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Sir. ri> Mittwoch, SV. Uu^ust 1844 ?!ütrlick uaä une^ wartet er- llsmmesliMpiele üdiopsu »n IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIVIIIII^ KsmmeMIrpiele Irctiopau '/,5 Vdr WWWWWMW^ 'S und saudblonden Haar Grenadiere. Beim Ueber- „k1ngvmoek»es" gsk» nick» oukV »«klag nick» glsirk cksn Namms. U.osN k» Im V/a»erba6 s^ kin inst ncurr lluukolblniier ller- rvn-WInIerninnIel, Or. 48-50, gegsa llaillo s.4I<sirnm> zu lansdisn ze- suldt. ituxebnlv unter li. I). 202. 8el»«lSrpRLL1 zu kaukeu zeaucbt. Angebote unter ,l). p. 203" das loxedlatt. gob. Knodwck Cornau, den 29. 8 1844 «LvL«» att« Fr» T^as«r»kakk luosnillichs in äs» Lbsnilronl»!- lungsn nur In Ssgisltung krrls- dungtbsrochllglsr. Dank. k'Ur <!ie vielen Levetse »ul- rlckUxcr 1-«IIn»kme <iurck Vor», Zctirikt, Oelii- UN» vluincnspenüeu beim »»imx-nxe meiner Heden, teu ren Onttin, unnerer berrennxuten i^utter un» Om», ?r»u 8«lma ?r8- k«r, 8«d. Klrecb, sprecke leb kier- liurci» meinen berriicksten O»nk »us. In tiekiter "Nriuer kicksro prSxer, XInller unü LnkelkiaUec. Veikdncb, Im äuxust 1944 Donnerstag lugvnä- unä kremdsnvorslvi lung Kielten wir Oie untsSbar tiek- traurige dtactiricbt, da, mein innixstxeliebter, stet» treu- sorgender Oatte, tier gute Vati »eine» lieben Tücbter- cbens, un»sr lieber Latin, 8ru- der, Lcbviexersokn, Lcbcva- xer unct Onkel, der LanitSts-Oderxekreite Lrick ^Vinkler Teilnekmer sämti. belärUxe, lnb. -t. L K. 2., ct. Ostmed. und lies Krimsckildes, 's 5. 8. IS05 47. 7. 1944 im Osten nacbdj-tbrigempron- einsstz, kurz vor seinem 39- jäbrixen Oedurtstsx und vor seinem lnngerzebnten Urlaub sein junges lieben l»»sen mubte. In tiekem De.zeleid seine liebe Qattin üertrud 1VinkI»r xeb. Oelime.seiniretiebtesl'öcb- tercben l-isett« und Litern und Oescbvister beider» Oornnu, den 29. ^ug. I94t Du bist nick! tot, sckloü aucb dein sieb, in unserem Herzen lebst Du evixUcti. Ikk Vun;ck, ein kigenkeiml wird ertONt durcb »teuerbe- günsti^tes Sau,puren. ^Vir be raten lind betreuen Lie vom ersten läge Ibres Eintrittes an, dis zur vollkommenen pertiZ- stellung Ibres tü^enbeimes. Sei 20—25°/n Lißenkapital so fortige Twiscbeniinamierung möglick. Verlangen Lie Pro spekte oder Seratung durcb die Sausparkasse der deut- scben Volksbanken ä O., llezirksleitung Lacbsen, Dres den-/^. I, Siirgerivicse 21. 8tssUickv Vbvrsckalv tür Inngvii, Lsdiopsa ^su in äis 8tsLt!ied» Obsrsoduls kintrstsücks kokkler und SekUIsriavoll iiadsa sied sm 1. September S.45 Mir ^ufpakmekeisr emruHnäsii; die Lr^iebunzskereebti^tev vsräsa bier^u berrliebst vivAoIkulsn. IvteriiLtssebüler baden im lEks des 81. ^u§ust «in- LUtrstksn. k'ür dis ilbriZen SedAsr und SedUisrinnsn beziimt der vntsrriedt sm 1. September 7.15 Ddr. vor Oberstndivndlrektor. I. V.: vr. i^susrsberAsr. ctls ru usirgfOr Vsr- mäklung ctsrgebrsetitOn Slüek- wünrck« unc^ Seseksnks ksn wir im bslclsi- Lltsnn aut das fiOk-rlieksls. ^lak'.-Zan.-Od -Setk'. vank. k^Ur di« vvoUItuenäen vevvei^e liebevoller ^nteiln^mie und ^krunx, die uns durck Wort, Lclirltt, vlu- men, Oeldsnenden und ebrendes Oe- lelt beim tlinscbeiden unseres lie ben LntsckllKfenen kudolk Oiin- rel, ruteil wurden, danken wir allen bei Vielist. Unseren besonderen Dank der und ibren Olie- derunsren lür die ebrenden Worte am Ora ne und der l^irma ^uto-Onion. In stiller l'rauer IVIelLnl verw. Oünrel, Kinde»' u. Verwandte. Witrscbdori, den 29. 8. IV41 »ei telefonisck U^rrsnLie, dot? der^egriK ttxmons ganz langen d» und dop es 1904 do» orsts ktal gelang, ein Nor- Mx»,olro einsniebsnrv/icb. Syen körpsrsigsnsn Ltokf, ovk cbsmircbbm Wegs Künsliicb ksrrusteilsn? k^s OroStot deutsckla»' korrckong iszxverrt xivkr L»LS4t»V,^r.t4 aukgegedenen ilnzeigsa kann cler Verlag keine UaktungfürricktlgeWIe- dergabe ilbernekmen. Kostenlose Sericb- tigungen od.kostenfreie V/iederbolung der An zeigen können deskald nicbt erfolgen 2sebopauer l'aAeblall und ^nreiAelr Er ist siebenundzwanzio Jahre alt, groß und schlank, mit jenem schmalen, etlvaS knochigen Kopf der friesischen Art, Oberleutnant der G Ssktclem «ter Geister Soldat ist. art>«l»»I r»ou K4»lk»vr>n In dar 1V«rk,»oN. ^bor ovck d»r Sour- Kol» und do» >Vo»ck»og «ordon bovviilllg». Senk»!» bswükr»» Knlnlgungrkslfor ,»okon ik» »ro» »ur Loire H6nkv.8ilMi.LIL ^,5 Werken. Ler Stützpunktfommaudant. t^«n Sowatenporträt v«, der MiUelmeerfrom. Von Kriegsberichter Rasso Kö Niger. tPK) Seine Gesid^szüge verraten die Harte eines Man nes, der sein Inneres vor der Umwelt verschließt. Wer ost vor dem dunklen Tor zum Jenseits stand, verliert die leichte Art unbeschwerter Wesen, empfundene Wunder oder Schrecken sofort oberflächlich widerzuspiegeln. Für Schmerz kennt er nur das gepreßte Muskelspiel der Lippen und Backen, das die Natur fordert. Das Lächeln kennt er wohl, doch es ist selten. ' Norak blieb im Dorfe. Eines Morgens in aller Früh« kramte er im Schuppe» herum, holte allerlei Werkzeug heraus. Sagen, Hammer und Hacken. Ueberall war etwas zu tun. Die Margaret konnte nur manchmal mit dabeistehen und den Kopf schütteln. So ratjel- voll war dieser Mensch, den sie nun seit fünfzehn Jahren in ihren vier Pfählen beherbergte. Sie sah, wie er die morschen Zaunpfosten mit der Spitzhacke ausbrach und tiefe Locher für die neuen grub, die er beim Holzmüller geholt hatte. Das war ein gutes Stück! In der Hellen Sonne stand der Norak, krumm und fleißig. Er kaute auf seinem Bart und sprach manchmal etwas zu sich selbst. In seinen wafserblauen Augen lag nicht mehr diese unheimliche Sehnsucht nach dem großen Garten der Welt, sie schienen nach innen gerichtet zu sein, und Margaret hätte Wohl gerne gewußt, wie das beim Norak innenwendig aussah. Aber der alte Taugenichts ließ sich nicht in die Karten gucken. Nur einmal, als sie nach getaner Arbeit auf der Hausbau! saßen, da sprach er geheimnisvolle Worte. Er sagte zu ihr: „Ich danke dir für deine Geduld! Gesucht habe ich, immer ge sucht, es war auch nicht umsonst, nichts ist umsonst getan aus dieser Welt!" Sie verstand das wieder nicht. „Verrückter Kerl!" meinte sie lachend. .iorak blieb. Er wurde nicht wankelmütig. Er half den Bauern draußen auf dem Felde. Ein trockener Sommer war es, und das Gras knisterte, wenn einer darüberschritt, der Wind oder der Menschenfuß. Es war schlimm, denn die Brunnen gaben kaum Wasser für die Viehtränke. Die armen Bauern rausten sich die Köpfe in Heller Verzweiflung. Norak ging an einem zeitigen Morgen hinaus auf den Anger, er hatte ein Stück Erlenholz geschnitten, das trug er nun vor sich her, lief eine halbe Stunde lang wie ein Betender hin und her, kein Mensch sah ihn, keiner wußte von seinem Tun. Dann steckte er das Hol^ in die Erde und trottete hinab in das Bürgermeisterhaus. „Mußt einen Brunnen abtcufen lassen, Schmidthein!" sagte er zum Bürgermeister. ,^Ja, einen Brunnen!" lachte Schmidthcin finster. „Du hast gut reden!" »*Ich zeig dir, wo Wasser steht! Eine gute Ader! Und kein Spaltwasser, sag ich!" Sie gingen noch am selben Tag hinaus auf den Anger und gruben in die Erde und setzten dann einen Haspel auf. Der Norak griff mit zu. Er arbeitete, als hinge von seinem Fleiß das Wohl und Wehe des Dorfes ab. Es war beinahe so. Das Wohl und Wehe! Nun, sie stießen auf eine Wasserader, Norak stieg nach einer Woche Schanzarbeit als letzter aus dem Loch, dreckig und lehmverschmiert, und der Bürgermeister um armte ihn vor allen Leuten, die sich am Brunnenbau versammelt hatten. Aber Norak ließ sich nicht gern feiern, er ging heim zur alten Margaret und setzte sich aufs Sofa. „Es ist ein Suchen und Finden. Man muß nur Geduld haben, Margaret, nur Ge duld. Fünfzehn Jahre habe ich ihn gesucht, siehst du, nun weiß ich, wo er ist!" „Von wem sprichst du?" „Pon meinem Sohn! Ja, der steckte in einem Bergwerk bei Wo'ydhofen. Das ist weit im Süden, irgendwo an der Do nau. Sie schürften dort Kohle in einem Berg. Habe im vori gen Sommer dort mit angelegen am Flöz. Mit meinem Sohn, mit dem Karle, Schicht um Schicht. Gibst mir einen Schluck Kaffee, Margaret!" Ja, die Margaret eilte. Sie brachte ihm Kaffee und Milch und em Schwarzbrot mit Käs'. Und sie saß dann eine Weile neben ihm und sah die stille Zufriedenheit in seinen wasser- blauen Augen. Die Uhr tickte leis. Und draußen wurden die Farben blaß, denn es war Abend, «ich unter den Büschen lachten die Burschen und die Mädchen. legen werden seine blaßblauen Augen noch strenger. Sie strah len ein Wiüensfeuer aus, das für seine Umgebung zwingend ist. Im unterhaltenden Gespräch dagegen bleibt seine Rede fließend leicht, nicht ohne beinahe dichterische Gedankenbilder, auch mit feinem Spott untermengt, doch nie haben die Zuhörenden das Gefühl, daß er sich über sie erheben will. Ihn zeichnet die Gabe aus, sich stets rn der geistigen Spannweite seines Gegenüber zu halten, mag dies auch ein einfacher Mann sein, ohne vom eigenen Stand etwas zu vergeben. Dies, seine Gerechtigkeit, seine geschmeidige Zügelführung im Dienst, sein schlichtes Natnrell, bezaubert seine Kameraden. Sie ließen sich tot schlagen für ihn. Auf dem Bord über dem eisernen, grüngestrichcuen Garten- tisch im zwielichtigen Felsenkeller, der ihm leit einigen Wochen als Quartier dient, stehen einige dünne Bänoc. Rilkes Duineser Elegien, Bindings St. Georgs Stellvertreter, Eugen Noths Weltgeschichte, ein Extrakt aus Clausewitz, Goethes Wilhelm Meister und die Soldatenbriefe für Elektrotechnik. Rücken und Pappwände zerschrullt und abgewetzt vom Knüllen im Wäsche- ' sack, vom heißen Lesen in oen trägfließcndcn Wartezeiten zwischen den Kriegszügen. Ueber seine Kämpfe vermag er nur summarisch Bericht zu geben, mit Zeit- und Ortsangaben wie ein Wehrpaß etwa. Das Einzelne, die brennende Energie des Augenblicks, keuchende Stille und willenfedernder Sprung, Befehle, mit heisergeschrie ner Stimme gebrüllt, Handgranatenwurf, Feuergarben mit der Maschinenpistole, Sprung in Bombentrichter vor heranzischen- dcm Tod — dies allev versank in das gnädige Dämmergrau des Halbvergesseus; übermächtig im Augenblick der Tat, bald über? deckt von neuem Geschehen, wird eS zurückgcdrängt von den täg lich alle menschlichen Sinne beherrschenden Aufgaben des soldatischen Heute. Von der Bewegung des östlich-wilden Stcppcnfeldzugcs kam er in die Vorgewittcrstille des Stützpunktes am Meer. Für andere Augen mag seine jetzige Aufgabe klein, die Stelle weltverloren erscheinen. Sein oberster Grundsatz ist, daß jeder an seinem Platz seine Pflicht unter Aufbietung seines ganzen Scharfsinns und seiner Kräfte zu erfüllen habe. Sein Name weist darauf hin, daß seine Vorfahren bäuer lich waren. Sein Herz ist ganz seinem Land ergeben. Das zeigt sich in seinen Gesprächen, wenn er behutsam und doch voll spür barer geheimer Liebe vom silberglänzenden Wattenmeer erzählt, von den saftigen Marschen mit den schwarzscheckigen Kühen, von behäbigen Höfen und von Pappclalleen, die sich flüsternd unter dem Winde beugen. In einem kleinen friesischen Land städtchen weiß er seine Mutter, eine betagte Frau. Ihre zittrig steil geschriebenen Briefe und die kargen Lebenszeichen seiner Schwester sind die einzigen Bande zur Heimat. Die Freunde der Jugend und der Schule zerstreute der Krieg, viele gingen für immer. Die Mädchenbilder verblaßten. Ihm dünkt es, als rückte die Heimat in den fünf Jahren in immer weitere Ferne, als wäre sie ein Wunschland, in das er heimfinden möchte, ohne genaue Planung über das wie. Er ist Student der Elektrotechnik. An dem gesunden Selbstvertrauen, er werde es schaffen, was ihm als lohnendes Arbeitsleben vorschwebt, erkennt man, daß er jung und sein Gemüt aufgeschlossen ge blieben ist. Er trägt ein grünes Jägerhemd, mit aufgenähten Achsel- s! u, EK I und den erworbenen Kampfabzeichen. Seinen b. i nern scheint es, als ruhe er überhaupt nicht mehr. Nachts aei i er seine Runden, wenn bleiches Mondlicht durch schweigend Gewohnt, bescheiden zu leben, keine Ansprüche zu stelle«, genügt ihm das von der Feldküche Bereitete. Doch da sie in einem Weinland und am fischreichen Meere Stellung bezogen haben, sorgt er dafür, daß seine Männer den guten Roten oeS Landes und Fische nach Anfall zur Bereicherung der Abendkost erhalten. Im Krieg ist seine Jugend zu tieferer Lebenserkenntnis gereift, als dies Jahre ruhigeren Wegschritts vermocht hätten. Werte zerschmolzen, und neue Werte stiegen unter der mahlen den Wucht des Waffenganges hervor. Er leitete aus der Wahl- losigkeit des Schicksals den Vorsatz ab. sein kriegerisches Leben so zu führen, daß es stets vollendet sei, auch wenn es vorzeitig beendet wird. Männer seines Schlages befehligen in vielen Stützpunkten. Dieser Oberleutnant der Grenadiere ist keine Einzelerscheinung. Dieser junge Offizier ist ein Typ. Darum war von ihm zu be richten. Seine Existenz vermag — trotz aller Schwierigkeiten und Sorgen des fünften Kriegsjahres — uns mit Zuversicht erfüllen. Der Taugenichts feiert nicht. Erzählung von Georg A. Oedemann. Jedes Jahr um diese Zeit der stillen, lauen Nächte ging Norak fort aus dem Dorfe. Nicht die fetteste Bauernkost hielt ihn, nicht einmal Margarets mütterlicher Zuspruch. Heimlich schlich er sich davon, ohne Abschied von der guten Alten, die ihm Wohnung und Heimstatt gab. Wenn Margaret um diese Zeit sein kleines Stübchen betrat und den alten grauen Filzhut nicht mehr am Kleiderhaken hängen sah und die zerkauten Tabakspfeifen nicht mehr auf dem Fenster stock herumlagen, dann seufzte sie nur und wußte, daß der Vogel wieder ausgeflogen war. Nichts, aber auch gar nichts ließ er ihr zurück als ein paar Groschen Schulden und den Dreck seiner Stiefel. Margaret klagte nicht. Sie zog die bunte Wäsche vom Bett und riß Vas Fenster auf, sie wusch und scheuerte einen lieben, langen Tag lang und schloß dann das Stübchen zu, bis Norak eines Tages wiederkam mit dem Staub und der ganzen, ausgedörrten Armut eines langen Sommers. Sie war eine gute Seele, aber sie wußte so wenig von solchen Dingen. Sie nannte den Norak einen Taugenichts und schimpfte, indessen sie besorgt und heimlich den grauen Schim mer seiner Haare betrachtete. „Gott sieht alles, Norak! Und er wird dir eines Tages ein Bein stellen!" Norak war durch die Jahre ein wenig ungelenk unv schwer fällig geworden: und die grauen Haare auf seinem Kopfe wuchsen an Zahl und Länge und verfilzten sich zu einem garstigen Schopf. Margaret konnte nicht ahnen, wie geheimnisvoll die blauen Fernen waren, sie hatte ein gutes Herz, aber keinen Verstand und war einer von jenen Menschen, die den Dingen nicht auf den Grund zu schauen vermochten. Aber seht: sie richtete dem heimgekehrten Taugenichts einen Zuber mit heißem Wasser, daß er sich die Erfahrungen eines verbummelten Som mers wenigstens äußerlich vom Leibe wusch. Sie schloß die Kammer wieder auf und überzog das Bett mit frischer, bunter Wäsche. So war es seit Jahr und Tag, und es war auch eine gewisse Ordnung, wenn man die Wiederholung eines Zustandes so nennen mag. Die Gewohnheit macht die schwersten Prüfun gen erträglich; und so kam es, daß in diesem Jahre das Dorf plötzlich wie aufgerüttelt war. Eine Unruhe verbreitete sich, die Leute steckten die Köpfe zusammen, und am Biertisch stritt daS Pfäfflein mit dem Gendarmen über die kausalen Zusammen hänge der Geschehnisse mit den Entschlüssen des ewigen Willens. Von allen rechtschaffenen Menschen aber war die Margaret die Ratloseste. Sie fand nachts keinen Schlaf mehr und dachte nur immer daran, wie wohl der Lauf des Lebens weitergehen sollte, wenn nicht das eintrat, was sie nun schon die vielen Jahre gewohnt war. Jeden Morgen mit zitternden Knien stieg ne die Holztreppe hinauf, meinend, daß nun vielleicht der graue Filzhut in die Fernen deS kommenden Sommers getragen würde. Aber nem! Der Filzhut blieb hängen, und die zer kauten Pfeifen lagen ans dem Fensterbrett. Heute Allttvock und morgen voaa«r»t»L 20,30 Okk mit lirms ^oser, Paul Uürbixee Llkriede Oatzix, U»ns Holt u. s Xultliktilm: ver «Irems Sorg Wockensekau Zlch-pao» Tageblatt I hängende Wolkenketten blinkt. Der Morgen sieht ihn wach, da» f Reinigen der Waffen überprüfend, die Ausbildung der Jungen ' beaufsichtigend. Stoch des Abends sitzt er bei Kerzenschein über seinen Büchern ^nzeieentexte deutlick »ctirel- ben; Lie ersparen »Ick Ver- i druö und uns llückkragen! Ui» Heutig« Nummer umfaßt 4 Seiten. Verlags- und Hauptschriftleiter: Heinz Voigtländer. Rotations- druck und Verlag: Wochenblatt für Zschopau und Umgegend Richard Voigtländer, sämtlich in Zschopau.