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Zschopauer Tageblatt : 18.09.1944
- Erscheinungsdatum
- 1944-09-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1780081065-194409183
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1780081065-19440918
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1780081065-19440918
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Zschopauer Tageblatt
-
Jahr
1944
-
Monat
1944-09
- Tag 1944-09-18
-
Monat
1944-09
-
Jahr
1944
- Titel
- Zschopauer Tageblatt : 18.09.1944
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Nr. 218 Zschopauer Tl.^eblatt löst VsTsNsrags nach kemeM TnS polnische Sowjctcomitee rrnannle einen StaalSpräsidcntcn Der polnisch-sowjetische Konflikt hat eine neue s ch a r f e Z n s p i h n n g erfahren, indem der Kreml offenbar die Angelegenheit kurzerhand nach seinem Geschmack zu erledigen gesenkt. So meldet der Londoner Korrespondent der „Basler Nachrichten", daß das sowjet-polnische Komitee den Vorsitzenden des Nationalrates, Boleslaw Bernt, de facto zum polnischen Staatspräsidenten ernannt hat, nnd daß er „gemäß der demo kratischen Berfassung von 1921 sein Amt nnsnbcn wird." Es läßt sich somit unschwer die weitere Entwicklung der Dinge Voraussagen, so vermerkt das Schweizer Blatt dann: Bernt wird Staatspräsident, nnd sein Rivale Nackte Witz in London sowie dessen Stellvertreter Arciszewski werden irgend wo eine hübsche Villa ans dem Lande beziehen nnd im Exil blei ben. Mikolajczhk nnd einige wenige Mitglieder seines Kabi netts in London werden, sofern sie genügend nachgebcn, den Weg nach Warschau finden nnd dort an der neuen polnischen Negierung der Zukunft, deren Zusammensetzung sehr stark links orientiert scyr wird, teilhabcn. Mit anderen Worten: Stalin wird das Broblem nach seinem Wille» lösen." Es ist gar keine Frage, daß Moskau dabei das entschei dende Wort gesprochen und das Polenkomitee zu diesem Schritt gezwungen hat, nm Mikolajczhk endlich zur Kapitula tion vor den sowjetischen Forderungen zu zwingen. Die Anglo-Amerikaner werden ihre Haltung gegenüber dem Lon doner Erilkomttee ebenfalls ändern miifsen. Gleichzeitig verbreitete der Sender Moskau zu den Kämpfen in Praga folgende bezeichnende Meldung: „Es muß sestgestellt werden, daß trotz des großen Lärms, ven General Bor mit seiner „nnterirdischcn" Armee im Naum Praga an- gestellt hat. In Wirklichkeit nicht ein einziger Soldat der so genannten „unterirdischen" Armee in Praga zu entdecken war." — Der höhnische Ton dieser Meldung läßt deutlich den Zynismus erkennen, mit dem man in Moskau den selbstmörde rischen Kampf der Warschauer Aufständischen behandelt. Jetzt, nachdem sich Tausende, irregeführt durch Moskaus Lockrufe und Vertrauen auf anglo-amerikanische Htlfsversprechen, in War schau verblutet haben, macht sich der Kreml über die Opfer noch lustig. MrmerhM karrste Moskaus ZMMvgev Bereits vor Abreise der WaffcnstillstandSdelegatiott Das Stockholmer „FolketS Dagblad" veröffentlicht in großer Aufmachung folgende Meldung unter der Ucberschrfft „Manner- Heim kannte die sowjetischen Bedingungen. Di« Sowjets for dern Nordfinnland, Vasa, Aaaland, Hangö und Svcaborg". Die in Helsinki veröffentlichte Meldung, daß die finnische Frlcdensdclegalion uneingeschränkte Vollmachten zum Abschluß des Abkommens mit Sowjetrußland erhalten hat. tritt ln ein besonders interessantes Licht durch eine Mit teilung, die „Folkets Dagblad" von absolut zuverlässiger fin nischer Seite erhalten hat. Danach hat Marschall Mannerheim die sowjetischen Forderungen gekannt, ehe er die Zustimmung des Finnischen Reichstages zur Aufnahme der Verhandlungen ym Waffenstillstand begehrte. Der Marschall unterließ es, die Negierung nnd den Reichstag über die Ansprüche des Kremls zu unterrichten, da er zuerst der prinzipiellen Billigung des Par laments sicher sein wollte. Er befürchtete näiNlich, daß es un möglich sein wurde, die Mehrheit des Reichstages zu erhalten, nachdem die verschiedenen Punkte der sowjetischen Forderungen bckanntgeworden waren. Die sowjetischen Forderungen enthalten folgende Punkte: 1. die Besetzung von ganz Norofinnland, 2. die Besetzung von Vasa, 3. die Besetzung der Aaalandinseln, 1. di« Besetzung von Hangö. 5. die Besetzung der Befestigungen van HHKE und des Gebietes von Sveaborg (Suomenlinnaj, Vie Honveö wirk Sem Fein- ihren Willen anlzwiogea Aufruf des Generalobersten VereS Der Kommandant der zweiten ungarischen Armee, Gene raloberst Veres, Hai einen Aufruf erlassen in dem eS heißt: Die eventuelle Hin- und Herbewcgung der Fronten, das vor übergehende Evakuieren von Gebieten soll niemanden beirren. Dies ist im Interesse der erfolgreichen K'ampfführung not- wendig. Diesen Kampf können wir nur dann erfolgreich durch- fcchten, wenn Vie Bevölkerung ohne Rücksicht auf Geschlecht, Alter und sonstige Umstände die kämpfenden Honveds unter stützt. Die Truppen der Honveds stehen im Kampf gegen die zur Zerstörung des Landes aufmarschierten Sowjets. Daß wir zur Lösung der erhaltenen Aufgabe bereit sind, zeigten wir. Seither trafen deutsche und ungarische Verstärkungen ein. Es ist alle Hoffnung und Kraft vorhanden, daß die Hon- ved ihren Willen dem Feind aufzwingt Eichenlaub fiir KoateraSmlkgl Metzler Der tapfere Scekommandaut der Festung Breest Der Führer verlieh am 15. September 1944 dem Konter admiral Otto Kaehler, Seekommandant der Festung Brest, als ö83. Soldaten der deutschen Wehrmacht das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Das Eichenlaub wurde außerdem verliehen an Oberst Alois Weber aus Kastel bei Kemnath, Kommandeur eines Münchener Grenadierregiments, Hauptmann Gustav Net- ni a r aus Diddersen-Gifsen, Führer eines westfälischen Feld- ersntzbataillons, und an Leutnant Johannes Äoclter aus Mühlheim a. d. Ruhr, Kompanieführer in einer schweren Panzerabteilung. Leutnant Voclter erzielte bisher 95 Panzcr- nbschüsse und wurde zum siebenten Male in diesem Kriege Die Schwerter für den Kommandeur der Leibstandarte. Der Führer verlieh das Eichenlaub mit Schwertern zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an ^-Brigadeführer und General-Major der Wasfen-jj Theodor Wisch, Kommandeur der ss Panzerdivi sion „Leibstandarte U Adolf Hitler" als 94. Soldaten der deut- tchcn Wehrmacht. 8tim8vn Zvarnt vvr MvrlrivbvnvM ttpßimismus 2m anglo-amerikanifchen Lager ist man sich völlig darüber klar, daß der Verlauf des Kampfes im Westen ganz und gar keinen Anlaß zu Illusionen gibt. In maßgebenden militärischen Stellen rechnet man mit schweren und verlustreichen Kämpfen angesichts des sich immer mehr versteifenden deutschen Wider standes. Der rlSA-Kriegsminister Stimson hielt es für angebracht, in einer Besprechung ausdrücklich vor übertriebenem Optimismus zu warnen. Er gab der Auffassung Ausdruck, daß sich das bis herige Vormarschtempo nicht aufrechterhalten laste. Außerdem Nirse man nicht vergessen, daß man jetzt in ein Gebiet mit kindlicher Zivilbevölkerung komme. Stimsonv erwies auf das eisige Verhalten der Bevölkerung von Eupen, das ein Zeichen lafür sei, daß man künftig mit anderen Verhältnisten als in Frankreich rechnen müsse. Auch der Oberkommandierende der englischen Luftflotte im Mittelmeer und im Mittleren Osten, Luftmarschall Sir John Lesser, stellte noch schwere und harte Kämpfe in Aussicht. Der Führer hat dem ordentlichen Prosestor e«. De. meh. Otto v o b in Frankfurt a. Main au» Anlaß der Vollendung leine» 7S. Lebens jahre» in Würdigung seiner Verdienste al» Forscher und Lehrer auf dem Gebiet» der Sal»-. Nasen- und Ohrenheilkunde dt« Voethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft verliehen. Dio voky imli 8ÄNMMIM tim KÄmple im KAUM ^Acksn OdIV AuS dem Führerhauptguartier, 1; September. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekaunt: DaS Schwergewicht der Kämpfe lag gestern wieder tm Raum südlich und südöstlich Aachen. Mit zusammcngefaßten Infanterie- nnd Panzerkräften versuchte der Feind dort, über Stolberg nach Nordostcn durchzubrecheu. Nachdem der Gegner unter stärkstem Materialcinsatz zunächst hatte geringen Geländcgewinn erzielen können, brnchtcn ihn unsere Gegen angriffe zum Stehen. 27 feindliche Panzer wurden dort nb- geschossen. Südlich Aachen b!ö in den Naum südlich Nancy schcitcr- teu zahlreiche, ost mehrfach wiederholte feindliche Angriffe. Besonders erfolgreich waren unsere Abwchrlämpse im Raum von Vcs 0 nl, tvo der Feind bei seinen vergeblichen Angriffen hohe Verluste erlitt. In dem völlig zerstörten Brest leis .! unsere tapfere Be satzung trotz schwersten feindlichen FenccS nnd andanerndcr Luftangriffe dem immer wieder anrenncnden Gegner verbisse- neu Widerstand. Die Hafenstädte an der südenglischru Küste lagen auch am gestrigen Tage ohne Unterbrechung unter dem Feuer unserer Marinckiistenvatterien. Bei dem bereits gestern gemeldeten Angriff britischer Schnellboote auf ein deutsches Geleit nördlich der westfriest- schen Insel Texel wurden nach abschließende» Meldungen insgesamt drei feindliche Boote versenkt. An der italienische» Südfront setzte der Feind Im Raum nördlich Florenz feine Durchbruchsvcrsuche während des ganzen TageS in verstärktem Maße fort. Gegenüber dem zähen Widerstand unserer Divisionen gewann er imr gering fügig Boden. Die Einbruchsstellen sind abgericgelt. Slnch an der adriatischen Küste verhinderten unsere Truppen erneut den vom Feind erstrebten Durchbruch auf Rimini. In Südsiebenbürgen warfen deutsche und unga- risch« Verbände den bei T 0 reuburg und amMiersch vor- gedrungencn Feind zurück. In den Ostkarpate« scheiterten meh rere sowjetische Angriffe. Bet Sanok und Krosno zerschlugen unsere Divisionen wiederum die mit starken Kräften geführten DurchbruchSver- snche der Bolschewisten. 27 sowjetisch« Panzer wurden abge- schofsen. Nordöstlich Warschau warfen Truppe» der Waffen-^ und ungarische Berbände eingebrochencn Feind zurück. In den Räumen von Bauske, Modohn und Walk setzten die Sowjets, unterstützt dnrch Panzer und Schlachtflieger geschwader, ihre heftigen Angriffe fort. Unsere Divisionen ver eitelten in erbitterten Kämpfen Seite an Seite mit lettischen Freiwilligenverbänden und in hervorragender Zusammenarbeit mit starken Kräften der Luftwaffe alle feindlichen Durchbruchs versuche. Eingebrochener Feind wurde in sofortigen Gegen- stößen zurückgeworfen. 87 feindliche Panzer wurden vernichtet, Jäger und Flakartillerie der Luftwaffe brachten 92 sowjetische Flugzeuge zum Absturz. Im Seegebiet vordernordnorivegischen Küste wur de« durch Marineflak, Sicherungsfahrzeuge und Bordflak eines deutschen Geleits vier feindliche Flugzeuge abgeschosscn und ein sowjetisches Schnellboot versenkt. In der vergangenen Nacht richteten britische Bomber einen Terrorgngriff gegen Kiel. Einzelne feindlick- Flugzeuge war fen Bomben auf Berlin. Aus bcm Führerhauptqrmriier, 17. Tcptcmbcr. Das Ober« konunando der Wehrmacht gibt beknupt: Beiderseits Aachen setzte der Feind seine stacken Versuche, unsere Front zu durchbrechen, fort. Mehrere Angriffe gegen die Südfront dcr Stadt scheiterten. Besonders erbittert wurde im Naum von Stolberg gekämpft. Gegen den Feind, der nordwestlich Echternach über die Sauer vordrang, sind eigene Gegcnangrisfe in gutem Fort- schreitcn. Beiderseits Nancy gchcn die harten Kämpfe weiter. An dcr B u r g n n d i s ch c n P f 0 r te habcn Misere Tivi- Komm nach erfolgreicher Abwehr aller Durchbruchsverfuche dcr Nodamerikanrr eine znsammenhängcnde Front zwischen Evinal und der Schwcizcr Grenze gebildet. Auch nach dem Eindringen des Feindes in das völlig zer störte Brest halten sich eine Reihe von Stützpunkten und Widerstandsnester. Tas B 1 - Feuer auf London wurde fortgesetzt. In Italien setzten die Anglo-Amerikaner auch gestern ihre Grogangriffe fort. Sie scheiterten nördlich und nordöst lich Florenz nach hin- und herwogendcn Kämpfen unter hohen Verlusten für den Feind. Der Monte-Veruca wurde im Gegenangriff dem Feind wieder entrissen. An dcr Adriatischen Küste verwehrten hartnäckiger Widerstand und Gegenangriffe unserer tapferen Grenadiere und Fallschirmjäger ein Vordringen des Feindes auf N», Mini. 85 feindliche Panzer wurden vernichtet. Britische Jagdbomber griffen am 1«. September in dcr Adria das deutsche Lazarettschiff „Bonn" an. In Süd-Siebenbürgen schlugen deutsche und ««garische Truppen bei Dorenburg und Neumarkt heftu-e Angriffe der Bolschewisten zurück. Durch eigene Luft angriffe wurde der feindliche Nachsckpbverkchr schwer gclrok- feu, zahlreiche Fahrzeuge zerstört. Zwischen Sanok und KroSno setzte der Feind seine Angriffe unter Einsatz neuer Kräfte fort. Sie wurden in harten Kämpfen abgewiesen oder im Gegenangriff aufgefangen. Nordöstlich Warschau errangen Truppen des Heeres und der Waffensowie ungarische Verbände gegen die er neut angreifenden Sowjets einen vollen Aüwehrerfolg. 81 feindliche Panzer wurden vernichtet. Südwestlich Mitau brach eine gepanzerte Angriffs- gruppe in die feindlichen Stellungen ein und rollte sic auf. Gefangene wurden eingebracht. Im Nordabschnitt der Ostfront tobt die erbitterte Abwehrschlacht weiter. Die unter Hohen Menschen- und Ma- terialeinsatz geführten Angriffe dcr Bolschewisten wurden im Zusammenwirken mit Verbänden dcr Luftwaffe im KZeut- nchcn abgeschlagen. Nördlich Bauske sind Gegenangriffe im Gange. In den letzten drei Tagen wurden hier 234 sowjetische Panzer vernichtet. In Luftkämpfcn, durch Flakartillerie und durch Luftvcr» teidigungskräfte dcr Kriegsmarine verloren die Sowjets gestern an der Ostfront 96 Flugzeuge. Bei Tage warfen einzelne feindliche Flugzeuge Bomben auf Bremen-Kloppenburg, nachts in den Räumen Brann, schweig «nd Rheine und auf ungarischem Gebiet im Naum vor Derbrcren. lllv lUl8»hbv«e«uiin in liunlnm! Das Oberkommando gibt ferner bekannt- Als Finnland in der Nacht vom 2. zum 3. September a« Deutschland überraschend die Aufforderung richtete, die deutschen Truppen bis zum 15. September aus Finnland zu- rückzuzichcn, standen die deutschen Divisionen, die bisher Mlttelfinnland verteidigt hatten, fast 4N9 Kilometer von den Häfen des Bottnischen Meerbusens und über 699 Kilometer von der nordfinnisch-norwegischen Grenze entfernt. Schon die reine Marschzelt erforderte ohne Behinderung durch den Feind bis zur Bottnischen Bucht 20 und bis zur norwegischen Grenze mindestens 39 bis 35 Tage. Der Feind, dcr diese Forderung gestellt, und das finnische Oberkommando, das sie angenommen hat, wußten, daß sie un erfüllbar war. Die Erfüllung dieser Forderung wurde noch dadurch erschwert, daß der Gegner durch ununterbrochene An griffe daS Absetzen unserer Verbände verhindert hat. Die deutsche Armee in Finnland wird daher anch nach dem 15. September sich bei allen Bewegungen nnd Maßnahmen nur von dem Gesichtspunkt ihrer eigenen Sicherheit gegen jeden Angreifer leiten lassen. Die Waffenstillstandsforderungen der Bolschewisten an Finn land hatten unsere Truppen in Finnland vor schwierige Auf gaben gestellt, di« auch dann, wenn sie hätten ungestört durch geführt werden können, die Grenzen des Möglichen überschritten hätten. Den Sowjets lag aber gar nichts daran, daß sich unsere Divisionen aus dem sinuischeu Raum lösten, denn sie brauchten Scheingründe zur Verschärfung ihres Vorgehens gegen Finn land. Sie wollten aber vor allem auch unsere Truppen fassen und vernichten. Als sich unsere Divisionen aus der seit drei Jahren bestehen den festen Front vor Kandalakscha lösten, versuchte der Feind durch weitausholende Umfassung von Norden her die Messe unserer Truppen in diesen Abschnitt einzyschließen. Durch dis reibungslose Zusammenarbeit aller deutschen und finnischen Dienststellen und durch das schnelle Anlaufen der militärischen Maßnahmen konnten in kürzester Frist Wehrmachtsgllter ab ¬ transportiert und Einrichtungen der Truppen «^gebaut oder zerstört werden. Am 9. September griff der Feind dann R« nur noch dünn besetzte HKL am Wermannsee und an der Nordfront an,-verlor aber schon an diesem Tage 500 Tote und wurde abgewiesen. Am nächsten Tage brachten unsere Truppen eine von Panzern unter stützte bolschewistische Schützendivision, die von Norden über Kotja nach Salla vordrang, nach hartem Kampf unter Abschuß von mehreren Panzern zum Stehen. Inzwischen lief unsere Ab setzbewegung weiter. Den Bolschewisten gelang es, durch einen überholenden Angriff eine unserer Marschstraßen zn sperren, und es kam hier und an der Kotja-Straße nördlich Salla zu harten Kämpfen, während der Feind mit seinen frontalen An griffen vorsichtiger wurde. Am 13. September konnte dieMarsch- straßs wieder freigekämpft werden. Unter Mitführung aller Waffen und Geräte erreichte die Masse der deutschen Truppen die befohlen« Zwischenstellung, und am 14. September war die vollständig« Herauslösung unserer Truppen aus der alten Front vor Kandalakscha vollzogen. Der Plan der Bolschewisten war damit in der ersten Phase vereitelt. Bisher kam der Feind noch zu keinem einheitlichen Angriff auf unsere Truppen im Naum von Salla, weil di« Maßnahmen unserer Führung ihm das Konzept gründlich verdorben hatten. Seine Umfassungsversuche waren mit großen Schmierigkeiten verbunden, seine Angriffe hatte» ihm Hohs Verluste gekostet, und unsere Pioniere hatten in den verlassenen Dauerstellungen ihre Pflicht getan. Die Absetzbewegungen an den Fronten von Uhtua und Louhi liefen wie ein Uhrwerk ab, obwohl sie der Feind durch scharfes Nachdrängen, stellenweise auch unter Einsatz von Panzern, zu stören versuchte. Unsere Nachtruppen schlugen hart zurück. Auch die auslebende Tätigkeit der bolschewistischen Luftwaffe blieb ohne Eindruck auf unsere militärischen Maßnahmen. In zwischen haben viele unserer Verbände die finni'che Landes grenze nach Westen überschritten. Bestimmend für unsere Be wegungen blieben di« Gesichtspunkte der operativen Freiheit unserer Armee im Hohen Norden, kvMrrmig srs kinnlsnä über kackLvUs Lkkrankung Bisher noch keine Ausnahme der Wafscnstillstandsvcrhandlungen. Dio Meldung von dem Schlaganfall des finnischen Minister präsidenten Hackzell in Moskau und seiner teilweisen Lähmung rief in Helsinki allgemeine Bestürzung hervor. Unterrichtete Kreise seien jedoch, so heißt cs in einer United-Preß-Meldung in „Nya Dagligt Allehanda" dcr Ansicht, daß die Krankheit Hackzells nicht zu einer bedeutenderen Verzögerung der Verhand lungen mit den Sowjets zu führen brauche. Hackzell werde jetzt voraussichtlich sobald wi« möglich nach Finnland zurückkehrcn und ein neuer Vorsitzender der Delegation ernannt werden. Nach einer Meldung in „Folkets Dagbladet" aus Helsinki rief die Nachricht von der Erkrankung Hackzells in der finnischen Haupt stadt einen wahren Schock hervor. Hackzell soll nach seinem Schlaganfall nach wie vor besinnungslos sein. Sein Zustand wird als sehr ernst bezeichnet. In Helsinki sei man der Auf fassung, daß der Zustand des Ministerpräsidenten hoffnungslos sei. Weiter meldet« „Folkets Dagbladet" die finnische Delega tion, die schon feit dem 7. September in Moskau weil«, hätte bisher noch keine Sitzung mit den Sowjets gehabt. Hackzell habe am 8. September lediglich Molotow getroffen, wobei «s sich wahrscheinlich nur um «inen Höflichkeitsbesuch gehandelt habe. Frag«« über da» Schicksal Finnland» sollen L»t dieser Zusam ¬ menkunft jedenfalls nicht behandelt worden sei« Im Hinblick auf dis Verhandlungen der Finnen mit den Sowjets finden die den Rumänen von Moskau diktierten Be dingungen In der finnischen Presse weiterhin stärkste Beachtung „Hufvudstadsbladet" stellt u. a. fest, daß die Forderungen auf ein russisches Oberkommando über die rumänischen Truppen ein schwerer Schock sein müsse. Im verstärkten Maße gelte dies der Tatsache, daß Rumänien für die Dauer des Krieges unter einer weitgehenden Sowjetkontrolle stehen solle. Besonders vermerkt das finnische Blatt die Tatsache, daß dies« Bedingungen einem Staat diktiert wurden, dessen Territorium praktisch genommen vollständig besetzt war. „Ulta Sanomat" bezeichnet den Punkt, der die sowjetisch« Ueberwachung betrifft, als den bedenklichsten für Rumäniens innere Selbständigkeit. Ein unheilverkündender Punkt des Ver trages sei weiter die Bestimmung über die Kriegsverbrecher Das Blatt schließt: „Alles in allem sind die Bedingungen schwer für das vom Krieg hart betroffene Land. Sie enthalten Ge fahren, deren Natur sich erst in der Praxis erweisen wird". „Uist Suomi" stellt fest, daß Rumänien feine Souveränität verloren hab«. In den Ländern, die jetzt an der Reihe seien, ihr« Waffenstillstandbedingungen zu erhalten, hätten di« Ru- «künien gestillten Bedingungen überraschend und deprimierend gewirkt. Dabei hab« sich Rumänirn während d«r Verhandlung g«n d«r«tto völlig in d«r Hand der russischen Trupp«n b«funden.
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