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Zschopauer Tageblatt : 18.11.1944
- Erscheinungsdatum
- 1944-11-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1780081065-194411187
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1780081065-19441118
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1780081065-19441118
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Zschopauer Tageblatt
-
Jahr
1944
-
Monat
1944-11
- Tag 1944-11-18
-
Monat
1944-11
-
Jahr
1944
- Titel
- Zschopauer Tageblatt : 18.11.1944
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Nr. L72 LMssturmer aWna Eitsehe«- «bzefchlolse« Emzrlsragcu uni eine große GrmrinschastSaufgabe ^ie Erfassung der 1S> bis 60jährigen Männer sür den Volksstnrm ist überall im Reich weitgehend abgeschlossen, der Ausbau auch in den srontentlcgensten Gebieten gut fortge schritten, die Einteilung und Ausbildung angelausen. Dabei sind zwei Grundsätze für den Volkssturm entscheidend: elastische Handhabung se nach den örtlichen Gegebenheiten auf Grund der Ncichsbesehle und der Sonderanordnnngcn der Gauleiter sowie gerechte Verteilung der Lasten auf alle, wie es für dieses gewaltige Gemeinschastswerk zur Verteidigung der Heimat ge boten ist. Es ist grundsätzlich befohlen worden, daß der Voltssiurm ln jeder Woche einen halben Tag Dienst zu machen hat, was iin allgemeinen am Sonntag geschehen soll, soweit die Dienstzeit nicht ansgeteilt wird. Die notwendige Rücksichtnahme ans kriegswichtige Berufsarbeit geschieht durch Einteilung in Aufgebote. Das wird sich in der Praxis so auswirkcn, daß sür die Rüstung, den Verkehr und das Nach richtenwesen unentbehrliche Kräfte — unabhängig von der Ausbildung, die für alle gleichmäßig erfolgt — auch im etwa igen Einsatzfall in ihren Wohnbezirken so lange wie möglich am Arbeitsplatz bleiben, also erst später zur Waffe greifen werden. Was nun die Ausbildung selbst anaeht, so gibt es beim Volkssturm kein abstraktes Exerzieren und Griffekloppen. Kommt es doch für den Volkssturm nicht auf das äußere Bild an, sondern aus seinen Geist und seine Kampfkraft. Daher wird — abgesehen von der geistigen Ausbildung — dem un mittelbaren Dienst an den modernen Waffen die Hauptrolle zufallcu, sei es nun im Einzelfall am Karabiner oder MG oder an der Maschinenpistole, bet den Handgranaten oder den Geschützen oder den Panzerbekämpfungsmitteln. Da zukommt an Geländedienst, was unerläßlich ist, um den Volkssturmmann mit der neuzeitlichen Ausnutzung jeder Dcckungsmöglichkcit vertrant zu machen. Daraus ergibt sich schon, daß der Schwerpunkt zunächst einmal hauptsächlich bei der Anlegung von Sperren, bet Errichtung von Stützpunkten und bei deren Venewiguug, beim Spähtrupp und der Ge ländedurchkämmung lieg). Die Auswahl der Führer des Volkssturms gehört zu den Ausgaben der Parier. Entscheidend wird dabei, neben der selbstverständlichen Treue zum Führer, das soldatische Können gewertet. Uebcrall laufen schon besondere Ausbilduugskurse für die Bataillons- und Kompanieführer des Volkssturms. Das Soldbuch, das jeder Volkssturmmann erhält, ist in erster Linie als Ausweis gedacht. Eigentlichen Sold gibt es natur gemäß mir beim Einsatz. Da der Volksstnrm nach der Gliederung der Partei auf- gebaut wird, ist für die Einordnung des einzelnen grund sätzlich seine Wohnung maßgebend. Auch wird im Interesse einer übersichtlichen Gestaltung und Vereinfachung eine sinn volle Verbindung von Volkssturm uud bisherigem neben beruflichem oder soldatischem oder polizeilichem Einsatz voll zogen werden. So werden die Flakabwchrmänner, die in drei Staffeln Dienst tun, im Ernstfall nach vorher bestimmter Ord nung zu zwei Dritteln dem Volksstnrm und zu einem Drittel ver Flak zur Verfügung stehen, unabhängig davon, wie einst weilen ihre Ausbildung für den Volksstnrm vollzogen wird. Durch Eiuschaltuug des NSKK wird eine entsprechende qua litative Voraussetzung sür die Motorisierung des Volkssturms gegeben, soweit sie sür besten Mission überhaupt in Betracht kommt. Manche andere Einzelfrage in diesem Zusammenhang harrt noch der Lösung. Hinsichtlich der Frauen allerdings ist schon entschieden worden, daß sie nicht zum Volkssturm kommen. Daß sie aber im Ernstfall wertvolle Hilfe leisten werden, Ist bei der Einstellung der dentschen Fran und Mutter zu ihrer Familie uud ihrer Heimat selbstverständlich. Im Sani- täiswcsen und da, wo sie jetzt sonst noch wertvollste Kriegs- arbcit verrichten, besonders bei NeichSpost und Reichsbahn, werden die Frauen, das unterliegt keinem Zweifel, auch in der Stunde des Einsatzes ihre Pflicht zu erfüllen wissen. Die Mittelüowakel gesäubert Auch die restlichen Bandengruppcn aufgerieben Etwa um die gleiche Zett, in der die Bolschewisten Ihre Angriffe gegen die Ostbeskiden begannen, verstärkten sie ihre Versuche, hinter der deutschen Front eine Ausstandsbe- wegung In der Slowakei in Ganz zu bringen. Unter den Slowaken selbst fanden sich hierbei einige kriminelle Elemente bereit, dazu Leute von krankhaftem Ehrgeiz und schwankende Charaktere, die sich verleiten ließen. Einigen Zulauf bekam dieser Klüngel aus solchen tschechischen Kreisen, die in der Slowakei lebten und noch an die „Tschecho-Slowa- kei" Bcneschs oder an eine bolschewistische Zuknnst glaubten. Da diese Kräfte nicht hinreichten, um aktionsfähige Banden aufzustcllen, schickten die Sowjets Bolschewisten tschechischer Herkunft als Fallschirmspringer aus. Sie kamen aber davon ab, als der Schwarzhandel mit Fallschirmscide ülerhandnahm und landeten diese „Freiheitskämpfer' lieber in der Gegend von Reuschl und Altsohl mit Flugzeugen. Wegen der nahen Oelquellcn in den Vorkarpaten investier ten auch die Engländer und Nordamerikaner etwas Material und ein paar Agenten in dem Unternehmen, das im Lause der Zeit stau genug wucoe, n,n Vie w e h r l o s e Z i v i l b c v ö l k e- cung unter der hohen und niederen Tatra zu terrortsie- cen und kleinörc Polizeiposten zu ermorden. Diesen Banden gelang cs aber weder, die slowakische Bevölkerung zu einer Ausstandsbcwegnng hochzupeitschen noch störend auf die deutsche Front und Ihre Versorgung einzuwirken. Nur die srcuudlichcn Ortschaften der weltabgeschiedenen Karpatcntäler in der Slowakei wurden zu Stätten von Mord, Raub und Brand. Deutsche Verbände riegelten die Anfstaudsgcbiete ab und drängten die Banden ans engem Gebiet zusammen, bis dann durch größere Unternehmungen dem Spuk ein Ende be reitet wurde. In den letzten Tagen stellten unsere Verbände auch die verstreuten Nestgruppen der Banden, schlosse« sic ein und rieben sie auf. Eine im Naum von Noscbcrg auf- geriebene Bande besaß einen Panzer und zahlreiche Panzer- abwchr- und Insantcricwafsen, ferner eine schwere Flak- batterie und reichlich Munition. Rund 1200 Baudenmitgllcder wurden hier gcfangengcnommcn, darunter 17 Nordamerikaner. Die Slowaken haben sich nach dieser unmittelbaren Kost- vrobe des Bolschewismus mit gesteigerter Kraft in oe« Kampf gegen die Sowjets gestellt. „Belgien tocht vor Unruhe" Durch die Forderung der Entwaffnung der bolschewisti schen Untergrundbewegung durch die Negierung Pierlot hat sich die Lage in Belgien schicksalhaft zugespltzt. Die kommu- nMisc^n Minister hatten ihren VerÄeib in der Regierung Untergrundbewegung gegenüber. Eine Brüsseler UP-Mel« düng stellt fest, daß ganz Belgien vor Unruhe koche. Am Donnerstag demonstrierten große Massen der Mit glieder der Untergrundbewegung in Nnisorm u^ vor dem ParlamentSgebäude. um gegen die Entscheidung der Re gierung zu protestieren. Auch bewaffnete Frauen beteiligten sich daran Pierlot mußte in einer Nundsuukansv^ Beligen entstandene allgemeine Chaos zu geben. Er stellte test, daß eS Leute gebe, die ver richten ans die bewaffneten Orga nisationen gestützt, die legitime Regierung und das Volk zu erpreßen und Standpunkte zu erzwingen, die nichts mrt dem Krieg zu tun hätten. Zschopauer Tageblatt Manifest für ein ne:::S Ruß land Unter der Leitung des rus sischen Generals Wlassow fand am 14. November 44 auf der Burg in Prag die Gründu^gsversammlung des Kvmmitecs für die Befreiung der Völker Rußlands in An wesenheit von Vertretern rus- ^.hcn, ukrainischen, weißen-, thenischen, tatarischen, kaula-, stschen u. turkcstanischen Volks- tumS statt. Links: Staatsmini ster für Böhmen rind Mähren SS-Obergruppenführcr K. H. Frank im Gespräch mit Ge neral Wlassow (rechts mit Brille). (xO-EP., Zander-Multi- Plex°K.) LonnabcndLonutag, 18./1S. November 1044 Oer gsskr-iyo vrMv 8cklackl kvi Lacke» Masse der Angreifer blieb im stärksten Al.w.hrseucr liegen — Feindliche Kräftegruppe bei Gravelotle cingeschlossen. — Ge steigerte Hestigkeit der Abwehrschlacht östlich Budapest DIW. AuS dem Führerhauptquartier, 17. November. DaS Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: An der Front von Geilenkirchen bis in den Wald von Hürtgen hat gestern nach schweren Bombenangriffen die dritte Schlacht bei Aachen begonnen. Bon stärkstem Abwehrfeuer aller unserer Waffen gefaßt, blieb die Masse der angreifenden feindliche« Verbände vor unserem Hauptkampf feld liegen. Nur östlich Geilenkirchen und bei Stöl- berg konnten die Nordamerikaner in einigen Abschnitten in unsere Stellungen eindringcn. Sie verloren dabei aus schma lem Raum in wenige« Stunden 39 Panzer. Die Schlacht geh« weiter. Im Kampfraum Metz setzte der Feind feine starken kon zentrischen Angriffe fort, ohne zu wesentlichen Erfolgen zu kommen. Bei Gravelotte wurde eine feindliche Kräfte gruppe cingeschlossen, Entlastungsangriffe zerschlagen. Von unseren in Lothringen kämpfenden Truppen wurden am 14. und 15. November, wie nachträglich gemeldet wird, 62 feindliche Panzer und Panzerspähwagen abgeschossen. Zwischen Bla- mont und Raon L'Etape dauert der Druck Nordamerika- nischer Regimenter auf unsere Stellungen an. Die am oberen Doubs vordringcndc« französischen Verbände wurden in schweren Kämpfen aufgefangcn. Groß-London und der Naum von Antwerpen waren wiederum das Ziel deS FernfenerS unserer „V1" und „V2". In Mittelitalten kam eS nach längerer Zeit wieder zu örtlichen Kämpfen an der ligurischen Küste. Die bei Galltcano ««greifenden feindlichen Bataillone wurden von Gebirgsjägern abgewiefen oder im Gegenangriff wieder ge worfen. Bet der erfolgreichen Abwehr zahlreicher Vorstöße der 8. britischen Armee zwischen Modigliani» nnd vq Adria wurden Gefangene gemacht. In Süd Ungarn wurden wiederholt« sowjetische A» grisfe auS einem Donauer Brückenkopf bei Batina zerschlage«, der feindliche Uebersetzverkehr durch unsere Luftwaffe nach haltig gestört. Ocstlich Budapest, südlich deS Matra-Ge- birgeS und kn de« Niederunge« von Miskolr steigert« sich di« Abwehrschlacht zu größerer Heftigkeit. Deutsche und »mga- rische Verbände stehen im Gegenangriff gegen de« a« ei«, zelnen Abschnitten eingebrochene« Feind. Im übrige« wurde« die bolschewistische« Angriffe in harten Kämpfen zerschlage«. Starke Verbände von Schlacht-, Kamps- und Nachtschlachtslug- zeugen unterstützten die Heercsverbände und vernichtete« feindliche Nachschubkolonnen, vor allem bei KeeSkemet. An der übrige« Ostfront kam es zu keine« Kämpfe« von Bedeutung. Anglo amerikanische Terrorfkicger führten Angriff« ans frontnahe Orte im westlichen Kampfraum. Außerdem wurde« besonders Wohngebiete von München und Innsbruck angegriffen. Den Bomben fielen vor allem in München wert- volle Kulturdenkmäler zum Opfer. Die Bevölkerung Hatta Verluste. 36 anglo amerikanische Flugzeuge wurde« durch Lustverteidigungskräfte vernichtet, fünf davon durch italie nische Jäger- * Wonders bewWt Ergänzend zinn Wehrmachtbericht wird' gemesdetr Di» bereits am 6. November erfolgte Zerstörung der Eisenbahn- brücke Moerdijk, die eine der wichtigsten Verbindungen zur Festung Holland darstcllt, wurde vorgestern durch ein Sonder- kommaudo der Kriegsmarine vollendet. Hierbei haben sich unter Führung von Oberleutnant der Marineartillerie Prt» np vorn sechs Einzelkämpfer der Kriegsmarine durch kühne- und unerschrockenes Verhalten besonders ausaezeichnei, „Krieg gegen jspsn kein öpsLivrgsng LnßUsck-LMkrikLotLckes L-ameuto über üie jspsolscken Lrkol^e üi Lbüir» Die erfolgreich: Offensive der Japaner in Südostchma hat in anglo-amerttanischen Kreisen großes Unbehagen her- vorgerusen, das sich in stark pessimistischen Aeußerungen knud- tut. „Die japanische Marine stellt weiter eine Gefahr dar Japans Luftflotte nimmt an Stärke zu und seine Armee ist mächtiger als je zuvor. Aus alledem geht hervor, daß der Krieg gegen Japan kein Spaziergang sein wird-, erklärte der Unterstaatssekretär im Krtegsministerium, Robert Patter son, nach einer Reutermeldung in der Wochenzeitschrift „Colliers". Besonders empfindlich hat die Amerikaner der Verlust des Flugzeugstützpunktes Liutschau, des wichtigsten Flug platzes der USA-Luftwaffe in Mittelkwangsi, getroffen. Bei der schnellen Räumung Liutschaus fiel den Japanern nicht nur reiche Beute in die Hände — die Amerikaner mußten 15 Flug zeuge, 18 Geschütze, eine große Menge Munition und Bomben, neun Lokomotiven und 154 Güterwagen, große Mengen Brenn stoff sowie sieben Güterwagen mit Ersatzteilen für Flugzeug- motorcn zurückgelassen —, noch schwerwiegender ist die Tat sache, daß durch die Ausschaltung dieses Stutzpunktes die große militärische Planung, vom chinesischen Festland ans Japan in die Zange zu nehmen, zerstört worden ist. Dazukommt daß die Japaner im Besitz Liutschaus tiefer nach Südwest china Vorstößen können, um sich wichtige Verbindungslinien nach Birma und Indien zu sichern. Veränderte japanische Strategie In Tschungking erklärte Generalmajor Wede m aber, der Kommandeur der amerikanischen Streitkräfte in China, die Japaner verstärkten allmählich ihre Streitkräfte im süd lichen China, und die japanische Strategie, die ursprünglich auf der Verwendung von Flotten- und Luftstreitkrästcu basierte^ ginge jetzt von einer ozeanischen zu einer kontinen talen Strategie über. Wedemaher warnte davor, das japa nische Heer zu unterschätzen, da es in recht guter Verfassung, gut ausgebildet und vorzüglich ausgerüstet sei, „Nur noch eine Frage der Zeit" - Die schnellen Erfolge der japanischen Truppen haben in Tschu'ngking di? Auffassung bestärkt, daß die chinesische Verteidigung in Siidwestchina endgültig zusamrstest'Mröchen ist. Wie United Preß aus Tschungking meldet, „ist der Durch bruch der japanischen Truppen bis an di» indochinesische Grenze und damit lsie Herstellung einer durchgehende« Land verbindung von Tokio bis nach Singapur nur noch eine Frage der Zeit, nachdem viele strategisch wichtige Schlüsselstellungen in der Provinz Kwangst verlorengegangen sind". Feldmarschall Hata, der Oberkommandierende der japa- nischen Expeditionsstreitkräfte tn China, hat sich an di« vor derste Front begeben, um di« militärischen Operationen von dort aus zu leiten. Die WA-Wslsverlliste bei Sen Philippine« Auf Grund einer authentischen Aufstellung wird, laut Domei, bekannt, daß die USA-Flotte bet den kürzlichen Kämpfen östlich der Philippinen und im Leihtegolf 5 Schlacht schiffe, 1b Flugzeugträger (davon 8 zu den Standardtypen ge hörend), 7 Kreuzer und 3 Zerstörer verloren hat. Die USA- Flotte habe damit bereits den gr^bten Teil ihrer dortigen Operationsstreitkräft« verloren. Ferner wurden bet diesen Operationen 8 amerikanische U-Boote und 15 Transporter versenkt. Es wird weiter berichtet, daß die Zahl der von japa nischen Streitkräften beschädigten feindlichen Schiff« außerordentlich hoch ist und alle Erwartungen übertrifft, Neuterr „Phänomenale Fortschritte" der Japan«» Nach einer Neutermeldung machen die japanischen Streit kräfte in Kwangst (Südwestchina), di« auf fünfzehn Elitedivi- stonen mit insgesamt 300000 Mann geschätzt werden, phäno menale Fortschritt bei ihrem Vorstoß, der China in zwei Teile teilen und eine Ueberlandversorgungs- und Verbindungslinie sichern soll, um sie für den bevorstehenden Verlust ihrer See- Wege schadlos zu halten. Eines der Ziele des japanischen Vorstoßes ist Nanning, 120 Meilen südwestlich von Liutschau, und die Straß« nach Französisch-Indochina. Japanische Abteilungen greifen bereits Tschtenkiang, 80 Meilen nördlich von Nanning, an, das außerdem von feindlichen Kolonnen bedroht ist, die sich von Kweihsten auS in südwestlicher Richtung vorwärtsbewegen. Morlau will die Macht au sich reibe« Gespannte Lage i« Belgien und Griechenland Wo auch immer in Europa nach dem Abzug der deutschen Truppen die Anglo-Amerikaner etngerttckt sind, hat alsbald eine verstärkte Hetze Moskaus eingesetzt. Die bolschewistische Agitation benutzt den durch die Mißwirtschaft der „Befreier" entstandenen Wirrwarr, um die Bolschewisierung der betref fenden Länder mit großer Beschleunigung vorwärtszutreiben. Hierbei schürt Moskau bewußt die Unzufriedenheit der so genannten „Widerstandsgruppen", die sich säst restlos auS Kommunisten rekrutieren und sich weigern, dem Entwaff- nungsbesehl ihrer Negierungen Folge zu leisten. Dieser Macht kampf zwischen den Regierungen und den Bolschewisten führt tn den betreffenden Ländern zu einem wachsenden Chaos und zu ernsten politischen Spannungen, deren Ergebnis «in weite res Steigen deS bolschewistische» Einflusses ist. Vc>c>.^ccs gejpannl »u oie Lage gegenwärtig m Bel gien. Da das Kabinett Pierlot auf der Entwaffnung der Widerstandsbewegung besteht, haben die kommunistischen Minister und der Verteidigungsminister Demany, der Leiter der Widerstandsbewegung, ihren Rücktritt erklärt. Gleichzeitig veranstalteten dir Kommunisten vor dem Parla- mentsgebäude in Brüssel große Demonstrationen, bet denen der Rücktritt der Regierung Pierlot und die Ernennung De- manvs zum Premierminister verlangt wurde. Aehnlich liegen die Dinge tn Griechenland. Dort hat die nach Athen zurückgekehrte griechische Exilregierung die Auflösung der Freischärlerbandcn zum lO. Dezember ange ordnet Dieser Auflösungsprozeß scheint sich zu einem Krisen- elemcnt erster Ordnuna zu entwickeln. Im Hintergrund der Auseinandersetzung steht die Entscheidung über die Verfas sung, d. h. über die Rückkehr des Königs, die von Churchill auf Wunsch der Sowjetunion von einer Volksabstimmung ab hängig gemacht wurde. Der Premierminister Papandreu zielt daraus ab, die Abstimmung nach Säuberung Griechenlands von den bolschewistisch-militärischen Organisationen vorzu nehmen, die'sonst die Abstimmung einseitig gegen den König entscheiden könnten. Aus diesem Grunde Laben die Führer der bolschewistischen Gruppen gegen die Auflösung ihrer Orga nisationen protestiert und die Vorverlegung der Volksabstim mung gefordert. Damit wiederholt sich auch In Griechenland der Prozeß, der bereits in Frankreich, Belgien und Bonomi-Italien die sogenannten Regierungen zum Schattendasein verurteilt hat. Di« bolschewistischen Untergrundbewegungen, die man einst als erwünschte Bundesgenossen feierte, wird man jetzt nicht mehr los. Sie denken nicht daran, die einmal gewonnene Macht wieder abzugeben, so daß die Regierungen ihre Autori tät mit den bolschewistischen Machtgruppen teilen müsse». Wieder ASA-Aomder über der Schweiz Nach amtlicher schweizerischer Mitteilung ereignete« M in Graubünden und im Tessin Verletzungen ves schweizerischen Luftraumes durch fremde Flugzeuge. Gegen Mittag landete ein amerikanischer Bomber in Magadino. Zehn Mann der Be satzung, wovon drei verletzt wurden, wurden interniert. Fast gleichzeitig stürzte ein anderer amerikantkcher Bomber in der Nähe von Mali südlich Chur ab. Die Besatzung sprang im Fallschirm ab. Bis jetzt konnten acht Mann aufgefunden und internier« werden.
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