevölkerung aus eigener Kraft zu decken. Weiter verwies er auf die Beispiele der Städte Ulm und Neu-Ulm, die durch Abschluß von Verträgen ihren Bedarf an Schweinefleisch sich gesichert hätten. Weiter seien von ihnen Mastanstalten auf genossenschaftlichem Weg« errichtet worden, für Polly sah ihn höchst mitleidig an. „Papa hat dir doch zweifellos von einem Herrn v Lossen geschrieben, den er mir als Eheherrn bescheren möchte!" erklärte sie gelassen. „Dieser tadellose Mnster- nabe ist mir jedoch in der Seele zuwider. Mir wird übel bei soviel Korrektheit und er bekommt seinen unverblümten Korb, wenn er mir durch einen artig arrangierten Zufall über den Weg laufen sollte!" „Er ist aber nach allem, was dein Vater schreibt, wie geschaffen für dich!" „Al o stimmt's doch, was ich vermutet habe!" trium" „Tein Vertrauen ehrt mich, liebe Polly", unterbrach er sie etwas ironisch, „aber ich möchte doch lieber darauf ver zichten. Ich möcht' mich nämlich nicht gern zwischen zwei Sßtühle setzen, weil, das 'ne sehr unbequeme Sache ist für so 'nen sweren Kerl, wie ich einer bin! Nimm den Lossen oder nimm ihn nicht. Das ßteht in deinem Belieben! Was aber den Muschöh Mockritz anvetrifft, der soll sich erst recht in acht nehmen, dir hier in die Quere zu kommen Tas möcht' ich ihm wohl raten!" „Ach Gott, der Mockritz! Wenn du wüßtest . . " „Ich will aber nichts wissen!" protestierte er verdrieß lich. „Deine Tante Brunkau kann dir da zehnmal besser raten." „Ach, Tante Brnnkau! Die bläst freudig in Papas Trompete!" murmelte Polly verächtlich „Sie wird wohl wissen, was dieser Mockritz für ein Windbeutel ist!" „Sie kennt ihn gar nicht! Aber das ist dabei auch ganz unnötig!" „Oho!" „Laß dich doch endlich aufkläreu, Onkel Klaus!" „Nee, Deern, ich bin nicht für Aufklärung!" scherzte er ablehnend. „Das macht die Leute bloß obßtinat! Im Ernst gesprochen: ich kann mich mit deinen Liebesgeschichten wirklich nicht befassen, Polly, so gern ich dich auch leiden mag! Aber in solchen Sachen hab' ich zu wenig Verstehste mich. Und wenn mir 'n lustiger Flitzkittel vielleicht auch lieber ist als 'n langweiliger Waschlappen: ich lass' die Hand davon; mit dem Lossen wirst du allein fertig, den Mockritz halt' ich dir vom Leibe! Das bin ich nicht bloß deinem Vater schuldig, das ßtinimt auch mit meinen eigenen Ansichten über jugendlichen Unverßtand in Liebeswütigkeiten überem!" „Wenn ich dir aber verrate . . ." „Verrate nichts. Ich will deine Geheimnisse nicht wissen, Polly! 'n oller Seemann kennt seinen Kurs! Mit so 'nen Heimlichkeiten aber kommt man bloß auf Klippen und Sandbänke!" „Dann muß ich eben hinter deinem Rücken versuchen .." Klaus Spillboom schlug eine derbe Lache an. „Du bist ein Teufelsmädel!" rief er voll ehrlicher Bewunderung. „Aber ich glaube, das wird ein swer Sßtück Arbeit für dich!" Polly zuckte still lächelnd die Achseln. „Was soll ich weiter tun?" sagte sie dann „Tja, dann also los!" lachte der Kapitän. „Aber das kann ich dir sagen, Kleine, gut geht's ihm nicht, wenn er mir zwischen die Finger gerät, dieser Dreisteberger! Ich krieg' ihn ohne Umstände beim Slafittchen und verßtau' ihn höchst eigenhändig ans dem Anhalter Bahnhof! Erst wenn der Zug richtig aus der Halle ist, mach ich Kehrt. Da kannst du Gift auf nehmen!" „Immerzu!" meinte Polly vergnügt. „Ich habe nichts dagegen. Nur sieh zu, daß er sich dir nicht unter den Fingern verkrümelt, denn du hast keine Ahnung davon, was für ein durchtriebener Hamw.irst das ist!" „Ach, ich lass' mich nicht, so leicht über den Löffel bar bieren, mein Töchterchen!" renommierte der Seebär „Wer mit Chinesen und so 'nem Cwindelvolk fertig geworden ist, weiß darin Bescheid! Die haben's noch viel faustdicker hinter den Ohren. Das glaub'! . . . Wie du dich üvrigens in einen Hanswurst verlieben kannst, verßteh' ich nicht recht, Polly!" „Wenn du mein Vertrauen nicht hartherzig zurück gewiesen hättest, wäre dir längst alles klar!" versuchte sie eine allerletzte Attacke. Aber er hielt sich in komischem Ent setzen beide Ohren zu und schrie: „Hör' auf, du kleiner flauer Racker! Ich will nun mal nichts von diesen Geschichten wissen! Punktum!" (Fortsetzung folgt.) phierte ie. „Ach, Unsinn", polterte er ärgerlich, sich so schnell überlistet zu sehen. „Ich denke gar nicht daran, den Gelegen heitsmacher zu stpielen. Und dein Vater verlangt es auch gar nicht von mir!" „Dann komnit er eines schönen TageS selber mit diesen! stilisierten Ehrenpreis anyerückt Das ist so sicher, wie zwei mal zwei vier ist!" versicherte sie erregt und ihre schönen Augen blitzten in Gedanken an den trotzigen Widerstand, den sie ganz unbedingt leisten würde. „Aber es ist lieb von dir, Onkel Klaus, daß du nicht mit im Komplott sein willst! Und dafür will ich dir auch Vertrauen schenken." Er machte eine Gebärde der Abwehr Der Kapitän warf einen forschenden Blick auf sie. Kar dieser Volontär vielleicht schon in Berlin, ohne daß man es daheim wußte? Diese verliebten Durchgänger paren ja wie der fliegende Holländer auf allen Meeren Md verstanden es meisterlich, barmlosen Seelen ihre Spur m verwischen! Wenn er noch nichts ahnend an seinem Stamm- M saß, lag womöglich daS Telegramm hier auf der Kom mode, wo Antje die Postsachen hinzulegen pflegte! Teufel auch, das war eine nette Mission, die ihm sein lieber Schwa ger da aufgebürdet hatte. Willst du deine Einkäufe nicht lieber Nachmittag mit -ntje machen?" fragte er unsicher und sog dann ärgerlich M der vernachlässigten Pseife. „Nachmittag? Nein, Onkelchen Nachmittag möchte ich gar ui gern in den Zoologischen, weil solch Prachtwetter l ch! Ich mag die Bären dort so gern, weißt du Sie sind l fo iv^atschig drollig und können so schön um Zucker betteln. I Ich habe mir ein ganzes Beutelchen voll mitgebracht!" I Klaus Spillboom wurde über das fix und fertige Pro- I gwmm. das ihm sein Nichtchen da entwickelte, immer ver- I vlüfster. Das sah doch wahrhaftig aus, als ob ...! „Tja, Polly", begann er nach einer Pause längeren Mchdenkens, während Polly sich gemütüruhig das erste Brötchen mit Butter bestrich und Antje ihr den heißen Kaffee in die Porzellanschale goß, „in den Zoo ging ich beut' nachmittag schon ganz gern mit Aber deine Ein- kilufe . . ." ! „Ich hab' auch vormittag Zeit, Herr Kaptein!" er- ! klärte Antje mit einem bedeutungsvollen Augenzwinkern. ! »Unser Mittagbrot kommt sowieso in die Kochkiste!" „Na, das ist mir ja lieb!" seufzte der Seebär erleichtert und sah der befriedigt hinausschreitenden Haushälterin dankbar nach. „Es wäre aber wahrhaftig nicht nötig, lieber Onkel!" bemerkte Polly mit einigem Mißvergnügen. „Ich bin doch i lein Baby mehr, dem sie alles andrehen können! Als ob das erste Mal in Berlin wäre und verloren gehen müßte, I denn mich nicht jemand am Gängelbande führt!" „Pollychen, sträub' dich nicht so! Vier Augen sehen k ach als zwei, abgesehen davon, daß so 'n junges, hübsches Mel, wie du, ganz allein in dem trubligen Berlin alterte Macken erlebt! ... Du glaubst gar nicht, wie unverschämt eine gewisse Sorte von Männern wird, wenn sie . . ." Sie unterbrach seine etwas hilflos erscheinenden Be gründungen aufflammend: „Es sollte bloß einer riskieren, mich anzusprechen, den ich nicht kenne! O, ich würde ihn: Be- scheid sagen. Dessen könntest du sicher sein, Onkel! Außer dem gibt's doch überall Schutzleute!" bi laus Spillboom lachte gezwungen ans. Diese „Deern" war, weiß Gott, wie ein feuriges Füllen, das keinerlei Zügelwerk verträgt. Aber es half ihr alles nichts. Für ein paar Tage mußte er ihrem Vater den Willen schon tun ksiia r ved« Oslo«»« . . w» . . UM . . MH . . UM .MH . um . om B-»swirtfchast»ch«s. Dresdner vörsenwochenbericht. Trotz der Wiederaufnahme der Feindseligkeiten auf dem Balkan verkehrten die Börsen während der letzten Woche in überwiegend fester Haltung. Man scheint in de» Kreisen der Hochsinanz ziemlich davon überzeugt zu sein, daß wir nun kurz über lang mit einer Beendigung der politischen Krisis werden rechnen können. Am Dresdner Platze hielten sich die KiirSverschiebungt» diesmal in sehr eng begrenzten Abstufungen. Lediglich die Aktien der Bereinigten Fabriken photo graphischer Papiere schwankten etwas ausfälliger (128—130—125). Eine nennenswert höhere Bewertung sanden die Aktien der Vierlingwerke (155), Germania (68'^), Lauchhammer (204H), Gölzer» Vorzugsaktien (11 ^), Seck Mühlenbau (!66>^), Rade- beuler Guß (118), Te»lsche Gußstahlkugelfabrik (194 H), Böhmi sches Brauhaus (131), Löbauer Brauerei (71), Schloß Chemnitzer Lagerbier (225), Zwickauer Baumwollspinnerei (203), TitterS« dorfer Filzfabrik (495) und Dresdner Preßhefen Bramsch (227). Eine» schwereren Verlust erlitten wiederum Sächsische Glas- fabrikaktien, die i n der Vorwoche bereits 10 eingebüßt hatten und nunmehr noch um weitere 12 <)„ zurückwichen. Auch Deutsche Kunstlederaltien wurden wieder aus 137^, Hutschen- reuther Porzellan auf 159, Sachsenwerk auf 102^, Dresdner Felseukeller Genußscheine ans 995 M. und alte Rofeuthal auf 286'^ zurückgeseht. Im übrigen traten keine nennenswerten Ver luste in Erscheinung. o Leipziger Hypothekenbank zu Leipzig. Die Direktion berichtet: Die Entwicklung unseres Geschäfts im vergangenen Jahr« war, wie wobl bei fast allen Hypothekenbanken, ungünstig beeinflußt, einmal durch di« glänzende industrielle Koniunktnr, die zahlreiche Emissionen von Industriepapiere» !m Gefolge hatte, und in der zweiten Hälfte des Jahres außerdem durch den Balkan krieg, der eine übermäßige Anhäufung von Bargeld und eine Be unruhigung von Handel und Verkehr hervorrief. Obwohl dieNeu- auSgabe von StaatS- und Städteanleihcn gegen frühere Jahre zurückblieb, war doch eine Besserung ans dem Nentenmarlie nicht sestzustcllen, vielmehr gingen die Kurse der Rentenvapiere weiter zurück. Alles dies hatte für uns zur Folge, daß der Pfandbrief- absatz sehr schwierig, der Rückfluß besonders groß war, und daß auch die Pfandbriefkurse nm mehrere Prozent zurückgingen. Wir haben immerhin noch rund 4,6 Mill. M. aus Saldo verkaufen können, aber diesen Betrag nur dadurch erreicht, daß wir in den Listen Tagen des BcrichtSj ihres mit günstigem Erfolge eine Sub skription veranstalten konnte». Da» Sinken der Nentenknrse hat für uns weiter die Notwendigkeit ergeben, auf die Werte unserer Reservefonds, die mit lOO^o bei den 4 ^ige»,90^bei den3^^igen und 80bei den 3 A»igcn Papieren früher niedrig eingestellt waren und eine stille Reserve enthielten, eine Abschreibung von 14664 M. vorzunehmc».DemHypoth-kenmarlle konnten wirnaturgemäß weniger Geld als in früheren Jahren znr Verfügung stellen, und monatelang warenAuSlcihungcn unmöglich. Darunter littenbesondersunsere aus- wärtigen Vertreter. Der reme Zuwachs entspricht mit rund 4,6 Mill.M. der Erhöhung de» PsandbriesumlausS. Tie Bedingungen für die Neuausleihungeir waren für Zinsen- und Provisionskonto günstig, sodaß die Spannung zwischen Zinsen aus Pfandbriefhypotheken und den Pfandbriefz-nsen sich etwas vergrößerte, und da» Provisionskonto im Ertrag nicht viel hinter dem vorjährigen Er gebnis zurückblieb. Ter rechnerische Überschuß belauft sich aus schließlich des Vortrag» aus 1 153070 M., ist also saft genau so hoch wie der de» Vorjahr» (1453064 M.). Dieser Gewinn ge stattet wiederum, »ine Dividende von 8 aus daSAktienkapital von 12 Mill. M. zu verteilen. Satzungsgemäß werde» dem Spezialreservefond» I 72653 M. zugeführt. Mit Rücksicht auf den jetzigen niedrigen Kur-stand unserer Pfandbriefe werden für das Agio-Vortrag-konlo 150000 M. und außerdem für den SpezialreservesondS H 100000 M. als Rücklagen vorgefchlagen. ES verbleibt dann ein Vortrag von 120 183 M. auf neue Rechnung. Sleiwitz, 7. Februar. In der heutigen Sitzung der Vber- schlesische« Ltahlwerkügeselischast wurde daS Andauern guter Beschäftigung in Stabeisen sestgestellt, die volle Quote freigegeben und der Verkauf für daS zweite Vierteljahr zu unveränderten Preisen beschlossen.
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