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Dresdner Journal : 29.01.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-01-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-191301298
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19130129
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19130129
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-01
- Tag 1913-01-29
-
Monat
1913-01
-
Jahr
1913
- Titel
- Dresdner Journal : 29.01.1913
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M«i«ungSau»1aufcheS zwischen den Großmächten auS Anlaß de« Balkankrieges abgegeben worden sind, das Vorhandensein der artiger Vereinbarungen al« ausgeschlossen erscheinen. Aba. vr. «rab«a««r (s«z.) fraate: Ist der Hr. Reichstanzler in der Lage, AuStnnst zu erteilen, ob und inwieweit die angeblich auf amtlichen Informationen beruhenden Zeitungsmeldungen der Wahrheit entsprechen, daß di« Berbitndeten Regierungen neue um- fastende AMtänorderunge«, auch ada,sehen von dem Ausbau der Luftflotte, durchzuführen beabsichtigen? Entspricht e« im besonderen der Wahrheit, daß die Absicht besteht: 1. die Mannschaftsstärke der Kompanien zu erhöhen; 2. dritte Bataillone, soweit sie noch nicht vorhanden sind, aufzustellen; 3. die Ersapreserve zur Ausbildung mit der Waste einzuberufen; 4. Kavallertedivtsionen schon in der FritdenSzeit aufzustellen; S. selbständige Radfahrerkompanien zu bilden; 6. die Artillerie zu vermehren? Major Hoffman«: Tie verantwortlichen Stellen der Reichs regierung sind sich darüber einig, daß unsere Rüstung zu Land» einer Verstärkung bedarf. Doch können über den Umfang der Verstärkungen keine Mitteilungen gemacht werden, da der Bundes rat darüber noch nicht Beschluß gefaßt hat. Die Spezialberatung des Etat» de» Reich» amt» des Innern wird bei den dauernden Ausgaben für da» Reich»- gesundheitsamt fortgesetzt. Abg. vr. van Galler (nl.): Ta» Reichsamt des Innern hat infolge einer Resolution de» Reichstages Erhebungen über die ArbeitSverhültniste der Krankenpfleger angestellt und im Laufe dieses Jahre» veröffentlicht. Ter Vertreter deS NeichsamtS de» Innern hat angekündigt, daß in Erwägungen darüber eingetreten werden soll, ob auf Grund de» vorhandenen Material» eine gesetz liche Regelung notwendig und wünschenswert sei. Leider ist da» Material sehr lückenhaft. Aber auch schon da» vorhandene Material zeigt mit erschreckender Deutlichkeit, daß eine baldige reich-gesetzliche Regelung dringend notwendig ist. Die Arbeitszeit der Krankenpfleger in Preußen beträgt durchschnittlich über 14 Stunden täglich und geht bi» zu 18 Stunden hinauf; da» find erschütternde Zahlen Gewiß soll man nicht immer da» Ausland al- Muster hinstellen, aber in dieser Frage ist un wirklich da» Ausland, namentlich Nordamerika, überlegen. Leider werden jetzt die Mädchen im Krankendienste auch für Zimmer- putzeu, Fensterreinigen rc. benutzt; ich schätze jede Arbeit, aber da» ist eine ungeschickte Ausnutzung des Personals. (Sehr richtig t links.) Daß die Lande-gesetzgebung zweckmäßiger sein würde, weil sie die einzelnen Verhältnisse leichter berücksichtigen könne, glaube ich nicht, das Reich muß zunächst die Grundlagen sür die Regelung bieten. Abg. Varon Knigge (kons.): Tie Kindersterblichkeit, zu deren Beseitigung sich große Organisationen zusammengeschlosten haben, sordert dringend reich-gesetzlich« Maßnahmen; auch die Frag« de» Geburtenrückganges wird immer dringender. Wo die meisten sozialdemokratischen Stimmen abgegeben werde», ist der Geburtenrückgang am größten. Tas beruht zum größten Teile auch auf der Wirkung der sozialdemokratischen Presse und ihrer Broschüren. (Widerspruch bei den Sozialdemokraten; Beifall rechts.) Abg. «uußer (fortschr. Vp ): Tas Weingesetz von 1909 ist er- hcblich besser al» seine Vorgänger; e» hat besonders segensreich gewirkt. Eine neue Gefahr zeigt sich in der schnellen Steigerung der Einfuhr fremder Weine; deshalb ist e» dringend geboten, hier eine möglichst scharfe Kontrolle wal.m zu lassen. Ter Weinzoll muß unter allen Umständen aufrechlerhalten bleiben. Abg. Losinbki (Pole): Tie überlange Arbeilszeit in den ober schlesischen Gruben muß endlich beseitigt werden. Tie gegen- tvärtige Ausnutzung der bergarbeitenden Bevölkerung verhindert das Auswachsen eine» gesunden Volk»stammeS dort. Vor allen Dingen müßte dafür gesorgt werden, daß in den Gruben täg- lich wenigstens einmal frische« Trinkwasser besorgt wird. Redner empfahl schließlich eine Resolution seiner Partei auf Untersuchung der gesundheitlichen Verhältnisse der Bergarbeiter und der gesund- heitlichen Vorkehrungen aus deu Bergwerken LberschlesieuS. Abg. vr. Burckhardt (wirtsch. Bgg ): Ich wünsche, daß die Arbeitszeit der Bergarbeiter in Oberschwsten ebenso geregelt würde wie bet uu» im Westen. In der Frage deS Hebammenwesens ist eine gesetzliche Regelung wünschenswert. Die Krankenpfleger wünschen eiu Spezialgesey für da» Deutsche Reich. Es gibt allerdings «ine ganz« Reihe von Krankenhäusern, die vorzüglich geleitet find, aber es bestehen anderseits auch viel« Mißstände, und die Erhebungen der Regierungen hätten sich nicht allein aus die Arbeitszeit des Krankenpflegepersonals beschränken, sondern auch auf das Gehalt, di« Behandlung, die Wohnungsfrage, die Erkrankungen und die Sterblichkeit, auf die Rechtsstellung und aus die VersichcrungSverhältniss« erstrecken sollen. Tie gesetzliche Verkürzung der Arbeitszeit ist hier ebenso dringend geboten wie bei deu Bäckereien, der Schankwirtschast rc. Auch die Errichtung von staatlichen Krankenpflegeschulen ist anzustreben. In der Apothekensraae stehe ich ausnahmsweise einmal auf demselben Standpunkt der Verstaatlichung wie die Sozialdemokraten; leider hat es aber keinen Zweck mehr, darauf «inzugehen, nachdem der Staatssekretär eine reichsgesetzliche Regelung abgelehnt hat. Aber ich wünsche wenigstens, daß das hessische System angcuommeu wird, wonach die neue» Apotheken an die Gemeinden gegeben werden. Im übrigen betone ich, daß die Apotheken Leuljchland- die besten der Welt sind, und daß die Rückstände, die noch vor handen sind, beseitigt werden können, wen» un» das Gesetz über da» Geheimmittelwesen, das früher eine Mehrheit nicht gefunden hat, wieder vorgelegt würde. (Beifall rechts.) Direktor des Reichsgesundheitsamtes vr. Bumm: ES mutz zugegeben werden, daß di« Klage» über unzureichendes Wissen der Hebammen und über Mangel an Hebammen aus dem Laude teil weise berechtigt sind. Eine reich-gesetzliche Regelung des Heb- ammeuwesenS in alle» seinen Teilen für ganz Deutschland ist aber von deu Bundesregierungen auf eine Anfrage sür nicht zweck- mäßig eracktet worden. ES sind jedoch im ReichSgesundheitSamt bestimmte Grundsätze zur Vereinheitlichung ausgearbeitet worden, und ich hoffe, daß man zu einer Übereinstimmung in den Haupt- gefichtspunkten gelangen wird. Di« Invalidenversicherung wird auf die Hebammen ausgedehnt werden. De» warmen Worten vr. van Ealker» über die Krankenpfleger und Krankenpflegerinnen kann ich mich nur anschließe». ErhebuuHen in ganz Deutschland ergaben, daß di« Dienstzeit sich aus 16 Stunden ausdehnt. Ta« Gesundheitsamt hat seine Vorschläge an den Reichskanzler gehen lassen. Tie einheitliche Regelung für das ganze Reich stößt aus große Schwierigkeiten. In der Bekämpfung der Säuglings sterblichkeit sind groß« Fortschritte gemacht worden, wenn auch «och viel mehr geschehen, muß. Tie Geheimmittelliste wird nunmehr ergänzt werd««. Abg. «ntrick (so»): Ich traute bei der Red« de» L »liegen van Ealker meinen Ohren nicht; d-nn seine Presse ist es besonder- gewesen, die mich 1900 in der niedrigsten und gemeinste» Weis« wegen genau derselben Forderungen angegriffen hat. (Vizepräsi- dent Dove: Tas bezieht sich wohl nur aus die Presse und Per sonen autzerhald de- Hauses?) Mein« Charakteristik bezieht sich auf alle, die damals in der schäbigsten Weise den Kampf gegen mich geführt haben, innerhalb und außerhalb des Hause». (Vize- präfident Dove rief den Redner nunmehr zur Ordnung.) Ich kauu nichts zurücknehmen. Line reichsgesetzlich« Regelung ist drin gend zu fordern. Die Regierung gibt uun ja auch zu, daß meine damalige Schilderung richtig gewesen ist. Di« Gehälter für das Krankenpflcgepersoual sind geradezu jämmerlich; ebenso liegen dessen Wohuuugoverhältniff« sehr im argen. Liese trüben V«r- bültniffe gibt es nicht nur in de» öffentliche», Krankenhäusern, sondern auch in d«n geistlichen Ordenstrankeuhäusern. Mit dem Raubbau an dem Leben uud der Gesundheit de- Pstegepeijonal- »uß Schluß gemacht tverd««. Ich bitte deshalb, uns«, Resolution «ttzuuehme«. Ab». »iedbert» (Z.)r Di« Kra»k»npst«g« muß auch aus dem Laud« weiter gefördert werden. Daraus wird bet der reichsgesetz- Berlin, 28. Januar. außerordentliche Unterstützungen für Kanzlei- und Unterbeamt« entsprechend zu erhöhen, wurde mit der gleichen Mehrheit ad- g«lehnt. Ein Zentrumsantrag, Unterbeamten mit weniger al» löOO M. Gehalt für das dritte und jedes folgende eheliche Kind unter 18 Jahren eine Zulage von je 100 M. zu gewähren, wurde zurückgezogen und dafür ein« Entschließung angenommen, in welcher >er Reichskanzler ersucht wird, Kinderzulagen für die Reich«, beamteu eiuzusühren. Line weitere nationalliberale Resolution, nach der den unteren und mittlere» Beamten, di« mit höheren Steuern belastet sind al» i» Preuße«, »ine Ausgleich-summe ge währt werden soll, wurde abgelehnt. Ausland. Zum «bleden Erzherzog Stainers. Wie», 28. Januar. Im Abgeordnetenhause hielt Präsident Sylvester einen vom Hause stehend an- gehörten Nachruf für den verstorbenen Erzherzog Rainer, der als Präsident des ständigen Reichsrats und als erster konstitutioneller Ministerpräsident an der Wiege der Verfassung gestanden habe. Der Verstorbene habe stets ein vorurteilsloses Verständnis und ein reges Inter esse sür die Forderungen des demokratischen Zeitalters bekundet und dieselbe Hingebung, die er bei der Leitung der StaatSgeschäste gezeigt, weiterhin der Erfüllung seiner hohen militärischen Funktionen gewidmet. Bei einer Betätigung auf dem Gebiete der Kunst und Wissen chaft, zu denen ihn seine vornehmen Neigungen führten, als Kurator der Akademie der Wissenschaften und in zahl reichen Ehrenstellen, die er nicht nur dem Ramen nach versah, habe sich Erzherzog Rainer als munifizenler Förderer und als überzeugter Anhänger aller bildungs freundlichen Bestrebungen erwiesen. Seiner Herzensgüte habe die im Verein mit seiner erlauchten Lebensgefährtin unablässig geübte Fürsorge für die Armen und Bedrängten entsprochen. Der Hingang diese» wahrhaft hochsinnigen Prinzen von so schlichtem Gehaben und echt menschlicher Gesinnung erfülle ganz Österreich mit tiefem Schmer». Darauf wurde zum Zeichen der Trauer die Sitzung auf gehoben und die nächste Sitzung auf 12 Uhr mittag» an beraumt. Vevorftstzender franzSftfchsr Amnestie Erlotz. Paris, 28. Januar. Im Ministerrat wurde ein Amuestieprojekt in großen Zügen angenommen, das in sehr weitem Umfange auf wegen politischer und Preß- delikte, Verstöße gegen das Bersammlungsgesetz und Streilvergehen Verurteilte Anwendung finden soll. Die WtedereinsteUnn- Dn Pat»» de Mams. Paris. 28. Januar. In der republikanisch- sozialistischen Gruppe der Kammer gab der frühere KriegSnnnister Millerand Aufklärungen über die Wiedereinstellung Du Paty de ElomS. Die Gruppe sprach im Einvernehmen mit Millerand die Überzeugung aus, daß e» wünschenswert sei, diese Angelegenheit i, der Kammer zur Sprache zu bringen, uud be auftragt« d«n Deputiert«» Violette, am nächsten Freitag an den Kriegsminister Etienne darüber eine Anfrag zu eichten. liche« Regelung der Frage befand«»» zn achten sein. Da» Reich»- gesundhettSamt fallt« s«in« Aufmerksamkeit besonders auch auf die gesundheitlichen Zustände in der Großeisenindustri« lenken. Die Arbeitszeit ist zu verkürzen und da« Überstunden wesen zu b.seitiseu Besonder« schlimm haben «s die Arbeiter tn den Walzwerken. Abg. vr. Vlanlrntzorn (nl ): Di« Reich-regiernng sollte dafür sorgen, daß di« Präzis, bi« durch ein reichsgerichtliches llrt«ll geschaffen worden ist. nicht b»ib«halten wird, wonach Obstweine und Dresterweine nicht zum tzaustrunk verwendet werden dürfen. Da» widerspricht dem Geist« d«s W«ing«setzeS. Abg. Leube (fortschr. Vp.): Bei unserer Fleischeinfuhr sind Änderungen der gesetzlichen Bestimmungen unbedingt erforderlich, dahingehend, daß mcht nur die Einfuhr ganzer Nind«r gestattet wird, fanden, daß auch nach gehöriger Untersuchung einzelne Dier teile eingeführt werden können. Abg. Jäckel (soz.): Ji, der Textilbranche bestehen große ge sundheitlich« Gefahren für die Arbeiter. Insbesondere müßte einmal festgastellt werben, inwieweit di« Schiffchen, di« in den Webstühlen verstauben und verschmutzen und dann von Hand zu Hand unter den Arbeitern gehen und sogar in den Mund ge nommen werden müssen, Ansteckungsgefahr für die Arbeiter dar- stellen- Abg. Papp« (Z ): Die Au»führung d«» Viehseuchengesetzes läßt viel zu wünschen übrig. Abg. vr. Thoma (nl.): Al« Vertreter de» die größte Milch- Wirtschaft umfassenden Wahlkreises, de» Allgäu, habe ich die Re- solutwn der fortschrittlichen Volkspartet auf Errichtung eines milchwirtschaftlichen Institut» freudig zu begrüßen. — Der Abg. Antrick hat vorhin auch di« Nationalliberalen angeschuldigt, daß sie ihn in der gemeinsten und niederträchtigsten Weise angegriffen hätten. Der nationalliberale Redner Prinz Earolath hat im Gegenteil in der Debatte um 1900 dem Abg. Antrick dafür ge dankt, daß er di« Klag«« zum Bortrag gebracht habe. Entweder hat Hr. Antrick vor seiner heutigen Rede jene Verhandlungen nicht nachgelesen, dann ist es mehr als fahrlässig, einen derartig insamierenden Vorwurf gegen meine Partei zu erhebe«, od«r er jat sie gelese«, dann überlaste ich die Eharakterisierung «ines olchen Verhalten» dem Urteil de» Hauses. (Beifall bei den Nationalliberalen.) Abg. Vr. Blunck (fortschr. Bp.): Unsere Resolution auf Schaffung eines Instituts für wissenschaftliche Erforschung der Milchwirtschaft st nicht neu. Vor mehreren Jahren hat indessen der Staats- ekretär die Notwendigkeit «ine» solchen Institut» bestritten. Die Milchwirtschaft hat einen so gewaltigen Aufschwung genommen, >aß die Schaffung eines solchen Instituts gerechtfertigt ist. Dieser Nnsschwung ist um so bemerkenswerter, als er ohne jeden Zoll- chutz vor sich gegangen ist. Bei der Bekämpfung der Maul- und Nauens«,,che sollte man die Absperrung-Maßregeln nicht allzu schroff handhaben. Tie deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten müßte auS Reichsmitteln unterstützt werden. Abg. Hösch (kons.): Ter milchwirtschastlichen Resolution tehen wir durchaus sympathisch gegenüber. Direktor de» ReichSgesundheit»aintö vr. Bumm: Gegen die Maul- und Klauenseuche find di« schärfst«« Maßnahmen nötig. Tie Landwirte dürfen nicht irre werden an der Richtigkeit der getroffenen Maßnahmen. Trotz den umfangreichsten Versuchen ist «S immer noch nicht gelungen, ein zweifelsfreies Ergebnis über den Erreger der Seuche zu erzielen. Nächste Sitzung Mittwoch 1 Uhr: Interpellation der Pole», betreffend Enteignung. Schluß -H7 Uhr. Die Budgetkom misston des Neichtag» hat in ihrer heutigen Sitzung gegen 12 Stimmen di« vstmarkenzulag« für die Reichs-Post- und Telegraphen verwaltung gestrtchen. Ein Antrag de» Berichterstatters, di« Titel Unterstützungen sür höher« und mittler« Beamt« und GnffragettenauSfchrettungen. Dublin, 28. Januar. Drei A«hßugerinne« del ü Frauenstimmrechts wurden verhaltet unter der Ve- ß schuldigung, heute früh 1« Fensterscheiben des Schlosset ß von Dublin, der offiziell«» Residenz de» Vizekönig» vo» I Irland, «ingeworfen zu haben. Di« dr«i Angeklagten > wurden zu einem Monat Zwangsarbeit verurteilt. I London, 28. Januar. Heute abend erschien eine I Abteilung von etwa 20 Anhängerinnen des Frauen- stimmrechts vor dem Parlamentsgebäube und ver- langte den Schatzkanzler Lloyd George zu sehen W dieser e» ablehnt«, sie zu empfangen, weigerten sich die Mitglieder der Abordnung, sich zu entfernen, woraus ei zu Zusammenstößen mit der Polizei kam. Mehrere der Frauen, unter ihnen ihre Führerin, Frau Drummond, wurden verbaltet. Im Laufe des Abends wurden in der Nachbarschaft von Whilehall mehrere Fensterscheiben j cingeworfen. Auch dort wurden mehrere Fra»» verhaftet. London, 29. Januar. Bei den Ausschreitung» der Frauenstimmrechtlerinnen gestern abend wurde» auch in dem Gebäude der Hamburg-Amerika-Li,» I die Fenster eingeworfen. Der anaerichtete Schal, wird auf mehrere Tausend Mark geschätzt. Spanischer ExminifteepeLfident Maret -s-. Madrid, 28. Januar. Der ehemalige Minister. ! Präsident Moret war feit dem letzten Freitag krank und > mußte das Bett hüten. Al- er heute das Bett verlast» hatte, wurde er von einer Ohnmacht befallen. Bald -Es erlöste ihn ein sanfter Tod. Der König, die Minism und viele hervorragende Persönlichkeiten haben der Famil« )es Verstorbenen Beileidsbesuche abgestattet. Auch d« Bevölkerung ist von dem Tode schmerzlich berührt. Die Balkanfrage. Die Note der Balkan st aaten. London, 28. Januar. Wie das „Reurersche Bureau" erfährt, traten die Balkandelegierten heute nachmittag 3^3 Uhr zusammen und berieten sich über drei Stunde». Während dieser Beratung entwarfen und unterzeichnet» sie eine Note, die sie den Türken zu überreichen beab sichtigen. Novakowitfch wird di« Note Reschid Pascha überreichen, sobald er eS für angebracht hält. U ,// Grund zur Annahme vorhanden, daß die Note morgen überreicht werden wird. Tie Deleg er:en der Pn- bündeten meinen, daß sie mit der Überreichung der Nole ihre Mission in London beendet haben. Ter Tag ihrer Abreise ist noch nicht festgesetzt morgen. Venizelos reist vor Ende der Woche nach Athen ab. Die Mehrzahl )cr Delegierten wird London wahrscheinlich in wenigen Tagen verlassen. Nach Reuterscden Informationen ermahnt )ie Note das Ende des Waffenstillstandes nicht. Iber diese Frage werden die Regierungen und die Ober befehlshaber im Felde entscheiden. Mutmaßliches von der Antwort der Pforte an die Großmächte. Konstantinopel, 28. Januar. Wie es heißt, er klärte die Pforte in dem Entwürfe der Antwort, der wahrscheinlich nochmals vom Minister/ase zM'rür werden wird, daß sie die von den o^ romanischen Bt' vollmächtigten in der Sitzung vom 3. Januar b.- reits gemachten Zugeständnisse anurhme, alio, was das VUajet Adrianopel anbetrifft, eine Grenzlinie, die der alten Grenze bis zum Flusse Arda folgt, Velsen Laut ie bis zur Einmündung des Sögüvli Tichai folgen wird, um im See Buru Göl zu enden. Ihr« Rechte auf die Insel halte die Pforte aufrecht. Berlin, 29. Januar. Der „Tag" erfährt aus Konstantinopel, 28. Januar. Die Antwort auf die Kollekttvnote der Mächte ist heute fertiggestellt worden. Im heutigen Ministerrat wurde sie vorgAesen. Morgen soll sie dem Doyen, Botschafter Pallavicini, berreicht werden. Die Auffassung der Lage tn Berlin. Cöln, 29. Januar. Die „Köln. Ztg." ersähst aus Berlin, 28. Januar. Auch heute früh liegen noch keine Anzeichen einer sachlichen Weiterentwicklung der Dinge von Konstantinopel vor. Aas aus Wien über wn Inhalt der Antwortnote der neuen türkischen iegierung gemeldet wird, ist unbestätigt. Aus Paris kommt eine Nachricht, die wir in einem hiesigen Malte wiedergegeben finden, wonach Rußland nochmals den Versuch mache, bei den Kabinetten von Paris und Lo»^» ein besonberes Mandat für eine Kundgebung der russischen Schwarze Meer-Flotte vor Konstantinopel zu erlangen. Diese Nachricht ist nach unseren Erkundigungen unbegla ubtat. Bisher ist von einer beabsichtigten Kundgebung Rußland» mit der Schwarze Me«r-Flatte nichts bekannt geworden. In der ausländischen Preise scheint man, grünsten Meldungen zufolge, anzuuehmen, daß durch die Unterzeichnung de» Konzessionsoer/rag- über den Stadtbahnbau in Konstantinopel-ie Türkei in den Besitz von Geldmitteln zur Fortführung des Kriege» gelange. Diese Annahme ist durchaus un begründet; dreUnterzeichnung desBertrags bedeutet mchts als die Vollziehung einer Körmlichltit und ist mit einer Finanzoperation zugunsten der Psorte nicht in Verbindung zu bringen. Zum Stande der rumänisch-bulgarischen Verhandlungen, die mehr und mehr wieder in den Vordergrund de» Interesses treten, sei bemerkt, daß diese Verhandlungen zweifellos wieder tn Fluß gekommen sind, vermutlich auf Grund neuer Weisungen, die Danem von seiner Regierung erhalten hat. Ei» Ergebnis laßt sich noch nicht feststelle«; es scheint aber, daß man sich in Konstantinopel einem Irrtum hingeben würde, wenn man mit einem für die Türkei vorteilhaften bulgarisch- rumänischen Zerwürfnis rechnen wollte. Kriegsgreuel-JnterPEllationeninWien und London. Wien, 28. Januar. Abgeordnetenhaus. In, Ein- lause befindet sich eine Interpellation des Christlich- Sozialen Jerzabek, in der unter Hinweis auf die ZritungSmeldungen über Grausamkeiten, die von Truppen der verbündeten Balkanstaaten verübt worden sein sollen, der Ministerpräsident gesraat wird, ob er - geneigt sei, hierüber eingehende Erkundigungen ein- zuziehen und im Falle der Richtigkeit der Meldungen dahin zu wirke», daß da» Lsterreikhtsch-ungarische Aus wärtige Amt sowohl im Ramen de» Ansehen» Europa» «> Aber l de« kt Vorst« L auf ei verbü Elast vom garist regul etwa Gege scheh, Kons oder franz sein s daß t Lage frage» dring« macht richt« wähn lichen ich b Die l begr ist m e» sei senig mit» Es wär wüi Reg Grc und bestr der Kam, cs s« düst, wollt tMps entha sollte! wend! sandte tie H schrei! Khan Wien« von Über l M verstä KiHt. Lie! 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