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Nr. 284 ^118 ^8ckopSU uock 8sck86Q Am 2./3. Dezember 1944 Nicht die Waffen allein, sondern auch das Lied, das Freiheit atmet, der überwindend« Geist, find die Bür gen unserer Zukunft. Joseph Magirus Wehner. Tat und Ziel Alles, was und wirklich wert und teuer ist, wurde mit Opfern errungen. Das gilt für jeden von uns und es gilt im Alltag ebenso wie inbezug auf die hohen völkischen Werte. So müssen wir auch den Sieg in diesem Kriege der ja erst malig den Traum und das heute klar erkannte Ziel deutscher Freiheit und Entwicklungsmöglichkeit erfüllen soll und wird, der den deutschen Sozialstaat allein verwirklichen kann, mit herben Opfern erringen, jeder zu seinem Teil. Der Größe des Zieles entsprechen die Opfer. Da ist es wirklich angesichts der opferreichen Heldentaten Ler Front und vieler in der Heimat kaum der Rede wert, wenn wir zum Opfersonntvg des Krieg-WHW. einen wirklich namhaften Betrag zeichnen, und eS müßt« selbstverständlich deriemge, der nun schon seit Monaten immer die Muche Zahl einträgt, diese setzt entsprechend dem Einsatz, der allenthalben gefordert wird, erhöht. Wir wollen Ganzes schaffen, deÄhalb werden wir auch tSanzes tun! Die Tat muß dem Ziel entsPrÄhen. (NS^ Zm Eyrendlatt der deutsche« Heeres genmmt Oberleutnant Helmut Buschendorf auS Leipzig gelang es nach einem Feinddurchvruch im Nachbarabschnitt »mter rücksichtsloser Entblößung seines rechten Flügels den kingedrungenen Gegner in erbittertem Nahkampf Manu hegen Mann zurückzutverfen. Er selbst stürmte dabei mit öem Karabiner in der Hand als erster voraus und riß durch Kin Beispiel seine Pioniere mit. Unter verhältnismäßig geringen eigenen Verlusten ließ sich dk Gefahr des Aufrei ßens der HKL beseitigen. Leutnant Joachim Kühnel aus Großröhrsdors, dessen Familie in Aussig (Sudetengau) wohnt, stieß an der Spitze seiner Sturmgeschütz« überraschend in einen Ort hin- tin, überrumpelte den Gegner und überrollte die Feinbstel- lungen. Die Verluste des Gegners waren außerordentlich hoch, anschließend schaltete Leutnant Kühnel eine Bereitstel lung von motorisierten Feindkräften durch konzentrisches Feuer aus. Der Gegner mußte nach diesen Verlusten auf weitere Angriffe verzichten und Leutnant Kühnel gebührt der Hauptanterl an dem Erfolg der Kampfgruppe. Oberleutnant Helmut Bräuer aus Auet. Sa stürmte an der Spitze seiner Kompanie den Ausgang eines Dorfes, nutzte in geschicktem Ansatz seiner Truppe den Anfangs erfolg ans und konnte den völlig verwirrten Gegner in die Flucht schlagen. Oberleutnant Bräuer hat durch feine ent schlossene Führung und sein vorbildliches Draufgängertum an der erfolgreichen Durchführung des Regimentseinsatzes entscheidenden Anteil. ver Mvösuuk am Connlag Reichsprogramm: 8.00—8.30: Orgelmusik von Joh. Seb. Vach Vach und Hans Friedrich Michelsen. — 8.30-9.00: Morgeusingen der Jugend. — 9.00—10.00: Bunte Klänge. — 10.80—11.00: Musik ,ur Unterhaltung. — 11.00—11.30: Born großen Vaterland: „Das Meer". 11.30—12 50 Beschwingte Melodiensolge. — 12.40—14.00: DaS Deutsche Volkskonzert. — 14.15—15.00: Klingende Kurzweil. — 15.00—18.80: Die Novelle des Monats: „Knecht Ruprecht" von HanS Friedrich Blunck. 15.30—16.00: Siegfried Grundeis spielt Kompositionen von Schubert und Liszt. — 16.00—18.00: Was sich Soldaten wünschen. — 18.00—19.00: Unsterbliche Musik deutscher Meister: „FideNo" <2. Akt) von Ludwig van Beethoven. — 19.00—20.00: Der Zeitspiegel am Sonntag. — 20.15—22.00: Abcndunterhaltung mit beliebten Sollst«, bekannte» Kapelle« und Orchestern. Deutschlandsender: 8.30—9.00: Klingender Morgengruß. 9.00—10.00: „Unser Schatzkästlein". — 11.40—12.30: Schöne Musik ,um Sonntag, Werke von Locatelli »nd Mozart. — 20.15—21.00: „Wind- und Sturmlieder". — 21.00—22.00: Beschwingte Musik. Wichtig für Rentenempfänger Alle Rückgeführten .Megergeschädigten ustv., di« vom Postamt ihres bisherigen Wohnortes eine Rente aus der In validenversicherung (Invaliden-, Witwen- oder Waisenrente) ausgezahlt erhielten, haben sich wegen Weiterzahlung dieser Rente nur an das Postamt ihres jetzigen Wohnortes zu wen den. Soweit noch vorhanden, sind dem jetzigen Postamt dabet alle sachdienlichen Papiere vorzulege» (Rentenbescheid usw.). Dasselbe gilt für Anaestelltenversicherunas-, KnavvschaktS- und Unfallrenren. ------ Schafft Hausbriefkästen k Wir stehen im totalen Kriegseinsak und wolle» die Arbeit vereinfachen, wo dies nur irgend möglich ist. Für unsere Briefträgerinnen, die täglich manchen Kilometer mit ihrer oft schweren Tasche bewältigen müssen, bedeutet es eine willkommene Erleichterung, wenn ihnen ourch Hausbrief- f sten das Treppensteigen.erspart wird. Deshalb ergeht die : ", H-? Sck-akst Hausbriefkästen' Urheßkr-Uechlsschuhi vr«1 0uellcn-v,rlag. König,brück lvcz. Dr«»d«n) 19. Fortsetzung Florian aber fuhr unbekümmert fort: „Sie ist übrigens Immer noch lehr verliebt in dich, die Annelott' ... wenn ich sie auch getröstet habe und wir gute Freunde geworden sind ... und vielleicht noch etwas mehr. Ich habe ihr einfach gesagt, daß du wieder mal' ne Neue hättest ... Bei Dichtem hielte die Liebe nie lange, und auch da« neue Mädel fei sicher sehr bald vergessen!" „Florian!" So beschwörend rief Jürgen es. daß der andere ihn verwundert ansah. „Was hast du denn? Stimmt'« etwa nicht? Du hast doch gerade genug Mädchen deine Kapp« mit einem Gedicht ins Fenster geworfen und ihnen den dummen Kopf verdreht.. Der „Ewige" sprach zu sich allein ... Jürgen hatte sich jäh herumgedreht und war davon gegangen. Als er tn den Mauerraum kam, da er Renate zurück gelassen hatte, fand er ihn leer. Auf dem Steinboden neben den Schießscharten lag ihr Laschentüchlein... Renate Förster aber, die blonde Renate, die ihm als ersten Mann ihr« junge Liebe schenken wollte, war davon- gegaimm... Sie taugte nicht dazu, des Studenten Jürgen Starks „Neue" zu sein, die er „sscker auch bald nera-llen würde ..." Jürgen stürmte über den Burghof zum Tor. Er traf das Mädel nicht, sie war wohl schon um die Weg- IkvrirliSAPMvII «ler InnHugvnck in Lsckspsn Im Festsaal der Deutschen Oberschule fand Donnerstag etn Bezirksappell der Landjugend statt. Die zahlreich er schienenen Jungen und Mädel aus den umliegenden Orien füllten deit Saal. Ter mit den Hoheitszeichen und Aehren^ kränzen geschmückte Festsaal gab dem Ganzen etn weihevolles Gepräge. Der Appell wurde mit einem Ausspruch von Adolf Hitler au die deutschen Bauern mit dem Wortlaut: „DaS Dritte Reich wird ein Bauernreich, oder es wird untergehen, wie die Reihe der Hohenstauffen und Hohenzollern"! eingeleitet. Nach dem gemeinsam gesungenen Lied „Nichts kann uns rauben, Liebe und Glauben zu unserem Land. sprach der stellv. Kreisbauernführer Pg. Lötzsch zur Land jugend. U. a. sagte er: „Das deutsche Landvolk müßte jetzt mehr denn je um das täglich Brot seines Volkes kämpfen. Al le Schwierigkeiten sind zu überwinden und die Ernährung auf den nunmehr zusammengedrängten Räum für das gan ze Volk sicherzustellen; dies zu erfüllen nach bestem Können sei die heiligste Pflicht des Landvolkes! Anschließend an die Worte des stellvertr. Kveisbauernftthrers spielen Schü ler der L.B.A. den 1. Satz aus der 1. Flötensonate von Joachim Quautz, dem Lehrer Friedrich des Großen. ES folgte das Gedicht „Deutsche Erde" von Claudius, das ein Schüler der L.B.A. vortrug. Nach dem Lied Deutschland heiliges Wort", gesungen vom Chor und der Jugend, er griff der Staudortführer der Hitlerjugend das Wort. In seinen kerikigen Worten wies er daraus hin, daß ntetnialS in Deutschland eine Landflucht etnsetzen dürfte. Die Wur zeln des Volkes müssen kräftig und stark sein, dies kann nur die Freiheit des Landes bringen, wo der Mansch dem Himmel und der Erde nahe ist. Er dankte der Landjugend im Namen der Hitlerjugend für ihre geleistete Arbeit, und erwartet, daß sie auch im kommenden Jahr für Volk und Vaterland das Beste leiste« und in Treue zur Scholle halten werde. Mit dein Gruß auf dem Führer und den Liedern der vkr- tion endet« der 1. Teil des Appelles. Die Spielschar des Bundes deutscher Mädel führten ein Bauernstück von Hannes Lerch „Bauern müssen Kin" aus, das mit großer Begeisterung von der Jugend aufgenom- men wurde. Ausgerichtet und mit keuer Begeisterung verliehen d-i« Jungen und Mädel den Festsaal, um aus den Höfen wie der ihre schwere und verantwortungsvolle Arbeit «usM nehmen. körüvrung üe« ikukiiu'N Vk8lk»«v8 Die Notwendigkeit, die Obswerforgung des dcutjchen Volkes Inusend «l verbessern, obwohl einer Anbauausweitung große Schwierigkeiten bei der Beschaffung von Obstjungbäumcn entgcgenstehen, hat besondere Lenkungsmaßnahmcn des Reichsnährstandes erforderlich gemacht. In folgedessen dürfen Obstbäume für Pflanzvorhaben von mehr als Hektar (1250 Quadratmeter) künftig nur noch auf Grund eines mit Zustimmung der Landesbauernschaft abgeschlossenen LieferungS- oder Anzuchtvertragcs bezogen werden. Der L l e f e r u n g S vertrag muß mindestens zwei Monate, der A n z u ch t vertrag mindestens zwei Jahre vor dem Zeitpunkt der Lieferung abgeschlossen sein. Auf Grund dieser Verträge wird für die Baumschulen eine Wesentliche Vereinfachung der Anzucht erreicht, weil sie dadurch einen Ueberblick über die verlangte Ware erhalten. Die Möglichkeit, außerdem ein« Teil des Kaufpreises schon während der zweijährigen Anzuchtzelt fordern zu dürfen, bedeutet für sie eine weitere wirtschaftliche Erleichtc- rung. Auf der anderen Seite erhält der Obstbauer durch diese Ver- träae die Sicherheit, tatsächlich die Obstbäume geliefert zu bekommen, die er braucht; unerwünschter Sortenersatz ist damit ausgeschlossen. Durch die erforderliche Zustimmung der Landesbauernschaft ist eS der NeichSabteilung Obstbau im Reichsnährstand möglich, einen Ucbcr- blick über die Pflanzvorhab« zu erhalten, außerdem dort beratend ein- zugreifcn, wo die Planungen unter den gegebenen Verhältnissen unzweck mäßig erscheinen. So wird die Lenkung der verknappten Obstjunabäumc dorthin möglich, wo sie den größten wirtschaftlichen Nutzen zu bringen versprechen. Deshalb erfordern die Liefer- »nd Anzuchtverträge eine genaue Be- schreibung des Pflanzvorhabens. ES ist erwünscht, daß Neupflanzungcn al» „Schlag" in einem bäuerlichen oder landwirtschaftlichen Betrieb ein gefügt werden. Dabei sind extreme Böden wie Marschen oder leichte, nicht mehr klee- oder hafcrfähige Böden oder schlecht zu bearbeitende Hanglagen zu bevorzugen, während hervorragendes Ackerland, da» für Feldfrüchte besonders geeignet ist, zunächst nicht für den Obstanbau vor gesehen werden soll. , Die von der NeichSabteilung Obstbau ausgestellten Richtlinien kür Obstanpflanzungen sowie die zur Zeit in Arbeit befind- üchcn, als Muster gedachten Anpslanznngrprvne w«^» irvem Obstbauer bei der Planung und Sortrnwahl ein« wertvoll« Hilf« sein. Um dis baumschulmäßig« Obstbanmzucht zu fördern, «nd alle« vor- jandene Saatgut restlos auSzunuhen, ohne daß dk.Baumschule« un vorhergesehene Ausfälle bei den Aussaaten hab«, führt die Obstban- »ersuchsanstalt tn Jork (Postleitzahl 24), Bez. Hamburg, kostenlose kkeinl Prüfungen von Obstsaatgut für Wildlings- bäum schulen durch. Diese Prüfungen erfolge« nach ei«r neue« Färbemcthode, wie sie bisher nur bei Getreid« angewendet wurde. Sie ermöglicht ein« Vergleich mit dem Auflauf der Saaten im Freiland, was sehr wesentlich ist. Baumschulen, die noch alt« Saat am Lager haben, können daher einwandfreie Dmcchschnittsproben in der Menge von 100 Gramm bei Acpfeln und Birn«, 200 Gramm bei Kirschen und 300 Gramm bei Pflaumen und Zwetschen an die Obstbauverfuchsanstalt einfenden. Bei kleineren Saatgutmeng« genüg« entsprechend kleinere Proben, doch sind mindesten» 150 Ker«- erforderlich. Angaben über Sorte und Herkunft sind erwünscht. Um die ebenfalls sehr verknappten O b st v « r « d e l u n g « « » t e r - lagen nur i« die Hände solcher Fachleute gelang« zu lasten, die durch die Anerkennung der Markcnfähigkeit ihre» Betriebes durch d« Reichs nährstand den Beweis erbringen, daß sie beste Markenobstbäume heran- zuziehen vermögen, ist die Abgabe solcher Unterlag« auf die vom Reichs nährstand als markcnfähig anerkannten Baumfchulbetriebe sowie staatliche und nährständische Versuchs- und Forschungsanstalten beschränkt. Diel« Regelung bezieht sich sowohl aus ungeschlechtlich wi« aus geschlechtlich ver mehrte Obstunterlagen, also auch auf Obstsämlinge aller Arten. Die anerkannten Markenbaumschulcn sind auS dem beim RclchsnährstandS- verlag erhältlichen „Verzeichnis der vom Reichsnährstand anerkannt« Baumschulen" zu ersehen. Alle dies« vom Reichsnährstand veranlaßten Maßnahm« dirnen del FördernngdeS deutschen Obstbaue« «nd damit der Ver besserung der Obstversorgung. Da wir «S im Obstbau mit langlebig« Kulturen zu tun haben, können sie sich zwar h««t« und mora« noch nicht segensreich auswirk«, aber in einigen Jahren Wirtz sich diese straffe Lenkung als vorteilhaft erwies« hab«. Keit« Privatgespräche -ei Fliegeralarm! Aus wiederholten Veröffentlichungen und sonstigen Hin weisen ist allgemein bekannt, daß bei Fliegeralarm und vor allem bei und nach Luftangriffen keine Ortsgespräche privaten Inhalts geführt werden dürfen. Fortan werden im Fernsprechortsnetz Zschopau in den kritischen Stunden alle Teilnehmer, soweit ihre Anschlüsse nicht ohnehin ge sperrt werden, durch ein besonderes akustisches Zeichen vor der Ausführung privater Ortsgespräche gewarnt. Das Zeichen besteht darin, daß beim Abnehmen des Hövers an stelle des sonst zum Wählen auffordernden sogenanntem Amtszeichens (Summerton kurz — lang) wiederholt zwei kurze Summertöne zu hören sind. Wenn dieses Warn zeichen ertönt, sind private Unterhaltungen am Fernsprek cher verboten. Der Fernsprecher darf zu diesen Zeiten nur zu kriegs- und einsatzwichtigen Gesprächen benutzt werden. Anschlüsse, von denen aus trotzdem privat ge sprochen wird, werden gesperrt oder den Inhaber ganz entzogen. Wcihnachts- »ud Abfchluhgratisikationen 1944. Wi« in de« ver gangenen Jahren, so hat auch in diesem Jahre der Generalbevollmächtigte für den Arbeitseinsatz eine Anordnung erlassen, durch die die Höb« der 1944 zulässigen Weihnachts- und Abschlußgratisikationen in der privaten Wirtschaft festgesetzt wird. Nach dieser Anordnung darf an Lohn empfänger eine Wochenlohnsumme, an Gehaltsempfänger der letzten MonatSgehaltSsumm« auSgeschüttet werden. Diese Grenzen dürfen nur dann überschritten werden, wenn höhere Aniwendun- gen sich aus der Ausrechterhaltung vo« Rechtsanwrlltyen ergwen ooer wenn schon tm Borj-bre zulalsigerwets« höhere Weihnachtsgratifikationen gezahlt Word« sind. Waldheim. Schw « rer Verlust. Füchse — vermutlich ein« ganze Familie — holten in einer der letzten Nächte au» einem Bauerngehöft in Schweikershain 2V wertvolle Hühner. Sebnitz. AchtetaufdieKinderwagen. Drei bang« Stunden hatte eine Frau zu überstehen, di« in der Adolf« Hitler-Straß« in Warnsdorf Besorgungen erledigt und de« Kinderwagen mit einem vier Monate alten Mädel vor dem Geschäft abgestellt hatte. Nach Verlassen des Geschäfts fand sie den Wagen mit dem Kind nicht mehr vor; erst drei Stun den später wurde der Wagen durch die Aufmerksamkeit eine- Schulmädchens in der Unterführung eines Hauses aufgefun den. Dem Kind war nichts widerfahren, jedoch war das Bett zeug entwendet. Von der Täterin fehlt noch jede Spur. Der Fall zeigt, wie wichtig es ist, Kinderwagen nicht unbeaufsich tigt zu lassen. Niederdorf (Erzgeb.). Erfolgreicher Bisam rat- len jäger. In unserer Gemeinde übt ein Bisamrattenjager sein nützliches Weidwerk aus. Bisher konnte er schon Hun derte dieser schädlichen Nager erlegen, deren Pelze sehr b«. gehrt siltd. Allein dieses Jahr hat er 27 Bisamratten ein- gefangen. Wann wird verdunkelt? Von Sonnabend 17.03 bis Sonntag 7.17 Uhr Von Sonntag 17.02 bis Montag 7.18 Uhr Regung verschwunden. Da vergaß er jede Besinnung, lief zu Florian zurück, der immer noch verwundert an der Brüstung lehnte, und sah den Weg entlang zu Tal. Dort ... ja, dort tauchte zwischen den Tannen ihr Kleidchen auf ... ganz deutlich konnte er es sehen. Da legte Jürgen die Hände an den Mund und rief: „Renate!" Wie ein Ball rollte der Schall den Hang hinab Ins Tal. „Renate ..." Da zögerte das Mädel, wandte sich um und sah zur Burg hinauf. Als aber Jürgen die Hand hob, um sie zurückzuhalten, da wandte sie sich um und schritt mit gesenktem Kopf schneller den Pfad bergab, denn zuvor. Jürgen stützte beide Fäuste auf die steinern, Brüstung, daß sie schmerzten. Er schien alles ringsum vergessen zu haben. „Renate ..sagte er nur. Nur: „Renate..." — Da ging Florian, den sti den „Ewigen" nannten, mit einem „Ach so ..." verlegen davon. Postillon, fahr' uns ins Glück! Die Tage gingen. Jürgen Stark kam nicht ins Städtchen zurück, sonderst blieb droben bei den Wolken. Und doch waren fast drei lang« Wochen vergangen, seit Renate auf der Burg war und Florian mit ungeschicktem Wort das Glück zerstörte, noch ehe es di» ersten Blüten trug Renate lebte wie im wachen Traum. Sie hörte die Vor lesungen nur mit halben Sinnen, saß stundenlang in ihrem Kämmerlein und weinte vor sich hin oder lief unruhvoll durch die schmalen Kassen des Städtchens. Oft bis in die tiefe Nacht hinein. Einmal traf sie Florian. Sie fühlte den Wunsch, stehenzubleiben und mit ihm zu sprechen. Vielleicht sagte er etwas von Jürgen. Er aber liH schuldbewußt mit ungeschicktem Gruß vorüber. Es war geräuschvoll im. „Rautenkranz" geworden, feit die anderen Studenten von ihrer Fahrt heimgekehrt waren, und Renate nahm fast alle Wahlzeiten auf ihrem Zimmer ein, weil sie allein sein wollte. Pepus, der Wirt, kam schweigsam Ihrem Wunsche nach, schüttelte aber nachdenklich und besorgt den Kopf, wenn er das Essen fast unberührt in die Küche zurücktragen mußt». Und doch war's besonders gut von seiner Frau für Renate zubereitet. * Bis endlich etwas geschah, was das blonde Mädel nicht erwartet hatte. Eines Sonntags — sie wollte gerade den „Rautenkranz" verlassen, um durch den Morgen zu wandern — fuhr mit Trari und Trara der alte Leopold vors Haus. Er sah ganz stolz auf seinem Bock und strahlte sie so fröhlich an, daß auch ihr froher zumute wurde, und schon wollte sie fragen, was er am Sonntag in Fuchsenberg suche, und warum er selber fahre, da klappte di» Tür der Postkutsche und im grauen Reise- mantel betrat ein hochgewachsener Mann das Pflaster von Fuchsenberg. Und dieser Mann war ... Alexander Förster, Renates Vater. Mit einem Freudenruf war sie zu ihm geeilt. Zärtlich hielt der Wissenschaftler sein blondes Töchterlein in den Armen. Leopold aber, der alte, gute Leopold, kletterte vom hohen Bock, hängte seinen Pferden den Futterbeutel um und stand fröhlich daneben. — Fortsetzung folgt