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Aourlml. Dresdner 1913 Nr. 23 vezngtpreis: Beim Bezug« durch deutschen Postanstalten » V Amtlicher Teil. is üO (behördlich« Bekanntmachungen erscheinen auch im Inseratenteil.) Nichtamtlicher Teil. igtds ,sd«il nd d«, nl, dit veskÄ rnde ingt ?all- >ann Be- ode" 1P0- bl-qi- äiinder iläldir, >er « TlH7 Üchzm » dr> ider: ,iachi- i lästeie t gc- lähur voll- -z.^ s dü, >is voll- i diS ichstn s v«, > IÄ', M, Ankündigungen: Die tspaltig« Grundzeile oder deren Raum im Ankündigung-teile »9 Pf., diellspaltige Grundzeile oder deren Raum im amtlichen Teile 7» Pf., unter dem Redaktionsstrich (Eingesandt) ISO Ps. Preisermäßigg. aus Geschäftsanzeigen. — Schluß der Annahme vorm. 1» Uhr. «misterium de« Innern. Ce. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Schutzmann Schönfuß in Leipzig die Friedrich August-Medaille in Bronze zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Gastwirte Ferdinand Straaß in Mülsen St. Niclas die Friedrich August-Medaille in Bronze zu verleihen. chase" e der Jahr b--. enl- ?ber -tväi »lugt rdern stecht ch-eo gei,i. >Ä, sch" tx a!t uv: W !lW, L.'., Lr., 'der P., iw do iw, >IN- ries "ge, >ner etto >hne ller- cker- M., ohne »bis !r. 3 per M., rack, hön. Deutsches Reich. Kleine politische Nachrichte»». Posen, 28.Januar. Für die Unterstützung der studieren den polnischen Jugend hat der Rentier SchorSki in Konitz testamentarisch 1 Mill. M. bestimmt. vom Königlichen Hofe. Dnilden, 29. Januar. Ihre Königs. Hoheit die Frau Prinzessin Johann Georg ist gestern abend 10 llür 53 Min. in Begleitung der Hofdame Frl. v. Schönberg nach Wien abgereist, wohin Se. König!. Hobeit der Prinz in Begleitung des persönlichen Ad jutanten Hauptmann v. Watzdorf heute abend ebenfalls reisen wird, um an den Trauerfeierlichkeiten für Ce.Kaiser!, und Königl. Hoheit den verstorbenen Erz herzog Rainer teilzunehmen. Die Höchsten Herrschaften werden bei Ihrer Kaiser!, uud Königl. Hoheit der Frau Erzherzogin Marie Josepha in Wien Wohnung nehmen. Am Montag, den 3. Februar, gedenken Ihre Königl. Hoheiten wieder hier einzutreffen. > Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: Hofrat Do enge» in Dresden. Mittwoch, 29. Januar hätten ßt, zu. idende use der enilter d mög. großer it, daß lmsäß:» it zeuge ensläude itbirz«. imlung, ind des ustellen. ues sich l> ß ge- andem re Hoff, ügeniq Srat». il» «. >2 zeigt der sich !55 L i Tam« « Li en m. aumm m «m ä> T«. V), let Tir- le» us Imin; Koloniales. Erfolglose Strasexpevition in Neuguinea. Die Ermordung des Vogeljägers Mikulicz in Neuguina hat das Bezirksamt Friedrich- Wilhelmshafen veranlaßt, eine Abteilung der Polizei truppe unter Führung des Assistenten Beyer nach dem mittleren Ramu zu entsenden, damit die Mörder er mittelt und womöglich ergriffen würden. Über diesen Vorstoß zum Ramu wird vom Amtsblatt für Deutsch- Neuguinea ein ausführlicherBericht veröffentlicht, dem wir das Nachstehende entnehmen: Am 11. Oktober erreichte die Expedition den Ramu. Die in der Nähe wohnenden Kaibaleute wußten von dem Morde und er zählten, daß Mikulicz in Mossim ermordet wäre. Die Leute von Kaniti, Kuriza, Kabaiaka und Kochunu, sowie die Vanbiddi seien beteiligt gewesen. Mikulicz sei mit dem Speer verletzt, nach Kuriza geschleppt und dort gefressen worden. Nach einer Floß- fahrt von vier Tagen erreichte die Expedition die Mordstelle. Die Eingeborenen waren, wie die Kaibaleute bereit» angegeben hatten, gewarnt worden und hatten alle Dörfer geräumt. Da weitere Pfade von der Mordstelle nicht auSpingen und alles Suchen er- folgloS blieb, kehrte die Expedition nach fünf Tagen zum Ramu zurück. Lüvwestafrika nach dem Besuch de» Staatssekretär». In der „Franks. Zeitg." schreibt vr. P. Rohrbach, Windhuk, u. a.: Bei dem Besuch vr. Solf» muß cs als die erfreulichste Erfahrung bezeichnet werden, daß gerade die beiden entscheidenden Punkte, Dezentralisation der kolonialen Verwaltung, d. h. Verlegung des admini strativen Schwerpunktes von Berlin nach den Kolonien, und eine organischere Gestaltung des Zusammen arbeiten» von Gouvernement und Landesrat im Mittelpunkt der Verhandlungen standen. In beiden Richtungen scheint nun auch der entscheidende Schritt zur Besserung getan. Der Staatssekretär hat an erkannt, daß die Rechte deS Lande-rate» erweitert werden mußten. In der jetzigen Verfassung hängt es aanz vom Ermessen de» Gouverneur» ab, ob der Landwirt fruchtbare Arbeit leisten kann, und man kann nicht behaupten, daß das Al» weiterer Stellvertreter deS BezirkStierarzte» in OMitz ist gemäß Z 13 Absatz 3 der Verordnung vom k.ilpril 1912 zur Ausführung des Viehseuchengesetzes der Stadttierarzt Brunner in Markneukirchen nrpflichtet worden. 16 VII Zwickau, den 24. Januar 1913. 649 Die Königliche Kreishauptmannschaft. Mitteilungen aus der öffentlichen Verwaltung. DieVerkehr-einnahmenderSächsischenStaats- eisenbahnen sind nach den vorläufigen Ermittlungen im vierten Vierteljahr 1912 gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahr» nur wenig gestiegen. Während sie im vierten Vierteljahr 1911 nach den endgültigen Feststellungen 46 171 447 M. betrugen, be ziffern sie sich im vierten Vierteljahr 1912 nach den vor läufigen Ermittlungen auf 46 584 600 M., es ist also eine Zunahme von nur 413 153 M. --- 0,89 Proz. ein- getreten. Von diesen Einnahmen entfallen auf den Personen verkehr 14 845 800 M. (150 323 M. --- 1,00 Proz. weniger al» im vierten Vierteljahr 1911) und auf den Güterverkehr 31738 800 M. (563 476 M. --- 1,81 Proz. , mehr als im vierten Vierteljahr 1911). Was den Personenverkehr betrifft, so brachte zunächst der Monat Oktober 19H2 wegen de» teilweisen ungünstigen Weiter», ferner wegen der geringeren Zahl der Sonntage und wegen de» Wegfall» des im Vorjahre bi« Ende Oktober anhaltenden starken Anreize» der Internationalen Hygiene-Ausstellung eine erhebliche Bcr- kehröabnahme; diese ist indessen durch einen Verkehr»- MulgUch Suchfischer Staatsauzeiger. Verordnungsblatt der Ministerien und der Ober- nnd Mittelbehördea. ««ttwtis« Nebenblätter: LmrdtagSbeilag«, Synodalbeilag«, ZithnngSlisten d«r Berwaltung d«r K. S Staatsschulden «nd der L. S. Land- nnd Lande»kulturrent«nbank-verwalt»»», vberficht b« »Nmahmea »nd Ausgaben der LcmdeS-BrandverficherungSanstalt, Übersichten de» r. S. Statistischen Landesamt» über Ein- und Rückzahlungen bet den Sparkassen, Grundsätzlich« Entscheidungen da ». S. Lemdesverficherungsamts, Berkaufslist« von Holzpflanzen aus den K. S. StaatSforstrevieren. An London und Dublin kam e» zu Ausschreitungen der Unhingtrinnen de» Frauenstimmrecht«. Dir vottondelegierten haben ihre Rote au die Türkei fertiggrstellt. Vermutlich wird sie heute überreicht werden. Der frii-ert spanische Ministerpräsident Moret ist gestörte«. , Auf der Höhe van Lahague stieß in der vergangenen Kocht der Dampfer „Phryne" mit dem Hamburger Vier- moster,,Pauga.lt" zujammeu. Da» Segelschiff sank in Inrz.r Zeit, von der Besatzung werden 30 Mann vermiet. ausschwung, der hauptsächlich aus die für AuSslüge günstige Witterung zurückzuführen war, in den beiden letzten Monaten des Jahres fast wieder ausgeglichen worden. Der Güterverke hr war namentlich im Oktober und in der ersten Hälfte deS Novembers sehr stark. Indessen ist die prozentuale Zunahme gegenüber dem letzten Viertel jahr 1911 weit hinter der in den gleichen Zeiträumen der Jahre 1911 und 1910 zurückgeblieben. Die Ursache hierzu ist hauptsächlich darin zu finden, daß auch im letzten Vierteljahr 1912 der Wasserweg durchgängig offen war und infolgedessen große Transporte der Elbe ver blieben, die im Vorjahre der Eisenbahn zugefallen waren. Auch blieb der Mehrbezug an Kohlen aus, der sich im Vorjahre wegen Ausfalls der Wasserkräfte nötig machte. Weiter wirkten die Krieg-wirren auf dem Balkan nach teilig auf den Güterverkehr. Besonders betroffen wurden hiervon die Ausfuhr nach Österreich, Rumänien und den Balkanstaaten und im besonderen der Versand von Er zeugnissen der Textilindustrie, die zum Teil auch wegen Arbeiterausständen in Färbcreibctrieben die Fabrikation einfchränken mußte. Infolge der günstigen Ernte war auch ein Minderbezug von Futtermitteln cin- getreten. Die ebenfalls günstigen Ernteverhältnisse in Österreich hatten einen Rückgang von Kraut- und Kartoffelsendungen im Durchgangsverkehr aus Deutschland und Holland nach Österreich zur Folge. Schließlich wurden, wie seinerzeit vorausgesehen worden ist, die Einnahmen im Güterverkehr erheblich beeinträch- tigt durch die am 1. Oktober 1912 eingeführte Er mäßigung der Abfertigungsgebühren brr gewissen Sen dungen in Wage« von 15 t und mehr Ladegewicht. — Zugenommen hat die Beförderung von Brennstoffen, Roh stoffen für die Baum Wollindustrie, Getreide, Roheisen und infolge der andauernden regen Bautätigkeit auch der Bezug von Baumaterialien. Obst, Zuckerrüben, Kies, Sand und Steine wurden besonders im Leipziger Bezirk in erheblichen Mengen befördert. Infolge der schon er wähnten günstigeren Wasserverhältnisse gestaltete sich naturgemäß auch der Verkehr in den Elbumschlagplätzen sehr lebhaft. ch die Expedition, Große Zwingerstraße 1», sowie durch die , Mark vierteljährlich. Einzelne Nummern 19 Pf. Erscheint: Werktag» nachmittags. — Fernsprecher: Expedition Nr. ISS», Redaktion Nr. 4L74. Reichstag Sitzung vom 28. Januar. Ain BundeSratstische: vr. Delbrück. Präsident vr. Aaempf eröffnet« di« Sitzung um 1 Uhr mit folgenden Worten: Sr. Majestät dem Kaiser habe ich in Gemein schaft mit den beiden Herren Vizepräsidenten gestern die Glück wünsche de» Reichstags übermittelt. Se. Majestät hat dafür de« Dank ausgesprochen. Auf der Tagesordnung standen zunächst kleine Anfragen. Abg. Vasserma»» (nl.) fragte: Ist dem Hrn. Reichskanzler die Vergewaltigung deS deutschen Ansiedlers Stöffel in Marokko durch französische Truppen bekannt? Welche Schritte sind zur Wahrung der Interessen de» Geschädigten nnd zu dessen Schutze geschehen? Geh. Legationsrat vr. Lehma«»: Tie erste Frage ist mit Ja zu beantworten. Auf die zweite Frage ist zu erwidern, daß sich Stössel in Casablanca in Sicherheit und Freiheit befindet. Der Vorfall wurde sofort nach Eintreffen einer telegraphischen Meldung de» Kaiser!. Konsul» in Casablanca durch den Kaiser!. Botschafter in Paris auf Weisung de» Hrn. Reichskanzlers bei der französischen Regierung zur Sprache gebracht. Die Verhandlungen schwebe» gegenwärtig und werden noch einige Zeit in Anspruch nehmen, da der Tatbestand von beiden Seiten verschieden dargestellt wird, sodaß voraussichtlich noch weitere Erhebungen erforderlich find. Abg. Vasserma«« (nl.) fragte weiter an: Ist dem Hru. Reichskanzler bekannt, daß die neue chinesische Elementarschul ordnung vorsieht, daß in jeder höheren Elementarschule ein« fremde Sprache, und zwar in der Regel die englische Sprache ge lehrt werden muß? Ist der Hr. Reichskanzler bereit, bei der chinesischen Regierung für «ine Gleichstellung der deutschen Sprache einzutreten? Geh. LegationSrat vr. Lehma»«: Dem hrn. Reichskanzler ist bekannt, daß nach der chinesischen Elementarschulordnung von« September vorigen Jahres in den höheren Elementarschulen englischer Sprachunterricht eingeführt werden kann, aber nicht ein- geführt werden muß. Je nach den örtlichen Verhältnissen kann vielmehr an Stelle der englischen Sprache auch eine andere fremde Sprache gelehrt werden. Der Kaiser!. Gesandte in Peking hat bereit» die nötigen Schritt« getan, damit von dieser Möglichkeit zugnnsten der deutschen Sprache ein ausgiebiger Gebrauch gemacht wird. Abg. vaskerma«« (nl.) fragte ferner an: Sind dem Hrn. Reichskanzler Mitteilungen darüber geworden, daß zwischen Eng- land, Frankreich und Rußland bestimmte Verein barungen über eine Abgrenzung der gegenseitigen Inter essensphären in den armenischen, syrischen und arabi- schen Gebietsteilen der Türkei getroffen worden find, und welche Stellung gedenkt der hr. Reichskanzler gegenüber solchen Bereinbarnngen einzunehmen? Geh. LegationSrat vr. Lehman»; Dem Reichskanzler sind die Gerüchte bekannt, wonach sich mehrere Mächte über die Abgrenzung von Interessensphären in der Asiatischen Türkei geeinigt habe« sollen. Amtliche Mitteilungen, welche di« Richtigl«it dieser Ge rüchte bestätigen, liegen nicht vor Umgekehrt lassen unzweideutig« und vertrauenswürdig« Erklärungen, die gelegentlich des Institut organisch in den Verwaltungskörper der Kolonie eingegliedert ist. Die wichtigste Frage ist gegenwärtig der Bodenkredit sür die Farmwirt- schast. Der große Unterschied zwischen Wirt schaftsgebieten, wie eS Südafrika, Australien und ähn liche Länder gegenüber vorwiegenden Ackerbaukolonien sind, ist der, daß es hier von vornherein eines größeren Kapitals zur Gründung von Betrieben bedarf, und daß fernerhin die Mittel zu den unbedingt notwendigen landwirtschaftlichen Meliorationen nicht alljährlich den Betriebsgewinnen entnommen werden können, sondern von vornherein investiert werden müssen, um überhaupt ratiouelle Ergebnisse möglich zu machen. Wollte inan Südwestafrika für Kapitalisten reservieren, die daS zu leisten imstande sind, so könnte man ebenso aut die Kolonisation gleich aufheben. Kredit für Ansiedler mit kleinem und mittleren Kapital ist also notwendig. Der Entwnrf deS Kolonialamtes, welcher der Landesratskommission zur Beratung zuging, trug diesen besonderen Erfordernissen grundsätzlich Rechnung. Es sollen aus Reichsmitteln ein Grund kapital von 6 Mill. M. und außerdem die be reits vordem vom LandesfiskuS erteilten rückzahlbaren Ansiedlunasgelder, etiba 2 Mill., zur Verfügung gestellt werden. Auf dies Gesamtkapital soll die Kreditanstalt befugt sein, Pfandbriefe bis zum vierfachen Betrage aus- zuaeben. Jin engsten Zusammenhänge mit dem Kredit wesen von Südwest steht die Frage des Absatzes seiner Biehzuchtprodukte. Ohne hier genaue Berechnungen anzustellen, läßt sich doch sagen, daß in absehbarer Zeit die Zahl der auSfuhrfähiaen Schlachtrinder nach Hundert tausenden und die der Hammel nach Millionen zu be ziffern sein wird. Diesen nationalen Ernährung-werten den Markt des Mutterland«-, auf dem sie immer nur einen geringen Prozentsatz deS Gesamtbedarfs bedeuten werden, hermetisch versperren zu wollen, ist auf die Dauer ein Unding, zumal wenn man erwägt, wie sich die Fleisch teuerung bisher gestaltet hat und voraussichtlich ge stalten wird.