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Zschopauer Tageblatt : 28.07.1944
- Erscheinungsdatum
- 1944-07-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1780081065-194407280
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1780081065-19440728
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1780081065-19440728
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Zschopauer Tageblatt
-
Jahr
1944
-
Monat
1944-07
- Tag 1944-07-28
-
Monat
1944-07
-
Jahr
1944
- Titel
- Zschopauer Tageblatt : 28.07.1944
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vir. 175 Zjchvpauer Tageblatt Freitag. 28. Juli t»4« Irührungsb; Ziffer 12, Buchstabe b der L-'° <7^/^?-^ kremilligv <>>>!>iii l^Iil iliilit ii I^eden Zem WockenZelä oäer ^rbeitseatkelt stinmmngen 1939 steuerlich begünstigt. Dieser Vorschrift gemäss gehören einmalige ö^eburiSbei'-Nfen nicht zum stene» Pflichtigen Arbeitslohn, wenn der Arbeitslohn des Slrbcib- nehmers in dem der Geburt des Kindes vorausgehenden Lohnzahlungszeitraum 520 NM. monatlich (120 wöchentlich) und die Beihilfe den Betrag von 520 RM. NichHüberstcigt^ La.sende Gelurtsbeihilfcn an A-beiteriirnen mit einem Arbeitslohn von höchstens 520 NM. monatlich (120 RM. wöchentlich), die an Stelle der einmaligen GeburtSbeihilfen gewährt werden, gehören während der le htm sechs Wochen vor und ersten sechs Wochen nach der Geburt des Kim- des nicht zum steuerrpflichtigen Arbeitslohn, wenn sie den Betrag von 60 RM. wöchentlich (10 NM. täglich) nicht übersteigen Es kommt vor, das; der Arbeitgeber in größerem Um fang, zum Beispiel über die Zeit von sechs Wochen hinaus freiwillige Zuwendungen auf Grund des oben bezeichneten Erlasses des Generalbevollmächtigten für den Arbeits einsatz vom 14. Dezember 1942 an werdende Mütter und Wöchnerinnen ans seiner Gefolgschaft macht. Geburtsbei hilfen, die über den limfang des 8 6 Ziffer 12 Buchstabe V der Lohnsteuer-Durchführungsbestimmungen kinausgehen, sind nicht steuerfrei. Wichtige Gemüsearten werden frei verkauft Wie der Reichsnährstand, Landesbauernschast Sachsen, mitteilt, erfolgt der Verkauf von Frühweißkohl, Möhren, Kohlrabi und Schlottenzwiebeln bis auf weiteres frei. Die Hausfrauen werden diese Gelegenheit nunmehr dazu benutzen, um ihre Gläser mit Möhren und Kohlrabi zu fül len, um sich so einen Vorrat für den Winter zu schaffen. Den Frühweißkohl werden sie zu Sauerkraut einschneiden, wenn dabei auch zu bedenken ist, daß die Haltbarkeit von Sauer kraut. das aus solchem frühen Kohl hergestellt wird, nur begrenzt ist. Schlottenzwiebeln sollte man an der Lust trock nen und luftig lagern; mit ihnen lasten sich die Speisen in den nächsten Monaten herzhafter gestalten. Uebrrkitmcg der Versorgung der «hem. «»gehörige» der «a««»-^ a»s di« Reichsversorgungsvcrwaltung. Auf Grund de« Erlasses des Führers vom 11. Oktober 1943 ist di« Versorgung für die Nichibcrufs- soldaten d«r neue» Wehrmacht und ihre Hinterbliebene« auf den Reichs- arbeitSminister übergeleitet worden. Der ReichSführer-ss hat durch Be fehl vom 28. März 1944 angeordnet, daß in gleicher Weise wie bei der neuen Wehrmacht die Versorgung für die ehemaligen Angehörige» der Waffen-ff, der Polizei und des Sicherheitsdienstes der ReichsführcrS-ff (SD), die nicht dem aktiven Dienststande angehören, und ihrer Hinter bliebenen z»m 1. Juli 1944 aus den RclchSarbcitSminister überzuleitcn ist. .In Ausführungen dieser Anordnung haben die Versorgungsämter der Reichsversorgungsverwaltung die Versorgungsgebührnisse für de» Monat Juli 1944 bereits gezahlt. Die Fürsorge für diesen Pcrsonen- kreis verbleibt beim Rcichsführcr-U — Rasse- und Siedlungshauptamt. Für die Fürsorge und Versorgung der Führer der Waffen-und der Polizeiführer des aktiven DicnftstandcS sowie der im VcamtenvcrhältniS stehenden aktiven Angehörigen der Polizei und ihrer Hinterbliebenen (Witwen, Waisen und Eltern) ist das Rasse- und Siedlungshauptamt-U, Amtsgruppe Fürsorge und Versorgung, zuständig. Die Anträge auf Ge- Währung der Elterngabe sind unverändert wie bisher mit den erforder lichen Unterlagen bei den Kameradschaften der NS-Kriegsopservsrsorgung ,einzureichen, die das Weitere veranlassen. Der Nundsunk am EonnOM R e t ch s p r o g r a m m: 7.39 bis 7.45: „Zum Hören und Behalten" für Musikfreunde: Der Dreiklang. — 9.95 bis 9.89: „Wir singen vor — und ihr macht mit", Singeleitung: Helmuth Seidler. — 11.39 bis 12.09: Die bunte Welt. — 12.35 bis 12.45: Bericht zur Lage. — 14.15 bis 15.90: Allerlei von zwei bis drei. — 15.00 bis 15.30: Von Melodie zu Melodie. 15.30 bis 16.00: Frontberichte. — 16.9 bis 17.00: Melodien aus neuzeit licher Unterhaltungsmusik. — 17.10 bi» 18.00: Tänzerische Weisen. — 18.00 bi» 18.30: Kleine Musik zum Feierabend. — 18.30 bis 19.00: Der Zeit- spiegel. — 19.15 bis 19.30: Frontberichte. — 20.15 bis 22.00: Bunter Abend mit zahlreichen Wiener Solisten, Orchestern und einem Chor; Melodien aus Oper und Operette, tänzerische Klänge. Deutschlandsender: 17.15 bis 18.00: Klaviermusik von Beethoven, Lieder von Pfitzner und Sinfonie V-Dur von Haydn. — 18.00 bis 18.30: „Auch kleine Dinge können un» entzücken", Chor-, SoUsten- und Kammermusik. — 20.15 bi» 22.00r „Daphne" von Richard Straub mlt Künstlern der Wiener StaatSoper, musikalische Leitung: Karl Böhm. Landwirlschasislehrlinge und fast 60 000 weibliche Lehrlinge. Uebcrall wurden LchrlingSfahrten und Üchrlingstreffen durchgeführt. Mit den LehreinwcisungS- und Lehrabschlußfeiern sind die Lehrlinge nnd Lehr herren oder Lehrfraucn auf Ihre verpflichtende Aufgabe im Dienst des Bauerntums hingewicscn worden. Der Kricgsbcrufsweltkampf wurde ein entscheidender Faktor für die bäuerliche Bcrufserzichung. Neber 600 000 Jungen und Mädel des Landvolks traten zu diesem Leistungs- Wettstreit an. 37. Fortsetzung. Am Abend speiste sie nicht mit Alexander. Er kam nicht nach un ten, er ließ sich förmlich bei ihr entschuldigen. In die Einsamkeit dieser Mahlzeit brachte ein Bote von Diana das Manuskript des erbetenen Schauspiels. Lange sah Edda auf die vielen, weihen, be schriebenen Blätter nieder und wußte, daß sie sich löste von allem, zu dem sie sich bisher bekannt, wenn sie dieses Manuskript an sich nahm und erlebte. Der Diener fragte zweimal, ob er abräumcn dürfe. Sie schüttelte jedesmal den Kopf. Immer wieder schüttete sie aus der Karaffe roten Wein in ihr Elas. Endlich — es mußte schon sehr spät sein — erhob sie sich, raffte das Manuskript, aus des sen Blättern sie lange und ängstlich gestarrt, an sich und ging nach oben. In der nächtlichen Dämmerung vor Alexanders Zimmer blieb sie stehen, überwand sich und klopfte. Als ihr keine Antwort war, sagte sie leise: „Alexander!" Und dann noch einmal: „Alexander!" Er antwortete nicht. Vorbei! Alle, ist zu Ende. Sie ging in ihr Zimmer. Dort las sie ln Koltais Manuskript. Dann legte sie es zuunterst in die Handtasche, die sie mit einigen notwendigen Dingen füllte, und verließ das Haus. Sie hatte Nal- manskow und seinen Boden, die Landschaft, die Wälder und die Seen zum letztenmal gesehen. Werdende Mütter und Wöchnerinnen, die in der gesetzli chen Krankenversicherung versichert sind, haben während der gesetzlichen Schutzfristen Anspruch auf Gewährung eines Wr Angeldes durch die Kraukenkasse in Höhe der letzten dreizehn Wochen. Die gesetzlichen Schutzfristen umfassen sechs Wochen vor der Niederkunft nnd sechs Wochen nach der Niederkunft. 'Stillende Mütter erhalten das Wochen geld für acht Wochen, nach Frühgeburten für zwölf Wo chen. Werdende Mütter und Wöchnerinnen, die nicht in der gesetzlichen Krankenversicherung versichert sind, hat der Arbeitsgeber während der Schutzfristen das regelmäßige Arbeitsentgelt: weiterzuzahlen. Den werdenden Müttern und Wöchnerinnen ist durch diese Vorschriften währen^ der ge setzlichen S fristen ein Einkommen in der bisherigen Höhe sichergestellt. < Ter Generalbevollmächtigte für den Arbeitseinsatz hat durch seinen Erlaß vom 14. Dezember 1942 zugelasseu, daß der Arbeitsgeber den werdenden Müttern und Wöchner innen noch freiwillige Zuwendungen neben dem Wochen- ge o r o—c- 'A-b"' in -ü"en bestimmten Nahmen machen darf. Solche Zuwendungen sind als GeburtSbeihilfcn im Rahmen der Vorschriften des 8 6 Alexander nahm ein Pserd und raste durch den Morgen. Er sah nicht besser aus als damals Diana, als sie die Nachricht von Naar- tens Tod gebracht. Zuerst suchte er Raima auf. Ohne Rücksicht auf die Dienstboten, schrie er bereits in der Halle: „Ist Coda hier? Hast du sie gesehen?" „Was ist denn geschehen?^ fragte die Prinzessin. „Komm herauf Axel!" Sie öffnete die Tür. Alexander fuhr sich mit dem Handrücken über di« schweißbedeckt« Stirn- Dresden. Tödlicher Verkehrsunfall. Eine 44jäh- rige Frau stieß auf der Villnitzer Landstraße mit ihrem Fahrrad mit einer Straßenbahn zusammen. Sie trug schwere innere Verletzungen davon, die ihren sofortigen Tod herbei- fübrten Berukserlüchügmg der M-liitze» Svgenü Im Zuge der Bemühung««, die Jugend auf de« Lande zu erbosten und in ihrem Selbstbewußtste zu stark«, wurde« k» vorigen Sahre Vereinbarungen zwischen dem Reichsjugendführcr und dem Rcich»b<m«rn- führcr über eine Aktivierung der ländlichen Jugend- arbeit getroffen. Die I v g e n d b e r « f S w a r t« sind gleichzeitig Beauftragte des Reichsnährstandes und der Hitler-Jugend. Ihr« Auf gabe ist die berufliche Förderung der gesamten bäuerlichen Jugend, und gleichzeitig sind sie Träger der weltanschaulichen und kulturelle« Er- Ziehung dieser Jugend. Wie der Reichsnährstand mittet«, sind im Laufe eines Jahres in säst allen Landesbauernschaften und 65 v. H. aller Krcisbauernschaftcn Jugcndberufswarte eingesetzt worden. Neberwiegend handelt es sich um Versehrte dieses Krieges. Daneben find etwa 8000 Bezirksjugendwarte und 20 000 Ortsjugendberufswarte tätig. Die Mädel werden von über 50 000 Berufswartinnen betreut. Erstmalig wurden in den meisten Landcsbauernschaften Berufsbesichtigungen mit den zur Schulentlassung anstehenden Jahrgänge« durchgeführt. I» «wer Landesbauernschaft fanden 520 Besichtigungen statt. Im Rahme» der zusätzlichen Bernssertüchtigung wurden LehÄingslehrgänge und ArbeitS- ringe durchgeführt. In etwa 12 700 Arbeitsringen wurde« über 250 000 Jungen und Mädel erfaßt- Der Schulungsplan sieht vorwiegend prak tische Arbeiten vor, die für das Land von Wichtigkeit sind. Die Lehr- s>"assebraänae erfaßten bis cum 1. Avril fall 80 000 Landarbeit»- nnd „Edda ist fort! Das Mädchen sand in ihrem Zimmer diei-v Brief. Er reichte Diana ein Schreiben, das keinen Aufschluß gab: „Alexander, ich gehe, woher ich kam. Lösche mich aus Dei nem Leben und werde glücklich. Ich will nichts, als Dein Glück. Vergiß das nie I Ich bleibe immer Deine Edda." „Ich werde zu Platens fahren!" stöhnte Alexander. „Vielleicht ist sie bei Fredegard. Fredegard hat cs immer so gilt mit ihr ge meint. Oder sie ist zu Rupprecht gefahren. Sie fühlte sich bei den Tieren immer so friedlich Oder, wo meinst du, Diana, daß ich sie suchen sollte?" Sie sah in seinen flackernden Blick. „Nach diesem Schreiben brauchst du sie wohl dort nicht zu >u- chen", sagte sie leise. „Du glaubst " die Worte brachen aus seinem Mund wie ein Schrei, „glaubst, sie könnte in der Nacht vielleicht den Tod gesucht haben." „Nein, Alexander, ich kenne sie jetzt bester. Auch du müßtest sie kennen." „Diana, Diana, sie lebt? Du glaubst, daß sie lebt?" „Sie lebt, Alexander, weil sie sich keinem Schicksal entzieht. Sie wird ihren Tod erst dann annehmen, wenn er ihr bestimmt ist." Nun steht die Frau wieder dort, wo*sie einst höchste Triumphe feierte. Doch ihr ist, als lügen Ewigkeiten dazwischen, alles ist fremd„ geworden und ihr doch noch auf eine wunderliche Weife nah. Die Kollegen sind da, frühere Partner, alles Menschen, die sich ihr freu dig und zugleich verwundert nähern. Erstaunter als alle ist der große Regisseur und Intendant. „Alles ist so flau. Die Theater in der Krise ", sagt er, „und nun kommen Sie und füllen mir die leeren Kasten. Das wird ein Ereignis!" Er fragt nichts, er nimmt sie an, so wie sie kommt, als ein gro bes und unfahliches Geschenk, das ihm vom Himmel kommt in schwerer Bedrängnis. „Wir werden sogleich auf die Such« nack einem außerordentlichen Stück für Sie gehen", er lauft aufgeregt durch den Raum. „Ich habe schon ein Stück", sagt sie. „Ich spiele überhaupt nur In diesem Schauspiel. Hier ist das Manuskript! Sehen Sie bitte hinein und —" hier gibt sie ihm einen großen triumphierenven Blick, „Sie werden mir recht geben." So oerkäßt üe ibn. ibr» klein« Pension anszuluch«n.T« der st« un- Vvr 8ckrrltvn sm kvrnsprvcksr „Ja — wir verlagern am..." Der Buchhalter Albert Schni. hat sich gewiß nichts dabei gedacht, als er am Fern sprecher dem Geschäftsfreund diese Angabe machte. Sogar mit Daten und Ortsangabe. Der Geschäftsfreund ist ja so ver trauenswürdig, es soll durchaus nicht bezweifelt werden. Schm, hat aber wohl noch nichts darüber vernommen, daß man Gespräche sehr wohl mithöten kann, so schwierig ist das alles gar nicht. Vor allem dann, wenn solche Gespräche über weite Entfernungen gehen. Wie nun, wenn ein feindlicher Agent von diesem Gespräch Kenntnis bekommen hotte!? Der Buchhalter Schm, würde nicht einmal im Traum daran den ken, daß seine unvorsichtige Aeußerung mehrere hundert Arbeitslameraden — und ihn selbst! — in größte Gefahr brin gen kgnn! Er muß es sich an den zehn Fingern abzählen. dnß gerade solche Hinweise dem Feind wichtige Anhaltspunkte geben. Gewiß weiß der Feind, daß Verlagerungen stattsinden, ober wann nnd wohin, das geht ihn nichts an. Wer in diesen Dingen dem Feind wertvolle Fingerzeige in die Hände spielt, wie Sclm., der begebt im wahrsten Sinne des Wortes Feind« beginnt'gung. Uud wir wollen es ruhig einmnl oussprechen, daß hierauf sellwcre Zuchthausstrafen stehen könne». So brach'.' sich der Buchhalter Schm, selbst ins Unglück, von dem unsagbaren Leid, das seine Angehörigen überkommt, ganz zu tchweigen. Tiber dürfen wir hier Mitleid haben? Sind nicht die hundert Kameraden, die im verlagerten Werk schaffen, V:Ä wichtiger? Kommt es nicht zuerst dnrcmf an, der Front zu diesen? Der Ausfall eines wichtigen Werkes hat unter Um ständen auch Auswirkungen ans die Front. Wir sehen, daß jedermann allen Grund hat, mit seinen Aeußerungen und Ferngesprächen vorsichtig zu sein. Wir erkennen "aber auch, daß wir in solchen Fällen, wo aus Leichtsinn oder Unbedacht samkeit geschwätzt wird, hart bleiben müssen. Nicht ans den einen kommt es an, die Gesamtheit entscheidet. Und deshalb ranß der »Schwätzer empfindlich bestraft werden. erkannt wohnt. Ami nächsten Tag» schon erhält sie Nachricht des Intendanten, die Bitte, sogleich ins Schauspielhaus zu kommen. Sie acht und weiß seine Antwort im voraus: das Stück wird auf geführt werden. Die nun folgenden Proben vergaß keiner, der sie miterlebte. Di» Eittard spielt, als habe sie mit diesem Stück schon fllnfztgmal auf der Bühne gestanden; die Kollegen könnten sich vor solcher Routine fürchten, wenn sie nicht bis ins Letzte spürten, daß alles dies er- lebt und nicht mit spekulativen Mitteln erzielt wird. Niemand jedoch ahnt, daß es ihr eigenes Leben ist, das Edda Eittard mit fast selbstquälerischer Genauigkeit anderen Menschen zum Erlebnis macht. „Man muß denAutorbierhcrbitten",sagte einmal der Regisseur, nachdem er lange und benommen ihrem Spiel zugeschaut, ihren Proben, die sie in verständnisvoller Geduld um der Partner willen immer wieder aufnimmt. Ihr selbst ist nichts mehr fremd und un gelenk, sie hätte schon seit langem spielen können, schon damals, als sie dem Intendanten Koltais Stuck gab. „Das Publikum wird ihn sehen wollen", fährt der Regisseur fort, da sie nicht antwortet. „Noch nicht", bestimmt sie. „Er würde mir danken und ich — darf keinen Dank annehmen." In der Kulisse steht bei allen Proben ein blutjunges Mädchen, hoch, schlank, weizenblond, mit großen Augen. Die Eittard wird aufmerksam auf dieses Geschöpf. ,-lLer ist das Kind?" fragt Edda einmal, nachdem sie das Mäd chen lange und eindringlich betrachtet hatte, ohne von diesem ge sehen zu werden. Einer, der gerade zunahe stand, antwortet: „Bella Braun,"Met- sterschülerin vom Regisseur. Recht tüchtig. Die kann vielleicht mal was werden. Eigentlich verkehrt, daß man sie noch nicht recht 'ran läßt; sie kann schon was schaffen." Edda Eittard geht davon, als interessiere es sie schon nicht mehr. Aber einmal — sie geht gerade an ihr vorbei — hebt sie die Hand und streicht Bella Braun über die Wange. Das Mädchen erblaßt. „Nicht aufregen, Kleine", flüstert die Eittard mit ihrer dunklen Stimme, „der Tag ist nickt mehr fern " Das Mädchen nimmt Viesen Satz, der kein Ende hat, fiebernd in sich aus. Cie spricht darüber sogar mlt den männlichen Kollegen; die weiblichen fürchtet sie, sie sind leicht mißgünstig, weil sie di« llbexlegenbeit der aMeren Könnerin instinktiv sublen. Fortse.pvnn «okat. Chemnitz. Oberstabsarzt a. D. Dr. König ge storben. Der bekannte Chemnitzer Augenarzt Oberstaosarzt a. D. Dr. med. Hermann König ist im Alter von noch nicht ganz 68 Jahren mitten aus seinem Schaffen heraus verschie den. Alle Angenversehrten, die er betreute, wissen, daß er nicht nur ein ausgezeichneter Arzt, sondern auch ein warm herzig mitfühlender Mensch war. Er versah noch bis zuletzt seinen schweren ärztlichen Dienst. Dr. König bekannte sich schon frühzeitig zum Führer. Limbach. Vorsicht auch bei kleinen Wunden. Im Stadtkrankenhaus Limbam verstarb ein Mähriges Mäd chen aus Braunsdorf an Blutvergiftung. Es hatte sich beim Sturz am linken Schienenbein verletzt, der Wunde aber keine Bedeutung beigemessen. Stollberg. SO Jahre bei der Reichspost. Der Leiter des hiesigen Postamtes, Oberpostmeisker Emil Meher, konnte sein öOjahriges Dienst ubiläum begehen. Er trat im Juli 1894 in den Postdienst ein, war ab 1925 Amlsvorsteher in Geher und später in Treuen i. V. Seit 1932 leitet er daS hiesige Postamt. , Plauen i. V. Tödlichüberfahren. Von emem Last kraftwagen tödlich überfahren wurde an der Ecke Blücher- und Dltiesstraße die 62iährtae Frau Helene Barth. Der Kraftwagen stieß rückwärts aus der Dittesstraße heraus, ohne daß dies von der die Straße überquerenden Frau bemerkt wurde. Sie wurde angestoßen und zu Boden geworfen. Dabei ging das linke Hinterrad des Wagens über den Kopf der Un- glücklichen. Schönheide i. E. Mit 77 Jahren am Arbeits platz. Der 77 Jahre alte Arbeitsveteran Oswald Bauer aus Stützengrün steht seit mehr als 50 Jahren an seinem Ar- beitsplatz bei der Firma Flemming u. Co., an dem er täglich pünktlich erscheint. — Strehla. Todesfall. Der Bürgermeister von Görzig, Bezirks- und Ortsbauernführer Max Funke, ist im Alter von 63 Jahren einem Herzschlag erlegen. Er stand seit 1927 an der Spitze der Gemeinde. nitzer ist sehr wahrscheinlich. Meerane. Stiftung für Kriegsversehrte. I« der letzten Beratung mit den Ratsherren teilte Bürgermeister Dr. Bulling mit, daß die verstorbene Elisabeth Trischmana in ihrem Testament em Vermächtnis von SOOO RM^ur Un terstützung von kriegsversehrten errichtet hat. Die Stadtver waltung hat dieses Vermächtnis angenommen und wird es al» eine selbständige Stiftung weiterführen. Meerane. DerWiederverwendungzugeführt. Vor drei Jahren ist von der Stadt ein« Altschuh-Verwer- tungsstelle eingerichtet worden, die von der NS.-Frauenschan betreut wird. Durch diese SteÜe find seitdem über 5500 Paa» gebrauchte Schuhe einer zweckentsprechenden Wiederverwen dung zugeführt worden, während ein weiterer sehr groner Posten nicht mehr reparaturfähiger Schuhe der Altmaterial- Verwendung übergeben wurde. Mylau t. B. Turnen erhältjung. Die acht ältesten aktiven Turner des Turnvereins „Vorwärts" zählen zusam men 565 Jahre. Der Jüngste von ihnen ist 64, der Netteste M Jahre alt. Ohorn. 82jährige Heim Weberin. Die Heimwebe rin Frau Minna Presck-er. die am Donnerstag 82 Jahre alt wurde, ist noch heute Tag für Tag von früh bis abends am Webstuhl tätig. Strehla. Kind in die Mähmaschinegeraten. Der vierrädrige Peter Hörnig, der sich unbemerkt im hohen Kornfeld aufgehalten hatte, wurde von der Mähmaichine ersaßt und schwer verletzt so daß es in Krankeubau- ein» aelieiert werden mußte Bei Fliegeralarm Türen ausWlebeu! Das luftschutzmäßige Verhalten der Bevölkerung bet Fliegralarm ist die beste Gewähr für eine erfolgreiche Abwehr Les von unseren Feinden gewünschten Erfolges. Zur Beseiti- gung etwa noch bestehender Zweifel/wird nochmals darauf hinüewiesen. daß die Hauptzugangstüren zu Len Hausböden, die Türen zu Vorgärten und die Haustüren zu Mehrfamilien häusern mit abgeschlossenen Einzelwohnungeu unverschlossen zu halten sind! Die Inhaber von Wohnungen und Raumen aller Art einschl. der zu Wohnzwecken benutzten Bodenkam mern und der Trockenräume haben die Wohnungen und Räume offen zu halten oder die Schlüssel mit deutlicher Be schriftung dem Luftschutzwart oder dessen Stellvertreter zur Mitgabe an die während des Alarms im Hause Kontroll- gänge durchführenden Selbstschutzkräfte auszuhändigerr sofern der Wohnungsinhaber nicht selbst an den Kvntrollgängen teilnimmf. Wer sich nicht an die Anordnungen hält, gefährdet mutwillig das Eigentum seines Nachbarn.
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