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Zschopauer Tageblatt : 02.12.1944
- Erscheinungsdatum
- 1944-12-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1780081065-194412023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1780081065-19441202
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1780081065-19441202
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Zschopauer Tageblatt
-
Jahr
1944
-
Monat
1944-12
- Tag 1944-12-02
-
Monat
1944-12
-
Jahr
1944
- Titel
- Zschopauer Tageblatt : 02.12.1944
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Nr. 2o<4 Zschopaucr Tageblatt Gouuabcnd, «»»»tag, 2. 3. Tc.e-»v ' 44 Vom Irrümn nn kLrZoZxG Rcichsmi:istcr Tr. Gocbbclo in der Wochcnzcitung „Tas Reich« Es gibt, wie Neichsminifter Tr. Goebbels in der ncuosien Ausgabe der Wochenzeituug „Tas Reich" unter der Ucber- schrift „Vom Irrtum im Kriege" schreibt, wohl in der gan zen Welt keinen Publizisten und keinen Staatsmann, der sich rühmen könnte, er habe den Verlauf dieses Krieges von Anfang an richtig vorausgesagt und immer außerhalb des v<rrsönlichen oder sachlichen Irrtums gestanden. Welche» >4rognosen sind nicht schon im Verlaufe dieses Ringens von der Fcindscite gestellt worden, und wie wenig davon haben sich als stichhaltig erwiesen! Also muß es Wohl so sein, daß! der Krieg sich in seinen einzelnen Ereignissen einer simp len Teutbarkeit überhaupt entzieht und nur in seinen ge schichtlichen bleibenden Grundlinien ausgezeichnet werden kann. Wer durch sein Amt gezwungen ist, regelmäßig zu seinen Problemen öffentlich Stellung zu uchmm, ist deshalb auch in der Beurteilung seiner aktuellen Fragen zuweilen der Möglichkeit des Irrtums ausgesetzt. Allgr- dings glauben wir, in seinen wesentlichen Fragen dagegen! geschützt zu sein, denn was diesen .Krieg in seinen geschicht lichen Aspekten anlangt, so ist weder über seine geistigen und politischen Grundlagen noch über seinen zu erwartenden Ausgang irgendein Zwcifel erlaubt. In der deutschen Nachrichtenpolitik ist der gelegentlich mitunterlaufende Irrtum eine Ausnahme. Unsere Kom mentierung der Kricgsnachrichten ist ebenso sachlich, nüch tern und objektiv. Wir überlassen es meistens dem Volke, sich selbst ein Urteil über den Krieg und seins Probleme zu bilden. Ueber fünf Wochen hat das britische Kricgs- kabinctt die Oeffentlichkeit in dein Glauben gelassen, daß London ausschließlich von un erer V 1-Waffe beschossen wür de, obschon Millionen Menschen Zeuge davon waren, daß unterdes eine neue ungleich verheerender wirkende deut sche Fcrnwaffe in Aktion getreten war. Man glaubte, uns damit irresüpien u können, was natürlich schon unserer besseren Kenntnis wegen nicht gelungen ist. Wir haben nur deshalb dazu geschwiegen, um den Engländern iin Eingesteheu der Wahrheit den Vortritt zu lassen. Aber wir Hütten vermutlich bis zum Ende des Krieges darauf warten müssen, wenn wir nicht unsererseits das Wort er griffen hätten. Aber auch danach öffnete die britische Ro- gierung dem öffentlichen Unmut unr für ein paar Tage die Schleusten, und dann senkte sich wieder der eiserne Vorhang des Schweigens über dem Stadtdrama, das sich in diesen Wochen und Monaten in London abspielt. Es gibt bei uns etliche WahrheitSsanatiker, die am liebsten jede Einzelheiten des feindlichen Lnftterrors gegen das Reichsgebiet der brei testen Oeffentlichkeit, womöglich noch dramatisch ansge- schwückt, zur Kenntnis bringen möchten. ES kann ihnen nur angcralen werden, die britische Schweigetaknk als Bei spiel da;ür anzusehen, was man im Kriege zweckmäßigerwoi- se öffentlich behandelt und was nicht. Wir jedenfalls sa gen eher zu viel als zu wenig. Wir gehen in unseren Darstellungen der Kriegslage bis au die Grenze des vor dem F ind noch Sag- und Tragbaren; aber diese muß un ter allen Umständen respektiert werden. Es ist nicht nur zu vermuten, sondern auch nicht zu bezweifeln, daß die längs Tauer des Krieges wie bei uns so auch in jedem anderen kriegführenden Lande Mangelerscheinungen und Engpässe hervorgerufcu hat, die wir, soweit sie uns betreffen, aber umso eher überwinden können, fe mehr wir sie den Augen der Gegenpartei entziehen. Schon aus diesem Grunde verbietet es sich von selbst, sie öffentlich zu erörtern, so stark sie gelegentlich auch im Volke besprochen werden mögen. Jedes kriegführende Land lebt heute hinter einem eisernen Vorhang, und nicht nur die Geheimnisse der kämpfenden Front, sondern auch die ebenso wichtigen der arbeitenden! Heimat müssen dem Feind so lange wie nur irgend möglich verborgen bleiben. Tie .uriegsprobleme werden umso verwickelter, je näher man an sie herantritt und manches, was der Oeffentlichkeit heute im sechsten Kriegsjahr fast selbstverständlich erscheint, ist doch das Ergebnis einer Unsumme von Arbeit, Sorgen, Wagemut, I n ianve und weitsichtigeer Planung. Daß da bei hin und wieder Pannen unterlaufen, und zwar sowohl tu der Vorausberechnung wie auch in der Voraussage, das nimmt den am wenigsten wunder, der selbst an der Mei sterung der Schwierigkeiten des Krieges mit beteiligt ist und. genau weiß, welchen Gefahren und Risiken sie immer wieder ausgesetzt sind und auch nach Lage der Dinge ausgesetzt sein müssen. Es gibt keine kriegführende Partei, die keine Fehler macht. ,Es kommt darauf an, welche die wenigsten Fehler macht. Der Krieg setzt ein Riesenaufgebot menschlichen Willens, menschlicher Intelligenz und menschlicher Tat kraft voraus. Was muß alles geschehen, um in Deutschland Hunderttausend!! von Maschinen und Eisenüahnzügen, Zehn tausende von Fabriken und Tausende von Bcrgwerkcßp in Gang zil halten. Wievel Planung und Vorausberech nung gehört dazu, fast hundert Millionen Menschen aus eigener Scholle zu ernähren, ihnen Kohle, Gas, Wasser und Elektrizität zu geben, sie zu verwalten und zu führen, sie vor Not und Hunger zu beschützen und dazu noch Nie- senfronten im Osten, Westen und Süden zu versorgen! Wer wollte da einen gelegentlich mitunterlaufenden Irr tum rügen! Er fteht oft direkt neben dem Erfolg und ist manchmal sogar der Vorläufer des Sieges. Wer sein Bestes gibt, um in diesem Ringen seinem Volke zu dienen, hat ein Recht auf unfevet Nachsicht, wenn ihm dabei hier und da ein Fehler unter läuft. Auch der Krieg selbst ist nicht kleinlich; er geht sei nen geschichtlichen Gang nach den ehernen Gesetzen, die ihm wie uns vovgeschrieben sind. Wir wollen es uns deshalb nicht verdrießen lassen, ihm nach dem Umfang unserer menschlichen Einsicht immer wieder die ihm gebührende Deutung zu geben. Wir haben dabei nicht den Ehrgeiz, auch in allen Kleinigkeiten recht zu behalten, aber den, ihm in jedem Falle eine Wertung «„gedeihen zu lassen, deren wir uns vor der Geschichte niemals werden schämen müssen, England geht ans Landrand an» Britisch« AnneMonSabsichten i« Abessinien Die portugiesische Zeitschrift „Accao" macht ihre Leser mit den englischen Annektionsabsichten in Abessinien bekannt. Dir Absicht der Engländer, sich außer den italienischen Kolo- nien Eritrea und Somaliland auch die abessinischen Provinzen Har rar und Ogaben anzucigncn, sei so offenkundig, daß der Negus sich zu einem Protest veranlaßt gesehen habe. In England leugne man diese Absichten nicht, der „Dailv Workcr" habe bereits geschrieben, daß ein neues Protektorat in Afrika nur eine Bereichern«« des britischen Emvires bedeuten würde. Zwangsarbeit unter borgehal tenem Gewehr Dieses amerikanische Photo wigt, wie die Bildunterschrift von „Associated Preß" besagt, den USA.-Soldo en Ronald H. Meade aus Toledo ^!o> bei der Bewachung deutscher Bergarbeiter aus Alsdorf. Dieser Ort fiel durch' einen überraschenden Vorstoß der Anglo-Amerikaner in die Hand dcr Feinde, bevor er von der Zivilbevölkerung ge räumt werden konnte. Tie Anglo-Amerikaner haben al so sehr schnell ihre Haßparo len in die Tat umgesetzt und lassen deutsche Arbeiter un ter bewaffneter Aufsicht Zwangsarbeit leisten. Osr ysskrit/s erraff.' Mv llurckbruäiErsiiiäiv ««»ick Kuli«'» rvrscklsgv» OdlS. Aus dem Führerhauptquartier, 1. Dezember. Da Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Raum von Aachen setzte der Feind seine starken An griffe vor allem nordöstlich Geilenkirchen und im Gebiet von Hürtgen fort. Gegen den entschlossenen Widerstand unserer Truppen kam er wiederum nur wenig über seine Aus gangsstellungen hinaus und verlor neuerdings 23 Panzer. In der nun seit dem 17. November tobenden Schlacht haben unsere Verbände den fortgesetzten Großangriffen der S. und 1. ameri kanischen Armee unerschütterlich standgehalten, und in wuch tigen Gegenstößen alle ihre Durchbruchsversuche zerschlagen. Dcr örtliche Geländcgewinn des Gegners, der an der tiefsten Stelle östlich Würselen etwa 15 Kilometer beträgt, hat die nordnmerikanischcn Angriffstruppen ein Mehrfaches unserer eigenen Verluste und bisher den Ausfall von über 5 0 0 Panzerfahrzeugen gekostet. An der lothringischen Grenze östlich SIerck und östlich Busendorf kam cs im Vorfeld des Westwalls zu weiteren heftigen Kämpfen. Stärkere Vorstöße bei Saar union scheiterten vor unseren Stellungen. Im Elsaß stehe« unsere Truppen in schwerer Abwehr gegen die feindlichen Verbände, die ihren Einbruchsraum bei derseits von Straßburg auszuwciten suchen. OestlickM Marlirch ist dem Gegner ein tieferer Einbruch gelungen. Heftige feindliche Angriffe gegen die südlichen Eckpfeiler unse rer Gebirgsstellungen an der französisch-elsässischen Grenze wurden abgeschlagen oder aufgefangen. In Elsaß-Lothringcn vernichteten unsere Truppen gestern 32 feindliche Panzerfahr zeuge, viele davon mit der Panzerfaust. Vor unseren Festungen am Kanal und Atlantik lebte das Artilleriefcuer in den letzten Tagen auf. Das Gebiet von London, Antwerpen und Lüttich lag weiterhin unter unterem Lernbeschutz. , ber 1944 ein Unter 24 viermotorige Boinber, ab. Die Kriegsmarine versenkte sm Monat Novem- - " " sieben Handelsschiffe mit 35 590 BNT, acht Zerstöre«, seeboot, sechs Schnellboote, vier Bewacher und 17 La«, dungsboote. Acht weitere Dampfer und fünf LAMPoott wurden beschädigt. Die 8. britische Armee in Mittel italien urtzs gestern! erneut mit stärkeren Kräften unsere Stellungen m der Ro magna östlich Faenza am Der Ansturm wurde jedoch schon in unserem Hauptlampffeld aufgefangen. In Südungarn haben wir neue Stellungen zwischen der Drau und den Bergen nordwestlich Fünfkirchen be- zogen, vor denen starke sowjetische Panzerqngriffe scheiterten. Aus dem Raum von Mohär ist der Feind nach Norden und Nordweften eingedreht und km Vorgehen gegen di« Linie Fünfkirchen — SzekSzard. Gegenmaßnahme« sind et«- geleitct. Im Südwesttcil des MatrageblrgeS warst« unser« Grenadiere den Gegner zurück und brachten ihm in harten Waldkämpfen erhebliche Verkustie bei. Eine auf engem Raum zusammengedrängte bolschewlstesche Kräftegruppe wurde ver nichtet. Nordwestlich Erlau wurde der Feind vor neue« Stellungen abgewiesen. Erneute sowjetische Angriff« im Raum von Miskolc scheiterten. Nordöstluh davon kamen di« feind lichen Verbände nach geringem Geländcgewinn zum Siche«. Zahlreiche Vorstöße der Bolschewisten am Bodrog und im Grenzgebiet der Ostslowakei blieben ohne Erfolg. Don der übrigen Ostfront werden kein« Kämpfe von Bedeutung gemeldet. Mitteldeutschland, der rheinisch-westfälische Raum sowW das frontnahe Gebiet im Weste« waren am gestrige« Tage An griffsziel« anglo amerikanischer Terrors liege». DuiS- bürg wurde bei Tag und Nacht mit Bomben belegt. Luft verteidigungskräfte schoflen 3ü feindliche Flugzeug«, darunter keickv tVvgv liilirUn rum 8vlk8lmora LrMscks vrokunsen an 61s Lxilpoleu Der neue polnische Exilministerprän r Archiszewski gab eine erste Erklärung über seine Politik ab, in der es nach einer Reuter Meldung heißt, das Ziel seiner Regierung sei, eine dauerhafte Verständigung mit der Sowjetunion zu er reichen, und zwar in Uebereinstimmung mit den in der Atlantikcharta festgelegten Grundsätzen. Archiszewski ist mit dieser Formulierung gewiß nicht sehr aktuell, denn wer spricht Henio noch von der Atlantikcharta! Sie ist längst in Vergessen heit geraten, wie auch der „Daily Expreß" aussührt. Aktenstaub bedeckt sie so tief, daß das Originaldokument nicht mehr aufzufindcn ist, wie das englische Blatt in einer Glosse meint. Immerhin ist die Berufung auf die Atlantikcharta Reuter nicht angenehm. Der zweite Grundsatz jenes Doku ments lautet nämlich, daß keine Territorialveränderungen vor- genommen werden sollen, wenn sie nicht dem frei geäußerten Willen der Bevölkerung entsprechen. Reuter schließt daraus, daß dies aus Polen angewendet, die Ablehnung der Curzon- Linie ohne polnische Volksabstimmung bedeute. Die Londoner Presse spiegelt weiterhin den britischen Aerger über di« mangelnde Unterwürfigkeit der Londoner Polen wider. Churchill halte geglaubt, den Ver rat mit Hilfe der Polen selbst vollenden, um dann den ganzen Auslieferunasprozeß nach außen als eine innerpolntsche An gelegenheit stempeln zu können. Er hatte sich dabei auf Miko- lajczyk und seine Bauernpartei gestützt und den Eindruck zu erwecken versucht, als ob Mikolajczyk das Exilpolentum m seiner überwiegenden Mehrheit vertrete. Jetzt hat sich gezeigt, daß Mikolajczyks Bauernpartei durchaus nicht der stärkste Faktor ist. Archiszewski ist erst im letzten Sommer als politischer Führer der polnischen Untergrundbewegung nach London gekommen, wo er sich darauf berufen konnte, daß er nicht mit dem Odium von fünfjähriger Emigration behaftet sei. „England wird seine Gesamthaktung überprüfe«* Die Londoner „Times" spricht von einer sogenannteU Regierung, die höchstwahrscheinlich der polnische, Sache wenig Dienste erweisen könne. Die Haltung der Exilpolen wird als selbstvernichtung gekennzeichnet, wobei die „Times-" allerdings keinen Zweifel darüber läßt, daß die Entwicklung auch « ihren Lauf nimmt, daS Stalin-Churchill-Komplott über d« Auslieferung Polens also in seiner Durchführung nicht ge hemmt wird. Die einzige Folge ist, daß die Exilpolen davon ausgeschlossen werden, daß sie also ihr Todesurteil nicht selbst mit unterschrieben haben. Im „Daily Telegraph" heißt es, man solle nicht erwarten, daß die britische Regierung noch eine Lanze zugunsten dieser Starrköpfigkeit breche« könnt. „News Chronicle" gibt seiner Enttäuschung mit de« Worte« Ausdruck, daß die Regierungsbildung eine prompt« Ableh nung alles dessen bedeute, was die britische Regierung erhofft und wofür sie gearbeitet habe. Auch dieses Blatt droht de« Londoner Polen, daß England jetzt seine Gesamthaltunü sorgfältig Überprüfen müsse. Nach Reuter nimmt man an, daß die neue Regierung sich zu einer Verschleppungspolitik, des Äbwartens und AusagenS, bekennen werde. Daß beide Wege, der des Abwartens sowohl wie der der freiwilligen Kapitulation, praktisch angesichts d« anglo amerikanischen Verrats zum gleichen Ziele führen, wird in eincm^Satz der britischen Zeitschrift „Time and Tide" un verhüllt zugegeben, der die ganze Tragödie des verratenen und verlassenen Exilpolentums illustriert, „die Alternative« Kom promisse oder Ausharren scheinen tatsächlich von beiden Rich tungen als verschiedene Wege zum «attpnale« Selbstmord betrachtet zu werden. Nachdem der Negus 7ein Land siürch die Engländer angeblich habe befreien lassen, wende er sich jetzt gegen die Befreier. Viel leicht wünsche er, daß sein Lantz noch einmal von den Be- sreiern befreit werde, und diesmal vielleicht durch die Ameri kaner. In der Tat sei Abessinien eine verlockende Beute, so daß England sofort bereit gewesen sei, einen Vertrag mit Abessinien abzuschlietzen. Als Belohnung dafür sollte der Negus im ersten Jahre 1500 000 englische Pfund erhalten, im zweiten Jahr eine Million und im dritten Jahre nur noch 25V 000 Pfund. Die Amerikaner hätten kein Interesse daran, daß Abessinien eine Beute Englands werde. Deshalb richte sich der Protest des NeguS an die Amerikaner. Sie müßten dann aber an den Negus eine Entschädigung für den Ausfall der großzügigen Rente, die er von England erhielt, zuteil werden lassen. Auch Einverleibung von Tripolis? Im englischen Unterhaus forderte der konservative Abge ordnete Cundiff die Annexion von Tripolis und Ben gasi sowie anderer Häsen, die den Erfordernissen als Flotten- und Luftstützpunkte entsprachen. Man solle diese Häfen nicht als Mandat Übernehmen, sondern „als festen Besitz für alle Zetten", Großbritannien müsse die Garantie haben, daß ihm daS Mittelmeer niemals wieder verschlossen werde. DaS ist die Antwort eines britischen Imperialisten aus Bonomis mehrfaches Ersuchen, Italien doch als „Mitkrieg, führenden" anzunehmt«. Englands Absichten im Mittelmeer- raum, wozu auch de» nachgewiesen« Appetit auf Sizilien kommt, schein«« recht wett ,« gehen. Der ne« ernannte Befehlshaber der alliiert« Armeen t« Italien, der USA-General Mark Llark, erklärte, bet dc« Deutschen feien die Anzeichen dafür Vorhände«, daß sie auch fernerhl« au der italienische« Front »äh kämpfen würden. Der USA-KriegSmtnister Vttmso « hat eine« Vorschlag, dl« deutschen Kriegsgefangenen in USA In den „demokratische« Idealen" zn unterrichten, al» zwecklos abgclchnt. Er hält also sehr wenia von der sinofiok« der Demokratie! Dcr ncne USA-Außenminister Stettlntn» Mb bckannt, daß Roosevelt ein neues englllch-amerikanilchc» Leih- und Pachtabkommen zur Unterzeichnung vorgelcgt worden sei. Plötzlicher Abbruch der E -er Lustfahrtkonfrrenz Die Luftfahrtkonferenz, die vou den Anglo-Amerikanent mit großem Reklamerummel aufgezogen worden war, ist jetzt nachdem sie bereits mehrere Krisen hat überstehen müssen, plötzlich abgebrochen worden. Man einigte sich dahin, die un beschränkte Freiheit des Luftfahrtwcttbewerbs abzul eh« Der Sprecher der USA. erklärte daraufhin, daß die bri tische Abordnung, indem sie sich zur Ablehnung beS kana dischen Kompromißvorschlagcs entschloß, die Tür für wet tere Verhandlungen Angeschlagen habe. Der Führer der USA- Abordnung, Adolf Berle, hat sich daher entschlossen, den Vorschlag der Vereinigten Staaten, in dem eine uneinge schränkte Wettbewerbsmöglichkeit auf dem Gebiete d«r Luft fahrt befürwortet wird den Delegationen der übrigen Länder als ,Sogcl friß oder stirb-Lösung" zu unterbreiten. Wenn schon in der Frage der zivilen Luftfahrt derar tige Gegensätze auftreten, so fragt man sich, wie England und die USA sich die künftige Weltordnuna vorstellen, um Leret- willen sie ia angeblich Liesen Krieg führen. Die Ehikagoer Konferenz beweist eindeutig, daß im Feindlagen die kapitali stischen Sond«rinteressen den Vorrang vor allen andcren Be langen haben. Das gilt nicht bloß für die Lustfahrt, daS gilt auch, wie die Berichte der letzten Tage zeigen, für die Han delsschiffahrt und den Außenhandel. In allen diese» Frage« bestehen zwischen England und den USA unüberbrückbar« Gegensätze, die sich um so weniger ausgleichen lasse« werde«, wenn eS einmal darum ging«, di« Welt nach neuen Gesichts punkten z« ordnen. Di« beiden kapitalistischen Mächte sind einfach außerstand«, eine Weltordnung zu schaffen. RumSnien« Joden ,st e» gelungen, dorch Borfprach« de« Bukarester Oberrabblner« im Ministerprastdium unter Hinweil auf dl« großen Opfer, die dl« rumänischen Juden bereit« „für die Zukunft der Demokratie" gebracht hätten, da» Zugeständnl» erhalt«, daß sie generell vom KrtegSdtrnst befreit würden. Tapferkeit war nie eine Eigenschaft der jüdischen Rasse. Da« rumänische Unterrichttministcrium mutzt« auf Befehl Mo»- kau» eine besondere Kommission zur „Prüfung" der Schul- !' acher einsctzcn. Die Benutzung der bisherigen Schulbücher wird ver holen.
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