Lieder von Franz Schuber! Dem Unendlichen (Klopstock) Wie erhebt sich das Herz, wenn es dich, Unendlicher, denkt! Wie sinkt es, wenn es auf sich herunterschaut! Elend schaut’s wehklagend dann und Nacht und Tod! Allein du rufst mich aus meiner Nacht, der im Elend, der im Tode hilft! Dann denk’ ich es ganz, daß du ewig mich schufst, Herrlicher! Den kein Preis, unten am Grab, oben am Thron, Herr, Gott! Den, dankend entflammt, kein Jubel genug besingt! Weht, Bäume des Lebens, in’s Harfengetön! Rausche mit ihnen in’s Harfengetön, kristallner Strom! Ihr lispelt und rauscht, und, Harfen, ihr tönt nie es ganz! Gott ist es, Gott ist es, den ihr preist! Welten donnert, im feierlichen Gang, Welten donnert, in der Posaunen Chor! Tönt, all’ ihr Sonnen auf der Straße voll Glanz, in der Posaunen Chor! Ihr Welten, ihr donnert, du, der Posauften Chor, hallest nie es ganz! Gott, nie es ganz! Gott! Gott! Gott ist es, den ihr preist! Der Zwerg (M. v. Collin) Im trüben Licht verschwinden schon die Berge, Es schwebt das Schiff auf glatten Meereswogen, Worauf die Königin mit ihrem Zwerge. Sie schaut empor zum hochgewölbten Bogen. Hinauf zur lichtdurchwirkten blauen Ferne, Die mit der Milch des Himmels blaß durchzogen. Nie, nie habt ihr mir gelogen noch, ihr Sterne, so ruft sie aus, Bald werd ich nun entschwinden, ihr sagt es mir; doch sterb ich wahrlich gerne. Da tritt der Zwerg zur Königin, Mag binden um ihren Hals die Schnur von roter Seide, Und weint, als wollt’ er schnell vor Gram erblinden, Er spricht: Du selbst bist schuld an diesem Leide, Weil um den König du mich hast verlassen; Jetzt weckt dein Sterben einzig mir noch Freude.