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14 schon bei der Einfahrt in den Hasen den Reisenden grüßen. Nur im Norden, im Türkenvicrtel, und mehr noch im Westen, im Araberviertel, begegnet man un verfälschtem orientalischeuLeben. Dagegen haben die südlichen Stadtteile, welche die sogenannte Frankensladt darstcllcn, durchaus europäisches Gepräac; die zumeist beiten Straßen sind, ivenn auch nicht besonders gut, gepflastert oder gar asphaltiert, tragen vorwiegend französische Namen, haben Gasbeleuchtung und sind vou elektrischen Bahnen durch zogen. An der Place Möhömet-Ali, dem Mittelpunkte der Frankenstadt, macht das Straßeubild sogar den Eindruck weltstädtischer Eleganz. Ter Platz ist von stattlichen Ge bäuden umgeben, Baumpflanzungen umziehen ihn, und in seiner Mitte erhebt sich auf hohem Marmor sockel das von Jacquemard geschaffene Reiterstandbild Mohammed Alis, des Schöpfers des modernen Alexandrien. An den Mehemed-Ali-Plah schließt sich die Nue Cherif Pascha an, die Hauptverkehrs- und Geschäftsstraße des europäischen Viertels mit flutendem Großstadtlebcn, das seine eigenartige Note erhält durch die malerischen Trachten der eingeborenen Bevölkerung, die sich zwischen die lust wandelnden Fremden mischt. Hier sieht man die ersten Wasserträger, zumeist Fellachen, mit ihren gewaltigen Schläuchen von Ziegenfell auf dem Rücken, und die ersten Limonaden- und Teevcrkäufer, in der Regel Perser, mit ihren bauchigen Tonkrügen nnd den> messingenen Triuk- gefäßen in der Hand, die sie unaufhörlich in klappernder Bewegung halten. Hier begegnen uns zuerst die landes üblichen Straßenhändler mit Früchten und Eßwaren, die Bäcker vor allem, die ihre Brote und Kuchen ans Durra- uud Weizenmehl auf dem Kopfe tragen und unterHölleu- geschrei an den Mann zu bringen suchen; hier sehen wir die ersten verschleierten Frauen in riesige schwarze Um- fchlagetücher gehüllt, oft mit einem Kinde bepackt, das ganz seltsam rittlings auf der Schulter der Mutter fitzt, durch die Straßen wandeln, hier hören wir die ersten arabischen Zurufe der wie toll durch die Straßen rasenden Kutscher an die Passanten: „dLrä!)" (paß ans!) oder üu (gib acht auf deinen Kopf!), „üu rißlull" (gib acht auf deinen Fuß!). Und ver wundert schaut man wohl den uns geschmeidig anlächelnden Kutscher an, wenn er uns im Vorübcrfahren zuruft: „ügi?" (soll ich kommen?) Auch die Kutscher und Esel treiber in Ägypten, mit alleiniger Ausnahme der Auto- mobilchausfeure, die abwarten, daß der Fremde an sie herantrete, sind Händler, die mit großem Wort schwall die Güte ihres Gefährts oder die Schnelligkeit ihrer Tiere anpreiscn. Und man kann wundersame Ge schichten erleben, wenn man, ohne die Gepflogenheit dieser Leute zu kennen, vertrauensvoll ein Gefährt nimmt oder einen Esel mietet und nun am Ende der Fahrt oder des Rittes sich vor ganz unverschämte Forderungen gestellt sieht. Da heißt cs, Ruhe und wenn möglich Humor zu behalten und fest bei dem Preise stehen zu bleiben, der sich ans dein Tarif ergibt oder den man als den orts üblichen nennen hörte. Zufrieden ist nie einer dieser ver schmitzten Gesellen, selbst wenn man ihn« für eine Fahrt, die 5 Piaster kostet, deren 10 gibt. Auch er streckt noch verlangend nach mehr die Hand mit den Worten aus: „bskiMkkok jL (ein Geschenk, mein Herr!) Von Marie Luise Becker (Paris). Jahr für Jahr wächst vas Heer der deutschen Mädchen stärker an, die nach Paris gehen, um sich in der Sprache zu vervollkommnen, und „die blonden Gretchen" ans Deutsch land nehmen einen großen Platz ein in der — dienenden Bevölkerung von Paris. Jawohl: in der dienenden. Denn ein Mädchen, das von seiner Familie fort um eilten Broterwerb in eine Stellung geht, ist in Paris ge sellschaftlich deklassiert. Besonders, wenn es in die Familie eintritt. Es ist nun in Deutschland die Annahtile verbreitet, daß eS das bequemste Mittel fei, deutsche junge Damen in Paris „stndieren" oder „sich vervollkommnen^ zu lassen, indem mail sie in eine Familie all pair, das beißt ohne Gehalt, gibt. Tas erspart den Eltern selbst die unterhaltungc-wsten und gibt ihnen scheinbar die Sicherheit, die Tochter gut auf gehoben und gut behandelt zn wissen. Das veraltete Spar- shstem bei der Erziehung von Mädchen spielt bei diesen! leicht sinnigen Treiben der Eltern die Hauptrolle. Für einen Sohn, der diese oder jene Laufbahn ergreift, muß das da sein und muß das zur Verfügung stehen, was er braucht — das Mädchen dagegen muß sich einrichten. Man gibt ihr das Reisegeld und vielleicht noch ein paar hundert Mark; bis sie eine Stelle hat, hat sie zn leben. Aber sie müßte eben gerade Geld haben, wenn sie eine Stelle hat. Ihre paar hundert Mark verrinnen in dein teuren Paris wie Butter in der Sonne. Die Stellen find auch nicht immer so da, wie man will. Im Sommer bis tief in den Herbst hinein ist tote Zeit, anch auf Stunden ist bis in den Januar hinein nicht zn rechnen. Bekommt sic schließlich eine »u pair- Stellnng, so zeigt man ihr ein hübsches Zimmer nnd sichert ihr für ihre Studien und andere Unterrichtsstunden freie Zeit zn. Das Leben ist teuer in Paris, da wird die freie Wohnung, das Essen und Trinken ungeheuer bewertet. Wenigstens den Ausländerinnen gegenüber. Eine Fran zösin würde nie eine au pair Stelle annehmen oder dort etwas tun. Jede Französin läßt sich ihre Arbeit, wie immer sie sei, so hoch wie möglich bezahlen, und blickt darum ver ächtlich auf die Deutsche, die ohne Lohn arbeitet. Denn arbeiten muß sie! pair ist ein weiter Begriff, und in Bürgerfamilien, in denen es einigermaßen knapp hergeht, spart man am Essen, um den Aufwand nach außen und die Mitgift der Töchter zn bestreiten. Familien in gnten, soliden Verhältnissen nehmen keine au pair-Stützen, sondern gut bezahlte Kräfte. Und cs gibt natürlich in Paris eine Reihe sehr guter Stellen, obgleich das junge deutsche Mädchen fast nie Familien- anschlnß in deutschen! Sinne findet. Die französische Familie ist so streng in sich geschlossen, daß jede Fremde nur immer die Angestellte bleibt und alle Sentimentalitäten dort unan gebracht sind Aber gerade die Familien, die sparen wollen, deren Geld nicht für den Auswand reicht, den sic machen, die nehmen die Ausländerin das au pair Fräulein. Wenn sie ein bi» zwei Wockfen da ist und sich wohl und geborgen fühlt, wird „zufällig" das Dienstmädchen ent lassen und Fräulein muß „vvrtlbergehend" alle Arbeiten tun. Dabei bleibt es denn, wenn das junge Mädchen nicht die Mittel hat fortzngehcn oder mit einer Kündigung zu drvheu. Die geprüfte Erzieherin hat Teller zu »naschen, Zimmer zn reinigen, Stiesel zu putzen und inan hält sie im Schach bannt, daß man ihr droht, „keine Empfehlung" zu geben Denn die Empfehlung ist in Paris alles, das deutsche Zeugnis nichts. Anch ihr Zimmer mnß sie einer durchreisenden Tante otwr einem heimkehrenden Sohn geben, nnd oben in den sechsten Stock ziehen, wo die Dienstmädchen des Hauses mit ihren Liebhaben» zusammenkommen. Dienstmädchen sind sehr teuer in Paris und stellen große Ansprüche. Ta ist das deutsche Fräulein viel billiger, sie muß mit allem zu frieden sein, was man ihr gönnt und kann außerdem noch als Gesellschafterin die Töchter begleiten. Tenn kein heirats fähiges junges Mädchen, selbst der mittleren Bürgerfamilien, geht in Paris ohne Begleitung aus. Tann aber ist sie in einem neuen Konflikt: sie soll die Tochter behüten, und die Tochter hat ihre kleinen Ge heimnisse und Rendezvous und wird viel eher die Lehr meisterin des deutschen Gretchens. Tie Heime tun, was sie können, aber das meiste er fahren fie gar nicht, und die Spur von Tausenden verliert sich in den Tiefen von Paris. Wie manche findet sich nicht mehr nach Deutschland heim, wie manche kehrt h^im mit gebrochenen Flügeln, und wie manches Kind einer deutschen, hilflosen jungen Mutter wird in der publiyue erzogen! Sie sind eine so leichte Beute für die Verführung, die sich hier in so feurige Worte und so flammende Gesten kleidet! Täglich bröckelt das Leben nm fie her. das andere Moralgesetze hat, mehr ab von den deutschen Grundsätzen, mit denen sie herkam, und keine Mutter wacht über der jungen Seele ihres Kindes. Vielleicht sitzt daheim eine Stiefmutter oder ein Stiefvater, die ihr das Heim ent fremden und ihr die Hilfe versagen (ich kenne ein solches tapferes braves Mädc l, das fich zu tot arbeitet, während sein Vater als reicher Hausbesitzer daheim auf dem Geldfack sitzt), vielleicht ist es ein Vormund, der nicht nachdenkt. Oft ge nug aber ist es einfach eine Gedankenlosigkeit der Eltern, die nicht erckennen, daß fie ihre Kinder in fremden Familien fremden Sitten nnd Einflüssen anssetzen, für deren Ver suchungen sie nicht erzogen sind. „Alle unsere Köchinnen waren deutsche Advokaten töchter" sagte mir mal ein ziemlich herabgckommener Pariser, den» ich gewiß mein Kind nicht anvertraut hätte. Wer seine Tochter zu Studienzwecken nach Paris schickt, soll sehr überlegen, ob sie auch energisch, willens- stark nnd konzentriert genug ist, um allen Versuchungen dort gewachsen zn sein, die die luxuriöse Weltstadt, das enervierende Klima, die andere Lebensauffassnng, die ande ren Sitten ihr bieten. Denn sehr, sehr viele liebe, brave Mädels verfallen dort in einen eigentümlichen hysterischen Rausch, der fie ganz gefangen nimmt und besinnungslos »nacht. Elter»» solle»» fich klar machen, daß ihre Tochter anch in ihrem Hause einige tausend Mark zum Leben brauchen würde nnd sollen das Geld für fie auf einer Pariser Bank deponieren, so daß sie Heimreisen kann, wen»» sie »nerkt, daß Paris ihr über der» Kopf wächst; und daß sie aus einen» -Hause sich entfernen kann, wenn sie merkt, daß dort ihre Rechte nicht gewahrt werden oder ihr Ruf und ihre Tugend in Ge fahr gerät. Die Bank kann die Elten» von jeder abgehobenen Summe benachrichtigen, und fo bleibt die Kontrolle über das Leben ihres Kindes, lind nur mit einer solchen ge sunden Grundlage ist die Existenz des dcntschen Mädchens in Paris möglich. Das Generalkonsulat, das dein ungeheuren und über mäßigen Zustrom der jungen deutschen Mädchen mit seinem Zirkular zu steuern sucht, hat vollständig recht: die Tatkraft, die Liebenswürdigkeit und Gefälligkeit, die Poesie und Zärt lichkeit der deutschen Erziehung und Kinderstube sind in Frankreich sehr geschätzt, viel mehr, als man zugeben will. Das deutsche Kinderfräulein ist ein Bestandteil des Pariser Lebens geworden Aber so wie ihre Lebensbedingungen heute sind, ist alles das verschwendet, aus Mangel an wirtschaftlichen Hilfsmitteln — aus bitterer Not verschleudert —, was auch für sie ein wesentlicher wirtschaftlicher Faktor hätte werden können. (Aus den „Münchner Neuesten Nachrichte»»".) Bunte Chronik. * Berühmte Osmanengräber. Jeder Besucher Konstantinopels kennt die wundervollen Spaziergänge, welche die Zypressenhaine und Platanenallee der alt türkischen Friedhöfe Ejub, Mesaburun und drüben auf dem geheiligten asiatischen Heimatboden das Totenfeld von Skntari, der größte Friedhof des Orients, bieten. Aber so manche berühmte Gräber liegen in Stadtteilen, wohin der Ungläubige kaum jemals seinen Fnß setzte — hier ein Sultan, dort ein Korsar, dort ein stiller treuer Mann, den die Laune oder die Goldgier des Padischah in den Tod trieb. — Weit hinaus auf das Meer wie der Grabhügel des Achill, schaut das einfache, mit Moos und Mauerkraut umgrünte Monument Chaireddin Barbarossas, des großen türkischen Korsaren, der unter Suleiman den» Prächtigen der Schrecken deS Mittelmeeres war und gegen den Karl V. zwei Feldzüge nach Tunis und Algier unter nahm. Dicht in der Nähe liegt Tolmabaghtsche — der Ton liegt auf dem letzten e —, jenes Schloß im tür kischen Renaissancestil, wo sich das Schicksal des unglück lichen Abdul Aziz erfüllte, des Oheims Abdul Hamids II. Ter ermordete!i2. Sultan ruht unweit in seiner Grabkapelle; den Sarg schmückt der von ihm gestiftete Lsmanie-Orden, während Kandelaber und Gaskronen des prunkvollen Raumes ein Geschenk der Kaiserin Eugenie sind. Sinnend i steht hente der Wanderer vor einem ganz aus bleichem! Marmor gemauerten Oktogon, das in einem gut gepflegte« Garten steht. Hohe Fenster mit vergoldetem Gitter lassen dem Tageslicht Zutritt, das nm einen Katafalk von prunk- Hafter Pracht spielt, den silbe»gestickte Samtteppiche nnd kostbare Kaschmirschals decken, Handarbeiten persischer Prinzessinnen. Aus dem Kenotoph ist nicht wie sonst auf der Ruhestätt« des Grvßhcrrn der alttürkische Turban zu sehen, sondern der runde FeS, dessen Reiherfeder eine diamantene Agraffe hält — denn hier ruht der große Mahmud II., der Reformer, der gewaltige Vernichter der Janitscharen und Begründer der modernen türkischen Armee, der Mann, der Moltke berief. Ob sich heute noch erfüllt, was die Inschrift des SarkovhagS kündet: „Mahmud ruht hier, der Schrecken der Welt — Doch nur seine Asche dies Grab enthält — Sein Geist ist noch im Scylachtenfeld."? Dort in Ejub, inmitten von Tulpeugärten und Zypressengrün, grüßt in träumerischer Ruhe der für den Osmanen heiligste Ort Europas: hier ruht der Fahnenträger des Propheten, und Totcnkapelle reiht sich rings an Totenhaus, Gräberstraße an Gräber- straße führt zum Platze der Glückseligkeit. Es gibt auch Monumente, die reden eine stumme Sprache der Ergebung nnd Anklage. Die Inschrift neben einen» roh gearbeiteten Relief, das eine»» Enthaupteten darstellt, besagt, daß dort Mirza Marasaghian ruht, der armenische Bankier, „dessen Herz rein war wie das Gold, das er in Fülle den Armen streute. Er verließ diese Welt im 48. Jahre seines Lebens, segnend die Hand, die ihm eröffnete die Pforten des Paradieses." Diese gütige Hand war der Befehl des Padischah, den es nach dem Gold und den Edelsteinen des reichen Bankiers gelüftete ... Zn gar mannigfachen Variationen begegnet der Schatten solcher Tragödien dem Wanderer; „seine mächtige Hand setzte schnell seinem Erdendasein ein Ziel und sandte ihn zu dem ewigen Richter, dem gnädigen Herrn"; „am Abend seines Lebens wich von ihm der Schatten fürstlicher Gunst"; „er starb freudig, als er ans Befehl des Schattens GoUcs (d. h. des Sultans) in die Glückseligkeit cin- ging" rc. Die Zeit des entthronten Abdul Hamid kennt ebenfalls solche Opfer der Despotie, nur daß es sich in neuerer Zeit immer nm politisch mißliebige Personen handelte. Auch Nesi liegt dort in Ejub bestattet, der be rühmteste Salirendichter der Osmanen. Seine ungezügelte Zunge brachte ihm einst den Tod. Der hochbegabte Poet, der in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts lebie, hatte eine Satirensammlung „Schicksals Pfeile" geschrieben und dem Sultan Murad IV. überreicht. Als der geraoe die bissigen Verse las, die vor allem den allmächtigen Groß vezier trasen, schlug der Blitz zn seinen Füßen in das Sommerzeit ein. Erschreckt und abergläubisb, wie er war, entzog Murad von Stund an dem Dichter seine Gunst nnd überließ ihn der Rache des GroßvezierS. Der säumte auch nicht, Nesis Todesurteil bei den Priestern, den Ulemas, zu erwirken. Als der Dichter sei.» Schicksal erfuhr, eilte er zn dem ihm befreundeten Kislar Aga, dem einflußreichen Vorsteher des Harems, und bat um seine Vermittlung. Der war auch dazu bereit und wollte dem Großvezier einen Bries schreiben, »nachte aber einen großen Tintenklex und forderte deshalb neues Papier. Als der dabeisitzende Resi das sah, konnte er seinen losen Mund nicht halten und rief: „Warum neues Papier, o Herr? Es ist ja nur ein Tropfen von Ew. Hoheit edlem Schweiß!" Tief entrüstet ließ ihn der Aga sofort fesseln und dem Großvezier ausliefern. Noch am selben Abend wurde das Urceil im Holzhos des Serails vollstreckt, und Nesi hatte noch den Schmerz, daß ihin der Heuler grinsend sagte: „Komm, Nesi, hier ist Holz, woraus du „Schicksals pfeile" schnitzen kannst. . ." Gar manches erzählen die Osmanenfriedhöse, und die Monumente des neuen Krieges werden künftigen Geschlechtern noch manches zu künden wissen. Geschäftliches. * Ein praktisches nnd hochwillkommenes Weihnachtsgeschenk ist und bleibt eine Singer-Nähmaschine, von der die neuesten Muster in der einfachsten bis zur elegantesten Ausstattung in der hiesigen Niederlage der Siuger Co. Nähmaschinen Akt.-Ges., Ferdinaudstraße 2, jetzt zu einer hübschen, der Besichtigung »verteil Ausstellung vereimgt find. Besonders sei aus die neueste Sorte, die „66" Maschine hingewieseu, die sich wegen ihrer einzig dastehen den Konstruktionüvorzüge immer größerer Beliebtheit erfreut. Be- wuudcrnswert sind die Spezialapparate dieser Maschine, namentlich daS Arbeiten des Faltenmarkers, der so saubere nnd gleichmäßige Falten legt, wie sie mit der Hand nicht hergesteltt werden können, ebenso des Kräuslers, der nicht nur den Stoff kräuselt, sondern anch tadellose Plissccfalten zieht und diese gleichzeitig annäht. Zu be achten ist ferner das exakte Arbeiten des Einsaßapparates, des Sou- tachenrS, sowie des verstellbaren Säumers, »velch letzterer schnell und leicht einen Saun, herstellt u»ck> gleichzeitig eine Spitze annäht. Wem» man nun noch hört, daß mit der Maschine nicht allein die schönsten Kunststickereien angefertigt, sondern auch die feinsten Stopf arbeiten in Wäsche aller Art, ja sogar irr Strümpfen in vorzüg lichster AuSsühning hergestellt werden können, und zwar unter B«r- wendung ganz einfacher Apparate, so nnterliegt es keinem ;jweifel, daß einer jede« Tarne, die noch nicht im Besitz« einer guten Näh maschine ist, ein so überaus praktisches Weihnachtsgeschenk hochwill kommen sein wird. Besonders beliebt ist die Ausstattung mit Per- senktisch, eine sinnreiche und praktische Einrichtung, die das Ober teil oder das Werk der Maschine, wenn sie außer Gebrauch ist, nach unten verschwinden läßt, sodaß die Maschine eine gerade Ober fläche erhält und wie ein Tisch benutzt werden kann. Nicht uner heblich dürfte anch der Hinweis sein, daß auf Wunsch bequeme Zahluugsbedingnngen den llänfenr irr kulantester Weis« gewährt werden. * Tie Königl. Hoflieferanten Lehmann L Leichsenring, Dresden, Prager Straße Ib, und Wessel L Friedrich, Biktoria- haus, haben der heutigen Nummer unseres Blattes eine illustrierte Preisliste über Delikatessen, Früchte, Konserven und Weihnacht?- Präsentkörbe beilegen lassen. * Dem heutigen Blatte liegt eine Sonderbeilage des be kannten Manufaktur-, Modewaren- und Konfektionshauses Sieg fried Schlesinger, Dresden, König Johann-Straße 6, bei. Die Firma macht hierdurch aus den in allen Abteilungen stattfindenden großen Weihnachtsverkauf aufmerksam, wobei sich eine Fülle vou praktischen und gruudsoliden Warengattungen befinden, die sich vor- i züglich für Weihnachtsgeschenke eignen, worauf ganz besonders 1 hingewiesen sei. ßSWM- liümm S IM I,m. .ML I Kolsväseilsa. »E vtLsrrao-ütot». ' U. SPLISS ZV.