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Zschopauer Tageblatt : 28.07.1944
- Erscheinungsdatum
- 1944-07-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1780081065-194407280
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1780081065-19440728
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1780081065-19440728
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Zschopauer Tageblatt
-
Jahr
1944
-
Monat
1944-07
- Tag 1944-07-28
-
Monat
1944-07
-
Jahr
1944
- Titel
- Zschopauer Tageblatt : 28.07.1944
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Nr. 173 Uvr VKIV-Vvriält vom Vonnvrslsg I»,! '-Ins dcm Führerliouptquartlcr, 27. Juli 1911. Das Oberto >n»i an do der Wehrmacht gibt bekannt: Südlich Caen wurden unsere gestern zurückqewonnenen Stellungen gefestigt und gegen erneute örtliche Angriffe ge halten. Pnnzerbcrcitstcllunqcn östlich Caen wurden durch zusammengcfahtes Artilleriefeuer zerschlagen. Im Naum westlich Coumont erzielte der Feind wenig« örtliche Einbrüche, die nach Abschuß oon 15 Panzern abge- riegelt wurden. Amerikanische Verbände fehlen im Naum westlich St. Lo mb starken Kräften ihre Angriffe fort. Einer feindlichen AngnsfSgruphe von 29 Panzern mit nnfgcsesscncr Infanterie gelang cs, bis in den Raum Ensi u >> vorznstoßcn. Fünf Pan. zcr wurden d i abgeschossen. Heftige Kampfe halten hier und im Naum M arign » an. Nördlich PcricrS behaupte ten unsere Truppen ihre Stellungen gegen alle feindlichen An- grisfe Wirksamc Angriffe unserer Kampfflieger richteten sich bei Nacht gegen feindliche Bereitstellungen im Naum Caen und Schisfsziclc nordöstlich Cherbourg. Der Feind verlor cis Flun enge in Lufikämpfcn. Im französischen Naum wurden 19 Terroristen im Kampf nicdcrgemacht. Das Bergcltungsseuer auf London dauert an. In Italien blieb dein Gegner im Raum südlich Florenz auch gestern troh aller Anstrengungen, unsere Front zu durch stoßen, jeder Erfolg versagt. Unter Einsatz starker Infanterie- und Panzerverbände rannte der Feind immer wieder, von Artillerie- und schweren Luftangriffen untcrstüht, gegen unsere Stellungen an, blieb jedoch unter hohen Verlusten liegen. Ein örtlicher Einbruch, den der Feind erst nach schwersten Kämpfen südw ' i> F i g l i n c rr k- u, - u- An der Ostfront wurden im Abschnitt StantSlau — Lemberg zahlreiche Angriffe der Sowjets verlustreich ab- gewicsen. Der Stadtkern von Lemberg wird weiterhin von unseren Grenadieren gegen alle bolschewistischen Angriffe ge halten. Im Raum von Iaroslau und Lublin hält der starke feindliche Druck an. Die Stadt Lublin ging nach erbittertem Kampf verloren. Beiderseits von B r e ,t L i' o w s l, bei B i a l y st o k und östlich Kauen wniv, » c üe Turchbruchsvcrsuche der Bol- fchcwistrn zerschlagen. :uyr Einbrüche abgericgelt. Bei Poncwlsch sind Kämpic mit feindlichen Ansklärnngs- und Panzerspitzen im Gange. Zwischen Düna bürg uüd dem Finnischen Meer busen brachen auch gestern wieder zahlreiche Angriffe der Sowjets blutig zusammen. Die in einem vorspringenden Frontbogen gelegene Stad« Narwa wurde nach Durchfüh rung der seil langer Zeit vorbereitete» Zerstörung aller kricgS- wichtigen Anlagen befehlsgemäß geräumt. Angriffe des Feindes gegen unsere verkürzten, wenige Kilometer westlich verlausenden neuen Stellungen blieben erfolglos. Bei den schweren Kämpfen im Raum von Ludsen zeich nete sich das Füsilierbataillon 32 unter Rittmeister von Heydcbreck durch besondere Standhaftigkeit ans. Der tapfere Kommandeur fand in vorderster Linie den Heldentod. In der Zeit vom 21. Juni bis 21. Juli wurden im Nord- abschnit« der Ostfront durch Truppen des Heeres und der Waffen-^ fowie durch fliegende Verbände und Flakartillerie der Luftwaffe 921 sowjetische Panzer vernichtet. Starke Schlachtflicgerverbändc griffen in den Schwer- punktabschnitten wirksam in die Erdkämpfe ein und zerspreng ten feindliche Kolonnen. Hierbei wurden 35 feindliche Panzer und über 199 Fahrzeuge zerstört. In der Nacht führten schwere Kampfflugzeuge Angriffe gegen feindliche Bereitstellungen im Raum von Lublin. Nordamerikanische Bomber griffen Orte in Südost- deutschland und in Rumänien an. Durch Luftver- teidigungskräfte wurden 12 feindliche Flugzeuge, darunter 35 viermotorige Bomber, vernichtet. Rumänische Jagdflieger schoflen im Kampf mit einem nordamerikanischcn Jagdverband neun feindliche Jäger ab. In der Nacht warfen feindliche Flugzeuge Bomben im Raum von Hamburg und aus die Stadt Tilsit. Sechs Flugzeuge wurden zum Absturz gebracht. Lebensmittelunruhen ln KM Der Polizeichef der anglo-amerikanischen Militärverwal tung, der USA-Oberstleutnant Pollock, hat, wie von Feindseitc gemeldet wird, die Verhaftung der Anführer einer gröberen öffentlichen Kundgebung angeoronet, die am 21. Juli stattsand. Infolge ungenügender Ernährnngslage sei es in einzelnen Vierteln Noms zu erheblichen Un ruhen gekommen, so daß die Polizei einschreitcn und die Anführer verhaften mubte. Nach einer amtlichen Ankündi gung der Polizei werden die verhafteten Anführer sofort vor ein alliicrles Militärtribunal gestellt werden. Ueber einen Ausstand lausender italienischer Obsthändler im besetzten Nom berichtet „Dailv Mail". Sie hätten das Ernährungsamt gestürmt und dessen Einrichtung einschließlich Akten aus die Straße geworfen. Wieber bslscheMWer llebersall uul finnisches Dorf Das Finnische Nachrichtenbüro meldet von einem neuen bolschewistischen Ueberfall aus ein finnisches Oedmarkdorf. Eine sowjetische Militärpatrouille drang in das nahe der Grenze gelegene Dorf Ku hmo, das sie umzingelte, unv^er- ösfuete das Feuer auf die wehrlose Zivilbevölkerung. Fünf Personen, darunter drei Frauen und ein Kind, wurden ge tötet. Der übrigen Bevölkerung gelang es, in die Wälder zu fliehen und den Vorfall zu melden. Die Verfolgung der so wjetischen Patrouille ist im Gange. Die Bermimmg öes Cherbourger Hafens Zu einem der schwierigsten Probleme der zuständigen alliierten Dienststellen gehört die Aufräumung des Hafens von Cherbourg, meldet der Marinefachmann der „Sunday Times". Por allem hätten die Deutschen in umfassendster Weise vcu Hasen von Cherbourg vermint. In jedem nur denk- baren Teil der Gewässer einschließlich des äußeren und inneren Hafens sowie innerhalb ver geschlossenen Hafenbecken fänden sich Minen, sei cs in tiefem oder flachem Wasser, in toten Ecken oder auch auf den Hauptaukerplätzcn. Viele Minen ständen irgendwie mit den Bojen in Verbindung, so daß jedes Schiff, das an einer solchen Boje sestmache, in die Luft fliegen müsse. Minen seien auch im gesamten Strandgebict verstreut. Die Säuberung des Hafens sei durch die vielen versenkten Schiffe noch erschwert worden. Besonders die toten Winkel der Molen und Wellenbrecher seien schwer von den Minen zu säubern. bGaere Verluste öer Briten bei Myitkyina Die 1. Armee der Briten, die bei Myitkyina (Birma) kämpst und die sich aus der 38., 22. und 39. Division zusamincu- sctzt, erlitt sehr schwere Verluste, die sich bereits auf 12 999 Mauu belaufen. Die Armee kann den Kampf nur noch schwer weitcrsührcn und sieht sich gezwungen, kaum ausgebildete Re kruten in den Kamps zu werfen. rreuegeiöbnis des deuWen Sports Der stellvertretende Reichrsportsühier sandte an den Führer ew Telegramm mit folgendem Wortlaut: „Unter dein Eindruck de» unfaßdarcu Attentats erneuert der deutsche Sport mit seinen fünf Millionen Männern und Frauen, deren grohter Teil an den Fronten kämpst oder im kriegswichtigen Einsatz steht, in tiefer Ergriffenheit das Bekenntnis seiner Liebe und da» Gelöbnis un wandelbarer Treue zu Ihnen, mein Führer. vreitmeyer stellvertretender ReichSsportführer.^ Zschopauer Tageblatt Freitag, 28, Infi 1911 8iiileuglü8ckv I!ü8lung8d«>li!t>I«p geirollen Attlee: Vie Laßlänäer müssen sick zvleüer nn verstörte Oebiete ge^öknen Im Londoner „Daily Expreß" heißt es, die zuständigen Regierungsstellen hätten nunmehr die Einwirkung von „V I" auf Englands Rüstungsproduktion geprüft und in einem Be richt zusammeugefaßt. In Südengland gelegene Fabriken seien beschädigt und Arbeiter im militärdienstpflichtigen Alter erwerbslos geworden. Die „Times" schreibt ebenfalls, daß von den „Robot- bombcn" auch militärische Ziele wie beispielsweise Nüstungs- wcrke, Docks, Lagerhäuser und Eiseubahugleise getroffen wur- den. Mittlerweile habe das leichtsinnige Gerede über die „Robots" aufgchört. Statt dessen werde in ernster Form die zerstörende Kraft der neuen deutschen Waffe erörtert, und die jenigen, die immer noch darauf bestehen, daß die^ Nobot- bombcn ausschließlich gegen die Moral der Zivilbevölkerung gerichtet seien, hätten unrecht. Von einem verstärkten „V 1"-Feuer auf Südeuglaud und London spricht jetzt auch die Lonooner Presse. Die Blätter unterstreichen, daß mehr „V 1 "-Sprengkörper als je zuvor in den letzten Tagen nach England hernberlümen. Auf die „V 1"-Angriffe kam Attlee in einer Rede in Bradford zu sprechen. Die Augen der Engländer hätten sich tvieder daran gewöhnen müssen, auf beschädigte Häuser und zerstörte Gebiete zu sehen, während sich ihr Ohr ständig aui das Sternenaebcul. das Geräusch der ilieacuden Bomben und den Explosionslärm einstellten. Alle diejenigen, die jetzt nicht in Sudengland und London lebten, müßten sich ins Gedächtnis zurückrufcn, daß die Londoner Bevölkerung schon zum zwei tenmal in diesem Krieg schwere deutsche Luftangriffe aus- halten müsse Weitere Andeutungen über den Umfang der von „V 1" in Südengland und London angerichteten Schäden ent halten die Londoner Blätter. Die Im Wirkungsbereich der deutschen Waffe zusammengezogenen Handwerker und Bau arbeiter, melden die Zeitungen beispielsweise, müßten auf höheren Befehl jetzt derart lange arbeiten, daß sie bereits da gegen protestierten Weiter wird gemeldet, daß viele Lon doner Tag undNacht nur nochintiefen U-Bahn- Stationen lebten und die Post ihnen sogar dorthin Briefe und sonstige Postsachen zustclle. Darüber hinaus berichten die Blätter wieder, daß durch die „V 1'-Explosionen mehrere Gebäude auf ein mal einstürzten und die Aufräumungsarbeitcn länger als sonst dauerten. Im „Daily Herald" heißt es, daß sich in letzter Zeit die Stärke des Feuers dadurch gesteigert habe, daß „V 1"-Ge- schosse aus verschiedenen Richtungen als ich - zeitig einschlügen. Im 8üllen «Ik8 Von unserem militärischen Mitarbeiter Aus den OKW°Berichten der letzten Tage ergibt sich der Eindruck, daß die große Abwehrschlacht im Süden heute ihren neuen Süpverpunkt gesunden hat. In dem Maße, in dem der Feind unsere Gegenmaßnahmen am Njemen und zu dessen Seiten zu spüren bekain, trachtet er danach, seine Pläne an anderer Stelle mit bereits früher bereitgs- stellten und recht großen Atitteln fortzuführcn. So wuchs der Kampf im Süden zwischen den Karpathen und Brest Litowsk schnell zu besonderer Wucht an. Die numerische Uebermacht der Sowjets hat die Schlacht aus den Abschnitten Tarnopol-Bvody und Komel in eine Bewegung nach We sten gerissen, die sich heute auch ans die Räume westlich des oberen Dnjestr und östlich des San ausgedehnt hat und die Tendenz zeigt, sich gegen einige Abschnitte der Weichsel — dort, wo. sie ihrem am weitesten nach Osten ge richteten Bogen schlägt — auszuweiten. Darin wird der feindliche Entwurf enthüllt, die die Forcierung der Weichsel als wichtigstes Ziel im Süden vorschreibt. Zu diesem Zwecke trat der Feind zwischen Dnjester und Bug mit star ken gepanzerten und motorisierten Stoßtruppen zu durch bruchsartigen Angriffen an, in denen er bestreikt war, feste Plätze zu umgehen und zu umfassen, Weil er in ihnen einen besonderen hartnäckigen und zeitraubenden Wider stand vermutet. Solch« Ueberholungstendenzen traten so wohl bei Lemberg wie bei Lublin, aber auch am nördlichen Endpunkt der südlichen Hälfte der Schlacht, bei Brest Li- towsk auf. Gewiß verzichtet der Feind auch hier nicht auf formutalen Druck, dec es ihm, bei Lemberg erlaubte, in die Stadt einzudringen, wo heftige Straßenkämpfe statt finden. Aber seine sehr beweglichen Stoharmeen führt er an solchen Plätzen nach Westen vorbei, wie das vor allem in seinen Bewegungen gegen den San zum Ausdruck kmmnt. Daß le. Feind sich zu dieser Verlagerung des Schwerpunk tes seines Druckes entschloß, lag natürlich im Gesamtent wurf feiner Offensive begründet. Zum nicht unwesentlichen Teile ist aber auch der wachsende Ausbau deutscher Gegen- 8ckl»ckllels«8 Maßnahmen im Norden des Schlachtfeldes die Ursache dafür, Es ist an vielen stellen zwischen Dttuaburg und Brest Litowsk zu deutschen Gegenstößen gekommen, die. über örd lichen Rahmen hiuauSgehen. Für uns ist das der erste Beweis eines Spürbarwerdens deutscher Gegenmaßnahmen, die sich aus örtlichen Anfängen entwickelten und den Gegner vor allem verhinderten, sich am Njemen eine neue Operations basis zum Stoß nach Westen aufzubauen, die er nötig ge habt hätte, wenn er seinen ursprünglich verfolgten Zweck, in das nordöstliche Ostpreußen hineinzustoßen, weiter ver folgen wollte. Angesichts der ganzen Entwicklung, die es nun nicht gestattete, seinen rechten Angriffsflügel, der sich zunächst an die Düna angelehnt hatte, weiter gegen deutschen Einflüsse von Novden her zu sichern, sah sich der Feind gezwungen, in Fortsetzung unserer Msetzvewegung zwischen Düna und Peipuß See neue Kräfte in einer Angriffsschlacht zu fesseln, die er gegen den Osten Lettland- und in offenbarer Richtung auf Riga betreibt. Die Fort schritte, Lie der Feind hier gemacht hat, find äußerst ge ring, obwohl ihm alles daran gelegen sein mußte, seinen vorgeprellten Stoßkeil am Njemen in der tiefen rechten Flank« fveizukämpfen. Wir haben «s zur Stund« also mit einer Schlacht zu tun, die sehr große Verschiedenheiten aufweist, im Norden vom Gegner keineswegs bestimmt wird, im Süden dagegen noch unter seiner Kontrolle steht. Das legt, unseren Armeen zwischen Brest Litowsk und den Karpathen besondere La sten auf. Diese werden mit Bereitwilligkeit getragen, denn hinter den kämpfenden Divisonen erfolgt der Aufbau je ner Maßnahmen, die im wirklich großen Sinne notwendig sind, um dem Gegner ein endgültiges Halt zuzurufen. Diese deutsche Antwort muß nach ganz großen Gesichts punkten aufgebaut werden, bedarf einer gewissen Zeit und wird sich ebenso auswirken wie die eingeleitsten und be reits sichtbar gewordenen Antworten im Norden de- Schlachtfeldes. Weil es um große Entscheidungen geht, wird das Ostheer die Zeit bis dahin durchstehen und der Heimat den notwendigen Schutz geben. Abermals vergebliche -ofsnimgen USA Presser Der deutsche Widerstand in der Normandie immer stärker Die Hoffnungen, die Montgomery und Eisen hower an die neue Offensive in der Normandie, die ain Dienstag ihren Anfang nahm, geknüpft hatten, haben sich, wie aus englischen und amerikanischen Berichten hervorgeht, aber mals als vergeblich erwiesen. Im Hauptquartier Eisenhowers hatte man angenommen, der deutsche Kampfwille sei im Er lahmen und durch eine ungeheuerliche Steigerung der Luft- bombardements werde es möglich sein, bei St. Lo und Caen gleichzeitig die deutsche Front zu durchbrechen. Infolgedessen verstärkte man den Einsatz der Luftwaffe, der auch bisher schon groß gewesen war, ins Gigantische. An schmaler Front wurden nicht weniger als 3099 Flugzeuge, da von mindestens 50 Prozent viermotorige Bomber zum Einsatz gebracht. Aber auch dieser Maflenansturm stärksten Kriegsmaterials erwies sich als ergebnislos. Die amerikanischen Kriegsbericht erstatter melden übereinstimmend, die Stärke der Deutschen Abwehr habe eher zu- als abgenommen. Im britisch- amerikanischen Hauptquartier ist man unter diesen Umständen! bereits bedeutend vorsichtiger geworden und warnt davor,! „sensationell Erfolge" zu erwarten. Bildung oon Echwarzen Brigaden Die Faschistische Republikanische Parte! erhält militärisch. Grundlage Am Jahrestag des Badoglio-Staatsstreiches vom 25. Juli ist auf Befehl des Duce eine Umbildung der Faschistischen Re publikanischen Partei auf militärischer Grundlage und die Bildung von „Schwarzen Brigaden" erfolgt. Nach dem Befehl des Duce vom 1. Juli wird die Faschi stische Republikanische Partei zu einem militärischen Organis- ukvs umgeblldet. Sämtliche der Partei angehörigen Faschisten im Alter von 18 bis 60 Jahren, die nicht der Wehrmacht an- gchörcn, bilden in Zukunft das „Hilfskorps der Schwarzen Brigaden", das aus cinzelucn Aktions-Squadren in „Schwar zen Brigaden" zusammengesetzt wird. Am 25. Juli wurden 20 000 Squadristeu (alte faschistische Kämpfer) in die Schwarzen Brigaden eingerclht. Tas Direktorium der Faschistischen Republikanischen Partei wird zum Gcncralstab dieses faschistischen Hilfskorps um- gebildct. Das Hilfskorps untersteht der militärischen Disziplin, dem Kricgsrccht und der militärischen Strafgerichtsbarkeit. Die einzelnen lokalen Verbände des Hilfskorps unterstehen den Befehlen der Provinzregicruugschcfs. Die Faschistische Repu blikanische Partei behält selbstverständlich den bisherigen poli- lischcn Aufqabcnkrcis und führt die ihr in der Struktur des faschistischen Staates zugcwicscuen politischen Aufgaben weiter fort. Snpanlsche Lnftersolge i« China In der Zeit vom 11. bis zum 20. Juli haben Lie In China statlonicricn japanischen Luftstreitkräfte 31 USA-Flugzeuge ab- geschoffcn und 159 entweder zerstört oder am Boden In Brand geworfen. Während der gleichen Zeit beliefen sich die japa nischen Verluste auf 11 Flugzeuge, die sich entweder auf ihr« Ziele stürzten od«r nicht zu ihren Stützpunkten zurückkehrten. Wie EFE au» Santiago de Chile meldet, hat der chilenische Nubenminifter die von Motkau verbreitete Nachricht, nach der die: Wiederaufnahme her diplomatischen Beziehungen zwifchrn Thile und Sowjetrußland bevorstchen soll, energisch oementlkrt. Kriegsverlehrte werden Politische Letter Der dritte Lehrgang Kriegsversehrter, die als Politische Leiter in die aktive Parteiarbeit eintreten werden, wurde auf einer Schulunasburg der NSDAP, nach einer viermona tigen intensiven Schulung abgeschlossen. Retchsorganisations- lerter Dr. Ley überzeugte sich selbst von dem Wissen und Können der jungen Kameraden. . . „ In Anwesenheit höherer Offiziere der Wehrmacht hielt Dr. Leh abschließend eine Ansprache und gab den Teilnehmer« noch einmal Richtlinien für ihre kommende Arbeit m der Bewegung mit auf den Weg. Das oberste Gesetz der Partei arbeit muffe immer wieder die Kompromißlosigkeit fern und bleiben. „Unsere Idee", erklärte der Reichsorganisationslelter. „wurde in den Schützengräben geboren. Sie ist die Idee des Frontsoldaten schlechthin, und deshalb mußte sie sich durch setzen und siegen. Was falsch und schlecht ist. wird immer zer brechen. Der gemeine Verrat einer kleinen, hinterhältige« Clique von Verbrechern hat dies gerade in unseren Tage« wieder bewiesen. Das »Schicksal hat vor aller Welt erneut wieder dokumentiert, daß der Führer in seinem Auftrag handelt und daß sein Wollen und Handeln richtig ist." Auf die besonderen Aufgaben des Politischen Leiters ein gehend, wies der Reichsorganisationsleiter die jungen Ka meraden darauf hin, daß an erster Stelle die Zivilcourage z« stehen habe. So allein könne die Reinheit der Idee für immer gewahrt bleiben. Es komme darauf an, als Politischer Leiter aus eigener Initiative und eigener Ueberzeugung handeln zu können. „Partei und Wehrmacht werden gemeinsam unter der Führung Adolf Hitlers den Sieg erkämpfen und di« Voraussetzungen für ein neues Europa schaffen.* Polen wird den Sowjets geopfert Der britische Außenminister Anthony Eden sah sich im Unterhaus einem scharfen Kreuzfeuer in der polnischen Frag« ausgesetzt, da das Parlament wissen wollte, wie sich die Lon doner Regierung zu dem Streit zwischen dem polnischen Exil komitee in London und den von Moskau gestützten Polnischen Sowjets zu stellen gedenkt. Eden beschwor das Haus, „in die sem Stadium" nicht weiter in ihn zu dringen, da es um die Beziehungen zwischen Endgland und den Sowjets gehe. Die Welt erhält damit ein neues Beispiel der zweigleisi gen britischen Außenpolitik, die jeweils durch die Nützlichkeits erwägungen bestimmt ist. Die Churchill-hörige Presse ist bemüht, den Dolchstoß gegen Polen zu verschleiern und sie entblddet sich nicht, den Polen selbst die Schuld daran zuzuschieben, daß sie von Eng land im Stich gelassen wurden. ,,News Chronicle" erklärt dem polnischen Emigranten- komitee in London ganz nüchtern, Großbritannien könne es sich nicht leisten, seine Bziehungen zur Sowjetunion „wegen ver Unfähigkeit der Polen, sich zu einigen", aufs Spiel zu setzen. Im gleichen Lone läßt sich der «Daily Herald" in einem Leitartikel vernehmen. Der „Daily Expreß" geht gleich einen Schritt weiter, wenn er schreibt, oer polnische Sowjet, der jetzt aus sow.etischcm Boden gegründet worden sei, ver diene die volle Unterstützung, wobei es gleichgültig sei, welch« Bezeichnung er sich zulege. Die „Daily Mail" wirft in diesem Zusammenhang das Problem der baltischen Länder auf und gibt unverblümt zu, daß England den Plan der Einver leibung der drei Baltenstaaten durch Sowjetrußland akzep tiert Abe. Ebenso unleugbar sei es. heißt es in dem Artikel der „Daily Mail" weiter, daß daS ganze Territorium, über das die Sowjets und Polen in der letzten Zeit debattiert hätten praktisch gesehen bald offiziell der Sowjetunion ein, verleibt werden würde".
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