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Zreilaq, 15. Septemoec 1644 Ur. 21? t-a» „^cyopauvl Lageviaii mi? enthält die amtlicken Bekonntmockunqen de» Finanzämter Zschopau — —zrenap, 15. septewoec 164 üwpWnMcvlM o ia 11 iß oa» zur 'Verößentlichung üer amtlichen de» Landrat» zu 5iöha und des Bürgermeister» zu Zjchopau behördlicherjeit» vejlimmte Blatt konntmockunqen de» Zinonzamter Zschopau — Bankkonten: 5tadtbank Zschopau Volksbank Zschopau, e. E. m. b. H. — Postscheckkonto: Leipzig 42SS4 — Nuf 712 LrkMvrlv« Mngvn im IVvslv» An der Westfront ist der Feind durch den hartnäckigen Wider stand unserer Truppen zu einer neuen Schlacht um seine Ver sorgungswege gezwungen worden. Er drückt seit Tagen an den gleichen, durch die militärgeographische Lage vorgelegten Ab schnitten, die seit dem napoleonischen Krieg wiederholt in beiden Richtungen von Stoßarmeen durchschritten werden. Zwischen Antwerpen und Lüttich greift die 2. britische Arme« nach^Nor- den an, um den Zutritt nach Holland zu gewinnen. Trotz aller Anstrengungen blieben sie durch unseren Gegenangriff am Al bert- und Maas-Scheldekanal weiterhin abgeriegelt. Auch di« vergeblichen Angriff? der Kanadier gegen unsere im Pas de Calais und Nordbelgien stehenden Kräfte vermochten die Briten nicht zu entlasten. Oestlich Lüttich, im Luxemburgischen Raum, bei Metz und an der burgundischen Pforte versuchten die Nord amerikaner, an unsere Verteidigungsstellungen hcranzukommen, die in den letzten Wochen verstärkt wurden. Im Vorfeld dieser tiefgestaffelten Widerstandslinie, deren Ausbau ununterbrochen weitergeht, stehen unsere Truppen seit Tagen in schweren Kämp fen. Nur meterweise konnten sich die fortgesetzt mit starken Jn- iantcrie-, Panzer- und Bomberverbänden angreifenden Noro- amcrilaner an der Bahnlinie Lüttich—Aachen vorwärtsschieben. Ihr Vodengewinn blieb, gemessen an dein Einsatz und den Ver lusten, minimal. Um seine Bewegungen zu beschleunigen, ver suchte der Feind das unübersichtliche Waldgebiet bei Eupen zu einer Umfassung auszgnutzen. Südwestlich Aachen traf ihn je doch ein schwerer Eegenschlag. Unter erheblichen Verlusten an Menschen, Panzern und Gerät mußte er wieder zurück. Südlich des Hohen Venn und im luxemburgischen Raum konnten die Nordamerikaner unter der Wirkung unserer Gegenangriffe ebenfalls keinen ins Gewicht fallenden Vodengewinn erzielen. In Lothringen zog der Brückenkopf Metz weitere starke Angriffe der britisch-nordamerikanischen Armee auf sich. Auch hier war fen unsere Truppen den eingedrungenen Feind, obwohl er von schwerstem Artilleriefeuer und starken Bomberverbänden unter stützt wurde, auf seine Ausgangsstellungen zurück. Beiderseits Nancy drang der Gegner aus seinen Brückenköpfen bei Pont-a- Mouskon und Vayon nach Osten vor. Gegenangriffe fingen ihn an der Meurthe und am Südrand von Luneville auf. Hier und östlich Pont-a-Moullon sind erbitterte Kämpfe noch im Gange. Vor der burgundischen Pforte erneuerten Teile der 8. und di« Masse der 7. nordamerikanischen Armee den Versuch, durch schwere Angriffe im Raum Neußyareau—Mirecourth sowie zwi schen Doubs und Saone den Aufbau der Sperre zu verhindern, die das etwa 40 Kilometer breite Tal zwischen dem Odilienberg in den Vogesen um den Sulzer Belchen sichern soll. An zäh verteidigten Stützpunkten, wie Neufchateau oder Ver- soul aufgesplittert, kam der Feind daher auch diesem Ziel nicht näher. Die Kämpfe am nördlichen und südlichen Riegel des immer noch bis zum Plateau von Langreß vorspringenden Frontbogen sind anhaltend hart. Eine Reihe von Einzelmel. düngen aus diesem Raum zeuge für den Kampfgeist unserer dort stehenden Soldaten. Als starke Verbände der 7. nordame» rikanischen Armee im Schweizer Jura durchbrechen wollten, tra fen sie auch auf Kampfgruppen der 11. deutschen Panzerdivision. Einen der Gegenstöße führte der 27jährige Leutnant Lanowski aus Berlin. An der Spitze seiner Panzergrenadiere vordrin gend stieß er kurz vor Mitternacht auf den Feind. Als erstes schoß er mit seiner Maschinenpistole die Bedienung eines: feind lichen Pak zusammen. Er nahm das Geschütz, drehte es und zer sprengte mit den vorgefundenen Granaten eine amerikanische Infanteriekompanie. Kurz darauf erbeutete der Leutnant «in schweres Maschinengewehr, schlug mit seiner Hilfe den Angriff von 400 Nordamerikanern ab und eroberte, mit seinen Panzer grenadieren nachstoßend, eins vom Gegner bereits besetzte Ort schaft. Als jetzt die Nordamerikaner zu einem neuen Gegenstoß ansetzten, zwang er die Besatzung eines amerikanischen Späh wagens zum Aussteigen, bestieg das unbeschädigte Fahrzeug und rollte, heftig feuernd, mitten in di« sich entfaltenden feindlichen Kräfte hinein. Zusammen mit den ihm folgenden Panzergrena dieren nahm Leutnant Danowski der zersprengten feindlichen Stotzgruppe 12 schwere Granatwerfer, 24 Maschinengewehre, S Schnellfeuerkanonen, mehrere vollbeladene Lastkraftwagen und zahlreiches anderes Gerät ab. Der schneidige Gegenstoß ver- «itelts die von den Nordamerikanern versuchte Umfassung un serer Sperren am oberen Doubs. An anderer Stelle des glei- chen Kampfraumes ließ der 25jährige Feldwebel Leonsche, Füh rer eines Granatwerferzuges eine Gruppe nordamerikanischer dicht mit Infanterie besetzter Panzer bis auf SO Meter heran kommen. Jetzt erst, schon im Bereich der Splitterwirkung oer eigenen Geschosse,, ließ er das Feuer eröffnen. Die Salve der Wurfgranaten schlug mitten zwischen di« Sherman^Zanzer und (Fortsetzung auf Seit« 2) Vvrviak«ckiu>N äv« 8I«»vn»«8vN8 t^eus klsünskmeu lür — Der Reichsbevollmächtiate für den totalen Kriegseinsatz, Reichsminister Dr. Goebbels, teilt mit: 1. Der Reichsminister der Finanzen hat eine Verordnung zur Vereinfachung des Steuerwesens erlassen, die nicht nur zahlreiche Arbeitskräfte der Reichsfinanzverwaltung frei- stellt sondern darüber hinaus Millionen von Steuerzahlern erhebliche Arbeitserleichterung verschafft, ungezählte Arbeits gänge in Wirtschaft und Verwaltung und viele Millionen Formulare und Briesendungen überflüssig macht. Die Verordnung besagt u. a.: Die Einkommen st euer wird bei der Masse der ver anlagten Steuerzahler für 1944/45 in gleicher Höhe wie für das Steueriahr 1943 erhoben. Nur bei Einkommen über 12 000 Reichsmark jährlich, bei erheblichen Veränderungen des Einkommens ober bei Aenderung des Familienstandes wird noch neu veranlagt, aber auch in einfachster Form. Für 87 v. H. aller Steuerpflichtigen fällt damit der Zeit und Arbeit beanspruchende Vorgang der Steuererklärung und Veranlagung fort. Die gleiche Vereinfachung tritt bei der K S rp er s ch a f ts- und Gewerbesteuer ein. 90 v. H. aller Gewerbetreibenden werden durch diese Maßnahme entlastet, indem sich ihre kaufmännische Buchfüh rung durch Fortfall der zu Steuerzwecken notwendigen Mehr arbeit erheblich vereinfacht. Die Umsatzsteuer, für die es heute vier verschiedene Sätze gibt, wird in Zukunft nach einem für den einzelnen Betrieb sich ergebenden Durchschnitts, katz erhoben. Die Veranlagung zur Vermögenssteuer und zur Kufbringungsumlage sowie die Hauptfeststellung der Ein- beitswerre für die gewerblichen Betriebe unterbleiben. Es brauchen daher im Januar 1945 von 2L Millionen Personen and Betrieben keine neuen Vermögenssteuer-Erklärungen asw. abgegeben werden. Die bisherige Doppelarbeit bei der Besteuerung gewisser Löhne und Gehälter durch Lohn- und veranlagte Einkom mensteuer fällt durch eine entsprechende Ausgestaltung der Lohnsteuertabelle fort. Die komplizierte Berechnung der Kin- berermäßigung wird auf Kriegsdauer durch eine einheitliche Festsetzung der Altersgrenze auf 18 Jahre vereinfacht. Kinder- krmäßigung wird in Zukunft automatisch für jedes Kind bis zu diesem Alter ohne Rücksicht auf Haushaltszilgehörigkeit usw. gewährt. Auf Antrag kann sie auch auf in Berufsaus bildung stehende Kinder ms zum 25. Lebensiahr ausgedehnt werden. Die Kapital« und Verkehrsteuern, die Wech selsteuer, die Wertzuwachs steuer und verschiedene andere kleine Steuerarten fallen fort. Die Zahl der Fällig keitstage einiger Steuern wird vermindert. 2. Die Lohn- und Gehaltsabrechnung wird durch einr neue Anordnung des Generalbevollmächtigten für den Ar beitseinsatz wieder vereinfacht. Ab Oktober 1944 wird für die Mehrarbeit?- und llrlanbsvergütung eine Durchschnittsbe- cechnung zugrunde gelegt. 3. Bei den kommunalen Behörden wird das Mitteilungs verfahren der Standesämter eingestellt werden, wodurch sich die Standesämter der verschiedenen Gemeinden bisher gegen seitig von standesamtlichen Vorgängen in ihrem Arbeits bereich unterrichteten. Eine Stadt von 100 000 Einwohnern beispielsweise spart dadurch jährlich rund 70 000 Postsendun gen und entsprechende Arbeitsvorgänge. 4. Der deutsche Handel hat zimunsten von Wehrmacht und Rüstung bereits rund 45 v. L. der vor Krieasbeginn äe» totalen Xrie^etasstr Beschäftigten abgegeben Zur weiteren UNgleiHung oes Wan dels an die Erfordernisse deS totalen KriegseinsatzeS hat der Reichswirtschaftsminister folgende Maßnahmen angeordneL die entweder schon eingeleitet sind oder demnächst ourchge- führt werden: Alle Handelsbetriebe werden listenmäßig in zwei Kate gorien eingeteilt, in solche, die kriegsnotwendig find und daher, wenn auch Personell weitgehend eingeschränkt, geschützt werden, und solche, die im Sinne des totalen Kriegseinsatzes zur restlosen Auskämmung freigegeben werden. An der letzten Kategorie sind mehi'-e hunderttausend Volksgenossen beschäf tigt, die jedoch wegen ihres Alters nur zum Teil für Front und Rüstung Verwendung finden können. Gewisse Fachzweig» dieser nichtaeschützten Betriebe werden nur solange weiter- bestehen, als die dort beschäftigten Arbeitskräfte von der Ar- beitseinsatzbehörde nicht benötigt werden, u. a. Galanterie, waren, Spielwaren Kunstgewerbe, Blumen, zoologische Ar, tikel, Parfümerien, Auwelen, Gold- und Silberwaren, Brief, marken. Teppiche, Sporkartikel. Pelzwaren und Musikinstru mente. Die Liste der kriegswichtigen Betriebe wird nach einem besonders strengen Maßstab überprüft so daß erneut Tau sende von Betrieben einer totalen AuSkämmung unterzogen werden können. Auch die kriegswichtigen Listenbetrtebe sollen bei Ge- wäbrieistung ihres Weiterbestandes in großem Umfange ihre Wehrdienstsahigen oder in der Rüstung einsetzbaren Gefolgt fchastsmitalieder abgeben. Die Freistellung muß durch Aus tausch mit solchen Arbeitskräften ermöglicht werden, die bet der Auskämmung nichtkriegswichtiger Betriebe ausfallen und weder für die Wehrmacht noch für die Rüstung verwendbar sind. . An verstärktem Maße sollen Kriegsgemeinschaften zwi schen Handelsbetrieben gebildet werden, wenn dadurch ein« bessere Versorgung der Verbraucherschaft oder der rationel lere Einsal verbleibender Arbeitskräste-zu erzielen ist. Die in Handelsbetrieben verbleibenden anderweitig nicht einsetzbaren Arbeitskräfte werden, sofern sie in ihrer derzei tigen Beschäftigung nicht voll ausgelastet sind. ,« Kriegs- Heimarbeit herangezogen. Eine weitere Bereinigung der Lie ferbeziehungen im Handel wird wesentliche Kraftstoff- und Arbeitseinsparung ergeben. v. Im Geschäftsbereich ves ReichSlommMarS für oi« Preisbildung sind weitgehende Einschränkungen vorgenom- men worden, die, von der Verringerung des Personalbestan des der Behörden selbst abgesehen, sehr spürbare Erleichte rungen für die gesamte Wirtschaft mit sich bringen. Die Preisbildungsarbeit wird grundsätzlich eingestellt. Ausnah men sind nur noch in besonders kriegswichtigen Einzelsällen gestattet. Unter den gleichen Voraussetzungen werden An träge auf Bewilligung höherer Preise ohne Prüfung abge lehnt, da grundsätzlich von der Wirtschaft verlangt werde« muß, Preiserhöhungswünsche für die Dauer des Krieges zurückzustellen. Zur Vereinfachung des Preisrechts werden eine ganze Reihe von Erlassen an die Preisbehörden außer Kraft gesetzt. Die Preisüberwachung bleibt bestehen, um die Stabilität unserer Währung auch weiterhin »v gewährl-isten. wird aber ebenfalls erheblich vereinfacht. 6. Auf Anordnung des Reichsäytesübrers werden die Aerzte, entsprechend der längeren Onenhaltuna der Behör den für den Publikumsverkebr ihre Sprechstunden so abhal ten, daß der arbeitenden Bevölkerung Gelegenheit gegeben U, den Arzt auch in den Abendstunden aufzusuchen. 2ur ^/or/6 Wie sich unfc'l Truppen aus Siv n ,k'f>.i,iliZch freikümpfte» Von Hauptmann Ritter von Schramm Bekanntlich hatten wir außer der Atlantik- und der Kanal küste seit dem Herbst 1942 anch die Gestade des französische» Mittelmeers besetzt. 800 bis 1000 Kilometer von der Masse des Westheeres an der Atlantikküstr entfernt, bildeten unsere dort stehenden Verbände in strategischer Beziehung weniger einen Teil unserer Abwehr im Westen al» einer solchen am Mittelmeer, und standen ursprünglich auch in unmittelbarer Anlehnung an eine italienische Armee, die die gesamte Riviera und die ligurische Küste sicherte. Nach dem Badogliovcrrat hatte sie einen Teil dieser Abschnitte mit übernehmen müssen. Es war deshalb ein besonders schweres Problem für sie, bei der Landung der Amerikaner in Siidsrankreich am l5 August dem übermächtigen Feinddruck standzuhalten, nachdem der An greifer in allen drei Dimensionen, ans der Erde, ans See und in der Luft, starke Schwerpunkte gebildet und zudem in ihrem Rücken wiederum größere Verbände von Fallschirmjägern ge landet hatte. Trotz alledem ist ihnen in einer ganzen Anzahl von Abfchnitten zuerst ein voller Abwehrerfolg gelungen. Wie an der Atlantikküste, so ist auch in Südfrankreich die feindliche Invasion an einem Küstenstreifen erfolgt, wo man sie wegen des Mangels größerer Häfen und sonstiger nn- günstiger Bedingungen erst in zweiter Linie erwartete. Sic geschah an den Steilküsten zwischen Toulon und Cannes, deren gebirgiges Hinterland von Natur aus größere Ope rationen erschwert. Aber dadurch hoffte sich der Feind härtere Kämpfe und entsprechende Verluste zu erspare», da er hier mit einer geringeren dentschen Besetzung rechnen konnte. Am 15.. 16. und 17. August ist es trotzdem zu schweren für tlm ver- Worllber »is lächeln «ürckonl „Osvkcbloncl Irt eins dlrckion von Irren. kürs man eins» tags» in clsr Leitung, eins blawrkotostropäs Kobs csis Vsvtrcbsn vernichtet unct our Osvtrcblcmci sino 1>bi»chs VVvrts gemocht, cionn rtllncks ovs cism Osrickt eins» isclsn kngläncisr» vnci ^merikonsrr ein kücheln. /Xm cncls clsr Krieger mv6 mon clen vsutrcksn cii« Krolls» bsrcknsicisn, ihnen olle Inciurtrien nehmen, einen Oucr- rontänsgürtsl um Osvtrcklcmck errichten vnck ckis Osut- »chon eins Qsnvrotion lang In ihrem Lott rchmorsn Kanon. Ob »io ckobsl rvgruncio gohon, braucht ^scior vinsn kriton noch vinon ^mvrikonor ru intorsrriorsn. >/on Kat auch früher in clsr Osrchicht« oanrs blationsn avr- gorottst. V/o kt cio» sisich cksr ^rtvkon r. 8. gsblisksn?" William korkls/ km „voilzr kx p 1-42. lustreichen Kümpfen im Landesstrelfen gekommen, »et denen er in der Hauptsache nur im Raum von Cannes und süd westlich davon einige Fortschritte erzielte. ES war aber von vornherein klar, daß hier d» deutschen Verbünde nicht den selben hartnäckigen «nd von starken Reserven gespeisten Wider stand leisten konnten wie etwa die tm Landestreifen der Normandie. Di« operative« Ziel« der Fcindlanduug Am 1S. August hatte sich der feindliche Landekopf diS an dl« Gebirgstäler nordwestlich Toulon erweitert. Durch den freien Besitz der Buchten beiSt. Tropez und St. Raphael gewann er auch operativ Bedeutung. In den folgenden Tagen konnten weitere feindliche Kräfte inS ArgenS1 al Vorstößen und dann auch Toulon nnd Marseille von der Land- seit« her angreifen. Der Feind verfolgte also auch hier das Ziel, zunächst das Hinterland und befestigte Häfen zu ge winnen, um sie dann von der Landseite her einzuschließen und zu erobern Im übrigen mochte ihm die Landung in diesem Raun» um so erfolgversprechender erscheinen, als sich in den nördlich anschließenden französischen Alpengebieten bis an die Schwei zer Grenze stärkere Terrors st engruppen gesammelt hatten, die nun bereitstanden, seinem weiteren Vormarsch nach Norden Waffenhilfe zu leisten. Darüber hinaus war klar, daß die gelandeten schnellen und Panzerverbände des Feindes unter allen Umständen versuchen würden, inS Rhonetal vorzustoßen, um mit dieser Hauptschlagader-nicht nur den Nachschub, sondern auch die gesamten deutschen Truppen in Südfrankreich abzuschneiden. Nach dem Willen des Feindes sollte hier also bald nach der Landung eine Vcrnichtungs- schlacht erster Ordnung geschlagen werden. Als zweites ope ratives Ziel hoffte der Feind, auch die französischen Wpenpässe zu öffnen und damit ven freien Weg nach Oberitalien zu gewinnen. Radikale deutsch« Gegenmaßnahme« Die deutsche Führung hatte frühzeitig diese aufs ganz« gehenden feindlichen Pläne durchschaut u»d radikale Fol gerungen daraus gezogen. Noch bevor die Angriffe gegen das Rhonetal begannen, gab sie Befehl, die gesamte fran zösische Mittel nieerkü st e zu räumen. Bei der Entwicklung der Lage in Frankreich nach dem 15. August ging es auch nicht mehr darum, unsere Stellungen an der Bis kaya zu halten, die ohnedies isoliert waren, sondern dir deutschen Truppen mit der gebotenen Schnelligkeit allen Um- fassungS- und Vernichtungsversuchen zu entziehen und sie mög lichst kampfkräftig zurückzuführen. Es galt, eine ganze Armee für kommende Kämpfe zu erhallen. Die Bewegungen der beiden Kräftegruppen, die jetzt noch getrennt und weit voneinander entfernt am Mittelmeer bzw. an der Biskaya standen, mußten dabet so konzentrisch geführt werden, daß sie möglichst fchon Anfang September tm mittleren Saonetal vereinigt werden konnten, um zu neuen operativen Zwecken verwandt zu werden Diese Vereinigung mußte unter allen Umständen gelingen, trotz der zu erwartenden Schwierig keiten und Störungsversuche auch durch Luftangriffe und Terroristen. Mindestens 500 Kilometer waren bis zu ven be fohlenen Zielen zu überwinden. — Die Truppen ostwärts von Cannes sollten inzwischen ihren rechten Flügel nach Norden bcrumttappen und die gefährdeten Nlpenpäss« nach Westen verteidigen. Zugleich wurden die notwendigen Maßnahmen zur Sicherung der weiter nördlich gelegenen Uebergänge getroffen. Ein Wettlauf mit der Zett Di« beid«n Wochen nach dein 20. August haben für die deutschen Truppen in Süd- »nd Siidwestfrnnkrcich migcwöhn-