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Nr. 1V4 SounabevdSonnlag, 15.18. ZuN 1844 Do» und enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Zinanzamtsr Zschopau — - Nuf 7IS n souuadevv sovmag. 1S./1V. M1944 Äcli-P«rWdlM Do» „^>ichopauer Lagebiott" ist dar ,ur Veröffentlichung der amtlichen des Londrats zu Zlöha und der Bürgermeisterr zu Zschopau behördlicher^» veniminie Viat md enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Zinan)amter Zschopau — Bankkonten: Stadtbank Zschopau Bolksbonk Zschopau, e S. m. b. H. — Postscheckkonto: Leipzig 42S84 — Nuf 7^7 ^ngriKv in nNr^nrmnnüik nkgvnvkrl steuer LNZIo-Lwepiksiiisljikr Lroksn^ritt in Italien — 8ck^vere8 VereeitunLsIeuer an! I.on<Ion Aus dem Führerhauptquartier, 18. Juli 1944. Das Oderkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Abschnitt von Caen verlies der Tag ohne besondere Kamps- Handlungen. Aus Grund der an den Vortagen erlittenen hohen Verluste siihrte der Feind nur örtliche Angrisse östlich und nordöstlich St. Lo sowie im Abschnitt zwischen Pont Herbert und Sainteny. Er wurde überall verlustreich abgewiesen. Schlachtsliegerkräste unterstützten die Kämpfe des Heeres im Landekops und griffen belegte Örtschasten sowie Bereitstellungen des Feindes mit guter Wirkung an. 21 feindliche Flugzeuge wurden in Lustkämpsen abgeschossen. Im französischen Raum wurden wiederum 37 Terroristen im Kamps niedergemacht. Schweres Vergeltungsfeuer liegt aus London. An der italienischen Front nahm der Feind mit zusammenge- fahten starken Kräften seinen Erohangriss gegen unsere Stellun gen zwischen der Liturgischen Küste und Poggibonsi wieder auf. In erbitterten Kämpfen wichen unsere Truppen wenige Kilo meter nach Norden aus. Poggibonsi ging nach schweren Stra- ßenkämpsen verloren. Im Abschnitt südöstlich Arezzo und beiderseits des Tiber wur den starke Angriffe des Feindes zum Teil im Gegenstoß abgewie- sen. Nördlich Fabriano und westlich Filottrano wurden unsere Ge° sechtsvorposten aus die Hauptstellung zurückgenommen. Sicherungsfahrzeuge der Kriegsmarine versenkten im Golf von Genua ein britisches Schnellboot. 2m Südabschnitt der Ostfront traten die Bolschewisten im Raum von Tarnopol und Luzk zu dem erwarteten Angriss an. Sie wurden gestern in harten Kämpfen unter Vernichtung zahl reicher Panzer abgewiefen, einzelne Einbrüche abgeriegelt. 2m Mittelabschnitt erwehrten sich unser« zäh kämpfenden Di visionen der fortgesetzten inn-ietischen Durchbruchsversuch« durch energische Gegenste' 2m Seengebie. .. .^..cy Wilna, beiderseits der Düna sowie im Raum von Opotlchka wnrden die aus breiter Front weiter- geführten Durchbruch-versuche der Sowjets im wesentlichen biu- tig abgeschlagen. Unsere Truppen säuberten einzelne Einbruchs- stellen. Die Lustwasse griss mit starken Schlachtsliegerkräste« an den Schwerpunkten in die Kämpse «in und vernichtete in Tiefangrif fen zahlreiche sowjetische Panzer, Geschütz« »nd Fahrzeuge. 87 feindliche Flugzeuge wurde« durch 2agdslieger «»d Flak artillerie abgeschossen. 2n der Nacht bekämpsten Kamps- und Rachtschlachtflngzeuge den sowjetischen Nachschubverkehr und Truppenansammlungen des Feindes mit guter Wirkung. Ein nordamerikanischer Bomberverband führt« eine« Terrsr- angriss gegen Budapest. Durch deutsche und ungarisch« Lustoer- teidigungsläste wurden 12 feindlich« Flugzeuge vernichtet. 2n der Nacht warfen einzelne britisch« Flugzeuge Bvmben im Raum von Hannover. Neue Ritterkreuzträger Der Führer verlieh auf Vorschlag des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Reichsmarschall Göring, das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Oberstleutnant Werner Klostnfki» Kommodore eines Kampfgeschwaders; Major Konstantin Hahm, Bataillonskommandeur im Fallschirm-Panzerregi- ment Hermann Göring; Hauptmann Hans EhlerS, Staf felkapitän in einem Jagdgeschwader; Oberfeldwebel Herbert König, Flugzeugführer in einem Transportfliegerge schwader. Von einem Feindflug kehrte Hauptmann Fritz Heiden reich, Staffelkapitän einer Fcrnaukklärungsstaffel, der bereits vor drei Fahren mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet wurde, nicht zurück. Ritterkreuz des Kriegsverdirnstkreuzes mit Schwertern verliehen Der Führer verlieh das Ritterkreuz des Kricgsverdienst- krcnzes mit Schwertern dem am 31. 10. 18S9 in Stuttgart gc- borcnen Oberst i. G. Raufer, Oberquartiermeifter einer Heeresgruppe im Norden der Ostfront. Durch die Verlegung grobcc R >>st u n g « z e n I r « n in die West- und Südstaaten der USA ist eine erhebliche Bevölkerungs- Verschiebung eingctrctcn. Die nördlichen, zentralen und nordöstlichen Staaten haben rund zwei Millionen Menschen derloren, New Bork allein über 600 Mo OlmmÄcklist gegen „VI Attlee Lenvt „rur Teil" kein LeeemolttsI In vritischen Regserungskreisen herrscht nach wie vor völlige Ratlosigk- m der Frage der Abwehr gegen den ,,B 1^-Bescbuh. Ä- Unterhausmitglieder am Donnerstag wei- tere Mitteilungen über Gegenmaßnahmen gegen die deutschen Flugbomben wünschten, konnte der stellvertretende Minister präsident Attlee lediglich erklären, er habe „zur Zeit" nichts bekanntzugeben. Was die englische Oefsent- licbkeit zu erfahren bekommt, sind nur die knappen amtlichen Mitteilungen, daß Südengland und London weiterhin Tag für Tag das Ziel der „fliegenden Bomben" sind. Nach Mitteilungen schwedischer Korrespondenten ström ten die „Kometenbomben* aus verschiedenen Richtungen her- ein und verursachten neue Zerstörungen in London und Süd england. Es heißt, daß bekannte Londoner Baulichkeiten wie die Aufnahmeanlagen der Filmgesellschaft Warner Brothers in Teddington, das Australia House und das Aldwich House am Rastern End Strand getroffen worden seien. „News Ehronicle" bezeichnet die Wirkung der deutschen Robotbomben als sehr ernst, weil die Zahl der zerstörten Häuser im Verhältnis zur Zahl der Bomben größer sei als bei Flieger bomben. Keine Unterbrlngungsmöglichleiten für Evakuierte Die Evakuierung auS London und Südcnaland nimmt im verstärkten Umfang ihren Fortgang. Täglich werden die Fahrkartenschalter der Londoner Bahnhöfe von denen belagert, die aus London heraus wollen, ohne aber unter den vor läufigen Evakuicrungsplan der Regierung zu fallen. Sie sind, wie die Londoner Presse meldet, völlig aus sich selbst gestellt und müssen vor allem am sclbstgewählten Evakuie rungsort für ihre Unterkunft sorgen. Das wiederum wird Im mer schwieriger, denn schon der staatliche Evakuierungsplan läuft nicht reibungslos ab. Anch in London selbst herrscht Mangel an Unterbringungsmöglichkelten für Ausgebombte. Viele Londoner müssen ihr Leben im „Anderson"-Luftschutzkeller verbringen, einem kleinen, in Gärten eingegrabenen Luft- schutzraüm, der mit Wellblech abgedeckt ist. Signalwirrwarr in London Während die Evakuierung Londons ihren Fortgang nimmt, ist aeaenwärtia die wichtigste Sorge der Behörden eine Ver besserung des Warndienste« Fegen „DI*. Hierüber be- richten schwedisch« Korrespondenten, daß auf den öffentlichen Gebäuden und Fabriken Beobachter ausgestellt seien, di« bei dem Herannahen einer Bombe Warnnngsstgnale zu geben hätten. Die Versuche, mit verschiedenen Signalen Abhilfe zu schaffen, hätten die Verwirrung nur verstärkt. So steckten manche Leute eine rote Flagge heraus, andere wiederum einen weißen Strumpf, und so komme eS, daß kein Mensch Wiste, was als Warnung oder Entwarnung zu betrachten sei. „D1 " Wirkung in englischer Karikatur „Daily Erpreß" macht sich in einer Karikatur über di« Behauptungen amtlicher britischer Stellen lustig, .es sei lächer lich. »u bebauvten. die flieaenden Bomben beeinträchtige« nicht im geringsten die Oefsentlschkeit Eüdenglands. Der Karikaturist zeichnet xdazu jedem Vorübergehenden auf einer Londoner Hauptverkehrsstraße überdimenfionale Ohr « n, die sich wie Schalltrichter ausnehmen. Ängestrengtes Hinhören «st jedem Gesicht abzulesen. Mit jedem neuen Tag, den der „V 1"-Beschuß von Eng land länger währt, vermehren sich die Probleme im Innern des Landes. Das wird schon allem aus der Londoner Prelle in zunehmendem Maße klar. Scotland Bard befürchtet, so meldet „Daily Telegraph", daß in den Evakuierungsgebieten eine neue Verbrechenswelle einsetzt; denn eS sei fest- gestellt worden, daß viele Verbrecher und zahlreiche Taschen diebe London mit den flüchtenden Familien verließen und sich nun in den Provinzen aushielten. In einem anderen Bericht heißt es, die Londoner Bauarbeiter müßten in diesem Jahr mit Rücksicht auf die durch „V 1" verursachten Schüßen aus ihren Erholungsurlaub verzichten. In einem Bericht aus Manchester wird gesagt, daß di« dortige englische Bevölkerung jede Anteilnahme für die aus Südenaland Evakuierten ver loren habe. Diese Schwierigkeit stellt „Daily Mail" besonders heraus. Erst wenige Tage, schreibt das Blatt, seien die Eva kuierungen ins- Gange nnd schon treffen Berichte in London ein, wonach die Flüchtlinge nur nach Ueberwinduug zai»^«ick>e» Hindernisse uutergebracht werden könnten. 2n der Normandie. Französische Feuerwehrleuts helfen beim Lö schen der Flammen eines vier motorigen Feindbombers, der beim Angriff auf «inen deut schen Feldflugplatz an der Jnva- sionssront von unserer Flak ab geschossen wurde. (PK.-Aufn.: Kriegsber. Engelmann, Sch., Z.) ciem Keie/rs e/nss Dieser Tage wurde gemeldet, daß Roosevelt in einem kleinen Kreis seiner Hofjournalisten zu allgemeiner Ueberraschung be- kanntgab, daß er bereit sei, die schwer« Bürde eines USA.-Prä sidenten zum vierten Mal auf sich zunehmen, weil er sich al» Soldat dazu verpflichtet fühlte. Ueberraschend war dieseMitteilung für alle diejenigen, dis darüber unterrichtet waren, daß Roose velts Pläne eigentlich auf di« Weltpräsidentschast gerichtet wa ren. Wenn er sich jetzt unerwartet entschlossen hat, auf dieses höchst« Amt zu verzichten, dann kann man im Zweifel darüber sein, ob es aus übergroßer Bescheidenheit (?!!!) od«r aus der Erkenntnis erfolgt ist, daß die Frage der Weltpräsidentschaft offenbar doch noch nicht aktuell ist. Gebieter über Krieg und Frieden. Das mehrfach erwähnte Buch des amerikanischen Juden Lip man, „Kriegsziel« der USA.", enthält u. a. eine pikante Fest stellung, die sich mit den englischen Dominienbefaßt. Danach soll den englischen Dominien untersagt fein, mit England eine Po litik zu vereinbaren, di« «ines Tages zum Kriege führen könnte, „ohne daß die USA. ihr volles Einverständnis gegeben haben". Damit wird zum Ausdruck gebracht, daß Englands Außenpolitik nach dem Kriege der Kontrolle der USA.-Negierung unter stehen soll. Wann und gegen wen Krieg geführt werden soll, das will sich der Diktator im Weißen Hause allein Vorbehalten. Das ist ganz Roosevelt. Washingtoner Rüge an Moskau. In dem gleichen Buch befindet sich eine ziemlich drastische Be merkung über das Sowjelregune. Bekanntlich wurde in der englischen und^wr allem in der USA. Prelle vor einigen Mo naten bestimmt behauptet, dckß die Sowjets ihr diktatorisches Regime zu Gunsten einer Demokratisierung der B rwaUung uuo des politischen Lebens revidiert hätten. Aus Lipmans Buch muß man aber entnehmen, daß die „Demokratisierung" im Reich« Stalins doch noch nicht erfolgt ist. Er sagt nämlich, daß ein« „wahre Verständigung zwischen den USA. und Moskau nich' möglich sein werde, wenn sich die Sywjetregierung nicht ent schließe, di« in ihrer Verfassung versprochene bürgerliche Freiheit wirklich einzusühren." Er begründet diese Fordeung mit d«m Hinweis, daß es unmöglich sei, die Welt zu Hälfte demokratisch und zur anderen totalitär zu regieren." Eist amerikanischer Skeptiker. D«r Präsident d«r Federal Union, Clarence Streit, der ein« international« Verschmelzung der demokratischen Nationen der Welt propagiert, stellt in einem in der „Chicago Daily Tribune" erschienenen Artikel fest, daß man in den USA. in zunehmendem Maße Furcht vor der „russischen Walze" empfinde. Er ist der lleberzeugung, „daß es nach dem Kriege keine wirkliche Zusam menarbeit mehr zwischen England, den USA. und den Sowjet» geben werde, genau wie es keine Zusammenarbeit zwischen den Admitälen und Generalen in P«arl Harbour gegeben habe." Das einzig« Band, das sie heute vereint, sei der Druck, der vom Feind ausgeübt werde. Deshalb müßt« nach seiner M ig «ine Superautorität geschaffen werden, die die sogenann einigten Nationen in «iner Nation zusammenhält. Die ht, daß dis Führung der Welt an Rußland oder China übergehen könnte, sei überall sehr groß, und man sehe voraus, daß in diesem Falle der Lebensstandard in den USA. herabgesetzt würde. Politisch ««interessiert. Wenn man die USA.-Presse verfolgt und die Kaminredcn «ines Roosevelt über sich ergehen lassen mußte, dann dürfte kein Zweifel darüber bestehen, daß das Volk der USA. das politisch reifste und politisch geschulteste der Welt ist. Ausgerechnet der Außenminister des Herrn Roosevelt, Hull, klagte in diesen Tagen über das abnehmende Jnteresie vieler Nordamerikaner an den großen fundamentalen Fragen, die heute im Vordergrund stehen. Er sagt« wörtlich: „Ich beobachte, daß eine zunehmende Anzahl Nordamerikaner den Teil der Nachrichten hört, d«r nur von un bedeutendem, trivialem oder vorübergehendem Jnteresie ist, und daß sie die großen fundamentalen Fragen, denen sie gegeniiber- stehen, übersehen." Wir haben auch schon von anderer Seit« gehört, daß der Krieg, der ja den „großen fundamentalen Fra gen", wie sie Roosevelt meint, gelten sollte, innerhalb des ame rikanischen Volkes keinerlei Jnteresie finde. Das ist verstand- lich, wenn man sich erinnert, daß Roosevelt vor seiner erste« Wiederwahl den Müttern der USA. versicherte, daß er niemals sein« Zustimmung dazu geben würde, amerikanische Söhne auf nicht amerikanischen Kriegsschauplätzen einzusetzen. Die Ame rikaner hatten ja auch gar keinen Anlaß, sich in die europäischen Streitigkeiten einzumischen — sie hatten wahrlich ihren Kopf voller Sorgen angesichts der 13 Mllionen Arbeitslosen, die da» Roosevelt-Regime verschuldet hatte. Eine, die es wissen muh. Es ist keine deutsche Propagandameldung, sondern sie wird von Reuter aus Pellow Spring (Ohio) verbreitet, die Mitteilung nämlich, daß Frau Roosevelt die Stellung der USA. unter Polizeiaufsicht für notwendig hält. Vor Studenten der dorti gen Universität gab sie ihrer Meinung dahin Ausdruck, daß eine international« Polizeimacht notwendig sei, um einen dritten Weltkrieg zu verhindern. Und wörtlich fügte sie hinzu: „Ich traue nicht einmal unserer eigenen Nation." Wir wollen ihr nicht widersprechen. Sie muß ja die Amerikaner und vor allem di« amerikanisch« Regierung kennen. Wenn sie ihrer eigenen Nation mißtraut, dann hat die nichtamerikanische Welt jeden- falls keinen Grund, den Nordamerikanern und ihrer politischen Führung m«hr Vertrauen entgegenzubringen.