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Dresdner M Journal. königlich Stactts^nzeigev. Verordnungsblatt der Ministerien und der Ober- und Mittelbehörden. ««ttweif« Nebenblätter: LemdtagSbeilag«, Eyuodalbeilagt. Ziehungslisten der Verwaltung der K S. Staatsschulden und der K. S. Land- und Landeskulturrentenbank.Verwaltung, Übersicht de«' Lu, ' chmen und Ausgaben der LavdeS-BrandversichcrungSanstall, Übersichten des » S. Statistischen LandeSamtS über Tin- und Rückzahlungen bet den Sparkaffen, Grundsätzliche Entscheidungen de» K. S. LandeSverficherungSamt», Berkaufsliste von Holzpflanzen auf den K. S. Staatsforstrevteren. Nr. 282. -> Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: Hofrat DoengeS in Dresden. < Mittwoch, 4. Dezember 1912. Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Expedition, Große Zwingerstraße 1«, sowie durch die deutschen Postanstalten S Mark vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. Erscheint: Werktag- nachmittags. — Fernsprecher: Expedition Nr. 1295, Redaktion Nr. 4574. Ankündigungen: Die Ispaltige Grundzeit« oder deren Raum im Ankündigungsteile 30 Pf., die2spaltige Grundzeile oder deren Raum im amtlichen Teile 75 Pf., unter dem Redaktionsstrich (Eingesandt) 150 Pf. PreiSermäßigg. aus Geschästsanzcigen. — Schluß der Annahme vorm. 11 Uhr. Die Nachricht vom Abschlusse des WaffenstillftaudeS auf dem Balta» bestätigt sich insoweit, als die Türkei einerseits und die Baltanstaaten Bulgarien, Serbien und Montenegro anderseits den Waffenstillstand unterzeichnet habe». * Zm bosnischen Landtage tam e» infolge der Obstruk tion der serbischen Opposition wiederholt zn stürmischen Auftritten. * Zum ersten Vizepräsidenten der russischen Tnma wurde Fürst Uruffow gewählt. * Vorgestern unternahmen die Montenegriner nochmals heftige Artillerieallgriffe gegen Skutari. ttber den AnS- gang des Kampfe» ist nichts bekannt. * Präsident Taft legt in einer längeren Botschaft an den gestern eröffneten Kongreß die äußere und innere Lage der Btreinigten Staaten dar. Der Rücktritt des japanischen Kriegsminister» hat, da Kin Nachfolger für ihn gefunden werden kann, z» einer allgtmeinen Ministerkrisi» geführt. Bei einem Zusammenstöße von Zügen auf der Ptnnsylvauia-Kisenbahn in der Nähe von Dresden (Ohio) wurden gestern acht Personen getötet und ebenso viele tödlich verletzt. Amtlicher Teil. Ministerium de» Inner». Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu ge nehmigen geruht, daß der Reichsgerichtsrat a. D. Moritz Bartsch in Leipzig den ihm von Sr. Majestät dem Kaiser, König von Preußen verliehenen Roten Adlerorden 2. Klasse mit Eichenlaub anlege. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu ge nehmigen geruht, daß der Fürstl. Reußische Kammer direktor a. D. vr. jur. Oehrl in Niederlößnitz den ihm von Sr. Majestät dem Kaiser, König von Preußen ver liehenen Roten Adlerorden 4. Klasse annehme und trage. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu ge nehmigen geruht, daß der Sparkassendiener Wilhelm Kothe in Dresden das ihm von Sr. Majestät dem Kaiser, König von Preußen verliehene Allgemeine Ehrenzeichen in Silber annehme und trage. Sekanntmachmlg An der Königlichen r»r»lchrerbildu«gsa»stalt zu Dresden soll vom 7. bis 25. Januar 1913 für Lehrer und geprüfte Turnlehrer ein Kortbildungslehrgaug ab- gehalten werden. Der Unterricht findet während des Vormittags von 8—12 Uhr und an etwa drei Nachmittagen statt. Er wird Gelegenheit zu planmäßiger Wiederholung und turnmethodischer Weiterbildung unter besonderer Berück sichtigung der neueren Erscheinungen auf dem Gebiete des Schulturnens bieten. Die an das unterzeichnete Ministerium zu richtenden Gesuche um Zulassung zu diesem Lehrgänge sind unter Beifügung der Prüsungszeugnisse in Urschrift, eines amt lichen Zeugnisses über das sittliche Verhalten und über den bisher erteilten Turnunterricht, eines ärztlichen Zeug nisses, eines sclbstgefertigten Lebenslaufes und eines amt lichen Nachweises über Bewilligung des erforderlichen Urlaubs bis spätestens zum 24. Dezember 1912 an die Direktion der Turnlehrerbildungsanstalt zu Dresden 1, Carusstraße 30, cinzuscndeu. Dresden, den 30. November 1912. 8522 Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts. Die gemäß ß 9, Absatz 1, Ziffer 3 des Reichsgesetzes über die Naturalleistungen für die bewaffnete Macht im Frieden in der Fassung vom 24. Mai 1898 — Reichs gesetzblatt Seite 361 fg. — nach dem Durchschnitte der höchsten Tagespreise der Hauptmarktorte im November d. I. festgesetzte und um fünf vom Hundert erhöhte Vergütung für das von den Gemeinden und Quartierwirten im Dezember d. I. an Militärpferde zur Verabreichung ge langende Pferdefutter beträgt in: Hafer 100 kg Heu 100 kg Stroh 100 kg 6M. 30 Pf. 20M.84Pf. 9M. 45 Pf. 5M. 25 Pf. 21M. 26 Pf. 7M. 75 Pf. Chemnitz (Stadt und Land) Flöha Marienberg Annaberg Glauchau Chemnitz, am 3. Dezember 1912. 3l5cV Die Kreishauptmannschaft. 8523 Durchschnitte der höchste» Preise für im Dezember an Militärpferde Aufschläge von fünf vom Hundert: Leipzig für die Stadt Leipzig und die Bezirke der Amts hauptmannschaften Leipzig, Borna und Grimma: Döbeln für den Bezirk der Amtshauptmannschaft: Oschatz - - - : Mittweida- - - - - Rochlitz: Hafer 100 kg 20 M. 61 Pf 19 - 45 - 20 - 58 , 15 - 75 - z" Leipzig, den 3. Dezember 1912. Königliche Kreishauptmannschaft. verabreichendes Futter mit einem Heu 100 kg 8 M. 98 Pf. 7 - 88 - 7 - 14 - 7 - 88 - Stroh 100 kg 4 M. 20 Pf. 6 - 83 - 3 - 78 - 5 - 25 - 110 545 a 8524 Ernennungen, Versetzungen re. im öffentlichen Dienste. Im Geschäftsbereiche des Ministerium» der Ainauzeu. Bergverwaltung. In Ruhestand versetzt: Faktor Pfeiffer beim Kalkwerk Hermsdorf. — Verstorben: der außerordentl. Professor Dr.-Iox Weidig bei der Bergakademie Freiberg. — versetzt: der Assistent für Probierkunde Dipl.-Ing. Schmieder hei der Bergakademie Freiberg al- Betriebschemiker zu den staatl. Hüttenwerken bei Freiberg. (Behördliche Bekanntmachungen erscheine» auch im Inseratenteil.) Nichtamtlicher Teil. Lom Königliche» Hof«. Dresden, 4. Dezember. Se. Majestät der König folgte heute früh einer Einladung des Kammerherrn Frhr. v. Burgk zur Jagd nach Schönfeld b. Großen hain und kehrte abends hierher zurück. Deutsches Reich. Prinz Heinrich in London. London, 3. Dezember. Unter den Gästen, die an dem Frühstück teilnehmen, das der deutsche Botschafter Fürst Lichnowsky morgen zu Ehren des Prinzen Heinrich von Preußen gibt, befinden sich u. a. Admiral Seymour und der russische Botschafter Graf Beuckendorff. Wie das „Reutersche Bureau" erfährt, wird Prinz Heinrich vor seiner Abreise nach Kiel dem König Georg einen Besuch abstatten. Die Tchiffahrlsabgaben. Berlin, 4. Dezember. Gegenüber der Meldung, daß die Verhandlungen zwischen Deutschland einerseits sowie Österreich-Ungarn und Holland anderseits über die Einführung von Schiffahrtsabgaben abgeschlossen seien, wird mitgeteilt, daß mit den genannten Staaten die Verhandlungen über die Einführung von Schiffahrts- abgaben auf Elbe und Rhein überhaupt noch nicht begonnen haben. Deutsch-englische Beziehungen. Berlin, 4. Dezember. Der „Tag" erfährt aus London, 3. Dezember. Tie „Evening News" will erfahren haben, daß in den deutsch-englischen Be ziehungen eine überraschende Wendung bevorstände, die zu einer dauernden Besserung des Verhältnisses führen dürfte. Als Bekräftigung hierfür führt das Blatt die gegenwärtige Anwesenheit des Prinzen Heinrich in England und die Erklärungen Kiderlen-Waechters im Reichstag an und hebt als besonders beachtenswert die warme Aufnahme von Kiderlen-Waechters Rede in Deutschland hervor. Auch die Bemerkung des Botschafters Fürsten Lichno wsky in seiner Rede vor der Royal Society am vergangenen Sonnabend, daß zwischen England und Deutschland niemals intimere und aufrichtigere Beziehungen bestanden hätten, als gegenwärtig, wird als ein Symptom der bevorstehenden Wendung angeführt. Daß eine Grundlage zur Ausdehuung der Interesse» beider Länder gesucht werde, heißt es weiter, gehe aus Sir Edward Greys Rede im Uuterhause am 11. Juli hervor. Viele Anzeichen deuteten jetzt darauf hiu, daß die bevor stehende Verständigung kein Stückwerk sein werde. Sie werde zu allererst sämtliche Mittelmeer frage» einschließen. Die durch den Abschluß des Balkan- krieges gebotene Gelegenheit werde benutzt werden, um alle vorhandenen Schwierigkeiten zn liquidieren. * Tie in Berlin am 3. Dezember ausgegebene Nnmmer 65 des Reichs-Gesetzblattes enthält: Betanntniachung vom 18. November 1912, betreffend die Änderung der Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung vom 4. November 1904; Bekanntmachung vom 27. November 1912, betreffend Abrechnungsstellen ini Scheck- Verkehre, sowie Verordnung vom 25. November 1912, betreffend die Beaufsichtigung bayrischer Privater Versicbenmgslinter- ntbmnngen. Der Balkankrieg. Die Waffenstillstands- und Friedensverhandlnngen. Der Waffenstillstand zwischen der Türkei und Bulgarien, Serbien, Montenegro geschlossen. Konstantinopel, 3. Dezember. (Meldung des Wiener K. K. Telegr.-Korresp.-Bnreans.) Der Waffen stillstand zwischen der Türkei einerseits, Bulgarien, Serbien nnd Montenegro anderseits ist unterzeichnet worden. London, 3. Dezember. Wie das „Rentcrsche Bnrean" erfährt, sind die türkischen Bedingungen für den Waffenstillstand weit umfangreicher, als die telegraphierten Berichte es zum Ausdruck bringe». Da nach verlangt die Türkei nicht nur das Recht, alle be lagerten Festungen zu verproviantieren, sondern ebenso alle in Mazedonien oder sonstwo stehenden türkischen Truppenkörper nnd die türkische Bevölkerung in den ver schiedensten Landesteilen. Desgleichen verlangt die Türkei das Recht, dnrch das Adriatische und Jonische Meer Lebensmittel unter sicherem Geleit zu beförderu.' Wie das „Reutersche Bureau" weiter erfährt, wird von griechischer Seite erklärt, man sei nicht in der Lage, Bedingungen zuzustimmen, die es der Türkei er möglichen, irgendwelche Vorräte anzuhäufen. Griechen land habe Bnlgarien wiederholt drei Divisionen frischer Truppen znr Verstärkung der Tscha- taldschaarmec angcboten, aber Bulgarien habe bis her noch nicht geantwortet. Der griechische Gesandte erklärte dem Vertreter des Reutersche» Bureaus, über die gegenwärtige Haltung Griechenlands, die Türkei habe in letzter Zeit, knrz vor Beginn der Verhandlungen über den Waffenstillstand, dreimal versucht, Grieche» land dem Bal kanbüudnis abtrünnig zn machen, das An suchen sei aber entrüstet zurückgewiesen worden. Die Teilnahme Griechenlands am Kriege sei nicht auf Land- operationeu beschränkt geblieben, Griechenlands Flotte sei vielmehr ein entscheidender Faktor im Kriege ge wesen, da sie die Türkei daran gehindert habe, ihre besten Truppen von Kleinasien nach Europa zu bringen, nnd auch den Eisenbahnverkehr durch Abschnciden der Kohlen- zufuhr lahmgclegt habe. Tas Reutersche Bureau meldet aus Sofia: Mit Bezug auf das Gerücht, die intransigente Haltung der Griechen könnte den Abschluß des Waffenstillstandes verzögern, wird an zuständiger Stelle erklärt, der Wassen- still stand werde nötigenfalls ohne die Griechen unterzeichnet werden, die den Krieg allein fort- setzen könnten, wenn sie es wünschten.