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L0 ehen Da ist er ja wieder!" dachte mm ihrerseits Rovena. (Fortsetzung folgt.) I«. wie en isea-, » 6435 MM - ueke. ross cünts». LV SI »us). Rovena Erkfeldt. Roman von Joachim v. Dürow. (Fortsetzung zu Nr. 288.) U aur I«. üheit! Ölgemälde »er werd,« ren Preise d eS Weih. — Zu be- 8- LS. l, 8963 lt .3. KI.,- 1'roiz«. IN V»U Winterlage in Ägypten. Von Willy Doenges. III. Der erste Eindruck von den Bewohnern des Landes, 3. Beilage zu Nr. 291 des AHUTUUlA Sonnabend, 14. Dezember 1912 8s i>. r ?I»tr) « 7.— tt. III «II Nii ^USHssVI'ILaUU äer ksstdeztsnlls ctS8 l.gger8 Ilse ssirms 6. kitlor kinrvlmöbvl. epi. Timmve, Qarciinsn, Stoffs, 1"sppieks, nur HIK1orIr»!»Lr. It», I dillio« Wsiknsvksi»gv»vkenlee. Ans Sosas und Sesseln hatte sich die Gesellschast zwang los um kleine Tische gruppiert. In flachen Schalen perlte der Sekt; aus silberneu Körbchen quollen Früchte und Süßig keiten. Dünnschalige, großbeerige Trauben, Psirsiche in leuchtendem Sammet, Feigen in dunkellila Gewand; Bon bonnieren mit Marqnis-Schokolade und Konfitüren von Gerbeand-Ofenpest. Dazu leichter Zigaretteudust, Ägypter und Russen. Mit leisem Flügelschlage wehte das Behagen. Der Baron war, dem Anschein nach, in die Interessen der von ihm eingeladenen Herren verliest. Ohne sich lange bitten zu lassen, hatte sich Kurt an den Flügel gesetzt, und Rovena fand ein sanftes Ausruhen von vielfacher Tages beschäftigung darin, seine schönen schlanken Hände in ihrem Gleiten über die Tasten zu betrachte«. Dann wandte sie das Köpfchen dem^Spielenden zu: „Bitte, fingen Sie uns etwas, Herr Forster," fügte sie in der sanften und doch be stimmten Art, wie die einstige Rovena zu sprechen pflegte. „Was denn?" frayte er. „Nun — Strachwitz-Schumann „Mein altes Roß". Er ließ die Hände vom Klavier gleiten, sah sie an und schüttelte den Kopf: „Nein — das nicht!" Sie erwiderte den Blick fest, fogar mit einem gewissen Trotz: „Bitte, das gerade!" Und Kurt sang: „Mein altes Roß, mein Spielgenoß,. Was siehst dn mich wiehernd an? Deine Sehne wie lahm, mein Milt wie zahm, Wir reiten nicht mehr hindann! Du schüttelst dein Haupt, dein Nüster schnaubt! Ich glaube, du träumst, Kamerad, Wir flögen zusammen über Bergeshang, Den alten geliebten Pfad! Mein Kamerad, den geliebten Pfad, Den hat verweht der Schnee! Und das Tor verbaut, und verlöre» die Braut. Und mein Herz so weh, fo weh!" Erst mit dem Berklingen des letzten Tones schaute Kurt zu Rovena hinüber. Er sah sic dasitzen, die Lippen zufammen- gepreßt und mit weit geöffneten Allgen in die Lampe starren. Mit raschem Schwung ergriff er den Stuhl und fchob ihn ent schlossen an ihre Seite: „Sie haben's gewollt, Komtesse!" Langsam wandte sie ihm den Kopf zu: „Es sollte eine Probe sein," sagte sie gedämpft, „und wieder einmal habe ich die Probe nicht bestanden. Das Lied hat sie doch geweckt, die nicht tot zu kriegenden Gedanken. Das Denken verschandelt überhaupt das Leben!" „Darf ich wieder einmal sprechen, Komtesse?" „Ja, können Sie denn überhaupt noch sprechen?" „Vielleicht. Jedenfalls handelt es sich nur nm ein Paa Worte; mögen Sie sie nun auffassen wie Sie wollen. Hck möchte Sie trotz allem in die alten Ulmenhofer Verhältnisse nicht mehr zurückversetzt wissen." Einen Moment schwieg sie, dann sagte sie ruhig: „Meinen Sie denn, daß ich zu rück möchte in die alteVerfanoung ? Nein nein I Die Art der Tätigkeit, in die wir hineingeraten sind, i keine, der ich gerade hold bin, aber Sie brauchen deshalb nich zu denke»: Rove»a, was hat ma» aus dir gemacht? Wen» Dicht uebeu Rovena saß Forster. Saß da mit den tief beschatteten Augen; verhielt sich fein stille; brauchte sich um «emand und um nichts zu kümmern, wenn er mcht wollte. Ind er, Husum, hatte sich diesen Oberst eingeladen nnd den Major auch Bisher hatte das verdeckte Enrpsinde» zwischen Kurt und Rovena dem Baron kaum eine Veranlassung zu den ersten Stichen der Eifersucht gegeben. Plötzlich jedoch schlug sie ihm )ie Pranke ins Fleisch. Derlei Empfindungen pflegen meist damit zu beginnen, daß man sich an dem Nebenmanne ärgert. Dieser Forster, was wollte der eigentlich hier? Als Sohn eines Paters hätte er sich darum kümmern müssen, was der Zirma zum Hochstand verhilft. Soviel Husum sich erinuerte, war die Heirat mit einer verwitweten Schwägerin im Spiel. Es dauerte ein wenig, bis die Unterhaltung wieder in Fluß kam. Nichts aber vermag zwei Leute so gut zu iso lieren, als das gewisse Durcheinander von Menschenstimmen. Kurts Stuhl staud ein wenig rückwärts von Rovenas Sessel. Sie hatte sich zurttckgelehnt, er beugte sich vor. Sie konutcn leise sprechen. „Waren Sie eigentlich einmal in Ulmenhof?" fragte sie. Ja." „Was wollten Sie dort?" „Ich wollte den Amtmann besuchen oder besser konsul tieren." „Der ist doch kein Medizinalrat." Dann langsam: „Lag vielleicht gerade der Nebel über den Wiesen?" „Ja, weiß und dicht — zum Schneiden. Er reichte her auf bis zu dem Unterholz am Waldessaum." Pause. Schließlich wieder Rovena: „Besteht in der hohen Ulme noch das Elsternnest mit dem großen Geschälter. — dem prachtvolle» Geschätter?" Die Antwort verklang unter der beherrschenden Stimme von Husum. Ein paar Fragen seiner beiden Gäste hatten in diesem den Jäger geweckt. Bilder aus dem Jagdleben wurden gleichsam hingeworfen, und zwar in einer fesselnden, munter machenden Art des Erzählens. Im selbstverständlichen Übergänge waren die drei Jäger beim Hunde ««gekommen. „Sie fragen nach meinem braven September, lieber Oberst! Ja, ja — den hab' ich dran geben müssen.'Ein Auto bekam ihn unter die Räder. War wenigstens ein flottes, schmerzloses Sterben. Für mich jedoch war es einer der seltenen Momente im Leben, in dem ich bei der Zähre an gelangt bin. Der Hund lind ich, wir kannten mrs. Bei den langen Wanderungen durch schottische Hochlande, in den großen Weiten war ich der einzige Mensch nnd er das einzige Tier- Alles Wohlgefühl hab' ich mit ihm geteilt: das Stück Speck in der Tasche und die Sturmwirbel, die uns nm die Ohre« flogen. Wir waren hart, wir beide, hart, wie di Robbe iin Polareis. Ab und zu, wenn die Einsamkeit drückend wurde, habe ich ihm Lieder vorgesuugeu — Lieder, die uich alle kirchlich waren. Und wenn er seinen schiefen Kop machte oder das rnnde Maul seine« Heulto« dazwischei gab, fragte ich «ach keinerlei Einsamkeiten. Irgend jemcm sagt, ein einziger braver Hund sei mehr wert, als eine Stadt voll gnter Bekannter. Und da setz ich, obschon ich kein ab soluter Pessimist bin, meinen Namen drunter." An das angeschnittene Thema „der Hund" schloß sich eine Besprechung über dessen Dressnr. Rovena in plötzlich wieder belebtem Interesse für die der Neuheit entsprechenden Ver änderungen auf diesen: Gebiet gab sich der Sache in voller Anteilnahme hin. Armenier schwirren bunt durcheinander. Die Fellachen, d. h. Pflüger oder Bauern, sind die direkten Nachkommen der allen Ägypter, die ihren Typus fast unverändert rein er- -alten haben. Man stellt bald fest, daß die Statuen des alten Reiches dieselbe Körperbeschaffenheit aufweisen wie )ie heutigen Fellachen. Die Farbe der Fellachen ist ein kräftiges Rotbraun, das umso dunkler wird, je weiter man nach Süden kommt. Bemerkenswert am Fellachen ind seine großen schwarzen, weist etwas mandelförmig geschnittenen, von dichten Wimpern umgebenen Augen und )ie schönen Zähne. Der Gesichtsausdruck des Fellachen ist nicht übermäßig intelligent, aber gutmütig. Die Fellahsrauen sind etwas kleiner und von etwas hellerer Hautfarbe als die Männer; in der Jugend, etwa bis zum 18.Lebensjahre, findsie von großerkörperlicherAnmut, später aber sehr häßlich. In den Städten entstellen die Frauen ihr Antlitz durch den Gesichtsschlcier (buiko), der aus einem spitzenartigen schwarzen Stück Stoss besteht, das vom Gesicht nur die Augen freiläßt und an einer ungeschickten mctallnen Röhre befestigt ist, die über die Nasenwurzel und Stirn läuft. Die Kleidung der Fellachen ist zwar überaus einfach, aber nichtsdestoweniger malerisch. Sie besteht bei Frauen wie Männern aus einem weißen oder blauen Kattunhemd (Kami«) mit langen und sehr weiten Ärmeln (iiulalijc). In der kühlen Jahreszeit kommt hier zu noch eine Art weiter Mantel, der bei den Männern farbig, bei den Frauen zumeist schwarz ist. Schuhe (marliüb oder bal^Iia) trägt nur der Wohlhabende, da gegen bedeckt der Mann seinen Kops fast ausnahmslos mit dem roten tunesischen Fes (tardüsc-ü) mit blauer langer Seidenquaste und umwickelt ihn mit einem meistens weißen Turban (imms). Das Gewand der Frauen ist so ein gerichtet, daß mit einem Zipfel von ihm zugleich der Kopf bedeckt werden kann. Die Frauen sind sehr schmuck lustig: sie tragen um Hals und Arm breite Metallringe, zuweilen auch nm das Knöchclgclenk des Fußes. Der Fellache stellt den Hauptteil der Landbevölkeruug, doch wird er neuerdings auch vielfach in den Städten an getroffen, wohin er entweder kommt, um die Erzeugnisse seines Bauernsleißes zu verkaufen, oder, wenn er arm ist, um Dienste als Lastträger re. zu nehmen. Zu den Ureinwohnern Ägyptens gehören sodann die Kopten, das sind diejenigen Nachkommen aus dem alten Reich, die nicht wie die Fellachen den Islam angenommen haben, sondern dem Christentum treu geblieben sind. Man begegnet ihnen oft in den beiden großen Städten des Landes, Alexandrien und Kairo, wo sie sich als Schreiber oder in untergeordneten Beamtenstellungen ihr Brot verdienen; man erkennt sie, wenn sie nicht als Angestellte des Staates, der Post z. B., europäische Kleidung tragen, an dem dunkelblauen oder schwarzen Turban und an ihrer dunklen Gewandung. Diesen beiden Volksgruppen stehen die Beduinen, die arabischen Eroberer, gegenüber, die jedoch nur zu ihrem geringsten Teile noch als Nomaden (cl-beck»:vi) lebe». Es sind schöne Menschen, dunkler von Farbe als die Fellachen, von edler Gesichtsbildung und stolzer, würdevoller Haltung. In den Städten bilden sie das vorherrschende Element; die arabischen Händler in den Basaren sind zumeist von beduinischer Herkunft. Sehr zahlreich sind Nubier, Abessinier und Sieger in den großen Städten anzutreffen, und diese Völkerschaften sind es auch zumeist, mit denen der Reisende zu verkehren hat: es sind die Hausdiener der Hotels, die Vorläufer, Kutscher und zum Teil die Eseltreiber. Die Ägypter nennen sie, vor allem die Nubier, Berberiner, was gleich bedeutend mit Barbaren ist; auch sie sind dunkler von Hautfarbe als die Fellachen und edler in ihren Körper- sormen. Der Europäer schätzt ihre Dienste um deswillen höher, weil sie im allgemeinen treuer, ehrlicher und sauberer als die Fellachen sind. Ich freilich hatte in Kairo einen Fellachen, den „kleinen Hassan", als Dragoman, der sich mir in jeder Beziehung bewährt hat; er war nicht nur ein anstelliger, flinker, immer williger, sondern auch ein ehrlicher, treuherziger Bursche, dem ich die Tränen glauben konnte, die er beim Abschied vergoß. * Man kann sich denken, welch seltsam verwirrenden Eindruck dieses bunte Völkergemisch auf den Reisenden macht, der in Alexandrien zum erstenmal ägyptischen Boden betritt. Im übrigen freilich macht Alexandrien keineswegs in hervorragender Weise den Eindruck einer orientalischen Stadt, trotz der zahlreichen Minarets, die „Kein Kopfschütteln, Frau Gräfin, diesem Tröpfchen egenüber; es befreit von allerlei Erdenfchwere." Trotzdem aber wollte die Erdenschwere an diesem, von Husum selbst heraufbeschworenen Abend doch ihre Rechte aben. Er fühlte langsam aus feinen: Innern aufsteigend ein hn: frenldes Empfinden, gallig und bitter, das ihm un würdig dünkte. es in der Pension so Halbwegs bergauf geht und das Rechen buch wird mit energischem Zuklappen befriedigt eingefchlo se», so verhilft einen: das doch zu den paar Tröpfchen Celbs achtmrg, nach denen ich in unserem Drohneuleben allzeit gedurstet habe, ohne daß ich mir klar gemacht, was mir eigentlich gefehlt hat. Natürlich ist es trotz dieser Erkenntnis immer «och em sich Herumschlagen mit dem eigene« Ich Aber wir müssen eben durch, das arme Ding, die Cecil und ich. Wenn der Tag so in seinem richtigen Trall hinge gangen ist,denken wir zuwcilen, nun wär's überwunden. Ich bin dann gar nicht mehr stimmungslüstern auf Sonnen untergänge und so was. Das Straßenpflaster hat das alles aufgesogen. Ich kutschiere selbst in Gedanken nicht mehr durch Einsamkeiten." Jetzt hob sich Husums Organ aus dem allgemeinen ge- dänstrften Schwatzen wirkungsvoll heraus. Es war etwas Wuchtiges in diesem Organ, etwas leicht Befehlendes, ohne daß dieses unangenehm berührte: „Gan^ recht, lieber Oberst, ich war verheiratet — ver heiratet b:s über die Ohren! Die ganze Sippe meiner kleinen Frau war mir wegen deren permanente« Krü«kcl«s einfach mit angetraut: Schwiegermutter, Bruder, Schwester." „Und wie lange hat diese Ehe gedauert?" fragte der Oberst. „Beinahe zwei Jahre. Das sind so Sachen, wissen Sie. Es gibt Sprichwörter, die den Nagel auf den Kopf treffen — bums! Und wieder andere, da geht der Hammer vorbei. „Einmal ist keinmal" blüht im Unsinn und ebenso: „Jung gefreit, hat niemand, gereut!" Geradezu Sünde ist solche ver frühteEhe! Sünde an der Jugend des Menschen, wie ander Heiligkeit des Bundes. Da fallen zwei grüne Apfel vo: Baum, rollen aufeinander zu oder werden zusammengerol — je nachdem. Paßt ja alles Prächtig — er hat so viel, sie hat fo viel. Tannenyirlanden um die Türen, Böllerschüsse und Raketen; Hochzeit, die sich sehen lassen kann. Und dam wenn der erste Rausch verflogen — hier drückt es, da drück es; und was in das junge Fleisch schneidet, das sind Ketten Ich habe sie gespürt und mein armes Weib auch! Schließlich faßte sie die Schwermut; und Schwermut würgt das bißchen Liebe zu Tode." Husum stand auf, um das Glas der Gräfin Alexandra zu füllen. Nebenbei drängte es ihn, von den zwei Herren, die er sich etwas übereilt eingeladen hatte, ein wenig loszn- kommen. „Charmante Kerls das, aber " LIM n-, xorLto Wiese — das mußte er finden, den schlanken Nacken gebeugt unter der Frone der Verhältnisse. Draußen Wagengerassel; vor der Tür hielt eine Droschke. Li Fo, der in semem Sessel geträumelt, fuhr schnell be greifend empor, zog die Brauen hoch und streckte beide Zeigefinger in die Luft: „Professorin kommt zurück — sehen Zickt in: Salon, findet Herrn Oberst und Herr Major l Oberst und Major müssen auf Zugspitze " worauf Kurt rasch entschlossen das Licht ausdrehte. „Das erste Erfordernis ist doch," meinte Husum, ,,u« den Köter gebrauchsfähig zu machen, daß ihm das Jagen au eigeiw Hand gelegt wird. Da bekam denn ehedem vor dem Auszug der Hund schon seine Tracht Prügel, ohne, daß er wußte, wofür; bloß um ihn mürbe zu machen. Trotzdem, sowie der erste Hase sich spürt, — der Hund hinterher Kommt wieder, setzt sich; häch—häch—häch—! Und wir «ui: mit Grund verhauen. Abermals ein Hase. Wieder die selbe Geschichte und Prügel hinterher. Der Köter begreift eben nicht. Heutzutage geht mau einfach der Methode nach den Hund sich austoben zu lassen: Erster Has Hun hinterher wie wild, wird mit „pfui!" begrüßt und den: be treffenden ablehnende« Gesicht. Trotzdem wird der zweite Hase ebenso gejagt, wen« auch mcht mehr so verrückt. Bei«: dritte« oder vierte« ist der Himd müde, sieht beiseite, rührt sich «icht. Und nm: geht's los mit dem Loben: „So schön — so schön!" Streichen: und Klopfen. Der Hunde kenner sieht ja ordentlich, wie die Pfote an die Stirn geleg wird, während der Kombinationsgeist zu spielen anfängt „Ja, — wie ist denn das nun eigentlich? Wenn ich mic abrackere, bekomme ich doch keinen Hase»: und ein „Pfui hinterher; und wenn ich hier fein fitzen bleibe, werde ich gelobt und gestreichelt?" Man glaubt ja gar nicht, was die Kreatur für eiu Feingefühl fürs Leben hat. Hagenbeck könnte Ihnen Geschichten darüber erzählen." Leise ging die Türe, und der alte Friedrich trat dicht hinter Rovenas Stuhl: „Es ist jemand draußen," meldete er leise, „wegen der morgenden Speisekarte. Er müsse aber die Komtesse selber sprechen." Rovena fuhr herum, sah den Alten an, lachte, und blitz schnell streckte sie dem Störer eine kleine rosige Zunge heraus „Da ist sie ja wieder, die alte Rovena!" jubelte es in Kurt auf; und „Da ist sie ja endlich!" durchzuckte es auch Husum. Nach solcher Eigenart von entzückendem Weibe hatte er ja gesucht sein Leben lang! — Und dieses Geschöpf, anyeta über die Erde zu gehen, wie durch eine überblühte Pfmgst man ihn bei der Ankunft in Alexandrien empfängt, ist der eines ungeheuren Völkergemischs: Fellachen, Kopten und Beduinen, Nubier, Abessinier und Neger, Türken und