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vir. 233 Zschopauer Tageblatt Mittwoch, 4. Oktober 1311 „F»We druMe LeMLZmmg" Tic Auicrilaner müssen sich Meter sür Meter vorlämpsen Ter reine D s ch u n g e l k r i e g sinve zur Zeit in den waldreichen Vogesen zwischen nordamcrikanischcn Soldaten und dcuischcn Scharfschützen slalt, schreibt die USA-Nachrichten agentur United Pres;. Der deutschen Soldaten verteidigten sich mit dem gleichen Fanatismus wie die Japaner. Versteckt in deu Vaumkroneu seinen sie mit gespannter Aufmerksamkeit und bewachten die Walvwege. Ucberall im Gelände hätten die Deutschen unerhört gut versteckte und geschuhte MG-Nester an gelegt. Tie Vogesen seien sür die VerteioignNg ausgezeichnet vorbereitet. Landmincn seien überall so dicht ansgelegt wor den, das; man den Eindruck habe, als ob sie auf allen Straften und Wegen, die die dichten Wälder durchkreuzten, nur so gesät worden seien. Tie Amerikaner mühten sich Zoll für Zoll, Baum siir Baum dnrchkämpfcn. Amerikanische Soldaten, die bereits ui Sizilien und Italien gekämpft hätten, seien völlig ermattet und bezeichneten die Kämpfe in den Vogesen als „höllische Kriegs ü h r u n g". Ter BBE-Korrcspoudent Talbot kabelt aus Italien: „Zwar ist das Weiter etwas bester geworden, aber an der Entschlossen heit der Deutschen, unsere Bewegungen aufzuhaltcn, ist nichts besser geworden. Tie kleinen Fortschritte der fünften Armee muhten in schweren Kämpfen Meter um Meter gegen schweres Feuer und fortwährende Gegenstöße errungen werden " „Eisenhowers Pläne müssen umgearbeitct werden." Das anglo-amcrikanische Hauptquartier habe sich nach der Niederlage bet Arnheim und nach der Erstarkung des deutschen Widerstandes, wie der Londoner Korrespondent von „Afton bladet" erklärt, gezwungen gesehen, eine Umarbeitung d^r Invasionspläne vorzunehmen. Zuständige Kreise in London hätten di« HoffnungaufeinKriegsen bevor Einbruch des Winters aufgegeben. Besonders drei Faktoren mache man in Land»« dafür verantwortlich: 1. sei es unmöglich gewesen, eine schnelle Versorgung der Truppen auf ihrem Vormarsch durchzusührcn, 2. das „miserable Wetter" und 3. habe die zweite britische Armee einen „Mißerfolg" bei Arn heim zu verzeichnen gehabt Vvr 8ivg von ^rnkvim (Fortsetzung von Seite 1) den Briten von Anfang an einen eisernen Wall des Wider standes vorznbnnen Sehr bald konzentrierten sich die Kämpfe um das Nordende der mächtigen, stahlgespannten Straßen brücke, die aus dem Herzeu Arnheims über den Niederrhein nach Süden weist Diese Brücke in ihren Besitz zu bringen, war das erste taktische Hauptziel der Engländer, dessen Erreichung die Vorbedingung zur operativen Auswertung der Landung werden sollte, denn dort mündet die Straße von Nimwegen nach Arnheim, auf der nach dem Plan Eisenhowers die Fühlung mit den bei Nimwegen gelandeten Truppen und letzten Endes mit den von EindHofen hcranfstoßcnden Panzer spitzen der Dempsew-Armee hcrgestellt werden sollte. Am 17 September, abends, gelang es den Briten mit Hilse hollän discher Terroristen, von Westen in die Stadt einzudringen und die Hänsergruppcn am nördlichen Auslauf der Brücke zu be setzen Dies war das Sinnal zu wütenden Häuser- und S t r a h e n k ä m p f c n Unsere am Nordnser eingesetzten leich ten Flakbatterien setzten dem Feind den wütendsten Wider stand entgegen, obwohl sie ständig von einem mörderischen Feuer, das ihnen ans den Häusern entgegenschlug, eingedcckt wurden Erst in den Morgenstunden, als der britische Brücken kopf aus -taillonsstärke angewachsen war, setzten sie sich auf das Süd r ab, wo eine neue Angrisssfront zusammen mit unseren von Westen und Osten hcränrückenden Truppenteilen ausgcbaut wurde. Konzentrischer Angriff auf die Rheinvrücke Am 18 September begann deutscherseits, von ^-Truppen geführt, der konzentrische Angriff aus den Nordkopf der Straßenbrücke. Leichte und schwerkalibrige Flakkanonen waren zunächst die einzigen schweren Wassen, die dabei ein gesetzt werden konnten. Die Flakkanoniere, zum Teil noch un- erfahren im Erdkampf, bewährten sich dabei aufs höchste. Ohne Schutzschilder und teilweise von rasendem Granatwerferseuer eingedcckt, nahmen sie die von den Briten aufs zäheste vertei digten Häuserstützpunkte unter ihr Feuer. Haus für Haus wurde mit Geschützseuer niedcrgckämpft, bis unsere Grenadiere eindringen und die Sttttzpunktbesatzungen teils im Nahkampf nicdermachen, teils nach Westen zurückdrängen konnten. Andere Kampfgruppen führten erbitterte Gefechte im Ge biet westlich Arnheim, wo die Engländer am Nachmit tag des 18 September neue Verstärkungen landeten. In dem äußerst unübersichtlichen Wald- und Buschgelände gestaltete sich der Kampf für die deutschen Angreifer sehr schwierig. UeErrall hqtten die Briten schwere Baumsperren angelegt. Der ganze Wald war von MG-Nestern durchsetzt. Von allen Seiten feuer ten Pakgcschütze und Granatwerfer. Ans den Kellern der Villen schlug unseren Soldaten mörderisches Feuer entgegen. Unsere Panzer und Sturmgcschiitze hatten sich auch gegen Nah- kampsmittel durchznsetzcn. Scharfschützen, die ans die Baum- Wipfel verteilt warcm machten unseren Infanteristen schwer zu schaffen Als von Westen her einige Kompanien einer Lust- wasscndivisisn in den Kampf eingrisfen, wurden sie schon im Anmarsch durch konzentrisches Feuer schwerer britischer Ma schinengewehre überrascht. -Trotz ständiger Ausfälle warfen sich die jungen Soldaten niit unerhörtem Angriffswillen gegen den Feind. Schritt für Schritt kämpften sie sich in dem trüge- gerischcn Waldgclände vor, robbten sich von Baum zu Baum und kämpften mit Nahknmpswaffen eine englische Sperrstellung nach der anderen nieder. Ein Kessel der Vernichtung In den nächsten Tagen wurde von Westen her die weitere Einengung des Landungsraumcs, der mehr und mehr zu einem Kessel der Vernichtung wurde, fortgesetzt. Auch die neue Absetzung einer polnischen Luftlandebrigadc westlich Arnheim am südlichen Ufer des Niederrheins konnte die für uns immer günstiger werdende Entwicklung nicht beeinflussen. Mit der endgültigen Verjagung der Briten vom Nordkopf der Arn- Heimer Brücke war die Schlacht über den Gipfel gewälzt. Hier wurden nacheinander über 100 Häuser- und Kcllerstützpunkte, die von den Engländern außerordentlich hartnäckig verteidigt wurde», niedergckämpst. Der Versuch einiger Briten, über die südwestlich Arnheim führende Eisenbahnbrücke zu ent kommen, mißlang. Im Augenblick, als sie sich mit rollendem Material bereits aus der Brücke befanden, wurde diese in die Luft gesprengt. Noch bis zum letzten Augenblick hatten die Engländer ge hofft, durch die über Nimwegen nordwärts herausstoßende Panzerspitze der D e m p s e v-A r m c e entsetzt zu werden. Diese Hoffnung erhielt neue Nahrung, als am 22. September schwere englische Artillerie von Süden her mit einem Streu feuer auf die deutschen Stellungen begann, das sich am 25. Sep tember teilweise zum Trommelfeuer verdichtete. Jedoch gelang eS unseren Truppen in diesem Abschnitt, den britischen Panzer vorstoß zum Halten zu bringen und damit dis drohendste Ge fahr abzuwenden. Am Dienstag, dem 26. September, nachmittags um 13.15 Uhr, Ivar der Kessel von Arnheim endgültig be reinigt. In langen Kolonnen marschierten die khakifarbe nen Briten mit ihren roten Baskenmützen in die Gesangen schast Mit ihnen wurden rund 200 deutsche Gefangene, die am ersten Tage in die Hände der ringsum landenden Engländer geraten waren, befreit. Marine-EInzclkämpfer beim Reichsjugcndführcr. Neichsjugendführer Axmann hatte dieser Tage einige erfolg reiche Einmann-Torpedo-Fahrer zu East. — Der Reichsjugend führer in angeregtem Gespräch mit einem der erfolgreichen Ein zelkämpfer der Kriegsmarine.-- (Hamann - TO. - EP., Zander- Multiplex-K.) Doi- 96sk»rkS Heber 23VV kvmällugrvnge Oöur Aus dem Führerhauptquartier, 3. Oktober. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die harten Kämpfe an den bisherigen Brennpunkten der Westfront halten unter verstärktem Einsatz der beiderseiti- z;en Luftwaffen an. Die an einzelnen Stellen über den Ant- tverpe «-T urnhout-Kanal vorgcdrungenen kanadischen iSerbände haben gegen zähen Widerstand Gelände gewonnen. Unsere Truppen verbesserten zwischen Niederrhein und Waal ihre am Vortage erreichten Stellungen und behaupte ten sie gegen starke englische Gegenangriffe. Feindliche Panzer- kräfte drücke« weiter gegen unsere Front südlich Genncp, konnten aber nur zwei geringfügige Einbrüche erzielen. Zwischen Maesyck und Aachen nahm die Kampftätig- kit zu. Durch Gefangene festgeftellte Verschiebung von ameri- dnischcn Divisionen nach Norden kann als Anzeichen für Inen bevorstehenden Angriff deS Feindes in Nordholland und m Raum Aachen gewertet werden. Bei zahlreichen örtlichen Ingriffcn und vergeblichen Aufklärungsvorstößen des Gegners vnrdc eine Anzahl.amerikanischer Panzer im Nahkampf ver- lichtct. Eigene Angriffe entsetzten westlich Chateau-Salins eine vorübergehend eingeschlossene deutsche Kampfgruppe und liewannen mehrere Ortschaften zurück. Im Parrohwald tvurde der erneut »«greifende Feind abgcwiescn und dann im Gegenstoß geworfen. Versuche nordamcrikanischer Regimenter, in unsere Höhen- stellungcn beiderseits der oberen Mortagne und östlich der ubcren Mosel cinzudrlngcn, sührtcn nur zu geringen ört lichen Erfolgen. Um einzelne Orte wird noch gekämpft. Nach stärksten Luftangriffen des FeindcS gingen auch die ktztcn Stützpunkte in Calais in erbittertem Kamps vcr- orc». Dünkirchen und unsere Stützpunkte am Atlantik neldcn die erfolgreiche Abwehr feindlicher Angriffe. Im Etruskischen Appenin hat die 5. amerika nische Armee ihre Angriffe von neuem aufgenommen. Unser« zäh kämpfenden Grenadiere schlugen sie nordwestlich Firen- «>uola zurück und singen weiter östlich eingcbrochencn Feind In der Tiefe des Hauptknmpsfeldes auf. An der Adria wur den englische Angriffe abgewiesen. Südwestlich Temeschburg und im Donauabschnitt icidcrseitS deS Eisernen Tores stehen unsere Truppen n heftige« Kämpfe» mit angrelfenden sowjetisch-rumänischen verbänden. Stärkere sowjetisch« Kräfte sind in Weißkirchen >m der serbisch-rumänischen Grenze eingedrungcn. Westlich Arad, bei Großwardein und beiderseits Schorenburg wurden bolschewistische Angrisfe abgewiesen. -.In der MaroS dauern die örtlichen Kämpfe an. In den OstbeSkiden lag der Schwerpunkt der feindlichen Angriffe Fünf Generale des Heeres gefallen " Fünf in zahlreichen Schlachten des Ersten Weltkrieges und deS großdeutschen Freiheitskampfes hoch bewährte Generale haben als Vorbild und Ansporn für alle ihnen unterstellten Soldaten ihre Treue zum Führer und zu ihrem Volk mit dem Tode besiegelt und durch opferbereite Hingabe ihres Lebens bewiesen, daß das deutsche Feldheer vom jüngsten Grenadier bis zum General in härtester Entschlossenheit bereit ist, auch das Letzte einzusetzen sür den Sieg der deutschen Waffen. Den Heldentod fanden an der Ostfront Eichenlaubträger General der Infanterie Friedrich Mieth aus Eberswalde, Kommandierender General eines Armeekorps; und Ritterkreuz träger Generalmajor Friedrich Blümke ans Rahnwerder (Kreis Stettin), Kommandeur einer Infanteriedivision; in Jta- lten: Ritterkreuzträger Generalmajor Wilhelm Crisolli ans Berlin, Kommandeur einer Luftwassen-Felddivision. — Ihren im Osten erlittenen Verwundungen erlagen: Ritterkreuzträger Generalleutnant Friedrich Zickwolff aus Bayreuth Kom mandeur einer Infanteriedivision und Generalmaior Werner Dürking aus Fürstenberg a. d. Oder, mit der Führung einer Grenadierdivision beauftragt. Wer U MWiM? Der ehemalig« Parteisekretär von Leningrad Das sowjetische Diktat für Finnland ist bekanntlich nicht bom Außenkommissar Molotow, sondern von Shdanow unterzeichnet, der auch der Vorsitzende der sowjetischen Kon trollkommission in Finnland werden soll. Die „Neue Zürcher Zeitung" veröffentlicht einen Bericht darüber, wer jener. Ge neraloberst Shdanow ist, dessen Name in sowjetischen Heeres berichten nie erschienen sei. Es wird scstgestellt, daß es sich um niemand anders Han- bele als den bolschewistischen Parteisekretär sür Leningrad, der als Vorsitzender der Kommission sür auswärtige Ange legenheiten beim Obersten Sowjet großen Einfluß erlangt habe. Shdanow habe im Ersten Weltkrieg zu den politischen Kommissaren gehört, die nach dem Sturz des Zarismus den Aufruhr in der Armee sührtcn. Später erhielt er den Posten eines bolschewistischen Parteisekretärs in Nischni-Nowaorod, wurde in das bolschewistische Zentralkomitee gewählt, arbeitete lange mit Stalin zusammen und trat 1934 als Nachfolger Kirows den Posten des Parteisekretärs in Leningrad an. Shdanow sei auch Mitglied deS Politbüros der Partei und damit einer der maßgebenden sowjetischen Politiker. Jetzt solle dieser Mann in Helsinki als Vor sitzender der Kontrollkommission fungieren. An normale Beziehungen vorläufig nicht zu denke« „Aftontidningen" meldet aus Helsinki, eS sei damit zu rechnen, daß Finnland bis zum Frledensschluß warten müsse, ehe normale Beziehungen zwischen der Sowjetunion und Finnland geschaffen würden. Bis dahin werde wahrscheinlich die sowjetische Kontrollkommission in Finnland alle Fragen regeln, die die beiden Länder betresfen. Finnland werde da- gegen keine Vertretung in Moskau haben. Die finnische Zei tung „Helstngin Sanomat" gibt der wahrlich bescheidenen Hoff- nung Ausdruck, daß di« finnischen Gesandten in Stockholm «nd anderen Hauptstädten von jetzt ab, nicht nur wenn sie ihre im 8vplvmker »dg«8ck«88eii Welter im Raum südlich Dukla. Dir Bolschewisten konnte» nur wenig Boden gewinnen, erlitten aber hohe blutige Ver luste. , Die Aufstandsbewcgung in Warschau ist zusammengt- brochcn. Nach wochenlangcn Kämpfen, die zur fast völlig«, Zerstörung der Stadt führten, haben die Reste der Aufftän- bischen, von allen Seiten verlassen, den Widerstand eingestellt und kapituliert. Von der übrigen Ostfront werden nur die Abwehr feind licher Angriffe nordöstlich Warschau und erfolgreich« Angriffsunternehmen unserer Grenadiere östlich Mi tau ge- meldet. Auf der Insel Dagö landeten, durch Tiefflieger unter stützt, starke feindliche Kräfte und stehen im SUdteil der Jnstt mit unserer Besatzung im Kampf. Auglo-amerikanische Bomberverbände führte« Terror angriffe gegen Orte in West, und Mitteldeutschland. Vor allem wurden die Wohngebiete von Kassel und Hamm ge, troffen. In der vergangenen Nacht warfen britische Flugzeug« Bomben auf Braunschweig. Neber dem Reichsgebiet und dem Westkampfraum wurden 30 feindliche Flugzeuge abgeschossen. Im Monat September wurden durch Jäger und Flakartil lerie der Luftwaffe 1307 anglo-amertkanischeFlug- zeuge, darunter 591 viermotorige Bomber, vernichtet. In diese Zahl sind nicht cingeschlosten Lastensegler. Truppen deö Heeres und der Waffenschossen in der gleichen Zeit 14S feindliche Flugzeuge und Lastensegler ab. An der Ostfront ver loren die Sowjets 1280 Flugzeuge. * Ein warnentzes Beispiel kür Enröva Von allen Seiten verlassen, haben die Aufständischen f« Warschau nach wochenlangen harten und blutigen Kämpfen die Waffen gestreckt. Damit hat der Aufstand in Warschau da- Endc gefunden, das von vornherein zu erwarten war. Was sich in diesem Aufstand in der polnischen Hauptstadt abgespielt hat, ist eine Tragödie von geschichtlichem Ausmaß und einmahnendesundwarnendesBeispielfürall« Völker. Die Polen in Warschau sind von den Bolschewist«« mit falschen Vorspiegelungen und von den Briten durch leer» Versprechungen in dieses blutige Abenteuer gehetzt worden. Al lie die Polen in Warschau zum Aufstand anstachelte«, wußte» die Bolschewisten sehr wohl, daß sie damit ein Unternehmen ein- leiteten, bas zum Bankrott verdammt war. Die Bolsche wisten hatten gar nicht den Willen, den A»Mändtsche«Hilfe zu gewähren. Kaltherzig hat der Kreml den Aufstand gestartet m ver Berechnung, dur-h einen neuen Aderlaß Pole« erneut »u schwächen. sowjetischen, sondern auch wenn sie khre alliierten Anttsbrlider trefsen, diese grüßen und einige freundliche Wort« über das Wetter und den Lauf der Dinge wechseln dürften. Die Tragödie von Warschau ist zu Ende Der deutsche Wehrmachtbericht vom 3. Oktober gibt de» Zusammenbruch der Aufstandsbeweguna in Warschau bekannt und meldet, daß die Reste de" Aufständischen, nachdem sk von allen Seiten im Stich gelassen worden sind, nach wochen langen Kämpfen, die zur fast völligen Zerstörung der Stadt führten, den Widerstand eingestellt und kapituliert haben. Damit hat das blutige Abenteuer des Warschauer Auf standes. in das sich die Polen durch Lockungen aus Moskau und falsche Versprechungen aus London und Washington haben hineinhetzen lassen, ein Ende gefunden. Die Warschauer Aufständischen haben ihren Irrwahn und ihr Vertrauen aus die Hilfe ihrer englischen und sowjetischen Freund« mit einem furchtbaren Blutzoll bezahlen müssen. Die Tragödie von Warschau ist ein mahnendes und warnendes Beispiel für alle Völker, die ihr Schicksal in di« Hände der anglo-amerikanischcn Plutokraten und der mit ihnen Verbündeten Bolschewisten legen. Englische und amerikanische Hilfsversprechungen und Ver heißungen sind billig. Man gibt sie um so eher, wenn man hofft, dadurch neue Hilfstruppen für den Krieg gegen Deutsch land und seine Verbündeten zu finden. Als die Warschauer Untergrundbewegung Anfang August zum offenen Aufstand gegen die deutsche Besatzung überging, war sie der festen Meinung, daß Moskau ihnen helfen und daß sehr bald sowietische Truppen die Aufständischen ent setzen würden. Auf der anderen Seite rechnete man bestimmt mit ausreichenden Lieferungen von Waffen und sonstigem Kriegsmaterial und Lebensmitteln. Keine der englischen und sowjetischen Versprechungen ist eingehakten worden, Mos kau erklärte sehr bald nach Ausbruch des Aufstandes, daß es nichts mit diesem Unternehmen zu tun habe und dementierte entschieden die noch Tage vorher erfolgten Aufmunterungs aufrufe. Von englischer und amerikanischer Seite aber erreich ten nur ungenügende Mengen von Waffen und Kriegs material die Aufständischen, nicht zuletzt deswegen, weil di« Sowjets dxn Piloten die Landung" auf sowjetischem Gebiet untersagten. Alle Hilfeschreie der Warschauer Aufständischen blieben erfolglos oder wurden mit Botschaften irgendwelcher Gewerkschaftsgruppen oder politischer Parteien beantwortet, die die Aufständischen zum Aushalten ermunterten. Bis zuletzt haben die Aufständischen immer noch an eia Wunder geglaubt und darauf vertraut, daß ihnen von anglo amerikanischer oder sowjetischer Seite m letzter Minute Hilf« gebracht würde.' Allerdings ließ der Bericht des sogenannten „Oberkommandierenden der polnischen Heimatarmee" vom 2. Oktober schon darauf schließen, daß der Aufstand von War schau im Zusammenbrechen ist. „Das Zentrum der Stadt, der letzte Teil des Warschauer Stadtgebietes, der noch ver teidigt wird, ist jetzt dem Ansturm der gesamten Stärke dcS Feindes preiSgegeben". so hieß es in dem von Reuter verbrei- teten Bericht. Ein neues Kapitel anglo-amerikanischen Ver rats ist abgeschlossen. Die Völker, deren Blicke nach London. Washington oder Moskau gehen, sind um eine Erfahrung reicher! Werden sie die Warnung von Warfcbau verstehen?