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Zschopauer Tageblatt : 22.12.1944
- Erscheinungsdatum
- 1944-12-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1780081065-194412226
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1780081065-19441222
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1780081065-19441222
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Zschopauer Tageblatt
-
Jahr
1944
-
Monat
1944-12
- Tag 1944-12-22
-
Monat
1944-12
-
Jahr
1944
- Titel
- Zschopauer Tageblatt : 22.12.1944
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-V44 Ire Mw i» bis durch Nom i Alme- co bei cp bei I. daß etwa ver- n er- il die M ge- römi- h »Ile Bällen zelten > noch s der- oder r be- diese das s gibt o gibt i dein ) einer gleich. i So lgeregt Tenor hen tn on ge- davon Dann le sichl Mund, z?" - buchen es von ichcn!" m eine m Sie z- Zt. chrift- Ver- Boigt- 1.90 RM. '"<9- »m besten Kr8uter io ten OetvS cb^enkenj »ser Uber- ten riebev »Len. -^dei Ur Lea le« mU»»«n m »psrea. tuter lee». vr. M Ireilan. 22. Lezemver 1844 ^ichopauer Lageblalt" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen Oa» unk- enthält die amtlichen Bekanntmachungen de« Zinanzamte« Zschopau — Bus 712 AreM". 22. vezemver s-KEMgeblim luer Lageblatt" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen Landrats zu Zlöha und de« Bürgermeister» zu Zschopau dehördlicherleits vegimmie Blatt imtlichen Bekanntmachungen de« Zinanzamte« Zschopau — Bankkonten: Stodtbank Zschopau Volkrbank Zschopau, « S m. b. 5). — Bostscheckkonto Leipzig 42SS4 — Bus 712 Mv Äie Memivs begsnii äen ^nglo-VmerilcaiiOrn Angelegenheit handele. Die deutschen Truppen seien gut aus gerüstet. Di« militärischen Mitarbeiter der englischen Presse schlagen weiter «inen sehr ernsten Ton an. Major Philipp Gribble gibt in „News Ehronicle" zu, daß das „Element der Ueberraschung" den Deutschen geholfen habe. Sie hätten die schwächste Stelle der anglo-amerdikanischen Front ausfindig gemacht und glatt durchstoßen". In einem Bericht des Londoner Nachrichtendien stes wird hervorgehoben, daß die deutsche Offensive an Geschwin digkeit weiter zunehme, was man aus den Meldungen, die durch die Nachrichtensperre durchsickerten, schließen könne. Im „Daily Expreß" heißt es, die anglo-amerikanischen Pläne für die Krieg führung im Westen seien durch die deutsche Offensive „ernstlich in Verwirrung geraten". — Der Sonderkorrespondent der „Daily Mail" gibt zu, daß die deutschen Vorbereitungen zu der Offen sive „mit peinlicher Sorgfalt getroffen seien". Er ist sich dar über klar, daß die kommenden Ereignisse einen großen Einfluß auf die Kriegslage ausüben werden. Ein Sprecher des Londoner Nachrichtendienstes, Ehester Wil mot, faßt sein Urteil über die deutsche Offensive dahin zusam men, daß es sich um einen von starken Streitkräften vorgetra genen Großangriff handelt, der den Beweis liefere, daß Deutsch land noch über große Kraft verfügt. Der militärische Korre spondent der Londoner „Times" bereitet seine Leser darauf vor, daß die deutsche Offensive so schnell nicht aufzubalten sein würde und „möglicherweise viel Schaden anrichten" könne. Er unter streicht, daß die Deutschen offenbar für ihre Offensiv« „eher auf Qualität als auf Quantität gebaut hätten. In der neutralen Presse finden die Fortschritte der deutschen Offensive weiterhin stärkstes Interesse. „Die deutsche Offensiv« geht weiter", oder „Die deutschen Formationen dringen tief in die Linien der 1. nordamerikanischen Armee ein". So ähnlich lauten die großen Schlagzeilen in den spanischen Zeitungen, di« die deutschen Meldungen über die Kämpfe im Westen über wiegend benutzen. Das deutsche Volk habe der Welt gezeigt, so schreibt „Pueblo", zu welchen großen Leistungen der feste Glaub« an «in« gerechte Sach« und an die geschichtliche Mission führen könne. Und „Alkazar" stellt fest daß die Welt den Beweis er halten habe, daß Deutschland nicht an Stärke eingebüßt habe und den weiteren Verlauf des Krieges bestimmen könne. Der mili tärisch« Mitarbeiter der „Basler Nationalzeitung" macht di« Anglo-Amerikaner darauf aufmerksam, daß zu der Zeit, da si« täglich um das Fell des B8r«n feilschten, der Bär mit seinen bewährten Värenpranken zuschlage. Selbst die sonst england- freundliche Schweizer Agentur „Universul Preß" weist darauf hin, daß man di« deutschen Westheer« nach den Ereignissen der Vormonate nicht mehr fü" fähig gehalten habe, «inen derart starken Angriffsstoß zu führen. Es hab« sich aber gezeigt, daß die deutsche Führung weiter über sehr starke N»rven verfüg«. 8tsrke LeunrutiigunA bet „Die Lehre, di« aus der deutschen Offensive gezogen werden muß, ist die, daß kein Krieg gewonnen ist, bevor nicht der letzte Schuß gefallen ist. Diese Lehre müssen sich also alle zu Herzen nehmen, di« so tun, als ob der Krieg schon gewonnen wäre". Diesen Rat erteilt die „New Port Times" in einer Betrach tung zu der militärischen Lage an d«r Westfront. Das USA.- Blatt weist die Amerikaner weiter darauf hin, daß man sich im anglo-amerikanischen Lager schon zu sicher gefühlt hab«, so daß nun die deutsche Offensive mit ihren gefährlichen Möglichkeiten wie ein schwerer Schock wirkte." Die Nachrichtensperre, die Eisenhower über den Kampf abschnitt im Westen verhängt hat, und die dadurch noch ver schärft wurde, daß das Presseamt in seinem Hauptquartier für die anglo-amerikanischen Kriegskorrespondenten am Mittwoch überhaupt geschlossen wurde mit der Begründung, es lägen keine Nachrichten vor, nimmt den B«r!chterstattern die Möglichkeit, das englische und das amerikanische Volk über den Verlauf der Kämpfe im Westen zu unterrichten. Infolgedessen ist, wie ein spanischer Korrespondent aus Neuyork meldet, in den USA. d«r Mann auf der Straße sehr besorgt. Indessen besagen die Berichte anglo-amerikanischer Kriegs korrespondenten, daß die deutsche Offensive in weiterer Entwick lung ist, so heißt es in einem Funkbericht von der 1. USA.- Armee an den Neuyorker Nachrichtendienst, daß ein äußerst starker Einsatz der deutschen Luftwaffe bei der Westoffensioe zu verzeichnen sei. Eine amtliche Bekanntgabe aus dem Haupt quartier Eisenhowers gesteht sogar, daß die deutsche Offensive „größere Durchbrüche in den amerikanischen Linien" erzielt habe. „United Preß" meldete aus dem anglo-amerikanischen Haupte quartier laut „Afton-Tidningen", die deutschen Angriffe seien immer noch nicht aufgehalten worden. Der USA.-Journalist James Passedy gab einen ausführlichen Lagebericht über die Westfront, in dem er auch die Haltung der belgischen Bevölke rung schilderte. Darin heißt es wörtlich: „In einer belgischen Stadt habe ich erlebt, was es heißt, das Gegenteil eines Er oberers zu sein". Das herzliche Willkommen, das man den Ame rikanern vor drei Monaten «ntgegengebracht habe, sei in Asche zusammengesunken. Die meisten Zivilisten stünden in schweigen den Gruppen auf den Straßen und beobachteten die schwer mit genommenen Militärautos der Amerikaner. Amerikanische Fahnen würden au» den Schaufenstern wieder entfernt. Di« Stimmung in England charakterisiert der Londoner Be richterstatter der schwedischen Zeitung „Aftonbladet". Er meldet, daß das englische Volk von Befürchtungen über die Entwicklung der deutschen Offensive erfüllt und der Auffassung sei, daß die kommenden Tage sehr beunruhigend sein werden. Auch der Pa riser Nachrichtendienst drückte starke Beunruhigung aus und betonte, daß es sich bei der deutschen Offensiv« um «ine ernste Dio ckeu/sc/re O/Zonsr've /m Von unserem militärischen Mitarbeiter. Seit fünf Tagen läuft die deutsche Offensive, die zwischen Hohem Venn und Luxemburg begann und sich seitdem in den ost belgischen Raum hineingezogen hat. Sie war die groß« Ueber raschung nicht nur für das deutsche Volk, sondern vor allem für den Gegner, der mit keinem Gedanken an eine solche Möglich keit dacht«. Die Front, die für den deutschen Angriff gewählt wurde, war vom Gegner stark geschwächt worden, denn er hatte dio dort ursprünglich stehenden Divisionen allmählich in den Aachener Schlachtraum abgezogen und verbraucht. Die Ueber raschung kam hinzu, um den plötzlich losbrechenden Angriff zu einem vollen Erfolg zu machen, den beginnenden Einbruch zu einem Durchbruch zu erweitern und in die Tiefe des Kampf raumes hineinzustoßen. All« genauen Angaben über den Umfang der Offensive werden zunächst noch mit Absicht zurückgehalten. Es hat sich nämlich herausgestellt, daß der Gegner infolge der Plötzlichkeit unseres Durchbruches nur unvollkommen orientiert ist. Vor allem in den ersten Tagen tappt« er völlig im Dunkeln: sein Bild mag sich inzwischen verschärft haben, doch ganz exakt ist 'es immer noch nicht, weil unser Gegenangriff mit vollem Schwung weiterläuft und den Gegner täglich vor neue Situationen stellt. Er möchte das Ziel dieser Offensive kennen, das ihm noch verhüllt ist. In folgedessen muß er seine Gegenmaßnahmen nach allen Rich tungen treffen. Zu ihrer Durchführung braucht er vor allem frisch« Divisionen, und diese hat er auf dem ihm aufgezwungenen Schlachtfeld nicht verfügbar, nachdem der rechte Flügel der 1. us- Arme« ihm zerschlagen ist. Es bleibt ihm nichts anderes übrig, als die Truppen von anderen Abschnitten abzuziehen oder aus dem Hinterland zu holen. Darüber vergeht viel Zeit, die unsere im Vormarsch befindlichen Divisionen zu nutzen- wissen. Auch auf dis Angriffsfront Eisenhowers wirkt sich/ der Durchbruch schon aus. Das OKW konnte ein Nachlassen des feindlichen Druckes an Roer und Saar feststellen — der beste Beweis, wie stark unser Angriff di« feindlichen Pläne berührt. Jeder Angriff erfordert eine Erwiderung des angegriffenen Teiles. Eisenhower als der Angegriffene — übrigens für ihn «ine völlig neue Lage seit Beginn der Invasion, da er sich zum ersten Mal einem wirklich massierten Großangriff ausgesetzt sieht — muß handeln, und zwar schnell. Er kann das jedoch nur, wenn er unsere Ziel« kennt. Da wir ihm den Gefallen nicht tun, ihn davon in Kenntnis zu setzen, muß er von sich aus Grund von Vermutungen disponieren, was für ihn umso schwie riger ist, als unser Angriff die Verbindungen zwischen der 1. Arme« Hodges und der 8. Armee Patton zerrissen hat, so daß di« feindlichen Oberbefehlshaber dieser Armeen oder der ihnen) übrig gebliebenen Teile, was vor allem die 1. us.-Arme« be- trifft, gefährdet find. Wir überlassen ihm diese Sorgen. Di« Führung des deutschen Westheeres hat mit eiserner Ruh« di« Abwehrschlacht geschlagen und noch die Vorbereitungen für den eigenen Angriff leisten können. Das ist zunächst «ine Folg« der dem Gegner aufgezwungenen Abnutzung und ihre« sichtbaren Einflusses. Das ist «über auch weiterhin den außerordentlichen Anstrengungen zu verdanken, die ein« Division nach der ande ren aus dem Boden stampft, mit neuen Waffen versorgt und der Front zuteilt. Wir haben uns monatelang um einen Aus gleich der Kraft« bemüht. Ohnehin«» solchen wär« die Offen sive unmöglich. Di« Führung ab«r dachte weiter. Ei« sah nicht dies«» Ausgleich allein, sie dachte auch bereits schon an sein« Auswirkungen. Der neu« Angriff ist das Ergebnis. Tr zeigt uns und dem Gegner, daß wir wieder stark geworden find und es nicht verlernt haben, mit Geschick und Schwung zur Offen siv« überzugehen, di« nun s«it Tagen Wirklichkeit werden konnte. England will Adellinien rauben Englische „Bcrater" und Militärmissionen nach Addis Abeba entsandt In Addis Abeba ist, wie der Londoner Nachrichten dienst meldet, ein englisch-äthiopisches Abkommen unterzeich net worden. Abessinien erkläre sich damit einverstanden, daß gewisse an Britisch-Somaliland angrenzende Gebiete unter britischer Verwaltung bleiben. Außerdem würden verschiedenen abessinischen Ministerien englische „Berater" beigegeben und eine englische Militärmission werde die abessinische Armee aus. bilden. Die britische Luftfahrt erhält schließlich das Recht, sich in Abessinien, „wenn auch nicht monopolartig", zu betätigen. Der alte Ländcrränber England ist also wieder am Werk. Es sind die gleichen Methoden, die schon zur Zeit der Königin Victoria angewandt wurden. Man schickt „Berater" und Militärmisfionen — heute natürlich anch Flugzeuge — nnd redet ununterbrochen von Englands Kulturmission. In Wirk- lichtest handelt es sich um eine verschleierte Annexion, so heim- lich und vorsichtig wahrscheinlich nur deshalb, weil man die nordamerikanischen P^äne in Afrika nicht osten zu stören wagt. Völlige Terrorfreihett der Lustgangfter Der britische Luftfahrtminister Sir Archibald Sinclair versicherte im Unterhaus der Abgeordneten Miß Rathbone, daß di« „äußersten Vorsichtsmaßregeln" getroffen worden seien, um Gebäude von historischem und künstlerischem Wert, „so« weit sich dies mit der militärischen Notwendigkeit vereinbaren lasse", vor Schaden zu bewahren. Sinclair machte allerdings die bezeichnende Einschränkung, daß entsprechende Instruk tionen der britischen Luftflotte in bezug auf das Luftbom bardement gegen Deutschland nicht erteilt seien. Sinclair gibt also eindeutig zu verstehen, daß die briti schen Luftgangster auf ihren Flügen über das Reich völlige Terrorfreihett haben. Sie dürfen nach Belieben und Laune Gebäude von historischem und künstlerischem Wert zerstören, und ste tun es ja auch. Was aber die Versicherung Sinclairs, daß grundsätzlich Vorsichtsmaßnahmen zum Schutze künstlerischer Werte getrof fen seien, anbetrifft, so stellen die Nachrichten aus Griechen land Sinclair als Heuchler und Lügner bloß. Denn gerade in diesen Tagen hat die britische Luftwaffe wertvolle Kunst denkmäler der griechischen Antike zerstört, darunter, um nur eins der bekanntesten zu nennen, das Parthenon. Sinclair hat also kein Glück mit seinen verlo-enen Beteuerungen. „Viv ävukckv Oiiviwivv vinv vrii8lv ^ngvIvgvniivU" Oer erste Lerickt Von Kriegsberichter Brüning PK. Die Eifelfront ist erwacht. In den nächtlichen Mor- genstunoen des 16. Dezember eröffneten mehrere hundert Batterien schlagartig das Feuer gegen die amerikanischen Linien. Im Dämmern des wolkenlosen Tages erhoben sich Panzergrenadiere, Volksgrenadiere, Grenadiere und ^-Män- ner ans ihren Stellungen und begannen den Kampf. Die schneebedeckten Berge der Rauhen Eifel wurden lebendig, nach dem sie woclMlang am Rande des Kriegsgeschehens gelegen, hatten. Trotz der ständigen feindlichen Luftaufklärung, trotz Hunderter feindlicher Maschinen, die täglich über dem west deutschen Gebiet flogen, war es der deutschen Führung gelun gen, in dem straßenarmen Gebiet zwischen der Roer und der Mosel Kräfte für einen eigenen Vorstoß bereitzustcllcn, ohne daß der Gegner eine frühzeitige Kenntnis von dem deutschen Vorhaben gewonnen hatte. Anch den deutschen Soldaten war cs unbekannt geblieben. Unter einer Decke des Schweigens waren die Vorbereitungen getroffen, welche die Spannung der . Soldaten der Westfront lösen sollten. Welch eist Leuchten ging über das Gesicht der Männer, als ste den Befehl ihres Gene rals hörten: „Steht wie die Eichen, kämpft wie die Löwen! Welchen Weg die sich neu anbahncnde Phase des Weltkrieges nehmen wird, weiß der Soldat nicht, nur ahnt er, daß den schwer ringenden Teilen unserer Westfront durch den Angriff eine wesentliche Entlastung gebracht wird, daß durch ihn das Schicksal des Reiches, insbesondere das des Rheinlandcs, stärk- Nens beeinflußt wird. Der Soldat spürt, daß er nicht mehr der Ambos ist. aus dem sich die Matcrialmasfen an'^'b-n. son dern daß er zum Hammer wird, der die Jünger des Materials schlägt. Dieses Bewußtsein verleiht ihm einen ungeheuren inneren Schwung, reißt ihn weiter nnd gibt ihm eine seelische Kraft, die ihn zu größten körperlichen Strapazen befähigt. Ter sonnige Dezemberlag sah nur lachende Gesichter. Die Fahrer der Nachschubkolonnen saßen freier hinter ihren Steuer rädern, die Berge schienen nicht so hoch, die Strecken nicht so lang. Der deutsche Soldat sah nur die Kolonnen und Fahr zeuge, ein Bild, das in ferner Erinnerung noch vorhanden war, dessen Verwirklichung er aber immer wieder erträumt halte. Die Dörfer und Städte verschwanden. Tausende von Grenadieren blickten den „V 1"-Geschosscn nach, die an diesem Tage besonders oft ihrem Weg nach Westen suchten. Ich selbst sah innerhalb kurzer Zeit mindestens 20 derartige Geschosse niit leuchtendem Feucrschweif am Horizont verschwinden oder hörte ihren sich entfernenden orgelnden Ton. Di« Ueberraschung dcS Feindes ist restlos gelungen Unterdes hatten die angreifenden Verbände bereits di« ersten Kilometer hinter sich gebracht. Der Gegner wurde viel fach überrascht. An einigen Stellen setzte er sich verzweifelt zur Wehr. Baumsperren und Minen mußten umaanaen und von von Zer kikelkroot nachfolgenden Truppen beseitigt werden. Amerikanische Panzer griffen in die Kämpfe ein, von denen jedoch eine Anzahl mit Nahkampfmitteln erledigt wurde. Auf den höchsten Erhebun gen der westlichen Eifel versperrten Schneeverwehungen, die stellenweise bis zu einem Meter hoch lagen, die Straßen. Schauselkolonnen wurden eingesetzt. War ein Weg versperrt, fand sich ein neuer. An der Front riß das Bild der sich an einander reihenden Kolonnen nicht ab. Dörfer, Wälder und Straßen waren belebt von feldgrauen Männern, während auf den Feldern die Flakartillerie die deutschen Marschbewegungcn gegen Luftangriffe schützte. Feindliche Jagdbomber ließen an fangs auf sich warten, kamen dann aber in rauhen Mengen, nachdem die deutschen Kolonnen erkannt waren. Ste stürzten sich auf die Straßen, warfen ihre Bomben auf einzelne Ge höfte und jagten ihre Geschosse in Verkehrsstockungen. Wäh- rcnd des ganzen Tages ließ die feindliche Lufttätigkeit nicht nach. Deutsche Flak und deutsche Jäger setzten den Spitfires, Lightnings nnd Mustangs erheblich zu. Ich beobachtete, wie bei einem feindlichen Jagdbomberangrisf ans eine Straßen kreuzung innerhalb von drei Minuten mindestens sechs Flug zeuge abgeschossen wurden. An anderer Stelle wurde der Ab- schuß von sieben weiteren Maschinen freudig begrüßt. Trotz aller Lufttätigkeit aber kam der Verkehr auf den Straßen nicht zum Erliegen. Im Gegenteil, die Fahrer be mühten sich doppelt, weiterzukommen. Grenadiere und »-Män ner wateten im schlammigen Dreck der schneeigen Straßen. Die Panzerfaust am Fahrrad und der Panzerschreck unter dem Arm oder aus dem Rücken, strömten sie in ihren Schneeiacken oder in ihren Tarnanzügen vorwärts, an ehemaligen feind lichen Panzersperren und Panzerwracks und an verbrannten Fahrzeugen vorbei. Einige findige Soldaten machten erbeutete amerikanische Fahrzeuge, die alle den großen Stern trugen, flott, und hielten mit ihnen Anschluß an die Vorausabteilungen der Volksgrenadiere, die bereits den Ucberaang über die Roer erzwungen hatten, die nach dem Weltkriege länger als 20 Jahre die Grenze zwischen Belgien und Deutschland gewesen war. Ihnen entgegen zogen die ersten Gefangenen. Der deutsche Grenadier weiß sehr wohl, daß sich der feind liche Widerstand verschärfen wird, daß der Feind ihm all« Kräfte enigcgcnstellen wird, doch klingt in seinen Ohren ein Wort, das nach den Tagen schwerster Verteidigung, trotz aller Ungewißheit über das Wie und Wohin des Weges wie Musil in seinen Ohren Ningt:'V orwä rts I Beröieute RMsarbeitsoielistiWer aasgezellynel Der Führer hat auf Vorschlag de; ReichSarbeitsführer«, Reichs- Minister Konstantin Hierl, das Ritterkreuz de« Kricasverdienstlreuze» mit Schwertern verliehen an Obergeneralarbeitsführcr Tholens, In spekteur RAD-Lustvertcidigungseinsatz „West"; Obergeneralarbeitsführer Dr. Schmeidler, Inspekteur RAD-Luftverteidigunaseinsatz „Reich": GeneralarbeitSsührer Pfrogner, Höherer Relchsarbettsdieustsuhrer bei einem Lustgoutommando im Westen.
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