Suche löschen...
Dresdner Journal : 21.01.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-01-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-191301212
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19130121
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19130121
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-01
- Tag 1913-01-21
-
Monat
1913-01
-
Jahr
1913
- Titel
- Dresdner Journal : 21.01.1913
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
« Bei der Verwaltung der dem Andenken de» Ober- Hofprediger- vr. v. Ammon gewidmeten Stiftung ist im Preisbewerbe um die den ehemaligen Zöglingen des König!. Schullehrerseminars zu Dresden-Friedrichstadt, jetzigen König!. Friedrich August-Seminars zu Dresden- Strehlen, gestellte pädagogische Preisaufgabe „Welche- sind die Schwierigkeiten des Religionsunter richtes und wie sind sie zu überwinden?" eine Arbeit eingegangen, der ein Preis nicht zuerkannt werden konnte. Für das Jahr 1913 ist die vorbezeichnete Aufgabe noch mals gestellt worden. Die Arbeiten sind bis zum 30. No vember bei der Stadthauptkanzlei einznreichen. ---- Tie Aufnahmeprüfungen für die städtischen Gymnasien, die Realgymnasien, die Oberrealschule, die Realschulen und die städtischen höheren Mädchenschulen sollen für die bis zum 10. Februar für die Sexta auge- meldeten Schüler, sowie die für die bis dahin für die Klasse VII der städtischen höheren Mädchenschulen ange meldeten Schülerinnen Dienstag, den 11. Februar, vor mittags 8 Uhr abgehalten werden. * Als Zeitpunkt für den diesjährigen Kinder- und Jugendhilfstag in Dresden (Blumentag), der in erster Linie der Bekämpfung der Tuberkulose unter den Kindern dienen soll, ist der 31. Mai, ein Sonnabend, festgesetzt worden. Unter den gegen die bisherigen allgemeinen Blumentage erhobenen Einwänden ist einer der beacht lichsten der, das; die in der Blumenindustrie beschäftigten Leute bei Anfertigung der Blumen ungenügend bezahlt worden seien. Solche Vorkommnisse sollen bei dem bevor stehenden Blumentag mit allen möglichen Mitteln ver mieden werden. Ter Arbeitsausschuß hat nach Gehör sachkundiger Personen einstimmig beschlossen, einer solchen üblen Nebenerscheinung bei dem großen Wohltätigkeits werke durch Aufstellung entsprechender Lieferungs bedingungen den Boden zu entziehen. Die Bestellung der Blumen wird derart erfolgen, daß ihre Herstellung in Ruhe vorgenommen werden kann und möglichst weite Kreise der eingesessenen Bevölkerung lohnenden Verdienst dabei finden. * Zum Besten des katholischen Fürsorge- Vereins fand gestern nachmittag im Städtische» Aus stellungspalaste ein Wohltätigkeitstee statt, der eine Fülle künstlerischer Genüsse bot und der auch eine be sondere Auszeichnung durch das Erscheinen Ihrer Königl. Hoheiten des Kronprinzen, der Frau Prinzessin Johann Georg und der Prinzessin Mathilde, Herzoginnen zu Sachsen, erfuhr. Ein Künstlerkonzert, bei dein die Herren Pros. Bachmann, Hofkonzertmeister Bärtich und KammervirtouS Stenz, ferner Frl. Behrens, Hr. Hofopernsänger Büffel, Hr. Schriftsteller F. A. Geißler und Hr. Konzertmeister Oskar Brosche mit- wirkten, stand im Mittelpunkte derVeranstaltung. Im zweiten Teile erfreuten die Damen Baronesse ä Byrn, Frl. Gladys Alford-Seward, Frau Elisabeth Cüppers, Frl. Mia Riesel und Hr. Adolph Behrens jun. durch künstlerische Borträge, bei denen die Begleitung von Hrn. Regierungsamtmann Bachman» und Frl. Baronesse o Byrn in feinsinniger Weise ausgefuhrt wurde. Reichbesetzte Büfetts sowie ein Berkaus von Blumen, Büchern, Tombolalofc» und Pro gramms dürften einen reichen Ertrag zugunsten der guten Sache erbracht haben, um die sich besonders Frau Hofrat Behrens nnd die Herre» Direktor Eiselt »»d Prof. Dr. v. Schubert-Solder» verdient gemacht hatte». * Die Einführung einer Schließfächcrcinrich- lung bei der städt schen Sparkasse ist vom Rate be- schlossen worden, um den Sparern eine sichere Auf bewahrung ihrer Sparkassenbücher zu ermöglichen. Es wurde zunächst die Aufstellung von 400 Schließfächern bei der Sparkafsenhauptstelle und von je 200 Schließfächern bei den Sparkassenstellen Neustadt und Wilsdruffer Vor stadt genehmigt und ein Berechnungsgeld von 13000 M. hierfür bewilligt. Ter Mietpreis für ein Schließfach wurde auf 3 M. jährlich festgesetzt. * Im Gewerbevcrein sprach gestern in nahezu zweistündiger Rede Hr. Photograph Reimann (Freiberg) an der Hand einer großen Zahl schöner eigener Aufnahmen über das Thema: Freiberg und seine geschichtlichen Wahrzeichen; Vorhandenes und Gewesenes von der alten Bergstadt in Wort und Kunstbild. Ein leitend gab der Vortragende einen Rückblick über die ge schichtliche Entwicklung der alten Bergstadt nnd zeigte, wie Markgraf Otto der Reiche infolge der Entdeckung der Silberadern etwa um 1190 aus Zellerfeld am Harz Berg- leute, Bergmeister und Bergbcamte an der Fundstelle an siedelte und wie durch ihr Seßhaftwerden die „Sachsen stadt" entstand. Der neue Ort wuchs rasch und wurde durch Markgraf Otto zu einer freien Bergstadt erhoben, mit Ringmauern umgeben und zum Schutze des jungen Bergbaucs mit einer Burg versehen. Die Stadt auf dem „freien Berge" blühte ungemein schnell empor und erhielt den Namen Briberg — Freiberg. Bier große in den Jahren 1375, 1386, 1471 und 1484 stattgefnndenen Brände zer störten die Stadt und der 30jährige Krieg hinterließ in ihr deutliche Spuren seines Schreckens. — Eingehend schilderte Redner alsdann die Entwicklung des Freiberger Erzbergbaues und unternahm mit seinen Zuhörern einen Spaziergang durch die an altertümlichen Bauten reiche Stadt. Von der Torstenson-Linde führte der Weg nach der 1272 erbauten Johanniskirche, von hier nach dem Peterstor und durch die Petersstraße über den Obermarkt nach dem in den Jahre» 1410 bis 1416 erbauten Rat haus. Weiter wurde die Petrikirche, das Wohnhaus des bekannte» Freiberger Rektors und Chronisten Möller, das Kornhaus, Schloß Frcudenstein und das Denkmal des berühmten Geologen und Mineralogen Werner be sichtigt, sowie die alte Rößmühle, der Donatsturm und das Donatstor im Lichlbilde vorgeführt. — Im zweiten Teile des lehrreichen mit lebhaftem Beifall aufge nommenen Vortrags wurde der alte Elisabeth-Schacht in allen seinen Einzelheiten vorgeführt, und man gewann einen lebensvollen Einblick in das schwere, bon Gefahren umgebene Leben des Bergmanns. Ein gehend wurde die Einfahrt der Leute beschrieben, und die Aufbereitung der Erze bis zur Schmelze erläutert: Zum Schluß sührte der Vortragende Ausnahmen von Bergparaden vor, die in der Blütezeit des Freiberger Silberbergbaues mit großem Glan- gefeiert wurden und Don denen die letzte im Jahre 1905 vor Sr. Majestät dem König stattfand. Interessant war cs zu hören, welch große Bedeutung der Freiberger Erzbergbau einst besessen hat, und wie stch feine Einnahmen, von Jahr zu Jahr -urückgehend, scho^ sait Jahren saft völlig versiechend in staatliche Zubußen verwandelten, sodaß der Staat nach langer reiflicher Überlegung dazu schritt, mit dem Jahr 1913 den Bergwerksbetrieb gänzlich einzustellen. Ähnlich wie den» Bergbau ist es der Stadt an sich gegangen und viele architektonisch hervorragende Bauwerke, Tore u. dergl. mehr mußten im Interesse der Erweiterung der Stadt füllen. So ist das Freiberg von heute lange nicht mehr die altertümliche Bergstadt, sondern besitzt eine Menge anderer Häuser, die letzten Grundes dringend mahnen, die herrlichen Schätze mittelalterlicher Baukunst treulich zu wahren und sie der Nachwelt zu erhalten. — Am kommenden Montag (Kaisers Geburtstag) wird an Stelle des erkrankten Hrn. Pfarrers emerit. Pache, der über die nationale und soziale Wirksamkeit der Hohenzollcrn sprechen wollte, Hr. Prof. vr. Brandes (Dresden) über Bau und Leben der Tiere reden. * Der Faschingsabend des Vereins für das Deutschtum im Ausland, am Donnerstag, den 3. Fe bruar, im Ausstellungspalast, verspricht immer mehr der Überraschungen und lustige» KarnevalsfreGden. Jeder, der echten Humor sehen und genießen will, wird dort auf seine Rechnung komme». Am liebste» siud Besucher im Kostüm gesehe», oder doch mit einem möglichst farben freudigen Faschinasschmuck, Kopfbedeckung oder Ähnlichem. Erscheinen ohne Karnevalskostüm oder Abzeichen wird an der Kasse mit 1 M. Strafe geahndet. Sonst wird aber nichts bestraft, sondern jedem wird der freieste Wille zur Entfaltung froher Laune und guter Einfälle gelassen. * Das neue Programm des Zirkus Sarrasani zeichnet sich besonders durch die Betonung der humoristischen Note aus. Der Zirkusklow» gehört zu den klassischen Lieblingen des Publikums, und ein Zirkusprogramm, das dem Bajazzo seinen Platz gönnt, kann seiner Durchschlags kraft sicher sein. Ter Zirkusklow» der gute» alten Zeit ist schon mehr als ost totgesagt worden, aber er lebt doch wieder und immer wieder auf, und bei Sarrasani zeigt er sich gar in seinen allerausgeprügtesten Typen. In Bourbonel und Saxim steht den; Zirkus ein prächtiges Klownduett zur Verfügung. Bourbonell spricht trotz seiner französischen Nationalität ein fertiges Hochdeutsch, und er ist dabei ein Sprecher ersten Ranges. Sein Feld ist der trockene, behäbige Humor, de» er mit der Schlag fertigkeit eines echten Improvisators verbindet. Sein Partner, der Augnst Saxim, ist nicht nur ein Komiker von echtem Schrot und Korn, sondern auch ein Akrobat von hervorragenden Eigenschaften. Eine Spezialität für sich ist seine Produktion als „Mann mit den; Eisen schädel." Er gehört zu de» seltenen Artisten, die mit dein Kopfe springen können. Zum Liebling des Publikums hat sich auch schnell der Zwergklown Kiki gemacht, der seinen Erfolg nicht nur der grotesken Figur, sondern vor allem auch seiner ursprüngliche» komische» Begabttng verdankt. Er ist flink und rührig wie Quecksilber, und ist stets zur Stelle, wo es möglich ist, eine» Scherz in den Ernst der Situation einzuflechten. Eine ganze An zahl Nummern des Sarrasaniprogrammes tragen einen humoristischen Charakter. Tie Kinderwclt begrüßt das in den Nachmittagsvorstellungen (von denen auch der morgige Nachmittag eine bringt) mit besonderer Freude. * Über das Thema „Ist Syphilis heilbar" wird am Donnerstag, den 23. d. M., abends ^49 Uhr Hr. Prof. Or. Galewsky in der Ortsgruppe Dresden der Deutschen Gesellschaft zur Bekämpfung der Geschlechts krankheiten sprechen. In Anbetracht der für unsere Volks gesundheit außerordentlich wichtige» Frage ist ei» zahl reicher Besuch des Vortrages zu erwarten. Dieser findet ii» alte» Stadtverordnetensaale, Landhausstr. 7, statt; der Zutritt ist für jedermann frei. * Zu drei Bränden wurde gestern nachmittag in >cr fünfte» Stunde in rascher Folge die Feuerwehr alar- miert. Zuerst war in; Keller des Hauses An der Frauenkirche 17 ein Brand entstanden, der so erhebliche Rauchmengen erzeugte, daß die Feuerwehr eine» Rauch schutzapparat zum Vordringen anwenden mußte. Ver mutlich ist das Feuer durch einen von der Straße durch ein offenes Kellerfenster hinabgeworfenen brennenden Zigarrenrest verursacht worden. — Der zweite Brand betraf einen NicderlagSraum im Grundstück Königs brücker Straße 40, wo durch Zunahebringen eines Lichtes Hanftaue und Besen in Regalen Feuer gefangen hatten. — Ter dritte Alarm führte nach Hainsberger Straße 20, wo iu einer Wohnstube im Erdgeschoß ein Sopha und ein Schrank in Brand geraten waren. * Ter Vortragszyklus des Dresdner OrtSvereins für Frauenstimmrecht über „Tie historische Entwictlung des Frauenstimmrechts in den Kulturländern" wird morgen, Mittwoch, mit einem Vortrag von Frl. A. v. Welczeck über die Frauen stimmrechtsbewegung in den Bereinigten Staaten seinen Anfang nehmen. Tie Vorträge finden sämtlich im Vcreins- zimmer des Vereinshauses, Zinzendorfstrahe, abends 8 Uhr statt. Eintrittskarten für den ganzen, vier Vorträge umsassenhen Zyklus zu je 2 M. (einschl. Billettsteuer) an der Kasse. * Zentralarbeitsnachweis für den Bezirk der Kreis hauptmannschaft Dresden. Allgemeine Abteilung: Die männliche Abteilung: Handwerker jeder Art, Markt helfer, Kutscher, Arbeits- und Laufburschen, ungelernte Fabrik arbeiter, Schreiber, hatte im Monat Dezember v. I. folgenden Verkehr ausznweisen: 910 (120b) Arbeitsuchende, 801 (876) offene Stellen, 739 (803) besetzte Stellen. Es kamen in diesem Monat auf 100 offene Stellen 113,6 (137,6), auf 100 besetzte Stellen 123,1 (150,1) Arbeitsuchende. Die Zeit von Januar bis mit Dezember v.I. zeigt folgende Zahlen: 19766 (20 317) Arbeit- suchende, 15 731 (17 209) offene Stelle» und 13053 (13222) besetzte Stellen, somit kamen auf 100 offene Stellen 125,7 (118,1), auf 100 besetzte Stellen 151,4 (153,7) Arbeitsuchende. Tie weibliche Abteilung: Wasch- und Scheuerfrauen, Auf wartungen und Aufwaschfrauen, Dienst- und Küchenmädchcn, hatte im Monat Dezember V.J. 1418 (1588) Arbeitsuchende, 1510 (1704) offene Stellen, 1361 (1565) besetzte Stellen. Es kamen somit in diesem Monat auf 100 offene Stellen 93,9 (93,2), aus 100 besetzte Stellen 104,2 (101,5)Arbeitsuchende. Di« Zeit voni Januar bis mit Dez. v. I. zeigt folgend« Zahlen: 20908 (27074)Arbeitsuchende, 21799(28717) offene Stellen, 19960(25026) oesetzte Stellen, somit kamen aus 100 offen« Stellen 95,9 (94,3), auf 100 besetzte Stellen 104,7 (108,2) Arbeitsuchende. Xv Tie Zahlen in Klammern beziehen sich aufdas Vor jahr. ü. Facharbeitsnachweis für das Gastwirtsgewerbe. ») Männliche Abteilung (Kellner, Köche, Bierattsgeber, Hotel- diener, Hausburschen und Lehrlinge): 632 Arbeitsuchende, 528 offene Stellen und 494 besetzte Stellen. Es kamen somit auf 100 offen« Stell«,, 119, auf 100 besetzte Stellen 128 Arbeitsuchende. d)WeiblicheAbteilu»g (Kellnerinnen, K Schinnen, Büfett»« amsells, Zimmer-, Herd- und Hausmädchen): 249 Arbeitsuchende, 277 offene Stollen und 222 besepte Stellen. ES kamen somit auf 100 offene Stellen 90,0, auf 100 besetzte Stellen 106,0 Arbeitsuchend«. — 0. FachasbeitsuachwotS s»ür daS Sch«istmal«r- mch Lackterergewerbe. Die Fachabteilung für daS Schriftmaler, und Lackierergewerbe lMtte im Monat Dezember vorigen Jahrei folgenden Verkehr aukuweiseu: 7 Arbeitsuchende, S offene Stelle«, 4 besetzte Stellen. ES kamen auf 100 offene Stellen 140,0, aus 100 besetzte Stetten 175,0 Arbeitsuchende. * Radebeul. Die Vereinigung vou Gemeinde- beamten in der Lößnitz veranstaltet jetzt in der Schule zu Kötzschenbroda ihren ersten Fortbildungskursus, der iu der Hauptsache die Gemeindebeamtenanwärter theoretisch für den Dienst und für Prüfungen fortbildeu soll. Der Kursus wurde in Gegenwart des Hrn. Ge- meindevorstands Werner-Radebeul unter zahlreicher Teil nahme durch einen mit großem Beifall aufgenommenen Bortrag des Hrn. Schriftsteller Jenichen-Niederlößnitz über die geschichtliche Entwicklung des Deutschen Gemeinde- wesens eröffnet. Die weiteren Borträge, an die sich zum Teil praktische Übungen anschließcn, behandeln folgende Themen: Gemeindeordnungen, Organisationsgesetze und Berordnttngsrecht, Gerichtsverfassung, PersoncnstandSgesetz Den Schluß bildet ein geschichtlicher Bortrag 1813 bit 1913. Bunte Chronik. Feierdes hundertjährigen Jubiläums von„Lützowr wilder Jagd". Zur Beranstaltung einer großen Jubiläumsfeier aus Anlaß des hundertsten Erinnerungs tages an den Überfall des Lützower Freikorps bei Kitzen, der auf den 17. Juni d. I fällt, hat sich ein Komitee gebildet. Das Komitee, das aus dem „Kriegervercin Kitzen und Umgegend" hervorgegangen ist, der die An regung znr Veranstaltung der Erinnerungsfeier gegeben hat, ist bereits mit den Vorbereitungen zu der Feier be schäftigt. Den Höhepunkt der Veranstaltung wird am 17. Juni ein Festzug bilden, der von Kitzen aus zu den Denkmälern Theodor Körners und des Frhrn. v. Lützow, des Führers der Freischar, führen soll. An den Denk- mälern Körners und Lützows sollen daran anschließend kurze Feiern stattfinden. Am Vortage, den 16. Juni, wird ein großer Zapfenstreich unter Teilnahme aller Krieger- vcreiue und anderer nationaler Vereinigungen der näher» und weitere» Umgegend »nd von Deputationen derjeniga Regimenter, die aus dem Freikorps Lützows hervorgegang« sind, abgehalte» werden. Sowohl den Zapfenstreich wir den Festzug eröffnet eine Abteilung Lützower Reiter, die in völlig historisch genaue Nachahmungen der Original« uniforme» des Lützowschen Freikorps gekleidet sein werden. Ten Abschluß des Festes bildet am Abend des 17. Juni nach der Rückkehr von der Feier am Denkmal des Frhrn. v. Lützow in Klein-Schkorlopt die Au führnng eines für diesen Tag geschriebenen HeimatfestspiclS „Der Überfall von Kitzen". Der Verfasser, Pastor Jordan, läßt in diesem Stück vor dem Zuschauer die Tage deS Befreiungs krieges erstehen und schildert den Überfall auf das Frei korps bei Kitzen, der auf Beseh! des Generals Fournier trotz des Waffenstillstands durch den württembergischen General Normann ausgesührt wurde, und bei dem am frühen Morgen des 17. Juni die tapfere Schar des Frhrn. v. Lützow fast vollständig nufgerivben wurd«. Dx» rr/crn Aufführung dieses Festspiels wird ein Zyklus vvm weiteren Vorstellungen folgen, durch die weiteren Kreien Gelegenheit gegeben werde» soll, eine lebendige Er- iunernng an jene Tage vor 100 Jahren zu erhalten. Zu der Feier werden alle national gesinnten Vereine der Umgegend herangezogen werden und daS Komitee beab sichtigt, mit allen preußischen, aus dem Lützoivschen Frei korps hervorgegangenen Regimentern sich ins Einver nehmen zu setzen, um durch die Teilnahme von Depu tationen die Feier möglichst glanzvoll zu gestalten. Beim programmäßigem Verlauf dürfte diese Lützow - Feier innerhalb der zahlreichen Zentenarfeiern dieses Jahres eine der wichtigsten Rollen spielen. volkswirtschaftliches. * Landwirtschaftliche Auöftetluug Windhuk Mai ISIS. Wie die „Ständige Ausstellungskommission für die Deutsche Industrie" auf Eirund einer Mitteilung der Aoermann-Linie, Hamburg, be kannt gibt, hat diese im Interesse der vom 24. bis 26. Mai in Windhuk stattfindenden „Landwirtschaftlichen Ausstellung" für die unverkauft bleibenden und zurückzubesördernden Ausstellungsgüter eine Ermäßigung der Rückfracht von Swokopmund-Reede—Hamburg um 50 »n zugcstandcn, die gegen Vorlegung einer entsprechenden Bescheinigung der Ausstellungsleitung eingeräumt »vird. k. Wandercrwerle vormals Wiuklhoser L Jänicke, Aktie«, gcsellschaft in Schönau bei Lhemuiy. Die am Montag nach- mittag abgchaltene Generalversammlung genehmigte ohne Debatte die Regularien und setzte die sofort zahlbare Dividende auf wieder 27 fcst. Tie ausscheidenden AuffichtSratSmitglieder wurden wicdergewählt, während Hr. Kommerzienrat Wiede-Chemm- neu in den Aufsichtsral berufen wurde. Die Verwaltung te/tte mit, daß der AnftragSbrstand höher sei als in der gleichen Zeit des Vorjahres. Von den neu in den Handel zu bringenden flam« Automobilen seien bereits eine Anzahl fertiggcstellt, man will aber nicht früher in den Verkauf eintreten, bis ein größeres Lager davon vorhanden ist. Ties sei voraussichtlich Ende März oder Anfang April der Fall. Die Aussichten für die Zukunft wurden von der Verwaltung als nicht ungünstig bezeichnet, sodaß man wieder, wen» keine unvorhergesehenen Fülle eintreten, mit einem günstigen Ergebnis rechnen könne. Mülhausen i. Els., 19. Januar. Die Aktiengesellschaft Elsässische Maschinenbau - Gesellschaft hat die Zweiteilung der Gesellschaft beschlossen. Tie Fabrik Belfort wird nach diesem Beschluß einer neu zu gründenden Gesellschaft überlassen, die ihren Sitz in Belfort haben wird. Die Fabriken in Mülhausen und Grafenstaden werden dagegen im Besitz der alte,» Gesellschaft ver bleiben. DaS Aktienkapital wurde infolge dieses Beschlusses von 14 400000 M. auf 10400000 M. herabgemindert. Tie Bilanz soll in Zukunft am 30. September (statt wie früher am 31. März) aufgestellt werden. Land« und Forstwirtschaftliches. Parts, 20. Januar. DaS Ackerbauministerium gibt die jähr liche Schätzung der Aussaat nach dem Stande vom 1. Januar bekannt. Danach beträgt di« mit Weizen bestellte Anbaufläche 6 300 220 b», gegen 6 314 100 b» im Jahre 1912. Die mit Winterhaser bestellte Fläch« beläuft stch auf 824 313 b» gegen 801 300 b» im Vorjahr«. D«r mittlere Stand d«S Weizens wird aus 71 sts, gegen 79,4 im Vorjahre und b«r mittlere Stand deS HaserS ans 73 dj, gegen 80,6 tm Vorjahre geschätzt.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Nächste Seite
10 Seiten weiter
Letzte Seite