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Zschopauer Tageblatt : 21.07.1944
- Erscheinungsdatum
- 1944-07-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1780081065-194407218
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1780081065-19440721
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1780081065-19440721
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Zschopauer Tageblatt
-
Jahr
1944
-
Monat
1944-07
- Tag 1944-07-21
-
Monat
1944-07
-
Jahr
1944
- Titel
- Zschopauer Tageblatt : 21.07.1944
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Str. 189 Zfchopaucr Tageblatt Freitag, 2t. Juli 1344 im . Fortsetzung folgt badevfen wendige Es mutz denken und sich verantwortungsbewußt die not- Beschränkung bei der Badebereitung auferlegen, wirkliche nicht immer ein Wannenbad sein. sollen sie ferner je'nach den örtlichen^Anfordernngen Bereitschaftsdienst tn den Dienststellen der ParicI und des StaatcS sowie in Großbetrieben mit eiqenen Nachrichtcnvcrbindunqsanlagcn übernehmen. Wer technisch ungeeignet ist, kann die Fahrerlaubnis verlieren. Nach einer süngst ergangenen Anordnung haben sich die Fahrer der rot bewinkclten Nntzkrastfahrzcuge bis zum 31. Dezember 1911 einer techni schen Schulung und handwerklichen Ausbildung durch das NSKK zu unterziehen. Ergänzend hat der Ncichsverkehrsminister seht folgendes angcordnct: Erweist sich ein Kraftfahrer bei der technischen Schulung und handwerklichen Ausbildung als völlig ungeeignet zum Führen eines Fahrzeugs, so ist ihm die Fahrerlaubnis zu entziehen. Eine Frau Anführerin der Räuberbande. Eine Reihe schwerer Raub überfälle, die in den letzten Monaten in Kopenhagen auf Zahl stellen, Gcldtransporte und Kassierer der Stadt verübt worden waren, ist jetzt von der dänischen Kriminalpolizei durch die Festnahme von neun Mitgliedern einer Bcrbrcchcrbande aufgeklärt worden, die von einer S7jährigen Frau geleitet wurde. Diese schon mehrfach wegen Einbruchs vorbestrafte Frau, die an verschiedenen der Ucberfälle aktiv in Herren- klcidung teilgenommcn hat, wird noch gesucht. Warmen Badewnsscr auszustrecken und sozusagen alle Last des Tages mir den behaklichen Fluten hinwegzuspülen. Zur Bereitung dieses Wassers aber brauchen wir Wärme, z. B. Gaswärme, die im Gasbadeosen das Wasser zuvor erhitzte. Der Gasverbrauch für ein solches Vollbad von 150 Liter Wasser beträgt rund 1,5 cbm Gas. Wie wäre es nun, wenn man sich während der warmen Jahreszeit statt dessen mit einem Brausebad begnügte? Der Gasverbrauch hierfür betrügt nur den 10. Teil, und 10 Brausebäder — 1 Wannenbad ist eine einprägsame For mel für den Sparsamen. Staub und Anstrengung aber gleiten sanft auch bei einem Duschbad mit dem herabper lenden Wasser davon . . . Ob unsere Soldaten nicht oft glücklich wären, wenn sie draußen wenigstens ein Brausebad zur Verfügung hätten! Targn mögen die Benutzer der 2 Millionen GaS » 1V : 1 iür ürZs Vrrmsvdsll Gewiß, wir schützen alle das wohlige Gefühl, sich ILM, 21 WMEN keltlpoMviuIiiagvii kleiüiFk krauen am Werk Ler Rundfunk am SoanavenS Neichsprogramm: 7.30 bis 7.15: Zum Hören und Behalten: Der Mond, unsere Nachbarwcü. — 9.08 bis 9.30: „Wir singen vor, und ihr macht mit!" — 11.30 bis 12.00: Die bunte Welt. — 12.35 bis 12.45: Der Bericht zur Lage. — 14.15 bis 15.00: Allerlei von zwei bis drei. I5.00 bis 15.30: Heitere Klänge. — 15.30 bis 16.00: Frontberichte. 16.00 bis 17.00: Bunte Unterhaltungsmusik. — 17.15 bis 18.00: Kurzweil am Nachmittag. — 18.00 bis 18.30: „An Land und zur See", Lieder der Kriegsmarine. — 18.30 bis 19.00: Der Zcitspiegcl. — 1915 bis 1930: Frontberichte. — 20.15 bis 22.00: „Viele schone farbenbunte Töne"., Deutschlandsender: 17.15 bis 18.00: Orchester- und Kammer musik von Haydn und Beethoven. — 18.00 bis 18.30: „Auch kleine Ding« können uns entzücken". — 20.15 bis 22.00: Ausgewählte Melodien auS Oper und Konzert. Lei der Ernie Meisen! Auch wenn man es „nicht nötig hat" Für den großen Arbeitskräftebedarf der Landwirtschaft während der Zelt der Ernte sind auch in diesem Jahre die verschiedensten Borsorge- maßnahmcu getroffen worden. Wie im Vorjahr ist der Einsatz städtischer Helfer von Parleidieuststellcn, Behördenangcstcllten, Werkbeurlaubten, -bcnso die Mithilfe von Wehrmacht, RcichSarbeüsdlcnst, Studenten und Lindeutinnen bereits geregelt. Besonders auch die Erntehilfe Sei Hitler-Jugend wird wieder voll wirksam werden und sowohl die Schuljugend ans de» Städten wie die umguarticrtcn Schulklassen erlasse». Wie das Hauptblait des Reichsnährstandes, die „NS-Landpost", hier zu mitteilt, müssen daneben aber selbstverständlich erst recht alle auf dem Lande selbst irgendwie einsatzfähigen Menschen mithelfen, die Ernte rest los zu bergen. In diesem Zusammenhang wird der kürzlich ergangene e-neute Appell des Reichsministers Dr. Goebbels zum totalen KrlegS- -mjay besonders beachtet werden, jener Appell, der sich gerade an die- 'en-ge:i wendet, die in weniger oder gar nicht vom Luftterror betroffenen >9 -b>ten leben und der nochmals allen eindringlich vor Augen führt, daß >. fetzt auf jeden einzelnen ankommt. Jeder muß eine eln- : e Scldstprüsnng vornehmen, ob er seine Kräfte schon ausreichend dl,' Erringung des deutschen Sieges einsetzt. Die Landwirtschaft soll n. i!ere Hittzkräfte für die Ernte insbesondere auch von Umquartier- : e n und von solchen Frauen erhalten, die es an sich vielleicht aus mirijchafUichc» oder sonstigen Gründen „nicht nötig haben" Aber auch diejenigen, die aus Grund der Göring-Verordnung d i e u st v c r p s I i ch t s t wurden, werden jetzt mehr noch als vorher eln- iebcu. daß ihre Heranziehung zur Arbeit aus einer im höchsten Maße Iriegs- und lebenswichtigen Notwendigkeit heraus erfolgt, und zwar nicht zu Gnnstcn eines einzelnen Berufsstandes, sondern sür die Sicherung täglichen Brotes von Front und Heimat. Gewiß mögen für manche p'.ancu persönliche Unbequemlichkeiten mit diesem Arbeitseinsatz ver- - uudcn sein. ES gibt aber im fünften Kriegsjahr niemanden mehr, der one solche Unbequemlichkeiten bleiben könnte. Wer sich dies alles über- ' at, der wird seiner Dienstverpflichtung durchaus Verständnis entaegen- nngen. Dort aber, wo diese Einsicht fehlt, muß mit Strenge ourch- eniffcn werden: denn die Landwirtschaft kann jetzt, in der Zelt »ür-r ' ^eitSipitze, nicht auf eine einzige Arbeitskraft verzichten. ^HriGerMrdiOWgsSMi — neuer NiegsMatz! ües MM Als einen neuen Kriegscinsatz der älteren Mädeljahrgänge hat der BDM in den vergangenen Monaten den Nachrichtenverbindungsdicnst anfgegriffeu. Auf Grund freiwilliger Meldungen wurden in allen Ge bieten Sondcrcinheitcn der 17- bis 21jährigen Mädel aufgestellt, deren' Ausbildung im Nachrichtenverbindungswescu gegenwärtig läuft. Es wurde nun damit begonnen, die Sondeieinhcitcn zunächst unter Heran ziehung Sitlcr-Jugcnd-eigener Fachkräfte im Fernschreiben, Fernsprechen ,nnd Funken auszubildcu. Das technische Ziel dieser Ausbildung ist die Ablegung der Nachrichtcnschcine 11, U und 6. Sinn dieser Ausbildung ist in erster Linie die Sicherstellung des Bedarfs an Nachrichtcnhelferin- ncn für die Waffen-^ und die Wchrmachlteile aus den Reihen der HiÜcr-Jngend. Als zweites wichtiges Einsatzgebiet stehen die Nach- richtenmädel des BDM nach Abschluß ihrer fünfmonatigen Ausbildung für die BefelbSbunker der Rcichsverteidigungskommisfare und Gauleiter zur B">°0qnna. Im Rahmen des KrieaSeinsatzeS der Hitler-Juaend würbe unbedenklich sein Leben für sie eingesetzt haben. Das gab den letzten Mut. Sie trat ein. Wenig später stand Naarten schon vor ihr. Die Art, wie er sie begrüßte machte sie auf. Sie beherrschte sich so mühsam, daß ihr Qual und Ekel auf der Stirn geschrieben stanoen. Naarten mußte ein aufmerlsamer Beobachter sein; es ent ging ihm nicht und er war taktlos genug, es sie wissen zu lassen. Sie hörte bleichen Antlitzes mit an, wie er ihr verflossenes Leben vor ihr austat, wie er den Cruud des klaren Sees auswühlte, daß sich der reine Spiegel trübte und die Flut gelb uno schlammig wurde. Den Beginn ihrer Laufbahn entrollte er vor ihr und sie sah, daß er viel von ihr wußte und sie ganz und gar gekannt hatte, er, den sie nie gesehen. Und immer wieder zog der Name Erigorefs eine feuchte, ekle Spur, ähnlich jener, wie sie fette Schnecken und ähnliches durch ihre Bahn. Und als si« schließlich, zertrc eu von feinen kalten, verächtlichen Berichte«, noch davon sprechen mußte, was sie hierhergeführt, erntete sie nur ein höhnisches Gelächter. „Sie sind eine hinreißende Fllrbitlerin, Edda, aber so verliebt bin ich nicht, daß ich Ihren Liebhaber leben lasse. Es macht mit aber viel mehr Spaß, ihn niederzuschießen." Obwohl Edda vor Empörung zitterte, zwang sie sich zu einer ruhigen Antwort. „Es ist nicht mein Liebhaber. Es gibt nur einen Mann sür mich und das ist Alexander Nalmanski, dessen Frau ich geworden bin. Wenn ich trotzdem bitte, Sie sollen sich nicht mit Koliai schießen, so geschieht das aus ganz anderen Motiven." Naarten kniff die Augen zusammen und sagte böfe: „Versuchen Sie doch keine Ausreden. Ich kenne doch — Edda Eittard!" Da verließ Edda dieses Haus. Naarten begleitete sie bis zur Pforte. Er grüßte noch ein paar Leute, die vorübergtngen. Del Fahrer hielt den Schlag. Sie flüsterte ihm zu: „Schnell! Ich kann nicht mehr " Peters verzog keinen Muskel seines Gesichtes. Er hob nur kurz die Augen und umfaßt« scharf das Bild des Mannes, der noch ix der offenen Tür stand und — ganz wie ein guter Bekannter lächelnd im Kruß die Hand gegen den abfahrenoen Wagen hob. Ein paar Kilometer rast«, si« dahin, wie Edda befohlen. Plötz- lick bielt Beter». Beruflicher Nachwuchs für die Waffen-U. Dieser Taqe fand daS erste Neichsausleselaqer sür den JngemeurführernachwuchS für die Waffen-^ seinen Abschluß. Von den einzelnen motorisierten und tech nischen Truppenteilen der Waffen-^ werden laufend der Kraftfahr technischen Lehranstalt und Ingenieurschule der Waffcn-ff geeignet er scheinende Bewerber gemeldet, die dann die Jngenicursührerlaufbahn einschlagcn können. Diese Männer, die der Waffen-^ bereits angehören, müssen vor ihrer Ucbcrnahme als Jngcnicurführcranwärter an einem Reichsauslcsclager, das vom Amt Berufserziehung und Begabtenförde rung in der Deutschen Arbeitsfront durchgeführt wird, teilnchmen. Von dem Erfolge der Teilnahme an dem Reichsauslcsclager ist die Aufnahme in die Jngenienrführerlaufbahn abhängig gemacht. Beihilfe sür Soldaten zum Besuch Nmquartierter. Einberufene, die sich während eines Urlaubs bei ihren umquarticrten, Räumuugsfamilien- unterhalt beziehende» Angehörige» aufhaltc», bestreite» an sich die Kosten für ihre Verpflegung aus dem Verpslcgungsgcld, das ihnen während des Urlaubs in Höhe von täglich 2,10 NM gegeben wird. Wie das Ober kommando dcS Heeres mittcilt, ist jedoch auch für den Fall eine Rege lung getroffen, daß dieser Betrag nicht ausrcicht, etwa weil der Ein berufene von den Familiennntcrhaltsberechtigtcn nicht milvcrpflegt wer den kann. In derartigen Fällen darf zur Deckung der Mehrausgaben, soweit sie angemessen sind, eine einmalige Beihilfe gewährt werden. Der Rcichsinncnministcr hat die entsprechenden Anweisungen erlassen. Die Beihilie-Wird von der Familienunterhaltsbchörde des Nnfnahmcorts der Angehörigen gewährt und an die Angehörigen gezahlt. Entsprechendes gilt für die Kosten der Unterkunft der Einberufenen während des Ur laubs. wenn der Einberufene nicht bei seinen familicnunterhaltsbcrechtig- ten Angehörigen mitaufgenommcn werden kann. Von der Gewährung der Beihilfe witd aber abgesehen, soweit die Deckung der Kosten aus sonstigen Einkünften der Familienunterhaltsbcrcchtigtcn oder des Ein- k>er»^""'' »-»1'0 ,»»em»tet werden kann Zigaretten „ohne" zu Wucher-Preisen verkauft Der am 28. 2. 1900 in Nicdcrhnslich bei Freital geborene Inhaber eines Tabakwarengeschäfts für Groß- und Kleinhan del Hermann Kurt Hauk sch, wohnhaft in Dresden-A., Weißeritzstr. 4, hat aus seinem Geschäft in der Zeit von De zember 1913 bis März 1914 in vier Fällen insgesamt 9000 Zigaretten punktfret abgegeben. Er verlangte für eine Schach tel mit 21 Zigaretten zu 3Z Pfg. zehn NM. Den Mehrerlös von insgesamt 3520 NM teilte er mit seinem Komplizen. Hauksch wurde wegen dieses Kriegswirtschaftsverbrechens und einer gleichzeitig begangenen Steuerhinterziehung zu einem Jahr zehn Monaten Zuchthaus und 1000 NM- Geldstrafe, Hilfsweise weiteren 80 Tagen Zuchthaus, sowie zu zweijäh rigem Ehrenrechlsverlust verurteilt. Den Mehrerlös hat er an das Neich aüzuführen. seinem Atelier gewesen, so sehr er das immer erträumt, so stark er Has immer gewünscht. Er hatte ihr keine Szene seines neuen Schau spiels, in dem sie lebte, vorgelesen. Er hatte sie abgewiescn und st« - war fortgefahren. Sollte es gut so sein. Sein Pkund trug das groß», wissende Lächeln letzter Entsagung. Vertjunkelunß Oeeffno: 2l. soll 22.04 mn ^ncke 22 full ».45 Mn Die Neichspost gab der Presse Gelegenheit, eine der größten Feldpostsammelstellen zu besichtigen und sich an Ort und Stelle davon zu überzeugen, welch ein enormer Arbeitsaufwand er forderlich ist. um trotz vieler Kriegserschwernisse das gewaltige Feldpostauskommen Tag für Tag zur Front und von der Front zur Heimat zu bringen. Die Neichspost arbeitet dabei mit der Wehrmacht zusammen. Täglich sind 21 Millionen Feldpostfendungen in beiden Richtungen zu be fördern. Allein von der Heimat an die Front gehen in jedem Monat nicht weniger als 1,35 Millionen Beutel mit rund 425 Millionen Einzelsendungen, während umgekehrt von der Front monatlich zirka 750 000 Beutel mit etwa 207 Millionen Briefen, Karten und Päckchen in die Heimat zu leiten sind. In dem zur Bewältigung dieser beträchtlichen Postgutes errichteten Arbcitsorganismus ist es vor allem der Fleiß vieler Tausendervon Frauen, der immer wieder dafür sorgt, daß das Vaud zwischen Front und Heimat, das gerade die Feldpost zu schlingen berufen ist, nicht abreißt. Bei den Sam- melstellcn werden die Sendungen nach Feldpostnummern ge ordnet. „Sorgenkinder der Feldpost" Wenn die Absender wüßten, wie schwierig das Sortieren ist, dann würden sie es nicht so ost durch unleserliche Schrift erschweren oder durch unachtsames Fortlassen einzelner Ziffern " ganz unmöglich machen Bei jedcin Sortiergang kommen einige solcher „Sorgenkinder der Feldpost" zum Aussichtsbeamtcn: leider müssen häufig Feldpostseudmk'gen sogar vernichtet werden, weil nicht einmal der Absender zu entziffern ist. Ans ihrem Wege zu den Fcldvosiämtern. be! denen die einzelnen Trnvven- Nachvem Edda vergeblich um den Eintritt bei Michael Koltai gekämpft hatte, gab sie dem Fahrer eine neue Adresse. Einmal wandte sich Peters um — es war hinter der Stadt und er fuhr ganz langsam — sein Gesicht war sehr ernst und herb, aber nicht borwurfsvoll, eher bekümmert. Und er sagte: .Muß das sein, gnädige Frau?" Sie wußte, was er sagen wollte. Er hatte Angst um sie und er wollte sie vor einer Tat behüten, von der er nicht wußte, wie es in ihren Tiefen aussah. Das große Vertrauen zu diesem Menschen stieg stark in ihr auf. „Es muß sein. Peters, es ist etwas Schreckliches geschehen!" Nun hielt er an. Er war so langsam gefahren, daß der Wagen auf der Stelle stehenblieb. Aber er verließ seinen Platz nicht, wandte sich nur halb, so daß er mühelos mit Edda sprechen und ihr Gesicht sehen konnte. So sah er nicht wie der Chauffeur, sondern wie ein Herrenfahrer aus, der seiner Dame im Fond des Wagens etwas berichtet. Lange schien er nach Worten zu suchen. Trotz ihrer eigenen großen Erregung bemerkte Edda noch das Aufgewllhltsein des andern. „Kann ich nicht Helsen?" Sie besann sich nicht, aber es dauerte lange, bis sie antwortete. „Nein, Sie können es nicht!" Kurz schien es, als wolle er noch etwas erwidern, etwas Hefti ges und Hervorbrechendes. Dann biß er die Zähne zusammen und fuhr weiter. Die Landschaft lag kalt und sterbend zu beiden Seiten der Land straße. Unveränderlich war nur das glatte, spiegelnde Bild dieses Fahrdamms. Die Landschaft wechselte ständig. Und der Wagen raste in die frühe Dämmerung hinein. Edda entsann sich kurz, daß dieses alles einmal ihrem Gatten gehört hatte; das Borweisen der Pass« «innert« sie daran. Auch das Haus, das sie bald daraus betrat, war das Eigentum der Ralmanskis gewesen. Edda schau derte vor dem, was sie unternahm. Niemals hätte Alexander seine Zustimmung gegeben. Sie betrat das Hai -eines Feindes, des Menschen, der seine Heimat verraten hatte wandte sich auf der Schwelle noch einmal und suchte die E-' > des Mannes, die be- aunaslos am Steuer des Waaens »an . orl war ein SLuk. Er teile die Post abholcm müssen unsere Feldpostbriefe, -karte« und -Päckchen weite Räume überwinden und schwierige Verhält nisse überstehen. Fliegerschäden In der Heimat können dtz Reihe dieser Schwierigkeiten eröffnen, und ie mehr man sich de, Front nähert, nm so dringender gilt die Regel, daß Munition, Betriebsstoff und Verpflegung den Vorrang bei der Beförde rung haben müßen So erklären sich manche Verzögerungen und auch Verluste von Sendungen. Tapfere Feldpostschafsner Selbstverständlich ist nach besten Kräften dafür gesorgt, da- Abhandenkommen von Feldpost möglichst auszuschließen. Ost genug muß dcstzalb der tapfere Feldpostschafsner mit der Waffe in der Hand seine Ladung in den frontnahen Bezirken gegen feindliche Fallschirmjäger, elngcdrungcne Fcindvcrbäiide oder Banden verteidigen. Viele dieser Feldpostschafsner erhielte« als bewährte Kämpfer hohe Auszeichnungen, mancher von ihnen ist im Kampf nm seine Mission gefallen Selbstverständlich ist es nicht zu vermeiden, daß auch einig« unehrliche Elemente sich in das große Hclfcrkorps der Feldpost eingeschlichen haben. Der „Feldpostmarder" aber hat auf keine Schonung zu rechnen. Erfreulicherweise ist sein Auftreten auch so gering, daß die hierdurch verursachten Verluste In der un geheuren Gesamtzahl der beförderten Feldluftpost gar keine Nolle spielen. Zn erwähnen ist noch, daß die Feldlustpost täglich über eine Million Sendungen mit Lnstpostmarke befördert und daß! die an besondere Zulassung gebundenen Prwattclegramme an Empfänger mit Feldpostnummer im letzten Jahre, angesichts der Terrorangrisfe, nm über 60 v. H. auf 1,9 Mill Stück zu- nahmen jmopau und dem Sachsenlande. Am 21. Juli 1914, Dresden. Aus der Straßer Die Augen aus! Immer wieder muß von oft schilleren Verkehrsunfüllen be richtet werden, deren Ursache in der Achtlosigkeit der Volks genossen begründet ist. In Coswig kam eine neun Jahre alte Schülerin dadurch um ihr junges Leben, daß sie beim acht losen Ueberschreiten der Fahrbahn gegen einen vorüberfah renden Kraftwagen rannte und dabei tödlich verletzt wurde. Zittau. In einer Sandgrube erstickt. In Set tendorf kam der Alwin Hohlfeld auf tragische Weise umS Leben. Er wurde bei der Arbeit in seiner Sandgrube von herabstürzenden Sandmassen verschüttet und erstickte, ehe Hilfe gebracht werden konnte. Zittau. Den Ruf heimischer Wertarbeit mit. begründet. Die Hermann Herzog u Co. AG. in Neu gersdorf begeht in dieser Zeit den Tag ihres 100jahrigen Be stehens. Aus kleinsten Anfängen ist das angesehene Texnl- werk entstanden und hat dazu beigetragen, den Ruf der hei mischen Wertarbeit über des Reiches Grenzen hinaus mit zu begründen. Großschweidnitz. 94 Nachkommen gratulierte» zum 94. Geburtstag. Der früher« Schmiedcmeister August Israel vollendete in diesen Tagen sein 94. Lebens- iahr. Der für sein Alter noch rüstige Allersjubilar halte das Wohl seltene Glück, daß ihm außer seinen neun Kindern noch 27 Enkel und 57 Urenkel ihrs Glückwünsche ausspreche» konnten. Penig. Kind d u r ch stü rz en d e« Grabstein der- letzt. Auf dem hiesigen Friedhof ereignete sich ein nicht all- täglicher Unfall. Durch einen umstürzenden Grabstein hünde ein drei Jahre alter Junge erheblich am Kopf verletzt. Das Kind spielte an einem Grabe, von welchem die Mutter Un kraut jätete. Auch die Mutter zog sich Verletzungen an einem Fuß zu. Auerbach i. B. Zeitungsverleger Gröaerge«. storben. Zeitungsverleger und Buchdruckereibesihcr Otto Gröger ist im hohen Alter von 81 Jahren gestorben. In Fal« kenstein i. B. geboren, war er schon 1891 als Schriftleiter der „Auerbacher Zeitung^ tätig, die sich im Besitz seines BaterS Adolf Gröger befand. 1897 wurde er Mitinhaber und 1903 nach dem Tode seines Vaters Alleininhaber der Firma Adolf, Gröger. Mit unermüdlichem Fleiß hat er sich um den Aus bau des seit über 105 Jahren besiegenden Zeitungsunterneh» mens bemüht und es zu einem modernen Betrieb ausge. sialtet. 31. Fortsetzung. „Machen Sie doch Licht!" sagte Alexander und in seiner Stimme war ein Ton, als sei er hier der Herr. Koltai gehorchte schweigend und freundlich. Er nahm die Vor- hänge auseinander; breite Lichtbahnen fielen in den Raum. Nun sah alles anders aus. Alexander stand und starrte in dieses klare, ruhige Gesicht. „Ich will wieder gehen " sagte er jäh. „Ich habe mich ge irrt." Der andere hielt ihn nicht. Im Gehen wandte sich Alexander. Und nun traf er auf einen so tiefen und wissend-beglückten Blick des andern, daß er von neuem in oen tiefen Schacht des Mißtrauens stürzte. Edda ist hiergewcsen, dachte er. Sie hat ihn besucht und er schweigt. Was sollte er an deres tun. als schweigen. Ich würde ihn Niederschlagen und er würde schweigen. Aber sie war da. „Meine Frau war hier, nicht wahr?" sagte er plötzlich. „Hier im Raum war sie. Sprechen Sie um Himmels willen die Wahrheit! Sie war hier, nicht wahr?" Koltais Gestalt straffte sich. Sein Gesicht war sehr ernst. „Nein!" antwortete er. „Meine Frau war nicht hier?" Und noch einmal die feste Stimme: „Nein!" Alexander wandte sich rasch und ging aus dein Zimmer. Koltai blieb mitten im Zimmer stehen, so, wie ihn Alexander verlaßen hatte. Er lächelte, übermorgen war dar Duell. Es war äst sicher, daß Naarten Sieger bleiben würde; zu sehr war Koltai n seine Künstlerschaft versponnen, zu wenig mit allen Dingen aus einem früheren Leben vertraut. Sein« Chancen standen schlecht, krau von Ralmanski war gekommen. Zum erstenmal; vielleicht zum — letzten Mal«. Aber «r hatte sein« Sehnsucht nicht nachgeg«. oen, er wußte, warum si« kam. Er hatte sich verleugnen laßen und si« war — fortgefahren. Wobln? NaL Laufe? Si« war nicht in
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