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Zschopauer Tageblatt : 28.12.1944
- Erscheinungsdatum
- 1944-12-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1780081065-194412282
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1780081065-19441228
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1780081065-19441228
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Zschopauer Tageblatt
-
Jahr
1944
-
Monat
1944-12
- Tag 1944-12-28
-
Monat
1944-12
-
Jahr
1944
- Titel
- Zschopauer Tageblatt : 28.12.1944
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Zschopauer Tageblatt Doaaersiag, 1844 ^U8 ^sckopsu Ull6 8s<Zl86N Am 28. Dezember 1944 Verderben allen, dis es (das Vaterland) höhnen! Glück dem, der mit ihm stillt und steht! Ernst Moritz Arndt, geb. 26. Dez. 1769 SGmhtsette M MMMkikL Die Lebensmittel der neuen AuteilungSpsrivd« In der 71. Kartenperiode vom 8. 1. bis 4. 2. 1848 gelten mit einiges Ausnahmen die gleiche» Rationen wie bisher. Bon den Grotzabschnitten ßir Fett wird wie bisher der Abschnitt 1 nnd L 2 mit LOO Gramm Schweinefleisch oder 180 Gramm Fleischschmalz, der Abschnitt v mit 125 Gramm Butter beliefert. Aus die Abschnitte 81 und LL gibt es ebenfalls wie bisher 250 Gramm Rindfleisch, Kalb- oder Schasfleisch oder Fleischwaren. Die über 8 Jahre alten Verbraucher bekommen an Stell« von 126 Gramm Margarine dieselbe Menge Schwetnefchlacht« kette. Das Schweineschlachifett kann auf den Grohabschnitt 6 bezogen werden, der bisher über 125 Gramm Butter lautete. Diese 1L5 Gram« Butter werden diesmal über Klcinabschnitte zugeteilt, so daß die Er- gänzungskarten der über 6 Jahre «Uten Verbraucher diesmal Klein abschnitte über Insgesamt 250 Gramm Butter (bisher 125 Gramm), da gegen infolge des Austausches vvb Margarine gegen Schlachtsette nur Kleinabschnitte über 125 Gramm Margarine (bisher 250 Gramm) ent halten. Der wahlweise Bezug von 100 Gramm Speiseöl anstatt von 125 Gramm Margarine ist in der neuen Kartenperiode nicht möglich. Di- Käseration wird zur Halste aus einen über 62,5 Gramm lautenden Käseabschnitt, zur anderen Hälfte auf einen freien L-Abschnitt der Grundkarte oder einen freien IV-Abschnttt der ^2.Karten ausgegeben. Die Zehn- bis Achtzehnjährigen bekommen, wie bereit» angekündtgt, in der neuen Kartenperiode 125 Gramm Kunsthonig zugeteilt. Die mit „8t" gekenzeichneteu und zum Bezug von Kartoskelstärk- erzeugnissen berechtigten vier Nährmtttelaoschnitt« sind in der 69. und 70. Kartenperiode statt mit je 65 Gramm nur mit der halben Menge beliefert worden. Die Karten für dir 71. Zuteilungsperiode be rücksichtigen diese Kürzung um insgesamt 50 Gramm bereit», die ,Lt"- Abschnitte werden daher nicht dem halben, sondern mit dem vollen Wert vollen Wert von 25 Gramm je Abschnitt beliefert. Die Verbraucher sind mit dem Zucker, der ihnen für die 71. und 73. Kartenperiode zusteht, bereit» in oer jetzt laufenden Kartenperiode im Wege des Vorgriff» versorgt worden. Da von einem weiteren Vorgriff abgesehen wird, enthalten die neuen Grundkarten keine Zuckerabschmtte. Die Vollmilchverteilung an Kinder wird vereinfacht und der Abgaberegelung für entrahmte Frischmilch angepaht. Haushaltungen mit Kindern bis zu 14 Jahren bekommen mit den neuen Lebensmittel karten einen „HanshaltsausweiS für Vollmilch" ausgehändigt, der für die 71. bis 74. Zuteilungsperiode gilt und neben dem Stammabschnitt Tagcsabschnitte enthält. Die Milchbestellscheine befinden sich an den Grundkarten der Kinder. Sie lauten einheitlich über fe einen Viertel liter Milch. Dementsprechend ha« z. B. die Grnndkarte für Kleinstkinder bis zu drei Jahren, die drei Viertelliter Milch bekommen, drei solcher Zestellscheine. Die Milchhändlcr, bei dem die Milchbestellscheine abgegeben werden, vermerkt die Literzahl aus dem dafür vorgeseheen Feld des neuen -aushaltsausweises für Vollmilch. Der Haushaltsausweis für entrahmte Frischmilch verliert mit dem Ende der jetzt laufenden Kartenperiode (eine Gültigkeit und wird sür-die 71. bis 74. Periode neu ausgegeben. Um das Format zu verkleinern, sind je zwei Tagegßbichnilte zu einein Doppel abschnitt zusammcngezogcnen worden. Mit Ablauf der 70 Zntcilungsperiode verliert die Marmeladekarte ihre Gültigkeit. Die Marmeladeversorgung erfolgt künftig ebenfalls über die Grnndkarte«, die nunmehr Marmeladeabschnite ent- halten Den Verbrauchern bleibt es wie bisher überlassen, ob sie auf diese Abschnitte an Stelle von Marmelade die halbe Menge Zucker be ziehen. Die Abschnitte lauten daher über 750 Gramm Marmelade und 375 Gramm Zucker. Es wird künftig häufiger notwendig sein, Lebensmittelzuteilungen über die freien Abschnitte der Grundkarten vorzunehmeu. Die Zahl der 2-ÄMnn>!e ilt daher aus zehn vermehrt worden. Jubilarenehrung in der Zschopauer Baumwollspinnerei. Innerhalb einer Feierstunde der Zschopauer Baumwollspin nerei wurden folgende Eefolgschastsmitglieder ausgezeichnet: Für SO Jahr« Vetriebzugehörigkeit: Otto Weber, Hauptwerk. — Für 40 Jahre Betriebzugehörigkeit: Moritz Roscher, Hauptwerk. Ernst Börner, Hauptwerk. Edwin Kreißel, Zweigw. Zschopau. Frau Theres« Fuchs, Zweigw. Zschopau. Für 25 Jahre: Aus dem Hauptwerk: Emil Klemm, Max Kühn, Paul Stopp, Ri chard Wolf, Alfred Geißler, Johannes Este!, Kurt Helbig, Karl Fröhner, Frau Marie Päßler, Frau Frieda Uhlig, Frl. Gertrud Weyer, Frau Elsa Wagner, Frau Midla Büchel, Fau Helene Listner, Frau Olga Mühlheim, Frau Auguste Kißling, Frau Frieda Böhm, Emil Mehnert, Walter Melzer, Heinrich Schüler, Karl Schuffenhauer: vom Zweigwerk Zschopau: Fritz König, Ernst Ehrlich, Hans Rückert, Frau Marie Preißler; aus Eele- nau: Karl Neubert; Frl. Selma Schneider, Frau Frieda Hof mann, Frau Maria Schweighofer; ferner Paul Winkler, Ernst Weigelt, Walter Müller, Paul Freier, Max Beier, Walter Mehnert, Paul Beier, Emil Sieber, Arno Mehner, Max Reimer Otto Gläser, Paul Beyer, Oskar Höser, Willy Schulze. , Kindernachmittag der Hitlerjugend. Am Freitag vor Weihnachten hatten die Zschopauer Jung- mädel und Pimpfe die umquartierten Kinder aus Ost und West zu einem vorweihnachtlichen Kindernachmittag eingeladen. Viele kleine und große Gäste konnte der Standortführer der Hitler- Wann wird verdunkelt? - Von Donnerstag 17.05 bis Freitag 7.38 Uhr 1VviIia»iIilvn im L«r»r«ll kartet unä Wokrmackt bereiteten Zen Vervnn6eten eins 8tiioinunk8voli6 VVeiknsckt8keier „Wir haben euch lieb, wir glauben an euch und das ist der Sieg!", so hieß es in einem poetischen Dank- und Heimatgruß an dis Soldaten, der im Rahmen der Weihnachtsfeierstunden am Heiligen Abend In den Frankenberger Lazaretten gesprochen wurde. Tagelang hatten fleißige Hände der NS.-Frauenschaft di« Päckchen vorbereitet, die durch die NSV. den Verwundeten als kleine Weihnachtsfreuden der Partei gemeinsam mit den Gaben der Wehrmacht in dieser besinnlichen Stunde überreicht wurden. Aber nicht dies« Gaben waren das Wesentliche dieser Veranstal tungen. Das Wesentliche war die dabei im Zeichen des Festes der Liebe zum Ausdruck gekommene innige Verbundenheit un seres Volkes mit seinen Soldaten, der schaffenden Heimat mit der kämpfenden Front und der durch nichts zu erschütternde Glaube an die Unbesiegbarkeit des Lebens in uns und an den gottgewollten ewigen Bestand des deutschen Volkes. Gern und freudig hatten sich die Sing- und Spielgruppen der Partei, die Kinderschar, der Volksschullehrer und andere Kräfte zur Ver fügung gestellt, um im Stammlazarett in der Truppführer- schuls und in den Teillazaretten Stadtpark, Oberschule und Stadtkrankenhaus di« besinnlichen Stunden stimmungsvoll auszu schmücken. In den von den leitenden Aerzten und den Rednern der Partei dabei gesprochenen Worten kamen neben dem Dank an di« Verwundeten die gläubige Zuversicht zum Ausdruck, daß, wie draußen die Natur jetzt wieder dem wachsenden Licht «nt- gegengeht, auch das deutsche Volk über die dunklen Gewalten siegen wird, die nach seinem Leben trachten. Im Stammlazarett in der Lerchenstraße gaben dieser Ueber- zeugung Ausdruck Chefarzt Or. Knappe, Kreisleiter Oehme und Kreisschulungsleiter Ernst Oehme. Chefarzt Oberstabsarzt Or. Knappe wies in seinen Ausfüh rungen einleitend darauf hin, daß in keinem anderen Land der Welt das Volk derart mit seiner Wehrmacht verbunden sei wie in Deutschland und ließ dann in militärisch klaren und offenen Ausführungen die Ereignisse des ablaufenden Jahres nochmals an den geistigen Augen seiner Zuhörer vorllberziehen. Die Schläge, die unser Volk in diesem Jahre erhallen habe, hätten es nur noch härter gemacht. Alles habe der Führer getan, die sen Krieg zu vermeiden, aber jüdische Hast, amerikanischer Grö ßenwahn, bolschewistisch« Machtgier und plutokratischer Haß hät ten diesen Krieg gewollt und nuck, die bescheidensten Forderungen des Führers abgelehnt. An den Grenzen des Reiches kämpfe der deutsch« Soldat wie ein Löwe um jeden Fußbreit deutschen Bo dens, denn er wisse, es gehe um seine und seines Volkes Zu kunft. Nach einer Würdigung der Leistungen der Abteilungsärzte und des Pflegerpersonals zum Wohle der Verwundeten und des deutschen Volkes sprach Oberstabsarzt Or. Knappe den Verwun deten den Dank der Wehrmacht aus und übermittelte ihnen deren beste Wünsche für recht baldige Genesung. Kreisschulungsleiter Ernst Oehm« fand in seinen Worten den rechten Ton, die Verwundeten auf den tiefen Sinn der von Al ters her geweihten Nächte einzustimmen. Auch er sprach zunächst davon, daß vieles, was wir im letzten Jahr erleben mußten, sich wie ein schwerer Druck auf unser Innerstes legte. Es habe zeit weise ausgesehcn, als würde alles zusammenbrechen und als stände uns das schwerste Weihnachtsfest bevor. Je näher wir aber an dieses Fest herangekommen seien, desto befreiender hät ten wir die Gewißheit verspürt, daß Friede und Freude auch für uns wiederkommen würden, so wie es in der Natur nach gött lichem Willen nach dem Dunkel des Winters wieder licht werde. Am Tage der Weihnacht würde auch das Herz des härtesten Kriegers weich, er weile mit seinen Gedanken mehr wie sonst daheim und wir mit unseren Gedanken bei ihm und wir all« fühlten dabei, wie sehr unser deutsches Volk in Wirklichkeit doch ein« «inzige groß« Familie sei. Vieles könnten uns unsere Feinds rauben, niemals aber könnten sie uns nehmen unsere Weihnachtsseele, unseren Weihnachtsglauben, der auch durch die dunkelst« Nacht leucht«. In Ehrfurcht neige sich In dieser Nacht das deutsche Volk vor den großen Gottesgaben, die uns in dem täglichen Brot geschenkt werden, und vor dem großen Wunder des Lebens, cor unseren Müttern und Kindern. Dankbar ge dachte der Redner der Soldaten, die in diesen Tagen an der Westfront vorwärtsstllrmen und denen kein Weihnachten beschie- den ist, und lenkte dann die Gedanken auf die Frauen und Mütter, die immer wieder das ewige Leben unseres Volkes garantieren. In der heiligen Nacht kommen sie zu uns und wir zu ihnen und wir reichen uns die Hände zu einem gemein samen Schwur für Deutschland. Und in Vieseg Kreis treten in dieser Stunde auch alle die, die für uns gefallen sind. Wir wer den immer älter, sie aber leben in unserein Volke ewig weiter als di« Männer, die immer jung bleiben, und sie geben uns in dieser Stunde die Kraft, unsere Pflicht genau so zu erfüll i wi« st«. Unsere Gedanken weilen in der geweihten Nacht aber auch inniger denn je bei dem Manne, der in seiner Größe auf ein samer Höhe steht. Zu ihm herauf reicht keiner, über ihn steht nur Gott. Diesen Gott bitten wir in dieser Weihenacht: Segne und behüt« unseren Führer. Und so wollen wir uns auch an diesem Weihnachtsfest wieder freuen und aus diesem Lichtfest die Gewißheit schöpfen, daß es auch für uns wieder licht wird, daß Deutschland siegen muß und wird, weil das deutsch« Volk in schwerster Zeit sich so tapfer bewährt hat und weil es «inen Führer hat, der Adolf Hitler heißt. Kreisleiter Oehme, der schon so oft bei den Verwundeten ge weilt hat, übermittelte ihnen die Wünsche seines Kreisgebietes und des ganzen deutschen Volkes. Nicht nur all« Liebe, sondern auch ni« erlöschende Dankbarkeit bringe das deutsche Volk den Männern entgegen, die für Deutschland gekämpft, geblutet und gelitten haben. Das Weihnachtsfest, das Fest des aufsteigenden Lichtes, sei uns Gewähr dafür, daß auch für uns die Sonne wie der scheinen werde. Unverrückbar sei unser Glaube, daß der Sieg dem Volk« beschicken sein werde, das auch Schläge ertra gen kann. Wenn unser Volk so hart wie bisher bleibe, müsse der Sieg unser sein. In diesem Glauben an den Sieg feierten wir Weihnachten in besinnlicher Still«, aber auch in entschlosse ner Härte. Unsere ganze Liebe gehöre dem Führer, der sein ganzes Leben nur für das Wohl seines deutschen Volkes ausge richtet habe. Heute am Weihnachtsabend lege das ganze deut sche Volk sein« Liebe dem Führer zu Füßen und danke ihm für das, was er für unsere Rettung getan habe. Unser Weihnachts geschenk für ihn sei die Bitte an den Herrgott, daß sr uns ihn erhalten und seine Entschlüsse segnen möge. Im Glauben an das Licht, das auch unserem Volke wieder leuchten werde und in Treue und Liebe senden wir ihm in dieser Stunde unseren Gruß. Der Gesang der Nationallieder bekräftigte dieses Gelöb nis im Zeichen des brennenden Lichterbaums. Mädel vom BDM, zündeten dann vier Kerzen an, die leuchten sollen für die Helden, die an der Front für Deutschland starben, für alle deutschen Mütter, die unserem Volke die Unsterblichkeit schenken, für alle Soldaten an der Front und für alle Deutschen in der Ferne, für unsere Vaterland — Eroßdeutschland — und unseren Sieg und für unseren Führer Adolf Hitler. Viel Freude bereitete dann den Verwundeten in der Trupp- fllhrersckiule eine klein« Aufführung der Jungen und Mädel der Kinderschar, die als jüngste Kameraden unserer Soldaten mit besonderem Eifer bei der Sache waren. Die musikalische Gestal tung der Feier lag in den Händen der von Rudi Erasselt mit bewährtem Können geführten KdF.-Musikgruppe, die Gesnnge bot die BDM.-Singschar unter Leitung von Studienrat Baum. Kreisleitcr Oehme ging nach der Feierstunde noch durch die einzelnen Säle und fand für jeden der Verwundeten ein liebes Wort der Aufrichtung. In den Teillazaretten hielten sich die Feierstunden in dem gleichen Nahmen wie in der Truppfllhrerschule, Sprecher waren hier neben den Abteilungsärzten Kreisschulungsleiter Oehme, Kreisobmann Gerstenberger und Pg. Ernst Winter. Weiter wirkten zur künstlerischen Ausgestaltung noch mit der Volks- sl'usckw'- Leitung von Lehrer Naum. Kainmann Hans Viehl (am Flügel) und Musiklehrerin Fischer (Violine), die Ju gendgruppe der NS.-Frauenschaft und als Rezitator Pg. Ernst Warlitz. Aus den Augen der Verwundeten leuchteten in diesen Ctun- den sichtbar die Freude und Dankbarkeit über die ihnen aus- gehändigten Gaben und über Lieb«, die ihnen als unser immer-.; währender Dank an st« aus diesen Feierstunden entgegen- strahlte. Li. jugend, SA.-Obertruppführer Poerschke, begrüßen. In bunter Folg« sangen und spielten di« Jungmädel. Das Spiel vqm „Rumpelstilzchen" fand bei den Kindern viel Freude. Das Schönste aber war, als der Weihnachtsmann mit seinen vielen Spielsachen erschien, die von Angehörigen des Bundes deutscher Mädel und den Pimpfen mit viel Liebe gearbeitet worden wa ren. Auch die Arbeitsfront, Kreiswaltung Flöha, stellte eine ganze Anzahl kleiner Spielsachen zur Verfügung, so daß der Weihnachtsmann sehr zu schleppen hatte. Wie strahlten di« Augen der Jungen und Mädel, als si« die Pferde, Schiffe, Wie- gen und Betten sahen, die der Weihnachtsmann verteilte. So haben die Jungen und Mädel der Hitlerjugend auch zur sechsten Kriegsweihnacht wieder Freude vielen Kindern gebracht. Es soll ja auch in dieser Zeit keiner alleinstehen. Alle gehören wir zur großen Familie unseres deutschen Volkes, gleich, ob aus Ost, West und Mitte des Reiches. 39. Fortsetzung. Ihn verfolgten Nacht um Nacht die Bilder seiner Pyan- taste, er sah sie wartend die heimkehrenden Offiziere mustern, er glaubt« sie in der Ferne wachen zu fühlen, wie er in diesen Stunden. Er wußte, daß sie, von Ungewißheit gequält, auf ihn warten würde ... Immer wieder warten, ob er nicht doch noch käme ..io wie viele heimkehrten aus dem großen, blutigen Krieg. Sie wird ein Leben lang auf dich warten ... Sie hat es dir fa an jenem letzten Morgen geschworen... Kanz deutlich stand plötzlich wieder jenes Morgenrot vor ihm ... Damals ... als der Krieg begann ... * In dieser Stunde schrieb Jürgen Stark den Brief, mit dem er Renate Förster freigab ... Und erst, als er das Schreiben in den Händen des Mädels wußte, war er wieder ruhiger ... Sie sollte leben ... Lbr frohe», junges Leben leben ... Aus Lug wird Johr; und Jahr um Jahr ist Leben. Renate Förster lag ichwerkrank im Fieber. Der Abschiedsbrief Jürgen Starks hatte Ihre zerrütteten Nerven völlig versagen lassen, und es traten Tage ein, in denen ihr Nater um das Leben seines blonden Töchterlein» banaen mußte. Nach Wochen war das Fieber endlich überwunden. Renate lag mit wachen Augen, in denen immer noch das große, ernste Fragen stand, auf ihrem Lager. Warum halte Jürgen diesen Brief geschrieben? Warum gab er ihr das Treuewort zurück? Wie große, graue Gespenster umstanden sie die Ge danken. Er hat eine andere kennengelernt. eine, die besser zu ihm paßt ... er will die Frau nicht allein lassen, die ihn vielleicht bei einer Verwundung als Krankenschwester auf opfernd pflegte ... er ... er ... Und Renate grübelte und sann ... und fand doch nicht den wahren Grund! * Es ist seit ewig so auf der Welt, und eg wird bis In die Ewigkeit io bleiben: Der Alltag kommt und geht mit dem Gleichmut einer Gewöhnest, und er kümmert sich nicht um die Seele, die da leidet und Im Weh vergehen will ... So unfaßbar war es für das blonde Mädel, daß nun alles Io weltergehen sollte wie bisher, daß der Vater sich In die Klinik begab und am Mittag heimkam. daß der Böcker- junge Brot brachte und die Botenfrau die Zeitung ablieferte. Und doch zog auch sie der Alltag wieder in seinen grauen Bann: aber sie erfüllte ihre kleinen Pflichten unsagbar müde und ohne Lust. Alexander Förster Neß sie gewähren. Er wußte ja um -°r» Leid, das sie trug, und er hütete sich, daran zu rühren. Er führte sie nicht in die Theater oder In» Konzert, um sie zu zerstreuen, er ahnte, daß sie die Menschen In den Sälen bedrückt hätten. Aber er fuhr mit Ihr Im offenen Wagen durch den Sommer und ließ an einem versteckten märkischen Heide- krug halten Dort laßen sie unter der alten Linde vorm Tor. Dann traf ihn ein dankbares Lächeln aus Renates Augen, und er leate mit ruhigem Verstehen seine gütige Hand auf ihren schlanken Arm. Alerander Förster hatte, ohne daß Renate davon wußte, ar. die verschiedensten Stellen geschrieben, an die Behörden jener Stadt, deren Namen der Poststempel von Jürgen Stark- Briel zeigte. Es kamen Antworten die Nachforschungen gingen weiter, und dann kam ein Punkt, an dem die Spur aufhörte und nichts mehr zu erfahren war Und doch lebt« Jürgen, lebte in einem Sanatorium als Ullrieb Karsten. Sein alter Rechtsanwalt hatte die weite Reise nicht ge scheut. um ihn zu sehen. Als er ins Zimmer trat, kam ein freudiges Licht in die Augen des Mannes, der ihn im Roll stuhl erwartete. Und was sie sprachen, war ernst, aber voller Herzlichkeit. Später, als der 70jährige Jurist nach Tagen heimfuhr und Matthias Ihn zum Bahnhof geleitete, sagte er: „'s ist ein Elend auf dieser Welt, Matthias! Und das Schicksal straft immer diejenigen, die es nicht verdienen, gestraft zu sein ... Ich wollte, die Franzosenkugel hätte uns den Jürgen ganz genommen ... dann wäre er setzt toll Aber das Leben, das er nun lebt, ist tausendmal schlimmer, als der Tod es sein kann ..." * Ullrich Karsten — und so hieß Jürgen Stark von nun an für alle — hatte den greisen Rechtsanwalt gebeten, ihm, wenn es möglich war, von Renate zu schreiben. Was sie tat, wo sie war und wie e» ihr ging. Und der väterliche Freund, der im tiefsten Herzen wußte, wie lehr er dem Kranken sein Los erleichterte, wenn er nach dessen Wunsch berichtet«, schickte in jedem Monat einen umfangreichen Brief. Da» Schreiben traf stets pünktlich am 10. eine» jeden Monats ein. und Ullrich Korsten erwartet« es mit Ungeduld.
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